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August Heissmeyer 11 Januar 1897 in Gellersen 16 Januar 1979 in Schwabisch Hall war ein deutscher SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS und Polizei Hoherer SS und Polizeifuhrer sowie von 1935 bis 1939 Chef des SS Hauptamtes Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Kriegsverbrecher zu einer Haftstrafe verurteilt August Heissmeyer 1936 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Ausbildung fruhes Leben 2 Karriere in NSDAP SA und SS 3 Leben nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft Ausbildung fruhes Leben BearbeitenAugust Heissmeyer wurde als jungster Sohn eines Landwirts in Gellersen geboren Nach dem vierjahrigen Besuch der Volksschule gefolgt von dreieinhalb Jahren Privatunterricht und dem vierjahrigen Besuch eines Gymnasiums trat er ohne Ablegung der Reifeprufung als Kriegsfreiwilliger in die Preussische Armee ein Im Ersten Weltkrieg war er Leutnant und wurde wahrend seiner Dienstzeit mehrfach ausgezeichnet unter anderem mit dem Eisernen Kreuz I und II Klasse und der braunschweigischen Verdienstmedaille Er erlitt ferner einen Durchschuss am linken Oberarm Nach Kriegsende war Heissmeyer von Marz bis Juni 1920 Mitglied des Freikorps von Hanstein dieses kam jedoch laut eigener Aussage wahrend des Kapp Putsches nicht zum Einsatz Nach nachgeholtem Abitur studierte Heissmeyer von 1920 bis 1922 Rechtswissenschaften in Gottingen und Kiel musste das Studium nach eigenen Angaben jedoch aufgrund der hohen Inflation ohne Abschluss beenden Wahrend seiner Studienzeit wurde er Mitglied in der Akademischen Freischar zu Gottingen Fortan betatigte er sich fur ein halbes Jahr als Bergarbeiter in Castrop Rauxel bei den Farbwerken Hoechst und mehrere Jahre lang als Vertreter Von 1931 bis 1932 war Heissmeyer Teilhaber an einer Fahrschule stellte diese Tatigkeit jedoch wegen schlechtem Geschaftsgang ein Nach seiner Wahl in den Reichstag 1933 gab Heissmeyer alle beruflichen Tatigkeiten auf und konzentrierte sich ausschliesslich auf seine Karriere als Politiker und Funktionar im Dritten Reich 1924 heiratete Heissmeyer zum ersten Mal aus dieser Verbindung gingen sechs Kinder hervor Nach dem Tod seiner ersten Frau 1939 heiratete Heissmeyer im Jahre 1940 erneut dieses Mal die Reichsfrauenfuhrerin Gertrud Scholtz Klink Aus dieser Ehe ging ein weiteres Kind hervor Karriere in NSDAP SA und SS Bearbeiten1923 kam er erstmals in Kontakt mit den Nationalsozialisten er trat zum 30 Oktober 1925 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 21 573 1 2 3 Anfang 1926 wurde Heissmeyer auch Mitglied der SA Er baute 1927 bis 1928 den SA Gausturm Hannover Sud auf und war dort zeitweise stellvertretender Gauleiter Im Januar 1930 wurde Heissmeyer Mitglied der SS SS Nummer 4370 und 1932 Mitarbeiter des SS Amtes Er machte rasch Karriere und stieg 1935 nach Stationen in Braunschweig Munster Dresden und Koblenz zum Chef des SS Hauptamtes in Berlin auf Damit hatte er eine Schlusselposition in der Organisationsstruktur der SS inne Er loste Curt Wittje als Amtschef ab und wurde am 9 November 1936 zum SS Obergruppenfuhrer und zum Inspekteur der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten ernannt 1939 wurde Heissmeyer zusatzlich zum SS Oberabschnittsleiter Ost und zum Hoheren SS und Polizeifuhrer Spree ernannt Ihm unterstand damit unmittelbar der Raum Berlin Brandenburg Am 9 November 1939 wurde Heissmeyer zum kommissarischen Inspektor der Konzentrationslager und der Verstarkten Totenkopfstandarten ernannt Er trat damit die provisorische Nachfolge Theodor Eickes an der nun als Kommandant der SS Division Totenkopf verwendet wurde Am 31 Juli 1940 wurde Heissmeyer von Eickes Stellvertreter in der KZ Inspektion Richard Glucks abgelost 2 4 Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges leitete Heissmeyer die Dienststelle Heissmeyer und war damit fur die militarische Ausbildung der Schuler der elitaren Napola Internate zustandig 1941 wurde er ausserdem zum Leiter der Inspektion Deutscher Heimschulen im Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung Berlin ernannt und damit nun auch zustandig fur die bis dato noch in privater Tragerschaft verbliebenen Internate Diese Positionen hatte Heissmeyer jeweils bis zum Kriegsende 1945 inne Wahrend seiner Karriere war Heissmeyer seit Dezember 1933 Trager des goldenen Parteiabzeichens und erhielt unter anderem die Dienstauszeichnungen der NSDAP in Bronze und Silber Am 23 August 1940 besuchte er gemeinsam mit der Reichsfrauenfuhrerin Gertrud Scholtz Klink das KZ Ravensbruck fur Frauen Am 14 November 1944 wurde er General der Waffen SS Leben nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenDas Kriegsende erlebte Heissmeyer auf dem Gelande der NaPoLa in Spandau wo er nach Kampfen und einem Ausbruchsversuch Richtung Westen zunachst in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet Da er alle Identifikationsmerkmale an seiner Uniform und personliche Dokumente bereits vernichtet hatte und angab Ostfluchtling ohne Papiere zu sein gelang es ihm nach wenigen Tagen seine Entlassung zu erreichen Nun tauchte Heissmeyer gemeinsam mit seiner Frau fur acht Wochen bei Schloss Leitzkau bei Bauern unter Unter Angabe falscher Personalien gelang es ihm und seiner Frau die weitere Reise nach Beuron zu organisieren wo ihre Kinder bereits langer im Schlosschen Bronnen untergebracht waren Dort hielt sich Heissmeyer aufgrund wahrend der letzten Kampftagen erlittener Verwundungen fur vier Wochen in einem Lazarett auf Wahrend dieser Zeit reiste seine Frau zu Pauline von Wurttemberg die der Familie Heissmeyer per Empfehlungsschreiben Unterkunft in Bebenhausen bei Tubingen sicherte Dort lebte Heissmeyer bis zu seinem Tode Er war als Waldarbeiter tatig Zusammen mit seiner Frau gab er sich als Fluchtling aus Ostpreussen aus und nutzte seit April 1945 falsche Papiere unter dem Namen Heinrich Stuckenbrok beziehungsweise Maria Stuckenbrok Beide wurden aber erkannt und im Februar 1948 von der franzosischen Besatzungspolizei verhaftet Wegen der Nutzung falscher Personalpapiere wurde er am 16 April 1948 zu einer 18 monatigen Gefangnisstrafe verurteilt aus der er am 13 August 1949 entlassen wurde Bei der Entnazifizierung wurde er 1949 als Hauptschuldiger eingestuft zu einer dreijahrigen Haftstrafe verurteilt und sein Privatvermogen von Amts wegen eingezogen Die Haftstrafe wurde aufgrund eines Gnadengesuchs durch Begnadigung erlassen Nach seiner Haftentlassung war er zunachst Arbeiter in einer Waschmaschinenfabrik danach Angestellter einer Coca Cola Niederlassung in Reutlingen Im Jahr 1979 verstarb er in einem Schwabisch Haller Krankenhaus August Heissmeyer ist auf dem Friedhof in Gellersen Kreis Hameln Pyrmont in einem Familiengrab beigesetzt Siehe auch BearbeitenKurt Heissmeyer Neffe Liste der SS und Polizeifuhrer Liste SS Ober GruppenfuhrerLiteratur BearbeitenRuth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Droste Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0710 7 Zugleich Stuttgart Universitat Dissertation 1985 Tuviah Friedman Die drei altesten SS Generale Himmlers SS Obergruppenfuhrer August Heyssmayer SS Obergruppenfuhrer Wilhelm Reinhard SS Obergruppenfuhrer Udo von Woyrsch Eine dokumentarische Sammlung Hg Institute of Documentation in Israel for the Investigation of Nazi War Crimes Haifa Zusammenstellung Friedman 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Heissmeyer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber August Heissmeyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber August Heissmeyer in den Historischen Pressearchiven der ZBW August Heissmeyer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Entnazifizierungsakten August Heissmeyer als digitale Reproduktion Akte 1 und Akte 2 im Online Angebot des Staatsarchivs Sigmaringen Frank Engehausen Politische Lauterung durch Mitarbeit im Reichserziehungsministerium Die gescheiterte Entlastungsstrategie des SS Fuhrers August Heissmeyer in seinem Spruchkammerverfahren online Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien 4 April 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14531276 a b Mark C Yerger Allgemeine SS The Commands Units and Leaders of the General SS Schiffer Publishing Ltd 1997 ISBN 0 7643 0145 4 S 33 SS Fuhrungshauptamt Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP Stand 1 Dezember 1938 mit Berichtigungsheft vom 15 Juni 1939 laufende Nummer 17 Andreas Schulz Gunter Wegmann Dieter Zinke Deutschlands Generale und Admirale Teil V Die Generale der Waffen SS und der Polizei 1933 1945 Biblio Verlag 2005 Band 2 S 119 Normdaten Person GND 121027627 lobid OGND AKS LCCN no99046694 VIAF 27916545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heissmeyer AugustALTERNATIVNAMEN Stuckenbrock Heinrich Heissmeyer August Heissmayer AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SSGEBURTSDATUM 11 Januar 1897GEBURTSORT Gellersen bei HamelnSTERBEDATUM 16 Januar 1979STERBEORT Schwabisch Hall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Heissmeyer amp oldid 237450463