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Haddamar ist ein Stadtteil der Domstadt Fritzlar im nordhessischen Schwalm Eder Kreis Das Dorf liegt etwa 2 5 km nordlich der Kernstadt und ist uberwiegend landwirtschaftlich gepragt die Boden der Gemarkung inmitten der Fritzlarer Borde sind sehr ertragreich Fast die Halfte der Bevolkerung ist noch heute in der Landwirtschaft tatig HaddamarStadt FritzlarKoordinaten 51 10 N 9 16 O 51 160786111111 9 2637888888889 215 Koordinaten 51 9 39 N 9 15 50 OHohe 215 m u NHNFlache 6 57 km 1 Einwohner 353 31 Dez 2021 2 Bevolkerungsdichte 54 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 34560Vorwahl 05622 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevolkerung 3 Politik 4 Kirche 4 1 Geschichte 4 2 Glocken 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenHaddamar wurde soweit bekannt in einer Urkunde heute im Stifts Archiv Fritzlar im Jahre 1209 erstmals erwahnt 1 Das Dorf gehorte spater zur Landgrafschaft Hessen und zum Amt Gudensberg 1386 beurkundet wobei die Niedere Gerichtsbarkeit meist an hessische Ministeriale zu Lehen vergeben war Im Jahre 1386 sind die Herren von Hertinghausen als Inhaber bezeugt von 1485 bis 1516 die Herren von Elben Die Gerichtsstatte war auf dem Dorfplatz unter einer Linde bis zum Ersten Weltkrieg befand sich dort noch ein Schandpfahl mit Halseisen 1427 wurde der Ort wahrend der letzten und entscheidenden kriegerischen Auseinandersetzung zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen von mainzischen Truppen unter Gottfried von Leiningen niedergebrannt im Nachbarort Lohne wurde nur geplundert Auch im Dreissigjahrigen Krieg litt das Dorf schweren Schaden Wahrend im Jahre 1585 insgesamt 51 Haushalte gezahlt wurden waren es 1639 nur noch 14 verehelichte Paare und drei Witwen mit einem Gesamtviehbestand von einem Ochsen und einer Kuh 3 Erst mehr als 100 Jahre spater im Jahre 1747 wurden wieder 50 Haushalte gezahlt Eine Eisenerzgrube wird um 1700 erwahnt die geforderten Erze wurden zum Verhutten nach Veckerhagen a d Weser heute ein Ortsteil von Reinhardshagen zur dortigen Eisenhutte verbracht Zum 31 Dezember 1971 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Haddamar im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Fritzlar eingemeindet 4 5 Fur Haddamar wurde wie fur die ubrigen Stadtteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet 6 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Haddamar 357 Einwohner Darunter waren 6 1 7 Auslander Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren 141 zwischen 18 und 49 90 zwischen 50 und 64 und 69 Einwohner waren alter 7 Die Einwohner lebten in 150 Haushalten Davon waren 33 Singlehaushalte 54 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 27 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 99 Haushaltungen lebten keine Senioren 7 Einwohnerentwicklung Quelle Historisches Ortslexikon 1 1575 85 51 Hausgesesse 1639 13 verheiratete 3 verwitwete Hausgesesse 1682 83 Hausgesesse 1735 37 Mannschaften 1742 47 50 Hauser bzw Hausgesesse 1747 87 MannschaftenHaddamar Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 3531840 3861846 4031852 3751858 3521864 3601871 3631875 3501885 3471895 3431905 3701910 3581925 3511939 3201946 5471950 5741956 4221961 3801967 3201980 1990 2000 2011 3572015 3602020 357Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Stadt Fritzlar 8 Zensus 2011 7 Historische Religionszugehorigkeit Quelle Historisches Ortslexikon 1 1861 alle Einwohner evangelisch reformierte 1885 341 evangelische 98 27 6 katholische 1 73 Einwohner 1961 361 evangelische 95 00 19 katholische 5 00 EinwohnerHistorische Erwerbstatigkeit 1961 Erwerbspersonen 134 Land und Forstwirtschaft 44 Produzierendes Gewerbe 15 Handel und Verkehr 21 Dienstleistungen und Sonstiges 1 Politik BearbeitenDer Ortsbeirat besteht aus funf Mitgliedern 6 Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Haddamar 70 88 alle Mitglieder gehoren der Liste Freie Wahlergemeinschaft Haddamar an 9 Der Ortsbeirat wahlte Klaus Wissemann zum Ortsvorsteher 10 Kirche Bearbeiten nbsp Die KircheGeschichte Bearbeiten Die Dorfkirche gehorte bis zur Einfuhrung der Reformation in der Landgrafenschaft Hessen im Jahre 1526 zum Dekanat Fritzlar unter dem Patronat des Fritzlarer St Petersstifts Mit der Reformation wechselte das Patronat an den Landgrafen Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die damalige Kirche vollkommen zerstort Der daraufhin errichtete Neubau brannte 1658 nieder Die Nachfolgekirche wurde 1775 restauriert und erweitert 1832 waren die Schaden am Glockenturm so gross dass dieser abgerissen werden musste Die heutige evangelische Kirche wurde 1835 1837 als klassizistischer Saalbau errichtet 1999 wurde ein neuer Taufstein gehauen das historische Taufbecken befindet sich jetzt im Seitenschiff Glocken Bearbeiten nbsp Die Glocke aus Haddamar von 1440 Links ist der Riss zu sehen rechts zwei noch nicht identifizierte Pilgerzeichen nbsp Die Bruchstellen der sechs Kronenhenkel innerhalb derer ein ringformiger Scheibenabdruck zu sehen istEine Glocke aus Haddamar befindet sich seit 1910 in hessischem Landesbesitz in der Museumslandschaft Hessen Kassel Ihr grosster Durchmesser betragt 81 cm die Hohe 68 cm Die Minuskeln zwischen den Kordellinien datieren sie auf 1440 Gegossen wurde sie von Meister Gebelen in Homberg Efze dessen Giesserzeichen das Wilsnacker Pilgerzeichen war Krone und Kloppel fehlen und ein Riss verlauft von der Scharfe bis zum Hals Die Inschrift zwischen den KordellinienKruzifix anno Wilsnacker Pilgerzeichen dni d omi ni Christuskopf m il l esim o Brakteat cccc Rautenblume xxxx Brakteat cirka kleines Kruzifix festum bartiger Kopf santi bonifacer Schlag und Nebentone 11 Schlagton e2 Hilfston h1 Terze es2 Quinte g2 Oberoktave c3 Unteroktave cis1 In akustischer Beziehung erwies sich die Glocke gut bis auf den storenden Hilfston und die falsche Unteroktave Drach S 169 Bruch der KroneDie Bruchflachen der sechs Henkel sind dunkel patiniert In der Regel dauert es sehr lange bis sich eine so dicke Patina bilden kann wie sie hier zu sehen ist Die Rander der Bruchstellen sind teilweise durch Feilen geglattet worden Dies geschah vermutlich wahrend des Umbaus der Aufhangung sicher aber vor 1910 dem Zugangsjahr ins Museum Im Gegensatz zu den Bruchstellen der Henkel hat sich keine dicke Patina auf den Befeilungen gebildet Dieser Unterschied stutzt die Vermutung dass der Bruch der Henkel lange nicht bemerkt worden ist Dass die Glocke dennoch den Belastungen des Lautens standhielt liegt moglicherweise an dem starken Mittelbolzen den Drach erwahnt 12 Umbau der AufhangungDer Umbau der Aufhangung ware sinnlos gewesen wenn die Glocke schon damals den Riss gehabt hatte Die neue Aufhangung ist nicht erhalten aber es gibt Spuren die zeigen wie sie ausgesehen haben konnte Zunachst wurde der Mittelbolzen abgesagt und an dessen Stelle ein Loch gebohrt gemeisselt und gefeilt Innerhalb der Henkelbruchstellen ist ein ringformiger Abdruck zu sehen Er markiert die Auflageflache einer vermutlich spharischen Scheibe die an Stelle der Henkel die Drehmomentubertragung auf die Glocke ubernahm Eine ahnliche Scheibe befand sich vermutlich auch auf der Innenseite Beide Scheiben wurden vermutlich durch einen Gewindebolzen und Muttern verspannt Die normalerweise gelbliche Glockenbronze zeigt an den befeilten Resten des Mittelbolzens eine weisse Farbe Dies deutet auf einen deutlich hoheren Zinngehalt hin als die ublichen circa 20 Prozent Die Legierung ware dann sehr sprode Diverse muschelartige Ausbruche an der Scharfe unterstreichen diese Vermutung 2009 wurde die Glocke in der Metallrestaurierung der MHK gereinigt Sie ist zurzeit anlasslich des 800 jahrigen Jubilaums von Haddamar in der Dorfkirche ausgestellt Sohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenConrad Hellwig 1824 1889 Burgermeister Reichstags und LandtagsabgeordneterEinzelnachweise Bearbeiten 7 8 a b c d e f Haddamar Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 1 Dezember 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Domstadt Fritzlar Zahlen Daten Fakten Abgerufen am 15 Juli 2023 Ide S 159 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen in Hessen vom 14 Dezember 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1972 Nr 01 S 5 Punkt 8 Abs 58 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 9 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 392 a b Hauptsatzung pdf 129 kB 8 In Webauftritt Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 a b c d Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 0 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 32 und 86 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Marz 2022 a b Haushaltsplan der Stadt Fritzlar 2022 Vorbericht S 32 abgerufen im Juli 2023 Ortsbeiratswahl Haddamar In Votemanager Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 Stadtteil Haddamar In Webauftritt Stadt Fritzlar abgerufen im Juli 2023 Drach S 169 Drach S 169Literatur BearbeitenWerner Ide Von Adorf bis Zwesten Ortsgeschichtliches Taschenbuch fur den Kreis Fritzlar Homberg Bernecker Melsungen 1972 S 157 160 Alhard von Drach Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Cassel Marburg 1909 Band II S 169 Literatur uber Haddamar nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks BearbeitenHaddamar In Webauftritt der Stadt Fritzlar Haddamar Schwalm Eder Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Stadtteile von Fritzlar Cappel Geismar Haddamar Lohne Obermollrich Rothhelmshausen Ungedanken Wehren Werkel Zuschen Normdaten Geografikum GND 105147891X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haddamar amp oldid 237933043