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Dieser Artikel behandelt den Architekturbegriff Siehe auch Gewand bzw Gewende Das Gewande oder die Ausschragung ist die schrag in das Mauerwerk geschnittene seitliche Begrenzung eines Portals eines Fensters 1 oder einer Schiessscharte im Unterschied zur senkrecht zur Wand geschnittenen Laibung 2 3 Gewande am Furstenportal ca 1225 des Bamberger Doms Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Nationale Besonderheit 4 Galerie 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenEine rechteckige Tur und Fensterumrahmung besteht aus den seitlichen Pfosten dem obenliegenden Sturz und der untenliegenden Turschwelle oder der Sohlbank des Fensters Wenn anstelle des waagerechten Sturzes der obere Abschluss eines Gewandes von einem Bogen gebildet wird so wird dieser als Archivolte bezeichnet Die inneren Flachen der Fassadenausschnitte heissen Laibung wenn sie mit der Wandebene rechtwinklige statt schrage Schnittflachen bilden Farblich abgesetzte oder plastisch ausgebildete Umrahmungen oder Verkleidungen von Fenstern Turen und anderen Offnungen die parallel zur Wandebene liegen werden Faschen genannt 4 Das Gewande besteht oft aus Werksteinen und hebt sich von den weniger gleichmassig bearbeiteten Natursteinen oder der Putzflache des Mauerwerks ab Die Anschragung betont die Maueroffnung und verbessert den Lichteinfall Ist das Gewande profiliert sprechen Steinmetze vom Profilbesatz Das dickwandige Natursteinmauerwerk romanischer und gotischer Bauten ist haufig mehrfach hintereinander gestaffelt und profiliert sowie mit Halbsaulen oder Saulen besetzt Geschichte BearbeitenDie ersten fest mit der tragenden Struktur verbundenen daher Saulenstatuen genannten Gewandefiguren wurden vor 1140 fur die fruhgotische Westfassade der ehemaligen Abteikirche von Saint Denis Seine Saint Denis geschaffen Sie gingen im 18 Jahrhundert verloren Ahnliche Gewandefiguren finden sich in den Westportalen 1145 55 der Kathedrale von Chartres Ab dem 13 Jahrhundert 5 wurde das Gewande insbesondere von Kirchenportalen zunehmend betont wahrend die Saulenstatuen sich zu eigenstandigen frei vor dem Gewande stehenden Rundfiguren entwickelten 6 Nationale Besonderheit BearbeitenAuch wenn der Figurenschmuck immer frontal zum Besucher angebracht ist werden die haufig tiefenraumlich und figurlich gestalteten Portaleinfassungen indischer Tempel ebenfalls manchmal als Gewande bezeichnet Galerie Bearbeiten nbsp Saulen und figurenloses Stufengewande der Kirche St Laurent du Mont bei Argeles sur Mer Mitte 12 Jh nbsp Portalgewande der Kirche St Gilles in Argenton les Vallees Ende 12 Jh nbsp Gewandefiguren 13 Jh am Sankt Firminus Portal der Kathedrale von Amiens nordliches Portal der Westfassade nbsp Spatromanisches Riesentor des Wiener Stephansdoms 13 Jh nbsp Gewande einer Schiessscharte im Inneren von Windsor Castle nbsp Portalgewande am Parvati Tempel in Nachna Indien 5 6 Jh nbsp Schmuckloses Stufengewande des St Nikolai Doms in GreifswaldLiteratur BearbeitenWilfried Koch Baustilkunde Europaische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart Orbis Verlag Munchen 1988 ISBN 3 572 05927 5 Anni Wagner Von Adikula bis Zwerggalerie Hundert Begriffe der Architektur in Bildern vorgestellt Verlag Carl Thiemig Munchen 1975 ISBN 3 521 04056 9 S 98 Einzelnachweise Bearbeiten Wilfried Koch Baustilkunde Europaische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart Sonderausgabe Orbis Verlag Munchen 1988 ISBN 3 572 05927 5 Kleines Worterbuch der Architektur Reclam S 54 Anni Wagner Von Adikula bis Zwerggalerie Hundert Begriffe der Architektur in Bildern vorgestellt Verlag Carl Thiemig Munchen 1975 S 98 Fachbegriffe in der Architektur Memento des Originals vom 31 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot test marterl at S 72 Johannes Jahn Wolfgang Haubenreisser Worterbuch der Kunst Kroners Taschenausgabe Band 165 10 durchgesehene und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 16510 4 S 270 Georges Duby Jean Luc Duval La Sculpture De l antiquite au moyen age Du VIIIe siecle avant J C au XVe siecle Deuxieme partie Le grand art du moyen age du Ve au XVe siecle Benedikt Taschen Verlag Koln u a 1999 ISBN 3 8228 7102 8 S 350 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gewande amp oldid 236702764