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Dieser Artikel behandelt das Herzogtum Wurttemberg 1495 1806 Zur Geschichte des Territoriums seit dem 11 Jahrhundert siehe Wurttemberg Das Herzogtum Wurttemberg in zeitgenossischer Schreibweise auch Herzogtum Wirtemberg oder bisweilen Furstenthumb Wirtemberg war ein von 1495 bis 1805 bestehendes Herzogtum im Staatsverband des Heiligen Romischen Reichs welches 1495 durch eine Rangerhohung aus der Grafschaft Wurttemberg hervorging Die Territorien des Herzogtums waren im Wesentlichen um die Mitte des heutigen Landes Baden Wurttemberg gruppiert Neben den Kerngebieten des Herzogtums Wurttemberg gehorten bis 1793 auch linksrheinische Anteile im Elsass und die Grafschaft Wurttemberg Mompelgard um Montbeliard in Personalunion oder zeitweise als Nebenlinie zum regierenden Haus Wurttemberg Hauptstadt und Residenz des Herzogtums war Stuttgart sowie von 1718 1733 und 1764 1775 Ludwigsburg mit dem dort zwischen 1704 und 1733 im Stil des Barocks errichteten Residenzschloss Mit der Einfuhrung der Reformation bekannte sich das Herzogtum ab 1534 zur evangelisch lutherischen Konfession Das geistige Zentrum des Landes war die Universitat Tubingen Besonders ausgepragt war das politische Mitspracherecht der Landstande wenngleich es immer wieder Versuche einzelner Herzoge gab deren Einfluss zuruckzudrangen Im Dreissigjahrigen Krieg erlitt das Herzogtum schreckliche Verwustungen und musste im Laufe der Kabinettskriege des 17 und 18 Jahrhunderts zudem mehrmals die Invasion und Drangsale durch franzosische Truppen erdulden Die schon im Laufe des 18 Jahrhunderts angestrebte Erhebung zum Kurfurstentum gelang erst 1803 kurz vor der Auflosung des Heiligen Romischen Reichs wahrend der durch die Franzosische Revolution ausgelosten Umwalzungen zur Zeit der Koalitionskriege 1806 ging aus dem Kurfurstentum Wurttemberg das Konigreich Wurttemberg hervor Territorium im Heiligen Romischen ReichHerzogtum WurttembergWappenKarteLage des Herzogtums Wurttemberg rot im Heiligen Romischen Reich im Jahr 1618Entstanden aus Grafschaft WurttembergHerrschaftsform Herzogtum seit 1803 KurfurstentumHerrscher Regierung HerzogReichstag 1 Virilstimme auf der weltlichen Bank im Reichsfurstenrat dazu in Zeiten der Personalunion eine weitere Virilstimme fur die gefurstete Grafschaft MompelgardReichskreis Schwabischer ReichskreisKreistag 1 Virilstimme auf der Bank der weltlichen FurstenHauptstadte Residenzen Stuttgart Ludwigsburg zeitweise im 18 Jahrhundert Dynastien Haus WurttembergKonfession Religionen evangelisch lutherisch seit 1534 Flache circa 8 000 km 1515 1 9 400 km 1802 2 Einwohner circa 350 000 1515 1 450 000 1618 2 150 000 1648 2 620 000 1802 2 Aufgegangen in Konigreich WurttembergSiehe auch Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Verwaltung des Herzogtums 2 1 Zentralverwaltung 2 2 Kirchenverwaltung 2 3 Geheimer Rat 2 4 Amter 2 5 Landtag 2 6 Gerichtsbarkeit 3 Liste der Herzoge 3 1 Hauptlinie 3 2 Wurttembergische Nebenlinien 3 2 1 Grafen von Mompelgard 3 2 2 Herzoge von Wurttemberg Mompelgard 3 2 3 Herzoge von Wurttemberg Weiltingen 3 2 4 Herzog von Wurttemberg Neunstadt I 3 2 5 Herzog von Wurttemberg Neuenburg I 3 2 6 Herzoge von Wurttemberg Oels 3 2 7 Herzoge von Wurttemberg Neuenstadt II 3 2 8 Herzog von Wurttemberg Neuenburg II 3 2 9 Herzoge von Wurttemberg Winnental 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Kultur 5 1 Fuhrung durch die Ehrbarkeit 5 2 Evangelischer Glaube 5 3 Kultureller Gegensatz zwischen Land und Hof 5 4 Stuttgarter Oper im 18 Jahrhundert 5 5 Zeitungen 6 Wirtschaftliche Entwicklung 6 1 16 Jahrhundert 6 2 17 Jahrhundert 6 3 18 Jahrhundert 7 Geschichte 7 1 Erhebung der Grafschaft zum Herzogtum 7 2 Herrschaftskrisen und Fremdherrschaft 7 2 1 Rebellion der Stande 7 2 2 Ulrichs erste Herrschaft und Vertreibung 7 2 3 Herrschaft der Habsburger 7 2 4 Ruckeroberung und Reformation 7 3 Ein Menschenalter des Friedens 7 3 1 Christophs grosses Reformwerk 7 3 2 Der fromme Ludwig 7 3 3 Fruhabsolutismus unter Friedrich I 7 3 4 Johann Friedrichs Neutralitatspolitik 7 4 Wurttemberg vom Dreissigjahrigen Krieg zu den Franzosenkriegen 7 4 1 Katastrophale Kriegsjahre und Neubeginn 7 4 2 Intermezzo 7 4 3 Regentschaft Friedrich Carls 7 5 Wurttemberg im Zeitalter des Absolutismus 7 5 1 Der junge Herzog Eberhard Ludwig 7 5 2 Der Barockfurst von Ludwigsburg 7 5 3 Carl Alexanders kurze Herrschaft 7 5 4 Regenten fur den minderjahrigen Herzog 7 5 5 Despotische Jahrzehnte bis zum Erbvergleich 7 5 6 Carl Eugens spatere Jahrzehnte 7 6 Wurttemberg im Zeitalter der Revolutionskriege 7 6 1 Carl Eugens Bruder 7 6 2 Vom Herzogtum zum Konigreich 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Herzogtum Wurttemberg 1596 Orte unter fremder Herrschaft hat Gadner mit rotem Punkt markiertEin grosser Teil des Herzogtums Wurttemberg lag abgesehen von den linksrheinischen Besitztumern des Hauses Wurttemberg verstreut entlang des Neckartals und seiner Nebenflusse von Sulz am Neckar territorial unterbrochen durch die Besitzungen des Hauses Habsburg in Vorderosterreich uber die Universitatsstadt Tubingen bis zu den Grenzen der Reichsstadt Heilbronn und zog sich nordlich daruber hinaus uber Weinsberg und Neuenstadt am Kocher bis Mockmuhl Die Hauptstadt und grosste Stadt Stuttgart befand sich im damals noch wenig bebauten Tal des Nesenbachs umgeben von Weinbergen inmitten der Territorien des Herzogtums am westlichen Ufer des Neckars Am gegenuberliegenden ostlichen Neckarufer befand sich auf dem Rotenberg die alte Burg Wirtemberg Der nordliche und ostliche Teil des Herzogtums lag an den grossen Flussen Neckar Fils Rems und Murr die fur gutes Ackerland sorgten Schon im Mittelalter sicherte der Anbau von Wein und Getreide der Bevolkerung des agrarisch gepragten Landes einen bescheidenen Wohlstand 1 Der Westen des Herzogtums war durch das Tal der Enz und durch die Gaulandschaften gepragt Der sudliche Teil Wurttembergs war sehr bergig und bewaldet mit dem Schwarzwald und dem Nagoldtal im Westen und der rauen Schwabischen Alb im Osten Der sudlichste Teil des Herzogtums auf der anderen Seite der Schwabischen Alb war das Donaueinzugsgebiet mit den Stadten Tuttlingen und Blaubeuren Im Osten gab es eine Exklave um Heidenheim an der Brenz im Sudwesten um Hornberg im Schwarzwald und in der Nahe des Bodensees die Festung Hohentwiel Das Herzogtum Wurttemberg erstreckte sich uber rund 8 000 Quadratkilometer 1 die bis 1802 auf etwa 9 400 Quadratkilometer anwuchsen 2 Das Herzogtum umfasste also rund ein Viertel der Flache des heutigen Landes Baden Wurttemberg bestehend aus kleinen Stadten und Dorfern Weiden Waldern und Flussen Politisch war es ursprunglich ein Flickenteppich aus hunderten kleinen Territorien die von vielen verschiedenen weltlichen und kirchlichen Grundherren regiert wurden Die meisten Gebiete des Herzogtums waren schon zur Zeit der Grafen von Wurttemberg erworben worden 1504 konnte Herzog Ulrich einige Gebiete erobern und dauerhaft hinzugewinnen Zwischen 1504 und dem spaten 18 Jahrhundert kam es lediglich unter der Herrschaft von Herzog Friedrich zu einer weiteren nennenswerten territorialen Vergrosserung 2 Verwaltung des Herzogtums BearbeitenDas Herzogtum Wurttemberg war ein dualistischer Standestaat Gemass den Bestimmungen des Tubinger Vertrags von 1514 war die Macht geteilt in die exekutive Gewalt die der Herzog ausubte und in die steuerbewilligende und kontrollierende Gewalt der Landstande Die Landstande entstammten der burgerlichen Oberschicht der wurttembergischen Amtsstadte die in der Landesgeschichtsschreibung allgemein als Ehrbarkeit bekannt ist Zentralverwaltung Bearbeiten Bis in die Mitte des 17 Jahrhunderts war der hochste wurttembergische Beamte der adelige Landhofmeister Ihm zur Seite stand seit 1478 der Kanzler welcher die zentrale Kanzlei also die Schreibstube oder das Sekretariat der Grafschaft bzw seit 1495 des Herzogtums leitete 3 Diese beiden Spitzenbeamten wurden nach und nach durch Kollegialorgane ersetzt die aus adeligen und burgerlichen Raten bestanden die jeweils mit Stimmenmehrheit entschieden 3 Das 1474 eingerichtete Hofgericht in Tubingen war das erste Kollegialorgan in Wurttemberg und als hochste gerichtliche Instanz des Zivilrechts tatig 4 Wahrend der Fremdherrschaft durch das Haus Habsburg wurde 1521 die Rentkammer fur die Finanzverwaltung eingerichtet und 1531 der Oberrat als eigentliches Regierungsorgan 4 Sowohl Herzog Ulrich als auch Herzog Christoph hielten an diesen Gremien fest Mit der Kanzleiordnung von 1553 kam noch der Kirchenrat fur die Leitung der neuen evangelischen Landeskirche hinzu 4 Kirchenverwaltung Bearbeiten Der wurttembergische Kirchenrat setzte sich aus zwei Komponenten zusammen dem Politischen Kirchenrat und dem Konsistorium Der Politische Kirchenrat hatte die Aufsicht uber die geistlichen Gerichte und verwaltete den Besitz der Landeskirche Das Konsistorium wachte uber die Einhaltung der evangelischen Lehre und kummerte sich um die Besetzung der Pfarreien und sonstigen geistlichen Amter 5 Die Landeskirche war in 38 Dekanate eingeteilt 6 Der Vorsitzende eines Dekanats der Spezial musste regelmassig die zugeordneten Pfarreien visitieren Es gab im Herzogtum Wurttemberg rund 600 evangelische Pfarreien davon etwa 150 Stadtpfarreien Auch die 100 Lateinschullehrer unterstanden der Aufsicht des jeweiligen Spezials 6 Die Dekanate unterstanden der Aufsicht der Generalsuperintendenten Es waren dies die Pralaten der vier Klosterschulen Die zunachst gesonderte Verwaltung der Kloster wurde erst 1655 in das allgemeine Kirchengut mit einbezogen 6 Als oberstes Organ der Landeskirche fungierte der einmal im Jahr zusammentretende Synodus der sich aus den Generalsuperintendenten und dem Kirchenrat zusammensetzte 6 Geheimer Rat Bearbeiten In Zeiten der Minderjahrigkeit einzelner Herzoge trat als Oberaufsicht der Geheime Rat zusammen Auf Druck der Landstande blieb der Geheime Rat seit 1633 permanent bestehen dessen Mitglieder in der Regel lutherischen Glaubens waren Oberrat Rentkammer und Kirchenrat Konsistorium waren seither dem Geheimen Rat unterstellt Seit 1660 war der Geheime Rat auf funf Mitglieder beschrankt in der Regel bestehend aus drei adligen und zwei burgerlichen Raten 7 Es gab im 18 Jahrhundert wahrend der Zeit des Absolutismus mehrmals den Versuch den Geheimen Rat zu Gunsten eines Konferenzministeriums zu umgehen Die jeweiligen Versuche scheiterten regelmassig nach ein paar Jahren am massiven Widerstand der Landstande die den Geheimen Rat als einzig legitimes Gremium an der Spitze der Landesverwaltung sehen wollten Herzog Eberhard Ludwig kreierte 1717 zum ersten Mal ein bis 1733 bestehendes Konferenzministerium 1735 bis 1737 erneut Herzog Carl Alexander dann Herzog Carl Eugen von 1758 bis 1766 in einem dritten Anlauf und schliesslich Herzog Friedrich II der letztendlich 1806 mit der Errichtung eines Staatsministeriums erfolgreich war allerdings erst nachdem das Herzogtum im neuen Konigreich Wurttemberg aufgegangen war 7 In der Stuttgarter Kanzlei arbeiteten um 1550 knapp 50 Personen um 1750 waren es 120 Personen 8 Davon waren bis zu 80 Prozent Schreiber und lediglich 20 Prozent juristisch gebildete Rate 8 Die Schreiber durchliefen ein dreijahriges Praktikum und machten dann eine zentrale Abschlussprufung in Stuttgart 9 Ein Studium war dazu nicht erforderlich Der wurttembergische Schreiberstand war das wesentliche Element des Verwaltungspersonals sowohl der Zentralverwaltung als auch der Stadtverwaltungen 9 Amter Bearbeiten Das Herzogtum und dessen Untertanen waren am Ende des 15 Jahrhunderts in 48 Gebietseinheiten aufgeteilt 10 Diese Gebietseinheiten trugen die Bezeichnung Stadt und Amt oder einfach nur Amt 10 Die Amter bekamen den Namen nach der jeweiligen Stadt in der das Amt seinen Sitz hatte An der Spitze der jeweiligen Amtsverwaltung stand der vom Herzog ernannte Vogt Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts war die Zahl der Amter die seit 1759 Oberamter hiessen und anstelle des Vogts nun von einem Oberamtmann geleitet wurden auf 79 angewachsen 11 Diese Oberamter blieben auch nach dem Ende des Herzogtums im 19 Jahrhundert die wesentlichen Einheiten der Wurttembergischen Verwaltungsgliederung und waren die Vorlaufer der 1938 gebildeten Landkreise Der Vogt vertrat den Herzog vor Ort in Stadt und Amt ubte also die Herrschaft aus Schon seit dem 15 Jahrhundert stammte der Vogt normalerweise aus dem Burgertum und war meistens ein Schreiber und kein juristisch gebildeter Rat 11 Auch in den Amtern gab es jedoch eine dualistische Verwaltungsstruktur Der Vogt hatte es mit stadtischen Selbstverwaltungsgremien zu tun mit einem zwolf Personen umfassenden Stadtgericht und einem gewahlten Stadtrat Die Mitglieder des Stadtgerichts waren fur die kommunale Selbstverwaltung zustandig Es handelte sich um Angehorige der Ehrbarkeit die ein Selbsterganzungsrecht hatten Die Dorfer des Amtes hatten ahnliche kommunale Selbstverwaltungsorgane 8 Es gab im Herzogtum Wurttemberg zudem adelige Obervogte 12 Da Wurttemberg seit der Reformation abgesehen vom Herzogshaus uber keinen eigenen Adel mehr verfugte wurde das jeweilige Amt des Obervogts mit einem Edelmann von ausserhalb besetzt Die Obervogte sollten militarische Fuhrungsaufgaben ubernehmen Tatsachlich aber hatten sie im Laufe der Zeit nur noch reprasentative Aufgaben und begleiteten den Herzog auf Reisen wie etwa zu den Reichstagen Es gab die Obervogte in nicht feststehender Zahl Es waren jedoch meist um die 25 Obervogte im ganzen Herzogtum Wurttemberg und zwar bis zum Jahre 1755 12 Die Obervogte waren in den meisten Fallen ohne festen Amtssitz und die zugeordneten Amtsbezirke variierten So war zum Beispiel der Geheime Rat Johann von Rothkirch bis 1755 der letzte Obervogt von Dornstetten Freudenstadt und Nagold 13 In den Amtern gab es auch die Amtsversammlung die sich aus den Sprechern oder Schultheissen der Stadt und Dorfversammlungen rekrutierte Die Amtsversammlung wahlte die Abgeordneten fur die Landtage wobei das passive Wahlrecht nur den Mitgliedern der stadtischen Gerichte und Rate zustand die eben ausschliesslich der Ehrbarkeit angehorten Die Abgeordneten besassen kein freies Mandat sondern ein imperatives waren also auf den Landtagen streng an die Weisungen gebunden die die Amtsversammlung ihnen erteilt hatte 14 Nachfolgend findet sich eine Ubersicht uber die im Jahre 1762 im Herzogtum Wurttemberg bestehenden Oberamter 15 Altensteig Backnang Balingen Beilstein Besigheim Bietigheim Blaubeuren Stadt Boblingen Bottwar Grossbottwar Brackenheim Calw Cannstatt Dornhan Dornstetten Ebingen Freudenstadt Gochsheim fiel 1806 an Baden Goppingen Groningen Guglingen Herrenberg Heubach Heidenheim Hornberg fiel 1806 an Baden Kircheim unter Teck Lauffen Leonberg Liebenzell Ludwigsburg Marbach Mercklingen Mockmuhl Munsingen Nagold Neuenburg Neuenstadt Neuffen Nurtingen Pfullingen Rosenfeld Sachsenheim Schorndorf Sindelfingen Steusslingen Altsteusslingen Stuttgart Amt Stuttgart Stadt Sulz Tubingen Tuttlingen Unterowisheim fiel 1806 an Baden Urach Vaihingen Waiblingen Weinsberg Weiltingen fiel 1810 an Bayern Welzheim Wildbad Wildberg Winnenden Die Klosteramter waren Adelberg Alpirsbach Anhausen Bebenhausen Blaubeuren Denkendorf St Georgen Herrenalb Hirsau Konigsbronn Lichtenstern Lorch Maulbronn Murrhardt Reichenbach Landtag Bearbeiten Hauptartikel Wurttembergische Landstande Der wurttembergische Landtag entstand wie in ganz Europa am Ende des Mittelalters aus den Landstanden die ursprunglich die drei privilegierten Stande der Pralaten der Ritterschaft und des stadtischen Burgertums umfassten 16 In Wurttemberg waren die Pralaten die Vorsteher der landsassigen Kloster Nach der Reformation blieben sie als Leiter der zunachst 14 evangelischen Klosteramter bestehen und hatten jeweils einen Sitz im Landtag Sie verfugten uber rund ein Drittel des wurttembergischen Territoriums und wurden vom Konsistorium eingesetzt Die Hintersassen der Klosteramter hatten keinerlei Einflussmoglichkeiten auf die Auswahl der Pralaten und deren Mandatsausubung im Landtag und waren deshalb dort politisch nicht vertreten Die Ritterschaft schied im 16 Jahrhundert aus der wurttembergischen Landschaft aus und strebte Reichsunmittelbarkeit an Das ganzliche Fehlen des Adels in der Landschaft war eine spezifische Besonderheit des protestantischen Herzogtums Wurttemberg 17 Der Landtag bestand deshalb neben den 14 Pralaten nur noch aus den rund 70 burgerlichen Deputierten aus Stadt und Amt Somit wurde die Mandatsfahigkeit im Landtag sozial identisch mit der Ehrbarkeit die in den stadtischen Gerichten und Raten sass und aus deren Mitte auch die Pralaten stammten 17 Die Abgeordneten aus Stadt und Amt besassen im Landtag jedoch nur ein imperatives Mandat welches sie von der jeweiligen Amtsversammlung bestehend aus den stadtischen Richtern und Raten sowie von den Dorfschultheissen und Dorfrichtern erteilt bekamen Das passive Wahlrecht zum Landtag stand lediglich der stadtischen Ehrbarkeit zu die im jeweiligen stadtischen Gericht und Rat vertreten war mithin genau 24 Personen pro Amt Im 16 Jahrhundert waren die Landtage noch grosser da jedes der rund 70 Amter bis zu drei Abgeordnete entsenden konnte namlich den Vogt ein Mitglied des stadtischen Gerichts und ein Mitglied des stadtischen Rats Seit 1629 waren die Vogte explizit ausgeschlossen vom passiven Wahlrecht und jedes Amt entsandte aus Kostengrunden nur noch einen Abgeordneten aus Gericht oder Rat 18 Der Landtag wurde unregelmassig nach dem Gutdunken des Herzogs einberufen In den Zeiten da kein Landtag versammelt war versah ein standischer engerer Ausschuss in Stuttgart die Interessen der Landschaft 19 Der engere oder kleinere Ausschuss der Landschaft bestand aus zwei Pralaten und sechs stadtischen Abgeordneten davon einer aus Stuttgart und einer aus Tubingen Der engere Ausschuss hatte ein Selbstversammlungs und Selbsterganzungsrecht 20 Der grossere Ausschuss zog noch zwei weitere Pralaten und sechs weitere stadtische Abgeordnete hinzu und bestand somit aus insgesamt 16 Abgeordneten konnte jedoch wie der Landtag nur vom Herzog selbst einberufen werden 20 Gerichtsbarkeit Bearbeiten Fur das Strafrecht beruhend auf der Constitutio Criminalis Carolina waren in Wurttemberg die Stadtgerichte zustandig 21 Langwierige Gefangnisstrafen gab es im Strafrecht aus Kostengrunden nicht 22 Zur Einkerkerung in den Stadtturmen kam es lediglich fur die Dauer der oft peinlichen Untersuchungen wahrend eines Strafprozesses oder fur die im Bereich von einigen Tagen liegende Verbussung von Ordnungswidrigkeiten Im Strafrecht gab es je nach Urteil brutale Korperstrafen von Auspeitschung uber Brandmarkung bis hin zu Verstummelungen Landesverweis Galeerenstrafen oder Todesstrafen mit mehr oder weniger grausamem Vollzug Im Laufe des 18 Jahrhunderts entstanden die ersten Zuchthauser 23 Zwischen den Jahren 1530 und 1700 kam es im Rahmen des Hexenwahns auch in Wurttemberg zu etwa 250 Anklagen wegen Hexerei 21 Eine letzte grosse Prozesslawine mit zwei Hinrichtungen wegen Hexerei gab es 1684 in Calw Der Oberrat in Stuttgart diskutierte uber diesen Vorfall griff daraufhin ein und untersagte weitere Hexenverfolgungen in Wurttemberg 21 Die offentliche Sicherheit in Wurttemberg war in den Stadten wegen deren Stadtmauern einigermassen gewahrleistet jedoch im landlichen Raum ein grosses Problem Etwa funf Prozent der Bevolkerung waren vagabundierende wohnsitzlose Randexistenzen deren Zahl nach Kriegen und Hungersnoten jeweils anwuchs Fur die Bevolkerung in den Dorfern und Weilern waren diese Vaganten ein grosses Problem wenn diese sich durch Diebstahl Erpressungen und Gewalttaten schadlos hielten wie zum Beispiel der Rauberhauptmann Hannikel Das von den Vaganten ausgehende Sicherheitsproblem liess sich wahrend der gesamten Existenz des Herzogtums Wurttemberg nicht losen trotz der teilweise erbarmungslosen Verfolgung durch die Obrigkeit 24 Da ausgegrenzte Minderheiten wie Sinti und Roma ebenfalls zu den Vaganten gerechnet wurden waren auch sie regelmassig von Verfolgungen betroffen Liste der Herzoge BearbeitenHauptlinie Bearbeiten Siehe auch Liste der Herrscher von Wurttemberg Nummer des Herzogs Dauer der Herrschaft Name Bild Bemerkungen1 1495 1496 Eberhard im Bart nbsp Der hoch angesehene Grundungsvater starb nur wenige Monate nach seiner Erhebung zum Herzog 2 1496 1498 Eberhard II nbsp Eberhard II wurde wegen schlechter Regierungsfuhrung nach nur zwei Jahren Herrschaft von den Landstanden gesturzt 3 1498 1519 Ulrich nbsp 1519 wurde Herzog Ulrich vom Schwabischen Bund vertrieben 1519 1520 Schwabischer Bund nbsp Statthalter war der bayerische Geheimrat Christoph Freiherr von Schwarzenberg 1520 1522 Karl nbsp Wurttemberg fiel 1520 unter die Herrschaft des Hauses Habsburg Statthalter war 1520 Maximilianus Transylvanus 1522 1534 Ferdinand nbsp Anstelle Konig Ferdinands regierten Statthalter Wilhelm von Waldburg 1521 1525 Georg von Waldburg 1525 1531 und Philipp von Pfalz Neuburg 1531 1534 1534 1550 Ulrich nbsp Mit dem Vertrag von Kaaden wurde Herzog Ulrich die Herrschaft uber Wurttemberg wieder zugestanden jedoch nur als osterreichisches Afterlehen 4 1550 1568 Christoph nbsp Herzog Christoph blieb als beliebter und guter Landesvater in Erinnerung Bereits kurz nach seinem Tod setzte eine intensive Verehrung ein die uber viele Jahrhunderte anhielt 25 5 1568 1593 Ludwig nbsp 6 1593 1608 Friedrich I nbsp 1599 gelang die Ruckwandlung Wurttembergs in ein reichsunmittelbares Herzogtum 7 1608 1628 Johann Friedrich nbsp Mitbegrunder der Protestantischen Union wollte jedoch im Dreissigjahrigen Krieg neutral bleiben 8 1628 1674 Eberhard III nbsp Nach der vernichtenden Niederlage des Heilbronner Bundes in der Schlacht bei Nordlingen floh der Herzog mit seinem Hofstaat in die schutzenden Mauern der Reichsstadt Strassburg Das Herzogtum Wurttemberg war jahrelang schutzlos den drangsalierenden und marodierenden Truppen des Kaisers und der katholischen Liga ausgeliefert und wurde in weiten Teilen ruiniert Eberhards Exil in Strassburg endete 1638 nach langwierigen Verhandlungen mit dem Kaiser 9 1674 1677 Wilhelm Ludwig nbsp 10 1677 1733 Eberhard Ludwig nbsp 1677 1693 unter Vormundschaft seiner Mutter Magdalena Sibylla von Hessen Darmstadt und seines Onkels Herzog Administrator Friedrich Carl von Wurttemberg Winnental Der prachtliebende Herzog grundete das Residenzschloss Ludwigsburg 11 1733 1737 Carl Alexander nbsp Als kaiserlicher Feldherr in den Kabinetts und Turkenkriegen trat er zum Katholizismus uber und beschaftigte als Herzog den geheimen Finanzrat Joseph Suss Oppenheimer der 1738 Opfer eines judenfeindlichen Justizmordes wurde 12 1737 1793 Carl Eugen nbsp 1737 1738 unter Herzog Administrator Carl Rudolf von Wurttemberg Neuenstadt 1738 1744 unter Herzog Administrator Carl Friedrich 1690 1761 von Wurttemberg Oels Carl Eugens Herrschaft war ambivalent denn er wurde als Tyrann und Genussmensch beschrieben aber auch als Mazen der Kunste und als Humanist 13 1793 1795 Ludwig Eugen nbsp 14 1795 1797 Friedrich Eugen nbsp 15 1797 1806 Friedrich II nbsp Er wurde 1803 Kurfurst und ab 1 Januar 1806 als Friedrich I Konig von Wurttemberg Wurttembergische Nebenlinien Bearbeiten Es gab auch einige Nebenlinien des Hauses Wurttemberg deren erbberechtigte Oberhaupter im Falle des Aussterbens der Hauptlinie wie 1593 und 1733 geschehen jeweils fur den Fortbestand der Dynastie wichtig wurden Grafen von Mompelgard Bearbeiten Von 1397 bis 1593 wurde die Grafschaft Mompelgard zeitweise in Personalunion mit der Hauptlinie der Grafen und seit 1495 Herzoge von Wurttemberg regiert und zeitweise durch Vertreter einer Nebenlinie des Hauses Wurttemberg Fur eine Liste der Grafen von Mompelgard von 1397 bis 1593 sei auf die entsprechende Ubersicht im Artikel Grafschaft Wurttemberg Mompelgard hingewiesen Mit Herzog Friedrich I setzte die Nebenlinie der Grafen von Mompelgard 1593 die im Mannesstamm erloschene Hauptlinie fort Herzoge von Wurttemberg Mompelgard Bearbeiten Im Jahre 1617 entstand erneut eine wurttembergische Nebenlinie in Mompelgard die bis 1723 existierte Deren Herzoge sind ebenfalls im Artikel zur Grafschaft Wurttemberg Mompelgard im Abschnitt der Herzoge von Wurttemberg Mompelgard aufgelistet Herzoge von Wurttemberg Weiltingen Bearbeiten Von 1617 bis 1705 gab es eine wurttembergische Nebenlinie in Weiltingen Deren Herzoge waren 1617 1635 Julius Friedrich 1635 1651 Roderich 1651 1662 Manfred 1662 1705 Friedrich FerdinandHerzog von Wurttemberg Neunstadt I Bearbeiten Eine erste nach einer Generation erloschene wurttembergische Nebenlinie in Neuenstadt am Kocher gab es von 1617 bis 1631 unter Herzog Friedrich Achilles der jedoch ohne Nachkommen verstarb Herzog von Wurttemberg Neuenburg I Bearbeiten Eine weitere kurzlebige erste Nebenlinie in Wurttemberg Neuenburg gab es von 1617 bis 1622 unter Herzog Magnus der jedoch ohne Nachkommen am 6 Mai 1622 in der Schlacht bei Wimpfen fiel Herzoge von Wurttemberg Oels Bearbeiten Von 1648 bis 1792 gab es eine aus der Seitenlinie in Weiltingen hervorgegangene wurttembergische Nebenlinie im schlesischen Oels Deren Herzoge waren 1648 1664 Silvius I Nimrod 1664 1697 Silvius II Friedrich 1697 1704 Christian Ulrich I 1704 1744 Karl Friedrich II 1744 1792 Karl Christian ErdmannHerzoge von Wurttemberg Neuenstadt II Bearbeiten Von 1649 bis 1742 gab es eine weitere Nebenlinie in Wurttemberg Neuenstadt Deren Herzoge waren 1649 1682 Friedrich 1682 1716 Friedrich August 1716 1742 Carl RudolfHerzog von Wurttemberg Neuenburg II Bearbeiten Von 1651 bis 1671 reprasentierte Herzog Ulrich eine zweite mit ihm bereits wieder erloschene Seitenlinie eines Herzogs von Wurttemberg Neuenburg Herzoge von Wurttemberg Winnental Bearbeiten Die 1674 entstandene Nebenlinie Wurttemberg Winnental bestand bis 1733 und setzte nach dem Tod von Herzog Eberhard Ludwig die Hauptlinie der Herzoge von Wurttemberg fort Die beiden Herzoge von Wurttemberg Winnental waren 1674 1698 Friedrich Carl 1698 1733 Carl AlexanderBevolkerungsentwicklung BearbeitenFur Zahlen zur Bevolkerungsentwicklung im Herzogtum Wurttemberg vor dem 18 Jahrhundert konnen lediglich Schatzungen auf Basis von Kirchenbuchern und Steuerlisten einen ungefahren Anhaltspunkt liefern In der Literatur werden jedoch hochst unterschiedlichen Angaben gemacht Einer dieser Schatzungen zufolge lebten im Jahre 1515 circa 350 000 Menschen im Herzogtum Wurttemberg 1 Fur die Zeit vor Beginn des Dreissigjahrigen Kriegs liegen manche Schatzungen bei einer Bevolkerungszahl von etwa 430 000 Einwohnern 26 Nach den katastrophalen Auswirkungen des Dreissigjahrigen Kriegs waren es im Jahre 1652 angeblich nur noch 166 000 Einwohner 26 Das heisst jedoch nicht dass 264 000 Wurttemberger im Krieg ums Leben kamen sondern dass ein erheblicher Teil in die Walder oder benachbarte Territorien geflohen war die weniger oder kaum vom Krieg betroffen waren Dennoch ist davon auszugehen dass durch Gewalttaten Seuchen und Hungersnote tatsachlich viele Menschen gestorben sind Wurttemberg gehorte somit zu den vom Krieg am meisten heimgesuchten Gebieten Erst im Jahre 1730 war der Stand der Bevolkerung vor dem Dreissigjahrigen Krieg wieder in etwa erreicht Am Ende des 18 Jahrhunderts lag die wurttembergische Bevolkerungszahl bei rund 660 000 Einwohnern 26 Kultur BearbeitenFuhrung durch die Ehrbarkeit Bearbeiten Die Kultur im Herzogtum Wurttemberg war ganz wesentlich gepragt von zwei Ereignissen in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts dem Tubinger Vertrag von 1514 und der Einfuhrung der Reformation 1534 Der Tubinger Vertrag galt 291 Jahre lang und sicherte die Interessen der Ehrbarkeit jener fur Wurttemberg typischen burgerlichen Fuhrungsschicht aus deren Mitte auch die Abgeordneten der Landtage stammten Die Ehrbarkeit rekrutierte sich in Wurttemberg aus den fuhrenden Vertretern der evangelischen Kirche und der Amter in den Stadten Eine offizielle Festlegung wer zur Ehrbarkeit gehorte und wer nicht wurde allerdings nie gemacht Es handelte sich also um reines Gewohnheitsrecht Die Zugehorigkeit zur Ehrbarkeit lasst sich jedoch auch daran erkennen ob fur verstorbene Personen Leichenpredigten verfasst wurden Was in anderen Territorien nur Mitgliedern des Herrscherhauses und des Hochadels zustand war in Wurttemberg auch fur die Ehrbarkeit etabliert Die Familien der Ehrbarkeit bestimmten uber die Besetzung der eintraglichen kirchlichen und stadtischen Amter und waren vielfach untereinander verwandt und verschwagert Es war zwar moglich aber nicht einfach in die Ehrbarkeit aufzusteigen Deshalb nahm das gemeine Volk im Herzogtum Wurttemberg die Ehrbarkeit als die unmittelbare Obrigkeit wahr In den wurttembergischen Dorfern gab es ahnliche Entwicklungen wie in den Stadten Auch auf lokaler Ebene war es wichtig welcher Familie man entstammte um Ehrenamter in Rat und Gericht oder das des Schultheissen zu erlangen Die bei weitem wichtigste Person vor Ort war jeweils der evangelische Pfarrer der auch die Aufsicht uber die Schule in seiner Pfarrei wahrnahm Im Herzogtum Wurttemberg wurde der Nachwuchs an Pfarrern systematisch gefordert 9 Nachdem Lateinschuler das zentral organisierte Landexamen bestanden hatten konnten sie eine der evangelischen Klosterschulen besuchen Nach vier Jahren Klosterschule fanden die meisten der Probanden Aufnahme im Tubinger Stift das etwa 150 Platze hatte und studierten dort Theologie an der Universitat Tubingen 9 Dazu kamen weitere Jahre Studium an der philosophischen Fakultat Nach ihrer Zeit im Tubinger Stift hatten die Absolventen in der Regel in den Dienst der wurttembergischen Landeskirche zu treten 27 Einige der namhaften Studierenden des Tubinger Stifts die aus Wurttemberg stammten und hier exemplarisch erwahnt sein sollen waren Nicodemus Frischlin 1547 1590 Georg Conrad Maickler 1574 1647 Johann Valentin Andreae 1586 1654 Wilhelm Schickard 1592 1635 Carl Bardili 1600 1647 Andreas Adam Hochstetter 1668 1717 Johann Eberhard Rosler 1668 1733 Johann Albrecht Bengel 1687 1752 Georg Bernhard Bilfinger 1693 1750 Friedrich Christoph Oetinger 1702 1782 Nathanael Kostlin 1744 1826 Jakob Friedrich von Abel 1751 1829 Friedrich Holderlin 1770 1843 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1770 1831 und Friedrich Schelling 1775 1854 Evangelischer Glaube Bearbeiten Der evangelische Glaube hat die Kultur im Herzogtum Wurttemberg nachhaltig gepragt Alles was als typisch katholisch galt wurde abgelehnt Es war wichtig dass die Bevolkerung lesen und schreiben konnte um sich selbst mit dem Inhalt der Bibel zu beschaftigen In der Mitte des 18 Jahrhunderts besass jeder Haushalt in Wurttemberg durchschnittlich zehn Bucher Der Inhalt handelte uberwiegend von religiosen Themen Die wichtigsten Bucher waren die Bibel und das Gesangbuch Ab 1739 galt als Voraussetzung fur eine Heirat der Besitz einer Bibel 28 Der Dreissigjahrige Krieg hatte in Wurttemberg durch die furchtbaren Grauel und Zerstorungen zu einer Erschutterung des Glaubens und einem Verfall der Sitten gefuhrt Deshalb wurde in Folge des Kriegs die Erziehung zum evangelischen Glauben deutlich verscharft Es bestand nun eine allgemeine Schulpflicht so dass in Wurttemberg im ausgehenden 17 Jahrhundert der Anteil der Analphabeten viel geringer war als in anderen Territorien des Heiligen Romischen Reichs Die Obrigkeit griff immer starker in das Alltagsleben der Menschen ein Es gab Vorschriften uber die zulassige Bekleidung das Heiratsmindestalter und die Art von Festlichkeiten Besonders ausgelassene Feste wurden abgelehnt Karneval in Wurttemberg war undenkbar Es gab in jeder Pfarrei einen Kirchenkonvent Es war dies eine Art Sittengericht welches Gemeindemitglieder zu Geldstrafen oder Freiheitsstrafen verurteilte die durch Glucksspiel Fluchen Streitereien oder sonstige gottesungefallige Lebensweise aufgefallen waren Fur Freiheitsstrafen gab es in jeder Pfarrei ein ortliches Gefangnis das sogenannte Zuchthausle Dies fuhrte zu einer Kultur der standigen Bespitzelung des Denunziantentums und der Scheinheiligkeit auf den wurttembergischen Dorfern die uber Jahrhunderte Bestand haben sollte 29 Im 18 Jahrhundert pragte Johann Friedrich Flattich mit seinen Hausregeln die evangelische Erziehungsarbeit Kultureller Gegensatz zwischen Land und Hof Bearbeiten Im 16 und 17 Jahrhundert erschienen die Unterschiede zwischen dem Herrscherhaus und der Landschaft noch einigermassen uberbruckbar Im gemeinsamen evangelischen Glauben bestand eine verlassliche gemeinsame Basis Dies anderte sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 Mit der Kultur des Barocks und den politischen Ambitionen des Absolutismus entfernte sich der wurttembergische Hof zunehmend von den kulturellen und religiosen Vorstellungen der Ehrbarkeit und der von dieser gepragten Bevolkerung Der wurttembergische Hof mit seiner verschwenderischen Prachtentfaltung den grossen Festveranstaltungen den Jagdgesellschaften dem Hofadel und den Matressen wurde als ein Hort der Sunde empfunden Erschwerend empfand man dass die Herzoge von 1733 bis 1797 katholischen Glaubens waren wenngleich der Protestantismus im Herzogtum erhalten blieb 30 Stuttgarter Oper im 18 Jahrhundert Bearbeiten Da Stuttgart in den Dekaden vor Carl Eugens Herrschaft den Status der Hauptstadt an Ludwigsburg verloren hatte gab es in Stuttgart auch kein permanentes Ensemble fur Theater und Singspiele Es war deshalb mit hohen Kosten verbunden dass nun unter Herzog Carl Eugen sehr rasch eine in ganz Europa bekannte Opernbuhne entstand 31 Im Saal des Neuen Lusthauses wurde ein Theater eingebaut Es beruhte auf Planen von Philippe de La Guepiere Im 1772 erschienenen neunten Tafelband der franzosischen Encyclopedie ist dieses Stuttgarter Theater als eines der Hauptwerke de La Guepieres erwahnt 31 Als Opernkomponist und Leiter der Hofkapelle kam 1753 Niccolo Jommelli nach Stuttgart Auch ein ganzes Ensemble aus renommierten Sangern Musikern Balletttanzern und Buhnenbildnern wurde engagiert 31 Zeitungen Bearbeiten Erst ab 1737 gab es im Herzogtum Wurttemberg die erste Intelligenz Zeitung als periodisch erscheinendes Anzeigenblatt in der Art der auch in anderen Territorien aufkommenden Intelligenzblatter 28 Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten16 Jahrhundert Bearbeiten Zu Beginn des 16 Jahrhunderts sicherte dem landlich gepragten Herzogtum der Anbau von Getreide und die Bewirtschaftung von Weinbergen einen massvollen Wohlstand 1 Von den 31 Reichsstadten des Schwabischen Reichskreises waren fur den Handel und Austausch von Waren die Stadte Esslingen am Neckar Reutlingen und Weil der Stadt auf Grund ihrer Nahe zu Stuttgart und Tubingen von besonderer Bedeutung An der Peripherie und dennoch auf Grund ihrer relativen Nahe zu Wurttemberg mehr oder weniger wichtig waren auch die Reichsstadte Wimpfen Heilbronn Schwabisch Hall Schwabisch Gmund Aalen Giengen an der Brenz Ulm Biberach und Rottweil Die bedeutendsten Stadte des Herzogtums Wurttemberg waren im 16 Jahrhundert Stuttgart und Tubingen Stadt und Land waren in Wurttemberg gleichgestellt so dass sich das Handwerk auch auf den Dorfern etablieren konnte 32 Nach dem Vorbild der Reichsstadte waren auch im Herzogtum Wurttemberg aus den mittelalterlichen Bruderschaften der Handwerker im Laufe des 16 Jahrhunderts Zunfte entstanden Im Jahre 1568 kam in Wurttemberg eine Bauordnung heraus die das Bauhandwerk landesweit regulierte 33 Weitere Ordnungen fur die verschiedenen Handwerke folgten In den wurttembergischen Handwerksordnungen wurde genau festgelegt wie die Zunftmeister auszuwahlen waren wie die staatliche Aufsicht durch Obmanner erfolgte wie der Titel eines Meisters erreicht werden konnte wie die Lehr und Gesellenzeit zu durchlaufen war welche Vorschriften jeweils zu beachten waren und welche Art der Zusammenkunfte erlaubt waren 33 Im 16 Jahrhundert hatte sich in Wurttemberg das Erbrecht der Realteilung durchgesetzt 32 Dies fuhrte zu einer relativen Gleichverteilung des Vermogens auf niedrigem Niveau und auch dazu dass sich im Herzogtum keine grossen landwirtschaftlichen Betriebe herausbilden konnten So hatten zwar viele Einwohner ein paar Acker und Wiesen um etwas Landwirtschaft zu betreiben waren aber wegen zu geringer Ertrage gezwungen sich durch Lohnarbeit Heimarbeit oder durch ein Handwerk etwas dazu zu verdienen 32 Etwa 80 Prozent der Bevolkerung lebte in Dorfern 34 Mit Ausnahme des Textilsektors gab es kein nennenswertes Gewerbe das verarbeitete Produkte exportierte 34 Da das Herzogtum an der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau lag waren die Flusse nahe den Quellgebieten noch kaum als Transportwege nutzbar Im Norden war der Neckar erst ab Heilbronn sinnvoll flussabwarts fur Schiffe befahrbar im Osten die Donau gleichermassen erst ab Ulm Beide Reichsstadte gehorten nicht zum Herzogtum Wegen der somit fehlenden Wasserwege war die Mittelgebirgslandschaft Altwurttemberg wirtschaftlich sehr benachteiligt Da im 16 Jahrhundert die Bevolkerung in Wurttemberg stark anwuchs verringerte dies zunehmend den Anteil an verfugbaren Nahrungsmitteln 35 Dazu kam im Rahmen der Kleinen Eiszeit eine Klimaverschlechterung zwischen 1565 und 1629 35 Dadurch wurde das Getreide sehr knapp und teuer Um den Exportartikel Wein weiterhin in genugender Menge anbauen zu konnen wurde selbst flaches Acker und Wiesenland fur den Anbau von Weinreben genutzt Dies reduzierte zudem die Viehwirtschaft so dass auch ein Mangel an Zugtieren Fleisch und Milcherzeugnissen eintrat 35 Das Herzogtum reagierte mit Verordnungen gegen die Ausfuhr von Getreide Wolle und Nutztiere 35 17 Jahrhundert Bearbeiten Ab der Wende vom 16 zum 17 Jahrhundert raumte Herzog Friedrich I der wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes einen hohen Stellenwert ein Dazu machte er sich die Ideen des Merkantilismus zu eigen dass also der Staat planmassig Gewerbe und Handel fordern sollte 36 Herzog Friedrich I bemuhte sich um eine Verbesserung der Strassen was jedoch durch Frondienste der Untertanen zu leisten war und deshalb viel Kritik hervorrief 37 Dazu baute der Herzog ein eigenes Postwesen fur sein Land auf welches in Konkurrenz zum Reichspostmonopol des Hauses Thurn und Taxis stand 38 Plane den Neckar von Heilbronn nach Cannstatt schiffbar zu machen liessen sich jedoch nicht realisieren 39 Ebenso wenig langfristigen Erfolg brachten die Bemuhungen in Wurttemberg einen florierenden Bergbau zu etablieren 40 Der Bergbau in Christophstal bei Freudenstadt und in der Gegend um Neubulach war trotz Silberfunden wenig ergiebig und die Gewinnung von Eisenerz bei Heidenheim deckte kaum den Bedarf vor Ort 41 Es fehlte auch im ganzen Herzogtum an einer abbaubaren Salzlagerstatte 41 1598 wurde in Urach die Leinwandhandelskompagnie gegrundet wenig spater ab 1611 die Farber und Zeughandelskompagnie in Calw Diese Handelsgesellschaften kummerten sich um die Beschaffung der heimischen Rohmaterialien So kamen Flachs und Schafswolle von der Schwabischen Alb und aus dem Gau Etwa 800 Zeugmacher in der Gegend um Calw und bis zu 8000 Leinenweber auf der Schwabischen Alb verarbeiteten diese Materialien bei geringer Entlohnung zu Stoffen die dann durch die Handler der Gesellschaften exportiert wurden 41 Wahrend das beginnende 17 Jahrhundert in seinen ersten beiden Jahrzehnten noch den generell relativ gunstigen wirtschaftlichen Aufstieg des 16 Jahrhunderts fortsetzen konnte deuteten sich in der Kipper und Wipperzeit mit der Pragung der Hirschgulden und dem ausgebrochenen Dreissigjahrigen Krieg die ersten Vorboten eines allgemeinen Niedergangs der Wirtschaft an Der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 der in Wurttemberg nach der verlorenen Schlacht bei Nordlingen 1634 zu einer katastrophalen Besatzungszeit fuhrte warf das Land in seiner Entwicklung um viele Generationen zuruck 42 Die meisten der durch Herzog Friedrich angeregten wirtschaftlichen Verbesserungen fielen der Vernichtung anheim 42 Neben dem dramatischen Bevolkerungsruckgang reduzierte sich auch der Weinbau um etwa 60 Der Verlust an Gebauden lag etwas uber 40 43 Nach dem Krieg bemuhte sich die wurttembergische Regierung um die Wiederankurbelung der Landwirtschaft und des Handwerks Auch im Bereich der Pferdezucht wurde sie aktiv 44 Um die unter den Verwustungen des 17 Jahrhunderts leidenden Landstriche zu rekultivieren wurden 1699 im Westen von Wurttemberg die aus Piemont vertriebenen franzosischen Waldenser angesiedelt die Pfarrer Henri Arnaud herbeigefuhrt hatte Sie bildeten calvinistische Gemeinden mit eigenen franzosischsprachigen Gottesdiensten Auf sie gehen die Orte Nordhausen Grossvillars Kleinvillars Corres Schonenberg Sengach Pinache Serres Wurmberg Lucerne Perouse und Neuhengstett zuruck 45 46 18 Jahrhundert Bearbeiten Zur Zeit der Regierung von Herzog Eberhard Ludwig an der Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert gab es grosse Bemuhungen zur Ankurbelung der Wirtschaft Zu diesem Zweck wurden zahlreiche Verordnungen fur Handel Gewerbe Ackerbau und Weinberge im Sinne des Merkantilismus erlassen 47 Die vorhandenen Bergwerke wurden intensiver betrieben und die Grundlagen eigener Industriebetriebe gelegt Als Beispiel sei die von 1694 bis 1698 erfolgte Grundung des Eisenwerks Ludwigstal in Tuttlingen erwahnt Im Mainhardter Wald wurde 1701 die herzogliche Spiegelfabrik in Spiegelberg gegrundet 47 Im Jahre 1709 wurde ein Kommerzialkollegium also ein Handelsrat eingerichtet In Ludwigsburg kam es 1717 zur Einrichtung einer privilegierten Tabakfabrik und 1731 zu einer Lederfabrik 47 Am 24 Januar 1713 erfolgte eine Steuer Instruktion die zu einer gerechteren Steuergesetzgebung fuhrte Dadurch wurden das bestehende Steuerkataster revidiert und die Grundsatze der Ertragsbesteuerung eingefuhrt Seither wurde bei Grundstucken der Ertrag bei Gebauden der Kapitalwert und bei den Gewerben der Umsatz fur die Besteuerung herangezogen 47 Um 1730 war in den Stadten uber die Halfte der berufstatigen Bevolkerung im Handwerk tatig In den Dorfern waren dies etwa 20 Prozent 48 Bei den Backern und Metzgern gab es fliessende Ubergange zu einer hauptberuflichen Tatigkeit als Landwirte oder Viehhandler Der wichtigste Erwerbszweig des 18 Jahrhunderts war in Wurttemberg nach wie vor der Agrarsektor Bedeutendste Exportguter waren Wein Wolle und Rinder 49 Auch Holz gehorte zu den wurttembergischen Exportgutern So hatte sich im Nordschwarzwald die Flosserei uber Enz und Neckar nach Holland entwickelt Nach Wurttemberg eingefuhrt wurden in grossen Mengen Zucker und Salz dazu franzosische Weine Likore sowie feine Baumwoll und Seidenstoffe auch Gewurze und Sudfruchte Der Anbau von Kartoffeln verminderte die Knappheit bei der Lebensmittelversorgung 50 Das wurttembergische Leinengewerbe erlebte im 18 Jahrhundert eine erneute Blutezeit nachdem es im Dreissigjahrigen Krieg zum Erliegen gekommen war In Calw gab es die auch im 18 Jahrhundert florierende Handelskompanie der Zeugmacher Die Kaufleute dieser Gesellschaft beherrschten die Markte Sudeuropas 51 Direkte Massnahmen zur Forderung der Wirtschaft und des Handels gab es auch unter der Herrschaft Herzog Carl Eugens So liess der Herzog zum Beispiel in Cannstatt den Neckarhafen ausbauen und einen Kran zum Be und Entladen der Schiffe aufstellen 31 Am 5 April 1758 grundete Herzog Carl Eugen per Dekret die Porzellan Manufaktur Ludwigsburg Im Rahmen eines Infrastrukturprogramms entstanden zahlreiche Chausseen mit einer Gesamtlange von 286 km deren Trassen die Grundlage spaterer Bundesstrassen bildeten 52 Bis zum Ende des 18 Jahrhunderts waren in Wurttemberg 55 verschiedene Zunftordnungen fur die Berufe der Handwerker entstanden Ausdrucklich waren die Handwerksordnungen im ganzen Herzogtum gultig ohne Unterschied des jeweiligen Orts der Ausubung so dass es in Wurttemberg de jure keine Besserstellung der Meister in den Stadten gegenuber den Meistern auf den Dorfern gab 53 Jede Zunft war ublicherweise in Laden organisiert Bei der Zunftlade handelte es sich um eine oft reprasentativ gearbeitete Truhe in der die wichtigen Dokumente aufbewahrt wurden Wichtige Handwerksberufe hatten in jeder Amtsstadt eine eigene Lade 53 Dazu zahlten zum Beispiel die Backer Metzger Muller Schmiede Maurer Schreiner Zimmerer Wagner Weber Schneider Schuhmacher als auch die Kauf und Handelsleute 53 Die etwas spezialisierteren und zahlenmassig kleineren Berufe hatten ihre Laden lediglich in einer einzigen oder in einigen wenigen Stadten wie etwa die Gold und Silberschmiede in Stuttgart die Messerschmiede in Stuttgart Tubingen und Urach die Bierbrauer in Blaubeuren und Heidenheim oder die Weingartner in Stuttgart und Tubingen 54 Ein grosses Problem fur den Arbeitsmarkt ergab sich durch die Auswanderungswellen da die Auswanderung ab der Mitte des 18 Jahrhunderts fur viele Familien als der letzte Ausweg erschien 55 Geschichte BearbeitenErhebung der Grafschaft zum Herzogtum Bearbeiten nbsp Belehnung eines Herrschers von Wurttemberg durch den Kaiser Holzschnitt von Hans Burgkmair dem Alteren Augsburg 1493Die Geschichte des Herzogtums Wurttemberg ist die Fortsetzung der Geschichte der im Laufe des Hoch und Spatmittelalters entstandenen Grafschaft Wurttemberg Im Munsinger Vertrag vom 14 Dezember 1482 kam Wurttemberg wieder zu der Einheit die vierzig Jahre zuvor durch die Teilung in eine Stuttgarter und eine Uracher Linie des Hauses Wurttemberg verloren gegangen war Die Herstellung dieser Einheit war das Werk des Grafen Eberhard im Bart im Verbund mit den Landstanden Eberhard im Bart der Grunder der Universitat Tubingen genoss hohes Ansehen sowohl im Kreis der Reichsfursten als auch bei seinen Untertanen wie es in der 1818 von Justinus Kerner verfassten Ballade Der reichste Furst zum Ausdruck kam Graf Eberhard im Bart pflegte auch ein freundschaftliches Verhaltnis zum jungen Konig Maximilian I dem spateren Kaiser Auf dem Reichstag zu Worms erhob der Konig am 21 Juli 1495 die Grafschaft Wurttemberg zum Herzogtum und machte das bisherige Sammelsurium der rechtlich unterschiedlich zu bewertenden Territorien und Besitzungen des Hauses Wurttemberg zu einem unteilbaren Reichslehen welches mit dem zusatzlichen Titel eines Herzogs von Teck und der Reichssturmfahne verbunden war Auch die bisherigen Allode des Hauses Wurttemberg waren nun Teil des neuen Reichslehens Einige wurttembergische Gebiete blieben jedoch weiterhin der Lehensherrschaft des Konigs von Bohmen des Kurfursten von der Pfalz und des Erzherzogs in Vorderosterreich unterstellt Im Falle des Erloschens des Hauses Wurttemberg im Mannesstamm sollte das Herzogtum ans Heilige Romische Reich fallen Am 11 November 1495 unterzeichnete Herzog Eberhard im Bart eine Landesordnung fur das Herzogtum Wurttemberg deren Abschriften an samtliche Amter verschickt wurden 56 Mit dem Tod des Herzogs Eberhard I im Bart verlor Wurttemberg im Februar 1496 wenige Monate nach dem Reichstag in Worms einen klugen und weitsichtigen Landesvater Am Grab von Eberhard I im Bart soll Konig Maximilian gesagt haben Hier liegt ein Furst welchem ich im ganzen Romischen Reich an Verstand und Tugend keinen zu vergleichen weiss 57 Herrschaftskrisen und Fremdherrschaft Bearbeiten Die ersten funf Jahrzehnte des neu entstandenen Herzogtums waren wegen der problematischen Charaktere zweier Herzoge gepragt von politischen Turbulenzen die Wurttemberg und dessen Herrscherhaus mehrmals in eine existenzbedrohende Krise sturzten Herzog Eberhard II wurde 1498 nach nur zwei Jahren Willkurherrschaft abgesetzt Dessen Nachfolger war der noch minderjahrige Herzog Ulrich dessen Leben und Herrschaft sich wegen seiner gewalttatigen Personlichkeit zu einem Drama entwickelte in dessen Verlauf er 1519 aus seinem Herzogtum vertrieben wurde Von 1520 bis 1534 war Wurttemberg im Besitz des Hauses Habsburg und dessen Herrschaft unterworfen Rebellion der Stande Bearbeiten nbsp Antzogen Rennen zwischen Graf Wolf von Furstenberg dem wurttembergischen Landhofmeister 1497 1503 und Kaiser Maximilian I rechts Miniatur aus dem Turnierbuch Freydal ca 1512 1515 in dem Graf Wolfgang auf vier Bildern erscheintWegen den Mangeln in der Personlichkeit die Herzog Eberhard im Bart bei seinem Vetter und Nachfolger Eberhard II dem Jungeren fruh erkannt hatte wurde 1492 im Esslinger Vertrag festgelegt dass die bevorstehende Herrschaft Eberhards II eingeschrankt sein sollte durch die Kontrolle seitens eines standischen Regimentsrats der aus dem Landhofmeister und zwolf Raten bestand Die zwolf Rate kamen zu einem Drittel aus dem adeligen Rittertum zu einem weiteren Drittel aus dem Klerus und zu einem Drittel aus der Landschaft reprasentiert durch die burgerliche Oberschicht die Ehrbarkeit Eberhard II versuchte jedoch die Bestimmungen des Esslinger Vertrags zu unterlaufen und den bestehenden Rat nicht in seine Entscheidungen einzubeziehen Er entliess die von seinem Vorganger Eberhard I eingesetzten Ratsmitglieder und gestaltete den Rat nach seinen Vorstellungen um Er ernannte seinen Gunstling Konrad Holzinger sowie weitere Herren seines Vertrauens zu Raten und versuchte mit deren Hilfe die von seinem Vorganger vorgesehene Kontrolle auszuhebeln Als wurttembergischen Kanzler ernannte er 1496 den renommierten Juristen Gregor Lamparter der bis 1516 im Amt blieb Im Jahre 1497 kam Graf Wolfgang von Furstenberg in die Position des Landhofmeisters Diese beiden Ernennungen erwiesen sich jedoch als kontraproduktiv fur die Herrschaft Herzog Eberhards II Sowohl der Landhofmeister als auch der Kanzler standen dem Haus Habsburg nahe und befanden dass sich die Herrschaft von Eberhard II nicht im Sinne des Esslinger Vertrags entwickelte Es gab Berichte denen zufolge eine Willkurherrschaft entstand die zu Verschleppungen und Festsetzungen von als missliebig erachteten Untertanen fuhrte Auch offener Raub und Plunderungen seitens der Leute des neuen Herzogs wurden aus dem Land berichtet 58 Der Landhofmeister und der Kanzler forderten Herzog Eberhard II auf einen Landtag einzuberufen um uber die unerhorten Vorgange zu sprechen Dieser Aufforderung kam der Herzog jedoch nicht nach Deshalb beriefen die Rate eigenmachtig einen Landtag ein zu dem am 26 Marz 1498 etwa 160 Abgeordnete aus dem ganzen Herzogtum in Stuttgart erschienen 58 Auch Herzog Eberhard II war eingeladen wollte aber nicht kommen Also wurde der Landtag am 27 Marz 1498 ohne den Herzog eroffnet 58 Nach mehrmaliger vergeblicher Aufforderung in Stuttgart zu erscheinen begab sich Herzog Eberhard II von Kirchheim unter Teck in die Reichsstadt Ulm um dort auf die Ankunft von Konig Maximilian zu warten 59 Der Konig sollte ihm dabei helfen das Herzogtum zuruckzugewinnen und zu unterwerfen Am 10 April 1498 verweigerten der wurttembergische Landhofmeister der Kanzler und weitere 88 Amtsleute und Bedienstete in Stuttgart dem Herzog den Gehorsam und erklarten den Landhofmeister zum Regenten Diese Rebellion wurde mit den Bestimmungen des Esslinger Vertrags gerechtfertigt Der Landtag verabschiedete wenige Tage spater eine Regimentsordnung die die neue Regentschaft bestatigte Das Dokument wurde an Konig Maximilian nach Ulm geschickt der dieses am 1 Mai 1498 erhielt und nach Unterredungen mit Herzog Eberhard II am 8 Mai 1498 anerkannte Dies kam einer bevorstehenden Absetzung des Herzogs gleich Konig Maximilian reiste danach mit seinem Gefolge von Ulm nach Urach und traf dort den elf Jahre alten Neffen des Herzogs Eberhard II den Prinzen Ulrich aus dem Herzog Ulrich werden sollte Am 28 Mai 1498 erklarte Konig Maximilian in der Reichsstadt Reutlingen den bisherigen Herzog Eberhard II formlich fur abgesetzt und erhob Prinz Ulrich zum neuen Herzog von Wurttemberg der jedoch bis zu seiner Volljahrigkeit unter der Regentschaft des Landhofmeisters und seiner Rate stehen sollte 59 Daraufhin gab Herzog Eberhard II am 11 Juni 1498 seine offizielle Abdankung bekannt Er erhielt eine jahrliche Leibrente von 6000 Gulden zugesprochen und ging ins Exil in die Kurpfalz 1504 starb er in der Verbannung auf der kurpfalzischen Burg Lindenfels im Odenwald 60 Um Herzog Ulrich zukunftig gut in das Beziehungsgeflecht des Hauses Habsburg einzubinden verabredete Konig Maximilian am 23 Juli 1498 auf dem Reichstag in Freiburg dass Herzog Ulrich die Prinzessin Sabina von Bayern heiraten sollte Sie war uber ihre Mutter eine Nichte des Konigs 61 Unter Fuhrung des Landhofmeisters Wolfgang von Furstenberg unterstutzten Wurttemberg und der Schwabische Bund Konig Maximilian wenn auch wenig erfolgreich im 1499 ausgebrochenen Schwabenkrieg gegen die Schweizer Eidgenossen Ulrichs erste Herrschaft und Vertreibung Bearbeiten nbsp Ulrich von Wurttemberg ermordet Hans von Hutten aus Ulrich von Hutten Super interfectione Mainz 1519Im Sommer 1503 erklarte der Konig den 16 Jahre alten Herzog Ulrich fur volljahrig 62 Im darauf folgenden Jahr 1504 griff der junge Herzog auf Seiten seines angehenden Schwiegervaters Herzog Albrechts des Weisen in den Landshuter Erbfolgekrieg ein und fuhrte ein wurttembergisches Ritterheer gegen die Kurpfalz Dabei konnte Herzog Ulrich das Kloster Maulbronn sowie die Stadte Besigheim Mockmuhl Neuenstadt am Kocher und Weinsberg erobern Auch die Grafschaft Lowenstein wurde besetzt und der Lehensherrschaft Wurttembergs unterworfen Somit hatte Herzog Ulrich die Schmach ausgewetzt die sein Grossvater Graf Ulrich der Vielgeliebte 1462 in der Schlacht bei Seckenheim gegen die Kurpfalz erlitten hatte Zum Dank fur die Unterstutzung erhielt Ulrich von Albrecht dem Weisen auch die Herrschaft Heidenheim zugesprochen 62 Im Marz 1511 fand in Stuttgart die gross angelegte Hochzeit von Herzog Ulrich mit Sabina von Bayern statt bei der tausende Gaste teilnahmen Wahrend des Festes flossen aus einem Brunnen auf dem Schlossplatz freier Rot und Weisswein fur jedermann 62 Trotz der Eheverbindung Ulrichs mit Sabina gelang es Kaiser Maximilian nicht Herzog Ulrich wie erhofft dauerhaft an die bayerischen Wittelsbacher und an das Haus Habsburg zu binden Schon im darauffolgenden Jahr 1512 verliess Herzog Ulrich den Schwabischen Bund dem Graf Eberhard im Bart 1488 beigetreten war Die Prachtliebe und die aufwendige Hofhaltung Herzog Ulrichs fuhrten 1514 zu einer Schuldenlast von rund 950 000 Gulden so dass der Bankrott des Herzogtums drohte Der Versuch neue Verbrauchssteuern auf Wein Fleisch und Getreide zu erheben fuhrte im Mai 1514 ausgehend vom Remstal zum Aufruhr des bauerlich gepragten Landvolkes im Armen Konrad Herzog Ulrich berief deshalb einen Landtag mit Vertretern der stadtischen Ehrbarkeit nach Tubingen ein bei dem er sich mit diesen im Tubinger Vertrag vom 8 Juli 1514 darauf einigte den Landstanden kunftig ein Mitspracherecht bei der Erhebung von Steuern zu gewahren Weitere Zugestandnisse betrafen beispielsweise das Mitspracherecht der Stande in Fragen der Kriegsfuhrung und des moglichen Verkaufs oder der Verpfandung von Teilen des Herzogtums Fur Widerstand gegen die Obrigkeit sah der Vertrag harte Strafen bis zur moglichen Todesstrafe vor gewahrte den Untertanen jedoch auch die Moglichkeit des freien Abzugs aus Wurttemberg Der Vertrag gilt seither als eine Art Grundgesetz des Herzogtums Wurttemberg Dafur ubernahmen die Stande einen grossen Teil der 1514 aufgelaufenen Schulden des Herzogs und befurworteten dass die Rebellion der Bauern des Armen Konrad niedergeworfen wurde 63 Am 7 Mai 1515 ermordete Herzog Ulrich seinen Stallmeister Hans von Hutten aus niederen Beweggrunden bei der Jagd im Wald zwischen Vaihingen und Boblingen weil er Huttens Frau Ursula Thumb von Neuburg begehrte Dieser heimtuckische Mord loste Entsetzen im gesamten Reich aus und fuhrte zu einer totalen Entfremdung der schwabischen Ritterschaft vom Herzogtum Wurttemberg 64 Im Herbst 1515 floh zudem Herzog Ulrichs Frau Sabina die sich vor ihrem Mann und seinem zunehmenden Jahzorn furchtete zu ihren Verwandten nach Bayern Kaiser Maximilian sprach am 11 Oktober 1516 uber Herzog Ulrich die Reichsacht aus nachdem dieser es abgelehnt hatte die Regierung in Wurttemberg fur sechs Jahre den Raten zu uberlassen Herzog Ulrich vermutete Hochverrat und sorgte fur die Verhaftung der Vogte Konrad Breuning Sebastian Breuning und Konrad Vaut Als Nachfolger Gregor Lamparters wurde 1516 Ambrosius Volland wurttembergischer Kanzler Dieser liess die gefangenen Vogte foltern und nach deren erpressten Gestandnissen hinrichten Somit hatte sich Herzog Ulrich die Macht im Land gesichert und weitere mogliche Gegner seiner Herrschaft abgeschreckt 64 Nach dem Tod des Kaisers Maximilian am 12 Januar 1519 nutzte Herzog Ulrich das vermeintlich entstandene Machtvakuum im Reich zur Belagerung und Besetzung der Reichsstadt Reutlingen die er fur das Herzogtum Wurttemberg annektieren wollte Daraufhin zog Herzog Wilhelm von Bayern mit Truppen des Schwabischen Bundes im April 1519 nach Tubingen und dann weiter nach Stuttgart und vertrieb Herzog Ulrich Die Reichsunmittelbarkeit der Stadt Reutlingen wurde somit wiederhergestellt Herzog Ulrich war zunachst in die Kurpfalz geflohen und ging nach einem ersten erfolglosen Ruckeroberungsversuch Wurttembergs in die Schweiz wo er in Kontakt mit den dortigen Ideen der Reformation kam Er hielt sich zudem in den linksrheinischen Besitzungen des Hauses Wurttemberg auf insbesondere in der Grafschaft Mompelgard Als ein weiterer Aufenthaltsort kam die Festung Hohentwiel hinzu um sie als Basis fur die Ruckeroberung Wurttembergs zu nutzen Am 21 Marz 1521 verbundete sich Herzog Ulrich mit dem franzosischen Konig Franz I in Sancerre der nun als Geldgeber fur Herzog Ulrich fungierte 65 Am 5 Juni 1521 sprach Kaiser Karl V in Mainz deshalb erneut die Reichsacht uber Herzog Ulrich aus 65 Ein zweiter erfolgloser Ruckeroberungsversuch brachte Herzog Ulrich im Februar 1525 mit angeworbenen Soldnern aus der Schweiz bis kurz vor die Tore von Stuttgart Der Versuch scheiterte weil sein Geldgeber der franzosische Konig in der Schlacht bei Pavia verloren hatte und in Gefangenschaft geraten war Da Herzog Ulrich seine Soldner nun nicht mehr bezahlen konnte musste er sein Heer unverrichteter Dinge auflosen Herrschaft der Habsburger Bearbeiten nbsp Religionsgesprach zu Marburg 1867 von August Noack gemalt zeigt an der rechten hinteren Tischecke den Disput Martin Luthers mit dem Schweizer Reformator Ulrich Zwingli Luther und Zwingli stehen inmitten zahlreicher geladener Reformatoren Am linken Tischrand sitzen Herzog Ulrich von Wurttemberg mit rotem Hut und roten Beinlingen und Landgraf Philipp mit weissen Beinlingen Am 6 Februar 1520 uberliess der Schwabische Bund das Herzogtum Wurttemberg dem Haus Habsburg gegen eine Entschadigung von 220 000 Gulden fur die Kriegskosten Am 5 Marz 1520 huldigten 15 Pralaten und 41 wurttembergische Stadte dem neuen Landesherrn Kaiser Karl V der durch seinen personlichen Sekretar Maximilianus Transylvanus vertreten wurde 66 67 Der Kaiser bestimmte 1522 seinen Bruder Ferdinand als neuen Regenten des Herzogtums Wurttemberg 68 Wahrend der Regentschaft des Erzherzogs und seit 1526 Konigs Ferdinand ubten seine Statthalter darunter zeitweise Wilhelm von Waldburg 1521 1525 Georg von Waldburg 1525 1531 und Philipp von Pfalz Neuburg 1531 1534 die eigentliche Herrschaft in Wurttemberg aus Die Herrschaft der Habsburger durch Statthalter ermoglichte es den wurttembergischen Landstanden einen starken Einfluss auf die Politik im Herzogtum zu nehmen 66 Als wurttembergischer Kanzler war von 1522 bis 1526 Heinrich Winkelhofer tatig Der gescheiterte Ruckeroberungsversuch Herzog Ulrichs 1525 hatte zur Folge dass der Schwabische Bund zur Verteidigung Wurttembergs bereits ein Heer zusammengezogen hatte welches nun im Feld stand und zur Niederwerfung der sudwestdeutschen Aufstandischen im Bauernkrieg verwendet werden konnte Am 12 Mai 1525 wurden die aufstandischen Bauern durch den Bauernjorg in der Schlacht bei Boblingen geschlagen und in der Woche darauf die Weinsberger Bluttat geahndet Die Verstrickung Wurttembergs in die Wirren des Bauernkriegs trieb die Schulden des Landes weiter in die Hohe Ruckeroberung und Reformation Bearbeiten nbsp Wurttembergische Kirchenordnung von 1536Um zu verhindern dass das Haus Habsburg ihm auch noch die Grafschaft Mompelgard wegnahm uberliess Herzog Ulrich diese 1526 seinem Halbbruder Georg der dort spater eine regierende Nebenlinie des Hauses Wurttemberg begrundete 65 In einem Rundschreiben an die Reichsfursten machte Herzog Ulrich auf seine missliche Situation als vertriebener Furst aufmerksam und versuchte damit Zustimmung fur eine Restitution seiner Herrschaft zu erlangen 64 Er begab sich an den Hof des Landgrafen Philipps des Grossmutigen eines nahen Verwandten des Hauses Wurttemberg wo er sich von 1526 bis 1534 aufhielt Damit erlebte Ulrich wie die Reformation in Hessen eingefuhrt wurde und nahm 1529 auch am Marburger Religionsgesprach teil 69 Landgraf Philipp der Grossmutige war unter den Reichsfursten neben Kurfurst Friedrich dem Weisen und seinen Nachfolgern Johann dem Bestandigem und Friedrich dem Grossmutigen die Fuhrungsfigur der Reformation und ein Gegner des Hauses Habsburg Philipp war zudem ein Grossneffe von Herzog Eberhard im Bart Da eine diplomatische Losung der Restitution Herzog Ulrichs mehrmals scheiterte rustete Landgraf Philipp mit finanzieller Unterstutzung durch Konig Franz von Frankreich und der Reichsstadt Strassburg ein hessisches Heer aus welches am 23 April 1534 von Kassel aufbrach und Richtung Suden marschierte Die Hessen schlugen am 12 Mai 1534 bei Nordheim und am 13 Mai 1534 in der Schlacht bei Lauffen die Besatzungstruppen der Habsburger so dass der Weg nach Stuttgart frei war 70 Herzog Ulrich ubernahm sofort die Regierung Am 16 Mai 1534 hielt Konrad Ottinger die erste evangelische Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche 71 Mit dem Vertrag von Kaaden am 29 Juni 1534 wurde Herzog Ulrich die Herrschaft uber Wurttemberg wieder zugestanden jedoch nur als osterreichisches Afterlehen Herzog Ulrich liess nun im Land die Reformation durchfuhren als ein typisches Beispiel einer Furstenreformation Er tat dies weniger aus eigener Uberzeugung sondern aus reinem Machtkalkul da er sich im Lager der protestantischen Fursten befand und tief in der Schuld des hessischen Landgrafen stand 72 Gegen die mit den Habsburgern und dem alten katholischen Glauben sympathisierenden Vertreter der Ehrbarkeit ging er hart vor so dass sich diese zur Auswanderung gezwungen sahen An deren Stelle traten neu hinzugezogene evangelische Personlichkeiten vornehmlich aus den umliegenden Reichsstadten und dem evangelischen Hessen 73 Breite Bevolkerungsschichten in Wurttemberg begrussten die Reformation Obwohl es unter der Herrschaft der streng katholischen Habsburger in Wurttemberg bis 1534 keine evangelischen Gottesdienste geben durfte kamen die Leute dennoch in Kontakt mit evangelischen Predigten die in den nahegelegenen Reichsstadten wie etwa in Esslingen oder in Reutlingen besucht und gehort werden konnten Zunachst leitete der Lutheraner Erhard Schnepf die Reformation im Norden und der Zwinglianer Ambrosius Blarer im Suden Blarer wurde jedoch bereits 1537 durch die Tatigkeit des aus Schwabisch Hall dazugekommenen Lutheraners Johannes Brenz verdrangt so dass ganz Wurttemberg im Ergebnis der lutherschen Lehre folgte Mit Befurwortung des Landgrafen von Hessen trat Herzog Ulrich 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei 74 Um die riesige Schuldenlast des Herzogtums in den Griff zu bekommen sollten die Guter und Schatze der landsassigen Kloster dienen indem diese mitsamt den zugehorigen Dorfern sakularisiert wurden 72 Davon betroffen waren die Kloster Maulbronn Alpirsbach Herrenalb Bebenhausen Hirsau Blaubeuren Murrhardt Denkendorf Lorch Adelberg St Georgen und die drei ausserhalb des geschlossenen Territoriums liegenden Kloster Konigsbronn Herbrechtingen und Anhausen Als weitere wurttembergische Klosteramter traten dann im Laufe des 16 Jahrhunderts noch Lichtenstern und am Ende des 16 Jahrhunderts Reichenbach hinzu Nach der Erfahrung seiner 1519 erfolgten Vertreibung bei der all seine Burgen gefallen waren wollte Herzog Ulrich besser gegen feindliche Angriffe gewappnet sein Als Bollwerke der Landesverteidigung wurden sieben Festungen ausgebaut Es waren dies die Landesfestungen Hohenasperg Hohenneuffen Hohentubingen Hohenurach Hohentwiel Kirchheim unter Teck und Schorndorf 75 Als der Schmalkaldische Krieg fur die protestantischen Fursten verloren war liess Kaiser Karl V auf Grund des Heilbronner Vertrags vom Januar 1547 auch das Herzogtum Wurttemberg besetzen Es mussten die Festungen geoffnet und hohe Kriegsentschadigungen an den Kaiser zugestanden werden Herzog Ulrich wurde nach Ulm zitiert wo er einen Kniefall zu machen hatte und dem evangelischen Glauben abschworen musste 76 Auf Grund des Augsburger Interims von 1548 wurden in Wurttemberg mehrere hundert evangelische Pfarrer entlassen und die Kloster restituiert 77 Herzog Ulrich berief jedoch noch 1549 den Reformatoren Matthaus Alber aus Reutlingen als Prediger an die Stiftskirche nach Stuttgart Im folgenden Jahr starb Herzog Ulrich dem ansonsten die erneute Absetzung gedroht hatte Konig Ferdinand als Lehensherr hatte Anklage wegen Felonie gegen Herzog Ulrich erhoben Ein Menschenalter des Friedens Bearbeiten Christophs grosses Reformwerk Bearbeiten nbsp Der Theologe Johannes Brenz war der Reformator fur Wurttemberg im Geiste Martin Luthers nbsp Karte von Wurttemberg 1559 wobei Suden oben und Norden unten ist Holzschnittrundkarte Warhafftige vnd grundtliche Abconterpheung des loblichen Furstenthumbs Wurtemberg von Johann Scheubel im Massstab von etwa 1 600 000 mit 122 OrtenSeit dem Beginn der Herrschaft von Herzog Christoph erlebte Wurttemberg eine langanhaltende Ara des Friedens die sich uber sieben Jahrzehnte erstrecken sollte Die Herrschaft Christophs in Stuttgart dauerte 18 Jahre und konsolidierte das Herzogtum durch ein grundlegendes Reformprogramm Der Beginn der Regierungsjahre war jedoch noch gepragt von der Notwendigkeit die Klage der Felonie durch Konig Ferdinand abzuwenden und die Folgen des Augsburger Interims zu korrigieren Schliesslich gelang dies nach Abschluss des Passauer Vertrags durch die 1552 nochmals bekraftigte Afterlehenschaft und die Zahlung einer hohen Geldsumme an den Konig 78 Die Kanzleiordnung von 1553 gab der wurttembergischen Regierung die Organisationsform welche bis 1805 in Kraft blieb Es gab demnach drei Zentralbehorden Es waren dies der Oberrat als zentrales Verwaltungsgremium die Rentkammer fur die Regelung der Finanzen und der Kirchenrat fur die Administration der evangelischen Landeskirche Nachdem seine Herrschaft nun gesichert war und mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 Rechtssicherheit eintrat machte sich Herzog Christoph als uberzeugter Anhanger der Lehre Martin Luthers an den Ausbau der Landeskirche Dies geschah auf Basis der in der Confessio Virtembergica 1552 formulierten evangelischen Bekenntnisschrift Dabei wurde der Herzog von seinen fuhrenden Theologen Johannes Brenz Jakob Andreae und Jacob Heerbrand tatkraftig unterstutzt Es mundete dies 1556 in die Umwandlung der Kloster in evangelische Klosterschulen und in die 1559 erlassene Grosse Kirchenordnung mit der 19 Einzelordnungen zusammengefasst wurden und alle Bereiche des kirchlichen Lebens in Wurttemberg geregelt wurden 79 Auf einem Landtag im Winter 1553 54 gelang es Herzog Christoph dass die Landstande einen grossen Teil der immensen Staatsschulden ubernahmen die Herzog Ulrich in Hohe von etwa 1 7 Millionen Gulden hinterlassen hatte 80 Wahrend seiner Herrschaft erliess Herzog Christoph uber 25 Verordnungen wie zum Beispiel die 1552 und 1567 herausgegebenen Landesordnungen 81 Einheitliche Masse und Gewichte wurden 1557 festgelegt 9 Mit der 1559 erlassenen Schulordnung kam die Grundlage zur allgemeinen Schulbildung die 1649 zur allgemeinen Schulpflicht in Wurttemberg fuhrte Mit einem Landtagsabschied legte der Landtag 1565 fest dass kein wurttembergischer Herrscher der in Zukunft moglicherweise einer anderen Konfession angehoren konnte jemals die evangelisch lutherische Religion im Herzogtum Wurttemberg abschaffen durfe 82 Tatsachlich blieb das Herzogtum trotz der vier katholischen Herzoge im 18 Jahrhundert bis zur Auflosung im Konigreich Wurttemberg rein evangelisch Die Menschen pragten mit dem dadurch herausgebildeten altwurttembergischen Charakter auch im 19 und 20 Jahrhundert die Mentalitat in ihren Dorfern und Stadten Herzog Christoph entfaltete eine rege Bautatigkeit und liess insbesondere das Alte Schloss in Stuttgart ab 1553 zu einem Renaissance Schloss mit zugehorigen Gartenanlagen ausbauen 83 Auch das Musikleben am wurttembergischen Hof erlebte eine Blute durch die Forderung der Hofkapelle 84 Die Bilanz der Herrschaft von Herzog Christoph ist die Umbildung Wurttembergs vom mittelalterlichen Territorium zum fruhneuzeitlichen Territorialstaat Der fromme Ludwig Bearbeiten nbsp Arkadenhof von 1557 im Alten Schloss dem Sitz des Herzogs von Wurttemberg in Stuttgart wie er von den Renaissance Baumeistern Aberlin Tretsch und Blasius Berwart gestaltet worden warDie Regierungszeit von Herzog Ludwig der auch den Beinamen der Fromme bekam wurde in der Landesgeschichtsschreibung gerne unterschatzt da Ludwig im Schatten der grossen Leistungen seines Vaters Christoph steht Fur die Wurttemberger bedeutete die uber 23 Jahre wahrende Herrschaft dieses umfassend gebildeten Herzogs jedoch eine fortwahrende Epoche des Friedens Die ersten 10 Jahre bis zum Erreichen des 24 Geburtstags war Herzog Ludwig zunachst unter der Vormundschaft von seiner Mutter Anna Maria von Brandenburg Ansbach flankiert durch die Aufsicht des Herzogs Wolfgang von Zweibrucken und der Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg Ansbach und Karl von Baden Als Statthalter fungierte Graf Heinrich zu Castell der von 1568 bis 1575 de facto die Regierung in Stuttgart leitete Wahrend der Herrschaft Herzog Ludwigs wurde der Kammersekretar und Geheime Rat Melchior Jager zum engsten Mitarbeiter der auch ein gutes Einvernehmen mit den Landstanden und deren Mitspracherechten pflegte 85 Herzog Ludwig unterzeichnete die Konkordienformel von 1577 und das Konkordienbuch von 1580 Als uberzeugter Protestant forderte der Herzog die wurttembergische Landeskirche und trieb deren Aufbau voran In vielen wurttembergischen Dorfern wurden Schulen eingerichtet Der Herzog interessierte sich sehr fur die Landesgeschichte ebenso fur die Kunste und die Theologie In Stuttgart entstand das Neue Lusthaus Auch an den Genussen des Lebens nahm der Herzog grossen Anteil Er liess prunkvolle Ritterspiele und aufwendige Jagdpartien veranstalten Sein ubermassiger Alkoholkonsum hat moglicherweise zu seinem fruhen Tod mit 39 Jahren beigetragen Da Herzog Ludwig keine Kinder hatte ging die Herrschaft im August 1593 an den Cousin seines Vaters uber Herzog Friedrich aus der Seitenlinie Wurttemberg Mompelgard 86 Fruhabsolutismus unter Friedrich I Bearbeiten nbsp Wappen Herzog Friedrichs I als Ritter des Hosenbandordens 1604Mit Herzog Friedrich I trat der einzige zu der Zeit noch verfugbare Agnat des Hauses Wurttemberg die Herrschaft an wenn man von seinen zu der Zeit noch minderjahrigen Sohnen absieht Ware Friedrich I wie seine beiden Geschwister ebenfalls im Kindesalter verstorben dann ware Wurttemberg 1593 als erledigtes Lehen den osterreichischen Habsburgern zugefallen In diesem Fall ware Wurttemberg ziemlich sicher wieder katholisch geworden und die Geschichte hatte einen anderen Verlauf genommen So wurde Herzog Friedrich I zum Stammvater aller nach 1593 lebenden Mitglieder seines Hauses Das Herzogtum Wurttemberg blieb evangelisch Sechs Jahre nach dem Beginn seiner Regierung gelang es 1599 mit Hilfe seines Rates Matthaus Enzlin die seit 1534 bestehende osterreichische Afterlehenschaft zu beenden und das Herzogtum Wurttemberg wieder in ein Reichslehen umzuwandeln Dies erforderte die Zahlung von 400 000 Gulden die die Landschaft ubernahm 87 Es wurde dabei vertraglich festgelegt dass im Falle des Erloschens des Hauses Wurttemberg im Mannesstamm die Erbfolge des Hauses Habsburg weiterhin garantiert war Dieser Fall ist nie eingetreten Unter der Herrschaft Friedrichs I gelang es das Territorium des Herzogtums weiter auszudehnen Es wurden von der Markgrafschaft Baden Durlach 1595 die Amter Besigheim und Mundelsheim am Neckar gekauft 88 Dazu kamen im Austausch Bad Liebenzell Altensteig und Klosterreichenbach im Nordschwarzwald 88 Auch in diesem Fall ubernahm die Landschaft die Kosten 88 Vom Hochstift Strassburg wurde 1604 das Amt Oberkirch zu Lehen genommen Wegen der hohen finanziellen Unterstutzung von Heinrich von Navarra in seinem Kampf um die franzosische Krone wurde dem Herzog von Wurttemberg von 1605 bis 1612 als Pfand die Verwaltung des Herzogtums Alencon uberlassen 89 Als Statthalter in Alencon fungierte der Diplomat und Geheimrat Benjamin von Bouwinghausen 90 Herzog Friedrich I war ein Forderer des Merkantilismus und kummerte sich insbesondere um den Textilsektor und den Bergbau Zwar blieb die Suche nach Gold Silber Erzen und Salzen weitgehend erfolglos aber durch die Aufnahme protestantischer Glaubensfluchtlinge aus den osterreichischen Alpengebieten wurde Freudenstadt gegrundet Der Bau der Stadt war eines der vielen Werke des Hofbaumeisters Heinrich Schickhardt der im Stil der Hochrenaissance wirkte Die Rate Matthaus Enzlin und Georg Esslinger unterstutzten den Herzog tatkraftig dabei seine fruhabsolutistischen Ambitionen zu verwirklichen In einem Dekret wurden 1607 Teile des Tubinger Vertrags revidiert Dabei sollte der Herzog freie Hand im Militarwesen und bei der Erhebung von Kriegssteuern bekommen Der eingeschuchterte Landtag empfand dies als einen gefahrlichen Prazedenzfall zur Einschrankung seines Budgetrechts und befurchtete die vollige Entmachtung 91 Johann Friedrichs Neutralitatspolitik Bearbeiten nbsp Grundungsurkunde der protestantischen Union vom 14 Mai 1608 mit der Unterschrift Johann Friedrichs Herzog zu WurttembergDer fruhe Tod Herzog Friedrichs I 1608 im Alter von 50 Jahren hatte zur Folge dass die Landstande wieder in den Vollbesitz ihrer alten Privilegien gelangen konnten und der Tubinger Vertrag in allen Punkten erneut bestatigt wurde Die alten Rate von Herzog Ludwig darunter der inzwischen 63 Jahre alte Melchior Jager 85 wurden reaktiviert und die Berater Herzog Friedrichs der Rache der Landstande uberlassen 91 Wahrend der Herrschaft Herzog Johann Friedrichs kamen die Vorzeichen des bevorstehenden Dreissigjahrigen Kriegs zunehmend zum Vorschein Die unterschiedliche Auslegung der Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens fuhrte seit 1555 immer wieder zu Konflikten zwischen Katholiken und Protestanten Nach dem Kreuz und Fahnengefecht in der Reichsstadt Werd der zur Besetzung der Stadt durch den katholischen Herzog von Bayern fuhrte wurde 1608 die Protestantische Union gegrundet zu deren Grundungsmitgliedern auch Herzog Johann Friedrich gehorte In den zehn Jahren bis zum Ausbruch des Kriegs entfaltete Herzog Johann Friedrich noch eine sehr glanzvolle Hofhaltung Insbesondere seine Hochzeit mit Barbara Sophia von Brandenburg wurde im November 1609 mit grosser Pracht gefeiert Aus dem Konflikt des calvinistischen Kurfursten Friedrich V von der Pfalz mit dem Kaiser hielt sich Herzog Johann Friedrich heraus und erklarte nach der Niederlage Friedrichs V in der Schlacht am Weissen Berg 1620 die Neutralitat Wurttembergs Die Neutralitatspolitik wurde insbesondere auch vom Landtag und den Theologen des Landes gefordert da sie als uberzeugte Lutheraner nicht mit den Calvinisten der Pfalz gemeinsame Sache machen wollten 92 Die Tubinger Theologen wie etwa Theodor Thumm Lucas Osiander der Jungere und Melchior Nicolai stritten zwar gerne mit Worten aber vom Fuhren eines Krieges mit Waffengewalt wollten sie nichts wissen Im Jahre 1622 liess Wurttemberg die Kurpfalz und Baden in der Schlacht bei Wimpfen weitgehend ohne Hilfe Lediglich Herzog Magnus ein jungerer Bruder des regierenden wurttembergischen Herzogs fuhrte auf Seiten des Markgrafen von Baden ein Kurassierregiment mit in die Schlacht und fiel Gegen die Ubermacht der Katholischen Liga half die Neutralitatserklarung Wurttembergs nur bedingt Zwar konnte sich das Herzogtum noch einige Jahre aus der aktiven Beteiligung am Krieg heraushalten aber die von 1622 bis 1625 wahrenden Durchmarsche und Besatzungen der Truppen Tillys und Wallensteins mit den ublichen Begleiterscheinungen von Plunderungen und Brandschatzungen liessen sich nicht verhindern Wieder etwas mehr Ruhe gab es erst ab 1625 da sich das Kriegsgeschehen nun immer weiter nach Norddeutschland verlagerte Wurttemberg vom Dreissigjahrigen Krieg zu den Franzosenkriegen Bearbeiten Katastrophale Kriegsjahre und Neubeginn Bearbeiten nbsp Schlacht bei Nordlingen am 27 Augustjul 6 September 1634greg Das vereinigte Heer der katholischen Liga schlug die Schweden und den Heilbronner Bund unter Herzog Bernhard von Sachsen Weimar und Gustaf Horn Graf von Bjorneborg Gemalde von Pieter Meulener Ol auf Leinwand Schwedisches Nationalmuseum StockholmAls Herzog Johann Friedrich 1628 starb war sein Sohn Eberhard III erst 14 Jahre alt so dass zunachst Eberhards Onkel Ludwig Friedrich die Regentschaft ubernahm Durch das von Kaiser Ferdinand II am 6 Marz 1629 erlassene Restitutionsedikt verlor Wurttemberg ein Drittel seines Territoriums Das Edikt welches auf erbitterten Widerstand der protestantischen Reichsstande stiess fuhrte 1630 zum Eintritt Schwedens in den Dreissigjahrigen Krieg um den bedrangten protestantischen Fursten gegen den katholischen Kaiser zu helfen Der wurttembergische Kanzler Jakob Loffler fuhrte 1631 Wurttemberg in ein Bundnis mit den Schweden und der neue wurttembergische Herzog Administrator und schwabische Kreisdirektor Julius Friedrich versuchte sich im Kirschenkrieg den Bestimmungen des Restitutionsedikts zu widersetzen Da er nur ein militarisch unzulangliches Milizheer aus ungeschulten wurttembergischen Bauern in ihren typischen weissen Zwilchkitteln und geschulterten Ranzlein zur Verfugung hatte wurde zwar in den vorderosterreichischen Landen der Habsburger durch Plunderungen und Brandschatzungen manches Chaos verursacht aber keine kriegsentscheidenden Erfolge erzielt Im Januar 1633 gelang dem Herzog Administrator Julius Friedrich mit Georg Friedrich vom Holtz zu Niederholz immerhin die Einnahme der Reichsstadt Rottweil die nun als Hauptstutzpunkt zur vergeblichen Belagerung der vorderosterreichischen Stadt Villingen diente Im April 1633 schloss sich Wurttemberg dem Heilbronner Bund unter Fuhrung Schwedens an Letztendlich fuhrte diese Politik Wurttemberg in eine grosse Katastrophe Die Habsburger und die katholische Liga schlugen 1634 in der Schlacht bei Nordlingen diesen Bund Auf dem Schlachtfeld starben auch mehrere tausend Wurttemberger der Hauptteil der verfugbaren Streitkrafte des Herzogs Nun war das Herzogtum Wurttemberg schutzlos der Rache des Kaisers und der Liga ausgesetzt Die bisher vom Krieg leidlich verschonten wurttembergischen Landstriche wurden nun umso entsetzlicher getroffen Herzog Eberhard III von Wurttemberg im Mai 1633 fur volljahrig erklart und somit seitdem regierender Herzog floh mit seinem Hofstaat in die Reichsstadt Strassburg und uberliess sein Land fur vier Jahre einer grausamen kaiserlichen Besatzungsarmee Wurttembergische Stadte wie etwa Waiblingen oder Calw wurden beim Einmarsch der kaiserlichen Armee in Brand geschossen gesturmt geplundert und verwustet Die Bevolkerung in Wurttemberg erlitt insbesondere in den Jahren 1634 bis 1638 unbeschreibliche Qualen Zahlreiche Dorfer wurden zu Wustungen die Anzahl der Einwohner Wurttembergs sank von etwa 400 000 vor dem Dreissigjahrigen Krieg auf etwa 150 000 nach dem Krieg 93 Lediglich die Festung Hohentwiel unter dem Kommandanten Konrad Widerholt konnte bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges fur Wurttemberg gehalten und nie von den feindlichen Truppen eingenommen werden Am 11 Oktober 1638 kehrte Herzog Eberhard III in seine Residenzstadt Stuttgart zuruck nachdem ihm Kaiser Ferdinand III etwa ein Drittel seines Landes zuruckgegeben hatte jedoch samtliche Gebiete der 14 Kloster und dazu 12 Amter als osterreichisches Pfand behielt Die wurttembergischen Festungen blieben weiterhin in der Hand von bayerischen oder franzosischen Truppen und mussten vom Land bezahlt werden Freund und Feind waren nicht mehr unterscheidbar Der Dreissigjahrige Krieg war endgultig zu einer sinnlosen Landplage verkommen und die allgemeinen Sitten waren vollig verroht Die Schrift Theophilus des Johann Valentin Andreae veranlasste Herzog Eberhard III 1642 im Herzogtum Wurttemberg den Kirchenkonvent einzufuhren Wahrend der Verhandlungen zum Westfalischen Frieden gelang es dem Gesandten Johann Konrad Varnbuler und dem Kanzler Andreas Burckhardt mit tatkraftiger Unterstutzung durch Schweden und Frankreich Punkt fur Punkt samtliche wurttembergischen Amter und Kloster der Vorkriegszeit des Jahres 1617 wiederzuerlangen und das Territorium in vollem Umfang aus der Pfandschaft der Habsburger zu losen Lediglich die Herrschaft Oberkirch die an das Hochstift Strassburg zuruckfiel war verloren 94 Der Diplomat Georg Wilhelm Bidembach von Treuenfels wurde beauftragt die Dokumente und Akten die wahrend des Krieges entwendet worden waren von Wien nach Stuttgart zuruckzubringen Der wurttembergische Landtag konnte nun darangehen den Wiederaufbau des Landes voranzubringen Von 1648 bis 1672 fanden elf Aufbaulandtage statt 95 Aus den osterreichischen Gebieten kamen neue Ehrbarkeiten hinzu die zum Teil auf Angehorige von Familien zuruckgingen die unter Herzog Ulrich nach 1534 vertrieben worden waren Darunter befanden sich klingende Namen wie Hauff Hegel Flattich Moser Hochstetter und Breuning 95 Als neuer Landhofmeister und Geheimer Rat kam 1650 Wolfgang Georg I zu Castell Remlingen hinzu Am 4 Februar 1660 trat Herzog Eberhard III dem Rheinischen Bund bei Im Jahre 1670 fand in Stuttgart ein grosses Fest statt in welchem Herzog Eberhard III und der Landtag den gelungenen Wiederaufbau des Landes feierten 95 Intermezzo Bearbeiten Die Herrschaft Herzog Wilhelm Ludwigs dauerte vom 2 Juli 1674 bis zum 23 Juni 1677 nur knapp drei Jahre und endete mit dem unerwartet fruhen Tod des 30 Jahre alten Herzogs Am 14 Januar 1675 hatte er einen Landtag einberufen welcher eine erhebliche Reduzierung der bisherigen Steuerlast forderte Da jedoch franzosische Streifzuge durch den Schwarzwald im Rahmen des Franzosisch Hollandischen Kriegs 1672 1679 die unmittelbare Bedrohung Wurttembergs erkennen liessen sah der Landtag von einer Reduzierung der Militarausgaben ab 96 Regentschaft Friedrich Carls Bearbeiten Am 27 November 1677 erhielt Friedrich Carl von Kaiser Leopold I die Regentschaft des Herzogtums Wurttemberg als Herzog Administrator ubertragen da der Erbprinz Eberhard Ludwig noch minderjahrig war Friedrich Carl ersetzte den leitenden Minister des Geheimen Rats Freiherr Christoph von Manteuffel 97 durch den Heilbronner Syndikus Jakob Friedrich Ruhle 98 Er stammte aus Worms und somit nicht aus der wurttembergischen Ehrbarkeit und war ein klarer Vertreter der Interessen des Heiligen Romischen Reichs gegenuber Frankreich Damit befand er sich des Ofteren in Konflikt mit dem Administrator Friedrich Carl der wegen der Grafschaft Mompelgard deutliche Sympathien gegenuber Frankreich erkennen liess 99 Seine funfzehnjahrige Regentschaft stand innenpolitisch im Zeichen der weiteren Konsolidierung des Landes mit einem Schwerpunkt im Kirchen und Schulwesen 100 So wurde 1686 das erste Stuttgarter Gymnasium das Gymnasium illustre gegrundet Aussenpolitisch pragende Ereignisse waren der bis 1679 fortdauernde Franzosisch Hollandische Krieg und ab 1688 der Pfalzische Erbfolgekrieg bei dem es Konig Ludwig XIV im Zuge seiner Reunionspolitik darum ging dass der Kaiser im Elsass die Rheingrenze zwischen Frankreich und dem Heiligen Romischen Reich anerkennen sollte Das Reich benotigte aber den grossten Teil seiner Streitkrafte im Osten wahrend des Grossen Turkenkriegs der von 1683 bis 1699 dauerte und konnte deshalb die Westgrenze des Reichs nur unzulanglich gegen Frankreich schutzen Der Herzog Administrator setzte sich deshalb fur ein stehendes Heer zum Schutz des Landes ein kam aber in standige Auseinandersetzungen mit den wurttembergischen Landstanden Die Landstande kritisierten heftig dass die von ihnen schliesslich bewilligten wurttembergischen Truppen fur Subsidien an weit entfernte Schauplatze vergeben wurden Dadurch war Wurttemberg im Notfall ohne Schutz wie es sich bereits 1688 bewahrheiten sollte Als der Comte de Melac 1688 mit seinen marodierenden franzosischen Truppen in Wurttemberg einfiel fand er das Herzogtum weitgehenden schutzlos so dass wieder viel Angst und Schrecken uber wurttembergische Dorfer und Stadte kam nbsp Carl von Haberlin Die Weiber von Schorndorf Ol auf Leinwand 1866 Stadtmuseum Schorndorf Immerhin widersetzte sich Barbara Kunkelin mit den Schorndorfer Weibern heldenmutig der angeordneten Ubergabe der Festung und Stadt Schorndorf an die Franzosen so dass Melac seine Truppen mangels mitgefuhrter Artillerie von dort wieder abzog Schorndorf hatte 1688 Gluck dass die deutschen Truppen aus dem Osten rasch genug herannahten und die Franzosen sich deshalb aus Wurttemberg wieder zuruckzogen Auch Stuttgart blieb von Zerstorungen verschont dank dem mutigen Auftreten der Herzogin Witwe und Mitregentin Magdalena Sibylla Am 27 September 1692 geriet der Herzog Administrator in der Schlacht bei Otisheim in franzosische Kriegsgefangenschaft Nach der Schlacht brandschatzten die Franzosen wurttembergische Ortschaften und Stadte der naheren Umgebung darunter Otisheim Knittlingen Muhlacker Illingen und Vaihingen an der Enz In den Tagen vom 18 Septemberjul 28 September 1692greg bis zum 20 Septemberjul 30 September 1692greg wurde in Neuenburg und Liebenzell geplundert Am 19 Septemberjul 29 September 1692greg wurde die Hirsauer Klosteranlage durch franzosische Soldaten in Brand gesteckt Noch wahrend der Gefangenschaft von Herzog Friedrich Carl in Paris erklarte Kaiser Leopold den erst sechzehn Jahre alten Erbprinzen Eberhard Ludwig am 10 Januar 1693 fur mundig so dass dieser nun selbst die Regierung antreten konnte Wurttemberg im Zeitalter des Absolutismus Bearbeiten Der junge Herzog Eberhard Ludwig Bearbeiten Nach dem erneuten Franzoseneinfall im Sommer 1693 dem ersten Jahr der Herrschaft Herzog Eberhard Ludwigs sah sich die wurttembergische Regierung gezwungen einen Kontributionsvertrag einzugehen Um die Einhaltung der Kontributionen durch Wurttemberg zu garantieren verlangten die Franzosen Geiseln welche aus der Mitte der Rate und Landstande zu stellen waren Der wurttembergische Landschaftskonsulent Johann Heinrich Sturm 1645 1709 und mit ihm 14 weitere Geiseln stellten sich dafur zur Verfugung Nicht alle Geiseln uberlebten die bis November 1696 dauernde Gefangenschaft Der Hirsauer Abt Johann Ludwig Dreher 1631 1694 starb im September 1694 in der Metzer Zitadelle 101 Insgesamt wurden im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 in Wurttemberg sieben Stadte und 37 Dorfer von den Franzosen zerstort 102 45 Der Geheimrat und Minister Johann Georg Kulpis versuchte mit Hilfe der Kreisassoziationen die militarischen Defizite im Kampf gegen Frankreich auf einer Frontlinie von der Schweiz bis in die Niederlande zu verbessern 103 Kulpis ging es dabei neben dem Schutz Wurttembergs auch um die Ruckgewinnung Strassburgs fur das Reich Dank der Eppinger Linien konnten die Franzosen von 1695 bis 1702 von Wurttemberg ferngehalten werden 103 Dem Herzog war es wichtig uber ein stehendes Heer zu verfugen und er verlangte vom 1698 letztmals einberufenen Landtag die Finanzierung einer wurttembergischen Truppe von 2 000 Mann einschliesslich 850 Mann Kreiskontingent 104 Da der Landtag die Zustimmung verweigerte loste ihn Herzog Eberhard Ludwig auf Die Entwicklung die Herzog Eberhard Ludwig forciert hatte zog sich durch das ganze 18 Jahrhundert hin und mundete in die Entstehung eines eigenstandigen wenngleich auch sehr bescheidenen wurttembergischen Heereswesens das im Vergleich zu den Machten der europaischen Pentarchie jedoch nur von geringer Bedeutung war Auf den 18 Februar 1700 folgte in Wurttemberg sogleich der 1 Marz 1700 Im ganzen Heiligen Romischen Reich galt nun einheitlich der Gregorianische Kalender nachdem dieser bereits seit 1583 zum Beispiel auch im katholischen Vorderosterreich gegolten hatte und das uber 100 Jahre dauernde standige Nebeneinander von neuer und alter Kalenderdatierung eine heillose Datumsverwirrung zwischen katholischen und protestantischen Territorien bewirkt hatte Im Jahre 1702 hatte Herzog Eberhard Ludwig eine Kommunordnung erlassen Das Gesetzgebungswerk hatte den offiziellen Titel Generalverordnung uber das Landesrechungs und Okonomiewesen 47 Sie war eine der altesten deutschen Gemeindeordnungen und eroffnete auf lokaler Ebene im Herzogtum Wurttemberg die Teilnahme der mannlichen landlichen Bevolkerung am offentlichen Leben wie dies bis dahin unmoglich war So entstanden auf lokaler Ebene fur den gemeinen Mann neue Freiheiten 105 Auf hoherer Ebene des Staates spielte sich im Laufe der Herrschaft Herzog Eberhard Ludwigs eine gegenlaufige Entwicklung ab Es wurde der bisher an politischer Teilhabe gewohnten Ehrbarkeit also der stadtischen Oberschicht durch den Absolutismus viele im Tubinger Vertrag verbrieften Rechte sukzessive weggenommen Herzog Eberhard Ludwig der unter dem Eindruck der Franzosengefahr gross geworden war wollte einen Beitrag zu deren Bekampfung leisten und machte im Spanischen Erbfolgekrieg eine steile Karriere Fur die Dauer seines Feldzugs uberliess Herzog Eberhard Ludwig die Regierungsgewalt dem Geheimen Rat 106 Der wichtigste Mann am wurttembergischen Hof war nach dem Tod von Kulpis von 1698 bis 1708 der Oberhofmarschall Johann Friedrich von Staffhorst und von 1708 bis 1711 Oberhofmarschall Georg Friedrich Forstner von Dambenoy 1717 in Mailand 107 108 Zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs verfugte der Herzog uber Haustruppen in der Grossenordnung von 3400 Mann Infanterie und 940 Mann Kavallerie was in etwa doppelt so viel war wie der wurttembergische Anteil des Truppenkontingents beim Schwabischen Reichskreis 109 Herzog Eberhard Ludwig fuhrte die wurttembergische Kavallerie am 2 Juli 1704 in der Schlacht am Schellenberg und siegte mit Prinz Eugen und dem Herzog von Marlborough am 13 August 1704 in der grossen Schlacht bei Hochstadt 110 Seit diesen Siegen war Wurttemberg abgesehen von dem Vordringen des Marschalls Villars 1707 von weiteren Franzoseneinfallen wahrend der Regierung Herzog Eberhard Ludwigs verschont geblieben Nach dem Tod des als Turkenlouis bekannten Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden wurde Herzog Eberhard Ludwig 1707 Feldmarschall der Schwabischen Kreistruppen und noch im selben Jahr auch kaiserlicher Feldmarschall Nach dem Tod des Markgrafen Christian Ernst von Brandenburg Bayreuth stieg der Herzog 1712 zum Reichsgeneralfeldmarschall auf und somit zum ranghochsten Feldherr des Heiligen Romischen Reichs Dem Herzog stand nun auch zeitlebens alles Militarische und Pompose wesentlich naher als sich um eine geordnete Politik in seinem kleinen Land zu kummern das durch die Kriege des 17 Jahrhunderts ausgezehrt war 111 Der Barockfurst von Ludwigsburg Bearbeiten nbsp Luftbild des Residenzschlosses Ludwigsburg mit den Gartenanlagen und dem Schloss Favorite Hauptartikel Eberhard Ludwig Wurttemberg Herzog Eberhard Ludwig hat in Wurttemberg den Absolutismus durchgesetzt Wahrend seiner Herrschaft entstanden das grosse Residenzschloss Ludwigsburg im Stil des Barocks und eine hofische Gesellschaft die sich vom Rest des Landes abhob Der Herzog stand politisch von 1711 bis 1731 stark unter dem Einfluss seiner Matresse Wilhelmine von Gravenitz mit der er bereits seit 1706 liiert war und auch zeitweilig in Bigamie lebte Wegen des daraus entstandenen Skandals ging die zwischenzeitlich unter dem Druck des Kaisers verbannte Wilhelmine von Gravenitz 1711 eine Scheinehe mit dem nur pro forma zum wurttembergischen Landhofmeister erhobenen bohmischen Grafen Johann Franz Ferdinand von Wurben in Wien ein Der mit Spielschulden belastete Graf von Wurben verpflichtete sich gegen ein hohes Gehalt Wurttemberg niemals zu betreten und die Ehe mit seiner Frau niemals zu vollziehen woran er sich bis zu seinem Tod 1720 gehalten hatte Somit fuhrte die Matresse Wilhelmine seit 1711 den Namen einer Grafin von Wurben und wurde als Landhofmeisterin bezeichnet Offiziell war sie seither die Ehefrau des hochsten wurttembergischen Ministers tatsachlich jedoch bis zu ihrem Sturz 1731 die omniprasente Favoritin des Herzogs Von 1717 bis 1723 entstand nordlich des Hauptschlosses in Ludwigsburg das Jagdschloss Favorite Herzog Eberhard Ludwig grundete 1717 ein Konferenzministerium mit eigener Kanzlei in Ludwigsburg Mit dem Konferenzministerium dem Wilhelmines Bruder Friedrich Wilhelm von Gravenitz als Oberhofmarschall und Premierminister angehorte trat eine neue Institution als Instrument des Absolutismus an die Spitze der wurttembergischen Regierung und entmachtete den bisher an hochster Stelle stehenden Geheimen Rat der nun nur noch Befehlsempfanger des Konferenzministeriums war Im Konferenzministerium sass bis zu seinem Tod auch Johann Heinrich Freiherr von Schutz 1669 1732 der die Scheinehe der Grafin von Wurben vermittelt hatte sowie bis 1724 Johann Nathanael Schunk ein Schwager von Schutz und Adam Heinrich von Thungen 112 Von 1724 bis 1732 waren Gravenitz und Schutz allein die beiden verbliebenen Minister im Konferenzministerium und somit die machtigsten Manner des Herzogtums Wurttemberg 113 Im Jahre 1718 verlegte der Herzog die Residenz von Stuttgart nach Ludwigsburg und erklarte die Residenz 1724 zur nunmehr alleinigen Hauptstadt Wurttembergs 113 Es mussten nun auch samtliche Behorden von Stuttgart nach Ludwigsburg umziehen Mit all diesen Vorgangen geriet Herzog Eberhard Ludwig in einen grossen Gegensatz zu den Landstanden vertreten durch die standischen Ausschusse Ein regularer Landtag wurde im 18 Jahrhundert kaum noch einberufen Der Geheimrat und Konsistorialdirektor Johann Osiander wusste jedoch klug zwischen dem Hof des Herzogs und den standischen Ausschussen zu vermitteln 114 Unter dem Eindruck des schamlosen Treibens und der Matressenwirtschaft am Hof in Ludwigsburg im Volksmund als Lumpenburg in Verruf geraten und von Samuel Urlsperger mutig angeprangert entstand in Wurttemberg eine spezifische Form des Pietismus im Geiste des Theologen Johann Albrecht Bengel So kam es in Wurttemberg bereits am 11 Dezember 1722 per Reskript zur Einfuhrung der Konfirmation Daran hatte auch Johann Osiander entscheidenden Anteil genommen Am ersten Sonntag nach Ostern 1723 dem Quasimodogeniti also am 4 April 1723 wurde die Konfirmation in Wurttemberg zum ersten Mal gefeiert 47 Die Konfirmation entwickelte sich zu einer der volkstumlichsten Feiern der evangelischen Landeskirche 105 Carl Alexanders kurze Herrschaft Bearbeiten Da Herzog Eberhard Ludwig bei seinem Tod am 31 Oktober 1733 keinen mannlichen Erben hinterliess trat sein 1712 zum katholischen Glauben ubergetretener Cousin und kaiserlicher Generalfeldmarschall Carl Alexander aus der Linie Wurttemberg Winnental die Nachfolge an Die wurttembergische Ehrbarkeit wollte die Alleinstellung der evangelischen Religion und Kirche im Land bewahren und liess sich mit den Religionsreversalien per Unterschrift garantieren dass dies auch zukunftig ohne Einschrankungen gewahrleistet sei Die Rechte des Herzogs in kirchlichen Belangen wurden auf den Geheimen Rat ubertragen Herzog Carl Alexander verlegte die Hauptstadt von Ludwigsburg zuruck nach Stuttgart und traf deshalb zunachst auf Zustimmung bei den Standen Er wollte aber auch das stehende Heer und die Befestigungen des Landes ausbauen und benotigte viel Geld fur seine Hofhaltung die weiterhin uberwiegend in Ludwigsburg blieb Er geriet deshalb schnell in einen Gegensatz zu den alten Raten und Landschaftsausschussen Um seine absolutistischen Ambitionen durchzusetzen berief Herzog Carl Alexander den Dinkelsbuhler Johann Theodor Scheffer 1735 in den Geheimen Rat und machte ihn 1736 zum Oberhofkanzler Den katholischen Generalfeldwachtmeister des schwabischen Reichskreises Franz Joseph von Remchingen ernannte der Herzog zum Chef der wurttembergischen Armee Zu seinem geheimen Finanzrat und Kabinettsfiskal machte der unter chronischem Geldmangel leidende Herzog den aus Heidelberg stammenden Finanzmakler und Bankier Joseph Suss Oppenheimer der sich erfolgreich an die Sanierung des Herzogtums machte Die dabei ergriffenen Massnahmen und Reformen trafen auf erbitterten Widerstand der Landstande da sie die im Tubinger Vertrag gewahrten althergebrachten Rechte verletzt sahen Der Herzog war jedoch davon uberzeugt dass die vorgefundenen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen dringend reformbedurftig waren und die Entwicklung des Landes hemmten Es entstanden bei der evangelischen Ehrbarkeit und in der Beamtenschaft deren Bezuge nun besteuert wurden heftiger antikatholischer und wegen seines im Sinne der Staatssanierung genial agierenden Hoffaktors Oppenheimer auch ausserst ressentimentgeladener antijudischer Hass Dem Herzog wurde von Seiten der Landschaft unterstellt er wurde entgegen der Abmachung die Gleichberechtigung der katholischen Konfession betreiben Es ging dem Herzog jedoch zunachst darum die Verfassung zu Gunsten seiner absolutistischen Machtambitionen zu andern Dazu war er in Kontakt mit seinem Freund und Ratgeber dem Furstbischof von Wurzburg und ehemaligen Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schonborn Buchheim Dieser bekraftigte den Herzog in seiner Vorstellung dass den Standen allenfalls beratende Funktionen zukomme aber keine Beschlussfahigkeit wie es von Seiten der wurttembergischen Stande traditionell beansprucht wurde Noch bevor der Konflikt zwischen Herzog und Standen eskalierte starb Herzog Carl Alexander vollig unerwartet am 12 Marz 1737 in Ludwigsburg 115 Regenten fur den minderjahrigen Herzog Bearbeiten Der Sohn und Nachfolger Carl Eugen war von 1737 bis 1793 Herzog von Wurttemberg also insgesamt 46 Jahre Er war zeitlebens katholisch geblieben hatte sich aber stets an die von seinem Vater ausgehandelten Religionsreversalien gehalten und den herrschenden Protestantismus im Land nicht angetastet Wegen der Minderjahrigkeit des erst neun Jahre alten Herzogs Carl Eugen wurde 1737 aus einer Nebenlinie der evangelische Herzog Carl Rudolf von Wurttemberg Neuenstadt zum Regenten bestimmt Um den bei der Ehrbarkeit aufgestauten Hass gegen den verstorbenen Herzog Carl Alexander zu kanalisieren uberliess der neue Regent den verhafteten Hoffaktor Oppenheimer einem Schauprozess In einer monstrosen Anklageschrift wurden dem Hoffaktor Vorgange unterstellt fur die er in seiner Stellung weder Verantwortung noch Schuld auf sich geladen haben konnte 116 Am 4 Februar 1738 geschah der ausserst verwerfliche Justizmord an Oppenheimer in welchem die Rachsucht der sich traditionell in bigotter Geisteshaltung ergehenden wurttembergischen Ehrbarkeiten voll zum Zuge kam und sich zudem deren zeitgemass tief verwurzelter Antisemitismus offenbarte Nach 38 Jahren Pause war erstmals wieder ein Plenum des Landtags zusammengetreten mit samtlichen Pralaten und Delegierten der Stadte und Amter die mit Pausen in 38 Sitzungen die nachsten zwei Jahre tagten Nun war aus Sicht der Landschaft die Zeit der Abrechnung mit der Hofgesellschaft gekommen Aber auch die allzu selbstherrlich tatigen Ausschusse der Landschaft und deren Konsulenten gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik 117 Schon im August 1738 trat Herzog Carl Rudolf aus Altersgrunden die Regentschaft an Karl Friedrich II von Wurttemberg Oels ab Wahrend Karl Friedrichs Herrschaft wurde dank der geschickten Taktik von Christoph Matthaus Pfaff das gute Einvernehmen der Landschaftsausschusse mit den Landstanden wiederhergestellt und die Staatsverwaltung deutlich verbessert 117 In der vormundschaftlichen Regierung wirkten unter anderem der Vorsitzende des Geheimen Rats Georg Bernhard Bilfinger 118 sowie Johann Eberhard Georgii Philipp Eberhard Zech und ab 1741 Friedrich August von Hardenberg der auch Nachfolger Bilfingers als Vorsitzender des Geheimen Rats wurde 119 1740 brach der Osterreichische Erbfolgekrieg aus in dem Wurttemberg zwar neutral blieb jedoch erneut durch Truppendurchmarsche belastet wurde Despotische Jahrzehnte bis zum Erbvergleich Bearbeiten nbsp Das Neue Schloss mit dem Schlossplatz in Stuttgart entstand unter der Herrschaft von Herzog Carl Eugen als ein Werk der Architekten Leopoldo Retti und Philippe de La Guepiere Vollendet wurde der Schlossbau erst Anfang des 19 Jahrhunderts durch Nikolaus Friedrich von ThouretIm Jahr 1744 wurde Herzog Carl Eugen im Alter von 16 Jahren fur mundig erklart und trat die Regierung des Herzogtums Wurttemberg an In den ersten zehn Jahren seiner Herrschaft stand der Geheime Rat wieder an der Spitze der Regierung Auch mit der Landschaft bestand zunachst noch Einvernehmen 120 Damit Stuttgart weiterhin Hauptstadt bleiben konnte verlangte der Herzog die Errichtung des Neuen Schlosses welches von 1746 bis 1764 in einer ersten Phase erbaut wurde Im Neuen Lusthaus in Stuttgart richtete der Herzog eine Oper ein fur die er 1750 als erste Solistin Marianne Pirker engagierte die er 1756 bis 1764 ohne Gerichtsverfahren auf der Festung Hohenasperg internierte nachdem sie angeblich Herzogin Friederike als deren Vertraute von den ausserehelichen Eskapaden des Herzogs erzahlt hatte Nach dem Versuch des Herzogs eigenmachtig Steuern in den Stadten einzutreiben protestierte der Geheime Rat Deshalb entliess Herzog Carl Eugen 1755 den Chef des Geheimen Rats F A von Hardenberg Da er keinen Nachfolger ernannte bedeutete dies de facto die Entmachtung des Geheimen Rats 121 Von 1757 bis 1770 dauerte ein mit brutalen Schikanen und despotischer Willkur gefuhrter Streit mit den Landstanden 120 Es ging dabei um die standig steigenden Anspruche des Herzogs hinsichtlich seiner Hofhaltung und um die Finanzierung eines stehenden Heeres Zwar konnten die Militarausgaben durch Subsidienregimenter auf Kosten der Lebenslaufe ins Militar gepresster Sohne des Landes etwas gedampft werden aber trotzdem herrschte standig Geldnot Wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 liess der Herzog Truppen ausheben um einzelne Kontingente an die Monarchie der Habsburger zu vermieten Dies widersprach dem Tubinger Vertrag denn die Landschaft hatte dazu ihre Zustimmung erteilen mussen Zur Durchsetzung seiner Interessen half ihm der Minister Friedrich Samuel von Montmartin der seit 1758 im Dienst des Herzogs stand und bis zu seinem Rucktritt 1766 die wurttembergische Politik leitete Johann Jacob Moser der seit 1751 Konsulent der Landschaft war leistete im Namen der Landstande Widerstand Deshalb wurde er von 1759 bis 1764 ohne gerichtliches Verfahren auf der Festung Hohentwiel eingesperrt Auch der tapfere Tubinger Abgeordnete Johann Ludwig Huber musste im Juni 1764 fur sechs Monate auf die Bergfestung Asperg in den Kerker weil er sich dagegen aussprach dass der Herzog nach Ende des Siebenjahrigen Kriegs 1763 weiterhin an einem 11 000 Mann umfassenden wurttembergischen Heer festhalten wollte und die verlangte Sondersteuer verweigerte 122 Wegen dieser ab 1763 geplanten neuen Vermogenssteuer gab es juristische Auseinandersetzung zwischen dem Herzog und den Landstanden die schliesslich vor dem Wiener Reichshofrat ausgetragen wurden Dieser Arger veranlasste Herzog Carl Eugen die Residenz 1764 wieder ganz nach Ludwigsburg zu verlegen Dort grundete er an seinem 37 Geburtstag am 11 Februar 1765 die Herzogliche Offentliche Bibliothek die 1777 nach Stuttgart umzog Aus dieser Bibliothek ging die spatere Wurttembergische Landesbibliothek hervor Obwohl in der Ruckschau dem Herzog im Hinblick auf die Einrichtung von zentralen Bibliotheken Sammlungen und Bildungseinrichtungen manches zu verdanken ist litt das gesamte Land zusehend unter der Despotie des Herzogs Amter wurden an meistbietende Abenteurer verkauft und die Kirchenkassen geplundert so dass dringend renovierungsbedurftige Schulgebaude Kirchen und Amtshauser zerfielen Das gesamte Geld des Staates wurde fur furstliche Prachtentfaltung und barockes Allotria verpulvert 123 Die landliche Bevolkerung beklagte uberhand nehmende Wildschaden und das Unwesen durch Landstreicher Auch standig steigende Frondienste halfen nicht den allenthalben erkennbaren Niedergang zu bremsen Wem es moglich schien dachte in diesen Jahren an Auswanderung nbsp Schloss Solitude war ein Werk der Baumeister Philippe de La Guepiere und Johann Friedrich WeyhingTrotz der Finanznot liess Herzog Carl Eugen rund um Stuttgart zahlreiche weitere neue Schlosser errichten Das schon bestehende Schloss Grafeneck nutzte er von 1762 bis 1772 und liess es erneuern Seeschloss Monrepos entstand ab 1760 wurde jedoch ab 1764 nicht mehr vollendet Eine wichtige Rolle spielte das von 1763 bis 1769 errichtete Schloss Solitude Auf Grund seiner Eindrucke bei einer Italienreise von 1766 bis 1767 liess der Herzog auch das Lustschloss mit See im Rotwildpark bei Stuttgart errichten welches heute als Barenschlossle bekannt ist Ab 1766 regierte der Herzog ohne leitenden Minister nur mit Hilfe der nun an oberster Stelle stehenden Geheimen Kabinettskanzlei die aus funf Sekretaren bestand darunter der Regierungsrat Carl Friedrich Feuerlein ein Schwager des Hofarchitekten Reinhard Fischer 124 Johann Jacob Moser hatte schliesslich den Erbvergleich des Jahres 1770 zwischen Herzog und wurttembergischen Landstanden herbeigefuhrt Der Herzog erkannte endlich die alten Rechte der Stande an Ein 64 Seiten umfassendes Dokument regelte die Landesverfassung die Kirchenverfassung das Heereswesen die Finanzverwaltung die Gemeindeverfassung und das Forstwesen auf der Grundlage des Tubinger Vertrags neu Ausser der Leibgarde und den bestehenden Garnisonen in Ludwigsburg waren dem Herzog nun keine weiteren Truppen mehr erlaubt Auch in seiner Hofhaltung musste sich der Herzog nun einschranken Das Ludwigsburger Ballett wurde aufgelost und die Hofkapelle deutlich reduziert dazu die Singspiele und Jagdgesellschaften wesentlich weniger aufwendig veranstaltet 52 Der Erbvergleich des Jahres 1770 ist neben dem Tubinger Vertrag eine der wichtigsten Verfassungsurkunden des Herzogtums 125 Carl Eugens spatere Jahrzehnte Bearbeiten nbsp Schloss Hohenheim sudliche Gartenfront des von Herzog Carl Eugen als Sommerresidenz fur sich und seine Frau Franziska konzipierten SchlossesNach dem Erbvergleich soll der bisher unberechenbare und prunksuchtige Herzog mildere Zuge angenommen haben was dem massigenden Einfluss seiner neuen Matresse und spateren Frau zu verdanken war die zu der Zeit in sein Leben eintrat und als Franziska von Hohenheim in die Landesgeschichte einging Die Hohe Karlsschule die von 1770 bis 1775 beim Schloss Solitude als militarische Pflanzschule entstand war seit 1775 in Stuttgart beheimatet Seit diesem Jahr war die Hauptresidenz auch wieder Stuttgart Die Hohe Karlsschule erlangte 1781 den Status einer Universitat Zahlreiche bekannte Personlichkeiten lehrten und studierten dort darunter auch Friedrich Schiller und Johann Heinrich Dannecker Von 1772 bis 1793 entstand das Schloss Hohenheim als neue Residenz Besondere Bewunderung und Forderung liess der katholische Herzog dem herausragend begabten evangelischen Pfarrer Philipp Matthaus Hahn fur dessen Leistungen als Ingenieur und Uhrmacher zukommen Als Staatsminister war von 1777 bis 1799 Friedrich Emich Johann von Uexkull Gyllenband tatig flankiert von Staatsminister Eberhard von Kniestedt 1725 1795 Ritter des grossen Jagdordens und Ritterhauptmann der schwabischen Ritterschaft Seit dem Erbvergleich von 1770 spielte jedoch auch der Geheime Rat wieder eine wichtige Rolle Zwischen 1770 und 1793 gab es acht Rate die aus dem wurttembergischen Burgertum kamen 126 Trotz mancher Ansatze der Wandlung hin zu einem aufgeklarten Absolutismus gab es weiterhin brutale despotische Willkur Der kritische Journalist Dichter und Musiker Schubart geriet ins Visier der Hascher des Herzogs und war seit 1777 fur zehn Jahre Gefangener auf dem Hohenasperg Der Herzog verfugte weiterhin nach Gutdunken uber das Leben seiner Untertanen Ein besonders bezeichnendes Kapitel seiner Willkurherrschaft war auch das Schicksal des Kapregiments welches 1787 als Subsidienregiment aufgestellt worden war und an die Niederlandische Ostindien Kompanie V O C vermietet wurde Wurttemberg im Zeitalter der Revolutionskriege Bearbeiten Carl Eugens Bruder Bearbeiten Die jeweils kurze Herrschaft der beiden jungeren Bruder Herzog Carl Eugens von 1793 bis 1797 war uberschattet von den Ereignissen des Ersten Koalitionskrieges In die Zeit der Herrschaft Herzog Ludwig Eugens fiel im Oktober 1793 der Verlust der Grafschaft Mompelgard und 1794 die Auflosung der Hohen Karlsschule Die Auflosung der Stuttgarter Universitat wurde damit begrundet dass die Kosten fur zwei Universitaten also in Stuttgart und Tubingen zu hoch waren und die Ausgaben fur die Hohe Karlsschule zu Lasten der Universitat in Tubingen gegangen waren die dadurch einen zeitweisen Niedergang erleben musste Ausserdem kreidete der Herzog der Hohen Karlsschule an dass deren Studenten mit den Errungenschaften der Franzosischen Revolution sympathisierten 127 Im Sommer 1796 drangen franzosische Revolutionstruppen der Rhein und Moselarmee unter dem Kommando von General Francois Laroche uber den Rhein nach bis nach Wurttemberg vor so dass Belastungen durch Zerstorungen und Einquartierungen zu bestehen waren Herzog Friedrich Eugen erkannte im Pariser Frieden 1796 den Verlust der wurttembergischen Gebiete links des Rheins an Erstmals seit fast drei Jahrzehnten wurde wieder ein Landtag einberufen der uber die Sondersteuer zur Finanzierung der Kriegskontributionen in Hohe von vier Millionen Franken zu beraten hatte 128 Vom Herzogtum zum Konigreich Bearbeiten Am 23 Dezember 1797 wurde der 43 Jahre alte Herzog Friedrich II ein ehemaliger preussischer und russischer Offizier zum neuen Herrscher von Wurttemberg Endlich war es gemass dem wohlwollenden Empfinden seiner Untertanen entsprechend wieder ein evangelischer Herzog der dazu noch politisch ausserordentlich begabt und umfassend gebildet war 129 Damit endete die 64 Jahre dauernde Zeit der katholischen Herzoge Nahezu die gesamte Regierungszeit von Herzog Friedrich II war gepragt von den Umbruchen die die Napoleonischen Kriege mit sich brachten Als leitender Staatsminister in den vier ersten Herrscherjahren fungierte von 1797 bis 1801 Karl von Zeppelin Im Zweiten Koalitionskrieg 1799 1801 besetzten die Franzosen das mit der Habsburgermonarchie verbundete Herzogtum Mit dem Frieden von Luneville erkannte Kaiser Franz II die franzosische Rheingrenze erneut an so dass fur Wurttemberg samtliche linksrheinischen Gebiete endgultig verloren waren Seitens des Herzogtums Wurttemberg erfolgte die Anerkennung der Rheingrenze mit dem Vertrag von Paris am 20 Mai 1802 dessen Verhandlung fur Wurttemberg der Staatsminister Philipp Christian von Normann Ehrenfels fuhrte Fur die linksrheinischen Verluste liess sich der Herzog im Reichsdeputationshauptschluss entschadigen Die verlorenen linksrheinischen 400 km wurden mit 1 500 km rechts der Rheins kompensiert Zu den Kompensationen zahlten die Furstpropstei Ellwangen die Reichsabtei Zwiefalten einige Frauenkloster wie zum Beispiel das Kloster Heiligkreuztal das Ritterstift Comburg das Kloster Schontal sowie weitere sakularisierte geistliche Territorien 130 Ausserdem fielen die neun Reichsstadte Aalen Esslingen Giengen an der Brenz Heilbronn Reutlingen Rottweil Schwabisch Gmund Schwabisch Hall und Weil der Stadt an den Herzog von Wurttemberg 130 Samtliche neu erworbenen Gebiete wurden nicht dem Herzogtum Wurttemberg angegliedert sondern in einem eigens gegrundeten Herrschaftsgebiet namens Neuwurttemberg mit Regierungssitz in Ellwangen zusammengefasst Die fur den Herzog lastige Standeverfassung Altwurttembergs konnte so fur die neu erworbenen Gebiete geschickt umgangen werden und dort eine absolute Herrschaft errichtet werden Im Mai 1803 wurde Herzog Friedrich II zum Kurfursten erhoben Im Dritten Koalitionskrieg verbundete sich der Kurfurst der eigentlich zunachst neutral bleiben wollte auf Druck von Napoleon mit dem Franzosischen Kaiserreich Die Allianz trat am 3 Oktober 1805 nach intensiven Gesprachen mit Napoleon im Schloss Ludwigsburg in Kraft Nach der Schlacht bei Austerlitz am 2 Dezember 1805 befand sich der Kurfurst von Wurttemberg im Lager der Sieger des Kriegs Dies eroffnete die Moglichkeit mit Billigung Napoleons das Herzogtum Wurttemberg und dessen landstandische Verfassung endlich aufzulosen und die alt und neuwurttembergischen Gebiete am 1 Januar 1806 zum Konigreich Wurttemberg zusammenzufassen Dem neuen Konigreich fiel ein betrachtlicher Anteil der habsburgischen Lande in Vorderosterreich zu Konig Friedrich loste den Geheimen Rat auf und ersetzte ihn durch das neu geschaffene wurttembergische Staatsministerium mit sechs Fachressorts deren wichtigste Minister der Graf von Wintzingerode fur die Aussenpolitik und der Graf von Normann Ehrenfels fur die Innenpolitik wurden 131 Literatur BearbeitenErnst Muller Kleine Geschichte Wurttembergs W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1963 Robert Uhland Hrsg 900 Jahre Haus Wurttemberg Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1984 ISBN 3 17 008930 7 Otto Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 ISBN 3 7628 0470 2 Hans Martin Maurer Paul Sauer Werner Fleischhauer Volker Himmelein Ulrich Klein Geschichte Wurttembergs in Bildern 1083 1918 W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 17 010960 X Dieter Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Vom Spatmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Band 2 Klett Cotta Verlag Stuttgart 2000 ISBN 978 3 87181 764 9 S 1 163 Leo von Stieglitz Zunfte in Wurttemberg Regeln und Zeichen altwurttembergischer Zunfte vom 16 bis zum 19 Jahrhundert Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 7 Mai 2000 17 September 2000 Heft 6 der Veroffentlichungen des Museums fur Volkskultur in Wurttemberg Waldenbuch Stuttgart 2000 ISBN 3 929055 51 1 Susanne Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute Teil 1 Von den Kelten zu den Wurttembergern bis zur Reformation DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2002 ISBN 3 87181 468 7 Susanne Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute Teil 2 Vom Dreissigjahrigen Krieg bis 1952 DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2003 ISBN 3 87181 469 5 Paul Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 Ungestumer Reformer und weltgewandter Autokrat DVA Munchen 2003 ISBN 3 421 05791 5 Harald Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 2006 ISBN 3 87407 725 X Bernd Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2009 ISBN 978 3 87181 764 9 Otto K Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten Hohenheim Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 89850 201 6 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Suddeutsche Verlags Gesellschaft Ulm 2015 ISBN 978 3 88294 471 6 Katalog zur Ausstellung im Landesmuseum Wurttemberg Stuttgart 2015 2016 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 15 a b c d e f Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 S 807 809 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 83 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 84 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 16 a b c d B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 76 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 85 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 87 a b c d e B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 77 a b O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 15 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 86 a b D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 89 f Judith Bruckner Historischer Stadtfuhrer Nagold Stadt Nagold 2014 S 124 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 16 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 39 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 41 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 94 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 95 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 96 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 97 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 140 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 141 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 142 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 138 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 175 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 128 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 117 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 91 Hans Dieter Frauer Die schwabische Insel Das fromme Zucht Haus Wurttemberg Geschichten zur Geschichte Verlag der Francke Buchhandlung Marburg an der Lahn 2010 ISBN 978 3 86827 174 4 S 9 ff D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 139 a b c d Herzog Karl Eugen von Wurttemberg 1728 1793 Online beim Stadtlexikon Stuttgart aufgerufen am 1 Mai 2023 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 133 a b Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 35 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 132 a b c d D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 131 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 203 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 204 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 205 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 206 P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 207 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 134 a b P Sauer Herzog Friedrich I von Wurttemberg 1557 1608 2003 S 7 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 132 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 133 a b H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 112 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 148 a b c d e f Klaus Merten Zur Einfuhrung In Eberhard Ludwig Herzog von Wurttemberg Katalogbroschure der Ausstellung zur 300 Wiederkehr seines Geburtstages Schloss Ludwigsburg vom 4 September bis 17 Oktober 1976 Herausgegeben vom Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart und dem Staatsarchiv Ludwigsburg 1976 S 7 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 18 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 47 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 140 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 159 a b E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 158 a b c Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 37 Zunfte in Wurttemberg Begleitbuch zur Ausstellung im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart 2000 S 42 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 141 Wolfgang Wust Landesordnungen Online bei leo bw Dieter Stievermann Herzog Eberhard im Bart 1459 1496 In 900 Jahre Haus Wurttemberg 1984 S 109 a b c H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 52 a b H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 53 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 54 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 59 a b c H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 60 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 61 a b c H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 62 a b c H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 66 a b E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 111 Maximilianus Transylvanus wird in der Literatur zur wurttembergischen Landesgeschichte auch als Maximilian van Zevenbergen oder auch Max von Zwerenberg bezeichnet was offenbar verschiedene schlecht ubermittelte niederlandische Ausdrucke fur Maximilian von Siebenburgen Transsylvanien sind H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 64 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 67 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 116 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 69 a b E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 117 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 69 D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 107 Maurer Sauer Fleischhauer Himmelein Klein Geschichte Wurttembergs in Bildern 1083 1918 1992 S 88 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 118 Volker Press Herzog Ulrich In 900 Jahre Haus Wurttemberg Stuttgart 1984 S 133 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 20 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 21 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 22 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 23 Hermann Ehmer Der christliche Staat In Isabella Fehle Hrsg Johannes Brenz 1499 1570 Prediger Reformator Politiker Hallisch Frankisches Museum Schwabisch Hall 1999 ISBN 3 9805483 0 9 S 150 154 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 111 Landesmuseum Wurttemberg Hrsg Christoph 1515 1568 Ein Renaissancefurst im Zeitalter der Reformation Ulm 2015 S 135 a b Maurer Sauer Fleischhauer Himmelein Klein Geschichte Wurttembergs in Bildern 1083 1918 1992 S 130 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 79 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 104 a b c B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 105 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 109 Paul Friedrich von Stalin Bouwinghausen Wallmerode Benjamin von In Allgemeine Deutsche Biographie 3 1876 S 218 siehe Wikisource a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 107 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 134 In der Literatur finden sich sehr unterschiedliche Zahlen zum Bevolkerungsstand Wurttembergs vor und nach dem Dreissigjahrigen Krieg die jedoch alle auf reinen Schatzungen beruhen Einigkeit herrscht uber die ungefahre Grossenordnung des Ruckgangs der Bevolkerung um etwa zwei Drittel bedingt durch Greul der Soldateska und daraus resultierender Armut Hunger Seuchen und Pestepidemien E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 137 a b c E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 138 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 143 ff O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 155 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 156 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 191 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 109 Dreher Johann Ludwig In Wurttembergische Kirchengeschichte online Archiv und Zentralbibliothek der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 141 a b E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 142 Bernd Wunder Herzog Eberhard Ludwig In 900 Jahre Haus Wurttemberg Stuttgart 1984 S 212 a b O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 174 Paul Sauer Musen Machtspiel und Matressen Eberhard Ludwig wurttembergischer Herzog und Grunder Ludwigsburgs 2008 ISBN 978 3 87407 798 9 S 163 171 Frank Huss Eberhard Ludwig Der Schwabische Sonnenkonig Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 ISBN 978 3 938047 35 4 S 128 Frank Huss Eberhard Ludwig Der Schwabische Sonnenkonig Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 S 184 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 145 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 146 O Borst Wurttemberg und seine Herren Bechtle Verlag Esslingen 1988 S 168 Frank Huss Eberhard Ludwig Der Schwabische Sonnenkonig Casimir Katz Verlag Gernsbach 2008 S 142 a b D Mertens Wurttemberg In Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 2000 S 149 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 148 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 46 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 156 a b E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 155 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 193 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 194 a b B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 177 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 58 B Wunder Kleine Geschichte des Herzogtums Wurttemberg 2009 S 178 E Muller Kleine Geschichte Wurttembergs 1963 S 157 Karl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation Band 25 Vierte Abteilung Geschichte der Hofe der Hauser Baiern Wurttemberg Baden und Hessen Dritter Teil Verlag Hoffmann und Campe Hamburg 1853 S 238 Peter Ruckert Red Landschaft Land und Leute Politische Partizipation in Wurttemberg 1457 bis 2007 Landesarchiv Baden Wurttemberg Stuttgart 2007 ISBN 978 3 00 023012 7 Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung des Landesarchivs Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart und des Landtags von Baden Wurttemberg S 154 156 O Deutelmoser Die Ehrbarkeit und andere wurttembergische Eliten 2010 S 196 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 180 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 195 H Schukraft Kleine Geschichte des Hauses Wurttemberg 2006 S 199 a b S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 74 S Dieterich Wurttembergische Landesgeschichte fur neugierige Leute 2003 Teil 2 S 78 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Wurttemberg amp oldid 236199126