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Nordhausen ist ein Dorf in Baden Wurttemberg das seit 1975 zu Nordheim gehort Seit dem 1 Oktober 2022 darf der Ort die Bezeichnung Waldenserort fuhren 1 NordhausenGemeinde NordheimWappen von NordhausenKoordinaten 49 6 N 9 6 O 49 102194444444 9 1048333333333 199 Koordinaten 49 6 8 N 9 6 17 OHohe 199 m u NNFlache 2 03 km Einwohner 1569 2009 Bevolkerungsdichte 773 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 74226Vorwahl 07135 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Politik 5 1 Bildung 5 2 Religionen 5 3 Freundschaftliche Beziehungen 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenNordhausen liegt in rund 199 m Hohe am Sudrand des Heuchelbergs am Eingang des Zabergaus Geschichte BearbeitenNordhausen wurde im Jahr 1700 fur vertriebene Waldenser aus dem Piemont uberwiegend aus Mentoulles und Usseaux im Chisone Tal neu gegrundet Die Waldenser waren zunachst 1699 nach Waldensberg in der Gegend von Hanau gekommen von dort waren jedoch wegen der harten Lebensbedingungen rund 200 Personen im Mai und Juni 1700 in die Gegend von Brackenheim weitergezogen Die Kolonisten von Nordhausen fanden hier verhaltnismassig gute Bedingungen vor reichten doch zuvor in Waldensberg die Umstande nicht aus vor allem die Wasserversorgung der Kolonisten zu sichern Die Fluchtlinge siedelten sich mit Erlaubnis des Herzogs Eberhard Ludwig von Wurttemberg in einem von den Nachbargemeinden Nordheim und Hausen an der Zaber heute Stadtteil Brackenheims abgetretenen Landstrich an Dieses Gebiet war durch die Verwustungen des Dreissigjahrigen Krieges und der franzosischen Uberfalle zum Teil ode uberwachsen und sumpfig doch der Boden war gut Die Grundung des Ortes wurde im Juni 1700 vollzogen Die Kolonie hatte lange keinen Namen da sich die aus verschiedenen Orten im Chisone Tal stammenden Siedler nicht auf einen gemeinsamen an die Heimat erinnernden Ortsnamen einigen konnten Der Name Nordhausen wurde 1704 als Ortsname per Erlass festgelegt der Name ist vermutlich ein Kunstwort aus den Namen der Muttergemeinden Nordheim und Hausen Die Waldenser erhielten von Herzog Eberhard Ludwig das Recht in ihrer Sprache reformierten Gottesdienst zu feiern ihre Pfarrer und Schulmeister selbst zu wahlen und unter der Aufsicht einer besonderen Deputation ihre Kirchenangelegenheiten auf ihren Synoden selbst zu verwalten Der wurttembergische Herzog war bestrebt es den Fluchtlingen so angenehm als moglich zu machen Sie waren von jeglicher Leibeigenschaft befreit und mussten in den ersten 15 Jahren keinerlei Steuern bezahlen die Steuerlast musste in dieser Zeit von den Burgern der Muttergemeinden weiter getragen werden Bis 1823 war die Amts Schul und Kirchensprache in Nordhausen Franzosisch Nordhausen gilt als jungste Siedlungs Neugrundung des Landkreises Heilbronn 1939 wurden 309 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 334 2 Am 1 Januar 1975 wurde der Ort nach Nordheim eingemeindet 3 Nordhausen hat den Charakter eines Strassendorfs was auf die Tatsache zuruckgeht dass Nordhausen eine geplante Siedlung ist Die Hauptstrasse ist von kleinbauerlichen Anwesen des 18 und 19 Jahrhunderts gepragt Die Hauser jenseits der Durchgangsstrasse sind jungeren Datums und zeugen von den grossen Ortserweiterungen nach dem Zweiten Weltkrieg Des Weiteren kamen nach dem Krieg viele Fluchtlinge und Vertriebene auch nach Nordhausen Vor allem Familien aus Fachria einem Dorf in Rumanien siedelten sich hier an und wohnten und wohnen heute noch grossteils in der gleichnamigen Strasse am Ostende des Dorfes Aus dem historischen Baubestand ragen die Waldenserkirche und das Alte Rathaus heraus Die 1821 erneuerte Waldenserkirche war die Kirche der in Nordhausen ab 1700 aufgenommenen Waldenser die dort den Gottesdienst in franzosischer Sprache feierten bis sie sich 1823 der evangelischen Landeskirche anschlossen Die Kirche weist die fur die Waldenser typische Anordnung der Kanzel in der Mitte des Kirchenschiffs auf Seit 2002 erinnert das von Hermann Koziol gestaltete Waldenserzeichen an die Ortsgrundung im Jahre 1700 Wappen BearbeitenDas Wappen von Nordhausen zeigt eine Pflugsage und zwei Sterne in gelber Farbe auf blauem Grund Die Pflugsage erinnert an die Urbarmachung des oden Landstriches bei der Grundung der Siedlung im Jahre 1700 Die beiden Sterne symbolisieren die Muttergemeinden Nordheim und Hausen an der Zaber Die Farbgebung ist an das Wappen der Waldenser angelehnt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Waldenserkirche in der Ortsmitte wurde 1821 geweiht und ersetzt einen Vorgangerbau aus dem Jahre 1721 Sehenswert ist der schlichte Innenraum mit der dominierenden Kanzel die in reformierter Tradition die Predigt als zentraler Bestandteil des Gottesdienstes symbolisiert Im Juni feiert die Kirchengemeinde den Waldensersonntag der an die Ortsgrundung erinnert Zu diesem Anlass ist auch die grosse franzosischsprachige Altarbibel zu sehen Das 1921 eingeweihte Kriegerdenkmal bei der Waldenserkirche schuf Albert Volk aus Weinsberg es wurde 1955 um die Namen der ortlichen Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erganzt 4 Rat Pfarr und Schulhaus von 1836 Auf dem Kelterplatz erinnert seit 2002 die Skulptur Waldenserzeichen von Hermann Koziol an die Ortsgrundung Das Dorfmuseum Nordhausen dokumentiert die Geschichte Nordhausens und der Waldenserbewegung 5 nbsp Waldenserkirche in Nordhausen nbsp Rat Pfarr und Schulhaus NordhausenPolitik BearbeitenSeit seiner Grundung selbststandige Gemeinde wurde Nordhausen im Jahre 1975 im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Nordheim eingegliedert Letzter Burgermeister der Gemeinde Nordhausen war Willy Weidenmann Seit der Eingemeindung gab es in der Ortschaft Nordhausen von 1975 bis zu seiner Selbstauflosung 2009 einen Ortschaftsrat und einen ehrenamtlichen Ortsvorsteher 6 Letzte Ortsvorsteherin war Gisela Fischer Bildung Bearbeiten In Nordhausen gibt es eine eigene einzugige Grundschule mit etwa 70 Schulern Ausserdem gibt es den kommunalen Kindergarten Rappelkiste sowie den Naturkindergarten Wurzelzwerge Der Naturkindergarten wurde bis 2020 von einem privaten Tragerverein betrieben Seitdem liegt die Tragerschaft bei der Gemeinde Nordheim Religionen Bearbeiten In Nordhausen gibt es eine eigene evangelische Kirchengemeinde Diese war ursprunglich eine Waldensergemeinde die im Jahre 1823 in die Wurttembergische Landeskirche gegen den Widerstand der Nordhauser eingegliedert wurde Pfarrer der Kirchengemeinde ist seit 2004 Hans Georg Schmid Freundschaftliche Beziehungen Bearbeiten Nordhausen unterhalt inoffizielle freundschaftliche Beziehungen zu den Dorfern Nordhausen AA in Deutschland seit den 1960er Jahren und Usseaux in Italien seit den 1970er Jahren Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJean Henri Perrot 1798 1853 letzter Schulmeister der Waldenser in WurttembergLiteratur BearbeitenNordhausen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Brackenheim Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 55 H Lindemann Stuttgart 1873 S 356 360 Volltext Wikisource Heimatbuch Nordheim und Nordhausen Gemeinde Nordheim Nordheim 1999 300 Jahre Waldenserort Nordhausen Verein Waldenserort Nordhausen Nordhausen 2000 Ulrich Maier Asyl Im Zabergau Das Fluchtlingsschicksal der Waldenserfamilie Conte und die Grundung Nordhausens In Schwabische Heima 70 Jg 2019 Heft 2 S 185 192 online Einzelnachweise Bearbeiten Bekanntmachungen des Ministeriums des Inneren fur Digitalisierung und Kommunen Baden Wurttemberg uber die Genehmigung von sonstigen Bezeichnungen vom 1 September 2022 Az IM2 2200 6 1 GABl BW 2022 S 819 Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 465 Norbert Jung 1914 Albert Volk Kriegerdenkmale 2014 Heilbronn 2014 ISBN 978 3 934096 39 4 S 20 23 Website des Vereins Waldenserort Nordhausen mit Informationen zu Museum und Waldenserzeichen Elke Khattab Beide Dorfer sind gut verschmolzen In Heilbronner Stimme 25 Mai 2009 bei stimme de abgerufen am 20 September 2009 Normdaten Geografikum GND 4387069 7 lobid OGND AKS VIAF 238103618 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordhausen Nordheim amp oldid 237267300