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Moritz von Hutten 25 November 1503 in Arnstein 6 Dezember 1552 in Eichstatt war in der Reformationszeit Bischof des Bistums Eichstatt und Furstbischof des Hochstifts Eichstatt Moritz von Hutten auf dem von ihm 1552 gestifteten Albert von Hohenrechberg Epitaph im Eichstatter DomWappen des Furstbischofs Moritz von Hutten auf dem Hohenrechberg EpitaphDer nach ihm benannte Huttenstadel in EichstattInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Wurdigung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMoritz stammte aus dem Adelsgeschlecht der von Hutten Er war der alteste Sohn des Amtmanns zu Konigshofen Bernhard von Hutten und dessen Gemahlin Gertraud von Ebersberg Ein Bruder war Philipp von Hutten der letzte Statthalter der Welser in Venezuela Moritz erhielt seinen Taufnamen nach dem Martyrer Mauritius dem Coburger Wappenheiligen und Kirchenpatron Seit fruhester Jugend fur den geistlichen Stand bestimmt wurde ihm bereits mit acht Jahren 1512 ein Kanonikat verliehen 1516 wurde er Kanoniker des Wurzburger Domkapitels wenn auch ohne Sitz und Stimme 1518 30 studierte er Theologie und Kirchenrecht in Leipzig Ingolstadt Padua Basel und Freiburg im Breisgau 1530 wurde er Kanoniker in Augsburg verzichtete aber ein Jahr spater auf dieses Amt und seine Einkunfte zugunsten eines Verwandten Seit 1532 Domherr zu Eichstatt war Moritz am 1 Dezember 1535 Zeuge des Todeskampfes des Eichstatter Furstbischofs Gabriel von Eyb 1455 1496 1535 Dessen Nachfolger wurde Christoph von Pappenheim 1492 1535 1539 aber nur fur dreieinhalb Jahre In Nachfolge des 1536 in Rom an der Pest verstorbenen Markgrafen Friedrich von Brandenburg Kulmbach 1460 1536 wurde Moritz im gleichen Jahr als Dompropst in das Wurzburger Domkapitel aufgenommen und zum Diakon geweiht Das Amt blieb allerdings uber vier Jahre hinweg umstritten und brachte Moritz sogar die kurzfristige Exkommunikation ein bis es ihm durch die Romischen Kurie 1540 endgultig zuerkannt wurde Kurz zuvor am 27 Juni 1539 wurde er zum Furstbischof von Eichstatt gewahlt Die papstliche Konfirmation erfolgte am 7 Mai 1540 Am 2 Marz 1541 wurde er auf dem Reichstag zu Regensburg vom Kaiser mit den Reichsregalien belehnt und erhielt am 26 Mai 1540 das den Eichstatter Bischofen zustehende Mainzer Kanzleramt verliehen Moritz regierte Eichstatt in der schwierigen Zeit der Reformation Sein Episkopat war vor allem vom Bemuhen um die Beseitigung von geistlichen Missstanden und um Abwehr des Luthertums bestimmt Er nahm 1540 41 am Regensburger Religionsgesprach teil Sein Bistum erlitt wahrend seiner Amtszeit noch einmal schmerzliche Verluste als sich die Nachbarterritorien Pfalz Neuburg die Obere Pfalz und die Grafschaft Oettingen der neuen Lehre anschlossen Das Bistum busste 210 Pfarreien ein und schmolz auf rund ein Drittel seiner ursprunglichen Grosse zusammen Die bischoflichen Rechte konnte er im Wesentlichen nur im Hochstift ausuben Grosse Hoffnungen auf eine Rekatholizierung setzte er auf das Konzil von Trient an dem er zeitweise teilnahm Auf Weisung von Kaiser Karl V leitete Moritz von Hutten ab 23 Januar 1546 das zweite Regensburger Religionsgesprach das aber ohne Ergebnis blieb Zur innerdiozesanen Reform fuhrte Moritz 1548 eine Bistumssynode durch bei der es hauptsachlich um eine Reform der Klerikerausbildung ging zu diesem Zwecke setzte sich der Bischof auch fur eine Erneuerung der darniederliegenden Universitat Ingolstadt ein Moritz forderte auch die Kunstler an seinem Bischofssitz um deren Auftragslage es durch die Umbruche der Reformation schlecht bestellt war Von ihm und seiner Familie erhielten Loy Hering ca 1484 nach 1554 und Peter Dell der Altere ca 1490 1552 Auftrage 1540 kaufte er den Eisenhammer von Obereichstatt 1541 Kraftsbuch und den Rest von Untermassing 1544 Titting wo das bischofliche Vogtamt Titting Raitenbuch errichtet wurde und gleichzeitig die Juden vertrieben wurden das halbe Schloss Bechthal und Stiftsguter in Langenaltheim Nach ihm ist der Gutshof Moritzbrunn bei Eichstatt benannt den er fur das Hochstift aufkaufte und wo er am 23 September 1545 die Kirche neu konsekrierte Loy Hering durfte hierfur nach einem Holzschnitt von Albrecht Durer einen Dreifaltigkeits Altar schaffen 1546 erwarb er die Rumburg und Enkering im Anlautertal Seit 1419 hatte sich Stadt und Amt Arnstein im Pfandbesitz der Familie von Hutten befunden Hier wurde 1546 im Gebaude des ehemaligen huttischen Schlosses durch eine Stiftung von Moritz von Hutten ein Spital gegrundet Dieses Seniorenheim existiert noch heute als Freiherr Moritz von Huttensches Pfrundnerspital Um 1545 50 erbaute Moritz von Hutten in Eichstatt hinter dem Domkreuzgang einen Getreidespeicher den Huttenstadel heute Altes Stadttheater Eichstatt 1551 liess der Bischof in der Eichstatter Kollegiatkirche zu Unserer lieben Frau die er fertigstellen konnte einen Altar errichten Loy Hering schuf wiederum eine Darstellung der Dreifaltigkeit nach Albrecht Durer zu Fussen des Heilands kniete der Bischof in vollem Ornat Neben diesem seinem Altar wurde Moritz von Hutten nach seinem fruhen Tod er wurde nur 49 Jahre alt auch bestattet Mit dem Abbruch der Kollegiata nach der Sakularisation verschwand auch das Grab des Bischofs Im Willibaldschor des Eichstatter Domes jedoch wo er 1552 fur den Furstbischof Albrecht II von Hohenrechberg 1445 ein Epitaph gestiftet hat ist er auf demselben kniend als betender Bischof dargestellt Wurdigung BearbeitenMoritz von Hutten galt den Zeitgenossen als einer der allerbesten und gelehrtesten Bischofe seiner Zeit 1 Er ist sicherlich zu den profilierteren deutschen Bischofen seiner Zeit zu rechnen und gilt als einer der Wegbereiter der katholischen Reform Literatur BearbeitenFelix Mader Die Kunstdenkmaler von Mittelfranken I Stadt Eichstatt Munchen 1924 Nachdruck Munchen Wien 1981 ISBN 3 486 50504 1 S 99 Karl Ried Moritz v Hutten Furstbischof von Eichstatt 1539 1557 Druckfehler fur 1552 und die Glaubensspaltung Munster i W 1925 Kalendernotizen des Bischofs Moritz von Hutten in UB Eichstatt Ingolstadt Handschriftenabteilung Veroffentlicht in Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 50 51 1935 36 S 86 88 J B Goetz Kalendernotizen des Bischofs Moritz von Hutten In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 51 52 1935 36 S 86 88 dazu Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 55 1940 S 55 Dr Ried Moritz von Hutten Zum 400 Gedachtnistag seines Todes 6 Dezember In Heimgarten Beilage zur Eichstatter Volkszeitung Eichstatter Kurier 23 Jahrgang 1952 R 49 und 50 Heinrich Grimm Hutten Moritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 98 Digitalisat Georg Wilhelm Hanna Ein Bischof der Reformationszeit Ein unbekanntes Portrat des Furstbischofs Moritz von Hutten In Historische Blatter fur Stadt und Landkreis Eichstatt 37 1988 S 3f Friedrich Wilhelm Bautz Hutten Moritz von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1222 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Klaus Kreitmeir Die Bischofe von Eichstatt Verlag Kirchenzeitung Eichstatt 1992 Georg Wilhelm Hanna Die Ritteradligen von Hutten ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches Dissertation Universitat Bamberg 2006 Volltext Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moritz von Hutten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heinrich Grimm Hutten Moritz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 98 Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerChristoph Marschall von PappenheimBischof von Eichstatt 1539 1552Eberhard II von HirnheimBischofe von Eichstatt 1237 1612 Vorganger Heinrich III von Ravensburg Friedrich II von Parsberg Heinrich IV Graf von Wurttemberg Engelhard von Dolling Hildebrand von Mohren Reinboto von Meilenhart Konrad II von Pfeffenhausen Johann I von Strassburg Philipp von Rathsamhausen Marquard I von Hagel Gebhard III Graf von Graisbach Friedrich III Landgraf von Leuchtenberg Heinrich V Schenk von Reicheneck Albrecht I von Hohenfels Berthold von Zollern Raban Truchsess von Wilburgstetten Friedrich IV Graf von Oettingen Johann II von Heideck Albrecht II von Hohenrechberg Johann III von Eych Wilhelm von Reichenau Gabriel von Eyb Christoph Marschall von Pappenheim Moritz von Hutten Eberhard II von Hirnheim Martin von Schaumberg Kaspar von Seckendorff Johann Konrad von Gemmingen Nachfolger Johann Christoph von Westerstetten Normdaten Person GND 119063905 lobid OGND AKS VIAF 62350141 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hutten Moritz vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof in EichstattGEBURTSDATUM 25 November 1503GEBURTSORT ArnsteinSTERBEDATUM 6 Dezember 1552STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz von Hutten amp oldid 238282927