www.wikidata.de-de.nina.az
Johann I von Merlau 1440 war von 1395 bis 1440 Furstabt der Reichsabtei Fulda Wappen Johann I von Merlau Furstabt von Fulda 1395 1440Leben BearbeitenEr stammte aus einem oberhessischen Geschlecht von Edelfreien benannt nach ihrem Stammsitz Merlau einem heutigen Ortsteil von Mucke im Vogelsbergkreis Er war der erste Abt der die sogenannten Alten Statuten vom 1 September 1395 beschworen musste eine Art von Grundgesetz des Furstentums 1 Schon unter seinen Vorgangern war die Abtei aufgrund von zahlreichen und zum Teil schweren Fehden mit Rittergeschlechtern der Umgebung aber insbesondere auch mit den Landgrafen von Hessen in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten und bei Johanns Amtsantritt hatte die Abtei einen Schuldenstand von 300 000 Gulden Ein Grossbrand im Jahre 1398 trieb die Verschuldung um weitere 80 000 Gulden nach oben Hinzu kamen die Kosten neuer Fehden und Auseinandersetzungen mit Mitgliedern der fuldischen Ritterschaft und mit benachbarten weltlichen und geistlichen Herren wie dem Bischof Johann II von Wurzburg In dieser Situation sah sich Johann im Jahre 1419 gezwungen den ihm vom Stiftskapitel und dem neuen Mainzer Erzbischof Konrad III von Dhaun aufgedrangten Hermann II von Buchenau als Koadjutor und Verweser zu akzeptieren der die weltlichen Angelegenheiten des Stifts in die Hand nehmen sollte Dies fuhrte innerhalb von kurzer Zeit zu schwerem Streit Abt Johann bestand weiterhin auf seinen Rechten wurde jedoch schon 1420 durch Hermann von Buchenau auf dem Schloss Neustadt uberfallen und in das Dorf Ottershausen vertrieben Zwar rief er die beiden geistlichen Oberhirten der Abtei Erzbischof Konrad III von Mainz und den Wurzburger Bischof Johann II um Hilfe an aber die beiden ignorierten seine Einlassungen und ernannten stattdessen Eberhard von Buchenau einen Verwandten des Koadjutors zum Oberamtmann des Hochstifts Johann wurde schliesslich im Jahre 1425 von Hermann von Buchenau vollstandig aus dem Furstentum Fulda verjagt und verbundete sich mit dem hessischen Landgrafen Ludwig I Mit dessen Hilfe gelang es Johann im Jahre 1427 wieder als Abt nach Fulda zuruckzukehren Erzbischof Konrad von Mainz hatte dem Landgrafen am 21 Juli wegen einer auf die Grafschaft Waldeck anstehenden umstrittenen Pfandsumme die Fehde erklart Der Landgraf fur den die enge Anlehnung der Abtei Fulda unter dem Koadjutor Hermann von Buchenau an Mainz eine erhebliche Bedrohung darstellte besiegte im Mainzisch Hessischen Krieg von 1427 ein mainzisches Heer entscheidend bei Fritzlar 23 Juli und verfolgte die Mainzer dann bis nach Fulda Dort weigerten sich Stadt und Abtei den Mainzern innerhalb ihrer Mauern Schutz zu gewahren Der Landgraf besiegte die Mainzer ein zweites Mal 10 August besetzte die Stadt verjagte Hermann von Buchenau und setzte Abt Johann wieder ein Im Zuge des im Dezember 1427 in Frankfurt abgeschlossenen Friedensvertrags verpfandete Johann an Landgraf Ludwig und Erzbischof Konrad unter anderem zwei Drittel von Geisa und Rockenstuhl mit allen Nutzungen Gefallen Zinsen und Zubehorungen fur 16 000 Gulden ausgenommen blieben die Burg und Mannlehen und die geistlichen Lehen 2 Als sich das Ende des graflichen Hauses Ziegenhain abzeichnete und Graf Johann II von Ziegenhain schrittweise den Ubergang seiner Besitzungen an Landgraf Ludwig I von Hessen in die Wege leitete wirkte Johann von Merlau bereitwillig mit Er belehnte den Landgrafen im Jahre 1434 mit dem fuldischen Teil der Grafschaft Nidda und als Graf Johann II im Februar 1437 seine beiden Grafschaften Ziegenhain und Nidda dem Landgrafen zu Lehen auftrug bewilligten Furstabt Johann und der Hersfelder Abt Albrecht von Buchenau als bisherige Oberlehnsherren diesen Vertrag und ubertrugen dem Landgrafen gegen Zahlung einer Geldabfindung ihre Anteile an den beiden Grafschaften als Lehen Kirchen und innenpolitisch ist von Johann bekannt dass er im Jahre 1396 den Wiederaufbau der Burg Ebersburg erlaubte die im Jahre 1270 als Raubritternest durch Furstabt Bertho II von Leibolz zerstort worden war 3 er zwang die Ritter von Ebersburg jedoch ihre Lehnspflicht anzuerkennen und verbot ihnen die Burg oder Teile davon an fremde Herren zu versetzen oder zu verkaufen 4 Ab 1420 gab er allen Frauenklostern des Fuldaer Hoheitsgebietes Propste praepositi zur Verwaltung ihrer weltlicher Angelegenheiten bei Vor den Toren der Stadt Geisa liess er das Hospital St Elisabeth erbauen 5 Johann blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1440 im Amt Sein Nachfolger wurde sein ehemaliger Gegenspieler Hermann von Buchenau Weblinks BearbeitenGunther Buchner Hermann von Buchenau Koadjutor Verweser und Furstabt von Fulda 1419 bis 1427 und 1440 bis 1449 Ein Wandler zwischen weltlicher und geistlicher Macht In Zeitschrift fur Geschichte Volks und Heimatkunde Nummer 2 Band 46 Februar 2007 HMerlau Johann I von Hessische Biografie Stand 6 Januar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Die Alten Statuten wurden 1440 gelegentlich der Wahl von Johanns Nachfolger Hermann von Buchenau erganzt und blieben bis 1803 in Kraft Residenzen Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Fulda Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot resikom adw goettingen gwdg de http www hehl rhoen de pdf kronfeld landeskunde pdf Archivierte Kopie Memento des Originals vom 25 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www burgenwelt org Die Ebersburg Memento vom 25 Januar 2009 im Internet Archive Stiftung Burgerhospital Geisa Altenpflegeheim St ElisabethVorgangerAmtNachfolgerFriedrich I von RomrodFurstabt von Fulda 1395 1440Hermann II von BuchenauNormdaten Person GND 1114516562 lobid OGND AKS VIAF 6272149198227974940001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann I von MerlauALTERNATIVNAMEN Johann von MerlauKURZBESCHREIBUNG Furstabt von FuldaGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 1440 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann I von Merlau amp oldid 229561295