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Dieser Artikel befasst sich mit dem Reformator Zu seinem Sohn dem Tubinger und Hirsauer Theologen siehe Johannes Brenz der Jungere Johannes Brenz latinisiert Brentius 24 Juni 1499 in Weil der Stadt 11 September 1570 in Stuttgart war Reformator der Reichsstadt Schwabisch Hall und des Herzogtums Wurttemberg Er vertrat Martin Luthers Theologie im Sudwesten des Reichs Brenz erlebte die Reformationszeit von den Anfangen bis zur Konsolidierung nach dem Augsburger Religionsfrieden 1555 mit und war an den wichtigen Stationen oft personlich beteiligt So lernte er auf der Heidelberger Disputation 1518 Luther kennen und wurde sein Anhanger 1529 besuchte er das Marburger Religionsgesprach und war auf dem Reichstag zu Augsburg 1530 Philipp Melanchthons engster Mitarbeiter bei der Abfassung der Confessio Augustana Postumes Portrat des Johannes Brenz Epitaph in der Stiftskirche Stuttgart Jonathan Sauter 1584 1 Indem Brenz an mehreren Kirchenordnungen wesentlich beteiligt war ubte er einen pragenden Einfluss aus umso mehr als er einen weitverbreiteten und in revidierter Form bis heute verwendeten Katechismus verfasste Brenz benutzte zeitweise auch die Pseudonyme Huldreich Engster Ulricus Enc h aust i us beides zu altgriechisch ἔnkaystos enkaustos Gebranntes vgl gleichbedeutend schwabisch Brennt s Brenz 2 und nach seinem Versteck auf der Burg Hohenwittlingen Johannes Wit t ling ius Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Studium 1 2 Wirken in Schwabisch Hall 1522 1548 1 2 1 Pradikant an St Michael 1 2 2 Reformationsgutachten 1526 27 1 2 3 Durchsetzung der Reformation in Stadt und Landgebiet 1 3 Luthers Mann in Suddeutschland 1 4 Auf der Flucht vor Verhaftung 1548 1553 1 5 Konzil von Trient 1 6 Brenz als Organisator der wurttembergischen Landeskirche 1553 1570 1 6 1 Bestallung als Stiftspropst 1 6 2 Klosterordnung 1556 1 6 3 Grosse wurttembergische Kirchenordnung 1559 1 6 4 Grosser Stuttgarter Landtag 1565 1 6 5 Letzte Lebensjahre Tod und Beisetzung in der Stuttgarter Stiftskirche 2 Familie 3 Werk 3 1 Bibelkommentare 3 2 Dogmatik 3 2 1 Katechismen 3 2 2 Kontroverstheologie 3 2 3 Lutherische Konfessionalisierung 3 3 Ethik 3 3 1 Bauernkrieg und Widerstandsrecht gegen den Kaiser 3 3 2 Tauferverfolgung 3 3 3 Hexenverfolgung 4 Rezeption 5 Werke Auswahl 6 Literatur 6 1 Lexikonartikel 6 2 Biografien Gesamtdarstellungen 6 3 Einzeldarstellungen 7 Weblinks 8 AnmerkungenLeben BearbeitenJugend und Studium Bearbeiten nbsp Das Haus Brenzgasse 2 in Weil der Stadt Hier wird seit den 1880er Jahren Brenz Geburtshaus lokalisiert 3 Johannes Brenz wurde am 24 Juni 1499 Johannistag in der Reichsstadt Weil der Stadt geboren Er war ein Sohn des Richters und Schultheissen Martin Hess genannt Prentz 1475 1535 und der vermutlich aus Enzweihingen stammenden Catharina Hennig Wie es ublich war erhielt er bei der Taufe den Namen des Tagesheiligen Uber seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt stadtische Oberschichtverhaltnisse sind aber anzunehmen Schultheiss war ein Ehrenamt Wohlstand daher Voraussetzung 4 Er hatte drei jungere Bruder Wendel Bernhard und Martin 5 und mindestens eine Schwester Nach der Trivialschule in Heidelberg besuchte Johannes Brenz 1511 die Lateinschule in Vaihingen an der Enz 6 Er gewohnte sich in der Schulzeit an nachts zu lernen Brenz litt lebenslang unter Schlafstorungen 7 nbsp Universitat Heidelberg Sebastian Munster 1544 Am 13 Oktober 1514 im Alter von 15 Jahren immatrikulierte sich Brenz an der Universitat Heidelberg 8 Er studierte zugig bereits am 20 Mai 1516 legte er die Bakkalaureatsprufung ab An der Artistenfakultat lernte er unter anderem bei Theobald Billicanus Erhard Schnepf unterrichtete ihn in Rhetorik und Philosophie Johannes Oekolampad war sein Mentor im Griechischen und gemeinsam mit Oekolampad nahm er hebraischen Privatunterricht bei Matthaus Adriani Mit dem Erlernen der drei heiligen Sprachen Hebraisch Griechisch und Latein entsprach der junge Brenz einem humanistischen Ideal Zunehmend fand er in Humanistennetzwerken Anerkennung Fur Johannes Stofflers Calendarium Romanum Magnum 1518 verfasste er beispielsweise ein lateinisches Lobgedicht auf Papst und Kaiser 9 Brenz lernte in seiner Studienzeit eine Reihe von spateren Reformatoren kennen allerdings nicht Philipp Melanchthon mit dem er erst beim Marburger Religionsgesprach in naheren Kontakt kam 10 Im Fruhjahr 1518 befasste sich Brenz mit der Vorbereitung seiner Magisterprufung Beim Auftritt Martin Luthers im Rahmen der Heidelberger Disputation am 26 April 1518 sass er im Publikum 11 Ebenso wie die Mitstudenten Martin Bucer und Martin Frecht machte er sich Notizen zum Gesprachsverlauf Die einzige Quelle zur Heidelberger Disputation ist ein Brief Bucers an Beatus Rhenanus ob darin die Notizen aller drei Studenten verarbeitet sind oder nur Bucers eigene Mitschrift ist in der Forschung umstritten 12 Gemeinsam mit Bucer besuchte Brenz Luther anschliessend in dessen Heidelberger Herberge Spater machte er sich durch das Studium von Luthers Schriften mit seiner Theologie vertraut Brenz bewunderte Luther offenbar versuchte aber zunachst nicht mit ihm in Briefkontakt zu treten 13 Die Auswirkung der Heidelberger Disputation lasst sich bei Brenz kirchenpolitisch als fruhes Einschwenken auf die Linie Luthers und theologisch als Rezeption von Luthers Kreuzestheologie fassen 14 Am 18 Oktober 1518 erwarb Brenz den Magistergrad und begann ein Theologiestudium das er aber nicht zielgerichtet betrieb 15 Am 20 Juli 1519 wurde er Rektor der sogenannten Schwaben oder Realistenburse einem Wohnheim in dem er wahrscheinlich selbst seit Studienbeginn lebte Er unterrichtete dort Philosophie und Sprachen Insbesondere mit seiner Auslegung des Matthausevangeliums in der Burse machte er auf sich aufmerksam 16 1520 wurde er Kanoniker an der Heidelberger Heiliggeistkirche 6 als Angestellter der Universitat bot ihm diese Vikarie eine finanzielle Absicherung 17 Wohl in Umsetzung des Wormser Edikts erliess Kurfurst Ludwig V von der Pfalz am 20 August 1522 ein Verbot von irregularen Predigten und Vorlesungen Die Universitat teilte dies den Magistern Billicanus und Brenz mit die aber erklarten dass ihre Veranstaltungen offentlich und somit regular seien Weitere Konsequenzen gab es fur beide nicht 18 Kurz darauf lud der Rat der Reichsstadt Schwabisch Hall Brenz zu einer Probepredigt 8 September 1522 ein und berief ihn anschliessend als Prediger nicht Pfarrer 6 auf die vakante Pradikatur an St Michael Wirken in Schwabisch Hall 1522 1548 Bearbeiten Pradikant an St Michael Bearbeiten nbsp Stadtansicht von Hall um 1600 Dotschmann Chronik Stadtarchiv Schwabisch Hall Die Predigerstelle Pradikatur an St Michael war 1502 vom Stadtrat im Zuge des Konfliktes mit dem Haller Minoritenkloster von St Jakob neu geschaffen worden und sollte deutlich machen dass die Burgerschaft von den Minoriten mehr Qualitat erwartete bereits seit 1483 drangte der Stadtrat das Kloster zur Annahme der strengeren Observantenregel hatte damit aber keinen Erfolg Daruber hinaus hatte der Stadtrat seit 1508 das Stellenbesetzungsrecht der Pfarrstelle an St Michael 19 nbsp Teile des Minoritenklosters spater Lateinschule die Hauser Am Markt 4 und 5 in Schwabisch HallAls der Haller Rat Brenz die Pradikatur an St Michael gab war ihm wahrscheinlich bekannt dass dieser ein Parteiganger Luthers war Im Rat gab es sowohl Sympathisanten als auch Gegner der Reformation dass der Rat mit der Berufung von Brenz die Stadt der Reformation zufuhren wollte ist daher unwahrscheinlich Mit Predigten die teilweise auch als Flugblatter gedruckt wurden bereitete Brenz aber den Boden fur Veranderungen So predigte er am Jakobitag 1523 einem traditionellen Haller Jahrmarkttermin gegen die Heiligenverehrung Das Jahr 1524 brachte Neuerungen im stadtischen Leben ohne dass dies schon die Wende zugunsten der Reformation bedeutet hatte Die Minoriten ubergaben wie der Haller Chronist Johann Herolt schrieb ihr Kloster freiwillig libere dem Stadtrat Einige Ordensleute heirateten andere erhielten eine lebenslange Pfrunde im Spital Der Stadtrat untersagte ausserdem den stadtischen Klerikern den Konkubinat und forderte sie zur Eheschliessung auf 20 Brenz arbeitete in Hall eng mit zwei Heidelberger Studienfreunden zusammen Johann Isenmann seit 1523 Pfarrer an St Michael und Michael Grater seit 1521 Pfarrer an St Katharina jenseits des Kocher einer Kirche deren Patronat der Abt des Klosters Murrhardt innehatte 21 Nachdem er das kanonische Alter erreicht hatte empfing Johannes Brenz 1523 oder 1524 die Priesterweihe und feierte seine Primiz daraufhin wahrscheinlich in Weil der Stadt 22 nbsp Schlacht bei Gottwollshausen links die Stadt Hall mit dem Weilertor am rechten Bildrand die fliehenden Bauern Dotschmann Chronik um 1600 Stadtarchiv Schwabisch Hall Der Bauernkrieg deutete sich im Winter 1524 25 mit ersten Unruhen im Raum Schwabisch Hall an Im April 1525 bildete sich ein bewaffneter Haufen der mehrere Dorfer einnahm und sich auf der Weckrieder Heide versammelte um die Stadt Hall zur Annahme der Zwolf Artikel zu drangen Der Stadtrat hielt die Bauern hin Mit einigen ungezielten Kanonenschussen loste das Aufgebot der Burgerschaft am 4 April 1525 an der Gottwollshauser Stiege den Bauernhaufen auf Brenz fand im Bauernkrieg zu der politischen Haltung die er auch in den spateren Religionskonflikten vertrat Unrecht rechtfertige keinen Aufstand es konne fur Christen geboten sein den Gehorsam zu verweigern dann mussten sie aber bereit sein die Folgen zu erleiden Auf die Politik des Stadtrats hatte Brenz im Bauernkrieg kaum Einfluss insbesondere blieben seine Appelle zur Milde gegenuber den besiegten Bauern wirkungslos 23 Reformationsgutachten 1526 27 Bearbeiten nbsp Hochaltar der Kirche St Michael in Hall Antwerpener Werkstatt um 1470 24 Der Speyerer Reichstagsabschied von 1526 enthielt eine Klausel die es jedem Stand erlaubte das Wormser Edikt so zu handhaben wie ein jeder solches gegen Gott und kayserl Majestat hoffet und vertraut zu verantworten Das war fur mehrere Reichsstande die der Reformation zuneigten wie ein Startsignal die kirchlichen Verhaltnisse umzugestalten und so auch in der Reichsstadt Schwabisch Hall 25 Brenz verfasste 1526 27 unter dem Titel Reformation der kirchen in dem hellischen Land ein Gutachten Darin stellte er den Grundsatz auf eine christliche Obrigkeit sei dafur verantwortlich geeignete Rahmenbedingungen fur die Seelseligkeit ihrer Untertanen zu schaffen Daraus ergaben sich fur ihn eine Reihe von praktischen Konsequenzen 26 Die reine und lautere Predigt des Evangeliums solle in allen Kirchen von Hall und Umgebung stattfinden aber eintrachtig damit es daruber nicht zu Parteienstreit kame Die Taufe solle aufgewertet werden indem sie nach Moglichkeit Nottaufen ausgenommen im Gemeindegottesdienst mit der Furbitte der Versammelten und in deutscher Sprache stattfand Die bisherige Form der Messe habe Gottes Zorn erregt und musse dringend reformiert werden Den Altaristen solle das Messelesen untersagt werden doch ihre Pfrunden sollten sie behalten Ausser den Sonntagen sollten folgende Feiertage gehalten werden alle Apostelfeste Weihnachten mit dem Stephanstag Neujahr Erscheinung des Herrn Darstellung des Herrn Verkundigung des Herrn Ostern mit Ostermontag Himmelfahrt Pfingsten mit Pfingstmontag Johannistag Maria Heimsuchung und Maria Magdalena An die Stelle von Fronleichnam konne ein Erntefest treten Ein Gremium aus Pfarrern und Predigern sowie Delegierten des Rats solle uber die Kirchenzucht wachen Das Eherecht solle aus dem Kirchenrecht in den Aufgabenbereich der weltlichen Obrigkeit uberfuhrt werden Talentierte Jungen gleich welcher Herkunft sollten Latein lernen und so die Grundlage fur eine hohere Schulbildung erwerben Brenz forderte auch Schulunterricht fur die Madchen denen die Heilige Schrift ebenso gehore wie den Mannern 27 Wie weit dieses Reformprogramm umgesetzt wurde ist unklar 28 Der Rat blieb vorsichtig und informierte sich in Nurnberg uber dortige Erfahrungen mit Reformmassnahmen Im aufgehobenen Franziskanerkloster wurde eine Lateinschule eingerichtet Aus dem Klostergut wurden die Lehrer besoldet so dass das Schulgeld fur Jungen und Madchen entfiel 29 Durchsetzung der Reformation in Stadt und Landgebiet Bearbeiten An Weihnachten 1526 feierte Brenz erstmals das Abendmahl unter beiderlei Gestalt Die Messe wurde in den Haller Kirchen St Michael und St Katharina 1527 abgeschafft in anderen Kirchen der Stadt Schuppach und Johanniterkirche wurde sie bis 1534 in traditioneller Weise gefeiert Brenz setzte sich dafur ein dass in Schwabisch Hall kein Bildersturm stattfand so dass beispielsweise in St Michael viele spatmittelalterliche Kunstwerke erhalten blieben 30 nbsp Wohnhaus der Familie Brenz in Hall Pradikatur Pfarrgasse 18 31 Als Priester war Brenz zur Ehelosigkeit verpflichtet Daran hielt er sich auch noch als andere Kleriker Ende der 1520er Jahre heirateten und dadurch personlich den Bruch mit der romisch katholischen Kirche vollzogen Wahrend des Augsburger Reichstags 1530 war Brenz als zolibatarer Priester ebenso wie der Laie Philipp Melanchthon fur katholische Gesprachspartner eher akzeptabel was fur die Diplomatie genutzt wurde 32 Nach Ende des Reichstags im Dezember 1530 heiratete Johannes Brenz die Witwe Margarethe Grater 1501 1548 Sie war eine Tochter des Haller Ratsherrn Caspar Grater 1474 1552 Witwe des Haller Ratsherrn Hans Wetzel und Schwester des Pfarrers Michael Grater von St Katharina um 1495 1562 Durch seine Einheirat in die Familie Grater wurde Brenz Burger von Hall und Mitglied der Haller Oberschicht 33 Die Pfarreien des Haller Landgebiets wurden grosstenteils erst ab 1535 von reformatorischen Veranderungen erreicht 1542 richtete der Stadtrat das Landkapitel neu ein mit Johann Isermann als erstem Superintendenten Im folgenden Jahr erschien eine von Brenz verfasste Kirchenordnung die auf Grundlage der Confessio Augustana das kirchliche Leben fur Stadt und Land gleichermassen regelte Sie enthalt Gottesdienstordnungen und liturgische Formulare unter anderem eine Litanei fur den Turkenkrieg Bisherige Reformprogramme Brenz fur die Stadt Hall waren Manuskript geblieben diese Ordnung wurde gedruckt Das zeigt ihren offiziellen Charakter 34 Die Regelungen setzen das Gutachten von 1526 27 um 35 Die Taufe sollte in deutscher Sprache durch Untertauchen oder Ubergiessen mit Wasser vollzogen werden die Chrisamsalbung entfiel Fur die Jugendlichen fand ein verbindlicher Katechismusunterricht statt Die Einzelbeichte und Absolution vor dem Abendmahlsempfang blieb verbindlich Brot und Wein wurden den Kommunikanten mit einer Spendeformel gereicht Die Praxis des Laienkelchs machte in Hall die Anschaffung von Abendmahlskannen erforderlich auch feierten zwei Pfarrer das Abendmahl gemeinsam einer reichte das Brot der andere den Kelch Die liturgische Kleidung war den Kirchen nach lokalem Gebrauch freigestellt doch sollte der Chorrock in Hall beibehalten werden Die Feiertage waren die bereits 1526 27 genannten sie waren durch Gottesdienstbesuch und Arbeitsruhe gekennzeichnet Die Gemeinde war im Gottesdienst durch Gesang deutscher Lieder und Psalmen beteiligt Die Reformation in Schwabisch Hall war nun zum Abschluss gelangt der Stadtrat ernannte Brenz zum Pradikanten auf Lebenszeit mit einer Besoldung von 200 Gulden teilweiser Steuerbefreiung und Wohnrecht in der neu erbauten Pradikatur Foto 36 Luthers Mann in Suddeutschland Bearbeiten Im Sudwesten des Reichs stiessen die Einflussgebiete der Wittenberger und der Zurcher Theologie aneinander Fur Luther traf es sich gunstig dass hier mit Brenz ein Gleichgesinnter tatig war Als Luthers Mann in Suddeutschland Martin Brecht 37 fiel Johannes Brenz bei den Diskussionen zwischen Anhangern Luthers und oberdeutsch reformierten Theologen sowie bei der Vertretung des Protestantismus nach aussen eine wichtige Rolle zu nbsp Burg GuttenbergIm Kraichgau gab es unter den Reichsrittern fruhzeitig Sympathien fur die Reformation insbesondere Dietrich von Gemmingen nahm auf seiner Burg Guttenberg Theologen auf die wie Erhard Schnepf aus Heilbronn infolge des Wormser Edikts ihre Stelle verloren hatten Von ihm und anderen Angehorigen des Kraichgauer Niederadels wurde Brenz als Berater und Seelsorger angefragt Das ergab sich durch Kontakte aus Heidelberger Studienzeiten 38 Das am 21 Oktober 1525 an Johannes Oekolampad ubersandte Syngramma Suevicum ist eine Stellungnahme zum Abendmahlsstreit zwischen Martin Luther und Huldrych Zwingli Hauptverfasser war Johannes Brenz dreizehn weitere Theologen schlossen sich durch ihre Unterschrift an darunter Johann Lachmann Erhard Schnepf Johann Geyling und Johann Isenmann Oekolampad und Brenz waren in Heidelberg befreundet gewesen dieser Kontakt endete nun ohne dass personliche Konflikte zwischen beiden dokumentiert waren 39 Im polemisch gefuhrten literarischen Streit zwischen Wittenberg und Zurich stellte sich Brenz also an die Seite Luthers Von Strassburg aus wurde aber weiterhin fur das symbolische Abendmahlsverstandnis Zwinglis geworben Eine Beilegung des Konflikts schien noch moglich Brenz traf sich zu diesem Zweck nach Weihnachten 1525 auf Burg Guttenberg mit Simon Grynaeus den die Strassburger entsandt hatten Das Gesprach blieb ergebnislos 40 Brenz Haltung in der Abendmahlsfrage war in den 1520er Jahren naher bei Oekolampad und den Strassburgern als das Syngramma Suevicum vermuten lasst Brenz hatte in den zwanziger Jahren keine gefestigte Position Je nach Stossrichtung seiner damaligen Gelegenheitsschriften wurden andere theologische Akzente gesetzt wurde anders argumentiert 41 nbsp Markgraf Georg der Fromme Hans Krell 1522 Ungarisches Nationalmuseum Als Markgraf Georg von Brandenburg Ansbach Kulmbach in seinen Territorien nach 1527 die Reformation einfuhrte lag es nahe dies in Abstimmung mit der benachbarten Reichsstadt Nurnberg zu tun Die Kirchenreform brachte zwei Reichsstande zur Kooperation die eine konfliktreiche Geschichte miteinander hatten Brenz beriet den Markgrafen bei der Umwandlung der aufgelosten Kloster in Schulen und den Nurnberger Rat in der Frage wie mit den Taufern umzugehen sei 42 Dass Brenz seit Ende der 1520er Jahre verstarkt in der Kirchenpolitik auf Reichsebene tatig war verdankte er der guten Beziehung zum Markgrafen Dieser sorgte 1529 dafur dass Brenz eine Einladung zum Marburger Religionsgesprach erhielt bei dem vergeblich eine Einigung im Abendmahlsstreit zwischen Wittenberg und Zurich gesucht wurde Brenz hatte in Marburg weitgehend eine Beobachterrolle seine Berichte sind eine wichtige Quelle fur dieses Ereignis 43 Als Mitglied der Delegation aus Brandenburg Ansbach Kulmbach reiste Brenz 1530 zum Augsburger Reichstag Markgraf Georg lud ihn mit einem Schreiben vom 16 Mai 1530 dazu ein und erwirkte auch dass der Stadtrat von Hall ihn fur die Reise freistellte Brenz traf wegen einer Erkrankung etwas spater in der Reichstagsstadt ein Dort wurde er zum engsten Mitarbeiter Philipp Melanchthons Auch fur den Augsburger Reichstag ist Brenz Korrespondenz eine wichtige Quelle Fur Brenz war es enttauschend dass sich Schwabisch Hall den evangelischen Reichsstanden 1530 in Augsburg nicht anschloss 44 Hauptartikel Confessio Augustana Als es dann um die Ausarbeitung einer gemeinsamen Kirchenordnung von Brandenburg Ansbach Kulmbach und Nurnberg ging wurde Brenz nach 1531 auf Wunsch des Markgrafen laufend hinzugezogen da die Kooperation mit den betont kaiserfreundlichen Nurnbergern aus markgraflicher Sicht kompliziert war Brenz hatte massgeblichen Anteil an der Kirchenordnung die 1533 gedruckt und in der Markgrafschaft und der Reichsstadt Nurnberg gleichzeitig eingefuhrt wurde 45 Nach dem erfolgreichen Wurttembergzug Philipps von Hessen und Ulrichs von Wurttemberg 1534 kehrte letzterer als Herzog nach Stuttgart zuruck und fuhrte in seinem Territorium die Reformation ein Damit beauftragte er den Lutheraner Erhard Schnepf aus Marburg und den Reformierten Ambrosius Blarer aus Konstanz Fur die Erarbeitung einer Wurttembergischen Kirchenordnung forderte Herzog Ulrich dann aber Brenz an da Schnepf und Blarer mit praktischen Fragen beschaftigt waren und Brenz mit der Brandenburg Nurnbergischen Kirchenordnung bereits Erfahrungen auf diesem Gebiet vorweisen konnte Brenz war im August September 1535 in Stuttgart und erstellte hauptsachlich eine Gottesdienstordnung die dem Modell des Pradikantengottesdienstes folgt nicht der Deutschen Messe wie in Wittenberg und wie auch in Schwabisch Hall Aufbauend auf Vorarbeiten die er als Pradikant in Schwabisch Hall gemacht hatte veroffentlichte Brenz 1535 einen Katechismus mit dem Titel Fragstuck des christlichen Glaubens fur die Jugend der in Wurttemberg eingefuhrt wurde Ausserdem war Brenz an der Neuordnung des Eherechts im Herzogtum beteiligt Ab April 1537 war er zusammen mit Joachim Camerarius gut ein Jahr mit der Reform der Universitat Tubingen und dem Aufbau der dortigen evangelisch theologischen Fakultat beschaftigt 46 Herzog Ulrich hatte gern Melanchthon fur diese Aufgabe gewonnen dieser war aber in Kursachsen unabkommlich und empfahl Brenz der auf Wunsch des Herzogs vom Stadtrat zu Hall ein Jahr beurlaubt wurde 47 Brenz nahm selbst eine theologische Professur wahr und legte das Buch Exodus aus was ihm Gelegenheit bot bei Einzelfragen die zwischen Wittenberger und Schweizer Theologen strittig waren den lutherischen Standpunkt zu begrunden fur die Beibehaltung von Bildern in den Kirchen trotz Geltung des Bilderverbots fur liturgische Gewander Psalmodie und Priesterweihe wobei letztere allerdings nicht als Sakrament verstanden wurde 48 1537 beteiligte er sich am Schmalkaldischen Bundestag ebenso an den Religionsgesprachen von Worms 1540 und Regensburg 1545 1546 Auf der Flucht vor Verhaftung 1548 1553 Bearbeiten nbsp Residenz Karls V in Schwabisch Hall Buschlerhaus Am Markt 12 Die Spannungen zwischen den im Schmalkaldischen Bund organisierten protestantischen Reichsstanden darunter die Reichsstadt Schwabisch Hall und Kaiser Karl V mundeten 1546 in den Schmalkaldischen Krieg Nach dem Scheitern des Donaufeldzugs zwang der Kaiser die suddeutschen Bundesmitglieder zur Unterwerfung Am 16 Dezember zog Karl V mit 20 000 Soldnern in Schwabisch Hall ein nahm ein Ehrengeschenk des Rats entgegen und bezog seine Residenz im Buschlerhaus wo er Delegationen weiterer unterwerfungswilliger Stande empfing bis er am 23 Dezember Richtung Heilbronn weiterzog Die Haller Bevolkerung hatte die Last der Einquartierungen zu tragen 49 Brenz war durch seine Publikationen als Gegner von Papst und Kaiser bekannt Beim Einzug des Kaisers und seiner Truppen blieb er in Hall Ein nicht erhaltener Brief von Johannes Brenz an seinen Bruder Bernhard ist die Quelle fur die Uberlieferung dass Brenz eine Predigt vor Karl V gehalten und ein Gesprach mit dem gnadig gestimmten Monarchen gefuhrt habe In seinen erhaltenen Schriften erwahnte Brenz diese Begegnung nicht Er berichtete dass spanische Soldner sein Haus plunderten Aus einem Brief Philipps von Hessen geht hervor dass Brenz fast ermordet worden ware und zu seinem Schutz eine kaiserliche Leibwache erhalten habe 50 Als belastende Dokumente sicherstellt wurden floh Brenz am 20 Dezember in Verkleidung aus der Stadt und hielt sich auf freiem Felde im Ansbachischen versteckt Frau und Kinder blieben zuruck Brenz war enttauscht weil der Rat ihn nicht schutzte und liess sich erst bitten bevor er am 5 Januar 1547 wieder nach Schwabisch Hall zuruckkehrte 51 nbsp Epitaph von Philipp 1570 und Apolonia 1607 Buschler mit Portrat von BrenzMit dem Augsburger Interim 15 Mai 1548 versuchte Karl V die Losung der religiosen Fragen im weitgehend katholischen Sinn zu erzwingen Brenz und Isenmann verfassten fur den Rat ein Gutachten in dem sie das Interim als Abgotterei fur unannehmbar erklarten und vorschlugen eine Delegation zum Kaiser zu entsenden die Milderungen aushandeln sollte In anderen Gutachten riet Brenz dazu Widerspruche im Text des Interim auszunutzen um sich den Forderungen wenigstens teilweise zu entziehen 52 Der Rat schickte auch wirklich Gesandte nach Augsburg doch als sich kaiserliche Truppen Schwabisch Hall naherten beeilte man sich das Interim anzunehmen um eine Einquartierung zu verhindern Das Gutachten von Brenz und Isenmann zirkulierte unterdessen auf dem Augsburger Reichstag und der Kanzler Nicolas Perrenot de Granvelle erhielt davon Kenntnis Er liess zwei Stadteboten aus Schwabisch Hall als Burgen festsetzen und schickte den dritten nach Hall zuruck mit dem Auftrag Brenz gefesselt nach Augsburg zu bringen Dank einer anonymen Warnung entging Brenz knapp der Verhaftung und floh am 24 Juni 1548 endgultig aus Schwabisch Hall 53 Der 1570 verstorbene Philipp Buschler ruhmte sich auf seinem Epitaph in St Michael Brenz mit den Worten Fuge fuge Brenti cito citius citissime Flieh flieh Brenz schnell schneller am schnellsten gewarnt zu haben Brenz schwer tuberkulosekranke Ehefrau Margarethe begleitete ihren Mann mit den Kindern um im Wurttembergischen Zuflucht zu suchen Im September 1548 kehrte sie aber zu ihrer Familie nach Hall zuruck und starb dort am 18 November 1548 54 nbsp Burg HornbergJohannes Brenz entging der Verhaftung und fuhrte funf Jahre ein Wanderleben In Wurttemberg schutzte ihn Herzog Ulrich forderte aber von Brenz die Zusicherung im Winter 1548 49 keine Anstellung von anderer Seite anzunehmen Aus seinen Verstecken meldete sich Brenz mehrfach brieflich bei dem Nurnberger Veit Dietrich aus Sicherheitsgrunden deutete er seinen Aufenthaltsort nur an Anscheinend hatte Ulrich vorgehabt Brenz auf Burg Wirtemberg unterzubringen ihn dann aber auf Burg Hohenwittlingen bei Urach bringen lassen Uber Strassburg reiste Brenz in die Grafschaft Mompelgard Montbeliard die von Christoph von Wurttemberg verwaltet wurde und weiter nach Basel wo er den Stadtrat um zeitweilige Aufnahme bat Hier erhielt er die Nachricht vom Tod seiner Frau Im Fruhjahr 1549 kehrte er uber Strassburg nach Wurttemberg zuruck wo er seinen Aufenthaltsort nun haufig wechselte so dass nur einige Stationen bekannt sind am wurttembergischen Hof in Urach 21 Juli 1549 in Mompelgard Dezember 1549 dann von Herbst 1549 bis Fruhjahr 1551 zeitweise zusammen mit seinen Kindern als angeblicher Vogt auf der teilweise ruinosen und einsam gelegenen Burg Hornberg Von dort aus unternahm er Ausfluge so nach Magerkingen wo er Vorbereitungen fur seine zweite Eheschliessung traf Er heiratete am 7 September 1550 in Dettingen an der Erms Katharina Isenmann eine Nichte des Haller Superintendenten Johann Isenmann Die nachsten Stationen waren Sindelfingen und Ehningen bei Boblingen 55 Konzil von Trient Bearbeiten Herzog Christoph von Wurttemberg trat nach dem Tod seines Vaters 6 November 1550 ein schwieriges Erbe an Ulrich von Wurttemberg hatte durch die Teilnahme am Schmalkaldischen Krieg auf protestantischer Seite seinen Lehnseid gegenuber Konig Ferdinand gebrochen Nun wurde juristisch gepruft ob Ferdinand das wurttembergische Lehen einziehen konne Im Land stand eine spanische Besatzung die den Handlungsraum Christophs zusatzlich einschrankte Der Reichsabschied vom 13 Februar 1551 verpflichtete die protestantischen Stande das Konzil von Trient zu beschicken Christoph konnte sich dem nicht verweigern Brenz reiste mehrfach nach Stuttgart wahrscheinlich um die wurttembergische Stellungnahme fur das Konzil auszuarbeiten obwohl er noch keine feste Anstellung am herzoglichen Hof hatte Dieses wurttembergische Bekenntnis Confessio Virtembergica wurde vorsichtig mit entsprechenden Texten aus anderen evangelischen Reichsstanden abgestimmt der Eindruck dass die Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes nach dessen Zerschlagung konspirierten musste vermieden werden Dabei wurde die Ubereinstimmung der Confessio Virtembergica mit der Confessio Saxonica dem von Melanchthon verfassten kursachsischen Bekenntnis festgestellt 56 Kursachsen Wurttemberg und Strassburg sondierten im Winter 1551 52 in Trient ob die Sicherheit der Konzilsdelegationen gewahrleistet sei Diese waren seitens der katholischen Konzilsteilnehmer unerwunscht aber auf kaiserlichen Druck zugestanden An den offiziellen Verhandlungen konnten sie nicht teilnehmen 57 Von protestantischer Seite aus galt das Konzil als unfrei und gottlos man war dort gleichfalls nur auf kaiserlichen Druck und versuchte es so einzurichten dass man sich nur an den kaiserlichen Orator Bevollmachtigten wandte um nicht implizit die Legitimitat des Konzils anzuerkennen Dies waren die Rahmenbedingungen unter denen die wurttembergische Delegation am 7 Marz 1552 aus Tubingen aufbrach Johannes Brenz Jacob Beurlin aus Tubingen Jacob Heerbrand aus Herrenberg und Valentin Vannius aus Cannstatt Sie reisten zusammen mit zwei Strassburger Theologen kamen am 18 Marz in Trient an und sollten am Folgetag ihr Bekenntnis das am 24 Januar ubergeben worden war auf dem Konzil erlautern Doch die Sitzung wurde abgesagt Drei Wochen verbrachten sie in der Konzilsstadt wo Nachrichten uber den erfolgreichen Furstenaufstand die Teilnehmer zur Abreise veranlassten 58 Angebote von katholischer Seite privat ins Gesprach zu kommen schlug Brenz unterdessen aus Am 8 April trat die Wurttemberger Gruppe die Ruckreise an und traf am 17 April wieder in Tubingen ein Brenz verfasste uber seine Mission in Trient einen Bericht Ordentliche beschreibung derer ding so im namen des Durchleuchtigen Fursten und Herrn Herrn Christofffen Hertzog zu Wirtemberg auff dem Concilio zu Triendt durch seine gesandten gehandelt seindt Er sah einen positiven Ertrag der Reise darin dass sich der Handlungsraum Herzog Christophs dadurch vergrosserte Er hatte sein Bekenntnis wie gefordert ubergeben eine Antwort des Konzils war ihm zugesagt worden sie erfolgte nie Damit sah sich Christoph berechtigt die Confessio Virtembergica in Wurttemberg verbindlich einzufuhren 59 Brenz als Organisator der wurttembergischen Landeskirche 1553 1570 Bearbeiten Bestallung als Stiftspropst Bearbeiten nbsp Christoph von Wurttemberg in spanischer Tracht Abraham B Hel zugeschrieben 16 Jahrhundert Kunsthistorisches Museum Wien Zum 10 Januar 1553 verlieh der Herzog Brenz das Amt des Stiftspropstes von Stuttgart Die Nachbarschaft zur herzoglichen Residenz war Programm Bereits die Mitglieder des vorreformatorischen Stiftskapitels hatten Aufgaben in der Landesregierung und verwaltung ubernommen Brenz wohnte zwischenzeitlich in Tubingen zog im September 1554 nach Stuttgart und fuhrte den Titel Propst erst nach Ausstellung seiner Bestallungsurkunde 24 September 1554 Seine Dienstwohnung war die Propstei Stiftsstr 9 in der herzoglichen Kanzlei hatte er ein Amtszimmer und damit steten Zugang zum Herzog mit dem er eng kooperierte Als herzoglicher Rat erhielt er jahrlich 150 Gulden zuzuglich zu den 200 Gulden Gehalt als Stiftspropst Beide Stellen waren mit Naturalienleistungen verbunden Ausserdem schenkte Herzog Christoph ihm fur bisherige Dienste aus dem sakularisierten Kirchengut Grundbesitz in Altbulach Damit waren Brenz wesentlich jungere zweite Frau Katharina und die zahlreichen Kinder aus beiden Ehen im Fall seines Todes abgesichert 60 Auf dem Brenzenhof in Altbulach pflegte Brenz jedes Jahr im Sommer einige Zeit mit Kindern und Enkeln zuzubringen 1561 belehnte ihn der Herzog zusatzlich mit dem Schlossgut Fautsberg nahe Bad Wildbad Aichelberg In der Stiftskirche Stuttgart predigte Brenz an Sonn und Feiertagen Unter der Woche legte er die Funf Bucher Mose und das Buch Josua in schwach besuchten Predigtreihen kontinuierlich aus sofern er nicht auf Dienstreise war Vorrangig war Brenz damit beschaftigt der wurttembergischen Landeskirche eine organisatorische Form zu geben Er beseitigte Elemente synodaler Selbstverwaltung die es in der Kirchenordnung von 1547 gegeben hatte und ersetzte sie durch eine hierarchische stark zentralistische Struktur An der Spitze der Landeskirche stand der Herzog Die Kirchenleitung eine Regierungsbehorde neben Rentkammer und Oberrat bestand aus einer weltlichen Bank unter dem Landhofmeister Balthasar von Gultlingen und einer geistlichen Bank unter dem Stiftspropst Brenz Erstere war fur Verwaltungs letztere fur Personalangelegenheiten zustandig Zum Synodus gehorten ausser der Kirchenleitung die vier Generalsuperintendenten Pralaten von Adelberg Lorch Bebenhausen und Maulbronn denen die Spezialsuperintendenten Dekane unterstanden Ein System regelmassiger Visitationen sorgte dafur dass die Kirchenleitung uber Vorgange in einzelnen Pfarrgemeinden gut im Bilde war Das Thema Kirchenzucht zeigt wie der Zentralismus gegen lokale Widerstande durchgesetzt wurde der Nurtinger Pfarrer Kaspar Lyser forderte 1554 das Recht Gemeindeglieder die offensichtlich gegen christlichen Normen verstiessen vom Abendmahl auszuschliessen und wurde dabei vom Goppinger Spezialsuperintendenten Jakob Andreae unterstutzt Brenz lehnte ab und der Herzog entschied im Sinne von Brenz Ortspfarrer erhielten nur das Recht Gemeindeglieder vor dem Kommunionsempfang abzumahnen 61 Klosterordnung 1556 Bearbeiten Zu Brenz Aufgaben gehorte die Neuordnung des Klosterlebens wodurch die fur Wurttemberg charakteristischen Klosterschulen entstanden Herzog Ulrich hatte in den Klostern fur die Reformation werben lassen und den Austrittswilligen finanzielle Anreize geboten Als aber die meisten Monche der monastischen Lebensform treu blieben liess Ulrich sie 1536 des Landes verweisen Die Abte blieben zuruck und hatten das Klostergut im herzoglichen Auftrag zu verwalten Vom Interim 1548 bis zum Augsburger Religionsfrieden 1555 lebten die wurttembergischen Kloster noch einmal auf Dann erliess Herzog Christoph die von Brenz verfasste Klosterordnung vom 9 Januar 1556 Zweck der Kloster war demnach die Ausbildung des evangelischen Pfarrernachwuchses Dazu brauchte man nur die 14 grossen Mannerkloster 62 alle ubrigen Kloster wurden geschlossen Das Zusammenleben der Klosterschuler trug mit Tagzeitengebeten Psalmengesang und Kleiderordnung stark monastische Zuge umso mehr als katholische Monche teilweise mit eigenem Abt in den Klostern weiterlebten so dass es zeitweise zwei Gemeinschaften im gleichen Gebaudekomplex gab Die Klostervorsteher trugen den Titel Pralaten vier von ihnen waren als Generalsuperintendenten in die Kirchenleitung eingebunden Im Vergleich der evangelischen Territorien war die wurttembergische Klosterordnung konservativ 63 Grosse wurttembergische Kirchenordnung 1559 Bearbeiten Die einzelnen Reformmassnahmen bundelte die 1559 in Tubingen gedruckte Grosse wurttembergische Kirchenordnung Summarischer und einfaltiger Begriff wie es mit der Lehre und Ceremonien in den Kirchen unsers Furstenthumbs gehalten und volzogen werden solle in der sowohl die organisatorischen als auch die theologischen Grundlagen der Evangelischen Kirche Wurttembergs festgeschrieben wurden 19 Einzelordnungen wurden damit zusammengefasst Confessio Virtembergica 1552 als Wiederholung der Confessio Augustana 1530 Gottesdienstordnung und Katechismus 1553 Theologenausbildung und Pfarrerdienstrecht Eheordnung an dieser Stelle da traditionell als Teil des Kirchenrechts verstanden Schulwesen Sozialwesen mit Armenfursorge Kirchenzucht mit Visitationsordnung Kirchenverwaltung und Aufgabenbeschreibung des Kirchenrats Die Entstehungsgeschichte dieses Textkorpus ist nicht im Einzelnen bekannt Damit war ein Gremium befasst zu dem neben Brenz auch Valentin Vannius Sebastian Hornmold Kaspar Wild und weitere Juristen und Theologen gehorten Die Grosse Kirchenordnung wurde flankiert von weiteren Gesetzeswerken die das Landrecht und die Masse und Gewichte vereinheitlichten 64 Grosser Stuttgarter Landtag 1565 Bearbeiten Die Besonderheit des Landtags von 1565 besteht darin dass die evangelischen Pralaten als Vorsteher der grossen Landkloster und teilweise zugleich Mitglieder des Synodus der wurttembergischen Landeskirche hier erstmals ihr politisches Gewicht einbrachten Denn traditionell ubernahmen Wurttembergs 14 grosse Landkloster ein Drittel der Steuerlast Herzog Christoph war hoch verschuldet als er 1565 den Landtag einberief Unter dem Einfluss der Pralaten forderte der Landtag fur die Steuerbewilligung Gegenleistungen vor allem die schriftliche Zusicherung beim Augsburger Bekenntnis zu bleiben und die Klosterschulen sowie das Tubinger Stift in bisheriger Form weiterzufuhren Christophs altester Sohn Erbprinz Eberhard 1545 1568 war bekanntermassen alkoholkrank und weniger kirchlich als sein Vater Die konfessionelle Neuorientierung der Kurpfalz Heidelberger Katechismus 1563 stand dem Landtag vor Augen Er forderte ein Widerstandsrecht gegen einen moglichen kunftigen Konfessionswechsel des Herrschers Christoph bot nur an die Wunsche des Landtags in seinem Testament zu berucksichtigen Brenz vermittelte einen Kompromiss der in den Landtagsabschied einging 65 Letzte Lebensjahre Tod und Beisetzung in der Stuttgarter Stiftskirche Bearbeiten nbsp Epitaph fur Johannes Brenz in der Stiftskirche Stuttgart1566 verfasste Johannes Brenz sein Testament Dies gab ihm Gelegenheit seine Biographie und die fur ihn wichtigen Themen zusammenfassend darzustellen 66 Brenz litt an Hyperostose Dies wurde bei Untersuchung seines Schadels festgestellt Die typischen neurologischen Ausfallerscheinungen sind auch fur Johannes Brenz uberliefert 67 Ende 1569 erlitt er einen Schlaganfall von dem er sich zunachst erholte Mitte August 1570 kam eine fiebrige Erkrankung hinzu daraufhin verschlechterte sich sein Zustand schnell Am 11 September verstarb der mit 71 Jahren fur die damalige Zeit hochbetagte Johannes Brenz in Stuttgart Er wurde am 12 September in der Stuttgarter Stiftskirche auf eigenen Wunsch am Fuss der Kanzel beigesetzt Die Leichenpredigt hielt Wilhelm Bidembach Die lateinische Gedachtnisrede hielt Jacob Heerbrand eine Woche spater in Tubingen sie enthalt viele biografische Informationen In der Stuttgarter Stiftskirche befindet sich seit 1584 ein Epitaph mit dem Portrat von Johannes Brenz das von Jonathan Sauter aus Ulm geschaffen wurde Dieses Portrat ist als Original erhalten der Rest des Epitaphs wurde nach Kriegszerstorung 1950 neu angefertigt 1637 wurde Brenz Grabstatte geoffnet und im Zeichen der Gegenreformation der Leichnam des an der Pest verstorbenen Jesuitenpredigers Eusebius Reeb hier beigesetzt Bei einer Nachuntersuchung 1886 schien es als seien Brenz Gebeine bei Reebs Beisetzung entfernt worden Doch als man 1908 eine Heizungsanlage einbaute fand man zwei Skelette Diese wurden gemeinsam in einer mit Zinkblech verkleideten Holzkiste beigesetzt Nach der Zerstorung der Kirche im Zweiten Weltkrieg zog sich der Wiederaufbau der Stiftskirche uber Jahre hin Die blechverkleidete Kiste mit den Gebeinen wurde 1955 zugelotet und am Fuss der heutigen Kanzel beigesetzt Ein Bagger beschadigte bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 2000 dieses Behaltnis so stark dass man eine Offnung und anthropologische Untersuchung beschloss Die Kiste enthielt Gebeine von mindestens vier Individuen die Untersuchung konzentrierte sich auf die Schadel zweier alterer Manner Aufgrund des Vergleichs der anatomischen Merkmale mit Sautters Brenz Portrat gelang es Joachim Wahl den Schadel des Reformators zu identifizieren 68 Familie Bearbeiten nbsp Epitaph von Margarethe Brenz geb Grater 1548 in St MichaelBrenz heiratete im Dezember 1530 in Schwabisch Hall die Witwe Margarethe Grater 1501 1548 Die Eheleute hatten sechs gemeinsame Kinder 69 Barbara 1532 1572 Dietrich Schnepf Epitaph in der Stiftskirche Tubingen Katharina jung verstorben Sophia 1535 1597 Eberhard Bidembach Agathe jung verstorben Rebekka jung verstorben Johannes 1539 1596 Barbara Rosch Das Epitaph von Margarethe Brenz befindet sich heute in St Michael zu Schwabisch Hall Es wurde von Johannes Brenz junior in Auftrag gegeben und war ursprunglich in eine Nische der Aussenwand dieser Kirche eingelassen Am 7 September 1550 heiratete Brenz in Dettingen an der Erms Katharina Isenmann Eisenmenger um 1532 1587 In dieser zweiten Ehe wurden zwolf Kinder geboren 70 Katharina um 1552 1579 I Jakob Gering und II Johann Hettler Agathe 1554 1599 I Thomas Spindler und II 1586 Matthias Hafenreffer Joseph 1555 1586 Stadtarzt in Schwabisch Hall Anna Hiller Matthaus jung verstorben Philippus jung verstorben Katharina ein fruh verstorbenes Zwillingskind Justina ein fruh verstorbenes Zwillingskind Margarethe um 1562 Joachim Molitor ein fruh verstorbenes Kind Euphrosyne 1565 Ludwig Weickersreutter Judith 1566 Martin Schmid Stadtschreiber in Wildberg Anna Maria 1568 Johannes Brenz hatte 18 nach anderen Quellen 19 Kinder und mindestens 50 Enkel Unter diesen Enkeln bzw deren Ehepartnern waren 12 Theologen und 18 Arzte Juristen oder Beamte Die Brenz Nachkommenschaft integrierte sich weithin in der wurttembergischen Ehrbarkeit 71 Unter den spateren Nachkommen sind einige bekannte Namen Johann Albrecht Bengel 72 Dietrich Bonhoeffer 72 Bertolt Brecht 72 Karl von Gerok 72 Wilhelm Hauff 72 Carl Friedrich Haug 73 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 72 Hermann Hesse 72 Ernst Kretschmer 72 Robert von Mohl 72 Johann Jacob Moser 72 Friedrich Christoph Oetinger 72 Friedrich Silcher 72 Patrick Suskind 74 Ludwig Uhland 72 Carl Friedrich von Weizsacker 72 Richard von Weizsacker 72 Ottilie Wildermuth 72 Werk Bearbeiten In aller Vorlaufigkeit kann man Brenzens Stellung unter den Reformatoren so bestimmen Unter den lutherischen Theologen durfte er nach Melanchthon der bedeutendste gewesen sein Als Kirchenorganisator ist er Bugenhagen zur Seite zu stellen Bucers Einfluss mag zeitweise starker und breiter gewesen sein war jedoch nicht so dauerhaft wie der von Brenz urteilt Martin Brecht 75 Bibelkommentare Bearbeiten Als Pradikant hatte Brenz in Schwabisch Hall an Sonntagen die Evangelien und Epistellesungen auszulegen unter der Woche kommentierte er biblische Bucher fortlaufend gelegentlich gab es auch Themapredigten Im Lauf der Jahre verfasste Brenz als Frucht seiner Predigtstudien ein umfangreiches exegetisches Werk in lateinischer Sprache zu den meisten biblischen Buchern 76 Brenz kommentierte das Evangelium nach Johannes und den Brief des Paulus an die Romer besonders ausfuhrlich die Offenbarung des Johannes dagegen nicht 77 Die Bibelkommentare sind bei Brenz durchzogen von Stellungnahmen zu aktuellen Streitfragen So ging er wenn er judische Ritualgesetze in den Funf Buchern Mose erorterte immer wieder auf die Herleitung des romisch katholischen Kultus aus diesen Ritualgesetzen ein und bestritt diese 78 Der Jesajakommentar ist in dusteren Farben gehalten Brenz deutete den Text auf die bedrange Situation der Protestanten infolge des Augsburger Interim 1548 79 Dogmatik Bearbeiten Katechismen Bearbeiten Brenz schrieb zwei verschiedene Katechismen die irritierenderweise den gleichen Titel haben Fragstucke des christlichen Glaubens fur die Jugend Den ersten Text schrieb er 1527 nieder er wurde 1528 ohne sein Einverstandnis und verandert gedruckt Er gehort in den Kontext von Brenz Pradikantenamt in Schwabisch Hall und seine dortigen Bemuhungen um Reformen des Schulwesens Interessant daran ist dass diese Fragstucke alter sind als Luthers Kleiner und Grosser Katechismus Die Erstausgabe Augsburg 1528 ist zweiteilig 22 Fragen und Antworten fur jungere Kinder Catechismus minor 86 fur altere Kinder Catechismus maior Neben einer Ubersetzung ins Lateinische 1529 erschien 1530 32 in Nurnberg eine revidierte Fassung an der Brenz wahrscheinlich mitarbeitete Rezipiert wurde vor allem der Catechismus minor der verschiedenen Erbauungsschriften beigegeben wurde und ins Franzosische und Englische ubersetzt wurde 80 Mit den 1535 in Hagenau gedruckten Fragstucken setzte Brenz nochmal neu an Einerseits war er mit den Fragstucken von 1527 28 unzufrieden andererseits wurde ab 1534 unter Herzog Ulrich die Reformation in Wurttemberg eingefuhrt Brenz war als Berater beteiligt und erkannte die Bedeutung eines solchen Basistextes Neben Luthers Katechismen und dem Heidelberger Katechismus schuf Brenz mit den Fragstucken von 1535 den wichtigsten deutschen Katechismus der Reformationszeit Er bundelte Glaubensinhalte in 15 Fragen und Antworten in knapper pragnanter und zum Auswendiglernen geeigneter Form Welches Glaubens bist du Antwort Ich bin ein Christ Warum bist du ein Christ Antwort Darum dass ich glaub an Jesum Christum und bin in seinem Namen getauft Johannes Brenz Eingangsfragen in der Fassung der Kleinen Kirchenordnung 1553 Zu Luthers Katechismen ausserte sich Brenz nie Der Brenz Katechismus war ein evangelischer Konsenstext an dem sich keine Kontroversen zwischen Lutheranern und Reformierten entzundeten In seinem Versteck auf Burg Hornberg 1549 51 verfasste Brenz einen Kommentar zu den Fragstucken der ebenfalls viel rezipiert wurde Brenz Fragstucke und Luthers Kleiner Katechismus unterscheiden sich durch ihre Gliederung 81 Luther Kleiner Katechismus 1529 Brenz Fragstucke des christlichen Glaubens 1535 1 Einleitungsfragen Glauben und Christsein2 Taufe1 Zehn Gebote2 Apostolisches Glaubensbekenntnis 3 Apostolisches Glaubensbekenntnis3 Vaterunser 4 Vaterunser5 Zehn Gebote4 Taufe5 Beichte 6 Abendmahl 6 Abendmahl7 Absolution und KirchenzuchtKontroverstheologie Bearbeiten In der zur Vorlage auf dem Konzil von Trient verfassten Confessio Virtembergica knupfte Brenz positiv an die kirchlich abendlandische Tradition an Er ubernahm die traditionelle Trinitatslehre und Christologie gerade unter den Rahmenbedingungen des Interim war ihm die eigene Katholizitat wichtig 82 Ungewohnlich war die Herleitung der Rechtfertigungslehre von den drei theologischen Tugenden Glaube Hoffnung Liebe 83 Der Dominikaner Pedro de Soto verfasste drei Jahre spater eine Kommentierung und Zuruckweisung der Confessio Virtembergica die Assertio catholicae fidei Koln 1555 Darin bestritt er Herzog Christoph das Recht zur Kirchenreform Die wurttembergischen Theologen standen fur ihn ausserhalb des Traditionszusammenhangs der hierarchischen Kirche mit dem Papst an der Spitze 84 De Soto war im Auftrag des Augsburger Kardinals Otto von Waldburg mit dem Aufbau der Universitat Dillingen befasst die unter anderem Protestanten fur die romisch katholische Kirche zuruckgewinnen und ein Gegengewicht zur evangelischen Universitat Tubingen bilden sollte 85 Brenz antwortete mit einer fast 2000 Quartseiten starken Verteidigung Apologie des wurttembergischen Bekenntnisses die von 1557 bis 1559 in mehreren Lieferungen gedruckt wurde Darin heisst es programmatisch Unsere ersten Prinzipien sind die Heilige Schrift Christus der Sohn Gottes und der Glaube oder die Gewissheit im Blick auf das Wohlwollen Gottes uns gegenuber um Christi willen durch den Glauben Auf der Gegenseite seien die ersten Prinzipien dagegen Papst Tradition und Zweifel und daraus entstanden zwei vollig verschiedene Arten von Religion 86 Der christliche Furst sei verpflichtet wie die Konige Israels im Alten Testament den wahren Glauben offentlich zu bekennen 87 De Soto antwortete 1557 mit einer gegen Brenz gerichteten Defensio Catholicae confessionis auf die Jacob Beurlin Jacob Heerbrand Johann Isenmann und Dietrich Schnepf mit einer 1561 in Frankfurt am Main gedruckten gemeinsamen Widerlegung antworteten uber 1900 Seiten in Folio das sogenannte Grosse Buch von Tubingen Es dokumentierte die ganze Kontroverse und bekraftigte den evangelischen Standpunkt der Wurttemberger ohne inhaltlich Neues zu bieten 88 Lutherische Konfessionalisierung Bearbeiten Im innerlutherischen Streit um die Rechtfertigungslehre der ab 1550 51 als Osiandrischer Streit gefuhrt wurde nahm Brenz eine vermittelnde Haltung ein da er den Gegensatz zwischen Andreas Osiander in Konigsberg und Philipp Melanchthon in Wittenberg als blossen Streit um Worte ansah Das distanzierte ihn von Melanchthon und brachte Brenz das Angebot eines preussischen Bistums ein Einige der letztlich unterlegenen Anhanger Osianders zogen sich nach Wurttemberg zuruck 89 Zwischen Lutheranern und Reformierten war die Abendmahlslehre heftig umstritten Die Frage wie Jesus Christus beim Genuss von Brot und Wein gegenwartig sei tangiert die Christologie Bereits auf dem Marburger Religionsgesprach 1529 hatten Zwingli und Oekolampad betont Der auferstandene Christus befinde sich laut dem Apostolischen Glaubensbekenntnis im Himmel sitzend zur Rechten Gottes des allmachtigen Vaters Er konne sich nicht gleichzeitig auch an vielen Orten auf Erden befinden uberall wo das Abendmahl gefeiert werde Johannes Calvin ubernahm diese Argumentation Die Substanz des Leibes Christi befinde sich nach seiner Himmelfahrt im Himmel im Sakrament werde nicht diese Substanz sondern deren Kraft und Wirkung Wohltaten empfangen 90 Der Pfarrer von Dettingen unter Teck Bartholomaus Hagen neigte dem calvinistischen Abendmahlsverstandnis zu und stand mit Calvin im Briefkontakt Heikel daran war dass Hagen der Seelsorger Sabinas von Bayern der Mutter Herzog Christophs war Eine Art Synode trat auf herzoglichen Wunsch zusammen die mit Hagen einen Konsenstext erstellte das Stuttgarter Bekenntnis vom Nachtmahl 19 Dezember 1559 gedruckt 1560 Es handelt sich hierbei um eine Weiterentwicklung von Luthers Ubiquitatslehre die von Melanchthon als unverstandlich kritisiert wurde Brenz legte sie in drei christologischen Schriften 1561 62 ausfuhrlich dar Er betonte die Personeinheit von Jesus Christus mit Gott die Zweinaturenlehre trat dagegen zuruck Brenz versuchte die Lehre des Konzils von Chalcedon weiterzuentwickeln und eine Veranderung eine Geschichte des Menschseins Jesu in seiner Subjekteinheit mit Gott zu denken 91 Der Wurttemberger Konsens in der Ubiquitatslehre erwies sich als nutzlich zur Abgrenzung gegenuber dem Calvinismus zumal 1563 der Heidelberger Katechismus im Druck erschien und auf Initiative von Herzog Christoph und Pfalzgraf Wolfgang von Pfalz Zweibrucken im April 1564 Konsensgesprache zwischen Pfalzer und Wurttemberger Theologen im Kloster Maulbronn stattfanden Brenz liess seine Abendmahlslehre in Maulbronn von Jakob Andreae verteidigen Wegen seiner Ubiquitatslehre fuhrte Brenz bis zu seinem Tod einen Streitschriftenwechsel mit den reformierten Theologen Heinrich Bullinger und Peter Martyr Vermigli dass auch Melanchthon sich distanzierte war fur Brenz schmerzlich Im Luthertum insgesamt wurden Brenz Uberlegungen zu Abendmahl und Christologie nur in abgeschwachter Form rezipiert 92 Ethik Bearbeiten Bauernkrieg und Widerstandsrecht gegen den Kaiser Bearbeiten Brenz war in seiner politischen Ethik ein Schuler Luthers er ubernahm dessen Zwei Reiche Lehre Diese war bei Brenz aber aufgrund seines reichsstadtischen Erfahrungshintergrunds anders akzentuiert fur ihn war die Christengemeinde identisch mit der Burgergemeinde Der Furst wurde zu einer paternalistischen Fursorge fur die Untertanen verpflichtet die Schaffung von Rahmenbedingungen fur das evangelische Kirchenwesen war seine Pflicht Er sollte sein Handeln nach dem gemeinen Nutzen dem Wohlstand der Untertanen ausrichten Wenn der Furst aber all dem nicht nachkam begrundete das kein Widerstandsrecht der christlichen Untertanen allenfalls wenn er Unchristliches von ihnen forderte einen Leidensungehorsam 93 Im Bauernkrieg positionierte sich Brenz anders als Luther und Melanchthon weil er diese Erhebung nicht wie sie in einen endzeitlichen Deutungshorizont stellte und darin nicht den Teufel am Werk sah In seinem Gutachten zu den Zwolf Artikeln das Ludwig V von der Pfalz am 18 Mai 1525 von ihm ebenso wie von Melanchthon anforderte lehnte er ein Widerstandsrecht der Untertanen ab und meinte Leibeigenschaft sei mit der Bibel nicht zu beanstanden da sie ja Sklaverei billige In anderen Punkten exzessive Strafen Todfallabgabe gab er den Bauern Recht und riet zu Kompromissen Das Gutachten kam zu spat um die politische Entwicklung zu beeinflussen Nach der Niederlage der Bauern pladierte Brenz fur Amnestie da im Zug der Niederschlagung des Aufstands schon genug Gewalt verubt worden sei in einer Dorfgemeinschaft Aufstandsbefurworter und Mitlaufer nicht zu trennen seien und harte Strafmassnahmen an den Bauern das ganze Gemeinwesen wirtschaftlich schadigten Auch mit diesen Empfehlungen hatte Brenz keinen grosseren Erfolg 94 Nach dem Augsburger Reichstagsabschied 1530 standen die evangelischen Reichsstande vor die Frage ob sie ein Widerstandsrecht gegen den Kaiser hatten Ja erklarte Johannes Bugenhagen die Fursten und Stadte seien Obrigkeit aus eigenem Recht der Kaiser habe sich durch seine antireformatorische Positionierung sozusagen selbst abgesetzt und man sei ihm gegenuber nicht zum Gehorsam verpflichtet Dafur berief er sich auf 1 Sam 15 23 Nein behauptete dagegen der Nurnberger Ratsschreiber Lazarus Spengler Ein Furst oder Stadtrat sei gegenuber dem Kaiser nur Privatperson und als solche zum Gehorsam verpflichtet Rom 13 1 2 1 Petr 2 13 14 Brenz war als Berater des Markgrafen Georg von Brandenburg Ansbach Kulmbach involviert und stimmte der Argumentation Spenglers vollig zu Folgerichtig beharrten Nurnberg und die Markgrafschaft auf ihrer kaisertreuen Position auch als die Wittenberger Theologen Luther und Melanchthon sich im Oktober 1530 von sachsischen und hessischen Hofjuristen uberzeugen liessen dass es ein Widerstandsrecht der Fursten gegen den Kaiser gebe Aber Mitte der 1530er Jahre ruckte Brenz von seiner Position ab und warb beim Stadtrat von Schwabisch Hall um den Beitritt zum Schmalkaldischen Bund da er rein defensiv sei Nach der Zerschlagung des Schmalkaldischen Bundes und dem Augsburger Interim 1548 war Brenz als Berater Herzog Christophs von Wurttemberg tatig Er kehrte zu seiner fruheren Position zuruck wonach ein Furst gegenuber dem Kaiser nur gehorsamspflichtige Privatperson sei und riet dem Herzog dazu pragmatisch alle Moglichkeiten auszuschopfen um Schaden von den Untertanen abzuwenden Wurttemberg blieb im Furstenaufstand 1552 neutral wie weit Brenz Argumente diese Positionierung Christophs beeinflussten ist unbekannt 95 Tauferverfolgung Bearbeiten Das Wiedertaufermandat des Reichstags zu Speyer verfugte am 23 April 1529 die Todesstrafe gegen Taufer Der Nurnberger Rat hatte 1528 zu entscheiden wie er mit einigen verhafteten Taufern verfahren sollte Wahrscheinlich vom Ratsschreiber Lazarus Spengler wurde Brenz um ein Gutachten gebeten Spengler setzte sich fur eine milde Behandlung der Taufer ein In seiner Antwort ging Brenz von der Zwei Reiche Lehre Luthers aus Die Taufer charakterisierte er als einfaltige aber sehr moralische und friedliebende Menschen Das Taufertum sei an sich kein Aufruhr gegen die gesellschaftliche Ordnung denn die Taufer praktizierten zwar beispielsweise Gutergemeinschaft zwangen andere aber nicht dazu Brenz suchte zu beweisen dass die Wiedertaufe vom Reichsrecht nicht zwingend mit der Todesstrafe bedroht sei 96 Brenz ging es bei seiner Antwort nicht um Tolerierung Andersdenkender sondern die Verhinderung von Exekutionen aus religiosen Grunden 97 Dieser Linie folgte er auch in spateren Gutachten Trotzdem stand er auch hinter der mehrfachen Verurteilung der Taufer wie sie in der von ihm selbst mitformulierten Confessio Augustana 1530 festgeschrieben wurde Sebastian Castellio meinte Brenz Gutachten hatten viele Taufer vor dem Martyrertod bewahrt 98 Gottfried Seebass fasst zusammen dass Brenz nicht tolerant gewesen sei im Sinne des modernen Toleranzgedankens aber sich positiv von einigen Mitreformatoren unterschieden habe Niemals hat er wie Melanchthon die Hinrichtung der falschen Propheten auf Grund einer naturrechtlich interpretierten alttestamentlichen Tradition verlangt noch wie Luther in der Gotteslasterung ein Delikt gesehen das mit dem Tod zu bestrafen sei 99 Hexenverfolgung Bearbeiten nbsp Hans Baldung Grien Hexen beim Schadenzauber kolorierter Holzschnitt um 1508Am 3 August 1552 richtete ein Hagelunwetter in Wurttemberg schwere Schaden an Die Situation wurde fur grosse Bevolkerungsteile durch nachfolgende Missernten noch verscharft und nun wurden Rufe nach einer Hexenverfolgung laut Matthaus Alber und Wilhelm Bidembach traten in einer Predigtreihe in der Stuttgarter Stiftskirche gegen die Beschuldigung von Hexen ein Sie betonten dass letztlich auch das Unheil und Ungluck von Gott selbst gelenkt werde um die Sunder zu bestrafen und die Gerechten zu prufen Hagel und Missernten seien ein Ruf zur Busse Hexen gaben sich einer Selbsttauschung hin wenn sie meinten ihren Mitmenschen Schaden zufugen zu konnen Schuldig seien sie wegen Gottesleugnung und bosen Absichten gegen ihre Mitmenschen Doch solle die Obrigkeit nicht jeder Anzeige folgen und unter der Folter erpresste Gestandnisse seien wertlos Es sei besser tausend Schuldige entkommen zu lassen als einen Unschuldigen zu verurteilen Trotzdem wurden 1555 56 in Wurttemberg funf Frauen als vermeintliche Hexen hingerichtet 1557 erschien deshalb eine Predigt von Johannes Brenz zum Thema Hagelschaden und Hexenwerk im Druck Homilia de grandine die dieser bereits 1539 verfasst hatte Die deutsche Ubersetzung Ein Predig von Hagel und Ungewitter fertigte Jakob Grater an sie erschien auch 1557 und erzielte eine grossere Wirkung Brenz argumentierte ahnlich wie Alber und Bidembach Das Unwetter sei ein Ruf zur Busse und da jeder Unrecht getan habe das Gottes Strafe verdiene klage derjenige der nach Bestrafung der Hexen schreie sich selbst an 100 Die Hexe sei eine machtlose vom Teufel betrogene Person 101 Der Arzt Johann Weyer ein Kritiker der Hexenprozesse veroffentlichte 1577 in Basel Brenz Hagelpredigt zusammen mit seinem Briefwechsel den er zu diesem Thema mit Brenz gefuhrt hatte Weyer lobte die Predigt kritisierte aber dass Brenz den angeblichen Teufelspakt mit Berufung auf Ex 22 17 als todeswurdige Straftat sah Nach seinen Erfahrungen seien es eher Halluzinationen die medizinischer Therapie bedurften Brenz antwortete dass nach geltendem Recht bereits der vollbrachte Vorsatz conatus perfectus strafwurdig sei Er gestand Weiler zu dass unter den Beschuldigten in Hexenprozessen arme alte Frauen und Melancholikerinnen seien die professionelle Hilfe brauchten und nicht hingerichtet werden sollten Du wirst daher das verdienstlichste Werk thun wenn du dich fortan der ungluckseligen Weiber annimmst und sie entweder Genossen deines oder meines Standes Arzten oder Theologen empfiehlst statt dass sie dem Schwert oder der Flamme des Henkers uberliefert werden 102 Weyler fragte zuruck wie es einen vollbrachten Vorsatz geben konne wenn der Teufelspakt Selbsttauschung sei Darauf antwortete Brenz nicht mehr 103 Brenz verfasste ausserdem 1561 fur den Pfarrer Philipp Knezel ein Gutachten in einem Hexenprozess in Waldenburg Eine junge Frau wurde beschuldigt in der Hochzeitsnacht sexuellen Verkehr mit dem Teufel gehabt zu haben Brenz ging davon aus dass der Teufel ihr wirklich als Incubus begegnet sei Er riet Knezel dazu die Frau von der Barmherzigkeit Gottes zu uberzeugen Gott sei gewiss gnadig wenn sie sich schuldig bekenne Wie sie dann von der weltlichen Gewalt gerichtet werde ginge Knezel nichts an Der Ausgang des Prozesses ist unbekannt 104 In seiner Interpretation des Hexenwesens steht Johannes Brenz in einer Reihe mit mehreren Theologen der Universitat Tubingen wie Matthaus Alber Jacob Heerbrand Dietrich Schnepf Jacob Andreae Wilhelm Bidembach Wilhelm Friedrich Lutz oder Theodor Thumm Diese sahen Gottes Allmacht als so umfassend an dass es keinen Schadenzauber geben konnte weil letztlich auch das Unheil und Ungluck von Gott selbst gelenkt werde um die Sunder zu bestrafen und die Gerechten zu prufen Hexen hatten diesen Theologen zufolge aber wegen ihres Abfalls von Gott sehr wohl die Todesstrafe verdient 105 Sonke Lorenz weist darauf hin dass in der Konsequenz dieser Theologie bisher als harmlos erachtete und beliebte Segen zur Abwehr von Krankheit und Gefahr als Teufelspakt verstanden werden konnten Grosse Bevolkerungsteile waren damit latent in Gefahr in einen Hexenprozess verwickelt zu werden Die positive Wirkung von Brenz Hagelpredigt sieht Lorenz darin dass dieser darauf insistierte dass die Angeklagten in einem geordneten Prozess alle Moglichkeiten der Verteidigung erhielten Denn in den Hexenprozessen in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts war es ublich diese Rechte stark zu beschneiden und mit den Angeklagten kurzen Prozess zu machen 106 Rezeption BearbeitenDie breiteste Wirkung ging von Brenz Katechismus aus Die Fragstucke von 1535 sind 1536 zum Landeskatechismus und fast zu einer Art Bekenntnisschrift fur Wurttemberg geworden Ende des 17 Jahrhunderts hat man den Katechismus hier um die Lutherfragen zum Credo Vaterunser und Dekalog erweitert und in dieser Fassung ist er als der Wurttembergische Katechismus bis in die Gegenwart in Gebrauch 107 Johannes Brenz der Jungere Sohn des Reformators gab von 1576 bis 1590 die Werke seines Vaters in acht Foliobanden heraus deren sieben Bibelkommentare enthalten der achte Band bietet die Kontroverse mit Pedro de Soto um die Confessio Virttembergica Danach bricht die Edition ab Diese Brenzschen Opera waren fur die wurttembergischen Theologen des 16 Jahrhunderts und teilweise auch spater Hilfsmittel der eigenen exegetischen Arbeit 108 Gottfried Arnold kritisierte aus radikalpietistischer Perspektive im spaten 17 Jahrhundert die Einbindung des Reformators in politische Aufgaben Wie sich die Theologi so gar offt in politische amter eingelassen ja in die hochsten ehren stellen bey hoffe und sonst ist aus vielen exempeln bekannt Der alte Joh Brentius war zugleich Probst un d auch geheimer Rath beym Hertzog von Wurtenberg Gottfried Arnold Unparteyische Kirchen und Ketzer Historie Band II S 180 1689 nbsp Reformationsdenkmal vor der Hospitalkirche Stuttgart 1917 Johannes Brenz Foto ist Martin Luther gegenubergestelltDie erste Brenz Biografie im modernen Sinn verfasste Johann Just von Einem Leben und Schrifften Johann Brentii Magdeburg und Leipzig 1733 Um das Jahr 1840 erschienen dann unabhangig voneinander mehrere Biografien unter denen die von Julius Hartmann und Karl Jager am wichtigsten ist Johann Brenz Nach gedruckten und ungedruckten Quellen 2 Bande Hamburg 1840 und 1842 Weitere knappere Lebensbeschreibungen verfassten Johann Georg Vaihinger 1840 und Johann Wilhelm Camerer 1840 Populare Brenz Biografien von denen im 19 Jahrhundert mehrere erschienen bauten auf diesen Arbeiten auf Im 20 Jahrhundert wurde keine wissenschaftlichen Anspruchen genugende Biografie vorgelegt Friedrich Wilhelm Kantzenbach leistete Vorarbeiten hierzu die er aber abbrach Diese Lucke fullen Publikationen die anlasslich der Jubilaen 1970 und 1999 erschienen 109 Das Reformationsgedenken in Wurttemberg war bis ins fruhe 19 Jahrhundert ganz auf die Person Luthers konzentriert anders als in Schwabisch Hall wo Brenz als stadtischer Reformator erinnert wurde Dies anderte sich infolge einer romantischen Geschichtsbetrachtung die sich auch der Regional und Lokalgeschichte aufmerksam zuwandte Stand das Brenz Jubilaum 1870 im Schatten des zeitgleichen Geburtstags der Konigin Olga so wurde das Jubilaum 1899 landesweit begangen erregte aber nur massiges Interesse Symptomatisch ist so Hermann Ehmer die Diskussion um das Stuttgarter Reformationsdenkmal das am 24 Juni 1917 der Offentlichkeit ubergeben wurde ein Werk des Bildhauers Jakob Brullmann Hier sieht man Luther und Brenz zu Fussen des auferstandenen Christus Die offentliche Diskussion konzentrierte sich auf die Kopfhaltung Luthers meditativ gesenkt oder heldisch erhoben wahrend die Darstellung von Brenz nicht kontrovers war Das Denkmal zeigt Luther als Prophet Brenz als dessen treuen Schuler aber beide auf gleicher Hohe 110 In Folge des Brenz Jubilaums 1899 wurde er im fruhen 20 Jahrhundert auch gelegentlich als Namengeber gewahlt so fur ein 1901 eingeweihtes Stuttgarter Lehrlingsheim an dessen Stelle nach dem Zweiten Weltkrieg eine evangelische Grundschule Johannes Brenz Schule entstand Warum der 1933 fertiggestellte Kirchenneubau in der Stuttgarter Weissenhofsiedlung den Namen Brenzkirche erhielt ist unbekannt Am Brenz Geburtstag 1899 wurde in Schwabisch Hall der Grundstein fur das Brenzhaus gelegt ein evangelisches Vereinshaus Der erste Kirchenneubau nach der Reformation in Hall war 1951 die Johannes Brenz Kirche im Neubaugebiet Rollhof Die Bevolkerung in Brenz Geburtsort Weil der Stadt war mehrheitlich romisch katholisch die Berufung auf den Reformator diente im ausgehenden 19 Jahrhundert dazu die Stellung der evangelischen Minderheit im offentlichen Leben zu starken 1887 wurde an der Stelle des angeblichen Geburtshauses das evangelische Pfarrhaus als Brenzhaus neu erbaut am 28 Oktober 1889 wurde die Kirchweihe der monumentalen historistischen Johannes Brenz Kirche begangen 111 Das Brenz Jubilaum 1970 wurde hauptsachlich vom Verein fur wurttembergische Kirchengeschichte zusammen mit dem Historischen Verein fur Wurttembergisch Franken getragen Im Mittelpunkt stand eine Brenz Ausstellung die in der Haller Hospitalkirche und anschliessend im Hauptstaatsarchiv Stuttgart prasentiert wurde Die Fachvortrage anlasslich des Brenz Jubilaums liegen in Band 70 1970 der Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte gesammelt vor Im Jubilaumsjahr wurde mit einer Studienausgabe von Brenz Werken begonnen die aber seit den 1980er Jahren stagniert da sie institutionell weder kirchlich noch akademisch verankert ist 112 Die Planungen fur das Brenz Jubilaum 1999 machten sich die Erfahrungen des Melanchthonjahrs 1997 zunutze wobei die geringere und mehr regionale Bekanntheit von Brenz zu berucksichtigen war Im Vergleich zu 1970 war eine grossere Offentlichkeitswirkung angestrebt Im Mittelpunkt stand eine grosse Brenz Ausstellung die im Hallisch Frankischen Museum Schwabisch Hall und im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart zu sehen war anstelle eines Katalogs erschien ein von Isabella Fehle herausgegebenes Begleitbuch Johannes Brenz 1499 1570 Prediger Reformator Politiker das auch als Brenz Biografie nutzbar sein sollte Die Vortrage des wissenschaftlichen Symposions 24 bis 26 Juni 1999 in Weil der Stadt finden sich in Band 100 2000 der Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 113 Die seit 1992 verliehene Brenz Medaille ist die hochste Auszeichnung der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Ebenfalls seit 1992 verleiht der Verein fur Wurttembergische Kirchengeschichte den Johannes Brenz Preis fur herausragende Arbeiten zur wurttembergischen Kirchengeschichte Im 1969 vom Rat der EKD angenommenen Evangelischen Namenkalender ist der 11 September Brenz Todestag Gedenktag des Reformators 114 Werke Auswahl BearbeitenMartin Brecht Gerhard Schafer Hrsg Fruhschriften Band 1 1 Mohr Siebeck Tubingen 1970 ISBN 3 16 135091 X Martin Brecht Gerhard Schafer Hrsg Fruhschriften Band 1 2 Mohr Siebeck Tubingen 1974 ISBN 3 16 135092 8 Martin Brecht Theodor Mahlmann Hrsg Christologische Schriften Band 2 1 Mohr Siebeck Tubingen 1981 ISBN 3 16 143052 2 Martin Brecht Hrsg Schriftenauslegungen Band 3 1 Homiliae vel sermones nonnulli in prophetam Danielem Mohr Siebeck Tubingen 1972 ISBN 3 16 132921 X Martin Brecht Stefan Strohm Hrsg Schriftenauslegungen Band 3 2 1 Explicatio Epistolae Pauli ad Romanos Mohr Siebeck Tubingen 1986 ISBN 3 16 144921 5 Martin Brecht Hermann Ehmer Hrsg Confessio Virtembergica Das wurttembergische Bekenntnis von 1552 lateinisch und deutsch Hanssler Holzgerlingen 1999 ISBN 978 3 7751 3413 2 Literatur BearbeitenLexikonartikel Bearbeiten Martin H Jung Brenz Johannes In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 1 Mohr Siebeck Tubingen 1998 Sp 1751 1752 Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 Dagmar Drull Brenz Johannes In Heidelberger Gelehrtenlexikon 1386 1651 Berlin Heidelberg 2002 S 51 53 Heinrich Hermelink Brenz Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 598 f Digitalisat Brenz Johannes In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 11 Personen A E Stuttgart Bad Cannstatt 2003 S 214 146 Biografien Gesamtdarstellungen Bearbeiten Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs In Siegfried Hermle Hrsg Reformationsgeschichte in Portrats Hanssler Holzgerlingen 1999 S 321 341 Isabella Fehle Hrsg Johannes Brenz 1499 1570 Prediger Reformator Politiker Hallisch Frankisches Museum Schwabisch Hall 1999 ISBN 3 9805483 0 9 enthalt Hermann Ehmer 500 Jahre Brenz S 12 35 Hermann Ehmer Herkunft und Ausbildung S 36 43 Andreas Maisch Der Prediger von Hall S 44 59 Andreas Maisch Die Ordnung der evangelischen Kirche in Hall S 60 85 Andreas Maisch Die Krise der Reformation S 86 97 Hermann Ehmer Politik und Religion S 98 121 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart S 122 143 Hermann Ehmer Der christliche Staat S 144 159 Christoph Weismann Brenz in Deutschland und Europa S 160 179 Christoph Weismann Kirchenvater Brenz S 180 193 Hans Martin Maurer Kuno Ulshofer Johannes Brenz und die Reformation in Wurttemberg Eine Einfuhrung mit 112 Bilddokumenten Forschungen aus Wurttembergisch Franken Band 9 Stuttgart 1974 ISBN 3 8062 0122 6 Christoph Weismann Johannes Brenz und die Reformation in Schwabisch Hall In Siegfried Hermle Hrsg Reformationsgeschichte in Portrats Hanssler Holzgerlingen 1999 S 51 71 Christoph Weismann Johannes Brenz der Prediger von Schwabisch Hall In Anne Kathrin Kruse Frank Zeeb Hrsg Orte der Reformation Schwabisch Hall EVA Leipzig 2013 ISBN 978 3 374 03236 5 S 38 43 Einzeldarstellungen Bearbeiten Sabine Arend Von der Wiege bis zur Bahre Johannes Brenz ordnet das evangelische Leben in Schwabisch Hall In Wurttembergisch Franken 95 2011 S 47 71 PDF Download Hans Christian Brandy Die spate Christologie des Johannes Brenz Beitrage zur historischen Theologie Band 80 Mohr Siebeck Tubingen 1991 Martin Brecht Abgrenzung oder Verstandigung Was wollten die Protestanten in Trient In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 70 1970 S 148 175 Digitalisat Martin Brecht Johannes Brenz auf dem Augsburger Reichstag 1530 In Rolf Decot Hrsg Vermittlungsversuche auf dem Augsburger Reichstag 1530 Melanchthon Brenz Vehus Veroffentlichungen des Instituts fur Europaische Geschichte Mainz Beiheft Abteilung Religionsgeschichte Band 26 Franz Steiner Wiesbaden 1989 S 9 28 ISBN 3 515 05263 1 Digitalisat Martin Brecht Brenz und die Mitreformatoren In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 133 142 Digitalisat Martin Brecht Brentii Ecclesia Der Prediger von Schwabisch Hall und seine Kirche In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 215 240 Digitalisat Martin Brecht Johannes Brenz und das Hexenwesen Aufgrund bisher weitgehend unbeachteter Quellen In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteiung 117 2000 S 386 397 Matthias A Deuschle Konzentration statt Moderation Brenz Apologie der Confessio Virtembergica In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 106 2006 S 245 252 Digitalisat Matthias A Deuschle Brenz als Kontroverstheologe Die Apologie der Confessio Virtembergica und die Auseinandersetzung zwischen Johannes Brenz und Pedro de Soto Beitrage zur historischen Theologie Bd 138 Mohr Siebeck Tubingen 2006 ISBN 978 3 16 149015 6 Hermann Ehmer Johannes Brenz als Reformator der Schule In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 241 264 Digitalisat Michael Frisch Johannes Brenz als Gutachter in Rechtsfragen In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 265 281 Digitalisat Ulrich Kopf Johannes Brenz in Tubingen oder Wie reformiert man eine Universitat In Ders Die Universitat Tubingen und ihre Theologen Gesammelte Aufsatze Mohr Siebeck Tubingen 2020 S 52 66 Sonke Lorenz Brenz Predigt vom Hagel und die Hexenfrage In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 327 344 Digitalisat Christian Peters Brenz und das reformatorische Bekenntnis In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 9 28 Digitalisat Siegfried Raeder Johannes Brenz und die Islamfrage In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 345 367 Digitalisat Gottfried Seebass An sint persequendi haeretici Die Stellung des Johannes Brenz zur Verfolgung und Bestrafung der Taufer In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 70 1970 S 40 99 Digitalisat Wulf Segebrecht Tubinger Epicedien zum Tod des Reformators Johannes Brenz Hrsg kommentiert von Juliane Fuchs und Veronika Marschall unter Mitw von Guido Wojaczek Lang Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 631 33358 7 Joachim Wahl Die Gebeine von Johannes Brenz et al aus der Stiftskirche in Stuttgart Osteologisch forensische Untersuchungen an historisch bedeutsamen Skelettresten In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 30 2001 S 202 210 Joachim Wahl Die Gebeine des Reformators In Ders 15 000 Jahre Mord und Totschlag Anthropologen auf der Spur spektakularer Verbrechen Theiss Stuttgart 2016 S 164 ff Christoph Weismann Die Katechismen des Johannes Brenz 2 Bande Spatmittelalter und Reformation Band 21 und 22 De Gruyter Berlin New York 1990 und Berlin Boston 2016 Christoph Weismann Brenz und seine Katechismen In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 123 132 Digitalisat Eike Wolgast Die Stellung von Johannes Brenz zu Bauernkrieg und Widerstandsrecht In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 297 326 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Brenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johannes Brenz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johannes Brenz in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Johannes Brenz im VD 16 Briefe von an und uber Johannes Brenz in Theologenbriefwechsel im Sudwesten des Reichs in der Fruhen Neuzeit 1550 1620 Hermann Ehmer Johannes Brenz 1499 1570 In Stadtarchiv Stuttgart Digitales Stadtlexikon 21 Januar 2021Anmerkungen Bearbeiten Vgl Joachim Wahl Die Gebeine von Johannes Brenz et al aus der Stiftskirche in Stuttgart Osteologisch forensische Untersuchungen an historisch bedeutsamen Skelettresten 2001 S 206 Dieses Bild wurde nachweislich zwar erst 14 Jahre nach dem Tode von Johannes Brenz gemalt es zeigt aber in frappierender Weise so viele Ubereinstimmungen mit dem Schadel aus Kammer B dass man ihm quasi Fotoqualitat bescheinigen kann Man muss annehmen dass eine bereits zu Lebzeiten des Reformators angefertigte Skizze ein anderes Gemalde oder eine Totenmaske existiert haben Julius Hartmann Johannes Brenz Leben und ausgewahlte Schriften Friederichs Elberfeld 1862 S 209 Der Vorname Huldreich bzw Ulrich kann als Ubersetzung von Johannes י הו ח נ ן jehoḥanan JHWH ist gnadig verstanden werden Vgl Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 128 Hermann Ehmer 500 Jahre Brenz Schwabisch Hall 1999 S 26 30 Hermann Ehmer Herkunft und Ausbildung Schwabisch Hall 1999 S 36 Adolf Rentschler Zur Familiengeschichte des Reformators Johannes Brenz Fischer Tubingen 1921 S 23 29 a b c Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 Hier S 171 Hermann Ehmer Herkunft und Ausbildung Schwabisch Hall 1999 S 38 Vgl Gustav Toepke Hrsg Die Matrikel der Universitat Heidelberg Band 1 Von 1386 bis 1602 Selbstverlag Heidelberg 1884 S 497 Online Hermann Ehmer Herkunft und Ausbildung Schwabisch Hall 1999 S 39 f Vgl Heinz Scheible Brenz und Melanchthon eine Jugendfreundschaft In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 114 2014 S 357 380 Scheible vermutet dass die beiden Hochbegabten sich 1510 als Schuler in Heidelberg kennenlernten obwohl an verschiedenen Institutionen ein Kontakt der 1529 in Marburg wieder aufgelebt sei Anders Martin Brecht Brenz und die Mitreformatoren 2000 S 138 Mit dem zwei Jahre alteren Melanchthon ist Brenz zunachst lediglich sporadisch in Kontakt gekommen bis sich dann 1530 beim Augsburger Reichstag ein langeres intensives und nachhaltiges Beieniander ergab Christoph Weismann Johannes Brenz und die Reformation in Schwabisch Hall Holzgerlingen 1999 S 51 Fur eine Gemeinschaftsproduktion von Bucer Brenz und Frecht pladiert Martin Brecht dagegen Thomas Kaufmann Vgl Thomas Kaufmann Argumentative Impressionen Bucers Bericht von der Heidelberger Disputation In Ders Der Anfang der Reformation Spatmittelalter Humanismus Reformation Band 67 2 Aufl Mohr Siebeck Tubingen 2018 S 334 355 besonders S 352 Martin Brecht Brenz und die Mitreformatoren 2000 S 134 Karl Heinz zur Muhlen Die Heidelberger Disputation Martin Luthers vom 26 April 1518 Programm und Wirkung In Wilhelm Doerr Hrsg Semper Apertus Sechshundert Jahre Ruprecht Karls Universitat Heidelberg 1386 1803 Band 1 Mittelalter und fruhe Neuzeit Springer Berlin u a 1985 S 188 212 hier S 200 Ulrich Kopf Johannes Brenz in Tubingen oder Wie reformiert man eine Universitat Tubingen 2020 S 52 Eike Wolgast Die Universitat Heidelberg 1386 1986 Springer Berlin u a 1986 S 25 Hermann Ehmer Herkunft und Ausbildung Schwabisch Hall 1999 S 42 Hermann Ehmer Herkunft und Ausbildung Schwabisch Hall 1999 S 43 Vgl Eduard Winkelmann Urkundenbuch der Universitat Heidelberg Band 2 Regesten Winter Heidelberg 1886 Nr 715 S 78 Online Andreas Maisch Der Prediger von Hall Schwabisch Hall 1999 S 44 47 Sabine Arend Von der Wiege bis zur Bahre Johannes Brenz ordnet das evangelische Leben in Schwabisch Hall 2011 S 48 f Andreas Maisch Der Prediger von Hall Schwabisch Hall 1999 S 50 53 Andreas Maisch Der Prediger von Hall Schwabisch Hall 1999 S 44 Christoph Weismann Johannes Brenz und die Reformation in Schwabisch Hall Holzgerlingen 1999 S 55 Andreas Maisch Der Prediger von Hall Schwabisch Hall 1999 S 54 58 Armin Panter Kein Bildersturm in Hall In Anne Kathrin Kruse Frank Zeeb Hrsg Orte der Reformation Schwabisch Hall Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2013 S 47 Sabine Arend Von der Wiege bis zur Bahre Johannes Brenz ordnet das evangelische Leben in Schwabisch Hall 2011 S 49 Andreas Maisch Die Ordnung der evangelischen Kirche in Hall Schwabisch Hall 1999 S 60 66 Andreas Maisch Die Ordnung der evangelischen Kirche in Hall Schwabisch Hall 1999 S 68 f Vgl Stadtarchiv Schwabisch Hall 4 554 fol 145r 149r Sabine Arend Von der Wiege bis zur Bahre Johannes Brenz ordnet das evangelische Leben in Schwabisch Hall 2011 S 50 f Christoph Weismann Johannes Brenz der Prediger von Schwabisch Hall Leipzig 2013 S 42 Christoph Weismann Johannes Brenz der Prediger von Schwabisch Hall Leipzig 2013 S 40 Vgl auch Armin Panter Kein Bildersturm in Hall In Anne Kathrin Kruse Frank Zeeb Hrsg Orte der Reformation Schwabisch Hall Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2013 S 44 49 ID 111215409208 In Datenbank Bauforschung Restaurierung Landesdenkmalpflege Baden Wurttemberg abgerufen am 16 Juli 2018 Martin Brecht Johannes Brenz auf dem Augsburger Reichstag 1530 Wiesbaden 1989 S 10 Andreas Maisch Drei Frauen im Reformationszeitalter In Anne Kathrin Kruse Frank Zeeb Hrsg Orte der Reformation Schwabisch Hall Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2013 S 34 37 hier S 36 f Sabine Arend Von der Wiege bis zur Bahre Johannes Brenz ordnet das evangelische Leben in Schwabisch Hall 2011 S 55 57 Andreas Maisch Die Krise der Reformation Schwabisch Hall 1999 S 88 Sabine Arend Von der Wiege bis zur Bahre Johannes Brenz ordnet das evangelische Leben in Schwabisch Hall 2011 S 58 69 Andreas Maisch Die Krise der Reformation Schwabisch Hall 1999 S 88 f So der Untertitel einer Vorlesung Brechts Dein Geist ist s den ich ruhme Johannes Brenz Luthers Mann in Suddeutschland In Peter Freybe Hrsg Luther und seine Freunde Drei Kastanien Verlag Wittenberg 1998 S 72 88 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 102 f Martin Brecht Brenz und die Mitreformatoren 2000 S 137 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 100 f Martin H Jung Abendmahlsstreit Brenz und Oekolampad In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 143 161 hier S 154 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 103 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 103 106 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 106 110 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 103 104 Hermann Ehmer Politik und Religion Schwabisch Hall 1999 S 110 114 Ulrich Kopf Johannes Brenz in Tubingen oder Wie reformiert man eine Universitat Tubingen 2020 S 62 Ulrich Kopf Johannes Brenz in Tubingen oder Wie reformiert man eine Universitat Tubingen 2020 S 64 Andreas Maisch Die Krise der Reformation Schwabisch Hall 1999 S 90 92 Vgl Thomas A Brady Johannes Brenz und Kaiser Karl V Eine neue Quelle zur kaiserlichen Besetzung von Schwabisch Hall im Schmalkaldischen Krieg In Wurttembergisch Franken 66 1982 S 229 231 Andreas Maisch Die Krise der Reformation Schwabisch Hall 1999 S 92 Vgl Martin Brecht Abgrenzung oder Verstandigung Was wollten die Protestanten in Trient 1970 S 156 Brenz fordere die evangelischen Prediger zu einem theologischen Partisanenkrieg auf Andreas Maisch Die Krise der Reformation Schwabisch Hall 1999 S 92 94 Andreas Maisch Drei Frauen im Reformationszeitalter Sibilla Egen Anna Buschler Margarethe Brenz In Anne Kathrin Kruse Frank Zeeb Hrsg Orte der Reformation Schwabisch Hall Leipzig 2013 S 37 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 120 124 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 124 126 Josef Wohlmuth Tridentinum I Geschichte Prozess Ergebnisse In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 8 Mohr Siebeck Tubingen 2005 Sp 588 592 Die offizielle Suspension des Konzils aufgrund der Kriegsgefahr erfolgte am 28 April 1552 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 127 f Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs Holzgerlingen 1999 S 324 326 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 128 131 Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs Holzgerlingen 1999 S 329 331 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 132 135 Namlich Adelberg Alpirsbach Anhausen Bebenhausen Blaubeuren Denkendorf Herbrechtingen keine Klosterschulgrundung Herrenalb Hirsau Konigsbronn Lorch Maulbronn Murrhardt und St Georgen Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs Holzgerlingen 1999 S 332 Hermann Ehmer Der christliche Staat Schwabisch Hall 1999 S 142 146 Hermann Ehmer Der christliche Staat Schwabisch Hall 1999 S 148 150 Hermann Ehmer Der christliche Staat Schwabisch Hall 1999 S 150 154 Zu Erbprinz Eberhard vgl Eberhard Fritz Herzog Christoph von Wurttemberg In Siegfried Hermle Hrsg Reformationsgeschichte Wurttembergs in Portrats Hanssler Holzgerlingen 1999 S 227 254 hier S 252 Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs Holzgerlingen 1999 S 338 340 Joachim Wahl Die Gebeine des Reformators Stuttgart 2016 S 175 f Joachim Wahl Die Gebeine des Reformators Stuttgart 2016 S 174 f Adolf Rentschler Zur Familiengeschichte des Reformators Johannes Brenz Fischer Tubingen 1921 S 35 39 Adolf Rentschler Zur Familiengeschichte des Reformators Johannes Brenz Fischer Tubingen 1921 S 39 45 Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 hier S 173 a b c d e f g h i j k l m n o p Christoph Weismann Kirchenvater Brenz Schwabisch Hall 1999 S 184 f Carl Friedrich Haug Mittheilungen aus seinem Leben und aus seinem Nachlasse fur die Verwandten und Freunde als Manuskript gedruckt Bearbeitet von Karl Riecke Stuttgart Druck der I B Metzler schen Buchdruckerei 1869 Suskind ist ein Nachkomme von Johann Albrecht Bengel und damit auch von Johannes Brenz Hermann Ehmer SUSKIND Friedrich Gottlieb In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 11 Bautz Herzberg 1996 ISBN 3 88309 064 6 Sp 208 209 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 Hier S 173 Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 Hermann Ehmer Brenz Johannes In Encyclopedia of the Bible and Its Reception EBR Band 4 De Gruyter Berlin Boston 2012 ISBN 978 3 11 018372 6 Sp 468 469 Martin Brecht Brenz als Zeitgenosse In Blatter zur wurttembergischen Kirchengeschichte 70 1970 S 5 39 hier S 7 Digitalisat Martin Brecht Brenz als Zeitgenosse In Blatter zur wurttembergischen Kirchengeschichte 70 1970 S 5 39 hier S 11 13 Christoph Weismann Brenz und seine Katechismen 2000 S 123 126 Christoph Weismann Brenz und seine Katechismen 2000 S 126 130 Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 Hier S 174 Martin Brecht Abgrenzung oder Verstandigung Was wollten die Protestanten in Trient 1970 S 169 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 135 f Matthias A Deuschle Konzentration statt Moderation Brenz Apologie der Confessio Virtembergica 2006 S 247 Hier zitiert nach Matthias A Deuschle Konzentration statt Moderation Brenz Apologie der Confessio Virtembergica 2006 S 249 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 136 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 136 f Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs Holzgerlingen 1999 S 334 f Peter Opitz Leben und Werk Johannes Calvins Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 S 115 f Martin Brecht Brenz Johannes In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 170 181 Hier S 176 Hermann Ehmer Stiftspropst in Stuttgart Schwabisch Hall 1999 S 137 140 Martin Brecht Johannes Brenz Stiftspropst Prediger Reformator Wurttembergs und Rat Herzog Christophs Holzgerlingen 1999 S 336 f Eike Wolgast Die Stellung von Johannes Brenz zu Bauernkrieg und Widerstandsrecht 2000 S 297 302 Eike Wolgast Die Stellung von Johannes Brenz zu Bauernkrieg und Widerstandsrecht 2000 S 302 313 Eike Wolgast Die Stellung von Johannes Brenz zu Bauernkrieg und Widerstandsrecht 2000 S 313 325 Gottfried Seebass An sint persequendi haeretici Die Stellung des Johannes Brenz zur Verfolgung und Bestrafung der Taufer 1970 S 45 49 Gottfried Seebass An sint persequendi haeretici Die Stellung des Johannes Brenz zur Verfolgung und Bestrafung der Taufer 1970 S 53 Gottfried Seebass An sint persequendi haeretici Die Stellung des Johannes Brenz zur Verfolgung und Bestrafung der Taufer 1970 S 41 Gottfried Seebass An sint persequendi haeretici Die Stellung des Johannes Brenz zur Verfolgung und Bestrafung der Taufer 1970 S 98 Hermann Ehmer Der christliche Staat Schwabisch Hall 1999 S 155 Sonke Lorenz Brenz Predigt vom Hagel und die Hexenfrage 2000 S 331 Hier zitiert nach Martin Brecht Johannes Brenz und das Hexenwesen Aufgrund bisher weitgehend unbeachteter Quellen 2000 S 389 Hermann Ehmer Der christliche Staat Schwabisch Hall 1999 S 156 Martin Brecht Johannes Brenz und das Hexenwesen Aufgrund bisher weitgehend unbeachteter Quellen 2000 S 392 397 Sonke Lorenz Brenz Predigt vom Hagel und die Hexenfrage 2000 S 330 Sonke Lorenz Brenz Predigt vom Hagel und die Hexenfrage 2000 S 339 344 Christoph Weismann Johannes Brenz und die Reformation in Schwabisch Hall Holzgerlingen 1999 S 60 Christoph Weismann Kirchenvater Brenz Schwabisch Hall 1999 S 185 f Christoph Weismann Kirchenvater Brenz Schwabisch Hall 1999 S 188 190 Hermann Ehmer 500 Jahre Brenz Schwabisch Hall 1999 S 15 19 Hermann Ehmer 500 Jahre Brenz Schwabisch Hall 1999 S 23 32 Christoph Weismann Kirchenvater Brenz Schwabisch Hall 1999 S 188 Hermann Ehmer Christoph Weismann Bericht uber das Brenzjahr 1999 In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte 100 2000 S 376 390 Digitalisat Frieder Schulz Das Gedachtnis der Zeugen Vorgeschichte Gestaltung und Bedeutung des Evangelischen Namenkalenders In Jahrbuch fur Liturgik und Hymnologie 19 1975 S 69 104 hier S 101 Normdaten Person GND 118515128 lobid OGND AKS LCCN n83208801 VIAF 19687604 Wikipedia Personensuche nbsp Dieser Artikel wurde am 19 Februar 2023 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Brenz JohannesALTERNATIVNAMEN Ulricus Encaustius Huldreich Engster Johannes WittlingKURZBESCHREIBUNG deutscher Reformator und protestantischer TheologeGEBURTSDATUM 24 Juni 1499GEBURTSORT Weil der StadtSTERBEDATUM 11 September 1570STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Brenz amp oldid 237994304