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Konrad von Dhaun um 1380 1434 aus dem Hause der Wild und Rheingrafen war als Konrad III von 1419 bis 1434 Kurfurst und Erzbischof von Mainz Seine Amtszeit war durch die Hussitenkriege sowie durch schwere Auseinandersetzungen sowohl mit der Landgrafschaft Hessen als auch mit und innerhalb der Stadt Mainz gekennzeichnet Wappen des Konrad von Dhaun als Erzbischof von MainzWappen an der Kirche Eltville Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Aufstieg zum Erzbischof 1 2 Reichspolitik 1 3 Kampf mit Hessen 1 4 Streit in Mainz 2 Tod 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAufstieg zum Erzbischof Bearbeiten 1390 wurde Conradus Comes in Dun et dominus in Ringreuenstein zusammen mit seinem alteren Bruder Johann III von Dhaun um 1371 1428 an der Universitat Heidelberg immatrikuliert Konrad wurde im Jahre 1396 Kanoniker in Mainz 1414 wurde er Propst des Kaiserdoms St Bartholomaus in Frankfurt am Main und mainzischer Amtmann fur das Eichsfeld auf der Burg Rusteberg bei Heiligenstadt Am 10 Oktober 1419 wurde er zum Erzbischof von Mainz gewahlt allerdings auf Burg Ehrenfels da die Mainzer Burgerschaft dem Klerus feindlich gegenuberstand 1 Am 15 Dezember 1419 wurde er von Papst Martin V bestatigt Reichspolitik Bearbeiten Im August 1421 zog Konrad mit dem sog Zweiten Hussitenkreuzzug zusammen mit Erzbischof Dietrich II von Koln und Pfalzgraf Ludwig III uber Eger nach Bohmen wo er u a an der Belagerung von Zatec Saaz teilnahm die aber am 2 Oktober mit einer wilden Flucht des Reichsheeres endete als ein Gerucht vom Herannahen eines hussitischen Entsatzheeres aufkam Auf dem Reichstag in Nurnberg am 25 August 1422 ernannte ihn Konig Sigismund zum Reichsvikar aber angesichts des Widerstands des Pfalzgrafen Ludwig und anderer Reichsstande legte Konrad das Amt schon im Mai 1423 wieder nieder Die Goldene Bulle von 1356 hatte den Kurfursten von der Pfalz als Reichsvikar fur die Gebiete frankischen Rechts verbindlich festgelegt Er gehorte 1424 zur Opposition der Kurfursten die sich gegen Konig Sigismund im Binger Kurverein zusammenschlossen 1429 reiste Konrad nach Pressburg um dort in seiner Funktion als Reichserzkanzler an den Verhandlungen Konig Sigismunds mit den Fuhrern der Hussiten teilzunehmen Kampf mit Hessen Bearbeiten Das Erzbistum Mainz lag bereits seit zwei Jahrhunderten mit den hessischen Landgrafen im Streit um die territoriale Vorherrschaft in Hessen und im Jahre 1427 erklarte Konrad aufs Neue Krieg diesmal wegen einer auf die Grafschaft Waldeck anstehenden Pfandsumme aber auch wegen der Auseinandersetzungen in der Abtei Fulda zwischen dem Furstabt Johann I von Merlau und dem mit Erzbischof Konrad eng befreundeten Koadjutor Hermann II von Buchenau Graf Gottfried von Leiningen ein jungerer Verwandter des Dompropsts gleichen Namens verwustete von der mainzischen Enklave Fritzlar aus mit 600 Reitern und zusatzlichen Fusstruppen die nordhessische Gegend um Gudensberg Felsberg und Melsungen wurde dann aber von Landgraf Ludwig I entscheidend zunachst am 23 Juli 1427 zwischen dem Dorf Grossenenglis und der heutigen Wustung Holzheim wenige Kilometer sudlich von Fritzlar und dann nochmals in Verfolgungsgefechten bei Jesberg Felsberg und bei Fritzlar besiegt Leiningen zog sich nach Fulda zuruck wo Erzbischof Konrad selbst bereits mit einem zweiten Heer stand Kloster und Stadt Fulda weigerten sich jedoch ihm und seinen Leuten innerhalb der Stadtmauern Schutz zu gewahren und sein Heer wurde am 10 August ein weiteres Mal entscheidend geschlagen Dieser verlorene Mainzisch Hessische Krieg und der am 8 Dezember 1427 in Frankfurt geschlossene Friedensvertrag bedeuteten das Ende der mainzischen Hegemonialbestrebungen in Nordhessen Mainz musste danach nahezu alle seine Besitzungen in Nieder und Oberhessen von Hessen zu Lehen nehmen ausgenommen blieben Fritzlar Naumburg Amoneburg und Neustadt Streit in Mainz Bearbeiten In Mainz selbst kam es nur wenige Jahre spater zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Patriziat und den Zunften und zu Spannungen zwischen der Burgerschaft und der Geistlichkeit 1430 verliessen die Patrizier im Zorn die Stadt Als 1432 die Stadt auch den Klerus besteuerte zogen auch die Kleriker im Jahre 1433 aus der Stadt aus Am 14 Mai 1434 verhangte Konrad die Exkommunikation uber die Stadt Tod BearbeitenKonrad starb jedoch schon bald darauf am 10 Juni 1434 und wurde im Dom von Mainz beigesetzt Sein Grabdenkmal wurde vermutlich von Madern Gerthener geschaffen den er bereits mit der Erstellung des Grabdenkmals seines Vorgangers beauftragt hatte und der ihm aus seiner Zeit als Propst in St Bartholomaus bekannt war 2 3 Literatur BearbeitenAnton Ph Bruck Konrad III In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 512 Digitalisat Karl Georg Bockenheimer Konrad III Wild und Rheingraf von Daun In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 596 f Weblinks BearbeitenKonrad III von Dhaun auf regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten Kaspar Friedrich Gottschalck Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Band 6 Hemmerde und Schwedschke Halle S 18 Jacques Baudoin La sculpture flamboyante Les grands imagiers d Occident Editions creer 1983 ISBN 2 902894 15 5 Horst Reber Madern Gerthener und das Grabmal des Erzbischofs Konrad von Dhaun im Mainzer Dom In Daniela Christmann Hrsg RuckSicht Festschrift fur Hans Jurgen Imiela zum 5 Februar 1997 Schmidt Mainz 1997 ISBN 3 87439 420 4 S 59 62 VorgangerAmtNachfolgerJohann II von NassauKurfurst Erzbischof von Mainz 1419 1434Dietrich Schenk von ErbachNormdaten Person GND 137346204 lobid OGND AKS VIAF 81549647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad von DhaunALTERNATIVNAMEN Konrad III von DhaunKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Erzbischof von Mainz 1419 1434 GEBURTSDATUM um 1380STERBEDATUM begraben 10 Juni 1434 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad von Dhaun amp oldid 216827339