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Dieser Artikel behandelt den Tubinger Stadtteil Bebenhausen zum Ortsteil der Gemeinde Kettershausen im Landkreis Unterallgau in Bayern siehe Bebenhausen Kettershausen Bebenhausen ist nach der Einwohnerzahl der kleinste nach Flache der grosste Stadtteil der Universitatsstadt Tubingen Das gesamte Ortsbild steht unter Ensembleschutz Das dortige Zisterzienserkloster pragt den Ort und ist eine der schonsten und besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen Deutschlands Im 19 Jahrhundert und nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten der Ort und das ehemalige Kloster fur Wurttemberg Hohenzollern landespolitische Bedeutung BebenhausenUniversitatsstadt TubingenDas 1948 der damaligen Gemeinde Bebenhausen verliehene WappenKoordinaten 48 34 N 9 4 O 48 560555555556 9 0602777777778 352 Koordinaten 48 33 38 N 9 3 37 OHohe 352 mFlache 13 37 km Einwohner 341 30 Dez 2016 Bevolkerungsdichte 26 Einwohner km Eingemeindung 1 November 1974Postleitzahl 72074Vorwahl 07071Karte Lage von Bebenhausen in TubingenBebenhausen aus der Luft 2018 Bebenhausen aus der Luft 2018 Bebenhausen in den Forstlagerbuchern von Andreas Kieser 1683Bebenhausen von NordenKlosterkirche BebenhausenIm Kloster von BebenhausenKloster Bebenhausen am 3 Oktober 1854 Aquarell von General Eduard von KalleeJagdschloss Bebenhausen um 1900Schulhaus in Bebenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte des Ortes 3 Geschichte des Klosters 4 Geschichte des Schlosses 5 Personlichkeiten 6 Fernwanderweg 7 Sonstiges 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenBebenhausen liegt drei Kilometer nordlich des Stadtzentrums von Tubingen an der Landesstrasse L1208 am Rande eines weiten Talkessels am Zusammenfluss von Goldersbach und Seebach Bebenhausen ist der einzige Ort innerhalb des Naturparks Schonbuch Sudlich von Bebenhausen wurde 1977 von der Eberhard Karls Universitat Tubingen ein geologischer Lehrpfad am Kirnberg eroffnet bei dem die Keuperschichten auf mehreren Schautafeln erlautert werden und einen guten geologischen Uberblick der umliegenden Landschaft liefern 1 Der Ort ist seit 1974 mit seinen rund 350 Einwohnern ein Stadtteil von Tubingen Das Kloster ist mit den OPNV durch die Buslinien 754 Tubingen Hauptbahnhof Bebenhausen Waldhorn Dettenhausen Weil im Schonbuch Holzgerlingen Boblingen der Linie 826 Tubingen Hauptbahnhof Bebenhausen Waldhorn Dettenhausen Waldenbuch Steinenbronn Leinfelden und 828 Tubingen Hauptbahnhof Bebenhausen Waldhorn Dettenhausen Waldenbuch Steinenbronn Echterdingen Flughafen Stuttgart zu erreichen Die Busse verkehren im Stundentakt Geschichte des Ortes BearbeitenAm 1 November 1974 wurde Bebenhausen in die Kreisstadt Tubingen eingegliedert 2 Geschichte des Klosters Bearbeiten Hauptartikel Kloster Bebenhausen Das Kloster Bebenhausen wurde um 1183 von Pfalzgraf Rudolf von Tubingen am Ort vermutlich einer alteren Burg als Familiengrablege gegrundet und mit Pramonstratenser Chorherren besiedelt Die Pramonstratenser verliessen jedoch den Ort bald wieder Um 1189 90 wurden Zisterzienser aus dem Kloster Schonau herangezogen um die Klostergrundung fortzufuhren Sie richteten sich in den von den Pramonstratensern begonnenen Gebauden ein und bauten das Kloster zugig aus Die strengen Regeln des Ordens wurden allerdings ubertreten da der Ort nicht in der notigen Abgeschiedenheit lag und Pfalzgraf Rudolf weiterhin in seiner Grundung bestattet werden wollte Hier hatten aber die Monche aus Schonau das Grablege der Heidelberger Pfalzgrafen war schon einschlagige Erfahrungen Am Ende des 13 Jahrhunderts umfasste der Konvent bereits uber 60 Monche dazu 130 Konversen Seine Wirtschaftskraft stieg durch zahlreiche Zuwendungen so dass es 1301 Stadt und Burg Tubingen kaufen und fur kurze Zeit innehaben konnte Im Lauf des 14 Jahrhunderts kam die Vogtei uber das Kloster an das Reich mit dem Verkauf der Herrschaft Tubingen durch den Tubinger Pfalzgrafen 1342 gingen jedoch landesherrliche Rechte uber das Kloster von Tubingen an Wurttemberg uber das diese Rechte Zug um Zug erweiterte und die alte Reichsfreiheit schliesslich beseitigte Seit 1498 hatte der Abt einen Sitz im wurttembergischen Landtag Nach der Einfuhrung der Reformation 1535 durch Herzog Ulrich von Wurttemberg wurde der Konvent vertrieben konnte jedoch nach dem Augsburger Religionsfrieden nochmals fur kurze Zeit zuruckkehren 1556 richtete Herzog Christoph von Wurttemberg im Kloster eine evangelische Klosterschule unter Leitung eines evangelischen Abts ein Der katholische Konvent verliess 1560 endgultig das Kloster Die Schule zog 1753 nach Tubingen um 3 Das Kloster blieb aber als selbstandiger Wirtschaftsbereich bis 1807 bestehen als Schule und Klosterverwaltung aufgelost wurden Die Wirtschaftsgebaude nahmen das Oberforstamt Tubingen auf die Konventsgebaude dienten als konigliches Jagdschloss Hier wohnten nach seiner Abdankung als Konig Herzog Wilhelm von Wurttemberg und seine Frau Von 1946 bis zur Grundung des Landes Baden Wurttemberg 1952 tagte im Kloster Bebenhausen der Landtag des Bundeslandes Wurttemberg Hohenzollern Geschichte des Schlosses BearbeitenKonig Friedrich loste 1806 die Klosterschule auf und nutzte Bebenhausen fur furstliche Hofjagden Dazu liess er sich das ehemalige Abtshaus des Klosters zum Jagdschloss umbauen Unter seinem Nachfolger Wilhelm I geriet Bebenhausen in Verfall erst der dritte Wurttembergische Konig Karl nutzte Bebenhausen wieder als Jagdschloss indem er das ehemalige Gastehaus des Klosters neu einrichten liess Sein Nachfolger Wilhelm II liess weitere Umbauten folgen und weilte haufig zur Jagdsaison in Bebenhausen 4 Konig Wilhelm II von Wurttemberg verfasste 1918 in Bebenhausen den Thronverzicht und lebte dort bis zu seinem Tode 1921 Auch seine Gemahlin Herzogin Charlotte blieb in Bebenhausen bis zu ihrem Tode 1946 Nach Sanierung und Restaurierung durch das Staatliche Hochbauamt Reutlingen wurden 1986 die wieder eingerichteten ehemaligen koniglichen Reprasentations und Wohnraume als Museum wiedereroffnet Personlichkeiten BearbeitenEberhard Bidembach der Jungere 1561 1591 lutherischer Theologe Johann Valentin Andreae 1586 1654 Theologe und von 1650 bis 1654 Abt der evangelischen Klosterschule David Bernhard von Sartorius 1744 1825 wurttembergischer Generalsuperintendent und Landtagsabgeordneter Karl Philipp Conz 1762 1827 Dichter und Schriftsteller Schuler der evangelischen Klosterschule in Bebenhausen Karl Friedrich Kielmeyer 1765 1844 Naturforscher Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling 1775 1854 Philosoph Schuler der evangelischen Klosterschule in Bebenhausen Karl Eberhard Schelling 1783 1854 Arzt und Obermedizinalrat in Stuttgart Bruder von Friedrich Wilhelm Joseph Schilling Luise Walther 1833 1917 Portratmalerin und Scherenschnittkunstlerin Detlev von Plato 1846 1917 koniglich wurttembergischer Kammerherr Hofmarschall und Oberjagermeister verbrachte die Sommermonate haufig mit seiner Familie in der Klostermuhle Konig Wilhelm II 1848 1921 nutzte das Jagdschloss im Ort und wohnte nach seiner Abdankung 1918 bis zu seinem Tod 1921 hier Eugen Wilhelm Pfizenmayer 1869 1941 wurttembergisch russischer Palaontologe und Zoologe Hedwig Pfizenmayer 1890 1967 Malerin lebte mehrere Jahre dort Friedrich Sieburg 1893 1964 Romancier lebte von Kriegsende bis 1946 dort August Heissmeyer 1897 1979 der ehemalige SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS tauchte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Bebenhausen unter wo er bis zu seinem Tode lebte 5 Wolfgang Metzger 1899 1979 Gestaltpsychologe verbrachte hier seinen Lebensabend Gertrud Scholtz Klink 1902 1999 Reichsfrauenfuhrerin im nationalsozialistischen Deutschen Reich Ehefrau Heissmeyers Kurt Georg Kiesinger 1904 1988 Politiker verbrachte seine Ferien und Wochenenden in Bebenhausen Ernst Klink 1923 1993 Historiker Christiane Nusslein Volhard 1942 Nobelpreistragerin lebt dortFernwanderweg BearbeitenDurch Bebenhausen fuhrt der Schwarzwald Schwabische Alb Allgau Weg auch als Hauptwanderweg 5 bezeichnet ein Fernwanderweg des Schwabischen Albvereins zwischen Pforzheim und dem Westallgau Sonstiges BearbeitenLaut Baedeker zahlt die Klostersiedlung Bebenhausen zu den schonsten und besterhaltenen Anlagen ihrer Art in Deutschland 6 Literatur BearbeitenHans Haug Bebenhausen Vom Beginn des Nationalsozialismus bis zur Eingemeindung Die Jahre 1933 bis 1974 1 Auflage Selbstverlag Bebenhausen 2022 ISBN 978 3 00 072925 6 204 Seiten Nikola Hild Katharina Hild Bebenhausen Kloster und Schloss Silberburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 3 87407 716 0 Hans Haug Im Schatten des Klosters Das Dorf Bebenhausen Silberburg Verlag Tubingen 2013 ISBN 978 3 8425 1265 8 Mathias Kohler Rainer Y Carla Fandrey Kloster und Schloss Bebenhausen Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03113 8 Staatliche Schlosser und Garten Fuhrer Martin Zeiller Bebenhausen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Sueviae Topographia Germaniae Band 2 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1643 S 30 31 Volltext Wikisource Bebenhausen mit Waldhausen In Christoph Friedrich von Stalin Hrsg Beschreibung des Oberamts Tubingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 49 H Lindemann Stuttgart 1867 S 326 349 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bebenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Bebenhausen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Kloster und Schloss Bebenhausen bei den Staatlichen Schlossern und Garten Baden Wurttemberg Bebenhausen tuebingen de www bebenhausen de Prasentation von Landeskunde online m zahlr Bildern Prominente Bewohner und Besucher in Bebenhausen Mordsteine und Flurdenkmaler bei BebenhausenEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Baier Der neue Geologische Lehrpfad im Kirnbachtal Keuper Schonbuch In Aufschluss 71 2020 S 81 89 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 539 Actus oratorius atque valedictorius 114 Blatt 20 5 17 cm Bebenhausen 1753 Schloss auf kloster bebenhausen de abgerufen am 24 Februar 2023 Nazi Zeit auf TUpedia Deutschland 2000 5 Auflage Karl Baedeker Ostfildern 2000 ISBN 3 89525 976 4 S 783 Stadtteile in Tubingen Kernstadt Au Unterer Wert Franzosisches Viertel Osterberg Schonblick Winkelwiese Sudstadt Studentendorf WHO Universitat Waldhauser Ost Wanne Weststadt Zentrum Aussere Stadtteile Bebenhausen Buhl Derendingen Hagelloch Hirschau Kilchberg Lustnau Pfrondorf Unterjesingen Weilheim Normdaten Geografikum GND 4087000 5 lobid OGND AKS VIAF 242104559 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bebenhausen amp oldid 237775484