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Kloster Adelberg war ein 1178 errichtetes Pramonstratenserstift in Adelberg bei Goppingen in Baden Wurttemberg 300 Jahre lang existierten ein Chorherren und ein Chorfrauenkonvent nebeneinander 1476 mussten die Stiftsdamen nach Lauffen am Neckar umziehen Ulrichskapelle im Kloster AdelbergDas Kloster des Reformordens wurde in seiner Fruhphase intensiv von den Staufern gefordert die zunachst auch die Vogte stellten Endgultig ab 1372 geriet der Konvent unter wurttembergische Herrschaft die der Abtei im 15 Jahrhundert eine wirtschaftliche Blutezeit brachte und Adelberg zu einem der reichsten Stifte des alten Herzogtums werden liess Im Deutschen Bauernkrieg wurde das Kloster schwer beschadigt In die Wiederaufbauzeit fiel die Reformation Nach deren endgultiger Einfuhrung war Adelberg von 1565 bis 1629 1630 Sitz einer evangelischen Klosterschule Ihr beruhmtester Schuler war Johannes Kepler Bis 1810 war es Sitz einer Pralatur der wurttembergischen Landeskirche In dieser Zeit amtierten dort herausragende evangelische Theologen als Abte und Pralaten darunter Jakob Andreae Ludwig Eberhard Fischer Johann Jakob Heinlin Lucas Osiander der Altere Johann Wolfgang Jager und Balthasar Sprenger Obwohl die Anlage mit ihrer erhaltenen Ummauerung noch gut erfassbar ist blieben aus klosterlicher Zeit nur wenige Gebaude bewahrt die Klosterkirche wurde nach der Reformation abgetragen Aus dem Erhaltenen ragt die Ulrichskapelle mit ihrem Altar aus der Werkstatt von Nikolaus Weckmann und den zugehorigen Tafelgemalden von Bartholomaus Zeitblom kunstlerisch heraus 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vor der Grundung 2 2 Stiftung aus dem Umfeld der Staufer 2 3 Unter wurttembergischer Vogtei Blutezeit im 15 Jahrhundert 2 4 Bauernkrieg und Reformation 2 5 Klosterschule und Klosteramt 3 Heutige Nutzung 4 Beschreibung der Anlage und Gebaude 4 1 Ulrichskapelle St Maria Ulrich und Katharina 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Klosteranlage befindet sich etwa 460 m u NN auf einer Rodungsinsel auf der Hohe des ostlichen Schurwalds zwischen den Talern der Rems im Norden und der Fils im Suden 2 Geologisch betrachtet stehen die Gebaude am Rand einer mit Loss bedeckten Lias Platte die verhaltnismassig gute Bedingungen fur Ackerbau bietet 3 Die Landstrasse 1147 Schorndorf Rechberghausen Goppingen fuhrt unmittelbar am Kloster vorbei Die Bebauung des Ortes Adelberg beginnt ungefahr 300 m nordlich des Hauptzugangs zum Klostergelande sudwestlich im Herrenbachtal circa 500 m entfernt befindet sich der Staudamm des Hochwasserruckhaltebeckens Herrenbach Die Kreisstadt Goppingen liegt sudostlich in Luftlinie etwa 7 Kilometer entfernt Schorndorf im Rems Murr Kreis 7 Kilometer nordwestlich Stuttgart 30 Kilometer westlich das staufische Schwesterkloster Lorch 9 Kilometer nordostlich 2 Geschichte BearbeitenVor der Grundung Bearbeiten Der Schurwaldhochflache wurde im Gegensatz zu den benachbarten Talern von Neckar Fils und Rems erst relativ spat dauerhaft besiedelt Die altesten Orte entstanden wahrscheinlich ab dem ausgehenden 9 Jahrhundert also am Ende der Mittleren Ausbauzeit 4 Ein Vorgangerbau der heutigen Ulrichskapelle wurde nach der Mitte des 13 Jahrhunderts verfassten Grundungsgeschichte Adelbergs 5 von einem Remigus dessen Frau Bilifrida und ihren Kindern gestiftet und angeblich vom schottischen Bischof Thiallinus von Sodor und Man im Auftrag von Papst Leo IX am 28 Januar 1054 geweiht Die Namen der Stifter konnten auf verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grafen von Comburg Rothenburg hinweisen 6 Die Person des konsekrierenden Bischofs erscheint dahingehend interessant dass sie lediglich in dieser einen Quelle genannt wird Engels sieht in Thiallinus aufgrund von moglichen Erfahrungen des Bischofs im Umgang mit den norwegischen Wikingern auf seiner heimatlichen Isle of Man einen nutzlichen Berater Leos fur das papstliche Vorgehen gegen die Normannen in Suditalien Leo selbst konnte sich wegen seiner Verwandtschaft zu den fruhen Staufern uber Hildegard von Egisheim verpflichtet gefuhlt haben sich dieser ziemlich unbedeutenden Kapellenstiftung zu widmen 6 Stiftung aus dem Umfeld der Staufer Bearbeiten nbsp Philipp von Schwaben Miniatur in der um 1250 entstandenen Chronik des Stifts Weissenau Kantonsbibliothek St Gallen Sammlung Vadiana Ms 321 S 40 Im Zentrum des staufischen Machtbereichs und in Sichtweite der zehn Kilometer ost sudostlich aufragenden Burg Hohenstaufen gelegen war das Kloster in seiner Fruhphase derart eng mit dem Geschlecht der Staufer verbunden die es mit Besitz Einkunften und zahlreichen Rechten ausstatteten dass es als Hauskloster der Familie betrachtet werden kann Die Propstei wurde 1178 bei der Ulrichskapelle von Volknand von Staufen Toggenburg einem Verwandten Kaiser Friedrichs I gestiftet und Chorherren aus dem Kloster Roggenburg unter der Fuhrung von Propst Ulrich ubergeben Zuvor waren ein zisterziensischer Grundungsversuch wahrscheinlich von Schontal ausgehend und einer des Klosters Rot gescheitert Der Kaiser bestatigte 1181 die Stiftung seines Ministerials und bestimmte als Vogt den jeweiligen Herrn der Burg Hohenstaufen die Untervogte durften Propst und Konvent selbst wahlen Nachdem Papst Alexander III das Kloster ebenfalls im Jahr 1181 privilegiert hatte beteiligten sich auch die Welfen in Person von Welf VI 1185 mit einem Hof in Fellbach an der Ausstattung des Stifts 1187 waren Friedrich und drei seiner Sohne anlasslich der Altarweihe die der Munsteraner Bischof Hermann von Katzenelnbogen vollzog wiederum in Adelberg anwesend In diesem Zusammenhang wurde ausserdem ein Frauenkonvent eingerichtet 1202 war der Bau der unter dem Patronat der Heiligen Maria und Ulrich von Augsburg stehenden Klosterkirche abgeschlossen bei der Weihe war mit Philipp von Schwaben erneut ein hochrangiger Staufer vor Ort Der junge Philipp wurde wohl zeitweise im Kloster Adelberg unterrichtet 7 Seine Witwe Irene vermachte 1208 nur acht Tage vor ihrem eigenen Tod dem Konvent einen Hof am Esslinger Obertor fur das Seelenheil ihres ermordeten Mannes aus dem sich spater der Adelberger Freihof entwickelte 8 1220 wies Kaiser Friedrich II die Schultheissen der stauferfreundlichen Stadte Esslingen und Gmund an das Kloster in ihren Schutz zu nehmen da es von seinen Ahnen gegrundet und ausgestattet worden sei und er es unter seinen besonderen Schutz genommen habe 9 Zwei Adelberg betreffende Urkunden aus der Stauferzeit sind auch fur die Geschichte der Stadt Schwabisch Hall von grosser Bedeutung 1189 tauschte das Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald sein Gut Holzhausen mit einem Gut Adelbergs in Hochdorf um 23 Pfund Heller XXIII libras Hallensiuma monete die erste Erwahnung des Hellers und der Haller Munzstatte 10 1203 befreite Philipp von Schwaben mit der altesten Urkunde uber die mittelalterliche Salzgewinnung in der Stadt das Kloster von allen Abgaben aus dessen Salzpfannen in Hall 11 Unter wurttembergischer Vogtei Blutezeit im 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp FruchtkastenNach dem Aussterben der Staufer versuchte das Kloster einen reichsunmittelbaren Status zu erreichen was aber letztlich misslang 1291 unterstellte es sich dem Schutz der Grafen von Wurttemberg wobei diese zunachst explizit auf die Vogtei und die Gerichtsbarkeit verzichteten bereits 1372 erlangten die Grafen allerdings endgultig auch die Vogtei als Reichspfand aus der Hand Kaiser Karls IV Noch bis in die zweite Halfte des 15 Jahrhunderts garte der Streit um die landesherrlichen Rechte Wurttembergs Dennoch scheute sich aber Graf Ulrich der Vielgeliebte nicht im Rahmen des allgemeinen Bemuhens um eine bessere Kirchenzucht auch von den Adelberger Chorherren Reformen einzufordern Der Frauenkonvent Adelberg war das letzte Doppelkloster in Wurttemberg dem zu diesem Zeitpunkt auch Ulrichs Tochter Katharina angehorte musste 1476 nach Lauffen am Neckar umziehen wobei Adelberg die disziplinarische Aufsicht uber die Chorfrauen behielt 12 nbsp Fassade des Adelberger Kornhauses in Goppingen heute Stadtbibliothek1361 zerstorte ein Brand die gesamte Anlage Nach dem Wiederaufbau erlebte Adelberg im 15 Jahrhundert seine Blutezeit 1441 erhielt das Kloster den Rang einer Abtei bis zur Reformation war der Konvent im Besitz von 10 Dorfern 19 Weilern 37 Hofen und 22 Muhlen mit etwa 3500 Einwohnern sowie Einzelgutern und rechten in 114 Orten Daruber hinaus erzielte er Einkunfte aus zahlreichen inkorporierten Pfarreien und umfangreichem Waldbesitz Die Guter und Rechte des Klosters konzentrierten sich raumlich im Wesentlichen auf das Gebiet der heutigen Landkreise Esslingen Goppingen und des Rems Murr Kreises wobei die Abtei zur Abwicklung ihrer Einnahmen Pfleghofe in Stuttgart Goppingen Heilbronn bis 1465 Esslingen Kirchheim Waiblingen und Schorndorf unterhielt Nach Hirsau Maulbronn und Bebenhausen nahm Adelberg gemessen an der Steuerleistung den vierten Rang der wurttembergischen Mannerkloster ein Um 1500 begann unter Abt Berthold Durr der Neubau sowohl der Ulrichskapelle die nun in die Ummauerung des Klosterbezirks einbezogen wurde als auch der Kirche in Hundsholz bis 1851 hiess der heutige Ort Adelberg Hundsholz danach ubernahm die Gemeinde den Namen des Klosters Die Kapelle diente bis zu diesem Zeitpunkt als Pfarrkirche fur etliche Einwohner aus verschiedenen Orten in Adelberger Besitz deren Zutritt zum Klosterareal mit dem Bau des Gotteshauses im Ort eingeschrankt werden sollte Gleichzeitig vereinfachte der Hundsholzer Neubau komplizierte kirchenrechtliche Abhangigkeiten Die kostbare Ausstattung der Ulrichskapelle verantwortete Berthold Durrs Nachfolger Leonhard Durr Leonhard Durr richtete im Kloster auch eine Bildhauerwerkstatt ein die diverse Olberggruppen und Epitaphe u a in Bortlingen Sussen sowie in Adelberg selbst schuf Zwischen der Abtei und Hundsholz verlief die Grenze der Diozesen Augsburg und Konstanz Der Ort und die Ulrichskapelle diese als Filial der Lorcher Pfarrkirche unterstanden kirchenrechtlich Augsburg das Klostergelande befand sich aber auf Konstanzer Gebiet was schwierige Verhaltnisse bei der Besetzung von Pfarrstellen oder Visitationen zur Folge hatte Der Bau der Hundsholzer Kirche als Ausgleich fur die Einbeziehung der Kapelle in die Klosterummauerung vereinfachte zwar die Situation aber selbst nach der Reformation bestanden weiterhin gegenseitige Abhangigkeiten und Zahlungsverpflichtungen zwischen Adelberg Lorch und Hundsholz 13 Bauernkrieg und Reformation Bearbeiten In den Unruhen des Armen Konrad wurde das Kloster 1514 geplundert im Bauernkrieg 1525 die Anlage durch den Gaildorfer oder Limpurger Haufen teilweise zerstort Der Konvent fand in Schorndorf Zuflucht wofur er zum Dank noch bis 1753 also bis weit in die evangelische Zeit hinein dem Magistrat der Stadt ein sogenanntes Laetare Mahl ausrichtete Abt Leonhard Durr fluchtete samt Klosterschatz in entgegengesetzter Richtung ins ulmische Geislingen Der Wiederaufbau begann zwar sofort die Einfuhrung der Reformation ab 1535 durch Herzog Ulrich verhinderte aber dessen Abschluss Abt Leonhard Durr der 1529 noch zum Visitator seines Ordens in Schwaben ernannt worden war starb 1538 im Mutterkloster Roggenburg Das Augsburger Interim und das Restitutionsedikt brachten nochmals vorubergehend katholische Geistliche nach Adelberg Nach einem Lagerbuch von 1537 befanden sich folgende Gebaude auf dem Klostergelande das Kloster die Kirche zwei Kapellen das Refektorium die Abtei das Gasthaus die Pfisterei das Siechenhaus die Kuche zwei Bindhauser das neue Badhaus der Maierbau der Hundestall eine Schmiede eine Kornschutte mehrere Stallungen Scheunen Waschhauser etc der Schafgarten der Frauengarten der Herrengarten und der Pfistergarten 14 1540 wurden die romanische Klosterkirche und das Dormitorium auf Befehl Herzogs Ulrich abgerissen Teile des Abbruchmaterials dienten dem Festungsbau in Schorndorf Bis ins 19 Jahrhundert hinein wurden zahlreiche weitere Gebaude abgetragen Klosterschule und Klosteramt Bearbeiten nbsp Kloster Adelberg 1685Nach dem Tod des letzten katholischen Abtes Ludwig Werner wurde Christoph Binder erster evangelischer Pralat Adelberg war seit 1565 evangelisches Kloster und Sitz einer niederen Klosterschule deren beruhmtester Schuler Johannes Kepler war 1584 1586 Das Kloster wurde ausserdem Sitz einer der vier Pralaturen bzw Generalsuperintendenzen oder Generalate Wurttembergs sowie Verwaltungsmittelpunkt eines Klosteramtes Nach dem Dreissigjahrigen Krieg blieb die Klosterschule geschlossen Der umfangreiche Klosterbesitz wurde vom Klosteramt Adelberg verwaltet das in die Unteramter Hundsholz Kaisersbach Steinenberg und Zell Altbach aufgeteilt war 1807 ging der grosste Teil des alten Klosteramts im Oberamt Schorndorf auf die Pralatur wurde 1810 aufgehoben Damit hatte Adelberg endgultig seine zentralortliche Bedeutung in der Region verloren 1830 kaufte die Gemeinde Hundsholz die Klosterguter im Dorf und auch das Kloster selbst auf 1843 wurde das Klostergebiet auch formal eingemeindet und die Gesamtgemeinde ubernahm den Namen Adelberg Heutige Nutzung Bearbeiten nbsp Pralatur mit zwei Gedenktafeln fur Johannes Kepler 15 Die Ulrichskapelle dient der Kirchengemeinde Adelberg als Gotteshaus und Raum fur besondere Veranstaltungen Auf dem Platz vor der Kapelle finden im Sommer die vom Kultur und Kunstverein Adelberg organisierten Theaterauffuhrungen der Freilichtspiele Adelberg statt Das Klostermuseum in der Klostervilla informiert interessierte Besucher uber die Geschichte des Klosters 16 die Raume im Erdgeschoss der Villa werden fur Wechselausstellungen genutzt Das Pralaturgebaude befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden Das Klostergelande bildet heute den Ortsteil Adelberg Kloster der Gemeinde Adelberg Neben den wenigen Bauwerken die noch aus der klosterlichen Zeit stammen befinden sich heute auf dem Areal zahlreiche privat genutzte Gebaude neueren Datums Das Kloster ist seit 1977 eine bedeutende Sehenswurdigkeit an der Strasse der Staufer 17 Beschreibung der Anlage und Gebaude Bearbeiten nbsp Stauferstele vor dem nordlichen Hauptportal nbsp An der sudlichen KlostermauerDie meisten Klostergebaude darunter auch die Klosterkirche wurden zerstort oder noch bis ins 19 Jahrhundert hinein abgetragen Der am besten erhaltene Teil der Anlage ist die etwa 1100 Meter lange Klostermauer die das circa 6 Hektar grosse Gelande fast vollstandig umfasst Deren alteste Abschnitte die wahrscheinlich noch in staufischer Zeit entstanden befinden sich auf der Ostseite der Anlage Drei Tore und eine Pforte ermoglichten den Zugang zum Kloster das nordliche Hauptportal ist als fur Pramonstratenserkloster typischer Doppeleingang ausgefuhrt der 1744 mit einer barocken Bekronung versehen wurde Seit Anfang der 1950er Jahre wurde die Mauer von der Gemeinde Adelberg und dem Landesdenkmalamt renoviert Vor dem Hauptportal steht eine am 17 Oktober 2008 eingeweihte Stauferstele 18 Die Pralatur ein langgestreckter Steinbau mit Fachwerkgiebeln war Sitz der Adelberger Abte und beherbergte nach der Reformation die Klosterschule Nach einem Brand entstand der heutige Bau 1681 1684 Heinrich Waibel besorgte im Inneren die Deckenstukkaturen wobei das 12 Meter lange eine Szene aus Konig Davids Leben darstellende Deckenrelief im Pralatensaal kunstlerisch herausragt Von 1810 bis 1966 wurde das Gebaude als evangelisches Pfarrhaus genutzt heute befindet es sich in Privatbesitz Der von zwei Rundturmen die als Klostergefangnis dienten flankierte Fruchtkasten stammt aus dem Jahr 1481 der Bau der Zehntscheune entstand 1747 Die Klostervilla die an einen Krautergarten grenzt wird als Ausstellungsraum genutzt Ulrichskapelle St Maria Ulrich und Katharina Bearbeiten nbsp Ulrichskapelle AltarNach der oben beschriebenen Erstweihe im Jahr 1054 verfiel die Ulrichskapelle sodass Anfang des 13 Jahrhunderts ein Neubau erforderlich war den der Augsburger Bischof Siegfried von Rechberg 20 Marz 1227 weihte Die Kapelle diente dann bis zur Entstehung der Hundsholzer Kirche als Gotteshaus fur einfache Klosteruntertanen Der jetzige Bau entstand 1501 1507 unter den Abten Berthold sowie Leonhard Durr und ist heute das einzige sakrale und kunsthistorisch bedeutsame Gebaude im Kloster Wahrend die Klosterkirche der Chorherren im Bauernkrieg zerstort wurde blieb die Ulrichskapelle der Uberlieferung nach auf Furbitte eines Bauern verschont Die Kapelle besitzt im Inneren ein einschiffiges flachgedecktes Langhaus sowie einen rippengewolbten Chor in Schluss mit figurlichen Konsolen und Schlusssteinen sowie einfachen Masswerkfenstern Der vorgesetzte Westturm entstand 1703 seine Haube 1744 Wandmalereien um 1550 an der Nordseite des Schiffs illustrieren die Grundungsgeschichte des Klosters Der Hochaltar ein 1511 von Nikolaus Weckmann geschaffener Flugelaltar und die zugehorigen Tafelgemalde von Bartholomaus Zeitblom als wertvollste Ausstattungsstucke der Kapelle blieben am ursprunglichen Ort fast unverandert erhalten Die Schreinskulpturen zeigen die Heiligen Ulrich von Augsburg Cutubilla Maria Katharina und Liborius die Gemalde auf den Innenseiten Maria Verkundigung und Kronung aussen die Anbetung Jesu und die Verkundigung an die Hirten und die Heiligen Drei Konige Altarschrein und Flugelgemalde nbsp Linke Tafel nbsp Schrein nbsp Rechte TafelLiteratur BearbeitenKonigliches statistisch topographisches Bureau Hrsg Beschreibung des Oberamts Schorndorf J B Muller s Verlagshandlung Stuttgart 1851 Volltext online bei der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Max Muller Kloster Adelberg seine Kunstschatze Geschichte und fruhere Gestaltung Schorndorf 1898 Digitalisat auf Commons Max Miller Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 2 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1980 ISBN 3 520 27602 X Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg I Deutscher Kunstverlag Munchen 1993 ISBN 3 422 03024 7 Zur Geschichte des Klosters und seiner Besitzungen Harald Dros Die Inschriften des Landkreises Goppingen in Deutsche Inschriften Online Die Inschriften des deutschen Sprachraumes in Mittelalter und Fruher Neuzeit Interakademisches Projekt der Akademien der Wissenschaften Gottingen Mainz und Nordrhein Westfalen Band 41 Landkreis Goppingen Heidelberg 1997 online Die deutschen Konigspfalzen Band 3 1 Baden Wurttemberg Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 36520 9 Kirsten Fast Joachim J Halbekann Hrsg Zwischen Himmel und Erde Kloster und Pfleghofe in Esslingen Michael Imhof Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 483 7 zum Adelberger Freihof S 307 310 Stefanie Albus Kotz Von Krautgarten Ackern Gulten und Huhnern Studien zur Besitz und Wirtschaftsgeschichte des Pramonstratenserstifts Adelberg im Mittelalter Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde 73 Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2014 Korrekturen und Erganzungen von Klaus Graf Evangelische Klosterorte in Wurttemberg Magazin in der Reihe Spuren hg Evangelische Landeskirche in Wurttemberg Ev Oberkirchenrat Stuttgart 2018 Seite 30Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Adelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Adelberg in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Denkmalpflegerischer Fachplan Kloster Adelberg online zuletzt abgerufen am 2 April 2020 Landesarchiv Baden Wurttemberg Online Findbuch Kloster Adelberg Abgerufen am 20 Marz 2012 Informationen zum Kloster auf der Website der Gemeinde Adelberg Einzelnachweise Bearbeiten Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg I Deutscher Kunstverlag Munchen 1993 ISBN 3 422 03024 7 S 2 3 a b Geographische Angaben nach Landesamt fur Geoinformation und Landentwicklung Baden Wurttemberg TopMaps Freizeitkarten 25 Ausgabe 2011 DVD Stuttgart 2011 ISBN 978 3 89021 795 6 Landesamt fur Geologie Rohstoffe und Bergbau Baden Wurttemberg Geologische Karte des Naturparks Schwabisch Frankischer Wald 1 50 000 Freiburg im Breisgau 2001 Manfred Langhans Der Schurwald Land und Leute 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