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Sigismund von Sachsen 3 Marz 1416 in Meissen 24 Dezember 1471 in Rochlitz war Bischof von Wurzburg von 1440 bis 1443 Sigismund von Sachsen Wurzburg Dom nach Johann Octavian Salver 1775Wappen Sigismunds von Sachsen nach Lorenz Fries Chronik der Bischofe von Wurzburg 1574 1582 Inhaltsverzeichnis 1 Sigismund im Familienkontext 2 Teilung der Erblande 1436 3 Sigismund als Wurzburger Bischof 4 Verbannung auf Schloss Rochlitz 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSigismund im Familienkontext BearbeitenSigismund auch Sigmund war der Sohn des Kurfursten Friedrich I von Sachsen der jungere Bruder des Kurfursten Friedrich II von Sachsen und der altere Bruder des Herzogs Wilhelm III Teilung der Erblande 1436 BearbeitenAls Friedrich I am 1 Januar 1428 starb teilten sich die drei Bruder zunachst das vererbte Land friedlich untereinander auf Sigismund bekam dabei 1436 Weissenfels Freiburg an der Unstrut Jena Weida Orlamunde Saalfeld Coburg mit den frankischen Besitzungen und weitere Gebiete zugesprochen Er verzichtete aber bereits im Marz 1437 auf die Herrschaft trat in den geistlichen Stand ein und behielt sich lediglich Weida als seinen Aufenthaltsort vor In einer Auseinandersetzung des Meissner Burggrafen Heinrich von Plauen mit seinem Bruder Friedrich II trat er als Verbundeter gegen seine Familie auf Daraufhin uberfielen ihn seine Bruder in Weida und fuhrten ihn als Gefangenen nach Freyburg an der Unstrut Da sich Sigismund gegen seine Familie gestellt hatte stellten u a sachsische Geschichtsschreiber vergangener Jahrhunderte Sigismund ausgesprochen unvorteilhaft dar 1 Einer Quelle zufolge trugen sich die Ereignisse folgendermassen zu Sigismund wurde 1437 Geistlicher Dies soll jedoch nicht aus Uberzeugung geschehen sein sondern lediglich um sich einer leidenschaftlich begehrten Klosterjungfrau dauerhaft nahern zu konnen Sein Bruder Kurfurst Friedrich liess ihn wegen dieses offentlichen Argernisses nach Freyburg in Verwahrung bringen Aufgrund seiner Verschwendungssucht und seines zweifelhaften Lebensstiles wurde er 1443 als Bischof von Wurzburg abgesetzt Sigismund als Wurzburger Bischof BearbeitenTrotz der Differenzen mit seinen Brudern sah man familienpolitisch in den Wirren der Regierung des Wurzburger Bischofs Johann II von Brunn die Chance fur Sigismund nach einer Absetzung Johanns II die politischen Machtverhaltnisse fur die Herzoge von Sachsen mit der Besetzung des Wurzburger Bischofsstuhls zu verbessern Er erhielt zunachst eine Domherrenstelle in Wurzburg Weitere Bestrebungen konzentrierten sich darauf ihn als Koadjutor dem amtierenden Bischof an die Seite zu stellen und ihm damit einen Anspruch auf die Nachfolge zu sichern Als Johann II am 9 Januar 1440 unerwartet starb wurde Sigismund am 10 Januar 1440 unverzuglich zum Bischof gewahlt Als Elekt suchte er nun zu tatsachlicher furstlicher Amtsgewalt zu kommen und verband sich dazu zum einen mit dem Markgrafen Albrecht I Achilles erneut zum Missfallen seiner Familie und zum anderen mit dem Gegenpapst Felix V was den uberwiegenden Teil des Domkapitels gegen ihn aufbrachte Vom Domkapitel angeforderte Truppen aus Sachsen wurden vom Markgrafen zuruckgeschlagen 1441 scheiterte der Markgraf beim Angriff auf Ochsenfurt welches sich im Besitz des Kapitels befand Es gelang Sigismund vor Wurzburg seinen Sitz aufzuschlagen und bischofliche und furstliche Rechte auszuuben wahrend sich die Veste Marienberg weiterhin im Besitz des Kapitels befand Sigismund verlor allerdings allmahlich die Unterstutzung des Markgrafen und in Wurzburg und anderen Stadten an Zuspruch Mit Hilfe Konig Friedrichs III wurde im August 1442 ein Kompromiss erzielt und mit Gottfried IV Schenk von Limpurg Sigismund ein Stiftspfleger zur Seite gestellt Um den Verzicht auf den Bischofsstuhl zu ermoglichen intervenierte der Papst und bot Sigismund 1443 das Amt des Patriarchen von Alexandria verbunden mit einer jahrlichen Pension deren unregelmassige Auszahlungen noch 1452 durch das schlichtende Eingreifen von Papst Nikolaus V nachgewiesen werden konnen Das Volk verspottete Sigismund als Niclaus Bischoff als er 1443 innerhalb des Bistums ohne festen Sitz durch die Lande zog Verbannung auf Schloss Rochlitz Bearbeiten nbsp Schloss Rochlitz seit 1444 Verbannungsort von Sigismund von SachsenSigismund kehrte nach Kursachsen zuruck wo er eine Verschworung gegen seine beiden regierenden Bruder organisierte Als die Plane aufgedeckt wurden liessen ihn seine Geschwister 1444 gefangen nehmen und auf das Schloss Rochlitz bringen wo er bereits 1436 einige Zeit gelebt hatte Hier musste sich Sigismund in standesgemasser lebenslanger Verbannung aufhalten Er starb nach 27 Jahren der Verbannung auf Schloss Rochlitz und wurde in der Furstengruft im Meissner Dom begraben Eine Messinggrabplatte die dem Kunstler Hermann Vischer d A zugeschrieben wird zeigt Sigismund in bischoflichem Gewand mit Mitra und Krummstab in der rechten Hand ein Evangeliar haltend Abgebildet ist das sachsische Wappen und das Fahnchen Wurzburgs Die metallene Platte wurde auf eine Sandsteinplatte aufgesetzt Literatur BearbeitenMatthias Donath Die Grabmonumente im Dom zu Meissen Leipziger Universitatsverlag 2005 ISBN 978 3 937209 45 6 S 341 344 Gottlob Benedikt Schirach Leben Sigmunds Bischofs von Wurzburg In Biographien der Deutschen Teil 3 Halle 1771 S 295 336 Digitalisat Gerhard Streich Sigmund In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 365 f Digitalisat Franz Xaver von Wegele Sigismund In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 297 300 abweichendes Geburts und Todesjahr Alfred Wendehorst Das Bistum Wurzburg Teil 2 Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455 In Max Planck Institut fur Geschichte Hg Germania Sacra Neue Folge 4 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Berlin 1969 ISBN 978 3 11 001291 0 S 164 173 Weblinks BearbeitenSigismund von Sachsen im Personenregister der Germania Sacra onlineEinzelnachweise Bearbeiten siehe z B Wendehorst S 167 Sachsische Chronisten stellen den Angriff auf Sigismund durch seine Bruder 1440 so dar als ob sie ihm zu Hilfe geeilt warenVorgangerAmtNachfolgerJohann II von BrunnBischof von Wurzburg 1440 1443Gottfried IV Schenk von LimpurgNormdaten Person GND 119476525 lobid OGND AKS VIAF 62359172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sigismund von SachsenKURZBESCHREIBUNG Bischof von WurzburgGEBURTSDATUM 3 Marz 1416GEBURTSORT MeissenSTERBEDATUM 24 Dezember 1471STERBEORT Rochlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sigismund von Sachsen amp oldid 227042808