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Johann II von Brunn 14 Jahrhundert 9 Januar 1440 auf der Festung Marienberg in Wurzburg war Furstbischof von Wurzburg von 1411 bis zu seinem Tod Grabmal Johanns II von Brunn im Wurzburger DomWappen Johann II von Brunn nach Lorenz Fries Chronik der Bischofe von Wurzburg 1574 1582 Inhaltsverzeichnis 1 Johann II im Familienkontext 2 Johann II als Bischof 2 1 Verschuldung des Bistums 2 2 Hussiteneinfalle 2 3 Fehden 2 4 Bautatigkeiten 2 5 Juden in Wurzburg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseJohann II im Familienkontext BearbeitenJohann II von Brunn stammte aus dem Norden des Elsass Uber das niederadelige Geschlecht der Familie von Brunn fehlen noch nahere Angaben der Stammsitz war vermutlich nahe Niederbronn les Bains 1378 wurde auf der nahegelegenen Wasenburg ein Wilhelm von Born oder Burne verzeichnet womit moglicherweise der Vater von Johann Wilhelm von Brunn 1401 gemeint sein konnte 1 2 Seine Mutter war eine geborene von Stauffenberg Seine Ernennung zum Wurzburger Bischof verdankte er nicht zuletzt seinem Onkel Lamprecht von Brunn Furstbischof von Bamberg 1374 1398 Dessen Karriere erwuchs weniger dem Ansehen seiner Familie als vielmehr seinen personlichen Anstrengungen und Fahigkeiten Allerdings hatte eine Wahl auch einen politischen Hintergrund Mit der Wahl eines Bischofs aus einem entfernten niederadeligen Geschlecht versuchte man den Einfluss der benachbarten Grafengeschlechter im Bistum zu mindern Besonders in Speyer und in Bamberg versorgte Lamprecht von Brunn diverse Familienangehorige mit wichtigen Amtern Johann II als Bischof BearbeitenVerschuldung des Bistums Bearbeiten Johann II wurde ein verschwenderischer Lebensstil nachgesagt ausserdem dass er uber ein gebuhrliches Mass hinaus den Reizen der Frauen zugetan gewesen sei Die Schuldenlast und die Anzahl der Verpfandungen wie z B seit 1419 Burg Auersburg stellten das Hochstift auf die Probe In der kurzen Regentschaft seines Nachfolgers Sigismund von Sachsen verschlimmerte sich diese Entwicklung eher noch und erst Gottfried IV Schenk von Limpurg begann mit einer wirtschaftlichen und religiosen Festigung Die finanziellen Differenzen aufgrund der schlechten Zahlungsmoral des Bischofs gegenuber der Familie von Hirschhorn fuhrten 1431 sogar zu einer Fehde in der der Bischof bei Elsendorf gefangen gesetzt und von Hans von Hirschhorn erst wieder freigelassen wurde als das Domkapitel unter Vermittlung des Eichstatter Furstbischofs Albrecht II von Hohenrechberg fur eine baldige Zahlung burgte Der Bischof war dabei auf der Egloffsteinschen Burg Reicheneck bei Hersbruck gefangen gehalten worden Aufgrund der krisengeschuttelten Situation und wegen seiner skandalosen Lebensfuhrung wurde Johann II 1432 vom Domkapitel der Verzicht auf sein Amt nahegelegt und ein Koadjutor berufen Dabei war es zuvor in Wurzburg zu kriegerischen Handlungen gekommen und bischofliche Truppen waren auf Verbande des Domkapitels und der Stadt Wurzburg gestossen Er zog sich auf seine Burg Zabelstein zuruck Ihm gelang aber 1434 die Ruckkehr in Amt und Wurden Die Lage besserte sich allerdings nicht und auch kurz vor seinem Tode stand er wieder unter dem Druck einem stellvertretenden Pfleger weichen zu mussen Er liegt im Wurzburger Dom begraben Hussiteneinfalle Bearbeiten Konig Sigismund unterstutzte er wahrend der Hussitenkriege mit eigenem Kriegsvolk 1422 1427 und 1431 nach Bohmen ziehend 3 getreu im Kampf gegen die Hussiten Dabei war er mit Friedrich III von Aufsess personlich beim Versuch die Festung Karlstein zu entsatzen vertreten Ihm gelang es dabei nicht die festgelegten Kontingente fur das Bistum Wurzburg zu stellen er beteiligte sich jedoch mit 300 Mann zu Pferde Seine abziehenden Truppen richteten beim Ruckzug durch die Oberpfalz noch erhebliche Verwustungen an Am 15 Januar 1427 formte sich in Bamberg ein neues Bundnis gegen die Hussiten dem neben den Bistumern Wurzburg Bamberg und Brandenburg zahlreiche frankische Grafen und Rittergeschlechter angehorten Am Reichstag zu Frankfurt dem der Bischof beiwohnte wurden neue Kontingente der Bundnispartner bestimmt Der folgende Zug gegen die Hussiten dem sich der Bischof erneut personlich anschloss endete in einem Ruckzug des deutschen Heeres 1428 forderte ihn Markgraf Friedrich I von Brandenburg zum Beistand in Weiden auf 1430 kam er dem Markgrafen von Meissen zu Hilfe Der folgende Reichstag zu Nurnberg stand unter dem Eindruck des Einfalls der Hussiten in das Vogtland und in den frankischen Raum Fehden Bearbeiten Politisch versuchte er ab 1413 seinen Einfluss im Kloster Fulda auszubauen was ihm nicht gelang Ebenso vergeblich war 1422 sein Versuch gleichzeitig zum Bischof von Bamberg ernannt zu werden Erst sehr viel spater namlich im 17 Jahrhundert wurden die beiden Bistumer regelmassig in Personalunion gefuhrt Fehden entwickelten sich aus dem Bestreben des Bischofs seinen Einflussbereich auszuweiten So wurden beispielsweise Offnungsrechte auf kriegerischem Wege eingefordert Betroffen war davon vor allem die Ritterschaft 1418 zog Johann II von Brunn gegen Georg von Seckendorff Er verbundete sich 1419 mit Fulda Hersfeld und Hessen gegen die Ganerben von der Tann Fehden herrschten auch zwischen Johann von Brunn und Graf Johann II von Wertheim sowie den Herren von Thungen 4 1430 schloss er sich mit den Grafen von Henneberg gegen die von Buchenau und von Schlitz zusammen 1437 verbundete er sich mit Sachsen gegen die von Hutten Dabei eroberte er Ende 1437 die Burg Jagstheim und 1438 die Reussenburg In der Wertheimer Fehde 1437 wurde die Wurzburger Burg Schweinberg von den Wertheimern und ihren zahlreichen Verbundeten eingenommen und geschleift Bautatigkeiten Bearbeiten Bautatigkeiten unter seiner Regie haben in der Pfarrkirche St Kilian in Hassfurt stattgefunden Er legte auch 1431 den Grundstein zum Bau der Ritterkapelle in Hassfurt der altesten Wallfahrtskirche im Bistum Wurzburg Bei der Teilung des Schlosses Speckfeld zwischen den Grafen von Castell und den Schenken von Limpurg trat er vermittelnd ein 5 Juden in Wurzburg Bearbeiten 1412 erhielten die Juden im Hochstift Wurzburg wie bereits unter dem Vorganger einen auf drei Jahre befristeten Freibrief und 1414 erteilte Johann von Brunn sogar noch einen acht Jahre gultigen Im Jahr 1419 ernannte er entgegen einer papstlichen Anweisung aus dem Jahr 1415 die Judin Sara zur Leibarztin Zudem ordnete er dem Domkapitel an fur eine gerechte Behandlung der Juden zu sorgen 1421 verlangerte Johann II den Freibrief fur Juden um weitere funf Jahre bis 1426 und verfugte auch die Steuerfreiheit von allen Lasten bis auf die Judensteuer 6 Allerdings tat er sich 1422 mit dem Bischof von Bamberg und den brandenburgischen Markgrafen zusammen und drohte den judischen Bewohnern seines Herrschaftsgebiets mit der Beschlagnahmung ihres Vermogens sollte diese sich nicht auf einen Schuldenerlass von angefallenen Zinsen einlassen In der Folgezeit kam es zum allmahlichen Niedergang der judischen Siedlung in Wurzburg 7 Mit dem Grafen Johann von Wertheim sowie mit der Stadt Schweinfurt schloss er 1426 und 1427 Vertrage dass Juden nur nach einem Richterspruch mit Strafen belegt werden durften Auch sein Nachfolger Gottfried IV bekannte sich 1444 zum Rechtsschutz fur Juden 6 1422 endeten die von ihm den Juden gewahrten Freiheiten des Handels der Pfandnahme und des Wohnungswechsels 8 9 Vier frankische Fursten die Markgrafen Friedrich VI von Brandenburg 1398 1440 und Johann III von Brandenburg 1398 1420 der Bischof von Wurzburg Johann II von Brunn und der Bischof von Bamberg Albrecht von Wertheim 1398 1421 unterzeichneten einen Vertrag der zum 25 April 1422 vollzogen werden sollte und vereinbarten in ihren Landern keine Juden mehr zuzulassen 10 Literatur BearbeitenFranz Xaver von Wegele Johann II von Brunn Bischof von Wurzburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 445 450 Alfred Wendehorst Das Bistum Wurzburg Teil 2 Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455 Germania Sacra Neue Folge 4 Berlin 1969 ISBN 3 11 001291 X S 142 164 Digitalisat Alfred Wendehorst Johann II von Brunn In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 545 Digitalisat Weblinks BearbeitenWappen der Familie von Brunn Johann II von Brunn im Personenregister der Germania Sacra onlineEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Burg Wasenbourg Franzosisch Neue Deutsche Biographie Johann II von Brunn Memento des Originals vom 1 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www deutsche biographie de Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 124 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 328 http www kulturpfad grafen castell de html body markt einersheim html a b M Wiener Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland wahrend des Mittelalters Hannover 1862 S 182 186 189 197 Digitalisat Arno Herzig Judische Geschichte in Deutschland Von den Anfangen bis zur Gegenwart C H Beck 2002 ISBN 978 3 40 647637 2 S 56 Werner Dettelbacher Die judische Arztin Sara und ihre Tatigkeit in Wurzburg 1419 In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen 17 1998 S 101 103 hier S 102 Ludwig Heffner Die Juden in Franken Ein unparteiischer Beitrag zur Sitten und Rechtsgeschichte Frankens mit 19 Urkundenbeilagen Nurnberg 1855 S 20 Jorg R Muller Beziehungsnetze aschkenasischer Juden wahrend des Mittelalters und der fruhen Neuzeit Hahnsche Buchhandlung 2008 ISBN 978 3 77 525629 2 S 38VorgangerAmtNachfolgerJohann I von EgloffsteinBischof von Wurzburg 1411 1440Sigismund von SachsenNormdaten Person GND 118885405 lobid OGND AKS VIAF 62346654 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brunn Johann II vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von WurzburgGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 9 Januar 1440STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann II von Brunn amp oldid 237911895