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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung In der Psychologie wird Kompetenz haufig definiert als die bei Individuen verfugbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fahigkeiten und Fertigkeiten um bestimmte Probleme zu losen sowie die damit verbundenen motivationalen volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fahigkeiten um die Problemlosungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu konnen F E Weinert 1 Begriffliche Abgrenzung BearbeitenDas Kompetenzkonzept ist mit der oben genannten Definition sehr breit angelegt was zu Problemen fuhrt wenn der Kompetenzbegriff von anderen Begriffen und Konzepten abgegrenzt werden soll In der Literatur wird der Kompetenzbegriff daher teilweise synonym fur Begriffe wie Leistung Fahigkeit Begabung Eignung Fertigkeit Tuchtigkeit Talent Performanz Lernen Wissen oder gar Intelligenz verwendet 2 Um das Kompetenzkonzept einzugrenzen kann versucht werden es von bestehenden Begriffen abzugrenzen 2 Beispielsweise wird eine Kompetenz in erster Linie als veranderlich d h erlern und trainierbar eingestuft und lasst sich daher vom Fahigkeitskonzept unterscheiden Dementsprechend kann Kompetenz als Resultat des Lernprozesses verstanden werden sodass eine Abgrenzung von Wissen als Produkt des Lernens wiederum schwierig ist Im Unterschied zur fluiden Intelligenz als dekontextualisierte Denkleistung ist eine Kompetenz eher auf bestimmte Domanen bezogen z B mathematische Kompetenz sprachliche Kompetenz dies gilt wiederum jedoch nur eingeschrankt fur kristalline Intelligenz Diese begriffliche Unscharfe fuhrt dazu dass das Kompetenzkonzept teilweise als redundant angesehen wird Hinsichtlich der schulfachlichen Kompetenzen welche in den PISA Studien erhoben werden wird daher auch die kontroverse Meinung vertreten dass jene nichts anderes als Intelligenzfahigkeiten messen 3 4 Arten von Kompetenz BearbeitenIm padagogisch psychologischen Kontext unterscheidet Rost S 830 drei Kompetenzarten 5 diagnostische Kompetenz didaktisch methodische Kompetenz intellektuelle Kompetenz Als diagnostische Kompetenz wird die Fahigkeit definiert Personen zuverlassig zu beurteilen Diese Fahigkeit sei damit Grundlage fur die Genauigkeit diagnostischer Verfahren die einmal bei Lehrern sowie bei Eltern jeweils in Erziehungssituationen von Bedeutung sind F W Schrader S 91 ff 5 Die didaktisch methodische Kompetenz fur die Gestaltung des Unterrichts ist insbesondere relevant fur die effektive Forderung Jugendlicher durch Lehrer Jene Kompetenz setze sich zusammen aus Verstandlichkeit und Klarheit des Ausdrucks aus der Fahigkeit Jugendliche zu motivieren aus Einfallsreichtum aus haufiger Durchfuhrung von Gruppenarbeit usw R Tausch S 541 ff 5 Die intellektuelle Kompetenz spiele u a beim Vergleich von attraktiven und unattraktiven Kindern eine wichtige Rolle sodass jene bei attraktiveren Kindern unberechtigt besser bewertet werde D H Rost amp Susanne Schilling S 33 ff 5 In Anlehnung an die Linguistik Noam Chomskys fuhrte Walter Volpert mit seiner Handlungskompetenz 6 den Kompetenzbegriff 1974 erstmals in die Psychologie ein und definierte effizientes Handeln als stabil flexibel 7 Viele Wissenschaftler griffen diesen Begriff auf und arbeiteten mit ihm weiter so definiert Rainer Oesterreich 1981 den Begriff Kontrollkompetenz 8 den Dietrich Dorner 1983 wiederum mit seiner heuristischen und epistemischen Kompetenz gleichsetzt 9 und Yann Seyrer 1986 als allgemeine Kraft zur Lebensfuhrung im Sinne einer umfassenden Kontrollkompetenz fur das Vorhandene und das Neue definiert in selbstbezogene soziale und sachbezogene Kontrollkompetenz 10 differenziert und mit dem Kraftindex empirisch misst In den hierarchisch sequentiellen Handlungstheorien sind Fertigkeit und Fahigkeit in den Kompetenzbegriff integriert So definiert beispielsweise Rainer Oesterreich die Fertigkeit als die Kompetenz zur Handlungsausfuhrung und die Fahigkeit als Kompetenz zur Handlungs Ziel Bereichs und Erschliessungsplanung 11 innerhalb eines einzigen Modells Wichtig ist noch die Unterscheidung von objektiv gemessener Kompetenz und subjektiv verbalisierter Kompetenzmeinung die ubereinstimmen oder sich widersprechen konnen Aus der Sicht erfolgreicher Lebensfuhrung zahlen besonders die habitualisierten Kompetenzen einer Personlichkeit die ihre Starken ausmachen Letztere lassen sich mit psychologischen Testverfahren wie der Fuhrungsmatrix 12 oder den Big Five messen In der kognitiven Psychologie wurde von manchen Wissenschaftlern zwischen aktueller epistemischer und heuristischer Kompetenz unterschieden Die aktuelle Kompetenz ist die subjektive Einschatzung der eigenen Erkenntnis und Handlungsmoglichkeiten Unter epistemischer Kompetenz versteht Dietrich Dorner das Wissen eines Individuums uber einen vorhandenen Realitatsausschnitt wahrend er als heuristische Kompetenz dessen Zutrauen hinsichtlich eines neu zu findenden oder neu zu konstruierenden Wegs zum Ziel definiert 13 In der neueren Forschung der kognitiven Psychologie spielen diese Konzepte aber nur noch eine untergeordnete Rolle Yann Seyrer wies nach dass alle Personlichkeitstypen eine fur sie jeweils spezifische Kombination von epistemischer und heuristischer Kompetenz differentiell auspragen Der abstrakt stringente Personlichkeitstyp kombiniert seine Ad hoc Programmatik mit einem Springen von einer Konsequenz zur nachsten der konkret defensive Personlichkeitstyp sein langfristiges Durchhalten mit seinem Suchen nach dem Ideal und der konkret offensive Personlichkeitstyp verbindet sein kurzfristiges Durchhalten mit dem Lernen von Neuem 14 Einzelnachweise Bearbeiten Weinert F E 2001 Vergleichende Leistungsmessung in Schulen eine umstrittene Selbstverstandlichkeit In F E Weinert Hrsg Leistungsmessung in Schulen Weinheim und Basel Beltz Verlag a b Wilhelm O amp Nickolaus R 2013 Was grenzt das Kompetenzkonzept von etablierten Kategorien wie Fahigkeit Fertigkeit oder Intelligenz ab Zeitschrift fur Erziehungswissenschaft 16 23 26 doi 10 1007 s11618 013 0380 6 Rindermann H 2006 Was messen internationale Schulleistungsstudien Psychologische Rundschau 57 69 86 doi 10 1026 0033 3042 57 2 69 Baumert J Brunner M Ludtke O amp Trautwein U 2007 Was messen internationale Schulleistungsstudien Resultate kumulativer Wissenserwerbsprozesse Eine Antwort auf Heiner Rindermann Psychologische Rundschau 58 118 128 doi 10 1026 0033 3042 58 2 118 a b c d Detlef H Rost 1998 Handworterbuch Padagogische Psychologie Weinheim Belz Volpert Walter Handlungsstrukturanalyse als Beitrag zur Qualifikationsforschung Koln Pahl Rugenstein 1974 S 41 Volpert Walter Handlungsstrukturanalyse als Beitrag zur Qualifikationsforschung Koln Pahl Rugenstein 1974 S 46 Oesterreich Rainer Handlungsregulation und Kontrolle Munchen Urban amp Schwarzenberg 1981 S 147 Dorner Dietrich Lohausen Vom Umgang mit Unbestimmtheit und Komplexitat Bern Huber 1983 S 413 Seyrer Yann Aufbruch in den Alltag Weinheim Beltz 1986 S 5 10 f 255 f Oesterreich Rainer Handlungsregulation und Kontrolle Munchen Urban amp Schwarzenberg 1981 S 302 Seyrer Yann Der Gefuhlsspiegel Formeln fur personliche Entwickeltheit und personlichen Erfolg Frankfurt a M Berlin Bern Brussel New York Oxford Wien Lang 2003 ISBN 3 631 50870 0 Dorner Dietrich Lohausen Vom Umgang mit Unbestimmtheit und Komplexitat Bern Huber 1983 S 413 Seyrer Yann Aufbruch in den Alltag Weinheim Beltz 1986 S 267 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kompetenz Psychologie amp oldid 224905251