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Das Kloster Bebenhausen war eine Zisterzienserabtei in Bebenhausen heute Ortsteil von Tubingen Baden Wurttemberg Nach der Reformation in Wurttemberg 1534 dienten die Klostergebaude als Klosterschule Jagdschloss der Konige von Wurttemberg und als Sitz des Landtags des Landes Wurttemberg Hohenzollern Zisterzienserabtei BebenhausenInnerhalb der KlostermauernLage Deutschland Baden WurttembergLiegt im Bistum einst Konstanz heute Rottenburg StuttgartKoordinaten 48 33 40 9 N 9 3 38 6 O 48 56137 9 06072 Koordinaten 48 33 40 9 N 9 3 38 6 OOrdnungsnummernach Janauschek 492Patrozinium MariaGrundungsjahr 1190Jahr der Auflosung Aufhebung 1560Mutterkloster Kloster SchonauTochterkloster Kloster Guterstein 1226 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Zisterzienserklosters 1 1 Vorklosterliches 1 2 Grundung 1 3 Zisterzienser in Bebenhausen 1 4 Klosterliche Grundherrschaft 1 5 Bebenhausen und Wurttemberg 2 Neuzeitliche Nutzung 2 1 Kloster und Klosterschule 2 2 Schloss 2 2 1 Dianenfest 1812 2 3 Landtag 3 Heutige Nutzung 4 Klosteranlage 5 Regenten und Amtstrager 5 1 Liste der Abte des Zisterzienserklosters 5 2 Evangelische Abte der Klosterschule 5 3 Ehemalige Schuler Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte des Zisterzienserklosters BearbeitenVorklosterliches Bearbeiten Kloster Bebenhausen liegt nordlich von Tubingen am Sudhang des Brombergs auf einem seit dem Mittelalter kunstlich erweiterten Plateau oberhalb der Talsohle zweier dort zusammenfliessender Bache an einer Fernstrasse von den Alpen zum Rheintal am Rande des Schonbuchs des grossen mittelalterlichen Reichswaldes Das Grundwort des Ortsnamens hausen mag auf die Alemannen und damit auf das 8 9 Jahrhundert zuruckgehen das Bestimmungswort Bebo auf einen Mann dieses Namens der sagenhafter Uberlieferung zufolge je nachdem Herzog Monch oder Einsiedler gewesen sein soll Archaologische Spuren z B ein Friedhof fuhren aber in der Tat in das fruhe Mittelalter zuruck Auch die Existenz einer Pfarrkirche als Dorfkirche verweist auf die vorklosterliche Zeit Vielleicht gelangte Bebenhausen 1046 oder 1057 durch konigliche Schenkung an die Speyrer Bischofskirche Zudem wurde auf dem Sudhang des Brombergs und damit in exponierter Lage ein Herrenhof der Tubinger Pfalzgrafen entdeckt der Ausgangspunkt des Klosters Bebenhausen war Grundung Bearbeiten Ein Gutertausch mit dem Bistum Speyer war nun eine Voraussetzung fur das durch Pfalzgraf Rudolf I von Tubingen 1182 1219 zum Zwecke seines Seelenheils vermutlich 1183 gestiftete Kloster beim Dorf Bebenhausen Rudolf schenkte dem Bistum Speyer die Martinskirche in Meimsheim und erhielt dafur die fur die Klostergrundung notigen Landereien Die Schenkung wurde 1188 vom Bischof von Speyer beurkundet und am 29 Juni 1193 durch Kaiser Heinrich VI bestatigt Der Aufbau des Klosters in den 1180er Jahren ging wohl nicht so rasch voran wie eine Urkunde des schwabischen Herzogs Friedrich VI 1167 1191 von 1187 beweist worin er der Ordensgemeinschaft das Recht des Holzeinschlags im Reichswald Schonbuch u a fur den Gebaudebau verbriefte 1 Das Kloster wurde der Konzeption Bebenhausens als Grablege fur die pfalzgrafliche Familie entsprechend zunachst von Pramonstratenserchorherren besiedelt die vielleicht aus Marchtal Obermarchtal bei Ehingen kamen Zisterzienser in Bebenhausen Bearbeiten Neben den Pramonstratensern waren die Zisterzienser einer der neuen kirchlichen Orden die im Rahmen von Gregorianischer Kirchenreform und Investiturstreit 1075 1122 entstanden Benannt nach dem burgundischen Citeaux 1098 verbreiteten sich die Zisterzienser die ihre Carta caritatis mit der Benediktusregel verbunden hatten erfolgreich uber fast ganz Europa und hatten mit Bernhard von Clairvaux 1153 ihren wichtigsten Vertreter Auch in Deutschland bildete sich seit 1123 ein Netz von Zisterzen aus Zum Orden gehorten die engen Beziehungen zwischen Mutter und Tochterklostern das jahrliche Generalkapitel aller Zisterzienserabte ubte die Ordensaufsicht aus und war Sachwalter der Ordensnormen Forderer und Schutzer der Zisterzen Vor 1189 1190 verliessen die Pramonstratenser Bebenhausen und zunachst zwolf Zisterziensermonche des Klosters Schonau bei Heidelberg unter dem Grundungsabt Diepold siedelten sich dort an nachdem der Anfrage des Pfalzgrafen Rudolf in Citeaux durch eine die Ortlichkeiten untersuchende Kommission und das Generalkapitel positiv entsprochen wurde Bebenhausen gehorte uber Schonau und Eberbach damit zur Filiation der Mutterabtei Clairvaux Erst unter den Zisterziensern begann der eigentliche Bau und Ausbau von Kloster und Klostergebauden Jedenfalls berichten mittelalterliche Quellen zu Beginn des 13 Jahrhunderts von einer angespannten wirtschaftlichen Lage die trotz weitreichender Schenkungen und Guterzuwendungen das Kloster erfasst hatte Doch zahlte die Monchsgemeinschaft der Abtei am Ende des 13 Jahrhunderts bis zu 80 Monche und 130 Konversen Laienbruder und wurde im Verlauf des spaten Mittelalters zum reichsten wurttembergischen Kloster Klosterliche Grundherrschaft Bearbeiten Wenn Grundherrschaft als ein Wirtschaftssystem definiert wird das dem Grundherrn hier dem Kloster Einkunfte sicherte und dadurch Monchen und Kloster die Existenz so besass die Monchsgemeinschaft in Bebenhausen eine umfangreiche wirtschaftliche Grundlage aus Gutern und Rechten die vom Zabergau uber den Schonbuch bis zur Schwabischen Alb reichten Gemass einer zisterziensischen Autarkie wurde der Landbesitz zumindest bis ins 14 Jahrhundert hinein in Eigenwirtschaft betrieben d h die Grundherrschaft bestand aus Grangien unter der Leitung von Monchen die im Rahmen einer leistungsfahigen Klosterwirtschaft von Laienbrudern unterstutzt wurden Es gab Grangien mit ausgepragtem Ackerbau neben denen die auf Viehzucht spezialisiert waren Fischteiche und Fischwirtschaft spielten eine wichtige Rolle ebenso die Waldbewirtschaftung der Weinbau und die Gartenwirtschaft die fur die innerklosterliche Versorgung bedeutsam war Auch auf die Verflechtung der Abtei mit der stadtischen Wirtschaft sei hingewiesen besass die Bebenhausener Monchsgemeinschaft insgesamt sechs stadtische Klosterhofe u a in Ulm Uber Ulm betrieb das Kloster einen intensiven Weinhandel die Klosterhofe in den Stadten wurden zu Verwaltungsmittelpunkten innerhalb der Grundherrschaft Im Verlauf des spaten Mittelalters entwickelte sich die Grundherrschaft unter Aufgabe der Grangienwirtschaft zu einer Rentengrundherrschaft mit aus der Guterverpachtung gezogenen Zinsen Neben dem agrarischen Sektor spielte der gewerbliche in der zisterziensischen Klosterwirtschaft eine grosse Rolle Werkstatten im Klosterbereich dienten handwerklichen Tatigkeiten der Rohstoffbearbeitung Kleider Ackergerate und Haushaltsgegenstande wurden hergestellt Die Lederverarbeitung erreichte eine hohe Qualitat es gab die Klosterziegelei eine Bauhutte die Schmiede Die Wasserkraft wurde ausgiebig genutzt So ist in Bebenhausen unterhalb der Klausur ein Gebaudekomplex von Wassermuhlen erhalten ein Muhlenkanal fuhrt vom Westen her das Wasser heran Bebenhausen und Wurttemberg Bearbeiten Als Zisterzienserkloster besass Bebenhausen gemass der hochmittelalterlichen libertas ecclesie keinen Vogt entbehrte also theoretisch des Schirms durch einen machtigen Herrschaftstrager Den Schutz ubte fur viele Zisterzienserkloster der staufische Konig aus fur Bebenhausen waren es die Tubinger Pfalzgrafen die als Stifterfamilie den Schirm uber das Kloster besassen Im Spatmittelalter wandelte sich Schutz in Schutz Herrschaft Auch Bebenhausen fand sich nun eingebunden in die pfalzgrafliche Landesherrschaft die wiederum 1342 an die Grafen von Wurttemberg verkauft bzw verpfandet wurde Davon war ebenfalls die Zisterze betroffen doch wurde Bebenhausen 1361 von Kaiser Karl IV 1347 1378 vorubergehend ausgelost Auf die Dauer wichen aber Reichsbindung und relative Reichsunmittelbarkeit des Klosters der Landesherrschaft der wurttembergischen Grafen und Herzoge Im Verlauf gerade der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts verstarkte sich die Landsassigkeit der Zisterze bis hin zur Landstandschaft Bebenhausen wurde zu einem wurttembergischen Pralatenkloster gehorte zu den Landstanden innerhalb des Herzogtums und war seit 1498 auf den wurttembergischen Landtagen vertreten Als nach einem habsburgischen Zwischenspiel 1519 1534 Herzog Ulrich I von Wurttemberg 1498 1550 die Ruckeroberung seines Territoriums gelungen war fuhrte er in seinen Pralatenklostern die Reformation ein 1534 Auch Bebenhausen war davon betroffen die katholische Klosterzeit neigte sich zu Ende nachdem die Zisterze schon im Rahmen des Bauernkriegs 1525 Schaden genommen hatte Die Klosterkirche schien entbehrlich zu sein Der Westteil des Langhauses wurde abgebrochen um dessen Werksteine fur den Weiterbau des Schlosses Hohentubingen nach 1534 insbesondere des Nord und Ostflugels zu verwenden 2 3 Dreissig Jahre spater wurde das Langhaus der Klosterkirche Bebenhausen in stark verkurzter Form neu errichtet und mit einer Nordkanzel versehen 4 Neuzeitliche Nutzung BearbeitenKloster und Klosterschule Bearbeiten Nach Einfuhrung der Reformation in Bebenhausen gingen die Monche die am alten Glauben festhielten es war rund die Halfte von 36 Brudern in das Stift Stams in Tirol bzw in die Abtei Tennenbach im Breisgau Katholische Monche kehrten noch zweimal nach Bebenhausen zuruck Wahrend des Augsburger Interims 1548 unter Abt Sebastian Lutz 1547 1560 welcher der letzte katholische Abt war und dem mit Eberhard Bidembach der erste evangelische Abt folgte und wahrend des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 von 1629 bis 1632 und ab 1634 Nach dem Westfalischen Frieden 1648 war es ganz vorbei mit dem katholischen Kloster in Bebenhausen Schon 1556 war wie in zwolf anderen wurttembergischen Mannerklostern eine evangelische Klosterschule eingerichtet worden Zahlreiche herausragende Personlichkeiten besuchten diese Schulen in Bebenhausen etwa der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Die Schule wurde 1807 mit der Klosterschule in Maulbronn vereinigt Das evangelische Kloster wurde 1806 sakularisiert Schloss Bearbeiten Die wurttembergischen Landesherren nutzten die Anlage als Jagdschloss Fur diese Nutzung sprach die gunstige Lage im Schonbuch einem ausgedehnten Wald und Jagdgebiet Die Monarchen bewohnten zunachst das Abthaus Ab 1864 wurden die Klostergebaude ostlich der Klausur als Schloss genutzt Als Konig Wilhelm II von Wurttemberg im November 1918 abdankte zogen er und Konigin Charlotte sich von den Unruhen in Stuttgart zunachst in das Schloss Bebenhausen zuruck Nach seinem Tod im Oktober 1921 wurde der Leichenzug des ehemaligen Konigs seinem Wunsch gemass um die Residenzstadt Stuttgart herum nach Ludwigsburg geleitet Herzogin Charlotte die ehemalige Konigin zog am 1 Dezember 1921 von Schloss Friedrichshafen endgultig nach Schloss Bebenhausen fur das ihr vom Staat das lebenslange Wohnrecht zugestanden worden war und wohnte dort bis zu ihrem Tod am 16 Juli 1946 5 nbsp Gesamtansicht nbsp Klosterkirche nbsp Parlatorium romanisch aus der 1 Halfte des 13 Jahrhunderts nbsp Masswerkfenster nbsp Kloster am 3 Oktober 1854 Aquarell von General Eduard von Kallee nbsp Jagdschloss um 1900 nbsp Halle ehem Krankenhaus nbsp Wehrgang nbsp Gruner TurmDianenfest 1812 Bearbeiten nbsp Das Festinjagen bei Bebenhausen Johann Baptist Seele 1813 14 Ol auf Leinwand 231 331 cm Schlossverwaltung Ludwigsburg Am 9 November 1812 veranstaltete Konig Friedrich I in der Nahe des Schlosses im Goldersbachstal ein besonders prunkvolles Jagdfest Das Dianenfest benannt nach der romischen Jagdgottin Diana war schon Jahre zuvor geplant worden und wurde in einem Zeitraum von sechs Wochen vorbereitet Aus dem ganzen Konigreich wurden Untertanen aus den Landgemeinden zur sogenannten Jagdfron verpflichtet Sie mussten Dienste zur Unterstutzung der Festlichkeit ableisten wozu beispielsweise das Treiben von Wildtieren in Gehege gehoren konnte Fur grosse Wildbestande hatte Konig Friedrich mit mehrjahrigen Jagdverboten gesorgt Bis zum Jahr 1806 konnten die Landgemeinden noch Jager damit beauftragen Wild zu schiessen damit dieses keinen Schaden mehr auf den Feldern anrichten konnte Nach 1806 untersagten konigliche Verordnungen jedoch nicht nur den Einsatz von Jagern Der Staat ging auch verstarkt gegen Wilderei und Jagdfallen der Bevolkerung vor Die Jagdleidenschaft Friedrichs 6 trug somit zur Unbeliebtheit des Konigs bei 7 Noch dazu fand das Fest wahrend eines politisch und finanziell fragwurdigen Zeitpunktes statt Wurttembergische Soldaten begleiteten den Feldzug Napoleons nach Moskau Von den 16 000 Mann kehrten nur 134 wieder aus Russland zuruck Dennoch gab Friedrich fast eine Million Gulden fur das Dianenfest aus Der Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret entwarf eine opulente Festarchitektur zu der auch ein Rundtempel mit Kuppel gehorte Das eigentliche Jagdschauspiel wurde von dem wurttembergischen Hofmaler Johann Baptist Seele in einem Gemalde festgehalten das heute im Residenzschloss Ludwigsburg ausgestellt wird Die Wildtiere wurden von Treibern und 350 Hunden einen Abhang hinunter getrieben Dort gelangte das Wild in eine Arena Von Jagdstanden aus eroffneten der Konig und sein hofisches Gefolge das Feuer auf die Tiere Hinter einer Mauer beobachteten eingeladene Gaste das Geschehen Kurz vor Mittag inspizierte die Hofgesellschaft die Arena mit den leblosen Tierkorpern Anschliessend begab sich der Hof in den von Thouret errichteten Jagdtempel zum Bankett Schliesslich wurde eine letzte Jagd veranstaltet Die Jagdhunde mussten dem koniglichen Gefolge Schweine vor Flinte treiben wobei Konig Friedrich 40 Borstentiere erschoss Insgesamt verloren 823 Tiere und ein Forster bei dem Dianenfest ihr Leben mehrere Treiber erlitten Verletzungen 8 9 Landtag Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Bebenhausen Landtag und Landesverfassung des Landes Wurttemberg Hohenzollern bis 1952 begrundet Teile der Abteianlage wurden als Archiv Depot und Landtag fur Wurttemberg Hohenzollern genutzt Heutige Nutzung BearbeitenKloster und Schloss Bebenhausen sind fur Besichtigungen geoffnet 10 Die Anlage zahlt zu den landeseigenen Monumenten und wird von der Einrichtung Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg betreut Die Klosterkirche Bebenhausen 11 ist heute das Gotteshaus der kleinen Bebenhauser evangelischen Gemeinde 12 im Kirchenbezirk Tubingen Ihr besonderes Gebaudemerkmal ist der filigrane Dachreiter uber der Vierung Er ist das weithin sichtbare und mit seinem noch heute von Hand zu bedienenden Gelaut fis1 a1 h1 h2 auch weithin horbare Wahrzeichen des Klosters Das Prachtfenster mit Masswerk in Form eines stehenden Vierpasses mit eingefugter Rosette war in Uberschreitung des Einfachheitsgebots der Zisterzienser ursprunglich wohl komplett mit gotischer Glasmalerei um 1320 1335 geschmuckt Davon sind im Masswerk noch ornamentale Reste sowie Wappenscheiben Pfalzgrafen von Tubingen Zisterzienserorden Wurttemberg und Mompelgard erhalten und neugotisch erganzt der Hauptteil zum Beispiel die Apostelscheiben in bester kunstlerischer Qualitat aus Esslinger Werkstatten ging in den Privatbesitz des Hauses Wurttemberg uber und befindet sich jetzt im Schloss Altshausen Das Kloster Bebenhausen ist heute ein Ausflugsziel fur Wanderer Touristen und Kulturinteressierte Religios motivierte Besucher sind eher selten das Kloster ist heute kein Wallfahrtsort mehr Teile der Klosteranlage werden als Wirtschaftsgebaude fur den Forstbetrieb im Schonbuch genutzt Fotografen nutzen gerne die Klosteranlagen als Kulisse fur Hochzeitsbilder Klosteranlage Bearbeiten nbsp Kloster Bebenhausen Architekturmodell nbsp Inneres der Klosterkirche nbsp Deckengewolbe des Sommerrefektoriums nbsp Kreuzgang nbsp Graffiti ehemaliger Zoglinge der Klosterschule auf einer Mauer des Kreuzgangs nbsp Ehemalige Monchszelle im DormitoriumEin teilweise dreifacher Mauergurtel einschliesslich der erhaltenen Turme und Tore umgibt die Klosteranlage die immer noch den Geist zisterziensischer Raumaufteilung widerspiegelt Dies gilt besonders fur den Bereich der Klausur um den spatgotischen Kreuzgang mit Kirche Dorment Schlafraum Refektorium Speisesaal Kapitelsaal Parlatorium und Bruderhalle Die Bruderhalle diente vermutlich den Laienbrudern als Arbeitsraum Fraterie 13 Die Weihe der spatromanischen dreischiffigen Klosterkirche von der nur noch der ostliche Teil mit Querhaus Vierungsturm von 1409 und Presbyterium steht datiert ins Jahr 1228 so dass das Gotteshaus und der daran anschliessende Osttrakt mit den Aufenthaltsraumen der Monche wohl zu diesem Zeitpunkt fertiggestellt waren Der westliche Trakt der Laienbruder wurde noch im 13 Jahrhundert zu Ende gefuhrt Am Sudtrakt mit der Kuche schloss sich das beruhmte gotische Sommerrefektorium 1335 mit seinem Dachreiter an Das Abtshaus stammt ursprunglich von 1338 1339 Ostlich der Klausur entstanden im Verlauf des 15 Jahrhunderts Herrenhaus und neue Infirmarie auch an der Kirche gab es spatgotische Veranderungen ebenso entstand bis 1513 ein beheizbares Winter Refektorium Die Reformation beendete die reiche Bautatigkeit die Kirche wurde um 1537 als Steinbruch benutzt und das Langhaus abgebrochen Nach der Sakularisation 1806 wurde aus dem Abtshaus ein Jagdschloss Zwischen 1850 und 1987 kam es immer wieder zu Restaurierungs und Wiederherstellungsarbeiten darunter eine umfangreiche Restaurierung 1864 1884 durch den spateren Ulmer Munsterbaumeister August von Beyer 14 Das mittelalterliche Kloster blieb aber bis heute zum grossen Teil erhalten Regenten und Amtstrager BearbeitenListe der Abte des Zisterzienserklosters Bearbeiten Diepold 1190 1196 Enzmann Erkinbert Walther 1211 Ludwig 1211 Bruno 1216 Berthold I 1223 Konrad 1225 1228 Hermann ca 1230 Petrus ca 1240 43 Rudolf 1243 Berthold II 1245 1262 Eberhard aus Reutlingen 1266 1279 Friedrich 1281 1299 Lupold aus Esslingen 1299 1300 Friedrich 2 Mal 1300 1303 Ulrich aus Esslingen 1303 1320 Konrad von Lustnau 1320 1353 Heinrich aus Rottenburg am Neckar 1353 ca 1356 Werner von Gomaringen ca 1356 1393 Peter von Gomaringen 1393 1412 Heinrich von Hailfingen 1412 1432 Reinhard von Hofingen 1432 1456 Johannes aus Deckenpfronn 1456 1460 Werner Gluttenhart aus Tubingen 1461 1471 Bernhard Rockenb a uch aus Magstadt 1471 1493 Johann von Fridingen 1493 1534 Reformation amp Augsburger Interim Sebastian Lutz genannt Hebenstreit aus Tubingen 1547 1561 Dreissigjahriger Krieg Joachim Muller aus Pfullendorf 1630 1649 Evangelische Abte der Klosterschule Bearbeiten Eberhard Bidenbach 1560 1597 Johannes Stecher 1597 1611 Andreas Grammer 1611 1612 Georg Schropp 1612 Lucas Osiander der Jungere 1612 1616 Jakob Hailbronner 1616 1618 Johannes Magirus 1619 1626 Daniel Hitzler 1626 1630 Heinrich Wieland 1633 1634 Johann Valentin Andrea 1650 1654 Johann Jakob Hainlin 1654 1660 Johann Konrad Zeller 1660 1683 Josef Kappell 1683 1689 Johann Andreas Hochstetter 1689 1720 Christian Hochstetter 1720 1732 Christoph Friedrich Stockmaier 1733 1748 Christoph Friedrich Stockmaier Sohn 1748 1782 Johann Christian Volz 1783 Georg Gottfried Dapp 1783 1807 August Friedrich Bok 1807 1810 Ehemalige Schuler Auswahl Bearbeiten Christian Friedrich Baz Karl Wilhelm Friedrich von Breyer 1771 1818 Andreas Carolus 1632 1704 Gottlob Christian Friedrich Fischhaber 1779 1829 Karl Heinrich von Gros 1765 1840 Matthaeus Hiller 1646 1725 Johann Poschel 1711 1741 Wilhelm Schickard Johann Gottlieb Steeb 1742 1799 Johann Ulrich Steinhofer 1709 1757 Literatur BearbeitenStaatliche Archivverwaltung Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Tubingen Hrsg Der Landkreis Tubingen Amtliche Kreisbeschreibung Die Stadt und Landkreise in Baden Wurttemberg Band II Kohlhammer Stuttgart 1972 ISBN 3 17 258321 X S 25 Eckart Hannmann Klaus Scholkmann Bebenhausen als Gesamtanlage In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 4 Jahrgang Heft 1 1975 S 15 21 PDF Hans Janichen Gerhard Kittelberger Bearb Bebenhausen In Max Miller Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1980 ISBN 3 520 27602 X S 67ff Jurgen Sydow Bearb Die Zisterzienserabtei Bebenhausen Germania sacra NF 16 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Konstanz Band 2 de Gruyter Berlin New York 1984 ISBN 3 11 009647 1 Dieter Stievermann Landesherrschaft und Klosterwesen im spatmittelalterlichen Wurttemberg Thorbecke Sigmaringen 1989 ISBN 3 7995 4113 6 Mathias Kohler Die Bau und Kunstgeschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters Bebenhausen bei Tubingen Der Klausurbereich Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 124 Kohlhammer Stuttgart 1995 ISBN 3 17 011965 6 Jurgen Michler Bebenhausen 1335 Das monumentale Prachtfenster im Chor der Klosterkirche Zeugnis eines kulturgeschichtlichen Umbruchs in Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt des Landesdenkmalamtes Nr 1 1997 Stuttgart 1997 Seite 11 Ursula Schwitalla Wilfried Setzler Hrsg Die Zisterzienser in Bebenhausen Universitatsstadt Tubingen Kulturamt Tubingen 1998 ISBN 3 910090 28 1 Barbara Scholkmann Sonke Lorenz Hrsg Von Citeaux nach Bebenhausen Welt und Wirken der Zisterzienser Veroffentlichungen des Alemannischen Instituts Nr 67 Attempto Tubingen 2000 ISBN 3 89308 305 7 Immo Eberl Die Zisterzienser Geschichte eines europaischen Ordens Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 0103 7 Robert Zagolla Die Bebenhauser Annalen Textkritische Untersuchung und Neuedition DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2002 Tubinger Bausteine zur Landesgeschichte Band 2 ISBN 3 87181 702 3 Mathias Kohler Rainer Y Carla Fandrey Kloster und Schloss Bebenhausen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03113 8 Stefan Gerlach Ein Bau von europaischem Rang Zur architekturgeschichtlichen Bedeutung des Sommerrefektoriums in Bebenhausen In Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden Wurttemberg 45 2008 S 7 29 Wolfgang Wille Die Pitanzstiftung des Eberhard Werkmann von 1309 fur das Kloster Bebenhausen In Sonke Lorenz Volker Karl Schafer Hrsg Tubingensia Impulse zur Stadt und Universitatsgeschichte Festschrift fur Wilfried Setzler zum 65 Geburtstag Tubinger Bausteine zur Landesgeschichte Band 10 In Verbindung mit dem Institut fur Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universitat Tubingen Thorbecke Ostfildern 2008 ISBN 978 3 7995 5510 4 S 67 90 Klaus Gereon Beuckers Patricia Peschel Hrsg Kloster Bebenhausen Neue Forschungen Tagung der Staatlichen Schlosser Baden Wurttemberg und des kunsthistorischen Instituts der Christian Albrechts Universitat zu Kiel am 30 und 31 Juli 2011 im Kloster Bebenhausen Wissenschaftliche Beitrage der Staatlichen Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Band 1 Offizin Scheufele Stuttgart 2011 ISBN 978 3 00 036472 3 Wolfgang Wille Bearb Das Bebenhauser Urbar von 1356 Kohlhammer Stuttgart 2015 Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe A Band 47 ISBN 978 3 17 019222 5 Evangelische Klosterorte in Wurttemberg Magazin in der Reihe Spuren Hg Ev Landeskirche in Wurttemberg Ev Oberkirchenrat Stuttgart 2018 S 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Bebenhausen Sammlung von Bildern Offizielle Website zu Kloster und Schloss Bebenhausen Kloster Bebenhausen in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Das ehemalige Kloster Bebenhausen in der Datenbank Bauforschung Die ehemalige Klosterkirche Bebenhausen in der Datenbank Bauforschung Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Bebenhausen DENKMALPFLEGERISCHER WERTEPLAN GESAMTANLAGE BEBENHAUSEN Regierungsprasidium Tubingen Referat Denkmalpflege November 2013 PDF 3D Modell des Klosters Bebenhausen Kloſter Bebenhauſen bei Tubingen Nach Photographien von P Sinner in Tubingen gezeichnet von M Gronvold In Illustrirte Zeitung 7 November 1874 S 364Einzelnachweise Bearbeiten Wirtembergisches Urkundenbuch Band II Nr 449 Stuttgart 1858 S 248 f Digitalisat Onlineausgabe Datenbank Bauforschung der Landesdenkmalpflege Evangelische Klosterorte in Wurttemberg Magazin in der Reihe Spuren hg Ev Landeskirche in Wurttemberg Ev Oberkirchenrat Stuttgart 2018 S 38 Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 100 242 270 ISBN 978 3 949763 29 8 Hans Haug Im Schatten des Klosters das Dorf Bebenhausen eine Ausnahmeerscheinung unter den Dorfern Wurttembergs Silberburg Verlag Tubingen 2013 ISBN 978 3 8425 1265 8 S 38 Paul Sauer Der schwabische Zar Friedrich Wurttembergs erster Konig DVA Stuttgart 1984 S 385 387 Hans Wilhelm Eckardt Herrschaftliche Jagd bauerliche Not und burgerliche Kritik zur Geschichte d furstl u adligen Jagdprivilegien vornehmlich im sudwestdt Raum Vandenhoeck Gottingen 1976 S 119 Hans Wilhelm Eckardt Herrschaftliche Jagd bauerliche Not und burgerliche Kritik zur Geschichte d furstl u adligen Jagdprivilegien vornehmlich im sudwestdt Raum Vandenhoeck Gottingen 1976 S 55 56 https www swp de suedwesten landespolitik koenigliches gemetzel 21180829 html www kloster bebenhausen de Datenbank Bauforschung der Landesdenkmalpflege Website der Evangelischen Kirchengemeinde Bebenhausen Nikola Hild Katharina Hild Bebenhausen Kloster und Schloss Silberburg Verlag Tubingen 2013 ISBN 978 3 87407 716 3 Restaurierungsarbeiten Im Centralblatt der Bauverwaltung Nr 41 11 Oktober 1884 S 425 abgerufen am 1 Januar 2013 Normdaten Geografikum GND 1052698239 lobid OGND AKS LCCN nr90000629 VIAF 309598870 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Bebenhausen amp oldid 237850500