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Friedrich Bleibaum 1 Mai 1885 in Hannover 30 Marz 1974 in Marburg war ein deutscher Kunsthistoriker und von 1945 bis 1950 der erste Landeskonservator von Hessen Ihm kam eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Denkmalpflege in Hessen zu Inhaltsverzeichnis 1 Denkmalpfleger 2 Heimatbund 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Als Verfasser 4 2 Als Herausgeber und Schriftleiter 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDenkmalpfleger BearbeitenNach dem Besuch des Ratsgymnasiums und der Oberrealschule in Hannover absolvierte Bleibaum von 1905 bis 1910 ein Architektur Studium an der Technischen Hochschule Hannover anschliessend arbeitete er im Bauburo von Otto Luer 1914 promovierte er in Hannover uber den hannoverischen Bildhauer Johann Friedrich Blasius Ziesenis Nach Kriegseinsatz wurde er im April 1919 Assistent des Bezirkskonservators Alois Holtmeyer in Kassel Im Rahmen der hessischen Kunstdenkmalerinventarisation verfasste er den Band 7 Teil 1 uber Schloss Wilhelmstal 1926 1926 wurde Bleibaum Nachfolger Holtmeyers als Bezirkskonservator Es gelang ihm seinen Mitarbeiterstab zu verstarken u a um eine Inventarisationsgruppe die sich mit dem Erfassen der hessischen Kulturdenkmaler befasste und sich aus zwei Kunsthistorikern und einem Architekten zusammensetzte sowie um einen Fotografen 1940 wurden die beiden Denkmalamter der Regierungsprasidien Kassel und Wiesbaden in einem zentralen Amt fur die gesamte preussische Provinz Hessen Nassau in Marburg zusammengefasst Friedrich Bleibaum wurde zum Provinzialkonservator ernannt und richtete seine neue Dienststelle im Hotel Ritter gegenuber der Elisabethkirche ein Die nicht zum Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg einberufenen Mitarbeiter mussten mit der Zunahme der Luftangriffe auf Deutschland immer ofter gefahrdetes Kunstgut in sichere Magazine evakuieren Eine Vielzahl von Kunstwerken wie Altare Buntglasfenster und Statuen aus Kirchen staatlichen und privaten Gebauden konnte so vor dem Untergang bewahrt werden Umfangreich zerstort wurde allerdings der reiche Bestand an Baudenkmalern der Stadte Kassel Frankfurt am Main Darmstadt Offenbach am Main und Hanau Nachdem am 19 September 1945 das Land Gross Hessen gegrundet worden war wurde der bisherige Provinzialkonservator Friedrich Bleibaum von der US amerikanischen Besatzungsmacht zum Landeskonservator mit Sitz in Marburg ernannt konnte also luckenlos an seine vorangegangene Arbeit anschliessen Er und seine Mitarbeiter wurden zu dieser Zeit von den Amerikanern bei der Sicherung und Inventarisation der zuvor evakuierten Objekte im Rahmen der Tatigkeit des Marburg Central Collecting Point herangezogen 1 Hauptaufgabe der Denkmalpflege in der Nachkriegszeit war es jedoch beim Wiederaufbau der zerstorten Stadte mitzuwirken Die zweite Aufgabe der Denkmalpflege in Hessen war die Verringerung des seit 1914 aufgelaufenen Sanierungsstaus bei Baudenkmalern die nicht mehr systematisch instand gehalten worden waren Nach der Pensionierung von Friedrich Bleibaum 1950 wurde die Denkmalpflege dezentralisiert das zentrale Denkmalamt in Marburg aufgelost und dessen Aufgaben auf die Aussenstellen verteilt Die Funktionen von Friedrich Bleibaum nahm der fur die Denkmalpflege zustandige Referent im Hessischen Kultusministerium Karl Nothnagel in Personalunion wahr Das Verdienst von Friedrich Bleibaum ist es das umfangreiche Erbe Hessens an historischen Rathausern und Ortsbildern aus Fachwerk in das offentliche Bewusstsein geruckt zu haben Heimatbund BearbeitenFriedrich Bleibaum war 1928 Grundungsmitglied des damaligen Kurhessischen Heimatbundes heute Gesellschaft fur Kultur und Denkmalpflege Hessischer Heimatbund Seit 1947 war er dessen stellvertretender Vorsitzender seit 1953 hatte er den Vorsitz bis 1973 inne und wurde anschliessend zum Ehrenvorsitzenden ernannt 2 Er verband seine dienstliche Stellung als Bezirkskonservator mit der Arbeit im Heimatbund Unter der Herrschaft des Nationalsozialismus ist es Bleibaum gelungen das Profil des Heimatbundes zu wahren und die 1933 einsetzende Gleichschaltung weitgehend abzuwehren er war Mitglied im Bund der Freimaurer 3 Ehrungen Bearbeiten1952 Verdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1960 Goethe Plakette des Landes HessenSchriften Auswahl BearbeitenAls Verfasser Bearbeiten Bildschnitzerfamilien des Hannoverschen und Hildesheimschen Barock Studien zur deutschen Kunstgeschichte H 227 J H E Heitz Strassburg 1924 Die Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Kassel Bd 7 Kreis Hofgeismar Teil 1 Schloss Wilhelmstal Selbstverlag der Landesverwaltung Cassel 1926 Schloss Wilhelmstal und Francois de Cuvillies d A Jahrbuch der Denkmalpflege im Regierungsbezirk Kassel 2 Sonderheft Bernecker Melsungen 1932 Johann August Nahl 1710 1781 der Kunstler Friedrichs des Grossen und der Landgrafen von Hessen Kassel R M Rohrer Baden bei Wien Leipzig 1933 Mitverfasser Kurhessisches Kulturhaus Ehemaliges Palais Schlieffen Kassel Denkschrift anlasslich des Umbaus und der Renovierung des Hauses Konigsplatz AG Druck und Verlag Kassel 1938 Das hessische Fachwerk und seine Pflege Schriften zur inneren Werbung der Hessischen Fremdenverkehrsverbande Heft 2 Fremdenverkehrsverband Kurhessen und Waldeck Kassel 1957 Die Wiederherstellung des Schlosses Birstein In Hessische Heimat Aus Natur und Geschichte Jg 11 1961 S 19 24 Fritzlar Portrat einer historischen Stadt Magistrat der Stadt Fritzlar Fritzlar 1964 Als Herausgeber und Schriftleiter Bearbeiten Freigelegte Wand und Tafelmalereien aus der Zeit vom 11 bis zum 17 Jahrhundert Jahrbuch der Denkmalpflege im Regierungsbezirk Kassel Bd 2 Barenreiter Verlag Kassel 1936 Wiederhergestellte Wand und Tafelmalereien des 14 und 15 Jahrhunderts Jahrbuch der Denkmalpflege im Regierungsbezirk Kassel Bd 3 Barenreiter Verlag Kassel 1938 Handbuch des Heimatbundes fur Kurhessen Waldeck und Oberhessen Bd 1 Kreis Frankenberg Bernecker Melsungen 1961 Bd 2 Kreis Hersfeld Bernecker Melsungen 1966 Bd 3 Kreis Hofgeismar Bernecker Melsungen 1966 Bd 4 Kreis Witzenhausen Festschrift zum 150jahrigen Bestehen des Kreises Witzenhausen Koch Marburg 1971 Literatur BearbeitenChristian Burger Der neue Bezirkskonservator In Hessenland Jg 40 1928 S 74 76 Gottfried Kiesow Zur Entwicklung der Denkmalpflege in Hessen In Denkmalpflege in Hessen 1 1988 S 2 6 Albrecht Kippenberger Friedrich Bleibaum als Kunstwissenschaftler und Forscher In Hessische Heimat Organ des Heimatbundes fur Kurhessen Waldeck und Oberhessen Jg 20 1970 Heft 2 3 S 38 42 Folckert Luken Isberner Grosse Plane fur Kassel 1919 1949 Projekte zu Stadtentwicklung und Stadtebau Marburg 2017 Gerhard Seib Friedrich Bleibaum als Universitatslehrer In Hessische Heimat Organ des Heimatbundes fur Kurhessen Waldeck und Oberhessen Jg 20 1970 Heft 2 3 S 42 46 Weblinks BearbeitenBleibaum Friedrich Hessische Biografie Stand 27 April 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Marco Rasch Das Marburger Staatsarchiv als Central Collecting Point Mit Beitragen von Tanja Bernsau Susanne Dorler Sonja Fessel Iris Lauterbach und Katrin Marx Jaskulski Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Hessischen Staatsarchiv Schriften des Hessischen Staatsarchivs 39 Marburg 2021 ISBN 978 3 88964 224 0 S 33 34 G S In Memoriam Friedrich Bleibaum 1885 1974 In Hessische Heimat Jg 24 1974 S 181 Fritz Wolff Der Hessische Heimatbund in seiner Geschichte In Hessische Heimat Jg 34 1984 S 119 140 Gottfried Kiesow Einfuhrung in die Denkmalpflege Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1982 S 25 f Adolf Kallweit Die Freimaurerei in Hessen Kassel Agis Verlag Baden Baden 1966 S 260 Normdaten Person GND 1023504030 lobid OGND AKS LCCN n87905387 VIAF 5374107 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bleibaum FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 1 Mai 1885GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 30 Marz 1974STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Bleibaum amp oldid 230476655