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Dieser Artikel befasst sich mit der Burg im Landkreis Fulda Siehe auch Ebersburg Harz Landkreis Nordhausen Burg Ebersberg bzw Burg Ebernburg Die Burg Ebersburg ist die Ruine einer Hohenburg im Ortsteil Ebersberg der Gemeinde Ebersburg im Landkreis Fulda in Osthessen Sie ist das namensgebende Wahrzeichen der Gemeinde Burg EbersburgDie Hauptburg mit dem Sudturm im VordergrundDie Hauptburg mit dem Sudturm im VordergrundStaat DeutschlandOrt Ebersburg EbersbergEntstehungszeit um 1100 1130 ab 1396Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Bergfried Umfassungsmauern Nordturm Ruine Mauerreste der VorburgStandische Stellung AdligeGeographische Lage 50 28 N 9 51 O 50 4744 9 8516 689 Koordinaten 50 28 27 8 N 9 51 5 8 OHohenlage 689 m u NHNBurg Ebersburg Hessen Eine Burg aus der Zeit um 1100 bildete den Ursprung der Anlage Ab 1396 wurde die Burg nach vorheriger Zerstorung wieder aufgebaut und erweitert Da sie nie einen eigenen Brunnen hatte war sie als dauerhafter Wohnplatz eher ungeeignet und wurde schliesslich im 16 Jahrhundert aufgegeben Auch der nach dem Dreissigjahrigen Krieg unternommene Versuch sie durch den Bau eines Fachwerk Wohnhauses erneut zu nutzen scheiterte nach wenigen Jahren Im 19 Jahrhundert lag die Ruine im damaligen Landgerichtsbezirk Weyhers der zum Konigreich Bayern gehorte In dieser Zeit wurde einer der Turme als Aussichtsturm hergerichtet und die Burg erhaltend restauriert Heute ist sie im Besitz des Landes Hessen Sie ist ein geschutztes Kulturdenkmal Die Burganlage kann jederzeit besichtigt werden Der Schlussel fur den Aussichtsturm kann in der Nahe abgeholt werden 1 Rund um die Anlage hat die Verwaltung des Naturparks Hessische Rhon Wanderwege ausgeschildert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Als Stammsitz derer von Ebersberg 2 2 Baugeschichte 2 2 1 Ursprungsburg 2 2 2 Wiederaufbau um 1396 2 2 3 Veranderungen seit 1664 3 Die Ebersburg heute 4 Forschungsgeschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ebersberg von NordwestenDie Burg liegt 6 5 Kilometer sudwestlich der Wasserkuppe bei 689 m u NHN 2 auf dem Ebersberg und funf Kilometer nordostlich von Schmalnau dem Verwaltungssitz der Gemeinde Ebersburg Der Ebersberg steht am sudostlichen Rand der ehemaligen Gemeinde Ebersberg und wird von drei Seiten vom Ortsteil Gackenhof der Gemeinde Poppenhausen umschlossen Die Burg ist auf Messtischblatt TK 5525 zu finden 3 Sie steht auf einem Hohenzug zwischen den Talern der Fulda und ihres rechten Nebenflusses Lutter Die polygonale Hauptburg bedeckt das gesamte Bergplateau des Ebersbergs die Vorburg befindet sich auf einer tieferen Terrasse am Osthang In ostlicher Richtung ist die Burg von einem Ringgraben mit Vorwall umgeben wahrend insbesondere nach Suden und Westen naturliche Steilhange Schutzfunktion hatten 4 Der Ebersberg ist dicht bewaldet vorwiegend mit Laubwald Aus den umgebenden Talern ist die Burg daher gerade in den Sommermonaten nicht von uberall gut zu erkennen Nur die Turme ragen aus dem Blatterdach und je nach Perspektive ist teilweise nur einer zu sehen Geschichte BearbeitenAls Stammsitz derer von Ebersberg Bearbeiten Die Burganlage wurde wahrscheinlich ab 1100 von den Herren von Ebersberg erbaut und stand im Zusammenhang mit den Kaiserpfalzen der Staufer Sie entstand auch im Zusammenhang mit der Osterburg bei Bischofsheim an der Rhon und Burg Wartenberg im Vogelsberg 5 Andere Autoren nehmen eine Entstehung in der Stauferzeit wahrend des Konigtums von Barbarossa oder Heinrich VI 6 oder sogar erst kurz nach 1200 an 7 Erstmals erwahnt wurde die Ebersburg nach derzeitigem Forschungsstand in schriftlichen Quellen 1396 als Dietrich von Ebersberg die Bruder Simon Karl und Otto von Steinau genannt Steinruck die Bruder Thomas und Peter von Weyhers die Bruder Hans Hermann und Eberhard von Weyhers und Johann von Weyhers beim Fuldaer Furstabt Johann von Merlau beantragten eine Veste und ein Schloss auf dem Ebersberg zu bauen Der Berg war laut dem Dokument Eigentum des Stifts Fulda und sie mussten sich verpflichten die Burg zu Mannlehen zu empfangen Auch wenn in diesem Schreiben keinerlei Bezug auf eine schon bestehende Burg oder Ruine zu finden ist steht es im Zusammenhang mit einer von Johann Friedrich Schannat erwahnten Zerstorung der Ebersburg durch Truppen des Furstabts Bertho III von Mackenzell nachdem unter Fuhrung von Herrmann von Ebersberg dessen Vorganger Bertho II von Leibolz getotet worden war Auch konnten durch archaologische Arbeiten gewissen Teilen der Burg ein hoheres Alter als dem Rest der heutigen Anlage nachgewiesen werden Christoph Brower schrieb 1612 von einer Zerstorung durch Bertho II von Leibolz Beide Chronisten nennen keine Belege und erfanden nachweislich an manchen Stellen Sachverhalte Im Fall der Ebersburg ist es wahrscheinlich dass sie die Wahrheit schrieben und es einen Vorgangerbau der 1396 erstmals erwahnten Burg gab 8 Die Familie derer zu Ebersberg wird teilweise als das bedeutendste Rittergeschlecht der Rhon bezeichnet 3 Es benannte sich erstmals in den ersten Jahrzehnten nach 1300 mit dem Zusatz von Weyhers aufgrund der zunehmenden Verzweigung der Familie und des Stammsitzes in der Wasserburg Weyhers Nachdem die Burg schon vor dem Schreiben an Johann von Merlau wieder aufgebaut worden war ist erkennbar dass mehrere Familienzweige derer von Ebersberg und derer von Steinau Ganerben auf der recht kleinen Burg sassen 9 Die Burg bildete mit den Wasserschlossern in Weyhers und Poppenhausen einen Verbund an Befestigungsbauwerken 3 Erhalten sind Burgfrieden aus den Jahren 1430 1446 1463 und 1478 In dem vollstandig erhaltenen Text von 1430 ist festgelegt dass immer nur ein Ganerbe auf der Burg wohnen sollte Dieser hatte die Turmleute Torwarte und Wachter zu entlohnen Die acht Ganerben waren in zwei Parteien aufgeteilt Jeder Ganerbe musste mit Geld und Getreide zum Unterhalt der Burg beitragen Fur den Kriegsfall war festgelegt dass jeder Ganerbe vier Bewaffnete mit Waffen zur Burg senden musste Im Burgfrieden von 1446 mit 17 Ganerben ist erstmals eine Kapelle in der Burg erwahnt In einem Dokument von 1456 ist festgelegt dass der auf der Burg angestellte Kaplan wochentlich eine Messe lesen musste 1452 liess sich Furstabt Reinhard von Weilnau mit in den Burgfrieden aufnehmen um als Lehnsherr eine bessere Kontrolle uber die Burg und deren Besitzer zu haben Verschiedentlich genannte Eroberungen oder Zerstorungen der Burg in den Jahren 1449 1460 oder 1465 erscheinen wenig glaubhaft Von 1516 ist der letzte Burgfrieden uberliefert Von 1533 gibt es als letztes Indiz fur die Nutzung der Burg einen Bericht uber einen dort inhaftierten Gefangenen In den Folgejahren wurde sie aufgegeben weil sie als Verteidigungsanlage veraltet war und ihre Besitzverhaltnisse zu zersplittert waren 10 Sie wurde erst 1646 gegen Ende des Dreissigjahrigen Kriegs wieder erwahnt als Lukas von Ebersberg sie an Bauern der Umgegend verpachtete die sie als Fluchtburg zum Schutz ihres Viehs und ihrer Familien bei aufziehenden kriegerischen Handlungen nutzen wollten 11 Bis die schwedische Armee 1650 endgultig abgezogen war machten sie von diesem Recht Gebrauch im Gegenzug mussten sie Pachtzahlungen leisten und Schaden an den Mauern ausbessern 12 Es ist davon auszugehen dass die gesamte Anlage dadurch in einem relativ guten Zustand erhalten wurde 13 Johann Philipp Breidung als Zentgraf von Weyhers errichtete 1664 im Auftrag von Wilhelm Rudolph und Gottfried von Ebersberg in der Burgruine ein Fachwerkhaus mit 14 Fenstern und strohgedecktem Dach Breidung beklagte sich sieben Jahre spater daruber dass das neue Gebaude durch eindringenden Regen zerfiel In den folgenden fast 200 Jahren diente die Burg nur noch der Entnahme von Steinen als Baumaterial und zerfiel unter dem Einfluss von Wind und Wetter 7 1777 verkauften die von Ebersberg ihren Anteil am Gericht Lutter vor der Hart mitsamt dem verbundenen Grundbesitz wozu auch der Ebersberg mit Burgruine gehorte fur 85 000 rheinische Gulden an das Hochstift Fulda In der folgenden Zeit wechselte der Besitz der Burg mehrmals allein zwischen 1803 und 1815 wurde sie funfmal verkauft Wahrend der Zugehorigkeit zu Bayern im Landgerichtsbezirk Weyhers zwischen 1819 und 1867 war sie Eigentum des Staates Heute befindet sie sich im Besitz des Landes Hessen 14 Baugeschichte Bearbeiten Ursprungsburg Bearbeiten nbsp Sudturm 1901 rechts befindet sich der westliche Mauerrest Erbaut ist die Burg aus dem anthrazitfarbigen Phonolith des Ebersbergs der nur als Bruchstein verwendbar ist und fur Fenster und Turwandungen sowie als Eckverband aus graulichem behauenem Sandstein Zum Bau der ersten Burg wurde das Gipfelplateau weitlaufig abgeholzt und ein Grossteil der genutzten Steine vor Ort abgebaut Noch heute kann man mehrere Schutthalden rund um die Burg entdecken Die alteren Bauteile enthalten Sandstein als Buckelquader und ab 1400 als glatte Quader 15 Die altesten noch vorhandenen Bauteile sind der untere viereckige Teil des Sudturms und das westlich daran anschliessende Stuck Turmmauer das dieselbe Dicke wie die Turmruckwand hat Dies sind die einzigen archaologisch fassbaren Teile der Ursprungsburg vor dem Wiederaufbau um 1396 Der Grundriss des unteren Turmgeschosses ist mit den Aussenmassen von 6 80 m 6 95 m annahernd quadratisch die Ecken wurden mit Buckelquadern aus Sandstein gemauert Ursprunglich war das Untergeschoss tonnengewolbt und hatte keinen Eingang Die einzige Offnung nach aussen war ein Lichtschlitz in der westlichen 2 30 m dicken Aussenwand der auch heute noch in Form des kleinen romanischen Fensters vorhanden ist Das Untergeschoss diente mit dem wahrscheinlich in der Gewolbedecke vorhandenen Angstloch wie in den meisten Burgen als Verlies Die westlich anschliessende Ringmauer ist nur noch im unteren Teil im ursprunglichen Zustand weil sie in den 1960er Jahren bei Renovierungen unfachmannisch mit glatten Steinquadern um einen halben Meter erhoht wurde stilistisch eher zu den spatgotischen Erweiterungen um 1396 passend 15 1957 bis 1959 fanden Gotthold Wagner und Fritz Luckhard bei Ausgrabungen Mauerreste aus denen sich der ursprungliche Verlauf der Ringmauer rekonstruieren lasst Diese lag im nordlichen Bereich innerhalb im ostlichen Bereich ausserhalb der heutigen Burgmauer Die ursprungliche Burg war eine streng geometrische Rechteckanlage die aus dem heute nur noch im unteren Teil erhaltenen Bergfried sowie einem romanischen Wohngebaude und den Umfassungsmauern bestand Hochstwahrscheinlich lag das einzige Tor der kleinen Anlage im ostlichen Bereich ausserhalb der heutigen Ringmauer Nicht gesichert ist die Vermutung von Wagner dass der nordliche Bereich in dem der zweite Turm steht damals unbebaut war 16 Nach Vergleichen mit der Burg Hauneck und der Burg Fursteneck datieren Benjamin Rudolph und Annina Hilfenhaus in der bisher umfassendsten Monografie die Entstehung der Burg auf die Zeit zwischen 1200 und spatestens 1250 7 Wiederaufbau um 1396 Bearbeiten nbsp Der Nordturm noch unrenoviert 1901 nbsp Sudturm von Westen erkennbar das schmale romanische FensterWahrend des Wiederaufbaus und der Erweiterung erhielt der Sudturm der wohl bis auf das Untergewolbe zerstort war einen neuen Oberbau in zylindrischer Form Der Turmteil besitzt nur eine Offnung auf rund 7 m Hohe die als Einstieg diente Genau lasst sich diese nicht mehr rekonstruieren weil die Kragsteine die fast komplett fehlen in den Jahren des Leerstandes entnommen und wahrend der ersten Restaurierung 1852 54 fehlende Bauteile erganzt wurden Als Abschluss hatte der Turm wie auf einer Zeichnung von 1721 zu sehen ist ein Kegeldach ohne die heutigen Zinnen In dieser Zeit wurde auch der Nordturm erbaut sowie die Grabenanlage die heute noch stellenweise deutlich zu erkennen ist errichtet Die Turme wurden mit der neuerbauten polygonen Ostwand verbunden Diese trifft sich am Nordturm mit der Westwand die wohl aus einer vorhandenen Wand erganzt wurde Der Nordturm steht auf der dort zwei Meter breiten Burgwand und ist ein Rundturm mit 5 80 m Durchmesser Die Pforte befand sich in 6 25 m Hohe bei der jetzigen Offnung und hatte ursprunglich einen Spitzbogen Eine weitere Offnung diente als Aussichtsloch nach Norden Abgeschlossen wurde der Nordturm mit einer leicht vorkragenden Wehrplatte von der noch ein Wasserspeier vorhanden ist 17 1958 wurde in Richtung Westwand neben dem Nordturm das wahrscheinlich einzige ursprungliche Tor gefunden Dieses war wahrscheinlich wahrend der Bautatigkeit ab 1664 verschlossen und mit einer uberdachten Nische fur den Torwachter versehen worden In einem bis zwei Meter Abstand zur Westwand hatte ein unterkellertes Wohnhaus mit einer Seitenlange von mindestens 11 m und an der Ostseite ein Gebaude mit einer Seitenlange von mindestens neun Metern gestanden Die Keller beider Gebaude waren mit einem nur 1 45 m hohen Gang verbunden Die noch vorhandenen Mauern der Vorburg insbesondere die 35 m lange schnurgerade Sudwand entstanden auch wahrend dieser Bauphase Die Mauerdicke betragt dort ungefahr 1 50 m Das Tor befand sich aus topographischen Grunden wahrscheinlich in Hohe des heutigen Eingangs 18 Veranderungen seit 1664 Bearbeiten nbsp Eine der altesten noch vorhandenen Bausubstanzen Das schiessschartenartige Fenster in der Westwand des Sudturms weist klar einen romanischen Baustil aufDas 1664 von Gottfried und Wilhelm Rudolph von Ebersberg in Auftrag gegebene Haus wurde dort gebaut wo das vorher eingesturzte Westhaus gestanden hatte Es war unterteilt fur zwei Wohnparteien Welcher der Bruder die obere oder untere Wohnung mit jeweils einem eigenen Keller erhielt wurde per Los entschieden Gleichzeitig ist in dem Protokoll von Johann Breidung aufgefuhrt welche Hausteile noch fehlen und noch eingebaut werden mussen Genannt sind unter anderem 14 Fenster 2 Ofen und 14 Turen die nach unterschiedlichen Ausfuhrungen aufgeteilt sind Auch eine Zisterne sollte gebaut werden um das Regenwasser aufzufangen da es auf der Burg nie einen Brunnen gab Zu einem Antrag des Zentgrafen Johann Philipp Breidung auf eigene Kosten das Osthaus von dem damals wohl noch samtliche Mauern erhalten waren wieder aufzubauen ist keine Antwort uberliefert Es wurden auch keine Hinweise gefunden dass dieses Vorhaben ausgefuhrt wurde Uber den Zustand des erbauten Hauses beschwerte sich Breidung schon 1671 Es wurde durch eindringenden Regen zerstort Reparaturen erfolgten wohl nicht und schon wenige Jahre nach dem Bau wurde das Haus dem Verfall preisgegeben Aus den 1957 gefundenen nur 40 cm breiten Fundamentstreifen lasst sich schliessen dass es sich um ein Fachwerkgebaude handelte 19 Die alteste erhaltene Zeichnung aus dem Jahr 1721 zeigt eine noch relativ gut erhaltene Burg Der Sudturm war noch mit dem Kegeldach bedeckt wahrend der Nordturm schon erste Schaden an der Mauerkrone aufwies Dort sind in der noch erheblich umfangreicheren Ostwand funf Fenster und darunter sechs Lichtschlitze oder Schiessscharten zu sehen Ob diese der Phantasie des Zeichners entsprangen oder bisher aufgrund von Ausbesserungen an dem dort sehr kleinteiligen Bruchsteinmauerwerk nicht gefunden wurden muss offenbleiben 20 Das Aussehen und der Erhaltungszustand der Burg 1854 lassen sich aufgrund 1835 erschienener Aufzeichnungen von Georg Landau und der im Original erhaltenen Zeichnungen von Johann Kluber recht gut rekonstruieren Sowohl die Kernburg als auch die Vorburg zeigten damals starke Verfallserscheinungen In der Vorburg waren noch Fundamente zu sehen man ging davon aus dass dort Wirtschaftsgebaude gestanden hatten Beide damals sichtbaren Tore waren eingefallen und ohne Gewandesteine Das Gewolbe samt Angstloch im Sudturm war noch vorhanden Die einzige Veranderung war ein wahrscheinlich im Rahmen von Vermessungsarbeiten geschaffener Zugang von aussen Auch im Nordturm befand sich ein ebenerdiger Zugang vom Burghof Der Turm war angeblich wegen eines Blitzschlags stark beschadigt und im Innern voll Schutt Landau schrieb 1835 noch von Kellern im Burghof die von Kluber knapp 20 Jahre spater nicht mehr erwahnt wurden Die Burgmauer war 1835 noch in betrachtlicher Hohe erhalten wahrend bei Kluber die Westwand weitestgehend fehlte und der Rest stark uberwachsen war 21 Die Restaurierungen 1854 hatten wegen der sehr begrenzt vorhandenen finanziellen Mittel nur einen relativ geringen Umfang Der Sudturm erhielt die heute noch begehbare Treppe um ihn als Aussichtsturm zu nutzen Dazu wurde die romanische Gewolbedecke zerstort Die Wehrplatte mit ihren neun Zinnen und dem gezimmerten und mit Blech verkleideten Turmhelm wurde neu errichtet Inwieweit weitere Ausbesserungen am Turm erfolgten lasst sich aufgrund widerspruchlicher Uberlieferungen nicht mehr feststellen Die heute vorhandenen Tore wurden errichtet wo vorher Durchgange waren Dabei wurde wegen fehlenden Wissens keine Rucksicht darauf genommen dass die Ursprungsburg die Zugange an anderer Stelle hatte Uberliefert ist nur dass das Sudtor schon 1646 eingefallen war und als Ersatz ein Durchgang im Norden geschaffen worden war Weshalb das Sudtor rundbogig und das Nordtor spitzbogig ausgefuhrt wurde ist nicht bekannt Die Burgmauer wurde ausgebessert und auf jeder Seite zwischen den Turmen auf gleiche Hohe gebracht Am Nordturm wurden keinerlei Ausbesserungen vorgenommen 22 Der so genannte Eselstall in der Nahe des Eingangs zur Vorburg von dem der Volksmund irrtumlich behauptet darin ware ein Esel untergebracht gewesen der das Wasser auf die Burg tragen musste 12 wurde wahrscheinlich aus alteren Mauerresten im 19 Jahrhundert errichtet Gegen eine fruhere Errichtung spricht seine unregelmassige Bauform aus verschieden starken Mauern und verschiedenartigen Steinformen an den Wanden Auch ist die Decke zu niedrig um ein Tier darin zu halten Johann Kluber beschrieb 1852 dass an der Stelle nur einige Mauerreste vorhanden waren Bei den Restaurierungen nach 1852 wurde darauf wahrscheinlich das jetzige Gebaude gesetzt Dieses hat somit keinen Bezug auf die Bebauung vor dieser Zeit Um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert wurde es einige Male bei Festivitaten als Bierkeller genutzt 22 In den 1920er Jahren wurde der Nordturm restauriert Dabei wurde die komplett eingefallene Westseite grosstenteils in der originalen Mauertechnik neu aufgebaut und an der Ursprungshohe wurden Zinnen aufgemauert 23 1963 wurden vom Land Hessen weitere Restaurierungsmassnahmen durchgefuhrt 24 Zwischen 1993 und 1995 wurden fur 220 000 DM das Mauerwerk und die Holztreppe im begehbaren Turm saniert Gleichzeitig wurde das Schutzdach der Rasthutte in der Vorburg renoviert und im Burghof ein Berg Ahorn als Ersatz fur eine kranke Kastanie gepflanzt 25 Die Ebersburg heute Bearbeiten nbsp Burgruine Ebersburg 2016Die Ebersburg befindet sich im Besitz des Bundeslandes Hessen und wird vom Landesbetrieb Hessen Forst Forstamt Hofbieber verwaltet und ist uber einen Wanderweg jederzeit frei zuganglich Der mit einer Schranke verschlossene Weg ist so ausgebaut dass er bis in den Vorhof der Burg befahren werden kann Den Schlussel fur die Zugangstur zum Sudturm erhalt man gegen Pfand bei der Gemeinde Ebersburg oder auf dem Schafhof 26 rund einen Kilometer Luftlinie westsudwestlich der Burganlage Der als Aussichtsturm hergerichtete 16 5 Meter 27 hohe Sudturm bietet dem Besucher einen Rundumblick in die Rhon und das Fuldaer Land Beide Turme sind durch eine Burgmauer miteinander verbunden die an zwei Seiten Zugang zum Burginnenhof gewahrt Im Vorhof der Ruine befindet sich neben einem Stuck der alten Burgmauer und einem Massiv aus Phonolithfelsen ein uberdachter Rastplatz mit Tischen und Banken und einer Lagerfeuerstelle 28 Seit 2009 ist es moglich auf der Ebersburg standesamtlich zu heiraten 29 Die Feier ist dabei vom Brautpaar zu organisieren weil der Gemeindevorstandsbeschluss die Burg als Aussenstelle des Standesamts zu nutzen nur die Moglichkeit dort zu heiraten legitimiert Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Plan der Burg von Johann KluberErste unbelegte Forschungsberichte gibt es von Christoph Brouwer in Fuldensium antiquitatum libri IIII 1612 und von Johann Friedrich Schannat in Pantronium sancti Bonifacii sive Buchonia vetus 1724 30 Georg Landau beschrieb die Burg 1835 im neunten Band des von Friedrich Gottschalck herausgegebenen Sammelbands Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Sein eher lyrischer von der Romantik gepragter Bericht ist fur die heutige Forschung hauptsachlich deshalb von Interesse weil in ihm der Zustand der Burg vor der ersten Renovierung 1852 geschildert wird 31 1914 wurde in der Zeitschrift Der Burgwart von Ernst Wenzel uber die Burg berichtet Neben erstmaligen Detailskizzen von Bauteilen bringt Wenzel darin das schiessschartenartige Fenster in der Westwand des Sudturms in Verbindung mit den altesten Fenstern in der Liobakirche erbaut ab 836 in Petersberg und mit denen auf Burg Normannstein bei Treffurt 31 Nachdem der koniglich bayrische Landrichter Leonhard Geiger 1852 erste finanzielle Mittel fur denkmalpflegerische Massnahmen beantragt hatte wurden von Maurermeister Johann Kluber einige Zeichnungen zum Zustand und den moglichen Arten der Renovierung angefertigt Die Regierung in Wurzburg entschied sich dann allerdings fur einen anderen nicht mehr erhaltenen Entwurf zur Restaurierung 32 Zwischen 1956 und 1958 fanden unter der Leitung von Fritz Luckhard und Gotthold Wagner Ausgrabungen im Burghof statt denen ein Grossteil des heutigen Wissens uber die Burg zu verdanken ist Die unter Zeit und Geldmangel leidenden Grabungen dauerten mit zeitlichen Abstanden jeweils nur wenige Tage bis wenige Wochen Wagner war fur die archaologischen Arbeiten verantwortlich wahrend Luckhard erstmals versuchte alle verfugbaren Akten zu den Ebersbergern zu sichten und die Grabungen mit den Eintragen in Einklang zu bringen Luckhard veroffentlichte neben dem ersten Band Regesten der Herren von Ebersberg der zweite wurde bisher nicht vollendet auch etliche Aufsatze in den Fuldaer Geschichtsblattern 33 Das Dehio Handbuch der Jahre 1965 und 2008 widmet der Burg nur jeweils einen kurzen Absatz 34 Die dortigen Angaben stimmen in weiten Teilen nicht mit denen in dem umfangreichen die bisherigen Forschungen zusammenfassenden Artikel von Benjamin Rudolph und Annina Hilfenhaus in den Fuldaer Geschichtsblattern 2006 uberein Literatur BearbeitenHeiner Flick Adalbert Schraft Die Hessische Rhon Geotope im Land der offenen Fernen Hessisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Wiesbaden 2013 ISBN 978 3 89026 373 1 S 195 197 Fritz Luckhard Die Regesten der Herren von Ebersberg genannt von Weyhers in der Rhon 1170 1518 Veroffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins Band 40 Parzeller Fulda 1963 ZDB ID 517272 x Wolf Dieter Raftopoulo Rhon und Grabfeld Kulturfuhrer Eine kunst und kulturhistorische Gesamtdokumentation der alten Kulturlandschaften RMd Verlag Gerbrunn 2017 ISBN 978 3 9818603 7 5 S 87 88 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten Die Ruine Ebersburg Rhon zwischen Ruinierung und Wiederherstellung In Fuldaer Geschichtsverein Hrsg Fuldaer Geschichtsblatter Jahrgang 82 2006 ISSN 0016 2612 S 5 54 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ebersburg Burg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Thorsten Sonnemann zu Ebersburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de Burgruine Ebersburg In Ebersburg Rhoen de Burgruine Ebersburg Memento vom 15 Juni 2021 im Internet Archive In Rhoen info Rhonlexikon Beschrifteter Rundumblick vom Burgturm auf www panorama photo net Burg Ebersburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 26 September 2014 Burg Ebersburg auf burgenwelt orgEinzelnachweise Bearbeiten ebersburg rhoen de abgerufen am 23 November 2019 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b c Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 206 207 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten die Ruine Ebersburg Rhon zwischen Ruinierung und Wiederherstellung In Fuldaer Geschichtsverein Fuldaer Geschichtsblatter Jahrgang 82 2006 S 16 Fritz Luckhard Regesten der Herren von Ebersberg genannt von Weyhers in der Rhon Verlag Parzeller Fuldaer Geschichtsverein 1963 S XIII Einleitung Kay Tschersich Kompass Wanderfuhrer Rhon 50 Touren Mair Dumont DE 2015 ISBN 978 3 99044 097 1 S 35 a b c Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 28 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten die Ruine Ebersburg Rhon zwischen Ruinierung und Wiederherstellung In Fuldaer Geschichtsverein Fuldaer Geschichtsblatter Jahrgang 82 2006 S 10 12 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 12 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 12 14 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 14 15 a b Willy Kiefer Die Ebersburg auf der Website der Gemeinde Ebersburg abgerufen am 23 Oktober 2015 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 87 88 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 15 a b Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 18 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 24 26 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 30 35 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 35 39 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 43 47 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 47 48 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 49 50 a b Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 50 51 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 52 Die Eberbsurg Burgruine in Ebersburg rhoentravel de Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive dort genannter Autor ist die kreisverwaltung Fulda abgerufen am 23 November 2015 Verfall wurde gestoppt In Fuldaer Zeitung 15 August 1995 S 13 Burgruine Ebersburg auf poppenhausen wasserkuppe de abgerufen am 23 November 2019 Objektdaten von Burg Ebersburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 18 Dezember 2021 Ruine Ebersburg auf der Website der Gemeinde Ebersburg abgerufen am 23 Oktober 2015 Informationsflyer zur Ebersburg Memento vom 23 November 2015 im Internet Archive von Hessen Forst abrufbar als pdf abgerufen am 26 Februar 2020 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 11 a b Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 9 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 5 6 Benjamin Rudolph Annina Hilfenhaus Die Kontinuitat des Unsteten 2006 S 8 9 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Fulda Palais Altenstein Burg Alt Mackenzell Schloss Anberg Ruine Auersburg Schloss Bieberstein Burg Blankenwald Schloss Buchenau Burg Buchenau Eiterfeld Schloss Burghaun Jagdschloss Burghaun Ruine Ebersburg Ruine Eberstein Eichenzeller Schlosschen Schloss Fasanerie Stadtschloss Fulda Burg Fursteneck Barockschloss Gersfeld Wasserschloss Gersfeld Jagdschloss Giesel Burgruine Haselstein Schloss Haselstein Propsteischloss Johannesberg Burg Klinge Wasserschloss Mackenzell Burg Milseburg Schloss Neuhof bei Fulda Burgstall Poppenhausen Seckendorffschloss Spiegelschloss Schwedenschanze Schloss Tann Burg Uttrichshausen Burgstall WeyhersWartturme im Landkreis Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Ebersburg amp oldid 238530555