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Das Regensburger Religionsgesprach von 1546 war ein Ablenkungsmanover des Kaisers Karls V das die evangelischen Reichsstande von seinen Kriegsvorbereitungen zur Niederschlagung der Reformation ablenken sollte Das Religionsgesprach fand vom 27 Januar bis 10 Marz 1546 in Regensburg statt im Vorfeld des verspatet erst im Juni eroffneten Reichstags von Regensburg 1546 Es war vom Kaiser im Hinblick auf das von Papst Paul III im Marz 1545 in Trient einberufene Konzil anberaumt worden um das zwischen Katholiken und Protestanten strittige Thema der Rechtfertigungslehre zu verhandeln Das Thema war bereits in mehreren Religionsgesprachen ergebnislos diskutiert worden so dass der Kaiser davon ausgehen konnte dass es auch diesmal nicht zu einem Konsens kommen wurde Am Gesprach waren beteiligt 1 als Prasidenten Graf Friedrich II von Furstenberg 1496 1559 und der Bischof von Eichstatt Moritz von Hutten 1503 1552 zu denen spater noch Julius von Pflug 1499 1564 kam als protestantische Auditoren Dr Lorenz Zoch um 1477 1547 Graf Wolrad II von Waldeck 1509 1578 Balthasar von Gultingen um 1500 1563 Georg Volkamer 1497 1554 aus Nurnberg als katholische Auditoren die koniglichen Rate Vizekanzler Georg von Loxau Loxanus Logschau Lokschany tschechisch Jiri z Loksan 1491 1551 aus Bohmen Landvogt und Reichspfennigmeister Georg von Ilsung zu Trutzburg 1510 1580 aus Augsburg Domherr und Bundesrichter Dr Kaspar von Kaltenthal 1552 aus Augsburg spater Dr Bartholomaeus Latomus 1485 1570 als protestantische Kolloquenten Martin Bucer 1491 1551 Georg Major 1502 1574 Erhard Schnepf 1495 1558 Johannes Brenz 1499 1570 als katholische Kolloquenten Pedro de Malvenda nach 1551 52 Eberhard Billick 1499 1557 Johannes Hoffmeister 1509 10 1547 Johannes Cochlaus 1479 1552 als protestantische Adjunkten Johannes Pistorius 1504 1583 Martin Frecht 1494 1556 spater Veit Dietrich 1506 1549 und als katholische Adjunkten Ambrosius Pelargus um 1493 94 1561 und Nikolaus Blanckaert Alexander Candidus 1555 Am 18 Februar 1546 starb Martin Luther noch wahrend des Religionsgesprachs so dass den Protestanten ihr theologischer Fuhrer fehlte Wie erwartet verlief das Gesprach ergebnislos da man sich weder uber den eigentlichen Gegenstand des Streits noch uber die Verfahrensfragen einigen konnte Karl V dessen Machtstellung im Reich sich durch den Frieden von Crepy mit Frankreich und einen vorlaufigen Waffenstillstand im Krieg gegen die Turken entscheidend verbessert hatte bereitete im Geheimen bereits den Schmalkaldischen Krieg vor in dem er die Reformation im Reich gewaltsam zuruckdrangte Literatur BearbeitenHermann von Caemmerer Das Regensburger Religionsgesprach im Jahre 1546 Inauguraldissertation Berlin Ebering 1901 Wolf Dieter Hauschild Lehrbuch der Kirchen und Dogmengeschichte Band 2 Reformation und Neuzeit 3 Aufl Gutersloher Verlags Haus Gutersloh 2005 ISBN 3 579 00094 2 S 149 Otto Scheib Die innerchristlichen Religionsgesprache im Abendland Regionale Verbreitung institutionelle Gestalt theologische Themen kirchenpolitische Funktion Mit besonderer Berucksichtigung des konfessionellen Zeitalters 1517 1689 Harrassowitz Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 447 06133 9 Wolfenbutteler Forschungen Bd 122 S 196 f Lothar Vogel Das zweite Regensburger Religionsgesprach von 1546 Politik und Theologie zwischen Konsensdruck und Selbstbehauptung Gutersloh 2009Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Friedrich Roth Der offizielle Bericht der von den Evangelischen zum Regensburger Gesprach Verordneten an ihre Fursten und Obern 27 Januar bis 10 Marz 1546 In Archiv fur Reformationsgeschichte 5 1907 8 S 1 30 und 375 397 S 6f Anm 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regensburger Religionsgesprach 1546 amp oldid 215379289