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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Wilhelm Herzog Begriffsklarung aufgefuhrt Wilhelm Herzog 12 Januar 1884 in Berlin 1 18 April 1960 in Munchen war ein deutscher Literatur und Kulturhistoriker Dramatiker Enzyklopadist und Pazifist Gedenktafel fur die deutschen und osterreichischen Fluchtlinge in Sanary sur Mer unter ihnen Wilhelm Herzog Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHerzog studierte Nationalokonomie Kunstgeschichte und Germanistik an der Berliner Friedrich Wilhelms Universitat Nach fruhen Werken uber Lichtenberg 1905 und Kleist 1907 war er Autor der Zeitschrift Marz sowie 1910 1911 Herausgeber der Zeitschrift PAN 1914 1915 publizierte er zunachst bis zur erzwungenen weltkriegsbedingten Einstellung das fur den Weltfrieden kampfende journalistische Magazin Das Forum Erst 1918 konnte er die Zeitschrift fortfuhren Sie erschien bis 1929 in neun Jahrgangen 1918 1919 war Herzog Herausgeber der Tageszeitung Die Republik und trat der USPD bei mit deren linkem Flugel er sich Ende 1920 der KPD anschloss welcher er bis zu seinem Parteiausschluss 1928 er hatte Willi Munzenberg als roten Hugenberg bezeichnet angehorte Am 22 Mai 1920 reiste Herzog aus Anlass des II Kongresses der Komintern der vom 19 Juli bis zum 7 August 1920 in Petrograd und Moskau stattfand in die UdSSR Er folgte damit einer Einladung von Karl Radek und Grigori Jewsejewitsch Sinowjew Wahrend seines dreimonatigen Aufenthaltes Herzog verliess Russland am 18 August 1920 hatte er Gelegenheit am Kominternkongress teilzunehmen sowjetische Politiker und die Stadt Moskau kennen zu lernen Ausserdem reiste Herzog im Rahmen einer Delegationsfahrt die Wolga hinunter 2 Unmittelbar nach seiner Ruckkehr erschien sein Russisches Notizbuch 3 Am 23 Dezember 1928 kam es in Berlin zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Herzog und Erwin Piscator Dieser griff Herzog im Anschluss an die Premiere des Kabaretts Larifari von Rosa Valetti mit den Worten Wollen Sie weiter so gegen mich schreiben oder an Hintergrund war so wird vermutet die mehrfach im Forum veroffentlichte Kritik an Piscator 4 Gemeinsam mit Hans Jose Rehfisch war er Autor des Theaterstucks Die Affare Dreyfus das 1929 unter dem Pseudonym Rene Kestner an der Berliner Volksbuhne uraufgefuhrt wurde und 1931 in Paris zur Auffuhrung kommen sollte Die Action Francaise organisierte jedoch Krawalle so dass das Stuck nach einer Auffuhrung abgesetzt wurde Zwischen 1929 und 1933 schrieb er Die Dreyfus Affare zusammen mit Rehfisch Der Kampf einer Republik Panama Nach der Machtubernahme der NSDAP 1933 emigrierte Herzog zunachst in die Schweiz wo er sich bereits seit Zunehmen der antisemitischen Ubergriffe Ende der 1920er Jahre vornehmlich aufgehalten hatte sowie kurze Zeit spater nach Frankreich Auch im Ausland war er der Verfolgung durch die Behorden ausgesetzt so konnte ihn seine Emigration nicht vor mehrfacher Internierung 1939 1941 in Frankreich sowie nach seiner Flucht in die USA von 1941 bis 1945 auf Trinidad bewahren Erst kurz nach Kriegsende durfte er endlich in die USA einreisen 1947 kehrte Herzog in die Schweiz zuruck Vor dem Basler Strafgericht prozessierte er 1952 gegen Hermann Schneider Redakteur des schweizerischen Beobachter und den Direktor der Buchergilde Gutenberg Dr Hans Oprecht Eingeklagt war ein Artikel im Beobachter durch den sich Herzog in seiner Ehre gekrankt fuhlte In dem beklagten Beitrag wurde Herzog zur Last gelegt er habe die Herausgabe der Werke Romain Rollands um rund 10 Jahre verzogert und die Verlagsrechte benutzt um sich unrechtmassig zu bereichern Das Gericht sprach die Angeklagten schuldig und verurteilte sie zur Zahlung einer Geldbusse 5 Im gleichen Jahr verliess Herzog die Schweiz und lebte in Munchen wo er 1960 verstarb Von 1915 bis 1921 war Wilhelm Herzog mit der Filmschauspielerin Erna Morena verheiratet mit der er eine Tochter hatte 1939 heiratete er die zweite Tochter des Prasidenten der Schweizerischen Bankiervereinigung Alice La Roche mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte Sein Hauptwerk geistiges Erbe der Encyclopedie von Denis Diderot sind vier unscheinbare Bande Grosse Gestalten der Geschichte Nur wenige der beschriebenen Personlichkeiten sind heute noch in aller Munde die meisten waren schon zur Entstehungszeit des Werkes weitgehend vergessen Werke Auswahl BearbeitenRund um den Staatsanwalt Urauffuhrung Theater des Westens Berlin 6 Mai 1928 Regie Heinz Goldberg Die Affare Dreyfus Schauspiel in 5 Akten 6 Bildern 1929 mit Hans J Rehfisch Der Kampf einer Republik Die Affare Dreyfus Dokumente und Tatsachen 1933 Panama 1931 geanderte Fassung 1950 Barthou 1938 Hymnen und Pamphlete 1939 Kritische Enzyklopadie 1949 Menschen denen ich begegnete Autobiographie 1959 An die Geistige Internationale Aufruf an Romain Rolland Das Forum Jg 3 H 1 Oktober 1918 S 1 5 Dokument 82 in google books Dieses war das 1 Heft nach dem bisherigen Verbot Sekundarliteratur BearbeitenManfred Dehn Herzog Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 742 f Digitalisat Carla Muller Feyen Engagierter Journalismus Wilhelm Herzog und Das Forum 1914 1929 Zeitgeschehen und Zeitgenossen im Spiegel einer nonkonformistischen Zeitschrift Reihe Europaische Hochschulschriften European University Studies Publications Universitaires Europeennes Peter Lang Bern 1996 6 Claudia Muller Stratmann Wilhelm Herzog und Das Forum Literatur Politik zwischen 1910 und 1915 Ein Beitrag zur Publizistik des Expressionismus Peter Lang Bern 1997 Herzog Wilhelm In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Karl Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Herzog Wilhelm In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 11 Hein Hirs Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 22691 8 S 235 252 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Herzog im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Armin A Wallas Wilhelm Herzog und die Publizistik des Aktivismus bei IASL 28 September 1999 100 Jahre Das Forum Erinnerung an eine Zeitschrift und ihren Herausgeber von Martin Scheele in Das Blattchen Jg 17 H 16 4 August 2014 mit dem Schwerpunkt auf den politischen Aktivisten Herzog Wilhelm bundesstiftung aufarbeitung de Stalins Unterredung mit dem Mitglied der K P D HerzogEinzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv Berlin Standesamt Berlin X a Geburtsregister Nr 275 1884 online auf Ancestry com kostenpflichtig Eva Oberloskamp Fremde neue Welten Reisen deutscher und franzosischer Linksintellektueller in die Sowjetunion 1917 1939 Munchen Oldenburg 2011 S 78 ISBN 978 3 486 70403 7 Das Forum IV 11 1919 1920 S 481 484 791 865 871 911 Das Forum V 7 1920 1921 1 38 154 185 251 283 399 413 Der schlag fertige Piscator Vossische Zeitung 24 Dezember 1928 S 3 Prozess um den literarischen Nachlass Romain Rollands Oberlander Tagblatt Band 76 Nummer 142 20 Juni 1952 S 5 Inhalt Expressionistische Avantgarde Pazifismus im 1 Weltkrieg Handhabung der Zensur Revolution in Munchen und Berlin 1918 Revolutionarer Sozialismus in Deutschland und Russland Politischer Mord und Justiz in der Weimarer Republik Die goldenen Zwanziger Jahre Anfange des Faschismus Kommunismus contra FaschismusNormdaten Person GND 119445980 lobid OGND AKS LCCN no96041902 VIAF 27192079 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herzog WilhelmALTERNATIVNAMEN Sorel Julian Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Literatur und Kulturhistoriker Dramatiker und EnzyklopadistGEBURTSDATUM 12 Januar 1884GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 18 April 1960STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Herzog amp oldid 238148883