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Herzog Eberhard Ludwig 18 September 1676 in Stuttgart 31 Oktober 1733 in Ludwigsburg war von 1677 bis 1733 der zehnte ab 1693 regierende Herzog von Wurttemberg 2 Er begrundete im Herzogtum Wurttemberg den Absolutismus konnte diesen jedoch aufgrund des Widerstandes der wurttembergischen Landstande nie in voller Auspragung durchsetzen Einerseits reformierte er das Steuerwesen forderte Manufakturen und Bergbau machte durch die Aufnahme der Hugenotten neue Gewerbe heimisch und setzte ein stehendes Heer durch Andererseits hinterliess er mit seinem hofischen Reprasentationsbedurfnis das allerdings typisch fur die Zeit des Barock war einen hohen Schuldenberg Herzog Eberhard Ludwig von Wurttemberg mit seinem schwarzen Amerikanischen Wolfshund Melac 1 um 1720 von einem unbekannten KunstlerMit der ausserehelichen Beziehung zu seiner Matresse Wilhelmine von Gravenitz provozierte Eberhard Ludwig eine Staatsaffare Als erfahrener Feldherr stieg er bis zum Reichsgeneralfeldmarschall des Heiligen Romischen Reiches auf Da er ohne mannlichen Abkommling blieb fiel nach seinem Tod die Regentschaft im lutherischen Wurttemberg an die katholische Nebenlinie Wurttemberg Winnental 3 Auf Eberhard Ludwig geht die barocke Grundung von Residenzschloss und Stadt Ludwigsburg zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben bis zum Herrschaftsantritt 1676 1693 1 1 Herkunft 1 2 Erziehung 1 3 Pfalzischer Erbfolgekrieg 1688 1697 1 4 Vorzeitige Mundigkeit 1693 2 Eberhard Ludwig als regierender Herzog 1693 1733 2 1 Fruhe Regierungsjahre 1693 1700 2 1 1 Rahmenbedingungen 2 1 2 Regierungspraxis 2 1 3 Heirat 1697 2 1 4 Frieden von Rijswijk 1697 2 1 5 Erster Landtag und Konflikt mit den Landstanden 1698 1699 2 1 6 Aufnahme von Waldensern und Hugenotten ab 1699 2 1 7 Einfuhrung des Gregorianischen Kalenders 1700 2 2 Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges 1701 1714 2 2 1 Anderung des Wappenschildes 1705 2 2 2 Beginn der Beziehung mit Wilhelmine von Gravenitz 1706 2 2 3 Gravenitz Staatsaffare 1707 1710 2 2 4 Grundung des Kommerzienrates 1709 2 2 5 Verhandlungen mit Frankreich ab 1711 2 2 6 Ruckkehr der Gravenitz 1711 2 2 7 Schiffbarmachung des Neckars 1712 1714 2 2 8 Einfuhrung der Ertragssteuer 1713 2 2 9 Friede von Baden 1714 2 3 Friedensperiode 1714 1733 2 3 1 Ruckfall der Grafschaft Mompelgard 1723 2 3 2 Reise und Aufenthalt an dem preussischen Hof 1731 2 3 3 Konfessionspolitisches Thronfolge Problem 1731 2 3 4 Einfuhrung der neuen Kriminalprozessordnung 1732 2 3 5 Verschuldung und Funktion des Hofes 2 3 6 Tod 1733 3 Kultur und Kunst 3 1 Stiftung des Hubertus Orden 3 2 Die Jagd 3 3 Grundung von Ludwigsburg 3 4 Hofzeremoniell 4 Rezeption 5 Stammbaum 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben bis zum Herrschaftsantritt 1676 1693 BearbeitenHerkunft Bearbeiten Herzog Eberhard Ludwig wurde am 18 September 1676 in Stuttgart geboren Er war das dritte Kind von Herzog Wilhelm Ludwig von Wurttemberg und seiner Ehefrau Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt 4 Als erstgeborener Sohn war er von Anfang an zum Thronerben fur das Herzogtum Wurttemberg bestimmt 4 Als sein Vater am 23 Juni 1677 starb wurde der 9 Monate alte Eberhard Ludwig Herzog von Wurttemberg Da er noch nicht in der Lage war selbst zu regieren bestimmte das Oberhaupt des Heiligen Romischen Reiches Kaiser Leopold I am 27 November 1677 Friedrich Karl von Wurttemberg Winnental zum Obervormund des jungen Eberhard Ludwig Friedrich Karl war der funf Jahre jungere Bruder des verstorbenen Herzogs Wilhelm Ludwig 4 Die Mutter von Eberhard Ludwig ernannte der Kaiser zur Mitvormunderin Sie hatte in der Erziehung Eberhard Ludwigs zwar ein Mitspracherecht war dem Obervormund Friedrich Karl aber untergeordnet 4 De facto nahm er die Stellung eines regierenden Reichsfursten ein 4 nbsp Der Vater Herzog Wilhelm Ludwig von Wurttemberg Portrat von 1647 unbekannter Kunstler nbsp Die Mutter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt Portrat von 1675 unbekannter schwedischer Hofmaler nbsp Der Obervormund Friedrich Karl von Wurttemberg Winnental Portrat von 1652 unbekannter KunstlerErziehung Bearbeiten Der Obervormund festigte mit seiner am franzosischen Vorbild orientierten Hofhaltung das absolutistische Standesbewusstsein Eberhard Ludwigs Ein selbstbewusstes Auftreten und vornehme Umgangsformen waren im 17 und 18 Jahrhundert in der hofischen Gesellschaft unerlasslich um den eigenen Rang widerzuspiegeln 5 Aber auch Frommigkeit wurde von einem zukunftigen Reichsfursten erwartet 5 Eberhard Ludwigs Mutter Sibylla von Hessen Darmstadt setzte eine streng religiose Erziehung durch 6 So hat sich bis heute ein theologisches Lehrbuch des Herzogs erhalten die sogenannte Theologia Ihro Hochfurstliche Durlaucht Eberhardi Ludovici Herzogen von Wurttemberg und Teck 6 In diesem Lehrbuch wurden dem Herzog Fragen gestellt die detaillierte Bibelkenntnisse voraussetzten Eberhard Ludwig erhielt vier Erzieher die ihn in den Sprachen Latein Franzosisch und Italienisch aber auch in Religion Geographie Geschichte Kriegswissenschaft und Staatsrecht unterrichteten 5 Von Hofmeister Johann Friedrich von Staffhorst lernte Eberhard Ludwig Reit Fecht und Tanzkunst Zu ihm sollte der spatere Herzog ein Leben lang ein enges Vertrauensverhaltnis pflegen Staffhorst sollte sogar zum Leiter des Geheimen Regierungsrates aufsteigen der hochsten gesetzgebenden Staatsinstitution 7 Pfalzischer Erbfolgekrieg 1688 1697 Bearbeiten nbsp Kampfgebiete von 1688 1689 visualisiert auf den heutigen deutschen GrenzenDie Kindheit Eberhard Ludwigs wurde durch den sogenannten Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 uberschattet Schon zuvor in den 70er und 80er Jahren des 17 Jahrhunderts mitten im Frieden hatte der franzosische Konig Ludwig XIV zum Heiligen Romischen Reich gehorende Territorien im Elsass und nordlich von Lothringen bis zur Eifel dem franzosischen Konigreich einverleibt 8 Im Regensburger Waffenstillstand von 1684 hatte Kaiser Leopold I die franzosischen Eroberungen auf 20 Jahre anerkannt Mit dem erneuten Waffengang dem Pfalzischen Erbfolgekrieg wollte Ludwig XIV vom Kaiser die dauerhafte Anerkennung seiner Eroberungen erzwingen 8 Unter Berufung auf angebliche Erbanspruche seiner Schwagerin Liselotte von der Pfalz unternahm Ludwig XIV einen Feldzug gegen das Heilige Romische Reich Nachdem franzosische Truppen die Festung Philippsburg eingenommen hatten floh Eberhard Ludwig vor den vordringenden Truppen erst in die Reichsstadt Nurnberg und dann weiter nach Regensburg dem Sitz des Immerwahrenden Reichstages Die demutigende Flucht trug dazu bei dass er als Herzog trotz erheblichen politischen Widerstandes daran interessiert war ein stehendes Heer beizubehalten 9 Noch konnte der 16 jahrige Herzog aber keinen eigenen politischen Willen geltend machen da er nach bestehendem Recht erst mit 18 Jahren die Regierungsgeschafte ubernehmen konnte Bis Mitte Dezember 1688 brachten die Franzosen den Norden des Herzogtum Wurttemberg unter ihre Kontrolle und eroberten sogar die herzogliche Hauptstadt Stuttgart Eberhard Ludwigs Vormund Friedrich Karl erreichte in Regensburg jedoch dass Kaiser Leopold I 3000 Soldaten die zuvor gegen die Osmanen in Ungarn gekampft hatten in Richtung Stuttgart geschickt wurden Die franzosischen Truppen liessen es nicht auf eine Schlacht ankommen sondern zogen sich aus Stuttgart zuruck 9 Vorzeitige Mundigkeit 1693 Bearbeiten nbsp Der Kaiser des Heiligen Romischen Reiches Leopold I Portrat von 1667 Jean Thomas van YperenDer Pfalzische Erbfolgekrieg wurde noch in anderer Hinsicht folgenreich fur das Herzogtum Wurttemberg indem er Eberhard Ludwigs Regierungsantritt beschleunigte 10 Am 27 September 1692 geriet Friedrich Karl in franzosische Kriegsgefangenschaft Zwar gelang es die franzosische Armee aus Wurttemberg auf das linke Rheinufer zuruckzudrangen doch blieb Friedrich Karl ein wichtiges Faustpfand fur Ludwig XIV Der franzosische Konig bot dem Obervormund die Freilassung an sofern er die aussenpolitische Neutralisierung Wurttembergs garantiere Der militarische Abfall Wurttembergs von Kaiser Leopold I hatte der franzosischen Armee den Weg nach Bayern und Osterreich geoffnet 10 Die wurttembergischen Landstande Vertreter des Burgertums und der evangelischen Geistlichkeit erkannten nun die Chance den verhassten Obervormund abzusetzen Friedrich Karl hatte gegenuber den Landstanden mehrfach den Vorrang der herzoglichen Macht betont und war nicht auf eine Auflosung des stehenden Heeres eingegangen Aus diesem Grund forderten die Landstande nun Eberhard Ludwigs Mutter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt auf den Kaiser darum zu bitten ihren Sohn fur mundig zu erklaren Dies kam einem Staatsstreich gleich Allerdings verfolgte auch Magdalena Sibylla das Interesse sich ihres wichtigsten politischen Rivalen zu entledigen 11 In der Abwesenheit Friedrich Karls hatte sie eine Versohnungspolitik mit den Landstanden betreiben konnen Eine Ruckkehr des Obervormunds an die Macht hatte ihren politischen Einfluss beendet Magdalena Sibylla unterrichtete Kaiser Leopold I brieflich uber die Neutralitatsverhandlungen Friedrich Karls mit Frankreich Daraufhin teilte der Kaiser ihr am 10 Januar 1693 mit dass er Eberhard Ludwig fur mundig erklart habe Eine Kopie der Mundigkeitsurkunde war dem Brief beigefugt Mit diesem Schriftstuck konnte Eberhard Ludwig offiziell die Regierungsgeschafte als Herzog von Wurttemberg ubernehmen 10 Eberhard Ludwig als regierender Herzog 1693 1733 BearbeitenFruhe Regierungsjahre 1693 1700 Bearbeiten Rahmenbedingungen Bearbeiten Bei seiner Regierungsubernahme stand Eberhard Ludwig immensen aussen und innenpolitischen Herausforderungen gegenuber Zwar hatten die Grafen und Herzoge von Wurttemberg ihr Land durch eine geschickte Heiratspolitik zum bedeutendsten Kleinstaat im Sudwesten des Heiligen Romischen Reiches erhoben doch lag Wurttemberg geopolitisch zwischen habsburgischen Territorien wie Freiburg im Breisgau und dem Konigreich Frankreich Seine Lage zwischen den beiden europaischen Grossmachten Osterreich und Frankreich machte Wurttemberg wiederholt zum Kriegsschauplatz 12 Durch die Folgen des Dreissigjahrigen Krieges 1618 1648 des Pfalzischen Erbfolgekrieges 1688 1697 und spater noch des Spanischen Erbfolgekrieges 1701 1714 war das Herzogtum von schweren Zerstorungen und Entvolkerungen gekennzeichnet die den Staat wirtschaftlich in seiner Entwicklung zuruckwarfen 1693 wurden wurttembergische Stadte wie Marbach Backnang Grossbottwar und Beilstein von den franzosischen Soldaten niedergebrannt Die Plunderungen Kontributionszahlungen und Brandschatzungen begunstigten die Ausbreitung von Seuchen und Nahrungsmittelmangel 13 Die 340 000 Einwohner Wurttembergs waren zum Grossteil mittellose Bauern die noch die mittelalterliche Dreifelderwirtschaft betrieben und regelmassig von Hungersnoten betroffen waren 14 Zu Wurttemberg gehorten nur wenige Stadte wie Stuttgart und Tubingen Esslingen und Heilbronn waren Reichsstadte Zu den innenpolitischen Problemen gehorte auch dass das Land ein dualistischer Standestaat war Dualistisch meint hier dass zwei voneinander unabhangige Krafte der Herzog auf der einen und die wurttembergischen Landstande auf der anderen Seite sich die Macht im Staat teilten und dabei gegensatzliche politische Ziele verfolgten Seit dem Tubinger Vertrag von 1514 hatten die Landstande als Vertreter der evangelischen Geistlichkeit und burgerlichen Oberschicht das Recht auf Steuerbewilligung 12 Mit diesem Druckmittel konnten sie vielfach bedeutenden Einfluss auf die Politik der wurttembergischen Herzoge ausuben Regierungspraxis Bearbeiten Der junge Herzog war auf die immensen politischen Herausforderungen die ihn als Herzog erwarteten nicht vorbereitet Er hatte zwar eine gute Erziehung erhalten war jedoch weder von seinem Obervormund noch von seiner Mutter in das eigentliche Regierungsgeschaft eingefuhrt worden Dem 16 jahrigen Herzog fehlte die Disziplin Akten durchzuarbeiten oder Reformen zu delegieren Dieser Umstand begunstigte die Etablierung von fahigen Gunstlingen des Herzogs im Geheimen Rat dem hochsten gesetzgebenden Organ Eine besonders wichtige Stutze wurde der Hofmeister Johann Friedrich von Staffhorst Anfangs bemuhte sich noch Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt Einfluss auf den Geheimen Rat auszuuben doch Eberhard Ludwig drangte sie letztlich an den politischen Rand 15 Nur seine Reprasentationspflichten fullte Eberhard Ludwig zuverlassig aus Die grosszugige Forderung von Musik und Theater diente dazu seine politische Zugehorigkeit zum zivilisierten Kreis des Hochadels zu demonstrieren Da einerseits der Herzog die Verwaltung seines Landes dem Geheimen Rat nahezu vollstandig uberliess und andererseits die hofische Kultur derart gefordert wurde nannte der franzosische Gesandte als erste Charaktereigenschaft Eberhard Ludwigs die Oberflachlichkeit 15 Heirat 1697 Bearbeiten nbsp Die Ehefrau Johanna Elisabeth von Baden Durlach Jahr und Kunstler unbekanntDie Verheiratung des bereits 21 jahrigen Eberhard Ludwig wurde von der Herzoginmutter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt geplant Normalerweise wurden Fursten schon im Alter von 16 oder 17 Jahren vermahlt 16 Die Eheschliessung Eberhard Ludwigs geschah aus Sicht der Zeitgenossen also ungewohnlich spat war aus politischen Grunden aber unvermeidlich Magdalena Sibylla entschied sich fur die 16 jahrige Johanna Elisabeth von Baden Durlach die Schwester des spateren Landesherrn Karl III Wilhelm von Baden Durlach Geographisch grenzte das Herzogtum Wurttemberg an die Markgrafschaft Baden Durlach Eine Eheverbindung konnte somit die territoriale Stellung des wurttembergischen Herzogs im Suden des Heiligen Romischen Reiches starken Sowohl das Haus Wurttemberg als auch das Haus Baden Durlach gehorten zu den altesten Dynastien in Europa wodurch das hohe Ansehen beider Familien gewahrt wurde Beide Dynastien waren zudem durch eine uber mehrere Jahrhunderte zuruckreichende Heiratspolitik eng miteinander verbunden 16 Die Heirat sollte also auch das traditionelle Bundnis zwischen Baden Durlach und Wurttemberg aufrechterhalten vor allem aber einen weiteren Thronfolger ermoglichen der den Fortbestand Wurttembergs garantierte Im April 1697 wurde die Verlobung in Basel dem kriegsbedingten Exil der Markgrafen von Baden Durlach gefeiert 16 Wahrend der Feierlichkeiten wurde vom Rat der Stadt Basel ein Mahl zu Ehren Eberhard Ludwigs organisiert dem Brautpaar wurden von den Honoratioren Gluckwunsche und Geschenke uberreicht Die Trauung selbst fand am 6 Mai 1697 um 20 00 Uhr im kleinen Kreis statt Lediglich die Eltern und Geschwister vier Oberhaupter der Stadt Basel ein Adeliger aus der franzosischen Auvergne und einige wenige Kavaliere waren anwesend Nach dem Festessen tanzte die Gesellschaft das hofische Menuett wozu vier Diskantgeigen aufspielten 17 Den Einzug seiner Braut in Stuttgart hatte Eberhard Ludwig schon Wochen vorher genaustens organisiert Zu ihrem Empfang stellte er eine Leibgarde zu Pferd auf die im Schlosspark positioniert war Nach dem Einzug im Hauptstatter Tor hatten 40 bis 50 Mann die Herzogin zu begrussen Da die Gemahlin von der langen Kutschfahrt zu erschopft war sollten Landstande und Stadtdelegierte erst am nachsten Tag ihre Aufwartung machen durfen Von allen Kanzeln im Herzogtum sollte die Ankunft von Johanna Elisabeth angekundigt werden Am 15 Mai 1697 zog sie prachtvoll mit 44 Pferden in Stuttgart ein 18 Allerdings verschlechterte sich die Beziehung zwischen Eberhard Ludwig und Johanna Elisabeth von Baden Durlach immer mehr 16 Frieden von Rijswijk 1697 Bearbeiten nbsp Obelisk zur Erinnerung an den Abschluss des Friedens von RijswijkDer Pfalzische Erbfolgekrieg setzte sich noch bis Oktober 1697 fort Wurttemberg selbst war dabei seit 1695 durch die Eppinger Linien geschutzt Dem Elend des Krieges setzte erst der Frieden von Rijswijk vom 30 Oktober 1697 ein Ende 19 Eberhard Ludwig schickte die Geheime Rate Johann Georg von Kulpis und Anton Gunther von Heespen zu den Verhandlungen Im Namen des wurttembergischen Herzogs der nicht personlich an den Verhandlungen teilnahm sollten sie die Ruckgabe der Stadt Strassburg an das Heilige Romische Reich und eine franzosische Entschadigungszahlung von 8 Millionen Gulden fordern Der Kaiser und die katholischen Reichsstande lehnten dies jedoch aus Rucksicht auf den schnellstmoglichen Friedensabschluss ab Immerhin erhielt Eberhard Ludwig die Grafschaft Mompelgard zuruck eine wurttembergische Exklave die komplett vom franzosischen Staatsgebiet umschlossen war 19 nbsp Landtagsgebaude der Wurttembergischen Landstande in Stuttgart vor 1900 angefertigt von August FedererErster Landtag und Konflikt mit den Landstanden 1698 1699 BearbeitenIn der zweiten Halfte der 1690er Jahre wurde sich Eberhard Ludwig seiner Verantwortung als Herzog bewusster 20 Vor allem im Hinblick auf den Pfalzischen Erbfolgekrieg wollte er eine effizientere Verteidigung des Landes sicherstellen Seit der franzosischen Eroberung von Strassburg und dem Elsass fehlte Wurttemberg eine bedeutende Pufferzone Ein gut ausgebildetes stehendes Heer war fur den Herzog daher unerlasslich jedoch drangten ihn die wurttembergischen Landstande in Friedenszeiten auf Zusatzabgaben zu verzichten Zur Zeit des Pfalzischen Erbfolgekrieges hatte bereits der Obervormund Friedrich Karl fur die Finanzierung eines stehenden Heeres die Abgabe des 30 Teils von Getreide und Weinertragen verlangt 20 Nun jedoch herrschte Frieden und die Landstande forderten nicht nur die Auflosung der Abgabe sondern auch des ganzen Heeres Sie drohten dem Herzog damit nicht langer fur die Kosten des wurttembergischen Heeres aufkommen zu wollen Damit bestand die Notwendigkeit eines Landtages also einer gemeinsamen Sitzung von Herzog und Landstanden 21 nbsp Ein Putto malt das Portrat des Herzogs Eberhard Ludwig Wandbild von Luca Antonio Colomba im Schloss Ludwigsburg 1711Am 29 September 1698 berief Eberhard Ludwig den Landtag ein 20 Bei dieser Gelegenheit wollte der Herzog den Landstanden vor Augen fuhren dass er sie nicht als gleichberechtigte politische Partner anerkannte Zu diesem Zweck nutzte er eine fur ihn typische hofische Prachtentfaltung Im Hof des Alten Schlosses der Stuttgarter Hauptresidenz empfingen Spalier stehende in edle Uniformen gekleidete Leibgardisten die Vertreter der Landstande Der Herzog erwartete sie von einem erhohten mit kostbaren Teppichen bedeckten Podium aus Sein Sessel war mit rotem Samt uberzogen Auch bei der gemeinsamen Tafel druckte Eberhard Ludwig symbolisch aus dass er einen hoheren Rang beanspruchte als die Landstande Der Herzog speiste was so zuvor noch nie da gewesen war an einem eigenen Tisch ausschliesslich mit seinen Familienangehorigen Kurz darauf gab er nicht die Landstande das Zeichen zur plotzlichen Auflosung der Tafel 20 Am 13 Oktober 1698 lehnten die Landstande die Forderung des Herzogs zur Beibehaltung des stehenden Heeres mit dem Verweis auf die noch immer nicht abgezahlten Kriegsschulden ab Johann Heinrich Sturm der leitende Konsulent der Landstande kritisierte zudem dass der Geheime Rat nur noch den Befehlen des Herzogs unterworfen sei Tatsachlich hatte Eberhard Ludwig als erster wurttembergischer Herzog Positionen des Geheimen Rates ausschliesslich mit ihm genehmen Gunstlingen besetzt und damit den Landstanden eine wichtige Einflussmoglichkeit entzogen 21 Da Eberhard Ludwig keine Einigung erreichen konnte loste er den Landtag am 31 Januar 1699 auf Es sollte der einzige Landtag seiner Regierungszeit bleiben Eberhard Ludwig erhob nun ohne Zustimmung der Landstande eine Militarsteuer 20 Als sich einige Vertreter der Landstande daraufhin an den Kaiser wandten um eine Rucknahme der Militarsteuer durchzusetzen gelang es Eberhard Ludwig durch die Drohung Verhaftungen durchzufuhren die Landstande einzuschuchtern Zugleich erliess er in seiner Funktion als summus episcopus Kirchenoberhaupt Wurttembergs ein Gesetz nach dem wurttembergische Geistliche bei ihrer Ernennung einen Eid abzulegen hatten nicht an Autoritaten ausserhalb des Herzogtums zu appellieren Auf diese Weise konnte Eberhard Ludwig Beschwerden der Landstande beim Kaiser vorzeitig blockieren Auch das stehende Heer wurde nicht aufgelost 20 Aufnahme von Waldensern und Hugenotten ab 1699 Bearbeiten nbsp Dokument der Intoleranz unter Ludwig XIV Das Edikt von FontainebleauZu den grossten Leistungen der Politik Eberhard Ludwigs zahlte die Aufnahme von reformierten bzw calvinistischen Glaubensfluchtlingen aus dem Konigreich Frankreich und dem Herzogtum Savoyen Als katholischer Monarch strebte Ludwig XIV von Frankreich neben der politischen Einheit auch die religiose Einheit des Staates an 22 Einer allmahlichen Entrechtung der franzosischen Protestanten der sogenannten Hugenotten folgte ab 1679 offene Verfolgung Dragoner des franzosischen Konigs besetzten die Hauser der Hugenotten um sie zwangsweise zum Katholizismus zu bekehren Am 18 Oktober 1685 verkundete Ludwig XIV das Edikt von Fontainebleau In zwolf kurzen Paragraphen beschloss das Edikt die Zerstorung protestantischer Kirchen das Verbot privater Gottesdienste sowie die Galeerenstrafe fur Manner und Festungshaft fur Frauen die sich weigerten ihre Konfession zu wechseln Mit dem Verlust ihrer Burgerrechte konfrontiert versuchten viele Hugenotten zu fliehen Unter dem Druck Ludwigs XIV verbot 1686 auch der Herzog von Savoyen Viktor Amadeus II das reformierte Bekenntnis in den Waldensertalern im Piemont Die sogenannten Waldenser wurden 1687 aus dem Herzogtum ausgewiesen wenn sie nicht zum Katholizismus ubertraten Die Aufnahme der Hugenotten und Waldenser in Wurttemberg war lange durch die streng evangelisch lutherische Haltung der Landstande der Kirche des Geheimen Rates und des Obervormunds Friedrich Karl behindert worden 23 Innerlich tolerierte zwar auch Eberhard Ludwig den Calvinismus der Glaubensfluchtlinge nicht Um jedoch den raschen Wiederaufbau seines durch den Dreissigjahrigen Krieg und Pfalzischen Erbfolgekrieg zerstorten Landes zu gewahrleisten erwog er aus Staatsrason eine Duldung Eine solche Peuplierungspolitik bzw furstlich gelenkte Ansiedlungspolitik war im 17 Jahrhundert durchaus typisch Um Waldenser und Hugenotten in sein Herzogtum abzuwerben griff Eberhard Ludwig zum Mittel der Privilegien In einem Privileg vom 4 September 1699 versprach er Religionsfreiheit die offentliche Anwendung der franzosischen Sprache und die Grundung eigenstandiger von den Glaubensfluchtlingen selbst verwalteten Gemeinwesen Schultheisse und Gemeinderate durften von den Waldensern selbst gewahlt werden Sie mussten sich nach dem Befehl des Herzogs vorerst nicht in Zunften organisieren was einer zeitlich begrenzten Gewerbefreiheit gleichkam 2000 Glaubensfluchtlinge wurden auf diese Weise im Jahr 1699 aufgenommen 23 Die Fluchtlinge fuhrten die Kartoffel in Wurttemberg ein Es entstanden neue Berufe wie Uhrmacher Seidenweber Peruckenmacher Hutmacher und Parfumeriehandler Vor allem beim Stuttgarter und spater Ludwigsburger Hof fanden diese Luxuswaren reiche Abnehmer Zur weiteren Forderung erliess Eberhard Ludwig 1720 ein Edikt das eine Waldenser Deputation vorsah Uber diese Organisation konnten die Waldenser bis 1823 ihre religiosen und kulturellen Angelegenheiten regeln Obwohl sich ausserhalb von Stuttgart und Ludwigsburg d h ohne direkte Unterstutzung durch den herzoglichen Hof wegen der begrenzten technischen und finanziellen Rahmenbedingungen kein nennenswerter Aufschwung der Wirtschaft entwickelte war die Aufnahme der Hugenotten und Waldenser langfristig ein bedeutender Gewinn fur das Herzogtum 24 Im Bereich der Textilverarbeitung bauten die Hugenotten erstmals Wirkmaschinen die Waldenser betrieben Strumpfwirkerwerkstatten 25 Die Seidenproduktion scheiterte am Klima Mit vom Waldenser Josef Clapier erworbenen Zuchtschafen gelang spater die Produktion von Feinwolle auch Goldener Vlies genannt 26 Einfuhrung des Gregorianischen Kalenders 1700 Bearbeiten Von 1582 bis 1699 waren im Heiligen Romischen Reich zwei Zeitzahlungen nebeneinander ublich der Julianische und der Gregorianische Kalender Da die Reform des fehlerhaften Julianischen Kalenders von Papst Gregor XIII ausgegangen war hatte das lutherische Herzogtum Wurttemberg am Julianischen Kalender festgehalten wahrend im katholischen Vorderosterreich das im Suden an Wurttemberg grenzte bereits 1582 der Gregorianische Kalender eingefuhrt wurde Daraus resultierte um das Jahr 1700 eine Differenz von zehn Kalendertagen zwischen den beiden Territorien Um die zeitliche Verwirrung zu beenden erliess Eberhard Ludwig am 14 November 1699 ein General Reskript nach dem die Zeitzahlung dem aktuellen Stand der Naturwissenschaften anzupassen sei Im Jahr 1700 erkannte er den Beschluss des Immerwahrenden Reichstags in Regensburg an und fuhrte offiziell den Gregorianischen Kalender in Wurttemberg ein Auf den 18 Februar folgte sogleich der 1 Marz 1700 Im ganzen Heiligen Romischen Reich galt nun ein einheitlicher Kalender 27 Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges 1701 1714 Bearbeiten nbsp Ludwig XIV von Frankreich Portrat von 1667 Charles Le Brun nbsp Konig Philipp von Spanien Portrat von 1739 Louis Michel van Loo nbsp Kaiser Leopold I Portrat von Benjamin von Block 1672 nbsp Wilhelm III von Oranien als Statthalter der Niederlande und Konig von England Schottland und Irland um 1690 von Godfrey KnellerIn seiner militarischen Laufbahn wurde Eberhard Ludwig zur Jahrhundertwende in einen Konflikt der europaischen Grossmachte hineingezogen den sogenannten Spanischen Erbfolgekrieg 1701 1714 Am 1 November 1700 starb der aus der Habsburger Dynastie stammende spanische Konig Karl II Er hatte in seinem Testament Philipp V von Anjou den Enkel seines Schwagers Ludwig XIV von Frankreich als Nachfolger festgelegt Dynastisch sahen sich jedoch die osterreichischen Habsburger unter Kaiser Leopold I als einzig rechtmassige Nachfolger auf dem spanischen Thron an Nachdem Ludwig XIV Philipp V als spanischen Konig eingesetzt und die spanische Besitzung Mailand in Besitz genommen hatte schickte Leopold I eine Armee nach Oberitalien mit der er den Spanischen Erbfolgekrieg begann In der Haager Grossen Allianz vom 7 September 1701 sicherte sich Osterreich mit der Unterstutzung Wilhelms III von Oranien die militarische Unterstutzung der Niederlande und Englands 28 Eberhard Ludwig wollte zunachst wie auch der Frankische und der Schwabische Reichskreis in dieser Auseinandersetzung der Grossmachte neutral bleiben sie hatten mit dem Kaiser im Frieden von Rijswijk zu schlechte Erfahrungen gemacht 29 Eberhard Ludwig war noch immer daruber verargert dass man im Friedensvertrag nicht auf seine wesentlichen Forderungen eingegangen war Als er allerdings von Verhandlungen des bayerischen Kurfursten Maximilian II Emanuel mit Ludwig XIV horte furchtete er einen erneuten franzosischen Durchmarsch durch sein Herzogtum 30 Um den Herzog fest an sich zu binden ernannte ihn Kaiser Leopold I im Mai 1702 zum kaiserlichen Generalfeldmarschallleutnant Zu diesem Zeitpunkt hatte Eberhard Ludwig jedoch noch keine wichtige militarische Rolle gespielt Um trotzdem militarisches Ansehen zu gewinnen ubertrug Eberhard Ludwig im Juni 1702 die Regierungsgeschafte in Stuttgart dem Geheimen Rat um sich ganz dem Feldzug zuwenden zu konnen 30 Wenige Tage nach der erfolgreichen Eroberung der Festung Landau durch Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden Baden veranderte sich die Kriegssituation Wurttembergs Da der bayerische Kurfurst Maximilian II Emanuel am 10 September 1702 wie befurchtet ein Bundnis mit Ludwig XIV einging geriet Wurttemberg zwischen Bayern und Frankreich in eine strategisch schwierige Position Sollten die franzosischen Truppen Bayern erreichen hatten sie es als Aufmarschraum Richtung Wien nutzen konnen Zu diesem Zeitpunkt konnte es kriegsentscheidend sein eine Vereinigung der bayerischen und franzosischen Armeen zu verhindern Zum Schutz seines Landes vermehrte Eberhard Ludwig seine Streitkrafte um eine eintausend Mann starke Landmiliz die sich aus Freiwilligen zusammensetzte Um im Hinblick auf die standige Bedrohung Wurttembergs ein noch grosseres Heer unterhalten zu konnen schloss er mit den Generalstaaten der Vereinigten Provinzen der Niederlande einen Subsidienvertrag 30 Die Generalstaaten ubernahmen fur 4000 Mann ein Grenadierregiment zwei Infanterieregimenter sowie ein Dragonerregiment die 15 000 Taler Kosten Dies erleichterte zeitweise die prekare finanzielle Situation des Herzogs Die Wende im Krieg wurde am 13 Juni 1704 in Grossheppach eingelautet Dort trafen sich die drei wichtigsten Heerfuhrer der Herzog von Marlborough Prinz Eugen von Savoyen und Markgraf Ludwig Wilhelm um ihr weiteres Vorgehen zu besprechen Auch Eberhard Ludwig war anwesend wurde aber nicht zu den Beratungen hinzugezogen In der Zweiten Schlacht bei Hochstadt fuhrte Eberhard Ludwig am 13 August 1704 einen Teil der Kavallerie am rechten Flugel an Er trug dort mit zum entscheidenden Sieg uber die bayerischen und franzosischen Truppen bei Der bayerische Kurfurst musste nach Frankreich fliehen und die Bedrohung Wurttembergs war abgewendet 30 Auch am Oberrhein nahm Eberhard Ludwig an mehreren Kampfen personlich teil Nach dem Tod von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden Baden ernannte der Kaiser den Herzog am 4 Juni 1707 zum Generalfeldmarschall des Schwabischen Reichskreises An den grossen Schlachten der nachsten Jahre in Oberitalien und in den Niederlanden nahm Eberhard Ludwig nicht teil Ihm war die undankbare Aufgabe zugefallen die Wacht an der Sudwestgrenze des Reiches zu halten was bei der Schwache der zur Verfugung stehenden Verbande nicht immer gelang 31 In den folgenden Jahren absolvierte Eberhard Ludwig eine glanzende Militarkarriere die bis zur Ernennung zum Oberbefehlshaber uber die Rheinarmee fuhrte Anderung des Wappenschildes 1705 Bearbeiten nbsp Reichssturmfahne schwarzer Reichsadler in goldenem Feld nbsp Wappen 1 von 1621 schwarzer Reichsadler auf weissem Grund steht fur die Reichssturmfahne nbsp Wappen 2 von 1727Um seine Anspruche auf eine Rangerhohung zum Kurfursten zu unterstreichen liess Eberhard Ludwig im Jahr 1705 Anderungen am wurttembergischen Wappen vornehmen Anlass hierfur war der Streit mit dem Kurfurstentum Hannover um die Fuhrung der Reichssturmfahne 32 Dieses hohe militarische Abzeichen des Heiligen Romischen Reiches wurde ursprunglich im Krieg von einem berittenen Ritter getragen zu vorletzt von den Grafen von Markgroningen 1336 wurde die Grafschaft Markgroningen zum Lehen der Grafen von Wurttemberg die Reichssturmfahne ging damit in ihren Besitz uber Auf dem Reichstag zu Worms von 1495 wurde dieses Amt den Herzogen von Wurttemberg dauerhaft bestatigt Die Herzoge von Wurttemberg fuhrten die Reichssturmfahne bis 1705 relativ undeutlich in ihrem Wappen siehe Abbildung Wappen 1 schwarzer Reichsadler auf weissem Hintergrund Erst seit die 1692 neu geschaffene Kurwurde Hannovers traditionell an die Ubernahme eines Erzamtes gebunden war ein rein symbolisches Hofamt beim Kaiser forderte Ernst August von Hannover fur sich die Reichssturmfahne ein 32 Eberhard Ludwig gelang es jedoch diese Wurde gegen Hannover zu behaupten Damit niemand mehr seinen Titelanspruch in Frage stellte der ihn in unmittelbare Nahe zur Kurwurde ruckte wurde das wurttembergische Wappen erneuert siehe Abbildung Wappen 2 33 Die vier grossen Felder des Wappens die jeweils ein Territorium des Herzogtum Wurttemberg reprasentierten ruckten auf wobei die inhaltlichen Motive nicht geandert wurden Die einzige Ausnahme stellte der rot gekleidete Heidenkopf unten rechts dar der fur die Stadt Heidenheim an der Brenz stand die seit 1448 zu Wurttemberg gehorte Im vorherigen Wappen tauchte die Heraldik der Stadt noch nicht auf Die Barben unten links standen fur die Grafschaft Mompelgard die bis 1723 von einer dynastischen Nebenlinie des Herzogs regiert wurde 33 Der Adler oben rechts diente als Symbol fur die Reichssturmfahne bzw Herrschaft uber die Grafschaft Markgroningen Das gelb schwarze Rautenmuster oben links stand fur das Herzogtum Teck das 1495 an Wurttemberg gefallen war Zwischen den vier grossen Feldern war das Stammwappen der Dynastie angeordnet das die verschiedenen Territorien des Herzogtums symbolisch zusammenhielt Beginn der Beziehung mit Wilhelmine von Gravenitz 1706 Bearbeiten nbsp Angebliches Portrat der Wilhelmine von Gravenitz Olminiatur um 1721 von Elisabeth Quitter das einzige Portrait der Matresse das nach ihrem Sturz nicht zerstort wurde 34 In seiner aus Staatsrason geschlossenen Ehe mit Johanna Elisabeth von Baden Durlach fand Eberhard Ludwig nicht das erhoffte Liebesgluck auf das er pochte Johanna Elisabeth entsprach nicht dem Schonheitsideal der Zeit war haufig krank und hielt an einer strengen christlichen Lebensauffassung fest 35 Kaum nachdem mit Friedrich Ludwig im Jahr 1698 der Thronfolger gezeugt war vernachlassigte er seine selbstbewusste Ehefrau zu Gunsten wechselnder Liebschaften Diese Beziehungen zu seinen Matressen dauerten in der Regel nicht lange an Erst Wilhelmine von Gravenitz gelang es mit kurzer Unterbrechung den Herzog fur 25 Jahre an sich zu binden Die 20 jahrige Gravenitz entstammte einer altmarkischen Adelsfamilie Ihr Grossvater und zunachst auch ihr Vater hatten im Dienste der mecklenburgischen Herzoge in Schwerin hohe Hof und Staatsamter bekleidet ehe die Familie im Jahr 1706 in den wurttembergischen Dienst trat Der nach dem Herzog machtigste Mann Wurttembergs Hofmarschall Johann Friedrich von Staffhorst erkannte in der schonen und intellektuell hochbegabten Wilhelmine von Gravenitz sofort ein Werkzeug mit dem er den Herzog von seinen Regierungsgeschaften ablenken konnte 36 Der durch die Matresse beschaftigte Herzog hatte dann ihm Staffhorst freie Hand in der Politik gelassen Um beim Herzog moglichst schnell Interesse an der Gravenitz zu wecken befahl Staffhorst seiner Frau die Gravenitz mit der erforderlichen Garderobe auszustatten und sie auf die Umgangsformen im Stuttgarter Alten Schloss vorzubereiten Eberhard Ludwig war schnell von der hochgewachsenen Frau mit ihrem galanten Franzosisch ihren Gesangskunsten und ihrem hohen Bildungsstand begeistert 36 Der Herzog zeigte sich daruber hinaus beeindruckt wie diplomatisch geschickt Wilhelmine sich aus den Spannungen der miteinander konkurrierenden Hoflinge heraushielt und Personengruppen an sich binden konnte Vor allem aber arbeitete sie sich konsequent in Akten hinein die die Verwaltungs und Regierungsangelegenheiten Eberhard Ludwigs betrafen Mit diesen Kenntnissen konnte sie dem Herzog als enge politische Beraterin dienen Staffhorst musste wegen der ehrgeizigen Matresse nun sogar um seine beherrschende Stellung am Hof furchten Statt einer kurzlebigen sexuellen Beziehung hatte er ungewollt eine echte Liebesbeziehung gestiftet die nun massgeblich bis 1731 die politischen Entscheidungen des Herzogs bestimmte 36 Gravenitz Staatsaffare 1707 1710 Bearbeiten Um der Matresse seine dauerhafte Anerkennung zu versichern plante Eberhard Ludwig im Sommer 1707 eine zweifache Aufwertung seiner Geliebten einmal durch Heirat und einmal durch eine Rangerhohung zur Reichsgrafin 37 Die kirchliche Heirat liess der Herzog zunachst geheim halten weshalb auch das Datum der Trauung unbekannt ist Den Pastor Johann Jakob Pfahler der immerhin einer zweifelhaften Zweitehe bzw Bigamie seinen Segen erteilte liess Eberhard Ludwig in ein besser bezahltes Kirchenamt aufsteigen Eberhard Ludwig war sich bewusst dass ein Bekanntwerden seiner Zweitehe bei der fest im lutherisch evangelischen Glauben verankerten Bevolkerung auf Emporung stossen wurde Noch schlimmer aber ware der Protest der wurttembergischen Landstande und des Kaisers in Wien gewesen die gemeinsam den Herzog zu Gunsten der dynastischen Nebenlinie zur Abdankung zwingen konnten Die Ehe mit Wilhelmine von Gravenitz war in der Wahrnehmung der Zeit nicht die Privatangelegenheit des Herzogs sondern konnte eine Staatskrise provozieren und das Ansehen der Dynastie nachhaltig schadigen Wegen seiner Verdienste im Spanischen Erbfolgekrieg der noch bis 1714 anhielt konnte Eberhard Ludwig jedoch zunachst noch auf das Wohlwollen des Kaisers hoffen Eberhard Ludwig hatte den Kaiser brieflich darum gebeten die Gravenitz zur Reichsgrafin zu erheben eine Wurde die er selbst nicht verleihen konnte Am 13 November 1707 gab Eberhard Ludwig die Geheimhaltung seiner Heirat auf Er wollte damit die volle Rechtmassigkeit seiner Ehe hervorheben schliesslich hatten schon Landgraf Philipp I von Hessen und Kurfurst Karl Ludwig von der Pfalz in Bigamie gelebt Beide Falle waren vom Kaiser toleriert worden Ausserdem hatten Staatsrechtler an der Universitat Halle behauptet dass sich die Stellung des Fursten uber dem Gesetz automatisch auf deren Matressen ubertrage in Wurttemberg stand fur die einfache Bevolkerung auf Bigamie die Todesstrafe Aus der Sicht Eberhard Ludwigs war seine Zweitehe also rechtlich unantastbar Zunachst traf Ende Dezember 1707 ein kaiserliches Diplom in Stuttgart ein das den Rang der Gravenitz entsprechend dem herzoglichen Gesuch aufwertete 38 Da er glaubte vom Kaiser auch in der Ehefrage Ruckendeckung zu bekommen liess der Herzog seinen Hofmarschall Johann Friedrich von Staffhorst von all seinen Amtern entlassen Aufgrund des offentlichen Protestes im ganzen Herzogtum hatte Staffhorst vom Herzog verlangt die Ehe mit der Gravenitz zu revidieren Johanna Elisabeth von Baden Durlach die gedemutigte Ehefrau Eberhard Ludwigs wendete sich sowohl an ihren Vater und regierenden Markgrafen Friedrich VII Magnus von Baden Durlach als auch an den Kaiser Joseph I 38 Dieser gewann in der Angelegenheit auch die Unterstutzung des Landgrafen Karl von Hessen Kassel und des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig Wolfenbuttel Dem Druck der Reichsfursten und des Kaisers die ihn dazu anforderten die Ehe mit der Gravenitz zu annullieren war Eberhard Ludwig nicht gewachsen Bei weiterem Widerstand hatte der Kaiser rechtlich die Reichsacht und Absetzung uber ihn aussprechen konnen was Eberhard Ludwig nicht riskieren wollte Am 18 Juni 1708 wurde durch ein eigens dazu eingesetztes Ehegericht die Zweitehe fur ungultig erklart Am 28 Dezember 1708 verliess Grafin Gravenitz schliesslich Wurttemberg um in die Schweiz ins Exil zu reisen Als sich im Marz 1710 Eberhard Ludwig und Johanna Elisabeth trafen war der Ehekonflikt vorerst beigelegt 38 Grundung des Kommerzienrates 1709 Bearbeiten Bei seiner Wirtschaftspolitik orientierte sich Eberhard Ludwig wie die meisten Fursten des 17 Jahrhunderts am franzosischen Vorbild Mit einer staatlich gelenkten Wirtschaftspolitik dem sogenannten Merkantilismus versuchten sie die Leistungsfahigkeit ihrer Lander zu steigern Zu den Massnahmen gehorten etwa die Ausfuhr einheimischer Produkte und die Begrenzung der Einfuhr fremder Guter z B durch Zolle Nach zeitgenossischer Vorstellung ware das Geld so im Wirtschaftskreis des Landes verblieben und hatte die Kaufkraft der Bevolkerung gesteigert 39 Mit dem Merkantilismus ging die Entwicklung sogenannter Manufakturen einher Dabei wurden anders als in den bis dahin uberwiegend in Zunften organisierten Handwerken verschiedene Berufsgruppen zusammengebracht um bestimmte Fertigprodukte an einem Ort und in grosseren Mengen herzustellen Fur einen moglichst qualifizierten Eingriff des Staates in das Wirtschaftsleben grundete Eberhard Ludwig am 13 September 1709 den ersten deutschen Kommerzienrat Das Gremium sollte Manufakturen Bergwerke Arbeitshauser Post und Strassenwesen beraten grunden und verwalten Viele wirtschaftspolitische Massnahmen in der Regierungszeit des Herzogs wurden vom Kommerzienrat initiiert doch mitgetragen und verwirklicht von Eberhard Ludwig Dazu zahlt vor allem die Forderung des Weinbaus der vor dem Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 das wurttembergische Hauptexportgut nach Bayern und Osterreich gewesen war Uber Weinfalscher wurden strenge Strafen in einem Fall sogar die Todesstrafe verhangt Ein Edikt des Herzogs untersagte das Keltern von Apfel und Birnenmost weil sich durch dieses Getrank der Verbrauch von Wein verringerte Apfel und Birnen so die Verordnung seien nur zu Marmelade zu verarbeiten 40 Verhandlungen mit Frankreich ab 1711 Bearbeiten Abbildungen Rangerhohungen zur Zeit Eberhard Ludwigs nbsp August der Starke sachsischer Kurfurst und ab 1697 auch Konig in Polen Portrat von 1723 Louis de Silvestre nbsp Ernst August zu Braunschweig Luneburg Herzog zu Braunschweig und Luneburg und ab 1692 Kurfurst von Braunschweig Luneburg Jahr des Portrait und Kunstler unbekannt nbsp Friedrich I Preussen Kurfurst von Brandenburg und ab 1701 Konig in Preussen Portrat vor 1713 entstanden Antoine Pesne nbsp Georg I Kurfurst von Braunschweig Luneburg und ab 1714 Konig von Grossbritannien und Irland Portrait um 1715 Joachim KayserIm Spanischen Erbfolgekrieg hatte Eberhard Ludwig zwei grosse Ambitionen verfolgt erstens eine territoriale Erweiterung und zweitens eine Aufwertung seines Ranges entweder zum Kurfursten oder sogar zum Konig von Franken 41 Bereits wahrend der Kampfe gegen den bayerischen Kurfursten hatte er im Jahr 1704 die von wurttembergischen Gebietsteilen umgebene Herrschaft Wiesensteig auf der Ostalb besetzt Das bayerische Territorium hoffte er bei spateren Friedensverhandlungen als Belohnung fur die Unterstutzung des Kaisers zugesprochen zu bekommen Zur Absicherung seines Anspruches auf Wiesensteig versuchte Eberhard Ludwig Bundnisse mit Preussen und der Kurpfalz abzuschliessen Mit ihrer Hilfe wollte Eberhard Ludwig wie schon im Pfalzischen Erbfolgekrieg die Ruckgabe von Strassburg und des Elsass durchsetzen 41 Der ehrgeizige Wunsch seinen Rang aufzuwerten hing damit zusammen dass Hannover 1692 zum Kurfurstentum und Preussen 1701 zum Konigreich aufsteigen konnte 42 Beide erhielten diese Wurde vom Kaiser zum Dank fur ihre militarische Unterstutzung gegen Frankreich Da die Kurfursten den Kaiser wahlten konnten sie im Vorfeld wichtige politische Forderungen an diesen stellen Als Kurfurst genossen sie eine grossere Souveranitat was aussere Einmischungen wie in der Gravenitz Affare hatte unterbinden konnen Ein hoherer Herrschertitel diente also nicht nur dem Prestige sondern konnte die durch Reichsrecht eingeschrankte Handlungsfreiheit eines Reichsfursten betrachtlich erweitern Daher war Eberhard Ludwig fur eine solche Rangerhohung sogar bereit die Fronten zu wechseln und auf den franzosischen Konig Ludwig XIV zu setzen Dieser versuchte wenn auch erfolglos weiterhin dadurch Boden zu gewinnen dass er Reichsfursten aus dem Verband des Reiches losen wollte Hierfur war Ludwig XIV auf Zugestandnisse an seine moglichen Verbundeten angewiesen Wiederholt machten er bzw seine Unterhandler dem Herzog das Angebot ihm den Kurfurstenhut und schwabische Reichsstadte zu verschaffen Da Frankreich gegenuber dem Reich jedoch keine nennenswerten Erfolge mehr gelangen zog Eberhard Ludwig seine Unterhandler bald zuruck Nun hing alles von dem Ergebnis der bevorstehenden Friedensverhandlungen ab zu denen es im Jahr 1714 kam 42 Ruckkehr der Gravenitz 1711 Bearbeiten Die Verbannung der herzoglichen Matresse hielt nicht lange an 43 Dies ist vor allem auf die kluge Strategie des wurttembergischen Legationsrates Johann Heinrich Schutz zuruckzufuhren Dieser schlug Eberhard Ludwig vor die nunmehr zur Reichsgrafin von Urach ernannte Wilhelmine von Gravenitz in einer Scheinehe mit seinem ersten Minister zu verheiraten dem von Schuldprozessen geplagten Witwer Johann Franz Ferdinand Graf von Wurben und Freudenthal Unter dem Deckmantel dieser Scheinehe liess Eberhard Ludwig seine Geliebte aus dem Schweizer Exil zuruckholen Markgraf Karl III Wilhelm von Baden Durlach der Bruder von Eberhard Ludwigs eigentlicher Gemahlin war wegen der Gefahr einer erneuten franzosischen Invasion bereit den Affront anzuerkennen Kaiser Joseph I der zur Eskalation der Gravenitz Affare beigetragen hatte war am 17 April 1711 verstorben 43 Sein Nachfolger Karl VI nahm eine tolerantere Haltung gegenuber dem Eheproblem Eberhard Ludwigs ein Durch diese veranderten Aussenverhaltnisse und zahlreiche Verhandlungen konnte Schutz nahezu alle Widerstande uberwinden Zum Dank wurde er im Jahr 1712 von Eberhard Ludwig in den Geheimen Rat berufen und 1717 sogar in den Freiherrenstand erhoben Bei Hofe gestand Eberhard Ludwig seiner Matresse nun demonstrativ die reprasentative Rolle einer Herzogin zu Im Residenzschloss Ludwigsburg residierte die Grafin ab 1715 im Appartement das eigentlich fur Johanna Elisabeth von Baden Durlach vorgesehen war Wieder nahm sie die Rolle einer Mitregentin und Beraterin des Herzogs ein Es kann als sicher gelten dass Eberhard Ludwig kaum eine Entscheidung traf ohne dass er zuvor ihre Ansicht gehort hatte Zugleich demonstrierte er damit den absolutistischen Anspruch dass allein sein Wille und seine Gunst uber Aufstieg und Niedergang im Staatsapparat entscheiden konnte Auf Drangen seiner Matresse schwachte Eberhard Ludwig sogar den Geheimen Rat die oberste Regierungsbehorde 43 Formal war der Geheime Rat den wurttembergischen Landstanden verpflichtet und kritisierte die verschwenderische Hofhaltung des Herzogs Unter dem Vorwand er konne von seiner Residenz in Ludwigsburg nicht standig zu den Sitzungen des Geheimen Rates nach Stuttgart reisen grundete er 1717 ein Konferenzministerium das allein dem Herzog unterstellt war Der Geheime Rat wurde immer mehr in eine dem Konferenzministerium untergeordnete Funktion verdrangt Das Konferenzministerium war somit ein wichtiger Schritt hin zum angestrebten furstlichen Absolutismus 44 Zur besseren Kontrolle seiner Minister befahl der Herzog in einer Kabinettsorder vom 4 Mai 1724 dass montags mittwochs und freitags der Geheime Referendar und der Assessor des Konferenzministeriums sich im Kabinettsraum des Herzoges einzufinden hatten Sie hatten Eberhard Ludwig uber alle Regierungsangelegenheiten zu unterrichten und ihn zu beraten wobei auch die Reichsgrafin von Wurben anwesend war 45 Schiffbarmachung des Neckars 1712 1714 Bearbeiten Herzog Eberhard Ludwig und seine Berater versuchten den Plan einer Schiffbarmachung des Neckars den Mitte des 16 Jahrhunderts bereits Herzog Christoph verfolgt hatte zu realisieren Wegen des Widerstandes der von Wurttemberg unabhangigen Reichsstadt Heilbronn konnten die Arbeiten jedoch hauptsachlich nur auf wurttembergischem Boden erfolgen Da Muhlen und sonstige Bauwerke bei Heilbronn in den Neckar hineinragten sollten die Schiffsreisenden gezwungen werden in der Stadt Station zu machen Wegen der letztlich erfolglosen Verhandlungen mit Heilbronn und Esslingen konnten die Arbeiten erst 1712 beginnen Ab 1713 konnte die Strecke zwischen Heilbronn und Cannstatt freigegeben werden wobei es auch blieb Eberhard Ludwig ordnete 1716 an dass in der Woche mindestens zwei Marktschiffe auf dem Fluss verkehren mussten 46 Die Schifffahrt auf dem Neckar erwies sich trotz aller Bemuhungen des Kommerzienrates und des Herzogs als vergleichsweise unrentabel Einfuhrung der Ertragssteuer 1713 Bearbeiten Um den immer grosser werdenden Hof und die Armee finanzieren zu konnen war Eberhard Ludwig auf eine effizientere Besteuerung angewiesen So legte die vom Herzog am 24 Januar 1713 erlassene so genannte Dritte Steuerinstruktion fest dass nach dem jeweiligen Einkommen oder Umsatz die Steuerhohe festzulegen war Zuvor hatten die durch die wurttembergischen Landstande politisch einflussreicheren Bevolkerungsgruppen mit grosserem Landbesitz und Einkommen weniger Steuern zahlen mussen Eberhard Ludwig ging es dabei jedoch allenfalls zweitrangig um eine gerechtere Verteilung der Steuern viel wichtiger war die so erzielte Erhohung seiner Einnahmen 47 Friede von Baden 1714 Bearbeiten Am 7 Marz 1714 beendeten das Erzherzogtum Osterreich und das Konigreich Frankreich im Frieden von Rastatt den Spanischen Erbfolgekrieg ohne allerdings Vereinbarungen bezuglich der Reichsfursten zu treffen Dies geschah erst am 7 September 1714 im Frieden von Baden Den Forderungen Eberhard Ludwigs kam der Kaiser auch jetzt nicht nach Der Herzog musste die Herrschaft Wiesensteig an Bayern zuruckgeben auf jede Erhohung seines Titels verzichten und den Verbleib des Elsass bei Frankreich anerkennen Somit scheiterten alle vom Herzog im Krieg verfolgten Ambitionen 42 Friedensperiode 1714 1733 Bearbeiten Ruckfall der Grafschaft Mompelgard 1723 Bearbeiten nbsp Schloss Mompelgard franzosisch Chateau de Montbeliard Manche Gebietsteile des Herzogtums Wurttemberg lagen ausserhalb der Landesgrenzen so etwa die von der franzosischen Freigrafschaft Burgund umschlossene Grafschaft Mompelgard 48 Dort regierte eine dynastische Nebenlinie von Eberhard Ludwig Sein Vetter Leopold Eberhard von Wurttemberg Mompelgard verstarb jedoch am 25 Februar 1723 ohne legitime Nachfolger zu hinterlassen Die allesamt unehelich gezeugten und damit nicht erbberechtigten Sohne erhoben trotzdem Anspruch auf die Regierung Eberhard Ludwig musste reagieren wenn er die Grafschaft Mompelgard mit seinem Herzogtum vereinigen wollte Er entsandte seinen Premierminister Reichsgraf Friedrich Wilhelm von Gravenitz den Bruder seiner Matresse in die Hauptstadt Mompelgard Da die konservative Landbevolkerung der Grafschaft das Matressenregiment ihres verstorbenen Landesherrn ablehnte konnten sie leicht von dem Reichsgrafen gewonnen werden Die bewaffneten Bauern vertrieben schliesslich den illegitimen Sohn Leopold Erhards 48 Kurz darauf brach Eberhard Ludwig mit grossem Gefolge in die Grafschaft auf um sich von den Mompelgarder Untertanen huldigen zu lassen Mit diesem symbolischen Akt bei dem die Untertanen Treue schworen und der Herzog im Gegenzug Schutz garantierte nahm er das Territorium in Besitz Eberhard Ludwig war damit seine einzige territoriale Vergrosserung gelungen Dieser Erfolg war freilich sehr zerbrechlich denn anders als im restlichen Herzogtum musste er damit rechnen dass sich die selbstbewusste Bevolkerung schnell mit dem franzosischen Konig gegen ihn verbunden konnte Eberhard Ludwig ruhrte daher die weitgehende Selbstverwaltung der Stadte in Mompelgard nicht an 48 nbsp Der preussische Gastgeber Friedrich Wilhelm I Portrat nach 1733 entstanden Kunstler unbekanntReise und Aufenthalt an dem preussischen Hof 1731 Bearbeiten Um eine gegenuber dem Erzherzogtum Osterreich eigenstandigere Politik betreiben zu konnen war Eberhard Ludwig auf die Unterstutzung der aufstrebenden protestantischen Vormacht im Reich angewiesen des Konigreichs Preussen 49 Es bestanden aber auch enge verwandtschaftliche Beziehungen zum preussischen Konigshaus Der aufwendige Reisezug sollte den Wunschen Eberhard Ludwigs entsprechend dessen hohem Rang widerspiegeln Am 11 Mai 1731 brach der Herzog mit sechs Kutschen die jeweils von sechs Hengsten gezogen wurden zum preussischen Hof auf Dem kam eine symbolische Bedeutung zu da nur Konigen acht Pferde zustanden Eberhard Ludwig inszenierte sich also als Souveran der kaum hinter Konigen zuruckstand 49 Die beiden letzten Kutschen dienten dabei allein dem Transport von Garderobe Gepack und vier Bediensteten Hinter den Kutschen folgten noch einmal zahllose reitende Bedienstete wie Koche Kammerdiener und Buchsenspanner Der Herzog wurde in Potsdam von Konig Friedrich Wilhelm I empfangen Der preussische Monarch ehrte seinen Gast mit Jagdveranstaltungen Ballen und Soldatenaufmarschen Nach zweiwochigem Aufenthalt trat der gesundheitlich angeschlagene Eberhard Ludwig die beschwerliche Ruckreise an Der Besuch in Potsdam und Berlin blieb die letzte Reise des 55 jahrigen Herzogs 49 Konfessionspolitisches Thronfolge Problem 1731 Bearbeiten nbsp Das Erbprinzenpaar Friedrich Ludwig und Henriette Marie Portrait von 1716 Antoine PesneEberhard Ludwig hatte mit Johanna Elisabeth von Baden Durlach nur einen einzigen Sohn gezeugt Friedrich Ludwig sollte den Fortbestand der Stuttgarter Dynastielinie garantieren 50 Zu diesem Zweck liess Eberhard Ludwig seinen 18 jahrigen Sohn mit der Grossnichte des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm I verheiraten Tatsachlich brachte Erbprinzessin Henriette Marie am 4 August 1718 einen Sohn namens Eberhard Friedrich zur Welt Wegen der hohen Sauglingssterblichkeit war die Thronfolge trotzdem nur scheinbar uber zwei Generationen gesichert Dem Saugling waren nur 563 Tage vergonnt Mitte der 1720er Jahre begann auch sein Vater zu krankeln Er litt unter starken Hustenanfallen und verlor fortwahrend an Gewicht 50 Eberhard Ludwig zeigte wenig Einfuhlungsvermogen fur seinen schwer kranken Sohn In Briefen drangte er ihn immer wieder zum Geschlechtsverkehr Henriette Marie erinnerte er an ihre gottliche Verpflichtung einen Thronfolger zur Welt zu bringen vergeblich Eberhard Ludwig musste erkennen dass die katholische Nebenlinie seines Cousins Karl Alexander in absehbarer Zeit das evangelisch lutherische Herzogtum regieren konnte Da Herzog und wurttembergische Untertanen unterschiedlichen Konfessionen angehoren wurden befurchteten die Landstande eine Rekatholisierung Wurttembergs auf Basis des Augsburger Religionsfriedens von 1555 Allerdings hatte bereits der Westfalische Frieden von 1648 den inoffiziellen Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens cuius regio eius religio wessen Land dessen Religion nach dem der Landesherr die Konfession der Untertanen hatte bestimmen konnen ausser Kraft gesetzt und schrieb stattdessen den territorialen Konfessionsstand des Normaljahres 1624 im Heiligen Romischen Reich fest Reichsrechtlich gesehen war eine Rekatholisierung ausgeschlossen 51 Am 24 April 1731 erklarte Eberhard Ludwig sich sowohl von seiner Matresse als auch von seiner Ehefrau trennen zu wollen Er wollte sich neu verheiraten um so doch noch einen Thronfolger vorweisen zu konnen Eine erneute Versohnung mit seiner Ehefrau Johanna Elisabeth von Baden Durlach lehnte er gegenuber seinen ratlosen Ministern zunachst ab da er seine Ehefrau immer noch brieflich als eine ihm von Gott auferlegte Strafe ansah 52 Fur diese Entscheidung des Herzogs sprach das Alter seiner Ehefrau Mit 51 Jahren war von ihr kaum noch eine Schwangerschaft zu erwarten Andererseits konnte eine endgultige Scheidung von Johanna Elisabeth den Markgrafen von Baden Durlach verprellen einen fur das Herzogtum Wurttemberg strategisch wichtigen politischen Partner Ausserdem war Eberhard Ludwig an den Furstenhofen bekannt fur sein skandaloses Liebesleben Aus diesem Grund gelang es nicht eine neue Eheverbindung zu stiften Wenn er die Thronbesteigung Karl Alexanders noch verhindern wollte musste er sich letztlich doch noch mit Johanna Elisabeth aussohnen Am 30 Juni 1731 einigten sich Eberhard Ludwig und Johanna Elisabeth auf einen Versohnungsvertrag 53 Am 23 November 1731 brach der 32 jahrige Friedrich Ludwig an der Mittagstafel zusammen und starb noch am selben Abend Seine langjahrige Matresse Wilhelmine von Gravenitz inzwischen Reichsgrafin von Wurben liess Ludwig Eberhard auf der Festung Hohenurach gefangen halten Erst im Fruhjahr 1733 wurde sie freigelassen 50 Im April 1733 verliess sie Wurttemberg endgultig Einfuhrung der neuen Kriminalprozessordnung 1732 Bearbeiten nbsp Eberhard Ludwig vor 1733 entstanden Kunstler unbekanntDie am 4 April 1732 von Eberhard Ludwig erlassene Kriminalprozessordnung beruhte auf der langst nicht mehr zeitgemassen Constitutio Criminalis Carolina von 1532 Sie regelte die Verfolgung von Verbrechern und ebenso die Voruntersuchung krimineller Vergehen Hierfur waren ausdrucklich grausame Formen der Folter als Mittel der richterlichen Wahrheitsfindung vorgesehen 54 Als besonders schweres Verbrechen sah Eberhard Ludwig die Wilderei an einen Eingriff in das adelige Privileg der Jagd Aufgrund der haufig vorkommenden Ernteausfalle erlegten auch Bauern gelegentlich Wild Um dies einzudammen schloss Eberhard Ludwig einen Vertrag mit der Republik Venedig der es ihm ermoglichte Wilderer zu Galeerenstrafen zu verurteilen und zum Strafvollzug den venezianischen Behorden zu uberstellen Die zum Galeerendienst verurteilten Wurttemberger starben in der Regel an Erschopfung ehe sie zuruckkehren durften Verschuldung und Funktion des Hofes Bearbeiten Mit Ausgaben fur den Bau des Residenzschlosses in Ludwigsburg dem stehenden Heer und den stark erweiterten herzoglichen Zentralbehorden uberdehnte Eberhard Ludwig die wirtschaftliche Leistungsfahigkeit seines Herzogtums bei Weitem 55 Allein der Hof verschlang in den Jahren von 1714 bis 1733 ein Viertel der Staatsausgaben Zum Vergleich Bei Ludwig XIV machte der Hof im Jahr 1678 nur 23 der Staatsausgaben aus Noch im Jahr 1775 42 Jahre nach dem Tod Eberhard Ludwigs betrug der nicht abbezahlte Schuldenberg des Verstorbenen eine Million Gulden Eine hohe Staatsverschuldung war im Barockzeitalter jedoch kein Einzelphanomen denn Reichsfursten wie Eberhard Ludwig wurden von einem kulturellen Wettstreit beflugelt 56 Die von dem Soziologen Norbert Elias auf Ludwig XIV angewendete Herrschaftsthese der Hof habe die Aufgabe gehabt den Adel zu domestizieren indem er in Burokratie und Armee des Monarchen eingespannt wurde kann jedoch nur eingeschrankt auf Wurttemberg ubertragen werden In Wurttemberg hat es zwar keinen nennenswerten landsassigen Adel gegeben doch durch die Forderung landfremder bzw nicht aus Wurttemberg stammender Adelsfamilien an seinem Hof versuchte der Herzog ein von seiner Gunst abhangiges politisches Gegengewicht zu den vom Burgertum dominierten Landstanden zu etablieren 56 So wurde das Konferenzministerium das den Geheimen Rat als oberstes Regierungsorgan abloste nur noch von Adeligen besetzt die ihre Berufung und Stellung allein dem Herzog verdankten Am Ende von Eberhard Ludwigs Regierungszeit war der Einfluss der Landstande deutlich geschwacht jedoch nicht vollig gebrochen 56 Tod 1733 Bearbeiten nbsp Aufbahrung von Eberhard Ludwig Jahr und Kunstler unbekanntBis zu seinem Tod hinterliess Eberhard Ludwig keinen Nachfolger mehr Zwar verbreitete er 1732 Geruchte einer Schwangerschaft seiner Ehefrau doch entsprang dies allein seinem Wunschdenken Die Arzte hatten ihre unsichere Diagnose ohne Tastuntersuchung durchfuhren mussen Nur Urinproben und der aussere Eindruck standen ihnen bei der bereits 52 jahrigen Herzogin zur Verfugung Noch am 12 August 1732 befahl der Herzog den Festungskommandanten von Hohentubingen Hohentwiel Urach und Neuffen anlasslich der baldigen Niederkunft seiner Frau ein Feuerwerk vorzubereiten Genugend Salpeter und Pulver seien bereitzuhalten Am 23 August 1732 erteilte er genaue Anweisungen fur die Taufe Erst als ihn die angeworbenen Ammen darum baten den Hof verlassen zu durfen sah der Herzog ein dass mit ihm die dynastische Hauptlinie aussterben wurde Mit dem Gesundheitszustand des Herzogs ging es schnell bergab Am 31 Oktober 1733 erlag er einem Schlaganfall Der wurttembergische Thron ging an Karl Alexander aus der Nebenlinie Wurttemberg Winnental 57 Kultur und Kunst BearbeitenStiftung des Hubertus Orden Bearbeiten Am 2 November 1702 grundete Eberhard Ludwig den ersten wurttembergischen Orden den Hubertus Orden 58 Die Rittergemeinschaft war nach dem Schutzpatron der Jagd dem heiligen Bischof Hubertus von Luttich benannt und sollte der Rangaufwertung des Herzogs dienen Allerdings traten nur regionale Fursten wie der Markgraf von Baden Durlach der Furst von Hohenzollern Sigmaringen und der Markgraf von Bayreuth dem Orden bei Ansonsten beschrankte sich die Verleihung auf den wurttembergischen Hofadel Die hofischen Ordensritter mussten den Orden taglich an sich tragen Bei Missachtung hatte selbst der Herzog zur Strafe dem Ordensherren eine Flinte und dem Beobachter Pistolen sowie zehn Gulden fur die Armen zu geben Die erste Ritterversammlung fand am 3 November 1704 auf dem Erlachhof der Keimzelle des spateren Ludwigsburger Residenzschlosses statt Die Jagd Bearbeiten Seit dem Mittelalter galt die Jagd als Privileg von Fursten und Edelleuten Sie erfullte aus Sicht der Adeligen ursprunglich drei Funktionen erstens den Schutz der Landwirtschaft vor Wildschaden zweitens den Abschuss von Raubtieren wie Wolfen und Baren und drittens die Nahrungsbeschaffung 59 Zur Zeit Eberhard Ludwigs hatte sich die Jagd zur beliebten Freizeitbeschaftigung und hofischen Darstellungsform patriarchischer Starke und Ausdauer entwickelt Hasen Wildschweine Rehe und Fuchse wurden in Gehege gejagt und Eberhard Ludwig vor die Flinte getrieben In Jagdverzeichnissen wurden die Schussergebnisse des Herzogs akkurat wiedergeben In den beiden Wintern 1731 und 1732 soll er demzufolge 20 000 Tiere erlegt haben 60 Der Herzog brachte fur die Jagd gute Qualitaten mit Er war ein guter Reiter und Wagenlenker Grundung von Ludwigsburg Bearbeiten nbsp Residenzschloss Ludwigsburg nbsp Ahnengalerie im Residenzschloss Ludwigsburg Hauptartikel Ludwigsburg unter Eberhard Ludwig 1704 1733 Wie an allen west und mitteleuropaischen Furstenhofen ublich orientierte sich Eberhard Ludwig am franzosischen Vorbild von Schloss Versailles Er ubernahm nicht nur die Architekturvorstellungen von Versailles sondern auch die franzosische Sprache Mode und Etikette 61 Als der Herzog im Jahr 1700 wahrend seiner Grand Tour den Hof Ludwigs XIV besuchte reiste er streng inkognito mit kleinem Gefolge an Einer Audienz beim franzosischen Konig entzog er sich aufgrund seiner Erfahrungen im Pfalzischen Erbfolgekrieg der sein Herzogtum Wurttemberg verwustet hatte Nur als Kunstmazen bewunderte der wurttembergische Herzog den uneingeschrankt herrschenden Sonnenkonig Die erfolgreiche Militarkarriere im Spanischen Erbfolgekrieg liess das Selbstbewusstsein von Eberhard Ludwig weiter steigen Wie der Sonnenkonig mit Versailles und Ludwig Wilhelm von Baden Baden mit Rastatt wollte nun auch er eine grosse Residenz vor den Toren seiner Hauptstadt errichten lassen Diese Residenz fur die im Jahr 1704 der Grundstein gelegt wurde war aus seiner Sicht politisch notwendig um seine Anspruche auf die Kurfurstenwurde einerseits und territoriale Abrundungen andererseits zu untermauern 62 Da er beide eben genannte Ambitionen in der ersten Dekade des 18 Jahrhunderts nicht verwirklichen konnte sollte die Ludwigsburger Residenz diese politischen Misserfolge kompensieren Darin kam der Wille Eberhard Ludwigs zum Ausdruck durch die architektonische Demonstration von Starke seine politischen Niederlagen nur als vorubergehende Ruckschlage zu werten 62 Kosten und Belastungen seiner Untertanen spielten bei der Verwirklichung dieser Plane keine Rolle Die Bevolkerung der umliegenden Region hatte fur den Schlossbau Frondienste zu leisten dabei war es egal ob die Arbeiten gerade in die Getreide und Heuerntezeit fielen Da viele Bauern aber auch Winzer zu spat auf der Baustelle erschienen oder sogar entflohen billigte der Herzog grausame Strafen etwa das zeitweise Anketten an Karrenrader Da der Herzog keine Gesamtkonzeption hatte bzw die Ausarbeitung eines Bauplans nicht zuliess explodierten die Kosten des Schlosses Uber drei Millionen Gulden verschlang der Bau insgesamt 63 Spater entwickelte sich die Stadt Ludwigsburg Ab 1711 hielt sich Eberhard Ludwig immer haufiger dort auf meist in Gesellschaft seiner langjahrigen Matresse Wilhelmine von Gravenitz 1718 verlegten Eberhard Ludwig und sie gemeinsam die Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg und erhoben die noch wenig bevolkerte Planstadt zur Hauptstadt des Herzogtums Herzogin Johanna Elisabeth von Baden Durlach blieb im Stuttgarter Schloss Hofzeremoniell Bearbeiten Der Alltag Eberhard Ludwigs wurde streng durch das Hofzeremoniell geregelt Im Winter wurde der Herzog um 6 Uhr im Sommer um 7 Uhr morgens von seinem Kammerdiener geweckt der im selben Raum schlief wie Eberhard Ludwig Neben dem Kammerdiener schlief auch der schwarze Wolfshund Melac in unmittelbarer Nahe des Herzogs Nach Berichten der Hoflinge soll sich das auf einem Tigerfell ausruhende Tier sehr misstrauisch gegenuber Fremden verhalten haben und damit den idealen letzten Leibgardisten abgegeben haben 64 In dieser Hinsicht ist er auch nach dem franzosischen General Ezechiel de Melac benannt Dieser hatte im Pfalzischen Erbfolgekrieg das Heidelberger Schloss gesprengt und viele Brandschatzungen veranlasst Mit dem Aufstehen Eberhard Ludwigs begann das morgendliche Zeremoniell des Lever das Eberhard Ludwig aus Schloss Versailles ubernahm Zu diesem Zeitpunkt waren bereits hohe Minister Generale und Familienangehorige erschienen Kammerherren Hof und Kammerjunker waren mit der Bedienung des Herzogs betraut Ankleiden sowie Vorwarmen Zurechtrucken und Entleeren der Morgentoilette Bei dieser Gelegenheit konnte der Hofadel erstmals ein vertrautes Wort an den Monarchen richten eine Situation bei der man Posten oder Range gewinnen oder verlieren konnte Das Schlafzimmer Eberhard Ludwigs war der innerste Raum 65 Stufenweise wurden immer weniger Personen in die davorliegenden Raume Vorgemach Audienzzimmer Spiegelkabinett vorgelassen Auf diese Weise wurden Rangverhaltnisse aber auch die Gunst des Herzogs betont Bis 11 Uhr kummerte sich Eberhard Ludwig um die Regierungsgeschafte liess sich von seinen Ministern vortragen und beraten Nur mit seiner Unterschrift konnten die Staatsbehorden Gesetze und Verordnungen in Kraft treten lassen Um 11 Uhr begann die Mittagstafel die wie das Lever fur alle wichtigen Hoflinge mit einer Anwesenheitspflicht verbunden war Zu diesem Zweck erweiterte der Herzog sein zum Teil vergoldetes Tafelgeschirr durch teure Kaufe im Ausland da er den heimischen Kunstgewerben misstraute Die Zusammensetzung und Sitzordnung der herzoglichen Tischgesellschaft ja sogar die Vergabe freier Platze war penibel in den Hofordnungen von 1702 und 1730 festgeschrieben 66 Der Personenkreis bestand aus den engsten Familienangehorigen Eberhard Ludwigs Inhaber hoher Hof und Regierungsamter Militars zeitweise seiner Matresse sowie einigen Damen die namentlich nicht beschrieben wurden Auswartige Besucher erhielten das Privileg am Tisch des Herzogs speisen zu durfen Wer allerdings keine bedeutende Abstammung vorweisen konnte dem sollte diese herzogliche Gunst nur ein einziges Mal vergonnt sein Bei langerem Aufenthalt musste er danach mit der Tafel des Marschalls vorliebnehmen 66 Am Nachmittag wurden Ausfluge mit Schlitten oder Wagen in die nahere Umgebung unternommen es wurde auf die Jagd gegangen oder man nahm an Brettspielen oder geselligen Zusammenkunften teil Der festgelegte alltagliche Tagesablauf fuhrte dazu dass sich Eberhard Ludwig nach Abwechslung sehnte wofur er prachtvolle Feste Balle Feuerwerke Opern und Theaterauffuhrungen von seinem Oberzeremonienmeister organisieren liess Allein an 100 Tagen im Jahr wurde der Herzog von Dramen und Komodien im Theater unterhalten 67 Rezeption BearbeitenDie historische Beurteilung des Herzoges fallt ambivalent aus Eingeschrankt teilen Historiker zwar die Meinung der Zeitgenossen der Herzog habe sich selbst und die Moglichkeiten seines Territoriums masslos uberschatzt Er habe ein korruptes Regierungssystem und einen ungeheuren Schuldenberg hinterlassen Zudem sei personliche Schwache verantwortlich dafur gewesen dass seine Matresse Christina Wilhelmina von Gravenitz zumindest teilweise politischen Einfluss gewinnen konnte Auf der anderen Seite war gerade der hofische Aufwand in der politischen Theorie des 17 und 18 Jahrhunderts ein unverzichtbarer Bestandteil politischer Selbstdarstellung Ausserdem wurde in seiner Regierungszeit das Steuerwesen reformiert Manufakturen wurden gefordert mit der Aufnahme von Hugenotten neue Gewerbe in Wurttemberg heimisch gemacht und die dauerhafte Existenz eines stehenden Heeres durchgesetzt Obwohl nicht alle diese politischen und wirtschaftlichen Massnahmen durch die direkte Initiative des Herzogs angestossen worden sind so hat er diese doch in ihrer Ausfuhrung unterstutzt und auch durchgesetzt 68 69 Stammbaum Bearbeiten Eberhard III Wurttemberg Herzog Grossvater Regierungszeit 1633 1674 Wilhelm Ludwig Wurttemberg Vater Regierungszeit 1674 1677 Anna Katharina Dorothea von Salm Kyrburg Grossmutter Eberhard Ludwig von Wurttemberg Ludwig VI Hessen Darmstadt Grossvater Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt Mutter Marie Elisabeth von Schleswig Holstein Gottorf Grossmutter Friedrich Ludwig Sohn Friedrich VI Baden Durlach Friedrich VII Magnus Baden Durlach Schwiegervater Christine Magdalena von Pfalz Zweibrucken Kleeburg Johanna Elisabeth von Baden Durlach Ehefrau Friedrich III Schleswig Holstein Gottorf Auguste Marie von Holstein Gottorf Schwiegermutter Maria Elisabeth von Sachsen Literatur BearbeitenRobert Uhland Eberhard Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 237 f Digitalisat Sybille Osswald Bargende Vom Nutzen eines prachtigen Hofes Eberhard Ludwig und die hofische Gesellschaft Wurttembergs In Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Hrsg Schloss Ludwigsburg Geschichte einer barocken Residenz Silberburg Tubingen 2004 ISBN 3 87407 576 1 S 96 105 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs Silberburg Tubingen 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 Gerhard Raff Hie gut Wirtemberg allewege Band 4 Das Haus Wurttemberg von Herzog Eberhard Ludwig bis Herzog Carl Alexander Mit den Linien Stuttgart und Winnental Landhege Schwaigern 2015 ISBN 978 3 943066 39 5 S 22 94 Bernd Wunder Herzog Eberhard Ludwig 1677 1733 In Robert Uhland Hrsg 900 Jahre Haus Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1984 ISBN 3 17 008536 0 S 210 226 Dieter Stievermann Eberhard Ludwig In Sonke Lorenz Dieter Mertens Volker Press Hrsg Das Haus Wurttemberg Ein biographisches Lexikon Kohlhammer Stuttgart 1997 ISBN 3 17 013605 4 S 169 172 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard Ludwig Sammlung von Bildern Werke von und uber Eberhard Ludwig in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eberhard Ludwig Literatur in der Landesbibliographie Baden Wurttemberg Joachim Bruser Herzog Eberhard Ludwig von Wurttemberg 1676 1733 publiziert am 19 April 2018 in Stadtarchiv Stuttgart Stadtlexikon Stuttgart Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart G 184 Herzog Eberhard Ludwig 1676 1733 Einzelnachweise Bearbeiten Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 142 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 8 Heinrich Pacher Karl Wilhelm Markgraf von Baden Durlach 1 Auflage 2015 ISBN 978 3 7774 2386 9 S 74 a b c d e Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs Silberburg 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 14 20 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 24 ff a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 21 Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs S 27 a b Bernd Zemek Karl Wilhelm Markgraf von Baden Durlach 2015 ISBN 978 3 7322 9491 6 S 174 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 28 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 28 37 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 33 a b Sybille Osswald Bargende Hofgeschichten Die Ludwigsburger Residenz und ihre Bewohner S 5 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 38 40 Jurgen Walter Carl Eugen von Wurttemberg Stieglitz Verlag 2009 ISBN 978 3 7987 0398 8 S 16 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 36 a b c d Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 43 47 Jacqueline Maltzahn Redling Karl Wilhelm Markgraf von Baden Durlach 2015 S 72 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 16 Oktober 2008 S 46 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 42 a b c d e f Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs ISBN 978 3 87407 798 9 S 49 55 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 54 ff Ulrich Niggemann Hugenotten 2008 ISBN 978 3 8252 3437 9 S 29 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2007 S 191 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 162 Waldensergeschichte Maulbeerbaume und Seidenraupenzucht In waldenserweg de Margit Haas Der lange Marsch Memento vom 12 November 2020 im Internet Archive In SWP de 10 November 2012 Friedrich August Kohler Nehren eine Dorfchronik der Spataufklarung OCLC 9280928 S 66 Michael Kotulla Deutsche Verfassungsgeschichte Vom Alten Reich bis Weimar 1495 bis 1934 2008 ISBN 978 3 540 48705 0 S 144 Ernst Marquardt Geschichte Wurttembergs S 175 a b c d Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 163 171 Ernst Marquardt Geschichte Wurttembergs S 177 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 99 102 a b Paul Sauer Musen Machtspiele und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 101 Sybille Osswald Bargende Die Matresse der Furst und die Macht Christina Wilhelmina von Gravenitz und die hofische Gesellschaft Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 593 36637 1 S 7 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 87 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 76 90 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs S 77 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 90 ff Volker Press Stadtewesen und Merkantilismus in Mitteleuropa Bohlau Verlag GmbH ISBN 978 3 412 00382 1 S 161 Hansmartin Decker Hauff Geschichte der Stadt Stuttgart Vom Beginn des 18 Jahrhunderts bis zum Abschluss des Verfassungsvertrags fur das Konigreich Wurttemberg 1819 1997 S 51 a b Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs S 60 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 68 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs S 106 121 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 115 Sybille Osswald Bargende Ludwigsburger Residenz und ihre Bewohner S 19 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 184 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs ISBN 978 3 87407 798 9 S 178 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 164 166 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 167 171 a b c Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 214 230 Rudolf Vierhaus Deutschland im Zeitalter des Absolutismus 1648 1763 Gottingen 1984 ISBN 978 3 525 33504 8 S 85 Ulrike Weckel Ordnung Politik und Geselligkeit der Geschlechter im 18 Jahrhundert Gottingen 1998 ISBN 978 3 87407 798 9 S 86 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs S 227 Hellmut J Gebauer Recht und Ordnung Gerichtsbarkeit Calw 2006 ISBN 978 3 939148 03 6 S 16 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 144 a b c Sybille Osswald Bargende Die Matresse der Furst und die Macht Christina Wilhelmina von Gravenitz und die hofische Gesellschaft 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und Grunder Ludwigsburgs 2007 S 132 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs S 145 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 157 a b Sybille Osswald Bargende Die Matresse der Furst und die Macht Christina Wilhelmina von Gravenitz und die hofische Gesellschaft Campus Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 593 36637 1 S 41 42 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2007 S 143 Sybille Osswald Bargende Schloss Ludwigsburg Geschichte einer barocken Residenz Silberburg Verlag Tubingen 2004 ISBN 3 87407 576 1 S 98 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 8VorgangerAmtNachfolgerWilhelm LudwigHerzog von Wurttemberg 1677 1733Karl AlexanderHerrscher von Wurttemberg 1081 1918 Herren und Grafen bis 1495 Konrad I Konrad II Ludwig I Ludwig II Hartmann I Ludwig III Ulrich I Ulrich II Eberhard I Ulrich III Ulrich IV Eberhard II Eberhard III Eberhard IV Stuttgarter Linie Ulrich V Eberhard VI Uracher Linie Ludwig I Ludwig II Eberhard V Herzoge 1495 1806 Eberhard I Eberhard II Ulrich Christoph Ludwig Friedrich I Johann Friedrich Eberhard III Wilhelm Ludwig Eberhard Ludwig Karl Alexander Karl Eugen Ludwig Eugen Friedrich Eugen Friedrich II Konige 1806 1918 Friedrich Wilhelm I Karl Wilhelm II Siehe auch Liste der Herrscher von Wurttemberg und Haus Wurttemberg nbsp Dieser Artikel wurde am 16 September 2017 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118687441 lobid OGND AKS LCCN n85216087 VIAF 60526623 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eberhard LudwigALTERNATIVNAMEN Herzog Eberhard Ludwig von WurttembergKURZBESCHREIBUNG Herzog von WurttembergGEBURTSDATUM 18 September 1676GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 31 Oktober 1733STERBEORT Ludwigsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Ludwig Wurttemberg amp oldid 237556817