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Der Leinfelder Hof ist ein einzeln stehendes Gehoft im Stadtteil Enzweihingen von Vaihingen an der Enz im Landkreis Ludwigsburg Enztal beim Leinfelder HofLeinfelder Fachwerkhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Benachbarte Siedlungen 1 3 Verkehr 2 Geschichte 2 1 Fruhes Mittelalter 2 2 Hoch und Spatmittelalter 2 3 Teilwustung 2 4 Alterssitz des Aussenministers Freiherr von Neurath 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Enztalbrucke westlich vom HofDer Leinfelder Hof steht hart an der Gemeindegrenze zu Oberriexingen etwa hundert Meter vom Flussufer entfernt an der Stelle einer Leinfelden oder Lengenfeld genannten Wustung zwischen Enzweihingen und Oberriexingen links der Enz Ehedem fuhrte dort eine Furt durch den Fluss Benachbarte Siedlungen Bearbeiten Benachbarte Siedlungen sind im Uhrzeigersinn Oberriexingen Unterriexingen Pulverdingen Enzweihingen und Vaihingen an der Enz Sudlich des Weilers befand sich einst die Burg Dauseck und eine wust gefallene Siedlung Verkehr Bearbeiten Die aus dem Vaihinger Marksteintunnel kommende Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart uberquert westlich vom Leinfelder Hof das Enztal auf der 1044 m langen Enztalbrucke und verschwindet in Richtung Stuttgart dann wieder im Pulverdinger Tunnel nbsp Leinfelld auf der Forstkarte von Georg Gadner 1590 nbsp 1682 verzeichnete die Kiesersche Forstkarte nur noch eine kleine Hausergruppe um die Kapelle nbsp Domane bei der Wustung Leinfelden auf der wurttembergischen Urflurkarte 1832 Geschichte BearbeitenFruhes Mittelalter Bearbeiten Beim Bau der Pfeiler des Bahnviadukts uber das Enztal wurde 1987 ein grosser Friedhof angeschnitten und teilweise zerstort Im Zuge einer Rettungsgrabung erkundete das Landesdenkmalamt 23 Graber eines sicher viel ausgedehnteren Bestattungsplatzes des 7 und vermutlich des 6 Jahrhunderts Grossteils waren sie beraubt teils mit reichen Beigaben frankischer Adeliger versehen 1 Lengenfeld mit seinem Enzubergang scheint demnach bereits in merowingischer Zeit eine grossere frankische Siedlung mit Ortsadel gewesen zu sein Diese wurde 801 erstmals urkundlich erwahnt Das Kloster Lorsch an der Bergstrasse erhielt von einem gewissen Salcho am 17 Juni 801 ein Hofgut in villa Lengenfeld im Enzgau mit allen darauf befindlichen Gebaulichkeiten geschenkt 2 Hoch und Spatmittelalter Bearbeiten 1280 wurde ein Sindelfinger Burger Heinricus dictum Lengenfelder im Zuge einer Auseinandersetzung mit den Sindelfinger Chorherren erwahnt 3 1417 kaufte die Herrschaft Wurttemberg einen Teil des Ortes und richtete spater eine Domane ein 4 Spatestens seit dem 15 Jahrhundert hatte Leinfelden bzw Leinfelld oder Leinfelten 5 eine Johannes dem Taufer gewidmete Kapelle mit eigener Kaplaneipfrunde 1819 wurde sie abgebrochen Teilwustung Bearbeiten Um 1560 muss das Dorf weitgehend abgegangen gewesen sein wie die von 1561 bis 1563 wahrenden Streitigkeiten zwischen Vaihingen Enzweihingen und Oberriexingen um die Nutzungsrechte der noch versteinten Gemarkung zeigen 6 Einzelne Hofe und der Ortsname Leinfelden blieben bis ins 18 Jahrhundert bestehen 7 Noch 1744 stand ein Teil des Zehnten dem Deutschen Ritterorden zu 8 Alterssitz des Aussenministers Freiherr von Neurath Bearbeiten Der deutsche Diplomat Konstantin von Neurath 2 Februar 1873 in Kleinglattbach der von 1932 bis 1938 Reichsaussenminister war hatte 1912 die im Besitz von Olga Grafin von Luttichau befindliche Halfte des Leinfelder Hofs gekauft 9 und erwarb 1934 den Rest 10 Beim Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde er 1954 vorzeitig entlassen und verstarb am 14 August 1956 auf dem Leinfelder Hof Bereits sein Grossvater Constantin Franz von Neurath war 1876 dort verstorben Der Leinfelder Hof ging nach seinem Tod an die Familie von Staden uber Literatur BearbeitenKarl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Hallberger Stuttgart 1856 Reprint Bissinger Magstadt ISBN 3 7644 0036 6 Die wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen Bd 37 Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Landkreis Ludwigsburg Hrsg Vor und Fruhgeschichte im Kreis Ludwigsburg Eigenverlag Ludwigsburg 1993 S 388 390 Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Hallberger Stuttgart 1856 S 137 Wikisource Quelle Wurttembergisches Urkundenbuch Band VIII Nr 2992 Seite 241f WUB online Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Hallberger Stuttgart 1856 S 138 Siehe Karte der Vaihinger Beamptung um 1600 Quelle Landesarchiv BW HStA Stuttgart A 206 Bu 5099 Amt Vaihingen LABW online Siehe Ausschnitt aus Karte des Herzogtums Wurttemberg von 1710 Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Vaihingen Hallberger Stuttgart 1856 S 138 Quelle LABW HStA Stuttgart Q 3 11 Bu 437 LABW online Quelle LABW HStA Stuttgart Q 3 11 Bu 439 LABW onlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Leinfelder Hof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Stadt Vaihingen an der EnzStadtteile in Vaihingen an der Enz Aurich Ensingen Enzweihingen Gundelbach Horrheim Kleinglattbach Riet Rosswag Vaihingen an der Enz Normdaten Geografikum GND 7826615 4 lobid OGND AKS 48 925662 9 002288 Koordinaten 48 56 N 9 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leinfelder Hof amp oldid 236264421