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Rosswag ist ein Stadtteil der Grossen Kreisstadt Vaihingen an der Enz im Landkreis Ludwigsburg hat etwa 1300 Einwohner und ist als Weinbauort bekannt RosswagStadt Vaihingen an der EnzWappen von RosswagKoordinaten 48 56 N 8 55 O 48 9359 8 917 213 Koordinaten 48 56 9 N 8 55 1 OHohe 213 mEinwohner 1264 28 Feb 2021 Eingemeindung 1 Marz 1972Postleitzahl 71665Vorwahl 07042 Blick von der Rosswager Halde auf Ortskern und EnzschlingeBlick auf Steillagen WeinbergeRosswag auf der Flurkarte von 1833Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Umgebung 1 3 Naturschutz 1 4 Weinbau 2 Geschichte 2 1 Fruhgeschichte 2 2 Mittelalterliche Ortsherrschaft 2 3 Neuzeit 3 Wappen 4 Kultur 4 1 Bauwerke 4 2 Veranstaltungen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Rosswag liegt an der Enz etwa 30 km nordwestlich von Stuttgart und 3 km westlich von Vaihingen an der Enz in 218 Metern Hohe Es gehort zu Vaihingen an der Enz im Landkreis Ludwigsburg und liegt direkt an der Grenze zum Enzkreis Umgebung Bearbeiten Die Enz bildet bei Rosswag eine weite nach Norden offene Schleife Die Landschaft um Rosswag wird beherrscht durch das Tal der mittleren Enz die auf ihrem Weg durch den oberen Muschelkalk die charakteristischen Enztalschlingen gebildet hat Auch wenn sich die Rosswager eher zum Heckengau zugehorig fuhlen das sich entlang dem Ostrand des Nordschwarzwaldes bis in die Gegend sudlich von Nagold hinzieht wird ihre Markung aus physisch geographischer Sicht zum Strohgau im Naturraum Neckarbecken gezahlt 1 Nachbarorte des Stadtteils sind Illingen und Muhlhausen an der Enz Ausserdem grenzen der Vaihinger Stadtteil Aurich und der Muhlacker Stadtteil Grossglattbach an die ehemalige Rosswager Markung Naturschutz Bearbeiten Um die Enzschleife sudlich von Rosswag liegt das Naturschutzgebiet NSG Enzaue bei Rosswag und Burghalde mit unterschiedlichsten Standortverhaltnissen weiten Wiesenauen mit Wiesenbewasserungsgraben und naturnahem Uferbewuchs Altwasser Prallhang Quellaustritten mit Tuffbildung und Laubwald Bei der Ruine Altrosswag liegt das NSG Roter Rain und Umgebung Die Enzaue ist von Rosswag bis zum Leinfelder Hof grossteils als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen das sich auf Rosswager Gemarkung mit dem FFH Gebiet 7018 342 Enztal bei Muhlacker uberschneidet Am Nordrand der Markung findet sich zudem das kleine LSG Breite Egert auf dessen Flache sich einst eine wust gefallene Siedlung befunden haben konnte 2 Weinbau Bearbeiten Die steilen sonnenexponierten Weinberg Terrassen begrundeten schon im vorigen Jahrhundert den Ruf der Rosswager Weine Das Enztal zwischen Muhlacker und Vaihingen ist eines der wenigen Weinbaugebiete Wurttembergs mit reinen mineralstoffreichen Muschelkalkboden Rosswag hat eine eigene Weinbaugenossenschaft an deren Kelter viele Winzer aus der Umgebung ihre Trauben abliefern Die vielfach ausgezeichneten Genossenschaftsweine werden hier auch direktvermarktet Der Genossenschaftskellerei Rosswag Muhlhausen ist mittlerweile auch die Weingartnergenossenschaft Markgroningen beigetreten Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Eine Gruppe von abgeflachten noch nicht naher untersuchten Grabhugeln im Laihle einem Hochwald an der Sudgrenze der Gemarkung entstammt vermutlich der Hallstattzeit 3 Verschiedene Boden bzw Grabfunde im Ort selbst und sudlich davon weisen darauf hin dass Rosswag bereits in der Zeit der Merowinger besiedelt war 4 Mittelalterliche Ortsherrschaft Bearbeiten 1148 wurde Rosswag bzw der Edelfreie Werner von Rosswag erstmals urkundlich erwahnt 5 Ihren Stammsitz die Burg Altrosswag am Hang links der Enz hatten die Herren von Rosswag im 11 oder 12 Jahrhundert errichtet An der Seite der Staufer mehrten diese ihren Besitz und kamen zu politischem Einfluss So wurde Albert von Rosswag kaiserlicher Hofrichter von Friedrich II 6 Im spaten 13 Jahrhundert soll der Ortsadel das Dorf geteilt und rechts der Enz die Burg Neurosswag errichtet haben 1300 verkaufte der Edelfreie Rudolf von Rosswag mit Zustimmung seines Bruders des hiesigen Pfarrers Burkard von Rosswag das Patronatsrecht an der Martinskirche zu Rosswag an das Kloster Maulbronn 7 Nachdem beide Linien des Ortsadels ausgestorben und Rosswag 1394 von deren Nachfolgern den Herren von Stein und den Grafen von Wurttemberg an das Kloster Maulbronn verkauft worden war wurde die Burg Altrosswag dem Verfall preisgegeben und die Burg Neurosswag auf Verlangen des Grafen Eberhard III von Wurttemberg abgerissen Dabei wurde so grundlich vorgegangen dass keine Uberreste mehr zu finden sind und ihr rechts der Enz gelegener Standort im Umfeld der Gewanne Schlosswiesen In der Burg Burghalde und Hinter der Capelle sudlich von Rosswag nicht exakt lokalisierbar ist 8 Neuzeit Bearbeiten Bis zur Reformation gehorte die Rosswager Pfarrei zum Landkapitel Vaihingen im Archidiakonat Trinitatis des Bistums Speyer In den Jahren von 1652 bis 1661 und 1693 bis 1703 war die evangelische Superintendenz uber den ganzen Amtsbezirk des wurttembergischen Klosteramts Maulbronn mit der Rosswager Pfarrei verbunden Nach der Aufteilung dieses Klosteramts in zwei Diozesen wurde die obere der beiden von 1703 bis 1744 erneut mit Rosswag verknupft Danach wurde diese obere Superintendenz nach Durrmenz verlegt 9 Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde der Ort schwer beschadigt ebenso durch die Franzoseneinfalle wahrend des Pfalzischen und des Spanischen Erbfolgekriegs Im Zuge von Enzkorrektionen im 19 Jahrhundert wurde der Enzarm links vom ehemaligen Worth trockengelegt und die Rosswager Enzbrucke an die heutige Stelle verlegt 10 Ab der Sakularisation im Zuge der Reformation hatte Rosswag politisch zum wurttembergischen Klosteramt Maulbronn gehort 1806 kam der Ort zum Oberamt Vaihingen das 1938 zum Landkreis Vaihingen erweitert wurde Am 1 Marz 1972 wurde Rosswag nach Vaihingen an der Enz eingemeindet und verlor seine Selbstandigkeit 11 Am 21 Dezember 1993 erlebte der Ort ein verheerendes Hochwasser durch einen Dammbruch 2006 wurde die neue Rosswager Kelter zum ersten Mal eingesetzt Wappen Bearbeiten nbsp Wappen Rosswag nbsp Martinskirche nbsp Altes RathausDas Wappen von Rosswag zeigt in Rot eine funfblattrige blau besamte goldene Rose Das Wappen versinnbildlicht den Ortsnamen der nicht von einem Ross sondern von der Rose herruhrt und stammt vom ehemaligen Ortsadel den edelfreien Herren von Rosswag 12 Als Gemeindesymbol ist es erstmals 1903 im Gemeindesiegel nachgewiesen Kultur BearbeitenBauwerke Bearbeiten Sehenswert ist der Ortskern mit vielen alten Fachwerkhausern und der Martinskirche einer von den Herren von Rosswag anstelle eines Vorgangerbaus im 13 Jahrhundert erbauten Wehrkirche die im 15 Jahrhundert weitgehend ihre heutige Form mit einem spatgotischen Chor erhielt Die Mauern der Wehrkirche wurden 1842 grossteils abgetragen Das wenig ansehnliche 1706 erbaute Rathaus gehorte fruher einem Ortsburger und soll um 1800 von der Gemeinde erworben worden sein 13 Die Gemeinschaft Ortsbild Rosswag GOR setzt sich fur den Erhalt des historischen Ortskerns und die Pflege der Kulturlandschaft ein Veranstaltungen Bearbeiten Jedes Jahr wird am 1 Sonntag im Juli das Lindenfest mit einem Festumzug durch den Ort und Vorfuhrungen am Festplatz unter der Linde gefeiert Die Genossenschaftskellerei Rosswag Muhlhausen veranstaltet an Christi Himmelfahrt und dem anschliessenden Wochenende ein Weinfest Der Jugendtreff Moschde veranstaltet im Marz in der Rosswager Sport und Kulturhalle den Hallenrock und im Juli auf einem Festplatz zwischen Rosswag und Vaihingen das Moschdefeschd Literatur BearbeitenRosswaag In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 37 Eduard Hallberger Stuttgart 1856 S 220 227 Volltext Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Karte Nr 170 zur naturraumlichen Gliederung bearbeitet von Friedrich Huttenlocher und Hansjorg Dongus Institut fur Landeskunde Stuttgart 1966 Ubersichtskarte der LUBW zum Natura 2000 Managementplan Memento des Originals vom 24 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lubw baden wuerttemberg de Landkreis Ludwigsburg Hrsg Vor und Fruhgeschichte im Kreis Ludwigsburg Eigenverlag Ludwigsburg 1993 S 396f Landkreis Ludwigsburg Hrsg Vor und Fruhgeschichte im Kreis Ludwigsburg Eigenverlag Ludwigsburg 1993 S 396f Quelle WUB Band II Nr 327 Seite 43 45 WUB online Quelle WUB Band III Nr 876 Seite 374 375 WUB online Quelle WUB Band XI Nr 5399 Seite 346 WUB online Quellen www leo bw de und Urflurkarte NW XL 9 von 1833 Beschreibung des Oberamts Vaihingen S 226 in Wikisource Vgl Urflurkarte NW XLI 9 von 1833 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 458 Vgl WUB Band III Nr 876 Seite 374 375 WUB online Zitat aus Portrait Rosswags in der Oberamtsbeschreibung Vaihingen von 1856Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosswag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen uber Rosswag auf den Internetseiten der Stadt Vaihingen Website der Gemeinschaft Ortsbild Rosswag GOR Stadtteile in Vaihingen an der Enz Aurich Ensingen Enzweihingen Gundelbach Horrheim Kleinglattbach Riet Rosswag Vaihingen an der Enz Normdaten Geografikum GND 4421578 2 lobid OGND AKS VIAF 247367432 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosswag amp oldid 239007080