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Die Herren von Eselsberg waren schwabische Edelfreie die unter diesem Namen den sie nach dem Erwerb der Burg Eselsberg uber Ensingen angenommen hatten nur wenige Generationen firmierten und Mitte des 13 Jahrhunderts ausstarben Ihr Besitz am Sudrand des Strombergs kam uber eine Erbtochter an die Grafen von Vaihingen Deren letzte Vertreterin benannte sich ab 1364 wiederum nach Eselsberg Nach Keller vermutlich das Wappen der Eselsberger 1 Eselsberg uber EnsingenRekonstruktionsversuch der Burg Eselsberg 1925 Umgebaute Kirche von Kloster Rechentshofen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Verwechslungsgefahr 1 2 Ersterwahnung und Abstammung 2 Belrein von Eselsberg 3 Beziehungsgeflecht 4 Guter Lehen Rechte 4 1 Stadtgrundung 4 2 Eselsberger Erbgut 5 Quellen 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 WeblinksHerkunft BearbeitenVerwechslungsgefahr Bearbeiten Die edelfreien Herren von Eselsberg hatten ihren namensgebenden Sitz auf dem Eselsberg bei Ensingen und Horrheim seit den 1970er Jahren Stadtteile von Vaihingen an der Enz im Landkreis Ludwigsburg Ihre spatere Burg Eselsberg wurde 1188 erstmals als Staufergut in einer zu Seligenstadt getroffenen Eheabsprache zwischen Kaiser Friedrich I und Konig Alfons VIII von Kastilien zusammen mit Guglingen und anderen Orten als Heiratsgut erwahnt 2 Da Burg Eselsberg neuerdings meist Eselsburg genannt wird hat sich im Schlepptau dieser Verkurzung eine Umbenennung der Herren von Eselsberg in Herren von Eselsburg breit gemacht Diese Namensform ist jedoch mit keiner Urkunde belegbar und insofern problematisch dass sie zur Verwechslung mit dem tatsachlich so bezeichneten oberschwabischen Ministerialengeschlecht fuhren kann das seinen Sitz auf der Eselsburg bei Herbrechtingen im Eselsburger Tal hatte Ersterwahnung und Abstammung Bearbeiten Wie die 1188 als Heiratsgut vorgesehene Burg und vermutlich auch umliegender Besitz an die Herren von Eselsberg kam ist nicht dokumentiert 1194 war sie jedenfalls bereits in ihren Handen da sich die offenbar staufernahen und hier erst und letztmals erwahnten Bruder Werner und Heinrich in einer Urkunde von Konig Heinrich VI bereits von Eselesberc nannten Sie wurden direkt hinter Bertold von Kraheneck als Zeugen aufgefuhrt was als zusatzliches Indiz zur Klarung ihrer Herkunft gilt 3 Zuvor sollen sich die Eselsberger laut Werner Palmbach von Owenbuhl nach dem Auenbuhl bei Rechentshofen genannt haben 4 und wie die Herren von Weissenstein aus dem Haus Kraheneck hervorgegangen sein Moglicherweise stammten sie vom 1037 genannten Grafen Hugo comes de Creginecka Kraheneck 5 sicherer vom 1148 genannten Belremus de Creinhegge Belrein von Kraheneck ab 6 Wie die Krahenecker die den seltenen Leitnamen Belrein uber Generationen weitergaben vergab ihn auch ihre potenzielle Seitenlinie in der kommenden Generation an Belrein von Eselsberg Von welchem der vorgenannten Bruder Werner und Heinrich dieser Belrein abstammt ist allerdings nicht bekannt Unzweifelhaft ist laut Adelbert von Keller eine Verwandtschaft mit den Herren von Lomersheim die urkundlich als Verwandte belegt sind und ihren Herrschaftsschwerpunkt sudlich und westlich von den Eselsbergern hatten 7 Belrein von Eselsberg BearbeitenUber Belrein von Eselsberg lasst sich weit mehr als uber seine Vorfahren in Erfahrung bringen Er taucht von 1232 bis 1252 regelmassig in Urkunden auf die unter anderem seine Stellung als Edelfreier belegen und sticht durch eine Klosterstiftung heraus Kloster Rechentshofen und die Burg Eselsberg gelangten uber seine Alleinerbin Agnes an die Grafen von Vaihingen die schliesslich das Kloster zu ihrer Grablege und die Burg zu ihrer Hauptresidenz machten Hauptartikel Belrein von Eselsberg Hauptartikel Kloster RechentshofenBeziehungsgeflecht BearbeitenAls Zeuge eines Konigs wie seine Vorfahren ist Belrein nicht belegt Dafur als prominenter Zeuge der umliegenden Grafenhauser neben den Grafen von Vaihingen die mit ihnen verwandten Grafen von Calw und von Lowenstein sowie die Grafen von Eberstein und die Markgrafen von Baden Fur seinen bedeutendsten Rechtsakt die Klosterstiftung hat er statt jenen Graf Hartmann I von Gruningen als ersten Zeugen und Siegler gewonnen Eine gewisse Aussagekraft uber verwandtschaftliche oder geschaftliche Beziehungen hat in Urkunden des Mittelalters auch die Nachbarschaft in Zeugenreihen Neben Belrein stehen die Edelfreien von Sternenfels Lomersheim Rosswag Straubenhardt Liebenstein Bruchsal und Weissenstein Seine Klosterstiftung bezeugten ausser dem Grafen von Gruningen die vermutlich mit ihm verwandten oder verschwagerten Konrad von Sternenfels mit Sohn Konrad von Lomersheim Berchtold von Weissenstein und dessen Bruder Belrein und Helfrich 8 1245 verzichtete Albert von Lomersheim Kanoniker der Hauptkirche in Speyer und Leutpriester in Kleinsachsenheim der sich als Blutsverwandter von Belrein bezeichnete auf alle Anspruche auf den Neubruchzehenten in Rechentshofen zu Gunsten des Klosters daselbst 9 Guter Lehen Rechte Bearbeiten Hauptartikel Burg Eselsberg Laut Werner Palmbach hatten die Eselsberger neben den Burgen Eselsberg und Owenbuhl in folgenden Kommunen Besitz Einkunfte oder Rechte Ensingen Gundelbach Horrheim Hohenhaslach mit Mittel und Niederhaslach und Rechentshofen 10 Mittels Urkunden lasst sich allerdings nur ein Teil davon belegen Vor seiner Klosterstiftung vergab Belrein im Juni 1241 dem Kloster Maulbronn verschiedene Guter und Gulten in Gundelbach und Lichtenberg vermutlich eine Wustung im Gundelbachtal 11 Seine Hauptzeugen waren dabei die im Stromberg ansassigen Edelfreien Konrad von Bromberg und Werner von Sternenfels 12 Stadtgrundung Bearbeiten Um 1250 soll Belrein von Eselsberg die Stadtgrundung von Oberriexingen an der Enz betrieben haben 13 Da dafur kein Beleg greifbar ist eine Stadterhebung zudem eher eine Sache von Grafen war und koniglicher Bestatigung bedurfte erscheint dies allerdings zweifelhaft Eselsberger Erbgut Bearbeiten Da der um 1253 gestorbene Belrein von Eselsberg keinen mannlichen Nachfolger und Tochter Berchtrade als Nonne bzw Abtissin in Rechentshofen keine Erbanspruche hatte fiel das Erbe Belreins mit Burg Eselsberg und der Schutzvogtei uber Kloster Rechentshofen an den mit Tochter Agnes verheirateten Grafen Konrad II von Vaihingen um 1276 Um dessen Schuldenlast zu lindern musste sein Sohn Konrad III von Vaihingen von 1277 bis 1298 mehrfach auch Guter aus dem Eselsberger Erbe veraussern brauchte dazu aber stets die Zustimmung seiner Mutter Agnes um 1299 der ihr Ehevertrag offenbar eine starke Stellung als Witwe sicherte 14 Nach dem Verkauf von Burg und Stadt Vaihingen an der Enz nutzten dessen Nachfolger Burg Eselsberg im 14 Jahrhundert als Hauptsitz Obwohl der letzte Vaihinger Graf Heinrich den Rest der Vaihinger Herrschaft dem Grafen Eberhard von Wurttemberg vermacht hatte musste seine erbberechtigte Schwester Grafin Mechthild von Zollern Eselsberg nach Heinrichs Ableben 1364 extra abgefunden werden Dennoch verfugte sie bis zu ihrem Tod um 1381 uber die Burg Eselsberg und Rechte in den umliegenden Kommunen 15 Selbst der mit Mechthild verheiratete Graf Friedrich von Zollern Schalksburg nannte sich Herr zu Eselsberg was auf eine hohe Wertschatzung dieses Eselsberger Erbguts schliessen lasst Quellen BearbeitenLandesarchiv Baden Wurttemberg LABW online Wurttembergisches Urkundenbuch WUB onlineLiteratur BearbeitenLothar Behr Otto Heinrich Elias Manfred Scheck u Ernst Eberhard Schmidt Geschichte der Stadt Vaihingen an der Enz Ipa Vaihingen 2001 Thomas Faltin Das Zisterzienserinnenkloster Rechentshofen und seine Stellung gegenuber geistlicher und weltlicher Gewalt In Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte lt ZWLG gt 55 1996 S 27 64 Adelbert von Keller Elblin von Eselsberg In Verzeichnis der Doctoren welche die Philosophische Facultat der koniglich wurttembergischen Eberhard Karls Universitat zu Tubingen im Decanatjahre von 1855 1856 ernannt hat Fues Tubingen 1856 S 7 9 Google Digitalisat Werner Palmbach Das Kloster Rechentshofen In Weinort Hohenhaslach Geschichte und Geschichten aus 1200 Jahren Dorfleben Stadt Sachsenheim Hrsg Sachsenheim 2000 Karl Eduard Paulus Beschreibung des Oberamts Vaihingen Herausgegeben von dem Koniglichen statistisch topographischen Bureau Hallberger Stuttgart 1856 Wikisource Anmerkungen Bearbeiten Adelbert von Keller Elblin von Eselsberg Tubingen 1856 S 8 Als castrum Elisperch am 23 April 1188 Siehe Wurttembergisches Urkundenbuch WUB Band II Nr 457 S 256 260 WUB online WUB Band II Nr 487 S 301 WUB online Werner Palmbach Das Kloster Rechentshofen in Weinort Hohenhaslach Geschichte und Geschichten aus 1200 Jahren Dorfleben Stadt Sachsenheim Hrsg Sachsenheim 2000 Siehe WUB Band I Nr 222 S 263 265 WUB online Siehe WUB Band II Nr 327 S 43 45 WUB online Adelbert von Keller Elblin von Eselsberg Tubingen 1856 S 8 nachgewiesen durch Urkunden in Mones Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 4 S 341 434 WUB Band III Nr 950 S 454 455 WUB online WUB Band IV Nr 1049 S 107 WUB online Werner Palmbach Das Kloster Rechentshofen In Weinort Hohenhaslach Geschichte und Geschichten aus 1200 Jahren Dorfleben Stadt Sachsenheim Hrsg Sachsenheim 2000 Laut WUB online Lichtenberg bei Oberstenfeld denkbar ware aber auch Lichtenberg im Nord Elsass Naheliegender erscheint allerdings eine Wustung im uber dem Gundelbachtal liegenden Gewann Lichtenberg nordnordwestlich von Gundelbach Siehe WUB Band IV Nr 979 Seite 28 29 WUB online Laut Homepage von Oberriexingen Vgl WUB Band VIII Nr 3042 S 270 271 WUB online 1281 oder WUB Band IX Nr 3518 Seite 68 WUB online 1286 Robert Kretzschmar Wurttembergische Amtsstadt und Zollstation In Lothar Behr u a Geschichte der Stadt Vaihingen an der Enz Ipa Vaihingen 2001 S 101ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eselsberg Stromberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herren von Eselsberg amp oldid 229207326