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Luise Walther geboren als Luise Freiin von Breitschwert am 10 Januar 1833 in Ulm gestorben am 4 August 1917 in Stuttgart war eine deutsche Portratmalerin und Scherenschnittkunstlerin 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Bebenhausen und Eduard Morike 1 3 Kunstlerin 1 4 Das Stuttgarter Hutzelmannlein 2 Werke 2 1 Scherenschnitte Portrats und Facher 2 2 Scherenschnitte in Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Luise Walther Der Lichtkarz 1853Jugend BearbeitenLuise von Breitschwert war die Tochter des Tubinger Gerichtsprasidenten und Freizeit Grafikers Wilhelm von Breitschwert und seiner Frau Maria Luise geborene von Thungen Ihr Vater starb 1864 und sie wurde spater die Stieftochter von Karl Wolff dem damaligen Rektor des Konigin Katharina Stifts in Stuttgart 2 Von Jugend an war es ihr ein Bedurfnis sich kunstlerisch auszudrucken Wie ich zehn Jahre alt war zupfte ich einmal in der Schule mein Fliessblatt so aus dass das scharf markierte Profil des Lehrers zum Vorschein kam Luise von Breitschwert Meine Silhouetten zu Morikes Hutzelmannlein nbsp Luise Walther Seppe und die Zauberschuhe 1853Eine kunstlerische Ausbildung wurde ihr jedoch verwehrt wie Johanna Schopenhauer und Luise Duttenhofer vor ihr Dennoch nahm sie die Schere zur Hand und begann sich selbst oder die Menschen ihrer Umgebung in Scherenschnitten festzuhalten 3 Das Deutsche Literaturarchiv Marbach besitzt ein Selbstbildnis in Ol von ihr das 1858 entstanden ist 4 Bebenhausen und Eduard Morike BearbeitenLuise Walther verbrachte ihre Jugend in Bebenhausen war befreundet mit Eduard Morike und wurde Patentante von dessen Tochter Fanny 3 Morike widmete ihr zur Hochzeit ein Gedicht An Frau Luise Walther geb v Breitschwert zu ihrem Hochzeitstage 1858Wie manchen Morgen frisch und wohlgemut Im lichten Sommerkleid Feldblumen auf dem Hut Trat sie bei uns die edle Freundin ein Und wie sie kam da war es Sonnenschein Als ob sie weiter gar nicht wollte oder wusste Nur dass sie jedermann zur Freude dasein musste So lebte sie in klarer Gegenwart Neidlos bei andrer Gluck die Lachende die Feine Doch heimlich sah ich s oft in ahnungsvollem Scheine Hoch uber dieses Scheitels Reine Wie einen sel gen Stern der seiner Stunde harrt Nun ist s geschehn und mit verklartem Blicke Von ihres Lebens Gipfel lachelt sie Es war geschehn kaum weiss sie selber wie Denn jah erfullen sich die himmlischen Geschicke Eduard Morike 5 Nach der Hochzeit zog sie mit ihrem Mann Franz Walther nach Ellwangen spater nach Esslingen und Stuttgart Das Ehepaar hatte einen Sohn namens Friedrich 3 Kunstlerin Bearbeiten Walther schuf seit 1850 mehrere Tausend Scherenschnitte viele von bekannten Personlichkeiten aus Wurttemberg Unter anderem erstellte sie Scherenschnitte zu Mathilde Weber Emilie Zumsteeg Pieter Francis Peters oder August Bassermann 1 Da sie dem Freundeskreis der Schwabischen Dichterschule angehorte erstellte sie auch zahlreiche Scherenschnitte von Ludwig Uhland Justinus Kerner Karl Mayer Friedrich Theodor Vischer Karl Gerok Eduard Morike Gustav Schwab 1849 und Ottilie Wildermuth 1854 2 Illustrationen nach Luise Duttenhofers und Luise Walthers Schnitten finden sich unter anderem im Heinrich Heine Hausbuch Die schonsten Lieder Gedichte Reisebilder Skizzen und Briefe 2 Walther trat 1893 dem Verein der Berliner Kunstlerinnen VdBK bei 1 Sie beteiligte sich an der ersten Ausstellung des neu gegrundeten Wurttembergischen Malerinnenvereins 6 Zusammen mit Kunstlerkolleginnen des Wurttembergischen Malerinnenvereins vertrat sie auf der Weltausstellung Chicago 1893 das Konigreich Wurttemberg mit Scherenschnitten 7 8 Ausserdem trug sie zur Facherausstellung des Wurttembergischen Malerinnenvereins 1893 bei Dafur wahlte sie Dichtersilhouetten die sie mit Blumen umrankte Die Facher gehorten zu den Erinnerungsstucken die 2001 im Deutschen Literaturarchiv Marbach ausgestellt wurden 9 3 Von 1894 bis 1896 war sie Mitglied im Wurttembergischen Malerinnenverein 1 Das Stuttgarter Hutzelmannlein Bearbeiten Das Stuttgarter Hutzelmannlein ist ein Marchen von Eduard Morike Vor der Veroffentlichung hielt Morike 1852 in Stuttgart eine Lesung des Manuskripts Walther war Zuhorerin und erklarte sofort Die Leutlein stehen alle so lebendig vor mir die muss ich ausschneiden Sie uberraschte Morike mit einem Bilderbuch aus 47 geschnittenen Szenen Morike antwortete mit den Versen O kleine Welt voll Leben Kenn ich sie Der Knapp Verlag verwendete im Buch zwei ihrer Szenen Ansonsten wurden Darstellungen von Moritz von Schwind gedruckt Die meisten Szenen stellten ein Kombination aus Scherenschnitten und Federzeichnungen dar Auch die Scherenschnitte waren zusammengesetzt und hintereinander geklebt Bei einigen Szenen entwickelte Walther die von Luise Duttenhofer entwickelte Bodenperspektive weiter so dass der Eindruck einer Guckkastenbuhne entsteht Alle 47 Illustrationen zum Hutzelmannlein wurden erst postum in einem eigenen Buch veroffentlicht 3 10 Werke BearbeitenWerke von Walther befinden sich im Kernerhaus in Weinsberg und in der Schubartstube des Klosters Blaubeuren Das Deutsche Literaturarchiv Marbach verwaltet ihren Nachlass mit Briefen und uber 4 000 Scherenschnitten 11 Im Folgenden sind einige bekannte Werke aufgelistet und soweit bekannt auch der aktuelle Ort Scherenschnitte Portrats und Facher Bearbeiten Landesmedienzentrum Baden Wurttemberg Margarete Morike als Braut Scherenschnitt von 1870Stadtarchiv Stuttgart 12 75 Scherenschnitte und Silhouetten darunter ein Blatt mit den Silhouetten des Lehrerkollegiums des Katharinenstifts inklusive Eduard Morike 13 Deutsches Literaturarchiv Marbach 14 47 Scherenschnitte zu Morikes Stuttgarter Hutzelmannlein Zudem veroffentlicht in Meine Silhouetten zu Morickes Hutzelmannlein und Die Scherenschnitte zu Morikes Stuttgarter Hutzelmannlein Lebensgrosse Aquarelle von Morike von 1874 von seiner Schwester Klarchen und von seiner Tochter Fanny jeweils von 1871 Selbstbildnis in Ol von 1858 7 Quarthefte mit 337 Folioblattern mit Duplikaten von Walthers Scherenschnitten 3 15 darunter viele bekannte Personlichkeiten Wurttembergs Dichter Kunstler Gelehrte Fursten Staatsmanner von 1850 bis 1910Landesarchiv Baden Wurttemberg Staatsarchiv Ludwigsburg 16 Original Scherenschnitte in einer Mappe mit dem Titel Katharinenstifts Kopfe darunter neben dem Rektor und vielen Lehrerinnen und Lehrern auch Eduard Morike 16 Landesmuseum Wurttemberg Brise Facher von 1894 aus dem Besitz von Konigin Charlotte von Wurttemberg dessen 2 Lamelle von vorn links Walther mit einem Blumenarrangement mit Mohn Margeriten und Kornblumen bemalt hat Vermutlich ein Facher der auf der Facherausstellung des Wurttembergischen Malerinnenvereins im Wurttembergischen Kunstverein Stuttgart 1894 ausgestellt wurde 17 18 Scherenschnitte in Publikationen Bearbeiten Meine Silhouetten zu Morickes Hutzelmannlein In Marz Halbjahreszeitschrift fur deutsche Kultur Band 3 1907 S 127 134 Hanns Wolfgang Rath Hrsg Briefwechsel zwischen Theodor Storm und Eduard Morike Mit 25 bisher unveroffentlichten Bildnissen und 17 weiteren Beigaben Hoffmann Stuttgart 1919 DNB 576553905 Mit Silhouetten von Walther 2 Aus Morikes Kreis und Stuttgarter Zeit 50 Charakterkopfe in bisher meist unveroffentlichten Schattenbildern aus dem Gesamtwerk der Kunstlerin ausgewahlt von Hanns Wolfgang Rath und mit einer biographischen Einleitung von Friedrich Walther In Schriften der Gesellschaft der Morike Freunde Band 3 Carl Friedrich Schulz Ludwigsburg 1923 DNB 363008098 Die Scherenschnitte zu Morikes Stuttgarter Hutzelmannlein Mit dem Text des Marchens von Eduard Morike und den Scherenschnitten von Luise Breitschwert In Otto Guntter Hrsg Veroffentlichungen des Schwabischen Schillervereins Band 14 Cotta Stuttgart Berlin 1932 DNB 578958759 Heinrich Heine Heinrich Heine Hausbuch Die schonsten Lieder Gedichte Reisebilder Skizzen und Briefe Mit uber 230 Illustrationen von Honore Daumier und anderen Kunstlern der Zeit Hrsg Marianne Bernhard Gondrom Bayreuth 1983 ISBN 3 8112 0342 8 Luise Walther war unter den Kunstlern 2 Gustav Schwab 1792 1850 Aus seinem Leben und Schaffen Eine Chronik Katalog zur Ausstellung fur den 200 Geburtstag von Gustav Schwab im Schiller Nationalmuseum Marbach zwischen Juni und September 1992 mit Illustrationen von Luise Walther In Brigitte Schillbach und Eva Dambacher Hrsg Marbacher Magazin 2 Auflage Band 61 Deutsche Schillergesellschaft Marbach am Neckar 1998 ISBN 978 3 928882 36 1 Erstausgabe 1992 2 Literatur BearbeitenGustav Griesinger Worte der Erinnerung an die verewigte Luise Freifraulein v Breitschwert gesprochen in der Kirche von Pfarrer Griesinger Ernst Riecker Tubingen 1868 OCLC 1175923942 Martin Knapp Hrsg Deutsche Schatten und Scherenbilder aus drei Jahrhunderten Der Gelbe Verlag Dachau bei Munchen 1916 OCLC 174519768 Schwab Merkur Band 3 1917 S 421 24 Rechenschaftsbericht des Schwabischen Schillervereins 1919 S 78 80 83 86 Walther Luise In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 35 Waage Wilhelmson E A Seemann Leipzig 1942 S 130 biblos pk edu pl Bernhard Zeller Luise Walther eine schwabische Silhouetten Kunstlerin Mit 11 Bildern In Librarium Band 3 Zurich 1960 OCLC 699300343 S 77 84 Peter Lahnstein Schwabische Silhouetten mit Scherenschnitte von Christiane Luise Duttenhofer und Luise Walther Kohlhammer Stuttgart 1962 DNB 452678595 Gert Nagel Breitschwert Luise von In Schwabisches Kunstlerlexikon Vom Barock bis zur Gegenwart Kunst und Antiquitaten Munchen 1986 ISBN 3 921811 36 8 Breitschwert Luise von In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 13 Saur Munchen u a 1996 ISBN 3 598 22753 1 S 92 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Zur Geschichte des Wurttembergischen Malerinnenvereins und des Bundes Bildender Kunstlerinnen Wurttembergs 1 Auflage Band I Klett Cotta Stuttgart 1999 ISBN 3 608 94192 4 S 156 307 393 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Zur Geschichte des Wurttembergischen Malerinnenvereins und des Bundes Bildender Kunstlerinnen Wurttembergs 1 Auflage Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1999 ISBN 3 608 94192 4 S 62 291 299 f Hans Egon Holthusen Eduard Morike in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten 11 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 978 3 499 50175 3 Erstausgabe 1971 Michael Davidis und Gunther Nickel unter Mitwirkung von Sabine Fischer und Ulrike Weiss Erinnerungsstucke Von Lessing bis Uwe Johnson eine Ausstellung des Schiller Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs 1 Juli bis 25 November 2001 Schiller Nationalmuseum Marbach am Neckar Deutsche Schillergesellschaft Marbach am Neckar 2001 ISBN 978 3 933679 55 0 Otto Kirchner Luise Walther geb von Breitschwert geb 10 Januar 1833 in Ulm gest 4 August 1917 in Stuttgart In Schwarz auf weiss Monatszeitschrift des Deutschen Scherenschnittvereins Oktober 2004 S 6 11 Irene Ferchl Wilfried Setzler Mit Morike von Ort zu Ort Lebensstationen des Dichters in Baden Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 2004 ISBN 978 3 87407 577 0 Jochen Schmidt Liebich Walther Luise geb Freiin von Breitschwert In Lexikon der Kunstlerinnen 1700 1900 Deutschland Osterreich Schweiz K G Saur Munchen 2005 ISBN 978 3 598 11694 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Luise Walther im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Luise Walther in der Deutschen Biographie Walther Luise Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 6 November 2021 Dankmar Trier Breitschwert Luise von In Andreas Beyer Benedicte Savoy und Wolf Tegethoff Hrsg Allgemeines Kunstlerlexikon Internationale Kunstlerdatenbank Online Allgemeines Kunstlerlexikon Online Artists of the World Online K G Saur Berlin New York 2009 degruyter com abgerufen am 11 Februar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Band 2 Stuttgart 1999 S 156 a b c d e f Jochen Schmidt Liebich Walther Luise In Lexikon der Kunstlerinnen 1700 1900 2005 a b c d e f Antje Buchwald Walther Luise geb von Breitschwert Deutscher Scherenschnittverein e V abgerufen am 22 Februar 2021 Bildnis Luise Walther geb Freiin von Breitschwert 1833 1917 Marbach am Neckar Deutschland In Gemalde in Museen Deutschland Osterreich Schweiz K G Saur 2009 abgerufen am 11 Februar 2022 Eduard Morike Gedichte Projekt Gutenberg abgerufen am 22 Februar 2021 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Band I 1999 S 299 Schwabische Kronik des Schwabischen Merkurs Zweite Abteilung Nr 297 19 Dezember 1892 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Band I 1999 S 291 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Band I 1999 S 300 Otto Guntter Hrsg Die Scherenschnitte von Luise von Breitschwert zu Morikes Stuttgarter Hutzelmannlein Cotta Stuttgart Berlin 1932 Breitschwert Luise von In Allgemeines Kunstlerlexikon online Abgerufen am 11 Februar 2022 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Band II Stuttgart 1999 S 307 Ursula Regener Silhouetten des Lehrerkollegiums des Katharinenstifts Bildunterschrift zu Eduard Morike 1804 1875 In digitales Stadtlexikon Stuttgart Stadtarchiv Stuttgart 19 April 2018 abgerufen am 18 November 2022 Walther Luise In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 35 Waage Wilhelmson E A Seemann Leipzig 1942 S 130 biblos pk edu pl Anke Frohlich Schauseil Duttenhofer Christiane Luise In Allgemeines Kunstlerlexikon online K G Saur 2020 abgerufen am 22 Februar 2021 Konigin Katharina Stift Gymnasium Stuttgart 1819 2015 Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 12 Februar 2022 Schwabische Kronik des Schwabischen Merkurs Zweite Abteilung Hrsg Facherausstellung des Wurttembergischen Malerinnenvereins im Wurttembergischen Kunstverein Nr 284 4 Dezember 1984 Edith Neumann Kunstlerinnen in Wurttemberg Band II Stuttgart 1999 S 393 Normdaten Person GND 118989391 lobid OGND AKS VIAF 54948230 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walther LuiseALTERNATIVNAMEN Breitschwert Luise von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Scherenschnittkunstlerin und PortratmalerinGEBURTSDATUM 10 Januar 1833GEBURTSORT UlmSTERBEDATUM 4 August 1917STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luise Walther amp oldid 239616493