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Schlusselqualifikation englisch key qualification ital competenza trasversale ist im Personalwesen eine Qualifikation mit der eine Person leichter und schneller Anderungen der Umweltzustande bewaltigen kann Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Geschichte 3 Arten 3 1 Schlusselkompetenzen fur lebenslanges Lernen 4 Gliederung 4 1 Soziale Kompetenz 4 2 Methodenkompetenz 4 3 Individualkompetenz Selbstkompetenz Personenkompetenz Humankompetenz 4 4 Handlungskompetenz 4 5 Medienkompetenz 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenZu den beruflichen Qualifikationen gehoren neben der Schlusselqualifikation noch die Fachkompetenz und Sozialkompetenz Wie die Sozialkompetenz betrifft die Schlusselqualifikation das berufs und funktionsubergreifend einsetzbare Sozialverhalten Schlusselqualifikationen sind kein Fachwissen sondern ermoglichen den kompetenten Umgang mit fachlichem Wissen Die Schlusselqualifikation umfasst Fahigkeiten und Kenntnisse veranderte Umweltzustande am Arbeitsplatz zu bewaltigen Zu den Umweltzustanden gehoren die Bewaltigung von Aufgaben die soziale Interaktion mit Vorgesetzten Kollegen und Kunden die Einarbeitung in neue Arbeitsinhalte oder Anderungen des Arbeitsablaufs Schlusselqualifikationen sollen und konnen das Fachwissen nicht ersetzen sondern in Anbetracht der sich standig wandelnden Anforderungen im Berufsleben erschliessen helfen Sie sind daher zunachst inhaltsneutral und finden Anwendung im Berufsleben und in zwischenmenschlichen Beziehungen Geschichte BearbeitenBereits Ralf Dahrendorf befasste sich 1956 mit extrafunktionalen Qualifikationen die auf unterschiedliche Arbeitsbereiche ubertragbar und nicht an spezielle Arbeitsprozesse gekoppelt sind 1 Der Arbeitsforscher Dieter Mertens gilt als Begrunder des Schlusselqualifikationsbegriffs den er im September 1972 erstmals auf der Third World Future Research Conference in Bukarest vorstellte 2 Im Jahr 1974 veroffentlichte er hierzu den Aufsatz in einer Fachzeitschrift 3 Hierin forderte er eine Konzentration der Berufsbildung auf die Schlusselqualifikationen 4 Treffender als der Begriff der Qualifikation ist der Begriff Kompetenz da eine Qualifikation etwas Objektives ist unter Kompetenz aber eine individuelle Eigenschaft verstanden wird Hierbei wird deutlich dass bereits fruh mit dem Begriff der Schlusselqualifikation nicht die Fachkompetenz selbst sondern die Fahigkeit zur Adaption und zum Transfer von Fachkompetenzen gemeint war Nach Definition der Bildungskommission NRW 1995 sind Schlusselqualifikationen 5 erwerbbare allgemeine Fahigkeiten Einstellungen und Wissenselemente die bei der Losung von Problemen und beim Erwerb neuer Kompetenzen in moglichst vielen Inhaltsbereichen von Nutzen sind so dass eine Handlungsfahigkeit entsteht die es ermoglicht sowohl individuellen als auch gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden Arten BearbeitenSchlusselqualifikationen sind Instrumente zum problemlosen Umgang mit Spezialwissen 6 Die Fachliteratur zahlt uber 850 Arten von Schlusselqualifikationen auf Zu den bedeutendsten gehoren 7 Einstellungen Sorgfalt Ordnungssinn Leistungsbereitschaft Freundlichkeit Mobilitat Flexibilitat Verhaltensweisen Zuverlassigkeit Ausdauer Eigeninitiative Offenheit Toleranz Zielstrebigkeit Fahigkeiten Kommunikation Kooperation Teamfahigkeit Durchsetzungsvermogen Entscheidungsfahigkeit Kreativitat Lernfahigkeit OrganisationsfahigkeitSchlusselqualifikationen setzen sich mithin aus einem breiten Spektrum ubergreifender Fahigkeiten zusammen die sowohl aus dem kognitiven als auch aus dem affektiven Bereich stammen Diese Kompetenzen konnen in verschiedenen Situationen und Funktionen flexibel und innovatorisch eingesetzt und ubertragen werden Schlusselkompetenzen fur lebenslanges Lernen Bearbeiten Der Referenzrahmen der 2006 herausgegebenen Empfehlung des Europaischen Parlaments und des Rates zu Schlusselkompetenzen fur lebensbegleitendes Lernen 8 9 umfasst acht Schlusselkompetenzen Muttersprachliche Kompetenz Fremdsprachliche Kompetenz Mathematische Kompetenz und grundlegende naturwissenschaftlich technische Kompetenz Computerkompetenz Lernkompetenz Soziale Kompetenz und Burgerkompetenz Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz Kultur bewusstsein und kulturelle Ausdrucksfahigkeit Kompetenz des Lesens und Schreibens in einer europaischen Hochsprache wird erkennbar ohne weitere Erwahnung vorausgesetzt Zu den wichtigsten Zielen des Referenzrahmens gehort die Schlusselkompetenzen zu ermitteln und zu definieren die in einer Wissensgesellschaft fur personliche Entfaltung aktive Burgerschaft sozialen Zusammenhalt und Beschaftigungsfahigkeit notig sind Jeder dieser Schlusselkompetenzen wird dabei die gleiche Bedeutung zugewiesen da jede von ihnen zu einem erfolgreichen Leben in einer Wissensgesellschaft beitragen konne Ahnliche Bestrebungen Schlusselqualifikationen zu definieren finden zugleich in einzelnen Staaten statt So forderten sowohl die Kultusministerkonferenz als auch der Bund Lander Kommission fur Bildungsplanung und Forschungsforderung BLK die Schlusselqualifikationen um die Medienkompetenz zu erweitern da die digitalen Medien immer grosseren Einzug in die Gesellschaft halten Gliederung BearbeitenSchlusselkompetenzen lassen sich als Fahigkeiten in einer moglichen Kategorisierung in funf Kompetenzbereiche einordnen Handlungskompetenz Medienkompetenz Methodenkompetenz Selbstkompetenz Soziale KompetenzDie einzelnen Bestandteile von Schlusselkompetenzen lassen sich folgendermassen definieren Soziale Kompetenz Bearbeiten Kenntnisse Fertigkeiten und Fahigkeiten die dazu befahigen in den Beziehungen zu Menschen situationsadaquat zu handeln Empathie Emotionale Intelligenz Fuhrungskompetenz Soziale Interaktion Kommunikationsfahigkeit Konfliktfahigkeit Kooperations fahigkeit TeamfahigkeitMethodenkompetenz Bearbeiten Kenntnisse Fertigkeiten und Fahigkeiten die es ermoglichen Aufgaben und Probleme zu bewaltigen indem sie die Auswahl Planung und Umsetzung sinnvoller Losungsstrategien ermoglichen Abstraktes und vernetztes Denken Analyse fahigkeit Deduktion Denken in Zusammenhangen Kreativitat Lern und Arbeitstechniken RhetorikIndividualkompetenz Selbstkompetenz Personenkompetenz Humankompetenz Bearbeiten Fahigkeiten und Einstellungen in denen sich die individuelle Haltung zur Welt und insbesondere zur Arbeit ausdruckt Personlichkeitseigenschaften die nicht nur im Arbeitsprozess Bedeutung haben Ausdauer Belastbarkeit Anstrengung Engagement Anpassungsfahigkeit Kreativitat Leistungsbereitschaft Konstruktivistische Didaktik Lernbereitschaft Mobilitat Motivation Organisationsfahigkeit Management Skills Eigenverantwortung Selbststandigkeit Zeitmanagement ZuverlassigkeitHandlungskompetenz Bearbeiten Die Schnittmenge dieser drei Kompetenzbereiche ist die individuelle Handlungskompetenz einer Person Kompetenz bedeutet in diesem Zusammenhang die Befahigung eines Menschen sich situativ angemessen zu verhalten selbstverantwortlich Probleme zu losen bestimmte Leistungen zu erbringen und mit anderen Menschen angemessen umzugehen auf der Basis eines erfolgreichen Lernprozesses Kompetenz ist immer individuell und wird durch den Erwerb und auf die eigenen Werte und Ziele bezogene Reflexion einzelner sich gegenseitig beeinflussender Fahigkeiten erworben die Disposition zum Erwerb aller Fahigkeiten das kognitive Regelsystem mit dem Handlungen generiert werden konnen stabile universell angelegte und empirisch nicht wahrnehmbare TiefenstrukturMedienkompetenz Bearbeiten Bei der Medienkompetenz geht es darum dass sich Personen in der heutigen Wissensgesellschaft als mundige und reflektierte Burger einbringen konnen Digitale und analoge Medien mussen unter der Betrachtung von Analyse Auswahl Bewertung Gestaltung Nutzunggenutzt werden konnen Siehe auch BearbeitenAllgemeine Berufsqualifizierende Kompetenzen Studium generale Instrument zur Erfassung von Schlusselkompetenzen Bund Lander Kommission fur Bildungsplanung und Forschungsforderung Medienerziehung in der SchuleWeblinks BearbeitenIT Ausstattung der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in Deutschland BMBF Hrsg 2006 IT Ausstattung der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in Deutschland Bundesministerium fur Bildung und Forschung Autorinnen B Krutzer amp H Probst PDF Datei 1 93 MB Einzelnachweise Bearbeiten Ralf Dahrendorf Industrielle Fertigkeiten und soziale Schichtung in Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie 1956 S 542 ff Gerhard P Bunk Manfred Kaiser Reinhard Zedler Schlusselqualifikationen Intention Modifikation und Realisation in der beruflichen Aus und Weiterbildung in Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung Jg 24 Heft 2 1991 S 366 Dieter Mertens Schlusselqualifikationen Thesen zur Schulung fur eine moderne Gesellschaft in Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung 7 Jahrgang 1974 S 36 43 Dieter Mertens Schlusselqualifikationen Thesen zur Schulung fur eine moderne Gesellschaft in Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung 7 Jahrgang 1974 S 40 Bildungskommission Nordrhein Westfalen Hg Zukunft der Bildung Schule der Zukunft Luchterhand Neuwied 1995 ISBN 3 472 02498 4 Dieter Mertens Schlusselqualifikationen Thesen zur Schulung fur eine moderne Gesellschaft in Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung 7 Jahrgang 1974 S 36 Dieter K Reibold Sabine Regier Training der Schlusselqualifikationen in Schule und Beruf 2009 S 92 Empfehlung des Europaischen Parlaments und des Rates vom 18 Dezember 2006 zu Schlusselkompetenzen fur lebensbegleitendes Lernen 2006 962 EG PDF Die Grundlagen fur lebenslanges Lernen schaffen Europaische KommissionNormdaten Sachbegriff GND 4199967 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlusselqualifikation amp oldid 233492317