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Horrheim ist ein Weinbauort im Landkreis Ludwigsburg am Stromberg Er gehort zur Stadt Vaihingen an der Enz und liegt im Tal der Metter zwischen den Bergspornen von Eselsberg und Baiselsberg HorrheimStadt Vaihingen an der EnzEhemaliges Wappen von HorrheimKoordinaten 48 59 N 8 59 O 48 979669444444 8 9880722222222 223 Koordinaten 48 58 47 N 8 59 17 OHohe 223 mEinwohner 2665 28 Feb 2021 Eingemeindung 1 Marz 1972Postleitzahl 71665Vorwahl 07042Horrheim 1684 Andreas Kieser Horrheim um 1902Luftbild von 1984 Horrheim von NordenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Politik 2 1 Wappen und Flagge 2 2 Partnerschaftliche Verbindung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Pfarrkirche St Clemens 3 2 Gebaude im Ort 3 3 Museen 3 4 Baiselsberg 3 5 Unterer See 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes Horrheim im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch stammt von 771 n Chr Ausgrabungsfunde im Mettertal bei Horrheim weisen jedoch auf mittelsteinzeitliche Lagerstatten rund 10 000 v Chr auf Ansiedlungen der jungsteinzeitlichen Bandkeramiker um 4 500 v Chr und der Urnenfelderleute der Spatbronzezeit 1 200 800 v Chr sowie auf romische Niederlassungen und auf eine alemannisch frankische Vorgeschichte hin Im 12 und 13 Jahrhundert wird mit den Herren von Horrheim ein Ortsadel in Horrheim erwahnt spater zahlte Horrheim mit Hohenhaslach weitgehend zum Besitz des edelfreien Belrein von Eselsberg den die Grafen von Vaihingen erbten und der nach 1364 mit Burg Eselsberg zum Haus Wurttemberg kam Anlasslich jenes Besitzerwechsels sowie in weiteren Urkunden des 14 und 15 Jahrhunderts wird Horrheim als Stadt bezeichnet doch ist von der Verleihung eines Stadtrechts nichts bekannt so dass die Bezeichnung Stadt wohl nur auf den wehrhaften Charakter des Ortes zuruckgeht Noch heute sind Reste der ehemaligen Befestigungsanlage vorhanden Ummauerung Wallgraben Rundturm Zollhausle Innerhalb Wurttembergs war Horrheim dem Oberamt Vaihingen zugeordnet Am 1 Marz 1972 wurde Horrheim in die Stadt Vaihingen an der Enz im Rahmen der damaligen Gebietsreform eingemeindet 1 Die Horrheimer werden im Regionaljargon gerne als Misthaufles Turken bezeichnet Ursprung ist eine Sage laut derer zur Zeit der Belagerung von Wien durch die Turken in einer kalten Nacht ein Horrheimer Mauerwachter den Dampf der zur Dungung ausgestreuten Misthaufen fur den Rauch der Lagerfeuer einer feindlichen Armee hielt und deshalb den Ort zu den Waffen rief Erst im Morgengrauen wurde klar dass die turkischen Feuer nichts als Dunghaufen waren Als Reaktion darauf nannten die Horrheimer ihren Wein Turkenblut ab 1971 wurde dieser Wein dann aber mit der korrekten Lagenbezeichnung in Klosterberg umbenannt Fundamente des Augustiner Nonnenpriorats zur Heiligen Dreifaltigkeit das nach der Reformation geraumt und dem Verfall preisgegeben worden war wurden freigelegt und konnen am Baiselsberg besichtigt werden Bei den Grabungen wurden eine grosse Menge Gebrauchskeramik gefunden aber auch Fragmente von Glasgefassen metallene Gegenstande wie Sicheln Rebmesser Meisel Hacken oder Nagel Der Baiselsberg an dessen Fuss Horrheim liegt ist der hochste Punkt des Stromberg Gebiets und soll zu fruhgeschichtlicher Zeit als heidnischer Opferplatz gedient haben Siehe auch Wurttemberger Weinstrasse und Weinbaugebiet WurttembergPolitik BearbeitenWappen und Flagge Bearbeiten Das Horrheimer Wappen zeigt in Silber oben eine liegende schwarze wurttembergische Hirschstange an der ein mit dem Mundstuck linksgewendetes rotes Hifthorn mit goldenem Beschlag an roter Fessel hangt Die Wappenfiguren sind bereits in Siegeln des 15 Jahrhunderts belegt Am 10 August 1957 wurde Horrheim ausserdem eine Flagge in den Farben Rot Weiss verliehen Partnerschaftliche Verbindung Bearbeiten Seit langerer Zeit bestehen zwischen dem Ortsteil Horheim Wutoschingen und dem Stadtteil Horrheim partnerschaftliche Verbindungen Eingeleitet wurden die Kontakte des damaligen Ortschaftsrates mit Kurt Buche aus Horheim und Klaus Bramm aus Horrheim 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp ClemenskirchePfarrkirche St Clemens Bearbeiten Eine erste einfache Kirche gab es wohl schon im 8 oder 9 Jahrhundert Vermutlich hat man sie schon in frankischer Zeit nach dem Heiligen Clemens einem der ersten Papste benannt Sie wurde um 1250 ersetzt durch eine Chorturmkirche mit einem niedrigen Turm der ein Kreuzgewolbe eine Grundflache von etwa 6 m 6 m und ein kurzes Schiff besass Diese bildet auch den Grundbestand des heutigen Kirchengebaudes Noch im 13 oder 14 Jahrhundert entstand an der Nordaussenseite an der Stelle der heutigen Sakristei ein Beinhaus darauf eine Johanneskapelle weitere Kapellen folgten Um 1325 erfolgte eine kunstvolle Bemalung der vier Chor Innenseiten mit halbkreisformigen biblischen Motiven Davon sind nur noch die 1972 freigelegte und restaurierte Darstellung der Kronung Marias durch Christus auf der Nordseite der Orgelempore und ein Detail des Weltgerichts an der Sudseite sowie spatere Erganzungen mit einer Prophetengestalt und einem Weihnachtsmotiv erhalten Um 1435 gab es eine auffallige Erweiterung des Kirchenschiffes nach Westen und Suden was ihm die heutige asymmetrische Gestaltung gab Um 1460 erfolgte die Erweiterung des Chores nach Osten mit einem dreiseitigen Abschluss und dem heutigen Kreuzrippengewolbe sowie dem Einbau der Chorfenster Im 16 Jahrhundert nach der Reformation hat man die Nebenaltare in der Kirche und die Aussenkapellen entfernt und einheitliche Innenausstattung im Stil einer evangelischen Predigerkirche geschaffen Das 17 Jahrhundert brachte unter Leitung von Friedrich Vischlin und unter anfanglicher Mitwirkung der herzoglich wurttembergischen Baumeisters Heinrich Schickhardt eine Erhohung des bisherigen quadratischen Turmstumpfes ein achteckiger Aufsatz bildet bis heute den Ubergang zur Turmspitze Neben vielen Renovierungen erfolgte 1962 eine einschneidende Umgestaltung im Inneren mit der Entfernung der Nordempore Erhohung der Decke Freilegung des Chorbogens und einer Versetzung der Kanzel Bis zur Reformation gehorte die Horrheimer Pfarrei zum Landkapitel Vaihingen im Archidiakonat Trinitatis der Diozese Speyer seitdem zum Kirchenbezirk Vaihingen an der Enz Neben der Darstellung der Marienkronung sind besonders sehenswert zwei im 15 Jahrhundert entstandene Grabdenkmaler des Georg von Wihingen und seiner Frau ein uberdimensionales Kruzifix sowie der Renaissance Taufstein und altar von 1599 die Tur vom Chor zur Sakristei mit aussergewohnlichen schmiedeeisernen Beschlagen und einem spatgotischen Gewande das 1768 entstandene vergoldete Orgelprospekt und 13 wohl vom Anfang des 19 Jahrhunderts stammende Bildtafeln an der Brustung der Orgelempore mit Darstellungen von Christus und seinen Aposteln Zum vierteiligen Gelaut gehort die 1513 vom Heilbronner Giesser Lachaman geschaffene Betglocke 3 Gebaude im Ort Bearbeiten Das Rathaus ist ein dreistockiger Fachwerkbau aus dem 16 Jahrhundert Im Erdgeschoss ist das kleine Museum zur Klosterruine Baiselsberg untergebracht Die breite Kelter von 1788 beherbergt heute das Weinmuseum Der gewaltige Kelterbaum im Inneren ist zehneinhalb Meter lang und einen Meter stark mit seinem Sandsteingewicht beschwert konnte er einen Druck von funfzig Tonnen erzeugen Das Gebaude in der Unteren Kirchgasse 2 besitzt ein Renaissance Sockelgeschoss mit einer sehenswerten Turumrahmung circa aus dem Jahr 1620 Die Fachwerkgeschosse daruber stammen aus dem 18 Jahrhundert Das Fachwerkgebaude Alte Schulstrasse 16 stammt aus dem 17 Jahrhundert Es diente als Quartier der wurttembergischen Herzoge wenn sie zur Jagd in die Gegend kamen Das Fachwerkhaus Klosterbergstrasse 36 ein Wohnstallhaus mit Kruppelwalmdach wurde circa 1540 erbaut Ebenfalls in der Klosterbergstrasse befindet sich das ehemalige Gasthaus Zum Ochsen Das Untere Backhaus von 1837 ist aus behauenen Steinen gesetzt und besitzt einen Fachwerkgiebel Das Obere Backhaus von 1844 ist ein verputzter Bau mit drei Blendarkaden auf der Giebelseite Das Gebaude Muhltorstrasse 5 zeigt uber der verzierten Tur einen Ochsenkopf und die Jahreszahl 1713 Am Fachwerkhaus Muhltorstrasse 7 finden sich Reste der Stadtmauer sowie an der Sudwestecke ein aus Bruchsteinen gemauerter Rundturm mit Schiessscharten und achtflachigem Dach Das ehemalige Zollhaus in der Muhltorstrasse 17 zeigt an der Giebelseite ein aus dem Muhltor stammendes Wurttembergisches Landeswappen von 1426 Im Friedhof ostlich des mittelalterlichen Stadtgebietes steht in die Mauer einbezogen ein Hauschen von ca 1700 mit hohem spitzem Dach nbsp Rathaus nbsp Kelter nbsp Untere Kirchgasse 2 nbsp Weinberge an der Sudabdachung des Baiselsbergs nbsp Naturschutzgebiet Unterer See und UmgebungMuseen Bearbeiten Das Andere Museum der 50er und 60er Jahre stellt alte Autos aus Baiselsberg Bearbeiten Der Baiselsberg nordlich des Ortes ist die hochste Erhebung des Stromberges Die Weinlagen reichen bis uber 350 m Hohe hinauf In den Lagen daruber ist der Berg mit dichtem Mischwald bedeckt Auf seiner Sudostseite liegt die Klosterruine Baiselsberg Von den Wegen am Waldrand hat man einen Panoramablick weit uber das gesamte Ludwigsburger Unterland bis hin zur Schwabischen Alb In den Weinbergwegen ist ein Weinberg Lehrpfad mit rund hundert verschiedenen Rebsorten eingerichtet Unterer See Bearbeiten Unmittelbar ostlich des Ortes befindet sich das 1989 ausgewiesene und 61 5 ha grosse Naturschutzgebiet Unterer See und Umgebung Nordwestlich des Ortes befinden sich die zwei kleinen Seewaldseen die der Naherholung dienen Literatur BearbeitenHorrheim In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 37 Eduard Hallberger Stuttgart 1856 S 174 182 Volltext Wikisource Lothar Behr Otto Heinrich Elias Manfred Scheck Ernst Eberhard Schmidt Geschichte der Stadt Vaihingen an der Enz Ipa Vaihingen 2001 ISBN 3 933486 34 3 Horrheim Lage und Geschichte Auszug aus dem Heimatbuch 1200 Jahre Horrheim In Lokale Agenda in Horrheim Kleindenkmale abgerufen am 4 November 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horrheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz des Ortes bei der Stadt Vaihingen an der Enz Informationen zum Naturschutzgebiet Unterer See vom Naturschutzbund Deutschland PDF Datei 102 kB Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 458 Werner Gunzel lez Gaste aus dem Schwabischen In Sudkurier 12 Mai 2007 Hartmut Leins Die Horrheimer Clemenskirche und ihre Sakristei In Schriftenreihe der Stadt Vaihingen an der Enz Band 15 Vaihingen an der Enz 2017 S 77 104 Stadtteile in Vaihingen an der Enz Aurich Ensingen Enzweihingen Gundelbach Horrheim Kleinglattbach Riet Rosswag Vaihingen an der Enz Normdaten Geografikum GND 4241752 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horrheim amp oldid 235069275