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Nikolaus V ursprunglich Tommaso Parentucelli 15 November 1397 in Sarzana Ligurien 24 Marz 1455 in Rom war von 1447 bis 1455 Papst der romisch katholischen Kirche Papst Nikolaus V von Peter Paul Rubens Wappen von Papst Nikolaus V moderne Nachzeichnung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vor dem Pontifikat 1 2 Pontifikat 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenVor dem Pontifikat Bearbeiten Nikolaus V Sohn eines Arztes war der erste Burgerliche auf dem Papstthron seit Coelestin V und auch der erste Humanist unter den Papsten Er war vor seinem Pontifikat ab 1443 Vizekammerer ab 1444 Erzbischof von Bologna und ab 1446 Kardinal der Titelkirche Santa Susanna Pontifikat Bearbeiten Nach nur zweitagigem Konklave von 18 Kardinalen wurde er am 6 Marz 1447 in der Santa Maria sopra Minerva in Rom zum Papst gewahlt und am 19 Marz inthronisiert 1 Ein erster Erfolg war die endgultige Uberwindung des Schismas durch die Resignation des vom Basler Konzil eingesetzten Gegenpapstes Felix V 1449 Der grosse Erfolg des Heiligen Jahres 1450 und die Kaiserkronung von Friedrich III im Jahr 1452 bezeugen das gestiegene internationale Ansehen des Papsttums Gleichzeitig steht Nikolaus V fur das Ende der konziliaren Bewegung deren Ideen er ebenso ablehnte wie seine Vorganger und Nachfolger Durch die papstliche Bulle Dum diversas erteilte Papst Nikolaus V am 18 Juni 1452 Konig Alfons V von Portugal die Erlaubnis die Lander der Unglaubigen zu erobern ihre Bewohner zu vertreiben zu unterjochen und in die ewige Knechtschaft zu zwingen Damit wurde der einsetzende Kolonialismus institutionell legitimiert Die autokratische Amtsauffassung des Papstes bei der Regierung des Kirchenstaates stiess in Rom auf Widerstand der 1453 in einem gescheiterten Aufstand gipfelte Hinzu kam die Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen im selben Jahr die dem Papsttum drastisch vor Augen fuhrte dass die Einigung der europaischen Fursten gegen das Osmanische Reich misslungen war Mit der Bulle Romanus Pontifex 8 Januar 1455 ubertrug Papst Nikolaus V dem portugiesischen Konig Alfons V dessen Onkel Heinrich dem Seefahrer bzw dem portugiesischen Orden der Christusritter dem Heinrich als weltlicher Administrator vorstand sowie ihren Nachfolgern die Verwaltung der Lander Hafen Inseln und Meere Afrikas genauer die Eigentumsrechte fur die Gebiete von Kap Bojador bis zur Sudspitze Afrikas obwohl die Ausdehnung der Gebiete noch unbekannt war Damit verbunden war das Patronat uber die Kirchen das Handelsmonopol ausser dem Handel mit Kriegsmaterial das ausschliessliche Recht der Schifffahrt in diesen Gewassern und das Recht Nicht Christen in die Sklaverei zu fuhren Er hat in zwei Bullen in den Jahren 1452 und 1454 die Sklaverei ausdrucklich erlaubt 2 1451 erlaubte er der papstlichen Inquisition mannliche Sodomie zu verfolgen 3 Im Heiligen Jahr 1450 pflegte er den Pilgern an jedem Sonnabend die Kopfe von Petrus und Paulus in der Lateranbasilika und an jedem Sonntag das Schweisstuch der Veronika in St Peter zu zeigen und er fuhrte die Erteilung des Apostolischen Segens auf dem alten Petersplatz an Sonn und Feiertagen ein wie es heute noch ublich ist Papst Nikolaus V starb am 24 Marz 1455 er wurde im ausseren sudlichen Seitenschiff der alten konstantinischen Basilika der Vorgangerin des Petersdomes in Rom beigesetzt Als Bauherr Kunstmazen und Forderer der humanistischen Bewegung leistete Nikolaus V Ausserordentliches Er gilt als erster humanistisch gebildeter Papst und war Grunder der Vatikanischen Bibliothek Der Humanist Giannozzo Manetti uberliefert in seiner 1455 abgeschlossenen Biographie des Papstes eine Ansprache an die Kardinale auf dem Sterbebett in der die Grunde dieser energischen Forderung von Wissenschaften und Kunsten dargelegt werden Die Autoritat der romischen Kirche konne nur durch das Studium ihres Ursprungs und Wachstums also durch geistige Anstrengung ganz erkannt werden Fur den schwachen Glauben der ungebildeten Mehrheit sei es aber zusatzlich notig durch Prachtentfaltung und Demonstration von Starke aussere Zeichen der kirchlichen Amtsgewalt zu setzen Manetti schildert in seiner Biographie Nikolaus V ein umfangreiches Programm zur Erneuerung Roms Restaurierung aller 40 Stationskirchen durchgreifende Neugestaltung des Vatikan und seiner Umgebung sowie Ausbau der Befestigungsanlagen Fraglos gelang es Nikolaus V in seinem kurzen Pontifikat nicht dieses umfassende Projekt vollkommen zu verwirklichen Doch ubertraf er seine Vorganger als Bauherr bei weitem So baute er am Vatikan einen grossen neuen Flugel des papstlichen Palastes und begann mit der Erweiterung der fruhchristlichen Basilika der alten konstantinischen Peterskirche Nikolaus V sorgte nicht nur fur die Kirchen und Palaste von Rom sondern auch fur den Ausbau von Strassen Brucken Wasserleitungen Brunnen sowie Verteidigungsanlagen Unter den Malern schatzte Nikolaus V besonders Fra Angelico den er nach dem Tod seines Vorgangers Papst Eugens IV ohne Unterbrechung weiterbeschaftigte Der Maler schuf fur Nikolaus V u a die beruhmten Fresken der Cappella Niccolina im Vatikanischen Palast 4 Einzelnachweise Bearbeiten Heike Johanna Mierau Die Last des Amtes Amtstrager als Last In Klaus Herbers Hrsg Europa im 15 Jahrhundert Herbst des Mittelalters Fruhling der Neuzeit Friedrich Pustet Regensburg 2012 ISBN 978 3 7917 2412 6 S 38 Caroline Warda Sklaverei im Namen der Bibel In Christ in der Gegenwart Band 72 Nr 38 2020 S 416 Larry P Gross James D Woods The Columbia Reader on Lesbians and Gay Men in Media Society and Politics Columbia University Press 1999 ISBN 0 231 10446 4 S 158 Charles Burroughs From Signs to Design Environmental Process and Reform in Renaissance Rome Cambridge MA 1990 Literatur BearbeitenDokumente zur Geschichte der europaischen Expansion hrsg von Eberhard Schmitt Bd 1 Die mittelalterlichen Ursprunge der europaischen Expansion hrsg von Charles Verlinden und Eberhard Schmitt C H Beck Munchen 1986 450 S hier Dok 40 Nikolaus V ubertragt in der Bulle Romanus pontifex S 218 231 Charles Burroughs From Signs to Design Environmental Process and Reform in Renaissance Rome Cambridge MA 1990 Massimo Miglio Niccolo V In Massimo Bray Hrsg Enciclopedia dei Papi Band 2 Niccolo I santo Sisto IV Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 S 644 658 treccani it Anna Modigliani Hrsg Vita di Nicolo V Giannozzo Manetti De vita aic gestis Nicolai V summi pontificis Tommaso Parentucelli 1398 1455 Roma nel Rinascimento Rom 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nicolaus V Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Catholic Encyclopedia Robert Appleton Company New York 1913 Martina Meissner Stichtag 18 Juni 1452 Die papstliche Bulle Dum diversas duldet die Versklavung von Schwarzafrikanern mp3 Audio 13 MB 14 Minuten In NDR Info Sendung Zeitzeichen 18 Juni 2017 abgerufen am 15 August 2023 Tobias Aufmkolk Kolonialismus Europas Kolonien In Planet Wissen 10 Juni 2022 abgerufen am 15 August 2023 VorgangerAmtNachfolgerEugen IV nbsp Papst 1447 1455Kalixt III Normdaten Person GND 118734911 lobid OGND AKS LCCN n85301589 VIAF 120732037 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nikolaus V ALTERNATIVNAMEN Parentucelli TommasoKURZBESCHREIBUNG Papst 1447 1455 GEBURTSDATUM 15 November 1397GEBURTSORT Sarzana LigurienSTERBEDATUM 24 Marz 1455STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus V Papst amp oldid 238913560