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Das Kloster Denkendorf war ein dem heiligen Pelagius geweihtes Stift des Ordens der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf Landkreis Esslingen Kloster Denkendorf Sudostansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenkstatten 3 Jungste Bauvorhaben 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp KircheninneresDas Kloster Denkendorf geht zuruck auf ein Stift der Chorherren vom Heiligen Grab Dieses wurde von einem urkundlich bezeugten Bertholdus nach 1128 mit der Pelagiuskirche gestiftet Am 22 April 1142 ubertrug dieser Stifter den Chorherren das Gut nach seinem Tod endgultig Um 1130 stellte Papst Honorius II die Propstei unter papstlichen Schutz und sicherte ihr die freie Wahl des Propstes zu Konig Konrad III gewahrte dem Stift 1139 das Recht einen eigenen Vogt zu wahlen und stellte es unter den Schutz des Konigs Dieser Schutz wurde von weiteren Herrschern bestatigt so 1181 durch Friedrich I 1226 und 1228 durch Friedrich II 1291 durch Rudolf I und 1299 durch Albrecht Im Jahr 1252 verpfandete Wilhelm von Holland die Schirmherrschaft uber Denkendorf an Graf Ulrich I von Wurttemberg In der Folge versuchten die Grafen von Wurttemberg die Propstei zu einem Teil ihres Herrschaftsgebiets zu machen Das Stift wehrte sich und versuchte seine reichsunmittelbaren Privilegien wiederholt zu erneuern Im Jahr 1377 wurde das Stift im Krieg zwischen Wurttemberg und dem Schwabischen Stadtebund niedergebrannt Dabei spielte besonders der Zwist zwischen dem Stift und der nahegelegenen Reichsstadt Esslingen am Neckar eine Rolle da der Propst des Stifts bevollmachtigt durch den Papst ein Interdikt gegen die Esslinger Stadtkirche und Esslinger Geistliche verhangt hatte Einige Jahre spater glattete das Stift seine Beziehungen zu Esslingen und trat in das Esslinger Burgerrecht ein Fur etwa 40 Jahre war das Stift danach eng an Esslingen gebunden Diese Beziehung endete im Jahr 1424 als Denkendorf unter die Schirmherrschaft Wurttembergs kam Die Zeit der Chorherren vom Heiligen Grabe endete 1535 als Ambrosius Blarer im Auftrag des Herzogs Ulrich von Wurttemberg die Reformation einfuhrte Die nun evangelische Propstei mit den ihr unterstellten Pfarreien und weltlichen Gutern blieb weiterhin bestehen Von 1599 bis 1804 war der Propst von Denkendorf zusammen mit den Abten von Adelberg Bebenhausen und Maulbronn einer der vier Generalsuperintendenten bzw Pralaten der Wurttembergischen Landeskirche Viele der Propste waren gleichzeitig Hofprediger in Stuttgart und hielten sich nur zeitweise in Denkendorf auf wo ein standiger Verwalter eingesetzt war Im Jahr 1553 wurde in den Gebauden des Stifts eine evangelische Klosterschule eroffnet die bis 1584 bestand Im Jahr 1713 wurde eine solche Klosterschule erneut eingerichtet welche unter dem Pietisten Johann Albrecht Bengel grosses Ansehen gewann Diese zweite Schule bestand bis 1810 Ein besonders namhafter Schuler war Friedrich Holderlin Nach Auflosung der Schule war das Kloster in Privatbesitz und diente unter anderem als Senfmanufaktur Im Jahr 1907 wurde es erneut vom Land Wurttemberg gekauft und war bis 1920 Sitz einer Ausbildungsanstalt fur Lehrer Von 1921 bis 1934 beherbergte es ein Volkshochschulheim fur Madchen Ab 1934 war es ein sogenanntes Frauenschullager sowie ein Kindergarten der NSDAP Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war das Kloster bis 1949 Auffangstatte fur Vertriebene und 1950 wurde hier ein Evangelisches Diakonieseminar eingerichtet Im Jahr 1972 wurde es schliesslich zu einer Fortbildungsstatte der Evangelischen Kirche 1 2 3 Von 1207 bis zum Verkauf im Jahre 1585 war das Heilig Grab Kloster Speyer ein Filialkonvent von Denkendorf Gedenkstatten Bearbeiten nbsp Bengelstuble in der ehemaligen AmtsstubeAn den fruheren Prazeptor den Theologen und Schriftsteller Johann Albrecht Bengel erinnert im Klostergebaude eine kleine literarische Gedenkstatte das sogenannte Bengelstuble Gezeigt werden Ausgaben von Bengels Werken Portratbilder und verschiedene personliche Dokumente Seit Aufgabe der Landeskirchlichen Fortbildungsstatte stehen die Vitrinen leer Im Kloster wurde der Kunstschriftsteller Fritz Alexander Kauffmann geboren Seinem Vater gehorte die Firma Kauffmann die den Denkendorfer Klostersenf herstellte Sein Bildungsroman Leonhard Chronik einer Kindheit 1947 erzahlt von seiner Kindheit im Kloster Denkendorf 2015 wurde auf dem Platz vor dem Westportal eine Stauferstele errichtet Sie erinnert u a daran dass Konig Konrad III und Kaiser Friedrich I Barbarossa das Kloster 1139 bzw 1181 unter ihren Schutz nahmen 4 Jungste Bauvorhaben BearbeitenIm Oktober 2013 wurde bekannt dass die Klostergebaude fur eine Einrichtung der Altenpflege genutzt werden sollten 5 Trotz Kritik aus der ortlichen Bevolkerung und Kirchengemeinde bezuglich der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Projekts 6 wurde im November 2014 die Auslobung eines Neubaus anberaumt Im Februar 2015 entschied eine Jury uber die Architekturvorschlage den ersten Preis erhielt ein Architekturburo aus Stuttgart 7 Als Betreiber konnten Die Zieglerschen e V gewonnen werden die als Einrichtung der Diakonie bereits das Seniorenzentrum Martin Luther Heim in Denkendorf fuhren Ursprunglich waren aus wirtschaftlichen Grunden 60 Pflegezimmer geplant Aus stadtebaulichen und denkmalpflegerischen Grunden wurde das Raumprogramm auf 45 Zimmer reduziert Insgesamt soll fur das Bauvorhaben ein Kostenrahmen von 6 5 Millionen Euro zur Verfugung stehen 8 Die Finanzierung fur den Bau des Pflegeheims soll mit Krediten uber eine GmbH abgewickelt werden die 100 ige Tochter der evangelischen Landeskirche ist 9 Im Juni 2015 meldeten sich Denkendorfer Burger mit Kritik und 20 Fragen an die Synode der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg zu Wort die sich zu grossen Teilen auf die Umbaumassnahmen des Klosters bezogen 10 Im September 2015 gab die Evangelische Landeskirche bekannt dass Teile des Klosters vorubergehend fur die Unterbringung von Fluchtlingen zur Verfugung gestellt werden 11 Bilder Bearbeiten nbsp Kloster Denkendorf Nordwestansicht nbsp Westturm der alteren Pelagiuskirche um 1050 mit Schallarkaden nbsp Grabmal mit Kapitellen Vorhalle Westwand nbsp Obergaden farblich rekonstruiert 1977 nbsp Kapitell in der Eingangshalle nbsp Krypta im Kloster Denkendorf nbsp Kapitell in der Krypta nbsp Kloster Denkendorf im 19 Jahrhundert nbsp Stauferstele von Markus Wolf 2015 Literatur BearbeitenRainer Hussendorfer Die wiederhergestellte Farbfassung an der ehemaligen Klosterkirche Denkendorf Mit einem Untersuchungsbericht von Horst Wengerter In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 6 Jahrgang 1977 Heft 4 S 137 143 PDF Heinrich Werner Kloster Denkendorf Ein Gang durch seine Bauten und seine Geschichte 6 Auflage 2012 Ev Kirchengemeinde Denkendorf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Denkendorf Sammlung von Bildern Rainer Hussendorfer Die wiederhergestellte Farbfassung an der ehemaligen Klosterkirche Denkendorf PDFEinzelnachweise Bearbeiten Andrea Denke Stift der Chorherren vom Heiligen Grab in Denkendorf HavGK Geschichte des Klosters Denkendorf Gemeinde Denkendorf Geschichte Denkendorf auf stauferstelen net Abgerufen am 26 April 2015 http www stuttgarter nachrichten de inhalt kein platz fuer asylbewerber kloster denkendorf wird seniorenheim a67115d3 7f43 484d 8ef0 db1c7bfe0caa html http www stuttgarter nachrichten de inhalt kloster denkendorf aus kloster wird so bald kein altenheim 1e1dbcdf 2752 4ab7 9863 52bdd68270db html Archivierte Kopie Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Archivierte Kopie Memento vom 30 Juni 2015 im Internet Archive http www elk wue de fileadmin mediapool elkwue dokumente landessynode 14 herbsttagung Anfragen Beantwortung Anfrage 02 15 pdf www klosterdenkendorf com Kloster Denkendorf nimmt 57 Fluchtlinge auf48 692 9 3152 Koordinaten 48 41 31 2 N 9 18 54 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Denkendorf amp oldid 233516049