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Francois de Cuvillies der Altere 23 Oktober 1695 in Soignies Hennegau Belgien 14 April 1768 in Munchen war ein Baumeister Bildhauer Stuckateur und Ornament Schopfer sowie bayerischer Hofbaumeister Ausgebildet vor allem in Paris zahlt er zu den Grossmeistern des deutschen Rokoko Sein Name wird haufig in eingedeutschter Form Cuvillies geschrieben Er war der Vater von Francois de Cuvillies dem Jungeren Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Hauptwerke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenCuvillies stammte aus dem einstmals wittelsbachischen Hennegau 1708 trat er als Hofzwerg in die Dienste des Kurfursten Max II Emanuel von Bayern der zu dieser Zeit im Exil leben musste Nach Reisen durch Frankreich im Gefolge des Kurfursten begleitete ihn Cuvillies auch bei dessen Ruckkehr nach Munchen 1714 nbsp Schlafgemach der Reichen Zimmer in der Residenz Munchen nbsp Amalienburg im Park von Nymphenburg nbsp Spiegelsaal der AmalienburgAusgebildet wurde Cuvillies bei Joseph Effner und 1720 1724 an der Pariser Academie royale d architecture 1725 bekam er dann das Amt des Hofbaumeisters am kurfurstlichen Hof Erst 1728 anderte sich die untergeordnete Stellung Cuvillies Der neue Kurfurst setzte die Anweisungen Cuvillies denjenigen Effners gleich Ausloser war eine Bausitzung in Munchen in welcher der Kurfurst von Koln der erst 28 jahrige Clemens August von Bayern die Plane seiner neuen Appartements im Schlossneubau von Bruhl vorlegt Kurfurst Karl Albrecht ubertrug ab 1730 alle neuen Auftrage direkt Cuvillies Effner und Gunetzrhainer gingen in der Folge leer aus Dieser Wechsel markiert den Ubergang von der Innenarchitektur der Regence unter Joseph Effner zum fruhen hofischen Rokoko unter Francois Cuvillies In der Verwaltung war Cuvillies der schlecht Deutsch sprach jedoch nicht eingesetzt 1 In Munchen arbeitete Cuvillies 1728 am Palais Piosasque de Non 1730 bis 1737 an den Reichen Zimmern der Munchner Residenz im Zweiten Weltkrieg schwer zerstort doch bis 2001 unter Verwendung geretteter Originalteile rekonstruiert 1733 bis 1737 am Palais Holnstein 1734 bis 1739 an der Amalienburg im Park von Nymphenburg sowie 1743 bis 1749 am Schloss Haimhausen Cuvillies wirkte 1732 bis 1739 auch beim Bau dem Bau der Stiftskirche in Diessen am Ammersee mit Leitung Johann Michael Fischer nbsp Jagdschloss Falkenlust in Bruhl nbsp Schloss Wilhelmsthal HessenAuch ausserhalb Bayerns war Cuvillies tatig im wittelsbachisch regierten Kurkoln war er massgeblich am Bau der Schlosser Augustusburg und Falkenlust 1728 bis 1740 beteiligt Das Jagdschloss Falkenlust wurde als maison de plaisance eingerichtet und seinen Raumen im Gegensatz zum Schloss Augustusburg mit seinem reprasentativen Anspruch der Charakter des Privaten Wohnlichen und Intimen verliehen Chinoises Lackkabinett In Hessen das mit Kurbayern eng verbundet war arbeitete er an Schloss Wilhelmsthal 1744 nbsp Zuschauerraum des Cuvillies Theater in MunchenIm Gegensatz zu seinen Vorgangern war Kurfurst Max III Joseph ab 1745 um die Verkleinerung der Schuldenlast bemuht und daher nicht bereit grosse neuen Bau oder Kunstprojekte zu fordern Fur Cuvillies dem schon seit 1742 kein Gehalt mehr bezahlt werden konnte waren die Geldschwierigkeiten des Hofes nur das eine Ubel Schon seit 1738 wurde er nur noch als Unterhofbaumeister gefuhrt 1745 erfolgte die Ernennung von Johann Baptist Gunetzrhainer zum Oberhofbaumeister Grund fur die Zurucksetzung Cuvillies sind seine nicht vorhandenen Deutschkenntnisse mangelnde Anwesenheit im Hofbauamt und auch seine offenbar gesundheitliche Aversion gegen die notwendige Reisetatigkeit Er war lieber zu Hause und zeichnete 2 Von 1750 bis 1753 entstand jedoch nach einem Brand das Residenztheater Cuvillies Theater Das Theater wurde 1944 im Krieg zerstort die wahrend des Krieges durch Auslagerung erhaltene Innenausstattung aber an anderer Stelle in der Residenz wieder eingebaut und zu neuer Wirkung gebracht das einstige Hoftheater ist seither auch offiziell nach seinem Architekten benannt 1755 1756 ubernahm er der in Frankreich ursprunglich vom Regence gepragt wurde bei seinem zweiten Parisaufenthalt und dem Besuch der Architektenschule von Jacques Francois Blondel Elemente des fruhen Klassizismus und die italienischen Ornamentformen Die bayerische Komponente dominiert jedoch so dass er zu den Grossmeistern des deutschen Rokoko gerechnet wird Das Geistreiche an seinen Grundrisslosungen die Eleganz seiner prachtvollen Dekorationen die Fantasie mit subtilem Geschmack verbinden ist unubertroffen Nach der Ruckkehr an den Hof in Munchen wurde Cuvillies 1756 fur die Neugestaltungen im Hauptbau von Schloss Nymphenburg beigezogen Ab 1756 arbeitete er auch an Schloss Sunching 1758 entwarf er noch den Stuck des Billardzimmers im Neuen Schloss Schleissheim Die letzte Arbeit Cuvillies war die Fertigstellung der Fassade der Theatinerkirche St Kajetan gegenuber der Residenz in Munchen 1765 68 Sein gleichnamiger Sohn und sein Schuler Karl Albert von Lespilliez folgten ihm als Hofarchitekt nach Zwischen 1738 und 1756 veroffentlichte er mehr als funfzig Bucher zur Innenausstattung von Raumen und zu Gestaltungselementen wie Wandpaneelen Zimmerdecken Moblierung und schmiedeeisernen Dekorationsobjekten Die Stiche in diesen Buchern trugen dazu bei Geschmack und Stil des Rokoko in ganz Europa zu verbreiten nbsp Projekt zur Ausfullung des Grabens bei der koniglichen Residenzstadt Dresden 1760 1762 Fur Dresden entwarf Cuvillies um 1759 eine Planung zur Neugestaltung des Zwingergartens einschliesslich der Errichtung eines neuen Residenzschlosses der aber nicht realisiert wurde Durch einen Auftrag von Prinz Friedrich Christian von Sachsen 1722 bis 1763 der sich infolge des Siebenjahrigen Krieges 1756 bis 1763 von 1760 bis 1762 in Munchen aufhielt der Heimat seiner Ehefrau Maria Antonia von Bayern entwarf er ein Projekt zur Ausfullung des Grabens bei der koniglichen Residenzstadt Dresden das in Gegensatz zu dem Projekt des sachsischen Oberlandbaumeisters Julius Heinrich Schwarze von 1760 verbessert 1761 trat Beide Plane wurden aus wirtschaftlichen und militarischen Grunden nicht realisiert Auch die Plane fur einen neuen Ostflugel der Munchner Residenz blieben unausgefuhrt aus Geldmangel Mit dem Castrol Herd oder Topfherd der Name Castrol ist abgeleitet vom franzosischen Wort Casseroles Kochtopfe entwarf Cuvillies den ersten Herd mit geschlossenem Feuerkasten und obenliegender durchlocherter Herdplatte eingebaut um 1735 in der Kuche der Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg Hauptwerke BearbeitenSchloss Augustusburg und Falkenlust Bruhl Weltkulturerbe 1728 1740 Palais Piosasque de Non in Munchen 1729 Ausbau der Munchner Residenz darunter die Reichen Zimmer 1730 bis 1733 37 Entwurfe fur die Schonen Zimmer im Schloss Alteglofsheim ausgefuhrt durch Johann Baptist Zimmermann Palais Holnstein in Munchen 1733 1737 Amalienburg im Nymphenburger Park 1734 1739 Schloss Haimhausen 1743 bis 1749 Schloss Wilhelmsthal in Calden bei Kassel 1744 Bau des Residenztheaters in Munchen Cuvillies Theater 1750 1753 Fassade der Theatiner Kirche Munchen 1768 Literatur Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Cuvillies in der Munchener Burgstrasse nahe dem MarienplatzWolfgang Braunfels Francois de Cuvillies Ein Beitrag zur Geschichte der kunstlerischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich im 18 Jahrhundert Phil Diss Bonn Wurzburg 1938 Hermann Neumann Hg Bewahren und Forschen Die Restaurierung des Cuvillies Theaters in der Munchner Residenz und neue Erkenntnisse zur fruhen Baugeschichte Munchen 2016 ISBN 978 3 943866 40 7 Dietmar Hundt Elisabeth Ettelt F Cuvillies d A F Cuvillies d J Pannonia Freilassing 1990 ISBN 3 7897 0139 4 Kleine Pannonia Reihe 139 Andrea Rueth Francois de Cuvillies d A In Jurgen Wurst Alexander Langheiter Hrsg Monachia Von Carl Theodor von Piloty im Munchner Rathaus Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 2005 ISBN 3 88645 156 9 S 106 107 Johannes Schnell Francois de Cuvillies Schule Bayerischer Architektur Ein Beitrag zum Stichwerk und zur Architekturtheorie beider Cuvillies Munchen 1961 Munchen Univ Diss 1961 Gerhard Woeckel Cuvillies Jean Francois Vinzent Joseph de In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 452 f Digitalisat Albrecht Vorherr Hg Francois de Cuvillies Rokoko Designer am Munchner Hof Munchen 2018 ISBN 978 3 96233 022 4 Friedrich Wolf Francois de Cuvillies Der Architekt und Dekorschopfer Reihe Obb Archiv hg vom Histor Verein von Obb Stadtarchiv Munchen 89 Bd 1967 128 S mit Abb teil Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois de Cuvillies der Altere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spiegel Stuck und Schuldenberge Rokoko in Bayern Fernsehfilm anlasslich des 250 Todestages von Francois de Cuvillies BR Sendung vom 2 April 2018 Francois de Cuvillies in BR Heimat BR Sendung vom 11 Juni 2018 Cuvillies Francois de Hessische Biografie Stand 14 April 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Sueddeutscher Barock Francois de Cuvillies der Altere Abgerufen am 3 Marz 2018 Sueddeutscher Barock Francois de Cuvillies der Altere Abgerufen am 3 Marz 2018 Normdaten Person GND 118523104 lobid OGND AKS LCCN n86853808 VIAF 10118068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cuvillies Francois de der AltereKURZBESCHREIBUNG deutscher Baumeister und OrnamentschopferGEBURTSDATUM 23 Oktober 1695GEBURTSORT Soignies Hennegau BelgienSTERBEDATUM 14 April 1768STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois de Cuvillies der Altere amp oldid 238306852