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Dieser Artikel behandelt die Landschaft Zabergau Fur die manchmal ebenso genannte Apfelsorte siehe Zabergaurenette Das Zabergau auch Zabergau genannt ist eine Region in Baden Wurttemberg rund 40 km nordlich von Stuttgart und 50 km ostlich von Karlsruhe Namensgebend ist die Zaber ein linker Nebenfluss des Neckars Das Zabergau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Klima 3 Geschichte 4 Verkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Michaelsberg bei CleebronnUnter naturraumlichen Gesichtspunkten ist das Zabergau ein Teil des Neckarbeckens Es handelt sich um die naturraumliche Teileinheit Nr 123 8 der Haupteinheitengruppe Neckar und Tauber Gauplatten Die Landschaft wird von Westen her von Keuperbergen umklammert Im Norden bildet der Heuchelberg die Barriere zum Kraichgau im Suden liegt der Stromberg Die Zaber entspringt im Stromberg sudlich von Zaberfeld und fliesst zuerst in die Ehmetsklinge Danach fliesst sie weiter in ostliche Richtung und mundet nach 22 km bei Lauffen am Neckar in den Neckar Wahrzeichen des Zabergaus ist der 394 Meter hohe Michaelsberg bei Cleebronn An der Zaber liegen die Orte Brackenheim Guglingen Pfaffenhofen und Zaberfeld Ferner rechnet man die Orte Cleebronn das mit seinem Gemeindegebiet an die Zaber grenzt sowie Nordheim dazu Im weiteren Sinne wurden und werden auch Bonnigheim 1 und das als Tor zum Zabergau bezeichnete Lauffen 2 einbezogen Klima BearbeitenAufgrund der geschutzten Lage ist das Kleinklima mild Im Zabergau wird vermutlich schon seit dem fruhen Mittelalter wie im benachbarten Neckarland intensiver Weinbau betrieben Eine Aufzeichnung im Codex Laureshamensis berichtet von einer Stiftung aus dem Jahre 793 die unter anderem Weinberge im Zabergau umfasst haben soll Auch fur die Kloster Weissenburg und Hirsau werden fur das 9 und 10 Jahrhundert Erwerbungen und Besitzungen im Zusammenhang mit dem Weinbau erwahnt 3 Geschichte BearbeitenDas Zabergau zahlt zu den altesten Siedlungsgebieten Sudwestdeutschlands Die beiden angrenzenden Keuper Hohenzuge waren vermutlich schon in der Mittelsteinzeit besiedelt Fur die Jungsteinzeit sind in fast allen Gemarkungen des Zabergaus Siedlungsreste nachgewiesen Die meisten davon sind den Bandkeramikern zuzuordnen aber auch Siedlungen der Rossener Kultur der Michelsberger Kultur und der Schnurkeramiker wurden gefunden Aus der Bronzezeit stammen Siedlungsreste in der Nahe der Orte Hausen Nordheim Hohenstein und Sersheim sowie ein Urnenfriedhof bei Meimsheim Aus der Hallstattzeit stammen Grabhugel bei Leonbronn und an den Randern des Strom und Heuchelberges Auch Befestigungen bei Freudental und auf der Eselsburg sowie die Rennwege die durchlaufenden Hohenwege uber Strom und Heuchelberg stammen vermutlich aus jener Zeit Die Kelten besassen zwischen 400 vor Christus bis um Christi Geburt eine Fliehburg auf dem Michaelsberg Siedlungsreste fanden sich bei Brackenheim und Guglingen Zur Romerzeit war das Zabergau dicht besiedelt Zwischen Lauffen und Guglingen befanden sich 14 Siedlungen meist grosse villae rusticae die oberhalb des Hochwasser spiegels der Zaber auf Loss hugel gesetzt waren Die romischen Strassen verliefen im Talgrund und verbanden diese Siedlungen direkt im Gegensatz zu den alteren Rennwegen auf den Hohen Vom 4 Jahrhundert n Chr an nimmt der romische Einfluss ab und wird durch zugezogene Alamannen dominiert Die Orte im Zabergau die auf ingen enden sind als alemannische Grundungen anzusehen Reihengraberfelder in Guglingen Frauenzimmern Brackenheim Meimsheim Bonnigheim Erligheim und Horrheim sind Zeugnisse aus der fruhalemannischen Zeit Der zeitweise 350 Hektar grosse Allmendwald auf dem Stromberg an dem bis zu 30 Gemeinden Anteil hatten war ein typisches Beispiel alemannischen Bodenrechts das erst 1883 mit dem Verkauf an den wurttembergischen Staat sein Ende fand Nach der Schlacht von Zulpich wurden die Alemannen um 500 von den Franken aus dem Zabergau verdrangt Nur wenig weiter sudlich etwa entlang der Enz verlief die Grenze zum schwabischen Stammesgebiet Der Name Zabergau ist vermutlich frankischen Ursprungs da die Franken bevorzugt Flussnamen fur die Gau einteilung verwendeten Im 12 und 13 Jahrhundert setzte mit dem Wachstum der Bevolkerung in ganz Deutschland auch im Zabergau eine erneute Rodungs und Besiedlungswelle ein Sie stiess in die engeren und hoher gelegenen Teile der Taler vor Dabei entstanden die Dorfer und Weiler des oberen Zabertals und Siedlungen seitab vom Tal wie Cleebronn und Haberschlacht Einzelne dieser Siedlungen beispielsweise Balzhof zwischen Cleebronn und Frauenzimmern und Morderhausen bei Zaberfeld gingen spater wieder zugrunde Die tonangebenden Adelsfamilien im Zabergau waren im Hochmittelalter die Herren von Magenheim die Herren von Neipperg und die Herren von Sternenfels die sich ursprunglich Kurnbach nannten Das westliche Vorland des Stromberges stand bis zur Reformation unter dem vorherrschenden Einfluss des Klosters Maulbronn Im Bauernkrieg 1524 1526 war auch das Zabergau betroffen Eine Schar angefuhrt von Hans Wunderer aus Pfaffenhofen eroberte das Deutschordensschloss Stocksberg Im Dreissigjahrigen Krieg und im Pfalzischen Erbfolgekrieg war die offene Senke zum Neckarland hin Einfall und Durchzugsgebiet es wurde von Hunger Seuchen und Plunderungen heimgesucht Es dauerte bis weit in das 18 Jahrhundert hinein bis sich das Land von den Verlusten dieser Zeit erholt hatte Anfang des 18 Jahrhunderts wurde das Dorf Nordhausen gegrundet Gegen den Widerstand von Teilen der ansassigen Bevolkerung wurden hier 55 aus dem Piemont gefluchtete Waldenser Familien angesiedelt es handelt sich um die letzte Waldenserkolonie die in Wurttemberg gegrundet wurde Verkehr BearbeitenDie wichtigsten Durchgangsstrassen im Zabergau sind die L 1103 Bretten Brackenheim sowie L 1106 Brackenheim Heilbronn Die Zabergaubahn von Lauffen am Neckar nach Leonbronn wurde 1886 Lauffen am Neckar bis Guglingen bzw 1901 Verlangerung bis Leonbronn als Schmalspurbahn in Betrieb genommen In den 1960er Jahren wurde die Strecke auf Normalspur umgebaut 1986 wurde der Personenverkehr 1994 auch der Guterverkehr eingestellt Literatur BearbeitenOtto Linck Das Zabergau mit Stromberg und Heuchelberg Verlag Hohenlohische Buchhandlung Oehringen Wurtt 1949 Reinhard Gull Kulturlandschaft im Fokus Das Zabergau eines der altesten Siedlungsgebiete im Sudwesten In Statistisches Monatsheft Baden Wurttemberg 6 2013 S 49 52 abgerufen am 21 Juni 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Zabergau Reisefuhrer Neckar Zaber Tourismus Reinhard Wolf Kulturlandschaft des Jahres Zabergau Strom und Heuchelberg Eine kleine Naturkunde In schwaebischer heimatbund de 2009 archiviert vom Original am 15 Januar 2012 abgerufen am 21 Juni 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Klunzinger Geschichte des Zabergaus und des jetzigen Oberamts Brackenheim Stuttgart 1841 Reprint Magstadt 1984 Von der Stadt Bonnigheim nun sagt Crusius in seiner Schwab Chronik Ist eine fruchtbare und lustige Stadt im Zabergow Dieter Buck Das grosse Buch vom Stromberg Silberburg Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 87407 704 0 S 99 Theodor Bolay Weinbau im Zabergau einst und jetzt Verlag Eduard Krug Bietigheim 1969 S 31 ff 49 0702 9 0338 Koordinaten 49 4 12 7 N 9 2 1 7 O Normdaten Geografikum GND 4067245 1 lobid OGND AKS VIAF 240338959 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zabergau amp oldid 238164992