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Der Marz Halbmonatsschrift fur deutsche Kultur war eine der erfolgreichsten Zeitschriften des spaten deutschen Kaiserreichs Die linksliberale Zeitschrift erschien vom Juni 1907 bis zum 29 Dezember 1917 und wurde zuerst von Ludwig Thoma Hermann Hesse Kurt Aram und Albert Langen in dessen Munchner Verlag herausgegeben Zu den Redakteuren zahlten unter anderem Wilhelm Herzog und der spatere Bundesprasident Theodor Heuss der den Marz 1913 ubernahm Zu ihren besten Zeiten hatte die zweiwochentlich und am Ende wochentlich erscheinende Zeitschrift eine Auflage von 15 000 Der Marz verstand sich als positives Gegenstuck zum Simplicissimus mit freiheitlicher Tendenz 1 Er setzte sich fur die deutsch franzosische Verstandigung im Zeichen der Demokratie ein fur die wechselseitige nationale Achtung und fur die Vereinigten Staaten von Europa Der Titel der Zeitschrift bezog sich einerseits auf den Fruhlingsmonat wodurch Frische und Erneuerung ausgedruckt werden sollten und zum anderen an die liberale Revolution im Marz 1848 Zu den Ko Grundern und wichtigen Finanziers der Zeitschrift gehorte der wurttembergische Politiker und Rechtsanwalt Conrad Haussmann der mit Hermann Hesse und Ludwig Thoma befreundet war und Thoma in vielen Presse Prozessen anwaltlich vertrat Als der Marz 1913 in eine Existenz und Finanzkrise geraten war rekrutierte Haussmann den jungen Politiker und Journalisten Heuss in Heilbronn als Redakteur der indes auf ein festes Gehalt verzichtete und sich nur durch Autorenhonorar bezahlen liess Laut Heuss brachte der Weltkrieg erhebliche Spannungen in die Redaktion da das auf internationale Verstandigung zielende Ansinnen fragwurdig geworden sei und weil sich Thoma zum Militaristen Hesse zum Pazifisten entwickelt habe 2 Wegen dauerhafter Defizite Abonnenten und Lesermangel entschieden sich Heuss und Haussmann 1917 fur die Einstellung des Blattes 3 Im Harald Fischer Verlag Erlangen erschien 1998 eine Neuausgabe aller Hefte auf 120 Mikrofiches ISBN 3 89131 286 5 Literatur BearbeitenHelga Abret Die kulturpolitische Zeitschrift Marz als Forum einer deutsch franzosischen Annaherung In Michel Grunewald Jochen Schlobach Hrsg Mediations Vermittlungen Aspects des relations franco allemandes du 17eme siecle a nos jours Aspekte der deutsch franzosischen Beziehungen vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Peter Lang Frankfurt 1992 Bd 2 S 511 532 Katharina Osterauer Der Marz Geschichte und Profil einer Rundschauzeitschrift Ein Beitrag zur Kulturpublizistik des Deutschen Kaiserreichs Allitera Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 86906 599 1 Gerd Depenbrock Literatur und Politik in der Wilhelminischen Ara Hermann Hesse als Mitherausgeber der Zeitschrift Marz In Michael Limberg Hrsg Hermann Hesse Jahrbuch Band 14 S 153 190 Konigshausen u Neumann Wurzburg 2022 ISBN 978 3 8260 7588 9Zitatnachweis Bearbeiten So Sibylle Mulot Deri in Sir Galahad Frankfurt 1987 S 171 Theodor Heuss Erinnerungen 1905 1933 Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins Tubingen 1963 S 188 191 Reiner Burger Theodor Heuss als Journalist Lit Verlag Munster 1999 S 132 153 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marz Zeitschrift amp oldid 233071483