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Die Familie von Hutten ist ein altes zum Uradel gehorendes frankisches Adelsgeschlecht Der Name geht vermutlich auf das gleichnamige Dorf im Altkreis Schluchtern Main Kinzig Kreis Hessen zuruck Er leitet sich aus dem althochdeutschen Wort huota die Hut huot ab und bezeichnet das Huten des Viehs bzw die Hutweide huotwad 1 2 Wappen derer von Hutten zu Frankenberg Wappen derer von Hutten zu Steckelberg Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Linien 2 1 Linie Hutten Franken 2 2 Linie Hutten Gronau 2 3 Linie Hutten Steckelberg 2 4 Linie Hutten Stolzenberg 3 Familiengrablegen 4 Wappen 5 Die Hutten Czapski 6 Personlichkeiten 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 Siehe auch 10 WeblinksUrsprunge BearbeitenDie Herren von Hutten gehorten gemeinsam mit den Herren von Thungen zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern im nordlichen Spessart Das alteste sichere Zeugnis uber das Geschlecht stammt aus dem Jahr 1274 in dem die Bruder Erkenbert Hermann und Johann de Huten als Zeugen in einer Urkunde des Klosters Schluchtern auftraten 3 Fruhere Nennungen die bis ins 10 Jahrhundert zuruckreichen sollen sind legendare Auspragungen der Familientradition historisch jedoch nicht hinreichend belegt Gesichert durfte die Herkunft aus der fuldischen Ministerialitat sein Aus der Familie von Hutten sind bedeutende Personlichkeiten wie der Humanist Ulrich von Hutten sowie mehrere Bischofe und ein Kardinal hervorgegangen Linien BearbeitenDer Hauptstamm der Familie von Hutten teilte sich ab dem 14 Jahrhundert in vier Linien mit jeweils weiteren Verzweigungen auf Als zusatzliches Namensattribut verwendeten die Familienlinien die Namen ihrer Besitzungen bzw Burgsitze Zweige der Familie bestehen bis heute Linie Hutten Franken Bearbeiten Hutten Unterhutten 1541 Hutten Oberhutten Hutten Frankenberg 1556 Hutten Birkenfeld 1783 Die frankische Linie der Familie von Hutten war zunachst uber zwei Jahrhunderte in Arnstein aktiv und stellte die dortigen Amtmanner nachdem der Wurzburger Furstbischof Albrecht II von Hohenlohe den Brudern Conrad und Frowin das Schloss und das Amt Arnstein verpfandet hatte Im Jahre 1489 loste Bischof Rudolf II von Scherenberg die Schuld ein und erhielt damit die Pfandschaft zuruck Der Stamm der Hutten Franken spaltete sich unter Conrads Enkeln in die Zweige Ober und Unterhutten auf Die Oberhutten verliessen Arnstein in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts und bildeten unter Ludwig auf Schloss Frankenberg sowie unter Konrad auf Schloss Birkenfeld neue Linien nbsp Schloss Frankenberg Steigerwald nbsp Schloss Birkenfeld Hassberge Als Teil der Reichsritterschaft organisierten sich die Hutten Franken im Frankischen Ritterkreis und gehorten den Ritterkantonen Baunach Odenwald Rhon Werra und Steigerwald an Linie Hutten Gronau Bearbeiten Linie Sebastian 1704 Linie Alexander 1627 nbsp Huttenburg AltengronauDie Geschicke des Ortes Altengronau wurden im Zeitraum von ca 1300 bis 1648 massgeblich durch die Herren von Hutten zu Gronau bestimmt Diese bildeten mit dem Gericht Altengronau einen eigenen Gerichtsbezirk der sich auch auf zahlreiche benachbarte Ortschaften erstreckte Als Stammvater der Herren von Hutten zu Gronau gilt Ludwig von Hutten der in einer am 21 Juni 1300 ausgestellten Urkunde erwahnt wird 4 Es wird vermutet dass Ludwig das alte Haus bewohnte die erste Burganlage zu Altengronau fur deren Existenz keine archaologischen Befunde vorliegen deren Standort jedoch im Wald auf dem Frauenberg vermutet wird Die von Hutten errichteten in Altengronau insgesamt vier Burganlagen von denen zwei Huttenburg und Wasserschloss bis heute erhalten sind Im Jahre 1648 wurden die im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Besitzungen der Herren von Hutten zu Gronau durch Philipp Daniel von Hutten an Amalie Elisabeth von Hanau Munzenberg Landgrafin von Hessen Kassel verkauft 5 unter Vorbehalt seiner weiteren Zugehorigkeit zur reichsritterlichen Matrikel Damit endete die seit dem 13 Jahrhundert wahrende Herrschaft der Herren von Hutten in Altengronau Der Hauptstamm der Herren von Hutten zu Gronau erlosch mit dem Ableben von Johann Hartmann am 17 Januar 1704 in Sannerz Linie Hutten Steckelberg Bearbeiten nbsp Rittersaal auf Burg SteckelbergDie Steckelberger Linie der Familie von Hutten verfugte uber Besitzungen um Ramholz und Vollmerz in der Nahe der Stadt Schluchtern Besonders erwahnenswert ist die strategisch wichtige Hohenburg Steckelberg auf der 1488 der Humanist Dichter Kirchenkritiker und Publizist Ulrich von Hutten geboren wurde Linie Hutten Stolzenberg Bearbeiten Hutten Stolzenberg Hausen 1529 Hutten Salmunster 1800 Hutten Soden 1646 Hutten Romsthal Steinbach diese Linie besteht bis heute in Steinbach Lohr am Main sowie auf Burg Altengronau Die Linie Hutten Stolzenberg verfugte uber Besitzungen Burgen und Schlosser rund um das heutige Bad Soden Salmunster Das Geschlecht spielte als Schutzmacht fur die in der Region betriebene Salzgewinnung eine massgebliche Rolle siehe auch Huttengrund Als Stifter der Linie gilt Friedrich von Hutten Ende des 16 Jahrhunderts entstanden die Unterlinien Hutten Salmunster Hutten Soden und Hutten Romsthal Steinbach 6 Wohnsitze der Hutten Stolzenberg waren die Burg Stolzenberg von 1299 bis 1536 als das Huttenschloss Bad Soden als neuer Wohnsitz erbaut wurde bis 1819 im Besitz der Familie das Schloss Hausen Bad Soden 1345 1540 der Schleifrashof bis 1540 sowie das barocke Schloss Steinbach in Lohr am Main das 1725 neu erbaut wurde auf einem Besitz der sich seit 1625 bis heute durchgehend in Familienbesitz befindet nbsp Burg Stolzenberg nbsp Huttenschloss Bad Soden nbsp Schloss Hausen Bad Soden nbsp Schloss SteinbachFamiliengrablegen Bearbeiten nbsp Christi Himmelfahrt Kirche Altengronau im Hintergrund die Epitaphien des Alexander von Hutten und Sebastian von HuttenAn Grablegen der Ritter von Hutten sind zu erwahnen Christi Himmelfahrt Kirche Altengronau Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Sondheim bei Arnstein Pfarrkirche St Josef in Lohr Steinbach 7 Stiftskirche Salmunster Kloster Schluchtern Kirche in Reusch Weigenheim Kloster Himmelspforten in Wurzburg Schonbornkapelle am Wurzburger Dom Heilig Kreuz Kirche in Oberlauringen Stadtpfarrkirche in Hanau Steinheim eventuell nur Kenotaph Wappen BearbeitenDas Wappen derer von Hutten zeigt zwei goldene Schragbalken auf rotem Grund Die Helmzier unterscheidet sich fur die verschiedenen Linien Die Wappen bei Siebmacher zeigen einen Flug oder einen rot gekleideten Mannerrumpf Die Figur tragt einen Bart und einen roten silber gestulpten Spitzhut der oben und beiderseits im Stulp mit drei schwarzen Hahnenfedern besteckt ist Die Wappen der Bischofe sind ublicherweise gemehrt das Grundmotiv der Balken wiederholt sich im Wechsel in zwei der vier Felder nbsp Ritter in den Farben derer von Hutten Plastik am Ulrich von Hutten Gymnasium Schluchtern nbsp Wappen derer von Hutten nach Siebmacher nbsp Wappenvariante nach Adolf Matthias Hildebrandt nbsp Wappenvariante nbsp Elemente des Wappens derer von Hutten im Wappen des hessischen Landkreises Main Kinzig Kreis nbsp Wappen des Furstbischofs Moritz von Hutten auf dem Hohenrechberg Epitaph nbsp Wappen des Furstbischofs Franz Christoph von Hutten nbsp Wappen des Furstbischofs Christoph Franz von Hutten an der Einfahrt des Zehntkellers in IphofenDie Hutten Czapski Bearbeiten Hauptartikel Hutten Czapski Das polnische Adelsgeschlecht der Czapski das sich zeitweise auf eine legendare Abstammung von den von Hutten berief hat jedoch keinen nachweisbaren agnatischen Zusammenhang Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Ulrich von Hutten Holzschnitt von Erhard Schon ca 1522 Friedrich von Hutten genannt ab 1328 1363 Landvogt in der Wetterau und Reichsschultheiss von Frankfurt am Main Hans von Hutten 1486 1515 wurttembergischer Stallmeister des Herzogs Ulrich von Wurttemberg Ulrich von Hutten zu Steckelberg 1488 1523 Humanist wird auch als erster Reichsritter bezeichnet Moritz von Hutten 1503 1552 Furstbischof des Hochstifts Furstbistums Eichstatt siehe auch Moritzbrunn Philipp von Hutten 1505 1546 Konquistador in Venezuela im Dienste der Welser Christoph Franz von Hutten 1673 1729 Furstbischof von Wurzburg 1724 1729 Philipp Wilhelm von Hutten zum Stolzenberg 1701 1757 Kanoniker Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg 1706 1770 Furstbischof von Speyer und Furstpropst von Weissenburg 1743 1770 siehe auch Huttenheim Ferdinand von Hutten 1793 1857 koniglich bayerischer Rittmeister und Mitglied der kurhessischen Standeversammlung nbsp Hans von Hutten 1477 1515 wurttembergischer Stallmeister nbsp Moritz von Hutten 1503 1552 Furstbischof von Eichstatt nbsp Philipp von Hutten 1505 1546 Konquistador nbsp Christoph Franz von Hutten 1673 1729 Furstbischof von Wurzburg nbsp Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg 1706 1770 Furstbischof von SpeyerEinzelnachweise Bearbeiten Georg Wilhelm Hanna Ministerialitat Macht und Mediatisierung Die Ritteradligen von Hutten ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches Hanauer Geschichtsblatter 44 Hanau 2007 ISBN 3 935395 08 6 Diss Bamberg 2006 Seite 27 PDF Siehe auch Herkunft des Wortes Hut Wenck Hess Landesgeschichte II Urk S 207 Hoffmann Hermann Bearb Das alteste Lehenbuch des Hochstifts Wurzburg 1303 1345 Wurzburg 1972 Nr 375 Ledderhose Konrad Wilhelm Beytrage zur Beschreibung des Kirchen Staats der Hessen Casselischen Lande Kassel 1780 Seite 468 Georg Wilhelm Hanna Die Ritteradligen von Hutten ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches 2006 S 651 653 urn nbn de bvb 473 opus 1058 Genealogie der Ritter von Hutten Pfarrkirche St Josef in Lohr SteinbachLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe Seite 343 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1984 ISSN 0435 2408 Georg Wilhelm Hanna Ministerialitat Macht und Mediatisierung Die Ritteradligen von Hutten ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches Hanauer Geschichtsblatter 44 Hanau 2007 ISBN 3 935395 08 6 Diss Bamberg 2006 PDF Redaktion Hutten von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 98 Digitalisat Siehe auch BearbeitenListe frankischer Rittergeschlechter Huttens letzte Tage Gedicht von 1870Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hutten Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel Hutten Adelsfamilie in Historisches Lexikon Bayerns mit vielen Bilddokumenten Wappen der Hutten im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Ahnentafeln 1365 1937 Nr 841 JPG In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Ahnenprobe des Frantz Ludwig von Hutten zum Stoltzenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hutten Adelsgeschlecht amp oldid 237047740