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Die Burg Fursteneck liegt im Gebiet der Marktgemeinde Eiterfeld im hessischen Landkreis Fulda Burg FursteneckBurg Fursteneck LuftaufnahmeBurg Fursteneck LuftaufnahmeStaat DeutschlandOrt EiterfeldEntstehungszeit um 1200 erwahnt 1309Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Bildungsstatte 1952 53 Modernisierung 2004 2007Standische Stellung Klerus AdligeBauweise uberwiegend Bruchstein Basalt und Sandstein Sandsteinquader EckquaderGeographische Lage 50 47 N 9 48 O 50 776388888889 9 8080555555556 406 Koordinaten 50 46 35 N 9 48 29 OHohenlage 406 m u NHNBurg Fursteneck Hessen Burg Fursteneck von SudenGrundriss der Burg FursteneckBurghof der Burg FursteneckNordseite im WinterEinstein Zwillingsfenster in der SudmauerWappen des Abts Adalbert I von Schleifras uber dem Eingang zum HerrenhausSpitzbogen in der Wand der FesthalleWappen des Abts Adalbert I von Schleifras uber dem Eingang zum TagungsgebaudeGrundungsstein als BildungsstatteDie Burg wurde als Grenzbefestigung des Klosters Fulda gegrundet und ist seit der Sakularisation Eigentum des Landes Hessen Seit 1952 ist sie hessische Heimvolkshochschule und Akademie fur berufliche gesellschaftspolitische und musisch kulturelle Weiterbildung Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Akademie 5 Tragerverein 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Hohenburg liegt im Hessischen Kegelspiel am Westrand der kleinen Hochebene Wittfeld Sie befindet sich am Nordwestrand des 1 8 km nordnordostlich vom Eiterfelder Kernort gelegenen Weilers Fursteneck auf dem Hausberg 406 5 m u NHN Geschichte BearbeitenFursteneck und die umliegenden Dorfer werden 845 dem Fuldaer Kloster im Tausch gegen drei Dorfer aus dem Wurttembergischen von Ludwig dem Deutschen uberlassen Die Burg bleibt bis zur Sakularisation 1802 fast durchgehend im Besitz des Klosters Fulda Abt Heinrich V Graf von Weilnau nimmt 1290 Berthold von Buchenau als Burgmann an Gegen Ende des 13 Jahrhunderts wird die Burg vermutlich unter dem Furstabt Heinrich V von Weilnau als Grenzbefestigung des Hochstifts Fulda erbaut Ersterwahnung 1309 Aufgrund unablassiger Geldsorgen wird das Amt Fursteneck bis ins 16 Jahrhundert hinein an wechselnde Herren abgetreten so unter anderem 1324 Verpfandung des Amtes an Berthold von Wiesenfeld 1358 Uberlassung von Burg und Amt an Otto von Buchenau 1440 Verkauf des Klosters Hersfeld 1450 Verkauf von Burg und Umland fur 910 Gulden an die von der Tann 1460 setzt der Fuldaer Abt Hans von der Tann als Amtmann auf Fursteneck ein Graf Heinrich von Henneberg scheitert 1463 bei dem Versuch Burg Fursteneck zu erobern Das Kloster Fulda kauft 1532 die Burg zuruck Von da an sitzen nur noch fuldische Amtsleute auf Fursteneck Zum Amt Fursteneck gehoren 1603 17 Orte Arzell Bodes Betzenrod Dittlofrod Eiterfeld Hausenmuhle Kornbach Igelsrod Wustung Leibolz Leimbach Malges Mengers Ober und Unterufhausen Oberweisenborn Reckrod Wolf Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wird die Burg stellenweise bis auf die Grundmauern zerstort Die umliegenden Dorfer sind zum Teil menschenleer In Eiterfeld werden noch drei mannliche Bewohner registriert Abt Adalbert von Schleifras erwirbt 1708 Burg Fursteneck und baut sie wieder auf Die Wappen des Furstabtes von Schleifras zeugen von dem Neuaufbau Die Ringmauer mit dem Burgtor stammt aus fruherer Zeit Mit der Sakularisation verliert Fursteneck 1802 seine offizielle Funktion als Amt an Eiterfeld das sich von nun an selbst verwaltet Fursteneck wird 1818 als Staatsdomane verpachtet Die Burg heisst jetzt Furstenecker Herrschaftliche Meyerei und wird zum landwirtschaftlichen Gut dessen Acker und Wiesen an die Untertanen gegen ein jahrliches Bestandsgeld zu 1210 Gulden verpachtet sind Seit 1925 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs leitet der Domanenpachter und spatere Kreisbauernfuhrer Salzmann den Gutsbetrieb auf der Burg und macht sie zu einer Schaltzentrale nationalsozialistischer Umtriebe und Ubergriffe im Landkreis Hunfeld So errichtet er mit anderen zusammen auf dem Marktplatz von Eiterfeld einen Galgen an dem ein Schild mit der Aufforderung angebracht wird drei judische Burger von Eiterfeld zu hangen In den Jahren 1952 bis 1953 wird die heruntergekommene Burg durch die Initiative von Ministerialratin Johanna Spangenberg Professor Hermann Schafft und dem spateren ersten Schulleiter Gustav Huhn zur Heimvolkshochschule umgebaut Als Architekt wird der dem Bauhaus nahestehende Otto Bartning gewonnen Seit 2003 wird sie in allen Gebaudeteilen mit Unterstutzung des Landes Hessen renoviert Baubeschreibung BearbeitenDie Burg wurde 1290 erstmals urkundlich genannt Es gibt aber Indizien dafur dass sie um einiges alter ist In der Mauer uber dem Haupteingang auf der Sudseite befindet sich ein romanisches Einstein Zwillingsfenster 1 das Fachleute dem 12 Jahrhundert zurechnen Ein ahnliches Fenster findet sich an der Sudseite des Fuldaer Domes Ein weiteres Einstein Fenster 2 ist in der Westmauer der Burg zu finden Weiteres Indiz fur ein hoheres Alter der Burganlage konnte sein dass nur Burgen aus der Zeit vor den Kreuzzugen Turme haben die zur Aussenseite hin bundig mit der Ringmauer abschliessen statt aus der Mauerflucht hervortretende Turme Der Nordturm steht in einer Linie mit den beiden Aussenmauern Das Gleiche gilt fur den alten Bergfried rechts des Eingangstores Das jetzige Aussentor 3 ist nachtraglich zu Zeiten als die Burg schon langst nicht mehr als Wehrburg diente verbreitert worden Der eigentliche Durchgang durfte ein ziemlich enges Tor gewesen sein das sich im Zweifelsfall leicht verteidigen liess Dasselbe gilt auch fur das eigentliche Burgtor 4 Das ursprungliche Tor durfte wesentlich niedriger und schmaler gewesen sein Die Schiessscharten im Zwinger 5 links liegen so tief dass man davon ausgehen kann auf einer Schuttschicht zu stehen Oben auf der Mauer ist ein alter Wehrgang 6 der ursprunglich uber das niedrigere Aussentor hinwegging An der Westseite des Wehrgangs befindet sich ein Eckrondell 7 mit dem kleinen Wappen des Fuldaer Furstabts Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg Uber dem Burgtor ist eine Mauer mit zugemauerten Fenstern vermutlich fur Wohnraume die darauf hinweisen wie oft und umfassend die Burg durch die Jahrhunderte hinweg umgebaut wurde Der dem Herrenhaus vorgelagerte kleinere Bau ist der alte Bergfried 8 mit dicken Buckelquadern an allen vier Kanten siehe auch dieselben Buckelquader am nordlichen Befestigungsturm und dicken Mauern Man nimmt an dass er ursprunglich hoher war als das Herrenhaus und mit dem Nordturm das Verteidigungszentrum der Burg bildete In den Burgmauern sind verschiedenfarbene Steine verbaut dunkler Basalt Bruchstein und hellere Sandsteinquader Anhand der helleren Ausbesserungen lassen sich die Wunden des alten Gemauers gut erkennen und geben einen Eindruck von den Renovierungsarbeiten die Adalbert von Schleifras im 18 Jahrhundert hat ausfuhren lassen Uber dem Turrahmen des Herrenhauses 9 hat Adalbert von Schleifras sein Wappen angebracht anno quoDoMVs haeCCe restaVrata MDCCX DICtVs soYsberg per prInCIpeM MDCCX Abbatem Adalbertum ex stirpede Schleifras pleno jure venandi acquisitus est In dem Jahre in dem dieses Haus Soisberg genannt erneuert wurde war es durch den Furstabt Adalbert aus dem Geschlecht von Schleifras mit allen Rechten durch Kauf erworben worden Das Chronogramm ergibt jeweils in der zweiten und in der dritten Zeile die Jahreszahl 1710 dabei wird das Y als doppeltes I gerechnet Das Haus in das die Ture fuhrt ist der alte Wohnbau der Palas Eine Spindeltreppe fuhrt zwischen dem Bergfried und dem Palas hinauf und verbindet beide Vor dem Wirtschaftsgebaude 10 findet sich ein weiteres Wappen Adalbert von Schleifras Hier waren wohl ursprunglich keine Gebaude sondern nur Mauern und Wehrgang Allerdings muss schon in fruher Zeit eine Erweiterung stattgefunden haben denn man kann an der Aussenmauer des Wirtschaftstraktes zugemauerte Schiessscharten entdecken Im 19 Jahrhundert als Fursteneck landwirtschaftliches Gut war befanden sich hier die Schmiede und der Schweinestall Der Nordturm 11 schliesst sich an Im 19 Jahrhundert war er halb zerfallen und ohne Dach Zu Zeiten als er noch als Verteidigungsbau diente war er zwar nicht zerfallen aber ebenfalls ohne Dach gewesen dafur aber mit vielen Schiessscharten Die Aussentreppe zum Turm durfte auch ziemlich spat errichtet worden sein genauso die Eingangstur zum Turm wahrend das Fensterchen oberhalb der Tur alter sein durfte Das Nordtor 12 ist wohl auch erst neueren Datums und wird zu der Zeit entstanden sein als die Domanenbesitzer bzw Arbeiter mit Wagen und Pferd auf ihre nordlichen Acker mussten Ein drittes Wappen von Schleifras findet sich uber dem Eingang zum Tagungsgebaude 13 mit der Halle einer ehemaligen Scheune sowie weiteren Seminarraumen und Zimmern fur die Teilnehmenden Adalbertus D G Abbas Fuldensis S R Imperii Princeps D Augustae ArchicancellariusPer Germaniam et Galliam Primas MDCCIX Adalbert von Gottes Gnade Abt zu Fulda des Hl Romischen Reiches Furst der erhabenen Kaiserin Erzkanzler Primas in Germanien und Gallien 1709 Einige Schritte weiter links vom Eingang zum Tagungsgebaude befindet sich der fruhere jetzt vermauerte Eingang zur Halle in Form eines spitzbogigen Turgewolbes 14 Im Gewolbekeller 15 wurde 1957 eine Kapelle fur Andachten und Besinnungen eingerichtet Akademie BearbeitenBurg Fursteneck ist heute eine freie Bildungseinrichtung mit uberregionaler uberparteilicher und uberkonfessioneller Ausrichtung Der grundlegende Umbau zur Bildungsstatte wurde 1952 53 von dem Architekten Otto Bartning vorgenommen Jahrlich besuchen knapp 4000 Teilnehmer 175 Kurse mit 15 000 Belegungstagen Das Programm beinhaltet Veranstaltungen im Rahmen des Bildungsurlaubs Kurse zu beruflichen Schlusselqualifikationen wie Kommunikation Kreativitat oder Management sowie berufliche oder kulturelle Fortbildungsreihen Wesentlicher Schwerpunkt ist die musisch kulturelle Bildung mit Angeboten zu Tanz Musik Folk Bordun und Alte Musik Rock Pop Jazz Theater Rhythmus Keramik Malen Zeichnen Film und Fotografie Es finden auch Kurse zu Natur und Okologie Freizeit und Gesundheit zu Fragen der Lebensgestaltung und Orientierung und Wochen fur Familien statt Spezielle Fortbildungen fur soziale padagogische pflegerische und psychologische Berufe vervollstandigen das Gesamtangebot Seit 2004 befindet sich in der Burg auch die Hessische Schulerakademie 1 Tragerverein BearbeitenDie Bildungsstatte wird getragen mit Unterstutzung des Landes Hessen von dem gemeinnutzigen Verein Hessische Heimvolkshochschule Burg Fursteneck e V Der Verein wurde im Jahre 1952 als runder Tisch unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppierungen gegrundet Satzungszweck ist die Durchfuhrung von Jugend und Erwachsenenbildungsmassnahmen denen ein ganzheitliches Bildungsverstandnis zugrunde liegt Ziel ist die Integration politisch sozialer musisch kultureller und beruflicher Bildung wobei die musisch kulturelle Bildung einen besonderen Schwerpunkt darstellt Literatur BearbeitenRudolf Christl u a Hrsg 1150 Jahre Dorf und Markt Eiterfeld Amt und Gericht Fursteneck 845 1995 Eiterfeld 1995 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 192 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 96 August Straub Burgen und Schlosser im Hessenland 3 Auflage Melsungen o J August Weber Die Geschichte des Kreises Hunfeld Fulda 1960 Einzelnachweise Bearbeiten Seit 2004 finden auf BURG FURSTENECK die Hessischen Schulerakademien fur die Oberstufe statt seit 2011 gibt es auch eine Akademie fur die Mittelstufe 2014 wurde der Alumni und Forderverein gegrundet Die Hessischen Schulerakademien abgerufen am 31 Marz 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Fursteneck Hessen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller Internetauftritt der Staatlichen Schlosser und Garten Hessen Eintrag von Jens Friedhoff zu Fursteneck b Eiterfeld in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Schloss Fursteneck Landkreis Fulda Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 15 September 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Burg Fursteneck Akademie fur berufliche und musisch kulturelle Weiterbildung Burg Fursteneck auf burgenwelt orgBurgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Fulda Palais Altenstein Burg Alt Mackenzell Schloss Anberg Ruine Auersburg Schloss Bieberstein Burg Blankenwald Schloss Buchenau Burg Buchenau Eiterfeld Schloss Burghaun Jagdschloss Burghaun Ruine Ebersburg Ruine Eberstein Eichenzeller Schlosschen Schloss Fasanerie Stadtschloss Fulda Burg Fursteneck Barockschloss Gersfeld Wasserschloss Gersfeld Jagdschloss Giesel Burgruine Haselstein Schloss Haselstein Propsteischloss Johannesberg Burg Klinge Wasserschloss Mackenzell Burg Milseburg Schloss Neuhof bei Fulda Burgstall Poppenhausen Seckendorffschloss 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