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Das Kloster Maulbronn ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Ortsmitte von Maulbronn im Enzkreis in Baden Wurttemberg Die Kleinstadt Maulbronn mit Kloster liegt am Sudwestrand des Strombergs der sich im sudlich des Odenwalds und nordlich des Schwarzwalds gelegenen Kraichgau erhebt Die nachste Grossstadt ist Pforzheim Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nordlich der Alpen Hier sind alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spatgotik vertreten Klosteranlage MaulbronnUNESCO WelterbeVertragsstaat en Deutschland DeutschlandTyp KulturKriterien ii iv Referenz Nr 546UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1993 Sitzung 17 Kloster MaulbronnKlosterfront und romanische spatergotisierte Klosterkirche mit VorhalleLage DeutschlandBaden WurttembergKoordinaten 49 0 4 N 8 48 46 4 O 49 0011 8 8129 Koordinaten 49 0 4 N 8 48 46 4 OOrdnungsnummernach Janauschek 139Patrozinium MariaGrundungsjahr 1138 1147Jahr der Auflosung Aufhebung 1534Mutterkloster Kloster NeuburgPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster Kloster Bronnbach um 1150 Kloster Schontal 1157 Das Kloster Maulbronn im Forstlagerbuch 1684 von Andreas KieserBrunnenhaus InnenansichtWappen der Herren von EnzbergInnerhalb der Anlage die von einer Mauer umschlossen ist liegen unter anderem mehrere Restaurants die Polizei das Rathaus von Maulbronn und andere Verwaltungsamter In den Klostergebauden befindet sich auch ein evangelisches Gymnasium mit Internat Evangelische Seminare Maulbronn und Blaubeuren Das Kloster Maulbronn ist seit Dezember 1993 UNESCO Welterbe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Weitere Entwicklung 1 3 Vertreibung des Konvents im Zuge der Reformation 2 Wirtschafts und Besitzgeschichte 3 Klosterterritorium und Klosteramt Maulbronn 4 Klosterschule 5 Filialkloster 6 Chronologische Eckdaten 7 Heutige Bedeutung 8 Architektur 8 1 Klostertor 8 2 Klosterhof 8 3 Paradies 8 4 Meister des Maulbronner Paradieses 8 5 Portale 8 6 Klosterkirche 8 7 Weitere Raume im inneren Bereich 8 8 Orgeln 8 9 Wasserversorgung 9 Sondermarken und munzen 10 Legenden 11 Film Drehort 12 Literatur 13 Einzelnachweise 14 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Unter der Agide des Abtes Bernhard von Clairvaux erhielt der Zisterzienserorden auch in Deutschland grossen Zulauf In Sudwest deutsch land liess sich der Edelfreie Walter von Lomersheim von der Begeisterung anstecken Er stiftete sein Erbgut Eckenweiher zwischen Muhlacker und Lienzingen zur Grundung eines Zisterzienserklosters in das er selbst als Laienbruder einzutreten gedachte Zu diesem Zweck entsandte das Kloster Neuburg im Elsass einen Abt und zwolf Monche wie es heisst nach der Zahl der Apostel Mit der Neugrundung dieses Klosters wurde Abt Dieter von der Primarabtei Morimond betraut der am 24 Marz 1138 eintraf Die Lage der gestifteten Landereien scheint jedoch der Klostergrundung wenig forderlich gewesen zu sein Unter anderem fehlte es wahrscheinlich an Wasser Um 1146 nahm sich der zustandige Bischof von Speyer Gunther von Henneberg der Sache an Er erklarte den Ort fur untauglich und schenkte dem Kloster das Bischofslehen zu Mulenbrunnen in einem abgeschiedenen Waldtal der Salzach Vermutlich im Sommer des Jahres 1147 wurde es dorthin verlegt Weitere Entwicklung Bearbeiten Die Anlage entwickelte sich schnell zu einem wirtschaftlichen gesellschaftlichen und politischen Zentrum der Region Das Kloster stand ab 1156 unter Schirmvogtei des Kaisers Friedrich I HRR Barbarossa 1 Im Jahr 1232 wurde die kaiserliche Vogtei bestatigt Der Konvent wahlte dann jedoch den Bischof von Speyer zum Beschutzer der Abtei Dieser scheint die Vogtei als Untervogtei seinem Ministerialen Heinrich von Enzberg verliehen zu haben der ab 1236 als Schirmer der Abtei urkundlich fassbar wird Uber die folgenden Jahrzehnte kam es immer wieder zu teilweise gewaltsamen Streitigkeiten mit den Herren von Enzberg die versuchten ihre Vogtei uber das Kloster zum Ausbau der eigenen Position zu nutzen Ab 1325 wurden die Pfalzgrafen bei Rhein mit der Schirmvogtei betraut Wahrend des bayerisch pfalzischen Erbfolgekrieges belagerte im Jahr 1504 Herzog Ulrich von Wurttemberg das Kloster das nach siebentagiger Belagerung fiel Im Deutschen Bauernkrieg 1525 wurde das Kloster von aufstandischen Bauern geplundert Der Bockinger Bauernfuhrer Jacklein Rohrbach hielt sich damals in Maulbronn auf und beklagte sich bei Hans Wunderer uber die Unordnung unter den Aufstandischen die sich nicht darauf einigen konnten ob das Kloster verbrannt abgerissen oder verkauft werden solle Der Einmischung Rohrbachs ist es zu verdanken dass die Gebaude erhalten blieben nbsp Innenhof der Klosteranlage nbsp Klosterbrunnen mit Wappen von Herzog Ludwig Eugen nbsp Plan der Klausur nbsp Ansicht von Osten Rekonstruktionszeichnung von 1891 nbsp Marstall heute Rathaus der Stadt Maulbronn links die Klosterschmiede nbsp Pfisterei nbsp Klosterkirche Innenansicht nbsp Blattmaske Konsole nbsp Schlussstein Gewolbe mit Blattmaske nbsp Schlussstein Figur in Ranken nbsp Verkundigung polychrom nbsp Chorgestuhl Maria mit Kind in RankenVertreibung des Konvents im Zuge der Reformation Bearbeiten Da das Herzogtum Wurttemberg protestantisch wurde wurden die Monche des Klosters von der politischen Autoritat im Lande nicht geduldet Das Kloster war zunachst als Sammelkloster fur renitente Monche aus allen Mannerklostern Wurttembergs vorgesehen Abt und Konvent ubersiedelten 1537 in ihr Priorat Pairis im Elsass der Abt starb 1547 in Einsiedeln Nach der Niederlage im Schmalkaldischen Krieg musste der Herzog das Kloster im Jahr 1546 47 dem Konvent zuruckgeben Der 1555 beschlossene Augsburger Religionsfrieden gab dem Herzog das Recht das Bekenntnis seiner Untertanen zu bestimmen Im Jahr 1556 erliess er die Klosterordnung die den Grundstein fur ein geregeltes Schulwesen in allen verbliebenen Mannerklostern Wurttembergs legen sollte Die Umwandlung des Klosters in eine Schule blieb vom juristischen Standpunkt noch lange umstritten Es gab zwei Versuche des Kaisers die Entwicklung in Maulbronn ruckgangig zu machen Wahrend des Interims in den Jahren 1548 bis 1555 und von 1630 bis 1649 dank des kaiserlichen Restitutionsedikts konnten Monche aufgrund der zeitweilig gegebenen Machtverhaltnisse wieder in das Kloster einziehen Wirtschafts und Besitzgeschichte BearbeitenDer Besitz des Klosters wuchs anfangs insbesondere durch fromme Schenkungen und Stiftungen des edelfreien Adels und der Ministerialitat Im 14 und 15 Jahrhundert erfolgte eine planmassige Arrondierung und Verdichtung des Besitzes durch Guterkaufe Am Ende der Entwicklung stand ein geschlossenes Klosterterritorium mit uber zwanzig Dorfern den sogenannten Klosterflecken siehe nachstes Kapitel Neben der Eigenbewirtschaftung der unmittelbar um das Kloster gelegenen Guter mit dem Elfinger Hof gab es Eigenbetriebe auch in Illingen Knittlingen und Unterowisheim Ausserdem wurden insgesamt etwa 2500 Hektar klosterlichen Waldes verteilt auf etwa 25 Ortschaften bewirtschaftet Im Ubrigen wurden Guter und Privilegien verpachtet was dem Kloster gemeinsam mit den Zehnteinnahmen erhebliche Einkunfte brachte Daruber gibt die Grosse des erhaltenen klosterlichen Fruchtkastens ein beredtes Zeugnis Zur Verwaltung der Einkunfte aus den Klostergutern richtete der Konvent mehrere sogenannte Klosterpflegen ein Insgesamt besass das Kloster sieben Pfleghofe und zwar in Illingen Kirchheim am Neckar Knittlingen Otisheim Speyer Unterowisheim und Wiernsheim Klosterterritorium und Klosteramt Maulbronn BearbeitenDas zwischen dem 12 und 15 Jahrhundert entstehende Herrschaftsgebiet des Klosters Maulbronn kam im 14 Jahrhundert unter pfalzische Schutzherrschaft und 1504 unter wurttembergische Hoheit Dies und das Folgende gilt fur das geschlossene maulbronnische Kernterritorium nicht fur die eine Sonderrolle spielende etwa 15 km nordwestlich des Kernterritoriums liegende Exklave Unterowisheim siehe unten Im Gefolge der Sakularisation des Klosters 1535 wurde sein Gebiet 1557 in das wurttembergische Klosteramt Maulbronn umgewandelt Es hatte eine maximale Nord Sud Ausdehnung von etwa 25 km Knittlingen im Norden und Flacht im Suden und eine maximale West Ost Ausdehnung von etwa 15 km Otisheim im Westen und Gundelbach im Osten Die Enz teilte das Territorium in eine Nord und eine Sudhalfte Maulbronn lag im Zentrum der Nordhalfte die geographische Mitte der Sudhalfte wird in etwa von Wiernsheim eingenommen Einzige Enklave war Muhlhausen an der Enz welches ein eigenstandiges wurttembergisches Kammerschreibereiamt bildete Beinahe Enklaven bildeten die Gemarkungen von Monsheim wurttembergisches Oberamt Leonberg und Obermonsheim baden durlachischer landsassiger Adel Uber die Gemarkungen Freudenstein und Diefenbach hatte Maulbronn nicht die volle Ortsherrschaft erworben das ebenfalls wurttembergische Klosteramt Herrenalb besass jeweils drei Achtel dieser beiden Orte Nachbarterritorien waren insbesondere im Osten und Suden die wurttembergischen Amter Guglingen Vaihingen Leonberg Heimsheim und Hirsau im Westen das badische Amt Pforzheim und das pfalzische Amt Bretten sowie im Norden das Stabsamt Derdingen des wurttembergischen Klosteramts Herrenalb Aufgrund seiner Grosse sowie seiner besonderen geopolitischen und geographischen Lage am Ubergang vom Neckarbecken zum Kraichgau und an der wichtigen Reichsstrasse von Ulm nach Speyer stellte das Klosteramt Maulbronn eine strategisch ausserst bedeutende Bastion Wurttembergs nach Westen und in Richtung der dort liegenden oberrheinischen Staaten Pfalz Baden Hochstift Speyer dar Bereits zu pfalzischer Zeit als das Klosterterritorium Maulbronn die sudostliche Speerspitze der Pfalz bildete wurden Maulbronn und viele Klosterorte befestigt wovon dann spater auch Wurttemberg profitierte Im Folgenden eine Liste der 25 Altgemarkungen des Klosteramts Maulbronn Davon bilden 24 Gemarkungen das geschlossene Kernterritorium Viele der in Klammern genannten Teilorte sind Waldenserorte die erst 1699 hinzukamen und deren Neugemarkungen sofern welche gebildet wurden oft aus mehreren Altgemarkungen zusammengesetzt wurden zugeordnet sind sie im Folgenden derjenigen Gemeinde auf deren Gemarkung sie hauptsachlich zu liegen kamen Knittlingen mit dem Sudteil von Grossvillars maulbronnisch seit dem 12 13 Jh Freudenstein mit Hohenklingen seit 13 14 Jh maulbronnisch 5 8 und herrenalbisch 3 8 Diefenbach mit Fullmenbacher Hof und Burrainhof seit 14 Jh maulbronnisch 5 8 und herrenalbisch 3 8 Ruit seit 14 15 Jh maulbronnisch 1810 badisch Olbronn mit Kleinvillars seit 1270 85 maulbronnisch Maulbronn 1147 war das 1138 gegrundete Kloster von Eckenweiher heute Teil von Muhlacker nach Maulbronn verlegt worden Zaisersweiher seit 14 Jh maulbronnisch Schutzingen seit 14 15 Jh maulbronnisch nach dem 30 jahrigen Krieg von osterreichischen Protestanten neubesiedelt Gundelbach mit Steinbachhof seit 13 14 Jh maulbronnisch Schmie seit 14 Jh maulbronnisch Lienzingen seit 14 Jh maulbronnisch aus dieser Zeit stammt die Liebfrauenkirche Illingen seit 14 15 Jh maulbronnisch Rosswag seit 1394 maulbronnisch Lomersheim seit 14 15 Jh maulbronnisch Durrmenz mit Eckenweiher heute Muhlacker seit 14 15 Jh maulbronnisch Otisheim mit Erlenbach Corres und Schonenberg seit 12 Jh maulbronnisch Grossglattbach wohl seit 13 14 Jh maulbronnisch Oschelbronn seit 14 Jh maulbronnisch 1810 badisch Wiernsheim mit Pinache und Serres seit 12 13 Jh maulbronnisch Iptingen seit 1194 maulbronnisch Wurmberg mit Neubarental seit 12 13 Jh maulbronnisch Wimsheim seit 1232 maulbronnisch Weissach seit 12 Jh maulbronnisch Flacht seit 13 14 Jh maulbronnisch Unterowisheim seit 13 15 Jh maulbronnisch seit 16 Jh wurttembergische Ortsherrschaft seit 1747 wurttembergische LandeshoheitNaturraumlich konnen vier landschaftliche Schwerpunkte ausgemacht werden Die Nordhalfte wird vom relativ stark bewaldeten durch den Keuper gezeichneten Hugelland zwischen Stromberg und Enz dominiert wobei westliche und nordwestliche Randbereiche bereits leicht in den fruchtbaren Kraichgau hineinreichen Die Sudhalfte hingegen wird dominiert von den offenen Landschaften des hochgelegenen Heckengaus Dazwischen bildet das hier oft tief eingeschnittene Enztal eine eigenstandige vom Weinbau gepragte Landschaft Die Exklave Unterowisheim liegt am Westrand des Kraichgaus nur etwa vier Kilometer vom Beginn der Oberrheinebene entfernt 1806 wurde das wurttembergische Klosteramt Maulbronn in das wurttembergische Oberamt Maulbronn umgewandelt und Unterowisheim an Baden abgegeben Oschelbronn und Ruit wurden 1810 von Wurttemberg an Baden abgetreten Das Oberamt Maulbronn wurde 1936 Teil des Landkreises Vaihingen und 1972 kamen die meisten Gemeinden zum Enzkreis Klosterschule BearbeitenIm Januar 1556 nahm Abt Heinrich wie die anderen Pralaten des Landes die neue Klosterordnung an Ausser Maulbronn wurden gemass diesen Regelungen noch zwolf weitere Mannerkloster im wurttembergischen Herrschaftsbereich in evangelische Klosterschulen umgewandelt um dort den Nachwuchs an evangelischen Pfarrern heranzubilden 2 In Maulbronn existiert die Schule in abgewandelter Form bis heute mehrere bekannte Absolventen sind aus ihr hervorgegangen unter ihnen Johannes Kepler Friedrich Holderlin und Hermann Hesse Maulbronn ist eines der wenigen Seminare die bis heute erhalten blieben 1807 wurde die Schule in ein evangelisch theologisches Seminar umgewandelt Das Seminar ist heute ein staatliches Gymnasium mit Internat ab der 9 Klasse bis zum Abitur in Klasse 12 Circa 100 Schulerinnen und Schuler sind dort Filialkloster BearbeitenKloster Bronnbach um 1150 Kloster Schontal 1157Chronologische Eckdaten Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des Innenhofes 1138 Klosterbau zu Eckenweiher durch Abt Dieter und 12 Monche aus dem Zisterzienserkloster Neuburg im Elsass 1146 Hl Bernhard von Clairvaux in Speyer 1147 Bischof Gunther von Speyer ubergibt sein Lehen Mulenbrunnen dem Abt Dieter der das Kloster nach Maulbronn verlegt 1148 Papst Eugen III verleiht dem neuen Kloster einen Schutzbrief 1153 Graf Ludwig von Wurttemberg schenkt dem Kloster das Dorf Elfingen 1156 Kaiser Barbarossa nimmt das Kloster in den Schutz des Reichs 1178 Erzbischof Arnold von Trier weiht die Klosterkirche 1201 Bau der Klosterfront Keller und Laienrefektorium Um 1210 Bau der Vorhalle Paradies Um 1215 Bau der Sudhalle des Kreuzgangs Um 1225 Bau des Herrenrefektoriums und des Kapitelsaals Um 1300 Bau der Westhalle des Kreuzgangs Um 1350 Bau der Nordhalle des Kreuzgangs mit Brunnenkapelle der Osthalle mit Kapitelsaal und Johanneskapelle 1361 Johann I von Rottweil wird Abt und ummauert das Kloster 1424 gotischer Umbau der Kirche 1430 Bau des Pfrundhauses 1441 Pfalzgraf als Schirmvogt befestigt das Kloster mit Mauern Turmen und Zinnen 1479 Bau der Vorhalle des Klosters 1493 Bau des Parlatoriums 1495 Vollendung des Oratoriums 1501 Errichtung des Steinbaldachins im Mittelschiff der Laienkirche 1504 Herzog Ulrich von Wurttemberg besetzt das Kloster 1512 Johannes VIII Entenfuss von Unterowisheim wird Abt und entwickelt rege Bautatigkeit 1516 Johann Georg Faust soll vom Abt Entenfuss zum Goldmachen berufen worden sein 1517 Umbau des Herrenhauses mit der Wendeltreppe beendet 1518 Abt Entenfuss wird abgesetzt 1519 Ritter Franz von Sickingen brandschatzt das Kloster 1521 Pfisterei erbaut 1525 Aufstandische Bauern plundern das Kloster 1534 Herzog Ulrich von Wurttemberg sakularisiert das Kloster 1537 Abt Johann IX verlegt nach seiner Flucht nach Speyer die Abtei nach Kloster Pairis im Elsass 1547 Durch das Augsburger Interim Kaiser Karls V kommt das Kloster vorubergehend wieder in den Besitz der Zisterzienser Abt Heinrich III fuhrt die katholische Religion und Ordensregel wieder ein und erlangt erneut die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit 1550 Bau des Gesindehauses 1556 Herzog Christoph von Wurttemberg errichtet eine evangelische Klosterschule 1558 Valentin Vannius wird erster evangelischer Abt 1580 Erweiterung des Fruchtkastens 1586 1589 Johannes Kepler von Weil der Stadt wird Schuler im Kloster 1588 Bau des Herzoglichen Jagdschlosses Um 1600 Bau des Horsaals uber der Brunnenkapelle 1630 Ruckgabe des Klosters mit Waffengewalt an die Zisterzienser Christoph Schaller von Sennheim wird Abt 1632 Infolge der Siege des Schwedenkonigs Gustav Adolf verlassen die Monche das Kloster wieder 1633 Neueinsetzung eines evangelischen Abts 1634 Wiederherstellung der evangelischen Klosterschule Ruckkehr von Abt Schaller mit den Zisterziensern 1648 Im Westfalischen Frieden wird Maulbronn dem Protestantismus zugesprochen 1649 Abt Buchinger zieht unter Protest ab 1651 Wiedereinsetzung eines evangelischen Abts 1656 Wiederherstellung der evangelischen Klosterschule 1692 Klosterschuler werden vor dem Mordbrenner Ezechiel de Melac in Sicherheit gebracht 1702 Wiedereroffnung der Klosterschule 1751 Abbruch des Abtshauses 1786 1788 Friedrich Holderlin ist Schuler in der Maulbronn Klosterschule 1806 Konig Friedrich I von Wurttemberg sakularisiert das Kloster 1807 Zusammenlegung der Klosterschule Maulbronn mit Bebenhausen 1818 Maulbronn wird Evangelisch theologisches Seminar 1823 Verlegung der Generalsuperintendenz von Maulbronn nach Ludwigsburg 1892 Brand des Pfrundhauses 1893 1899 Abbruch des Professorhauses vor der Klosterfront und des so genannten Schlosschens Famulus Wohnung 1928 Evangelisch theologisches Seminar Maulbronn geht in den Besitz der Evangelischen Seminarstiftung uber 1941 Beschlagnahme des Klosters und Schliessung der Seminarschule durch nationalsozialistische Regierung 1945 Wiedereroffnung des Evangelisch theologischen Seminars 1972 Madchen werden im Evangelisch theologischen Seminar aufgenommenHeutige Bedeutung BearbeitenDie Klosteranlage ist heute fast ausschliesslich im Besitz des Landes Baden Wurttemberg und wird von der Einrichtung Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg betreut Die Stadt Maulbronn nutzt den ehemaligen Marstall als Rathaus Durch die Aufnahme in die UNESCO Liste Weltkulturerbe zieht die Bauanlage Besucher aus aller Welt an Regelmassig werden Klosterkonzerte veranstaltet die die Akustik der Klosterbauten zur Geltung bringen 3 Architektur BearbeitenKlostertor Bearbeiten Vor dem Haupteingang befand sich fruher der Klostergraben uber den an Stelle der festen Steinbrucke ursprunglich eine holzerne Zugbrucke fuhrte An der Westfront des Torturms sind noch die Offnungen zu sehen durch welche die Ketten zum Aufziehen der Brucke liefen In einer Zelle neben dem Klostereingang lebte der Pfortner der Fremde in seiner Zelle Platz nehmen liess und sie dann dem Abt meldete Ordensbruder durfte er sofort einlassen Frauen uberhaupt nicht Gegenuber Mannern war Gastfreundschaft heilige Pflicht Arme und Kranke sollten empfangen werden als ob Christus selbst kame nbsp Fruhmesserhaus heute Klostermuseum Klosterhof Bearbeiten Der Klosterhof zeichnet sich durch sein geschlossenes Bild aus Gleich hinter dem Tor an der Stelle der Apotheke befand sich die Klosterherberge An die Apotheke schliesst sich das Fruhmesserhaus an die Wohnung der Ordensgeistlichen die in der gegenuberliegenden Kapelle die Messe zu lesen hatten Diese Torkapelle hatte den Zweck Frauen die keinen Zutritt zum Kloster hatten die Beteiligung am Gottesdienst zu ermoglichen Vor dem Renaissance Rathaus steht eine alte Linde Hinter der Klosterkuferei ragt der Klosterspeicher auf der sogenannte Fruchtkasten der auf alten Fundamenten im Jahr 1580 in seiner jetzigen Grosse errichtet wurde Das Fachwerkhaus in der Mitte des Platzes ist die alte Klosterverwaltung Ursprunglich war der Klosterhof entweder kleiner oder durch eine Mauer in einen ausseren und inneren Teil geschieden Er wird heute im Osten von der Front des Klosters begrenzt Paradies Bearbeiten nbsp Vorhalle von Dijon Notre Dame und Maulbronn im VergleichDie Vorhalle der Klosterkirche hat ihren Namen Paradies von der Sitte den Vorraum der Kirche mit der Geschichte des Sundenfalls auszumalen Die letzte Bemalung stammt aus dem Jahr 1522 ist aber bis auf geringe Reste abgefallen Das Paradies des Klosters Maulbronn markiert wie viele Teile der dortigen Architektur die Ubergangszeit von der Romanik zur Gotik und zeigt burgundische Einflusse In der Kombination sind hohe lichte Fenster und weite Gewolbe bereits deutlich gotisch wohingegen noch keine Spitzbogen sondern romanische Rundbogen die Fenster zieren Teilweise werden auch Spitz und Rundbogen miteinander arrangiert Diese Form der Kombination ist in Deutschland einzigartig Der Baumeister ist nicht namentlich bekannt er wird daher nach dem Maulbronner Paradies Paradies Baumeister genannt Meister des Maulbronner Paradieses Bearbeiten Ein in der Fruhgotik Nordfrankreichs zum Beispiel in der Bauhutte von Laon 1160 1170 geschulter Meister erhielt den Auftrag die Vorkirche den neuen Kreuzgang und den Speisesaal der Herrenmonche zu bauen Dieser Baumeister kam uber Burgund das Ursprungsland der Zisterzienserbewegung nach Maulbronn Zunachst versah er den Speisesaal der Konversen mit romanischen Doppelstutzen und Kreuzgratgewolben Dann errichtete er mit Kreuzrippengewolben in einem spatromanisch fruhgotischen Ubergangsstil das sogenannte Paradies daher sein Name vor der Westseite der Kirche und den Sudflugel des Kreuzgang sowie das Herrenrefektorium Im Paradies sind die Gewolbe vierteilig Hier verlaufen Rippen wie Schildbogen noch halbkreisformig aber sie stutzen sich schon auf Dienste und es gibt ausser rundbogigen schon erste Spitzbogenfenster Im Herrenrefektorium sind die Gewolbe sechsteilig und die Schildbogen spitz jedoch fehlen die Dienste und die Fenster sind noch alle rundbogig die Diagonalrippen ebenfalls Der Meister begann auch den West und den Ostflugel des Kreuzgangs mit jeweils dem ersten Joch von Suden und legte damit die Breiten und Hohenmasse des im Ubrigen hochgotischen Kreuzgangs fest nbsp Laienrefektorium romanische Doppelsaulen und Kreuzgratgewolbe nbsp Herrenrefektorium sechsteilige Kreuzrippengewolbe mit gotisch spitzbogigen Schildbogen nbsp Paradies vor dem Westportal rundbogige Schildbogen und Rippen auf gotischen Diensten nbsp Eingang und sudliche Westarkaden des ParadiesesIm Sinne der Gotik zerlegte er statische Funktionen in Einzelglieder Typisch fur seine Arbeit sind die Summierung der rundstabformigen verschieden hohen Dienste und die Lochform der Fenster romanische und fruhgotische Vorformen des Masswerkes der Hochgotik Alle Rippen des Gewolbes folgen dem Halbkreis Im ersten Jahrzehnt des 13 Jahrhunderts wirkte der Meister des Paradieses an der Michaelskapelle im Kloster Ebrach mit Spater baute er an der Chorempore dem sogenannten Bischofsgang des Magdeburger Doms ganz in gotischen Formen In Halberstadt wirkte er ebenfalls Portale Bearbeiten nbsp Detail Lederbezug des Kirchenportals 12 Jahrhundert nbsp Beschlage Sudportal mit DreieckknotenBemerkenswert sind auch die Portale die das Paradies mit dem Kirchenschiff verbinden Die Turblatter stammen aus dem 12 Jahrhundert und sind original erhalten Selbst der ehemalige Lederbezug siehe Detail Bild ist noch gut sichtbar Das zweiflugelige Hauptportal und das einflugelige Sudportal mit schmiedeeisernen Zierbeschlagen auf Tannenholz sind die altesten datierbaren Turen Deutschlands um 1178 Die Beschlage der Sudtur zeigen stilisierte Vogelformen und apotropaische Dreiecksknoten nbsp Hauptportal vom Paradies in die Kirche nbsp Sudliches Westportal nbsp Sudliches Westportal Beschlage mit VogelmotivenKlosterkirche Bearbeiten nbsp Mittelschiff der Kloster kirche Blick uber den Lettner zum HerrenchorAm Deckengewolbe konnte Joseph Victor von Scheffel noch die Buchstaben A v k l W h All voll keiner leer oder wahrscheinlicher Kanne leer Wein her lesen Das inspirierte ihn zu seiner Maulbronner Fuge 4 Im Winterrefektorium zu Maulbronn in dem Kloster Da geht was um den Tisch herum klingt nicht wie Paternoster Die Martinsgans hat wohlgethan Eilfinger blinkt im Kruge Nun hebt die nasse Andacht an und alles singt die Fuge All Voll Keiner Leer Wein Her Complete pocula nbsp Romanischer Lettner und Blick ins SudseitenschiffDie Kirche ist eine dreischiffige Basilika die in den Jahren 1147 bis 1178 zunachst in romanischem Stil erbaut wurde Verglichen mit derjenigen des Klosters Pontigny ist sie um ein Drittel kurzer aber nur um ein Achtel schmaler Wie jene und mehrere andere Zisterzienserkirchen vereinigt das langgestreckte Gebaude in sich zwei Kirchen die Laien und die Monchskirche Auch mittelalterliche Kathedralen hatten ublicherweise einen geraumigen Chor dort fur die Domherren Ein romanischer Lettner trennt die Laienkirche hier Bruderchor genannt von der Monchskirche dem sogenannten Herrenchor Vor dem Lettner steht ein monumentales Kruzifix Es ist exakt so ausgerichtet dass an den langsten Tagen im Jahr nach zehn Uhr die Sonnenstrahlen die Dornenkrone Christi aufleuchten lassen Es wurde in besonderer Weise erstellt Das Kreuz und der Korper des Heilands sind aus einem einzigen Steinblock herausgemeisselt Zur Erstausstattung 1178 gehorte vermutlich das bronzene Vortragekreuz das sich heute im Landesmuseum Wurttemberg befindet 5 Eine spatmittelalterliche Madonnenfigur und ein Teil des spatgotischen Gestuhls sind im Chor aufgestellt Auf dem Altar werden Reste eines mittelalterlichen Holzreliefs prasentiert die heute mit der Kreuzaufrichtung und der Beweinung zwei Stationen rund um das zentrale Kreuzigungsgeschehen zeigen In dem dem Konvent vorbehaltenen Chor haben sich Wandmalereien sowohl an den Seitenwanden als auch der vier Evangelistensymbole im Gewolbe erhalten Im Langhaus sind zwei Szenen jungeren Datums gemalt eine Anbetung der Konige und ihr gegenuber eine Darstellung von Zisterziensern die ihrer heiligen Maria mit dem Kind eine Klosterkirche darbringen und ihr ihre Verehrung erweisen Weitere Raume im inneren Bereich Bearbeiten nbsp Brunnenhaus mit Fachwerkaufsatz nbsp Westseite der Klausurgebaude nbsp FaustturmAb etwa 1200 wurde beginnend mit dem Westtrakt innerhalb von zehn bis zwanzig Jahren die Klausur um den Kreuzgang nordlich der Kirche errichtet Das Laienrefektorium erbaut um 1201 ist nach der Kirche der umfangreichste uberwolbte Raum im Kloster Die Tur gegenuber der Brunnenkapelle fuhrt ins Herrenrefektorium erbaut um 1220 1225 den Speiseraum fur die Monche Im Kapitelsaal 13 Jahrhundert wurden in taglicher Versammlung allen Monchen Kapitel aus der Ordensregel vorgelesen und eingescharft Diesem Zweck dienend war der Saal an allen vier Seiten mit Steinbanken versehen Die Brunnenkapelle aus dem 14 Jahrhundert springt sudwarts ins Kreuzgartchen vor Der Waschraum im Kreuzgang ist von der Ordensregel vorgeschrieben Die unterste Brunnenschale ist so alt wie die gotische Kapelle Die beiden oberen Schalen wurden erst in neuerer Zeit hierher gesetzt Im Gewolbe sind Reste mittelalterlicher Malereien erhalten Das Calefactorium ist ein backofenartiges Gewolbe dessen Steine noch Spuren von Feuer tragen Es ist der Raum von dem aus die daruber liegende Warmestube der Monche geheizt wurde der ausser der Klosterkuche einzige beheizbare Raum im ganzen Kloster Das Parlatorium um 1493 der Sprechsaal des Klosters war der Ort wo die Monche untereinander und mit den Oberen des Ordens die notigsten Worte wechseln durften Das Kloster besitzt eine Einzeigeruhr In der Parkanlage sudostlich ausserhalb der Klostermauern wurde 2012 eine Stauferstele eingeweiht die unter anderem daran erinnert dass Friedrich I Barbarossa das Kloster ab 1156 als kaiserliche Schirmvogtei unter seinen Schutz stellte 6 nbsp Pfisterei Klosterbackerei links nbsp Klostermuhle heute Internatsgebaude des Evang Seminars rechts nbsp WachhausOrgeln Bearbeiten nbsp Grenzing Orgel in der KlosterkircheIm Kloster Maulbronn befinden sich zwei Orgeln Bis zum Jahre 1972 befand sich in der Klosterkirche ein Werk des Orgelbauers Eberhard Friedrich Walcker aus dem Jahre 1849 Das Kegelladen Instrument hatte 21 Register auf zwei Manualen und Pedal Die Trakturen waren mechanisch Im Jahre 1972 wurde diese Orgel durch ein neues Instrument der Firma Walcker Ludwigsburg ersetzt welches 38 Register auf drei Manualen und Pedal hatte Das Instrument erwies sich bald als derart anfallig dass im Jahre 2002 mit den Voruberlegungen fur einen Neubau begonnen wurde Im Jahre 2010 wurde die Walcker Orgel abgebaut 7 Die heutige Hauptorgel der Klosterkirche wurde 2013 von dem Orgelbauer Gerhard Grenzing Barcelona erbaut Das Schleifladen Instrument hat 35 Register auf drei Manualen und Pedal 8 I Hauptwerk C a31 Principal 16 2 Viola di Gamba 8 3 Principal 8 4 Rohrflote 8 5 Octave 4 6 Spitzflote 4 7 Superoctave 2 8 Cornett III 2 2 3 9 Mixtur maior IV V 2 10 Trompete 8 II Positiv C a311 Lieblich Gedackt 8 12 Salicional 8 13 Rohrflote 4 14 Principal 4 15 Quinte 2 2 3 16 Doublette 2 17 Terz 1 3 5 18 Mixtur minor III 1 1 3 19 Klarinette 8 Tremulant III Schwellwerk C a320 Lieblich Gedackt 16 21 Flote 8 22 Viola 8 23 Schwebung 8 24 Fugara 4 25 Traversflote 4 26 Flageolet 2 27 Oboe 8 28 Trompette harmonique 8 Tremulant Pedal C f129 Principalbass 16 30 Subbass 16 31 Octavbass 8 32 Violoncello 8 33 Choralbass 4 34 Posaune 16 35 Trompete 8 Koppeln II I III I III II III III Suboktavkoppel I P II P III P Normal und Superoktavkoppel Im beheizbaren Winterspeisesaal der auch als Winterkirche bezeichnet wird befindet sich eine Orgel der Orgelbaufirma Claudius Winterhalter Oberharmersbach aus dem Jahr 2000 Das Instrument hat 20 Register auf zwei Manualen und Pedal 9 I Hauptwerk C a31 Principal 8 2 Holzflote 8 3 Oktave 4 4 Spitzflote 4 5 Doublette 2 6 Quinte 1 1 3 7 Mixtur III V 1 1 3 II Nebenwerk C a38 Salicional 8 9 Gedeckt 8 10 Fugara 4 11 Rohrflote 4 12 Quinte 2 2 3 13 Terz 1 3 5 14 Principal 2 15 Quinte 1 1 3 16 Oboe 8 Tremulant Pedalwerk C f117 Subbass 16 18 Octavbass 8 19 Bassoctave 4 20 Fagott 16 Koppeln II I auch als Suboktavkoppel I P II P auch als Superoktavkoppel Wasserversorgung Bearbeiten nbsp Stauferstele 2012 eingeweiht mit Faustturm im HintergrundDas Klostergelande wird von der Salzach dem linken Oberlauf des Rheinzuflusses Saalbach unterquert Um die Wasserversorgung des Klosters insbesondere der Klostermuhle sicherzustellen und um Fischzucht zu betreiben legten die Monche zahlreiche Seen an Oberhalb des Klosters lagen Speicherseen die eine Verstetigung des wechselnden Wasserangebots ermoglichten Zu ihnen gehorten der direkt an das Klostergelande angrenzende Tiefe See der Rossweiher und der Hohenackersee Unterhalb des Klosters lagen weitere Seen die heute trockengelegt oder verlandet sind einzig der Aalkistensee ist erhalten geblieben Zudem wurden zahlreiche Wassergraben gebaut die teilweise Wasserscheiden uberquerten und so das vergleichsweise kleine Einzugsgebiet der Salzach vergrosserten Neben dieser Versorgung mit Brauchwasser gab es Trinkwasserleitungen die aus Quellen gespeist wurden und die Brunnen im Kloster speisten 10 Die Erhaltung des Wasserwirtschaftssystems war einer der Grunde weshalb das Kloster Maulbronn in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde 11 Sondermarken und munzen BearbeitenZur Erhebung des Klosters Maulbronn zum UNESCO Kultur und Naturerbe der Menschheit erschien am 22 Januar 1998 eine Sondermarke der Deutschen Bundespost auf dem die Klosterkirche und der Grundriss des Klosters gezeigt werden Seit 2013 ist das Kloster auf der Ruckseite einer 2 Euro Gedenkmunze zu sehen Bundeslander Serie 12 Das Motiv wurde vom Pforzheimer Flachgraveur Eugen Ruhl Kurzel er entworfen und zeigt die Vorhalle der Klosterkirche Maulbronn Paradies von 1220 und den dreischaligen Brunnen 13 nbsp Briefmarke von 1998 nbsp 2 Euro Gedenkmunze aus der Bundeslander Serie von 2013Legenden Bearbeiten nbsp Darstellung der Grundungslegende im Gewolbe des BrunnenhausesEin Maultier findet den Ort fur die KlostergrundungEin Wappen an der Quellennische zeigt die Grundungslegende in der es heisst dass die Monche unentschlossen waren wo sie das Kloster bauen sollten Sie beluden deshalb ein Maultier mit den Klosterschatzen und liessen es laufen Das Maultier blieb an der Stelle des heutigen Brunnens Bronn stehen warf den Klosterschatz ab und scharrte mit dem Huf Dort schoss sogleich eine Wasserfontane empor die die Monche im Brunnen und spater im Brunnenhaus fassten So habe das Kloster Standort und den Namen Maulbronn erhalten Erfindung der Maultasche durch die Maulbronner MoncheEine von mehreren Legenden wie die schwabische Maultasche erfunden wurde verweist auf das Kloster Maulbronn Sie ist erst seit dem spaten 20 Jahrhundert gangig und geht auf die Autorin und Konservatorin am Stuttgarter Wurttembergischen Landesmuseum Elke Knittel 1946 2007 14 zuruck In alteren Lexika des Schwabischen ist sie nicht belegt Im Rahmen der Berichterstattung zum Maulbronner Klosterfest 1978 erwahnte die Pforzheimer Zeitung beilaufig dass die Maultasche der Sage nach eine Erfindung eines gewitzten und findigen Klostermonches sei 15 1986 veroffentlichte Knittel im Selbstverlag das Buch Wie Jakob die Maultasche erfand 16 Knittel gibt darin an dass ein Laienbruder der im Kloster Maulbronn ansassigen Zisterziensermonche in der Fastenzeit das Fleisch vor dem Herrgott habe verstecken ihn so also bescheissen wollen Im Volksmund habe dies zum Beinamen Herrgottsbscheisserle gefuhrt Das Kloster Maulbronn ubernahm diese Darstellung 17 Das Wort Maultasche sei eine Verkurzung der Bezeichnung Maulbronner Nudeltasche 18 Die tatsachliche Etymologie leitet sich vom Wort Maultasche als Synonym fur Maulschelle ab Film Drehort BearbeitenDas Kloster war einer der Drehorte des Historienfilms Vision Aus dem Leben der Hildegard von Bingen 2009 von Margarethe von Trotta 19 Literatur BearbeitenKarl Klunzinger Urkundliche Geschichte der vormaligen Cisterzienser Abtei Maulbronn Stuttgart 1854 Eduard Paulus Die Cisterzienser Abtei Maulbronn Herausgegeben vom Wurttembergischen Alterthums Verein 2 Aufl Bonz Stuttgart 1882 Digitalisat HAAB Weimar 3 erweiterte Auflage 1889 Paul Schmidt Maulbronn Die baugeschichtliche Entwicklung des Klosters im 12 und 13 Jahrhundert und sein Einfluss auf die schwabische und frankische Architektur Studien zur deutschen Kunstgeschichte 47 Strassburg 1903 Irmgard Dorrenberg Das Zisterzienser Kloster Maulbronn Wurzburg 1938 Josef A Schmoll Das Maulbronner Kruzifix ein Werk des Conrad Sifer In Annales Universitatis Saraviensis 1953 S 303 309 Carl Wilhelm Clasen Die Zisterzienserabtei Maulbronn im 12 Jahrhundert und der bernhardinische Klosterplan Dissertation Christian Albrechts Universitat zu Kiel Kiel 1956 Albrecht Kottmann Massverhaltnisse in Zisterzienserbauten Eberbach Maulbronn Bronnbach Bebenhausen Kleine Kunstfuhrer 894 Munchen 1968 Kloster Maulbronn 1178 1978 Ausstellungskatalog Maulbronn 1978 Richard Henk Abtei Maulbronn 4 uberarb Aufl Heidelberg 1992 Georg Frank Das Zisterzienserkloster Maulbronn Die Baugeschichte der Klausur von den Anfangen bis zur Sakularisierung Studien zur Kunstgeschichte 70 Hildesheim 1993 Ulrich Knapp Das Kloster Maulbronn Geschichte und Baugeschichte Theiss Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1289 9 Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Hrsg Maulbronn Zur 850jahrigen Geschichte des Zisterzienserklosters Eigenverlag Stuttgart 1997 ISBN 3 8062 1283 X Peter Ruckert Dieter Planck Hrsg Anfange der Zisterzienser in Sudwestdeutschland Politik Kunst und Liturgie im Umfeld des Klosters Maulbronn Oberrheinische Studien 16 Stuttgart 1999 Marga Anstett Janssen Kloster Maulbronn Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03084 0 Friedl Brunckhorst Maulbronn Zisterzienserabtei Klosterschule Kulturdenkmal Schimper Verlag Schwetzingen 2002 ISBN 3 87742 171 7 Carla Mueller Karin Stober Kloster Maulbronn Fuhrer Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2006 ISBN 978 3 422 02053 5 Erika Henger UNESCO Weltkulturerbe und die Auswirkungen auf die regionale Entwicklung Das Beispiel Kloster Maulbronn Materialien zur Raumentwicklung und Raumordnung 17 Kaiserslautern 2006 Katinka Krug Peter Knoch Matthias Untermann Giebelarchitekturen Neue Beobachtungen zur fruhen Baugeschichte der Zisterzienserkirchen in Maulbronn und Bronnbach In INSITU Zeitschrift fur Architekturgeschichte 3 2011 S 161 172 Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg Hrsg UNESCO Welterbe Kloster Maulbronn in Baden Wurttemberg Esslingen am Neckar 2013 Antje Gillich Das Wassersystem des Klosters Maulbronn Ein Projekt zur Bestandserfassung mit hochaufgelosten Laserscandaten In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 4 2017 S 275 281 Online PDF 0 8 MB Manfred Rosch Elske Fischer Birgit Kury Die Maulbronner Klosterweiher Spiegel von vier Jahrtausenden Kulturlandschaftsgeschichte In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 4 2017 S 282 287 Online PDF 0 5 MB Reto Kruger Das Maulbronner Kruzifix Kreuz und Passionsspiel im spatmittelalterlichen Maulbronn Maulbronn 2018 Ulrich Knapp Die Zisterzienser und das Wasser Unter besonderer Berucksichtigung der Abteien Bebenhausen Maulbronn und Salem Petersberg 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Zeittafel zur Geschichte des Klosters Maulbronn Abgerufen am 30 Mai 2019 Martin Ehlers Ortsgeschichte im Uberblick in Maulbronn Heimatbuch Maulbronn 2012 ISBN 978 3 933486 75 2 S 77 Internetseite der Klosterkonzerte Maulbronn abgerufen am 20 Dezember 2015 http de wikisource org wiki Allgemeines Deutsches Kommersbuch 318 Vortragekreuz aus Kloster Maulbronn letztes Viertel 12 Jahrhundert Landesmuseum Wurttemberg abgerufen am 22 Januar 2023 Stauferstele Kloster Maulbronn auf stauferstelen net Abgerufen am 22 Marz 2014 Orgel der Klosterkirche Orgelforderverein Kloster Maulbronn e V abgerufen am 13 Marz 2022 Werkverzeichnis Orgeln Kloster Maulbronn Gerhard Grenzing S A abgerufen am 13 Marz 2022 Orgel der Winterkirche Orgelforderverein Kloster Maulbronn e V abgerufen am 13 Marz 2022 Ulrich Knapp Die Zisterzienser und das Wasser Unter besonderer Berucksichtigung der Abteien Bebenhausen Maulbronn und Salem Herausgeber Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 ISBN 978 3 7319 0350 5 S 136 217 Maulbronn Monastery Complex bei der UNESCO Klosteranlage Maulbronn bei der Deutschen UNESCO Kommission abgerufen am 15 Februar 2021 2 Euro Gedenkmunze 2013 Baden Wurttemberg Deutsche Bundesbank Die Maulbronner 2 Euro Munze Website des Klosters Maulbronn abgerufen am 13 Marz 2022 Dr Elke Gerhold Knittel Abgerufen am 18 Januar 2021 Historisches Flair beim Klosterfest in Pforzheimer Zeitung vom 1 September 1978 S 26 Elke Knittel Wie Jakob die Maultasche erfand Mamaverlag 1986 Bernhard Motzek Durchgedreht Von Omas Sossenklopsen Hascheeknodeln und Boule de feu Books on Demand 2018 ISBN 978 3 7481 8607 6 S 108 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Jakobs Maultaschen Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Abgerufen am 18 Januar 2021 Im Kloster Maulbronn wurde ein Film uber Hildegard von Bingen gedreht BNN 9 August 2021Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Maulbronn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Kloster Maulbronn Quellen und Volltexte Offizielle Website zum Kloster Maulbronn Informationsseite zum Kloster Kloster Maulbronn in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg 3D Modell des Klosters Maulbronn 3D Modell Gebaut eu Burgundische Romanik Pontigny ZisterziensergotikWelterbestatten in Deutschland Kulturerbe Aachener Dom 1978 Speyerer Dom 1981 Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz 1981 Wallfahrtskirche auf der Wies 1983 Schlosser Augustusburg und Falkenlust in Bruhl 1984 Dom und Michaeliskirche in Hildesheim 1985 Romische Baudenkmaler Dom und Liebfrauenkirche in Trier 1986 Hansestadt Lubeck 1987 Schlosser und Parks von Potsdam und Berlin 1990 Kloster Lorsch 1991 Bergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft 1992 Klosteranlage Maulbronn 1993 Altstadt von Bamberg 1993 Stiftskirche Schloss und Altstadt von Quedlinburg 1994 Volklinger Hutte 1994 Kolner Dom 1996 Das Bauhaus und seine Statten in Weimar Dessau und Bernau 1996 2017 Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg 1996 Klassisches Weimar 1998 Museumsinsel Berlin 1999 Wartburg 1999 Dessau Worlitzer Gartenreich 2000 Klosterinsel Reichenau 2000 Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein 2001 Oberes Mittelrheintal 2002 Altstadte von Stralsund und Wismar 2002 Bremer Rathaus und Bremer Roland 2004 Furst Puckler Park Bad Muskau 2004 Grenzen des Romischen Reiches Obergermanisch Raetischer Limes 2005 Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof 2006 Siedlungen der Berliner Moderne 2008 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Fagus Werk in Alfeld 2011 Markgrafliches Opernhaus Bayreuth 2012 Bergpark Wilhelmshohe 2013 Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey 2014 Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus 2015 Das architektonische Werk von Le Corbusier zwei Hauser der Weissenhofsiedlung 2016 Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb 2017 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