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Hohenhaslach ist ein ehemals selbstandiges Weindorf im Stromberg das seit 1973 zur Stadt Sachsenheim im baden wurttembergischen Landkreis Ludwigsburg gehort HohenhaslachStadt SachsenheimWappen von HohenhaslachKoordinaten 49 0 N 9 1 O 48 998888888889 9 0208333333333 233 Koordinaten 48 59 56 N 9 1 15 OHohe 233 mEinwohner 2305 Mrz 2023 1 Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 74343Vorwahl 07147 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Mittelalter 3 Neuzeit 4 Sehenswurdigkeiten 5 Historische Gebaude 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Blick am alten Ortskern entlang Richtung nach Westen nbsp Hohenhaslach 1832 mit Mittel und Niederhaslach 2 Hohenhaslach liegt nordwestlich von Ludwigsburg am sudlichen Abhang des Strombergs Der hoher gelegene Ortsteil liegt auf einem Bergsporn uber dem Kirbachtal Der im Talgrund gelegene Ortsteil war ursprunglich ein selbstandiges Kirchdorf namens Niederhaslach Mittelhaslach ein dritter Ortsteil liegt zwischen Hohen und Niederhaslach am Hangfuss Die Markungen folgender Siedlungen grenzen an die ehemalige Gemarkung von Hohenhaslach im Uhrzeigersinn Bonnigheim Freudental Lochgau das ehemalige Kloster Rechentshofen und Kleinsachsenheim Sersheim Horrheim Gundelbach Ochsenbach und Spielberg alle Landkreis Ludwigsburg Das namensverwandte Hafnerhaslach liegt westlich von Ochsenbach Bei den Bromberger Hofen sudlich der Strasse nach Ochsenbach lag der abgegangene Burgweiler Bromberg von dem die Bromberger Muhle erhalten ist Mittelalter BearbeitenDie Siedlung Haslahe im Tal war bereits 800 in den Urkunden des Klosters Lorsch erwahnt Ab 1283 sind auch Quellen fur Hohenhaslach auf dem Berg belegt Der Ortsteil Mittelhaslach entstand erst im 19 Jahrhundert jedoch ist schon fur 1317 eine Muhle im Bereich des spateren Ortsteils urkundlich erwahnt Im Hochmittelalter gehorte Hohenhaslach den Herren von Eselsberg die den Ort befestigten 1241 stiftete Belrein von Eselsberg das Zisterzienserinnenkloster Rechentshofen zwei Kilometer sudostlich des Ortes Im gleichen Jahr kam Hohenhaslach durch Heirat in Besitz der Grafen von Vaihingen Ein Jahrhundert spater im Jahr 1356 verkaufte Heinrich von Vaihingen der letzte Graf von Vaihingen seinen gesamten Besitz und somit auch Hohenhaslach an das Haus Wurttemberg In den Ubergabedokumenten wurde der Ort als Stadt bezeichnet Mit dem Ubergang an Wurttemberg ging ein Bedeutungsverlust einher das Marktrecht blieb jedoch erhalten Bis zur Reformation gehorte die Hohenhaslacher Pfarrei zum Landkapitel Vaihingen im Archidiakonat Trinitatis der Diozese Speyer 1304 wurde ein weiteres Frauenkloster auf dem Baiselsberg zwei Kilometer westlich des Ortes gegrundet Dieses Kloster wurde 1550 aufgelost und verfiel anschliessend Das Kloster Rechentshofen wurde im Zuge der Reformation 1556 ebenfalls aufgelost und diente anschliessend zunachst als herzogliches Jagdschloss Heute ist es ein landwirtschaftlicher Gutshof Neuzeit BearbeitenDen Dreissigjahrigen Krieg uberlebte nur eine Handvoll Familien am Ort Zum Ende des 17 Jahrhunderts fuhrte der Pfalzische Erbfolgekrieg erneut zu hohen Bevolkerungsverlusten Erst 1809 hatte sich der Ort erholt Gegen Ende des 19 Jahrhunderts entstand an der Nordostabdachung des Baiselsbergs das Hofgut Kelterle Die Ausrichtung auf den Weinbau brachte dem Ort im Mittelalter Wohlstand Im 19 und 20 Jahrhundert fuhrten die einseitige Konzentration auf den Weinbau und die Reblauskrise jedoch dazu dass die Gemeinde schliesslich zu den armsten im Oberamt Vaihingen gehorte Nach 1945 wurden die Anbaumethoden verbessert resistente Rebsorten eingesetzt und die Terrassenlagen zu Hanglagen umgeformt so dass maschinelle Verfahren eingesetzt werden konnten Bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts grundeten die ortsansassigen Winzer eine Weinbaugenossenschaft um von den schwankenden Weinpreisen weniger abhangig zu sein 1969 schlossen sich die Hohenhaslacher und die Bonnigheimer Winzergenossenschaft zur Strombergkellerei zusammen nbsp Das Wappen Hohenhaslachs zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold drei liegende schwarze Hirschstangen ubereinander hinten in Gold auf grunem Berg einen aufrecht sitzenden roten Hasen Am 15 Februar 1956 erhielt Hohenhaslach eine Flagge in den Farben Rot Gelb Nachdem Hohenhaslach wurttembergisch geworden war gehorte es zum Amt Vaihingen das 1758 Oberamt wurde und schliesslich zum Landkreis Vaihingen Mit der Gemeindereform 1973 gliederte sich Hohenhaslach am 1 Januar 1973 in die Stadt Sachsenheim ein und gehort seitdem zum Landkreis Ludwigsburg 3 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick von Sudosten auf die Weinberge unter dem Hohenhaslacher Ortskern Durch seine exponierte Lage am Stromberg bietet Hohenhaslach eine sehr gute Aussicht uber das Ludwigsburger Unterland bis zum Hohenasperg und nach Ludwigsburg selbst An Tagen mit guter Fernsicht sieht man bis zur Schwabischen Alb Fur Wanderungen auf dem Stromberg oder im Kirbachtal ist der Ort ein beliebter Ausgangspunkt Gartenbahnanlage nbsp Gartenbahnanlage HohenhaslachIn Hohenhaslach existiert eine der grossten Gartenbahnanlagen Deutschlands Bei dieser in Privatbesitz befindlichen Anlage konnen Besucher durch Munzeinwurf die Zuge in Betrieb setzen Historische Gebaude BearbeitenDie Pfarrkirche St Georg wurde um 1230 errichtet 1566 und 1792 wurde das Schiff erweitert 1811 der holzerne Turmhelm erneuert 4 Der Chor ist mit fruhgotischen Fresken ausgemalt die bei einer Kirchenrenovierung 1957 freigelegt wurden Sie zeigen einen Weihnachtszyklus einen Osterzyklus und verschiedene Propheten In der Darstellung der Flucht nach Agypten tragt Joseph ein Weinfasschen An der Nordwand zeigen Fresken die Bekehrung von Saulus zum Apostel Paulus sowie den Namenspatron der Kirche den Drachentoter Georg zeigen Sie stammen aus der Zeit um 1570 nbsp Pfarrkirche St Georg nbsp Chor der PfarrkircheDie unmittelbare Umgebung der Kirche kann mit drei Pfarrhausern aufwarten Das alteste war ursprunglich Rusthaus das heisst Waffenkammer des befestigten Ortes 1605 wurde das Gebaude umgebaut und diente ab diesem Jahr bis 1775 als Pfarrhaus Es ist das Geburtshaus von Eberhard David Hauber Das grosse 1710 erbaute Fachwerkhaus gegenuber dem Rusthaus diente 1775 1897 als Pfarrhaus 1897 schliesslich wurde das neue Pfarrhaus mit seinem sehenswerten Treppengiebel gebaut direkt gegenuber dem Westportal der Kirche an der Hangterrasse gelegen nbsp Rusthaus nbsp Altes Pfarrhaus erbaut 1710 nbsp Neues Pfarrhaus von 1897Der Ort besitzt noch einige andere historische Fachwerkhauser beispielsweise das Gasthaus Ochsen und das Gerichtsschreiber Haus in der Strasse An der Steige sowie das Haus in der Kuferstrasse 16 Entlang der talseitigen Hangterrasse findet man noch vereinzelte Abschnitte der alten Stadtmauer Personlichkeiten BearbeitenEberhard David Hauber 1695 1765 Theologe und Geograph Ferdinand Schnaidt 1840 1910 Bankdirektor Landtags und Reichstagsabgeordneter Franz Hopf 1844 bis 1850 Pfarrer in Hohenhaslach kampfte fur demokratische Verhaltnisse Literatur BearbeitenHohen Haslach In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 37 Eduard Hallberger Stuttgart 1856 S 163 174 Volltext Wikisource Peter Schaller Red Weinort Hohenhaslach Geschichte und Geschichten aus 1200 Jahren Dorfleben Stadt Sachsenheim Sachsenheim 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohenhaslach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Hohenhaslach bei der Stadt SachsenheimEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen fur Marz 2023 News lokalmatador Abgerufen am 24 November 2023 deutsch Quelle Wurtt Urflurkarte Schicht NW XLVII Blatt 2 von 1832 Landesarchiv BW Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 453 StA Ludwigsburg D 39 Bu 79 Landesarchiv BW Normdaten Geografikum GND 4644997 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenhaslach amp oldid 239410002