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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Deutscher Orden Begriffsklarung aufgefuhrt KreuzWappenBasisdatenAmtssprache DeutschRechtsstatus Klerikaler OrdenSitz des Ordens WienHochmeister Frank Bayard seit 2018 Schutzpatron Heiliger Georg Jungfrau Maria Elisabeth von ThuringenMitglieder 1 100Der Deutsche Orden auch Deutschherrenorden Deutschritterorden oder Deutschorden genannt ist eine romisch katholische Ordensgemeinschaft Mit dem Malteserorden steht er in der Rechts Nachfolge der Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzuge Die Mitglieder des Ordens sind seit der Reform der Ordensregel 1929 regulierte Chorherren Der Orden hat etwa 1000 Mitglieder Stand 2018 1 darunter 100 Priester und 200 Ordensschwestern die sich vorwiegend karitativen Aufgaben widmen Der Hauptsitz befindet sich heute in Wien Der vollstandige Name lautet Orden der Bruder vom Deutschen Hospital Sankt Mariens in Jerusalem lateinisch Ordo fratrum domus hospitalis Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum Aus der lateinischen Kurzbezeichnung Ordo Theutonicorum bzw Ordo Teutonicus leitet sich das Ordenskurzel OT ab Die Ursprunge des Ordens liegen in einem Feldhospital bremischer und lubischer Kaufleute wahrend des Dritten Kreuzzuges um 1190 im Heiligen Land bei der Belagerung der Stadt Akkon Papst Innozenz III bestatigte am 19 Februar 1199 die Umwandlung der Spitalgemeinschaft in einen Ritterorden und die Verleihung der Johanniter und Templerregel fur die Bruder vom Deutschen Haus St Mariens in Jerusalem 2 Nach der Erhebung der Spitalgemeinschaft zum geistlichen Ritterorden engagierten sich die Mitglieder der ursprunglich karitativen Gemeinschaft wahrend des 13 Jahrhunderts im Heiligen Romischen Reich im Heiligen Land dem mediterranen Raum sowie in Siebenburgen und beteiligten sich an der deutschen Ostkolonisation Das fuhrte zu einer Reihe von Niederlassungen mit mehr oder weniger langem Bestehen Eine zentrale Rolle spielte ab dem Ende des 13 Jahrhunderts der im Baltikum begrundete Deutschordensstaat Er umfasste am Ende des 14 Jahrhunderts ein Gebiet von rund 200 000 Quadratkilometern 3 Durch die schwere militarische Niederlage bei Tannenberg im Sommer 1410 gegen die Polnisch Litauische Union sowie einen langwierigen Konflikt mit den preussischen Standen in der Mitte des 15 Jahrhunderts beschleunigte sich der um 1400 einsetzende Niedergang sowohl des Ordens als auch seines Staatswesens Infolge der Sakularisation des verbliebenen Ordensstaates im Zuge der Reformation im Jahre 1525 und seiner Umwandlung in ein weltliches Herzogtum ubte der Orden in Preussen und nach 1561 in Livland keinen nennenswerten Einfluss mehr aus Er bestand jedoch im Heiligen Romischen Reich mit erheblichem Grundbesitz fort vor allem in Suddeutschland Osterreich und der Schweiz Nach linksrheinischen Gebietsverlusten im spaten 18 Jahrhundert infolge der Koalitionskriege und nach der Sakularisation in den Rheinbundstaaten zu Beginn des 19 Jahrhunderts blieben nur noch die Besitzungen im Kaisertum Osterreich Mit dem Zerfall der Habsburger Donaumonarchie und dem osterreichischen Adelsaufhebungsgesetz nach dem Ersten Weltkrieg vom April 1919 ging neben dem Verlust erheblicher Besitztumer auch die ritterliche Komponente in der Ordensstruktur verloren Seit 1929 wird der Orden von Ordenspriestern geleitet und somit nach kanonischem Recht in der Form eines klerikalen Ordens gefuhrt 4 Die geschichtswissenschaftliche Rezeption befasste sich im 19 und in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zumeist nur mit der Prasenz des damaligen Ritterordens im Baltikum der Deutschordensstaat wurde mit dem Orden selbst gleichgesetzt Erforschung und Interpretation der Ordensgeschichte waren dabei in Deutschland Polen und Russland extrem unterschiedlich stark national oder sogar nationalistisch gepragt Eine methodische Aufarbeitung von Geschichte und Strukturen des Ordens setzte international erst nach 1945 ein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Anfange im Heiligen Land und Europa 1 1 1 Vorgeschichte 1 1 2 Grundung vor Akkon 1 1 3 Mitgliedsstrukturen und Verbreitung des Ritterordens im Hochmittelalter 1 2 Entwicklung in Europa und Palastina bis zum Ende des 13 Jahrhunderts 1 2 1 Der Orden im Heiligen Land 1 2 2 Konigreich Sizilien und Levante 1 2 3 Gescheiterte Staatsbildung in Siebenburgen 1 2 4 Die Besitzungen nordlich der Alpen 1 3 Der Staat des Deutschen Ordens 1 3 1 Konzentration auf das Baltikum und Ostkolonisation 1 3 2 Strukturelle und okonomische Rationalitat 1 3 3 Litauerkriege und Blutezeit 1303 bis 1410 1 3 4 Preussen 1410 bis 1525 1 3 5 Livland bis 1629 1 4 Der Orden im Reich 1 5 Territoriale Verluste und Umstrukturierungen im 19 und 20 Jahrhundert 2 Der Deutsche Orden in der Gegenwart 2 1 Ordensleitung 2 2 Ordenspriester und Laienbruder 2 3 Ordensschwestern 2 4 Familiaren und Ehrenritter 2 5 Generalprokurator in Rom 3 Organisatorische Strukturen des Ordens 3 1 Zeichen und Ornat 3 2 Innere Verfassung 3 3 Amter und Institutionen 3 3 1 Generalkapitel 3 3 2 Hochmeister 3 3 3 Grossgebietiger 3 3 4 Landmeister 3 3 5 Landkomtur 3 3 6 Komtur 3 3 7 Weitere Amter 3 4 Verwaltungsstruktur in der Mitte des 14 Jahrhunderts 4 Hauptsitze und Archive des Ordens 5 Quellenlage und fruhe Historiographie 6 Neuzeitliche Rezeption 6 1 Deutsch polnische Kontroversen 6 2 Der russische Blick 6 3 Rezeptionen in Osterreich 6 4 Preussische und deutsche Perspektiven 6 4 1 Nationale Vereinnahmung nach 1815 6 4 2 Weimarer Republik 6 4 3 Zeit des Nationalsozialismus 6 4 4 Nach 1945 6 5 Verwendung des Ordenswappens 7 Siehe auch 8 Literatur 8 1 Zeitgenossische Chroniken 8 2 Quelleneditionen 8 3 Wissenschaftliche Literatur 8 4 Belletristik 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenGrundung und Anfange im Heiligen Land und Europa Bearbeiten Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Konig Philipp II August von Frankreich belagert Akkon Miniatur aus dem 14 Jahrhundert Nachdem der Erste Kreuzzug 1099 zur Eroberung Jerusalems gefuhrt hatte etablierten sich in den vier Kreuzfahrerstaaten in ihrer Gesamtheit Outremer genannt erste ritterliche Ordensgemeinschaften Ursprunglich dienten sie der medizinischen bzw krankenpflegerischen und logistischen Unterstutzung von christlichen Pilgern welche die biblischen Statten besuchten Zu diesen Aufgaben kamen bald Schutz und Geleit der Glaubigen im militarisch immer wieder umkampften Land hinzu 1099 bildete sich der franzosisch dominierte Johanniterorden nach 1119 der starker nach militarischen Gesichtspunkten ausgerichtete Templerorden Infolge der vernichtenden Niederlage der Kreuzfahrer 1187 in der Schlacht bei Hattin ging die Hauptstadt des Konigreichs Jerusalem an Saladin den Begrunder der Ayyubiden Dynastie verloren Daraufhin begann 1189 der Dritte Kreuzzug Von verbliebenen Stutzpunkten an der Kuste aus versuchten die Kreuzfahrer Jerusalem zuruckzuerobern Das erste Ziel war die Hafenstadt Akkon Grundung vor Akkon Bearbeiten Wahrend der Belagerung von Akkon 1189 1191 herrschten im durch muslimische Truppen weitgehend blockierten Lager der Kreuzfahrer auf der Hochflache Toron nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen spateren Ordensburg katastrophale hygienische Zustande 5 Uber See angereiste Kreuzfahrer aus Bremen und Lubeck grundeten daher dort ein Feldhospital Einer Legende nach soll das uber die Kranken gespannte Segel einer Kogge das erste Spital der Deutschen gewesen sein 6 Das bewahrte Hospital blieb auch nach der Eroberung Akkons bestehen Die dort dienenden Bruder nahmen die karitativen Regeln der Johanniter an und nannten die Einrichtung St Marien Hospital der Deutschen zu Jerusalem in Erinnerung an ein Spital das bis 1187 in Jerusalem bestanden haben soll 7 In der Heiligen Stadt sollte nach dem erwarteten Sieg uber die Muslime auch das Haupthaus des Ordens errichtet werden 8 Das Spital gewann durch Schenkungen vor allem von Heinrich von Champagne an wirtschaftlicher Bedeutung Zudem erhielt der Orden neue militarische Aufgaben 9 Kaiser Heinrich VI erwirkte schliesslich am 6 Februar 1191 die offizielle Anerkennung des Hospitals durch Papst Clemens III Wahrend des Deutschen Kreuzzugs wurde im Marz 1198 die Gemeinschaft der einstigen Krankenpfleger auf Betreiben Wolfgers von Erla und Konrads von Querfurt nach dem Vorbild der Templer und Johanniter in den Stand eines Ritterordens erhoben Die Anerkennung als Ritterorden erfolgte durch Papst Innozenz III am 19 Februar 1199 Erster Hochmeister war Heinrich Walpot von Bassenheim Nach dem Tod Heinrichs VI 1197 und dem erfolglosen Ende des in erster Linie vom deutschen Feudaladel getragenen Kreuzzuges sollte ein vom deutschen Adel gepragter Ritterorden uber familiare Beziehungen und Lehensabhangigkeiten als politischer Verbundeter des kunftigen Herrschers im Reich dienen Bis dahin verfugten die um den vakanten Kaiserthron streitenden Machtgruppen der Staufer und Welfen in Outremer uber keine ihre Interessen vertretende klerikale Institution Deutsche Interessen im nationalen Sinn waren allerdings im Heiligen Romischen Reich unbekannt 10 Mitgliedsstrukturen und Verbreitung des Ritterordens im Hochmittelalter Bearbeiten nbsp Hermann von Salza der IV Hochmeister in den Jahren 1210 1239 spatere historisierende Darstellung aus einer Chronik des 16 Jahrhunderts Rustung und Kopfbedeckung des Hochmeisters entsprechen nicht der dargestellten Zeit nbsp Der Tannhauser im weissen Mantel der Deutschordensritter Miniatur aus dem Codex Manesse um 1300Die Mitglieder des Ordens waren auf die Gelubde der Armut der ehelosen Keuschheit und des Gehorsams verpflichtet Stimmrecht im Generalkapitel wurde hingegen nur Ritter sowie Priesterbrudern zugebilligt Wie alle Ritterorden des Mittelalters bestand der Deutsche Orden zunachst aus Ritterbrudern Die militarische Kraft des Ordens jeder zum Ritter geschlagene Mann konnte in der Anfangszeit mit der Profess unter dem Beistand eines glaubwurdigen Burgen zum Ordensritter avancieren Ab dem spaten 15 Jahrhundert war die Wurde eines Ritters geburtigen Adligen vorbehalten Vorher waren Adlige Stadtburger sowie uberwiegend Ministeriale anzutreffen 11 Obwohl die Ritterbruder oft mit ritterlichen Monchen assoziiert wurden galten sie doch faktisch als Laien 12 Das Institut der Professritter existierte bis zum Jahr 1929 Priesterbrudern Den Ordenspriestern oblag die Einhaltung der Liturgie und die Durchfuhrung sakraler Handlungen Des Weiteren fanden im Verlauf des Mittelalters die Priesterbruder aufgrund ihrer schriftkundlichen Bildung Verwendung als Chronisten oder Kanzleibeamte der Ordensgebieter Ihr Wirkungsspektrum blieb auf diese Tatigkeitsfelder beschrankt aus ihren Reihen stammten jedoch auch die Bischofe des Ordens Sariantbrudern Es handelte sich um bewahrte nichtadelige Laien die als leichtbewaffnete Kampfer Kuriere oder untergeordnete Verwaltungsbeamte dienten Sariantbruder gab es nur bis zum Ende des Mittelalters Dienenden Halbbrudern sogenannte Halbkreuzler Diese Gruppe erledigte untergeordnete Arbeiten in Hof und Haushaltung versah aber auch Wachdienste Der Zweig der dienenden Halbbruder existierte bis zum Ende des Mittelalters Neben militarischen Aufgaben blieben zunachst Krankenpflege 13 und Armenfursorge wichtige Schwerpunkte der Ordenstatigkeit Durch Schenkungen und Erbschaften fielen den Ordensrittern betrachtlicher Landbesitz und zahlreiche Hospitaler zu Letztere wurden von Ordenspriestern und Halbbrudern weiter betrieben Die umfassende Spendenbereitschaft 14 des Feudaladels 15 erklart sich aus dem Weltbild des fruhen 13 Jahrhunderts das Furcht ums Seelenheil sowie eine spirituelle Endzeitstimmung mitpragten Durch die Stiftungen zugunsten des Ordens versuchte man sich des eigenen Seelenheils zu versichern 16 17 Im Jahre 1221 gelang es dem Orden durch ein papstliches Generalprivileg seine volle Exemtion von der Diozesangewalt der Bischofe zu erlangen 18 Die Einkunfte erhohten sich durch die Gewahrung des Rechts zur umfassenden Kollekte auch in nicht dem Orden zugeordneten Pfarreien Gegen entsprechende Vergutung Legat durften zudem mit Bann oder Interdikt belegte Personen in geweihter Erde auf den Friedhofen der Ordenskirchen beigesetzt werden was ihnen sonst verwehrt geblieben ware 19 Der Orden war kirchlich papstunmittelbar und somit Johannitern und Templern gleichgestellt Seitens dieser Gemeinschaften wurde der Deutsche Orden mit zunehmender Skepsis betrachtet nicht zuletzt wegen seiner Erwerbungen 20 Die Templer beanspruchten den Weissen Mantel fur sich und legten 1210 sogar offiziellen Protest bei Papst Innozenz III ein 21 Erst 1220 wurde den Deutschordensrittern das Tragen des strittigen Mantels durch Papst Honorius III endgultig bestatigt 22 Die Templer blieben indes erbitterte Rivalen des Deutschen Ordens 22 In Palastina kam es zu einem formlichen Krieg 1241 verjagten die Templer die Deutschen Herren aus fast allen Besitzungen und duldeten selbst ihre Geistlichen nicht mehr in den Kirchen 23 Bereits am Ende des 12 Jahrhunderts erhielt der Orden erste Besitzungen in Europa 1197 wurde erstmals ein Hospital des Ordens in Barletta in Suditalien erwahnt 24 Die erste Niederlassung auf dem Gebiet des Heiligen Romischen Reiches nordlich der Alpen bildete um 1200 ein Spital in Halle 25 Auf einem durch Schenkung ubereigneten Gelande westlich der Stadt grundeten Ordensbruder St Kunigunden Das Spital benannte sich nach der heiliggesprochenen Kaiserin Kunigunde der Gemahlin Heinrichs II Der verstreute territoriale Besitz wurde bald so umfangreich dass schon 1218 ein Landkomtur fur Deutschland eingesetzt werden musste In den kommenden Jahrzehnten breitete sich der Orden im gesamten Reichsgebiet aus begunstigt durch zahlreiche Stiftungen und den Beitritt prominenter und wohlhabender Adliger Der Deutsche Orden unterstutzte 1228 1229 vorbehaltlos die Kreuzfahrt von Kaiser Friedrich II an der Hochmeister Hermann von Salza massgeblich beteiligt war Dies brachte dem Orden die Lehnsexemtion ein Dieses wichtige Privileg loste ihn zwar nicht aus dem Lehnsverband des Konigreiches Jerusalem befreite ihn aber von allen Verpflichtungen diesem gegenuber Dieser Verzicht des Konigreichs Jerusalem auf alle koniglichen Rechte ist ohne Beispiel Kaiser Friedrich II zugleich infolge seiner Hochzeit mit Isabella von Brienne Konig von Jerusalem wunschte den Orden an herausragender Stelle in seine imperiale Politik zu integrieren Die umfassende Privilegierung ist auf das Wirken Hermanns von Salza zuruckzufuhren eines der bedeutendsten Berater 26 und Diplomaten 27 des Kaisers Friedrich gewahrte dem Orden noch eine Reihe weiterer Privilegien so bereits 1226 die Goldbulle von Rimini Kontingente der Ordensritter unterstutzten 1241 die vom Angriff der mongolischen Heere unter Batu Khan betroffenen mitteleuropaischen Herrschaftsgebiete In der verlorenen Schlacht bei Liegnitz wurde beispielsweise das gesamte zur Verteidigung Schlesiens eingesetzte Aufgebot des Ordens aufgerieben 28 Entwicklung in Europa und Palastina bis zum Ende des 13 Jahrhunderts Bearbeiten Der Orden im Heiligen Land Bearbeiten nbsp Niederlassungen der Ritterorden in Outremer bis 1291Im Heiligen Land gelang dem Orden nicht nur der Erwerb eines Anteils am Hafenzoll in Akkon 29 sondern durch Schenkung Ottos von Botenlauben auch der vormaligen Herrschaft Joscelins III von Edessa im Umland der Stadt 1220 Zudem erwarb man die Burg Montfort 1220 die Herrschaften Toron 1229 und Schuf 1257 und die Burg Toron in der Herrschaft Banyas 1261 Dennoch zeichnete sich ein Ende der Kreuzfahrerherrschaft im Heiligen Lande ab Das von Kaiser Friedrich II 1229 auf friedlichem Wege erworbene Jerusalem fiel 1244 endgultig Nach dem Sieg der agyptischen Mamelucken uber die bis dahin als unbesiegbar geltenden Mongolenheere des Ilchanats in der Schlacht bei ʿAin Dschalut im Jahre 1260 brachten Mamelukenstreitkrafte die Bastionen der Kreuzfahrer immer mehr in Bedrangnis Die verbliebenen Festungen der Ritterorden wurden in den folgenden Jahrzehnten systematisch erobert Mit dem Fall von Akkon 1291 zeichnete sich schliesslich ein Ende der Gewappneten Zuge zum Grabe Christi ab Beim Endkampf zu Akkon nahm ein bedeutendes Kontingent von Deutschordensrittern teil Gefuhrt wurde es bis zu dessen abruptem Rucktritt vom Hochmeister Burchard von Schwanden anschliessend vom Kriegskomtur Heinrich von Bouland 30 Mit dem endgultigen Verlust Akkons endete im Jahr 1291 das militarische Engagement des Deutschen Ordens im Heiligen Land Anders als bei den multinational ausgerichteten Johannitern und Templern konzentrierte sich die Prasenz des Deutschen Ordens anschliessend innerhalb der Grenzen des Reiches sowie in den neuerworbenen Stutzpunkten in Preussen Der Hauptsitz des Hochmeisters befand sich aufgrund der vorubergehend fortbestehenden Hoffnung auf eine Wiedereroberung des Heiligen Landes aber noch bis 1309 in Venedig einem wichtigen Hafen fur die Uberfahrt ins Heilige Land nbsp Die Niederlassungen des Deutschen Ordens in Europa um 1300Konigreich Sizilien und Levante Bearbeiten Im Konigreich Sizilien und in der Levante entstanden im ersten Viertel des 13 Jahrhunderts einige Ordensniederlassungen Besonders im Konigreich Sizilien wurde nach 1222 im Rahmen der Vorbereitungen des Kreuzzuges Friedrichs II eine Vielzahl kleinerer Ordenshauser gegrundet deren wichtigste die schon altere Kommende in Barletta sowie die Hauser zu Palermo und Brindisi waren Auch in Griechenland an der Westkuste der Peloponnes bestanden vereinzelte Niederlassungen die in erster Linie der Versorgung der Pilger auf dem Weg ins Heilige Land und auf dem Ruckweg dienten Gescheiterte Staatsbildung in Siebenburgen Bearbeiten nbsp Ansicht der Marienburg uber Feldioara in Rumanien Ende 19 Jh vor der Renovierung und dem Wiederaufbau 2013 2017Hochmeister Hermann von Salza scheint angesichts der zersplitterten Besitzungen schon fruhzeitig die Errichtung eines zusammenhangenden vom Deutschen Orden dominierten Territoriums angestrebt zu haben Vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen dass er 1211 bereitwillig ein Hilfeersuchen des Konigreichs Ungarn annahm zu einem Zeitpunkt also da die verfugbaren Ordenskrafte eigentlich zum Zwecke der Befreiung des Grabes in Outremer gebunden waren 31 Andreas II von Ungarn bot dem Orden an durch Kriegsdienste 32 gegen die Kumanen ein Heimatrecht im Burzenland 33 in Siebenburgen zu erwerben 31 Wichtige kirchliche Abgaben darunter das Zehntrecht gestand der Konig dem Orden ebenfalls zu 34 Uberdies war ihm gestattet Munzen zu pragen sowie seine Burgen mit Steinen zu befestigen Letzteres galt in Ungarn als besonderes Privileg des Konigs 35 Die Beziehungen Ungarns zum Deutschen Orden trubten sich jedoch alsbald nachhaltig ein Im Land wuchsen antideutsche Ressentiments was 1213 auch zur Ermordung von Gertrud von Andechs fuhrte Die Konigin war deutschstammige Gattin von Andreas II 1223 erteilte Papst Honorius III dem Orden in Form einer Bulle ein Exemtionsprivileg das sich ausdrucklich auf das Burzenland bezog 36 Seine Umsetzung hatte die letzten legislativen Bindungen Ungarns an das von ihm beanspruchte Territorium de facto aufgehoben Der ungarische Adel drangte den Konig daher massiv zum Widerstand gegen den Orden Auf Anraten Hermanns von Salza versuchte der Papst 1224 das im Vorjahr verbriefte Privileg administrativ durchzusetzen Zu diesem Zwecke unterstellte er das Burzenland kurzerhand dem Schutz des Apostolischen Stuhles Damit sollte der unmittelbar papstunterstellte Deutsche Orden bei der Landnahme und den aufflammenden Feindseligkeiten mit den Ungarn juristisch unterstutzt werden Andreas II schritt nun militarisch ein Die zahlenmassig hoch uberlegene ungarische Heeresmacht belagerte und eroberte die wenigen Burgen des Ordens 36 Der Versuch des Deutschen Ordens mit Berufung auf das zugebilligte Heimatrecht und mit aktiver Unterstutzung des Papstes ein autonomes Herrschaftsgebiet ausserhalb des ungarischen Konigreiches aufzubauen endete 1225 mit der Vertreibung des Ordens und der Vernichtung seiner Burgen Die Besitzungen nordlich der Alpen Bearbeiten nbsp Die Ordensballeien im ReichEine der bedeutendsten vom Orden ubernommenen karitativen Einrichtungen war das von der Landgrafin Elisabeth von Thuringen in Marburg gegrundete Hospital Es wurde nach ihrem Tod im Jahre 1231 durch den Orden weitergefuhrt und ausgebaut Mit der Heiligsprechung Elisabeths 1235 erlangten dieses Spital sowie seine Betreiber eine besondere spirituelle Bedeutung 37 Die sich fur den Orden ergebende Reputation stieg noch als die Heilige im Fruhjahr 1236 unter personlicher Beteiligung des Kaisers Friedrich II umgebettet wurde 37 In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts wurden die einzelnen Kommenden zu regional gegliederten Balleien zusammengefasst 38 So entstanden um 1214 die Ballei Sachsen vor 1221 die Ballei Thuringen 1222 die Kammerballei Bohmen und Mahren vor 1228 die Deutschordensballei Alden Biesen sowie 1237 die Ballei Marburg Spater folgten Lothringen 1246 Koblenz 1256 Franken 1268 Westfalen 1287 Diese Besitzungen unterstanden wie die Balleien Osterreich und Schwaben Elsass Burgund dem Deutschmeister Auch in Norddeutschland existierten vereinzelte Kommenden nahe den Ostseehafen Lubeck und Wismar welche direkt dem Landmeister in Livland unterstellt waren Diese dienten vorrangig der logistischen Abwicklung von bewaffneten Pilgerzugen ins Baltikum Dort entwickelte der Orden ein eigenes Staatswesen Der Staat des Deutschen Ordens Bearbeiten Hauptartikel Deutschordensstaat und Deutschordensburg Konzentration auf das Baltikum und Ostkolonisation Bearbeiten nbsp Erwerbungen des Deutschen Ordens in Preussen und des 1237 mit ihm vereinigten Schwertbruderordens in Kurland und Livland bis 1260 bei den schraffierten Gebieten handelt es sich um die umkampften Territorien in Preussen und SchamaitenDie Geschichte des Ordens zwischen 1230 und 1525 ist eng mit dem Schicksal des Deutschordensstaats verknupft aus dem spater das Herzogtum Preussen Lettland und Estland hervorgingen Ein zweiter Versuch des Landerwerbs war erfolgreich in einer Region die dem statuierten Missionierungsgebot des Ritterordens eine weitreichende Perspektive bot dem Baltikum Schon 1224 hatte Kaiser Friedrich II in Catania die heidnischen Einwohner des Preussenlandes ostlich der Weichsel und der Nachbargebiete als Reichsfreie der Kirche und dem Kaiserreich direkt unterstellt Als papstlicher Legat fur Livland und Preussen bestatigte Wilhelm von Modena diesen Schritt noch im selben Jahr 1226 rief der polnische Herzog aus dem Geschlecht der Piasten Konrad I von Masowien den Deutschen Orden zu Hilfe in seinem Kampf gegen die Prussen um das Kulmerland Nach den misslichen Erfahrungen mit Ungarn sicherte sich der Deutsche Orden diesmal juristisch ab Er liess sich von Kaiser Friedrich II mit der Goldenen Bulle von Rimini und von Papst Gregor IX mit der Bulle von Rieti garantieren dass nach der Unterwerfung und Missionierung des Baltikums also der Prussen das eroberte Land an den Orden fallen sollte Auf sein Drangen erhielt der Orden zudem die Zusicherung man werde als Souveran dieses Gebietes nur dem Papst aber keinem weltlichen Lehnsherrn unterstehen Konrad I von Masowien uberliess dem Orden nach langerem Zogern 1230 im Vertrag von Kruschwitz auf ewige Zeit das Kulmerland Der Deutsche Orden betrachtete diesen Vertrag als Instrument zur Schaffung eines selbststandigen Herrschaftsgebietes in Preussen Sein Wortlaut und seine Echtheit wurden von einigen Historikern in Zweifel gezogen 39 Im Jahre 1231 uberschritt Landmeister Hermann von Balk mit sieben Ordensrittern 40 und ungefahr 700 Mann die Weichsel 41 Er errichtete noch im selben Jahr im Kulmerland eine erste Burg Thorn Von hier aus begann der Deutsche Orden die schrittweise Eroberung des Territoriums nordlich der Weichsel Die Eroberung ging einher mit zielgerichteter Besiedlung wobei den vom Orden begrundeten Ansiedlungen zumeist das in der Kulmer Handfeste verbriefte Recht verliehen wurde Unterstutzt wurde der Orden in den ersten Jahren von Truppen Konrads von Masowien sowie der anderen polnischen Teilfursten und von Kreuzfahrerheeren aus dem Reich und vielen Landern Westeuropas Papst Gregor IX gewahrte den Teilnehmern am Kriegszug gegen die Prussen die fur einen Kreuzzug ins Heilige Land ubliche umfassende Sundenvergebung und weitere Heilsversprechungen Die verbliebenen Ritter des Ordens der Bruder von Dobrin fratribus militiae Christi in Prussia wurden 1234 in den Deutschen Orden eingegliedert 42 Der Orden war 1228 auf Initiative Konrads zum Schutz des masowischen Kernlands gegrundet worden konnte sich aber militarisch nicht gegen die Prussen durchsetzen Der im Jahr 1202 in Riga gegrundete Schwertbruderorden Ornat weisser Mantel mit rotem Kreuz erlitt 1236 in der Schlacht von Schaulen eine vernichtende Niederlage gegen schamaitische Litauer sowie Semgaller 43 Daraufhin handelte Hermann von Salza personlich mit der Kurie die Union von Viterbo aus als deren Ergebnis Deutscher Orden und Schwertbruderorden vereinigt wurden 44 So erwarb man mit den livlandischen Kommenden ein zweites Kernland das sogenannte Meistertum Livland wo nach dem Muster Preussens das bereits bestehende System von Burgen sogenannte feste Hauser ausgebaut wurde 45 Die nachhaltige Expansion der Livlandischen Union nach Osten endete am Fluss Narva Nachdem 1240 Pskow vorubergehend besetzt werden konnte 46 kam es zu standigen Gefechten zwischen Rittern des Livlandischen Ordenszweiges sowie Gefolgsleuten der livlandischen Bischofe und russischen Abteilungen Diese gipfelten im April 1242 in der Schlacht auf dem zugefrorenen Peipussee auch Schlacht auf dem Eise deren genauer Verlauf und Umfang unter Historikern umstritten ist 47 Ein russisches Aufgebot unter Alexander Newski dem Fursten von Nowgorod schlug hier eine grossere Heeresabteilung unter Hermann I von Buxthoeven dem Bischof von Dorpat Im Sommer 1242 wurde ein Friedensvertrag geschlossen Er fixierte faktisch fur mehr als 150 Jahre die jeweiligen Einflussspharen Die Unterwerfung des Siedlungsgebietes der Prussen ging einher mit Christianisierung und deutscher Besiedlung des Landes Dieses Unterfangen beschaftigte den Orden mehr als 50 Jahre lang und wurde nach schweren Ruckschlagen wie verschiedenen Aufstanden der Prussen erst 1285 abgeschlossen Die ursprunglich legitimierende Zielsetzung der sogenannten Heidenmission behielt man auch nach der Missionierung Preussens bei Strukturelle und okonomische Rationalitat Bearbeiten Der Orden schuf sich ein Herrschaftsgebiet dessen organisatorische Strukturen und Modernitat im Wirtschaftsdenken im Reich bestenfalls von Nurnberg erreicht wurden und die in vielerlei Hinsicht an die fortgeschrittensten Staatswesen in Oberitalien erinnerten Er war bereits in seiner nominellen Eigenschaft als Landesherr ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und zog daruber hinaus durch seine effizienten von Wirtschaftsplanung und rationalitat bestimmten Strukturen grosseren Gewinn aus dem Land Er wurde einziges nichtstadtisches Mitglied der Hanse und unterhielt in Lubeck mit dem Hof des Deutschen Ordens eine Niederlassung Als ressourcenreicher Anrainer des durch den Stadtebund der Hanse florierenden baltischen Wirtschaftsraumes eroffneten sich damit neue Handelsmoglichkeiten und erweiterte Handlungsraume Der Ordensstaat war in wirtschaftlicher und administrativer 48 Hinsicht eines der modernsten und wohlhabendsten Gemeinwesen vergleicht man ihn mit den Flachenstaaten des Grossraums 49 50 Weitreichende Innovationen in der Landwirtschaft sowie pragmatische Neuerungen im Bereich der handwerklichen Produktion in Verbindung mit effizienter Verwaltung 51 und einer hoch entwickelten Geldwirtschaft kennzeichnen eine gegenuber dem traditionellen Lehnswesen uberlegene Organisationsstruktur Fordernd wirkten hierbei der nach 1282 forcierte Ausbau der verkehrstechnischen Infrastruktur und die Perfektionierung des Nachrichtenwesens 52 Litauerkriege und Blutezeit 1303 bis 1410 Bearbeiten nbsp Die Besitzungen Hauptsitze und Erwerbungen des Deutschen Ordens in Preussen und der Livlandischen Union bis zum Jahre 1410Der Hochmeister hatte seinen Hauptsitz in Akkon bis 1291 dieser letzte Kreuzfahrerstutzpunkt verloren ging Konrad von Feuchtwangen residierte daher in Venedig traditionell ein wichtiger Hafen fur die Einschiffung nach Outremer 1309 verlegte Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen seinen Sitz in die Marienburg an der Nogat Preussen war damit zum Zentrum des Ordens geworden In dieser Zeit wurde der Templerorden durch Konig Philipp IV von Frankreich verfolgt den der willfahrige Papst Clemens V unterstutzte Die Ritterorden standen in der ersten Dekade des 14 Jahrhunderts aufgrund des Verlustes des Heiligen Landes im Mittelpunkt der allgemeinen Kritik So erschien es ratsam den Sitz des Hochmeisters in das Zentrum der eigenen territorialen Machtbasis zu verlegen Die Inbesitznahme Danzigs und Pommerellens im Jahr 1308 erfolgte durch militarisches Vorgehen gegen polnische Herzogtumer und auf Grundlage des Vertrages von Soldin mit der Markgrafschaft Brandenburg In Polen wuchsen nicht zuletzt aufgrund dieser Ereignisse Ressentiments gegen den Orden und auch gegen in Polen ansassige Deutsche 1312 wurde in Krakau der Aufstand des Vogtes Albert niedergeschlagen und die Deutschen vertrieben Das durch Territorialherrschaften zersplitterte Polen der Piastenzeit konnte in den folgenden Jahren von Wladyslaw I Ellenlang wieder als Konigreich Polen konsolidiert werden Dabei vertrat besonders Erzbischof Jakub Swinka von Gnesen eine Politik der Abgrenzung gegenuber den Deutschen Die infolge des Verlustes Pommerellens und Danzigs erwachsenen Konflikte zwischen dem Orden und lokalen polnischen Machthabern sowie einem vorerst politisch schwachen Konigtum weiteten sich in der Folge zu einer Dauerfehde aus Auch der Friedensvertrag von Kalisz in dem Polen 1343 offiziell auf Pommerellen und Danzig verzichtete erbrachte langfristig gesehen keine Entspannung zwischen dem Orden und Polen nbsp Vertrag des Deutschen Ordens mit der danischen Konigin Margarethe I uber die Ruckgabe GotlandsMit Litauen im Sudosten stieg zudem allmahlich ein Grossfurstentum auf gegen das der Orden aus ideologischen und territorialen Grunden in einen standigen Krieg verwickelt wurde Die Litauerkriege des Deutschen Ordens dauerten von 1303 bis 1410 uber ein Jahrhundert an Da dieses ostliche Grossfurstentum die Taufe vehement ablehnte galten die Litauer offiziell als Heiden Die stete Betonung der Heidenmissionierung kaschierte nur unzureichend die territorialen Interessen des Ordens namentlich in Schamaiten Niederlitauen Durch andauernde Unterstutzung adliger Preussenfahrer wurde der Krieg durch viele kleinere Feldzuge nach Litauen getragen Die Grossfursten von Litauen gingen ihrerseits ebenso vor und stiessen wiederholt auf preussisches und livlandisches Gebiet vor Ein Hohepunkt der Kriege war die Schlacht bei Rudau im Jahre 1370 Nordlich von Konigsberg besiegte ein Heer des Ordens unter Befehl des Hochmeisters Winrich von Kniprode und des Ordensmarschalls eine litauische Streitmacht Dessen ungeachtet konnte das weit nach Osten ausgedehnte Litauen niemals nachhaltig bezwungen werden Als Ursache dieses erfolgreichen Widerstandes wird die zahlenmassige Starke der Litauer im Vergleich mit anderen vom Orden unterworfenen Ethnien wie den Prussen Kuren und Esten sowie deren effektive politische Organisation angesehen 53 Hochmeister Winrich von Kniprode fuhrte den Ordensstaat und somit den Orden zu seiner grossten Blute Eine konsolidierte Wirtschaft und nachhaltige militarische Erfolge gegen Litauen erwiesen sich als Schlussel zum Erfolg Die Zahl der Ritterbruder blieb dennoch gering um 1410 gehorten dieser Gruppe rund 1400 um die Mitte des 15 Jahrhunderts nurmehr 780 Ordensleute an 54 Unter Konrad von Jungingen wurde mit der Eroberung von Gotland dem friedlichen Erwerb der Neumark und Samaitens die grosste Ausdehnung des Ordens erreicht Die Eroberung Gotlands 1398 bezweckte die Zerschlagung der dort lagernden Vitalienbruder Das bedeutete die Befreiung von der zur Plage gewordenen Piraterie innerhalb der hansischen Hauptrouten auf der ostlichen Ostsee Der Orden hielt Gotland in der Folge als Faustpfand militarisch besetzt Erst 1408 gelang ein Ausgleich mit dem ebenfalls am Besitz der Insel interessierten Konigreich Danemark Margarethe I von Danemark zahlte 9000 Nobel also etwa 63 Kilogramm Gold 55 Die Einigung kam allerdings unter dem Aspekt der sich abzeichnenden Eskalation des Konfliktes mit dem Konigreich Polen und dem Grossfurstentum Litauen zustande nbsp Darstellung der Schlacht bei Tannenberg in der Berner Chronik von Diebold Schilling dem Alteren um 14831386 hatten sich durch die Heirat von Grossfurst Jogaila mit Konigin Hedwig von Polen die beiden Hauptgegner des Ordens vereint Anfang August 1409 ubersandte der Hochmeister Ulrich von Jungingen seinen Kontrahenten die Fehdebriefe womit er den Krieg erklarte Am 15 Juli 1410 schlug eine vereinigte polnisch litauische Streitmacht das durch preussische Landesaufgebote Gastritter aus vielen Teilen Westeuropas sowie mit Soldnerabteilungen erganzte Heer des Ordens in der Schlacht bei Tannenberg vernichtend Auch der Hochmeister Ulrich von Jungingen fand neben fast allen Ordensgebietern und vielen Ordensrittern den Tod Den Kern seiner preussischen Territorien samt der Marienburg konnte der Orden durch den Einsatz des Komturs und spateren Hochmeisters Heinrich von Plauen erhalten und im Ersten Frieden von Thorn von 1411 behaupten Mit diesem Friedensvertrag sowie dessen Erganzung im Frieden von Melnosee 1422 endeten auch die uber hundert Jahre offensiv ausgetragenen Kriegszuge der bei Tannenberg nachhaltig geschwachten Ordensstreitmacht gegen Litauen sowie gegen die spatere Personalunion Polen Litauen Allerdings waren im Frieden von Thorn hohe Kontributionen in Hohe von 100 000 Schock bohmische Groschen 56 unter anderem fur die Auslosung von Gefangenen zu leisten Die Kontributionen fuhrten zur Einfuhrung einer Sondersteuer dem sogenannten Schoss was zu einer bisher unublich hohen Steuerbelastung der Preussischen Stande beitrug Preussen 1410 bis 1525 Bearbeiten nbsp Das nach dem 2 Frieden von Thorn 1466 verbliebene Ordensland Preussen sowie das Meistertum Livland das pinkfarben dargestellte Ermland war Teil des Koniglich polnischen Preussen geworden hatte darin aber einen Sonderstatus mit weitgehender AutonomieSchon gegen Ende des 14 Jahrhunderts zeichnete sich eine fur den Orden und seinen Staat destruktive Entwicklung ab Wahrend das europaische Rittertum im Spatmittelalter verfiel wurde der Kampf fur das Kreuz zunehmend verklart und stand fur ein Ideal welches in der damaligen Realitat kaum noch Bestand hatte Der Adel reduzierte die Ritterorden zunehmend zur sicheren Versorgungsbasis nicht erbberechtigter Nachkommen Entsprechend sank die Motivation der Ritterschaft Alltagliche Aufgaben in Verwaltung oder Administration des Deutschen Ordens wurden nun als lastige Pflichten wahrgenommen Zu dieser Sichtweise trug die konservative Liturgie des Ordens bei Der Tagesablauf in Friedenszeiten war minutios geregelt Die Inhalte eines geistlichen Ritterordens mit Missionierungscharakter hatten sich demgegenuber weitgehend uberlebt 57 Zudem wurde dem Orden auf Betreiben des Konigs von Polen auf dem Konzil von Konstanz 1414 1418 eine weitere Missionierungstatigkeit im nun offiziell christlichen Litauen formlich untersagt 58 In der Krise infolge der schweren Niederlage von 1410 weiteten sich die Missstande aus Interne Streitigkeiten schwachten sowohl den Orden selbst als auch in der Folge den Ordensstaat Landsmannschaftliche Gruppen stritten um Einfluss im Orden der Deutschmeister strebte nach Unabhangigkeit vom Hochmeister 59 Die Stadte Preussens und der im Eidechsenbund zusammengeschlossene Kulmer Landadel forderten Mitbestimmung aufgrund der stark erhohten Besteuerung zur Begleichung der Kriegskosten und an Polen Litauen zu entrichtende Kontributionen welche ihnen jedoch nicht bewilligt wurde Somit schlossen sie sich 1440 im Preussischen Bund zusammen Hochmeister Ludwig von Erlichshausen verscharfte durch seine Forderungen an die Stande den Konflikt Kaiser Friedrich III stellte sich Ende 1453 auf die Seite des Ordens Anlasslich der Hochzeit von Konig Kasimir IV von Polen mit Elisabeth von Habsburg ging der Preussische Bund Anfang 1454 ein Schutzbundnis mit Polen ein und rebellierte offen gegen die Ordensherrschaft Daraufhin brach der Dreizehnjahrige Krieg aus der durch Belagerungen und Raubzuge gekennzeichnet war kaum jedoch durch offene Feldschlachten Bereits im September 1454 unterlagen die polnischen Truppen in der Schlacht von Konitz und unterstutzten den preussischen Aufstand in der Folge nur noch marginal Schliesslich kam es aufgrund allgemeiner Erschopfung zu einer Pattsituation Der Orden konnte seine Soldner nicht mehr entlohnen und musste aus diesem Grunde sogar sein Haupthaus die Marienburg aufgeben Die Burg wurde den unbezahlten Soldnern verpfandet die sie umgehend an den Konig von Polen verkauften Letztlich gab so die hohere Finanzkraft der aufstandischen Stadte welche alle Kriegskosten selber bezahlten darunter insbesondere Danzigs den Ausschlag Im Zweiten Frieden von Thorn verlor der Orden 1466 nun auch Pommerellen das Kulmerland das Ermland und die Marienburg Dieser Vertrag wurde weder vom Kaiser noch vom Papst anerkannt Doch der Orden musste fur sich als Gesamtheit die polnische Lehnshoheit anerkennen was fortan allerdings jeder neu ernannte Hochmeister durch Herauszogerung oder gar Nichterbringung des Lehnseides zu vermeiden suchte Ein grosser Teil der preussischen Stadte und Gebiete im Westen konnte sich infolge des II Thorner Kontraktes von der Ordensherrschaft losen Zum Erhalt des territorial geschrumpften Ordensstaates wurden nun Subventionen aus den Balleien im Heiligen Romischen Reich benotigt was viele der dortigen Kommenden in eine schwierige finanzielle Lage brachte Deutschmeister Ulrich von Lentersheim versuchte sich dieser Pflichten zu entbinden erbat in der Folge eigenmachtig Unterstutzung des Kaisers und unterstellte sich zu diesem Zweck 1494 der Lehnshoheit Maximilians I Dieses Vorgehen widersprach allerdings den Vertragen von Kujawisch Brest und Thorn mit Polen was Proteste seitens des preussischen Ordenszweiges und besonders des Konigreiches Polen zur Folge hatte Der Hochmeister Albrecht I von Brandenburg Ansbach versuchte erfolglos im sogenannten Reiterkrieg 1519 1521 Unabhangigkeit von der polnischen Krone zu erlangen 60 In der Hoffnung dadurch Unterstutzung aus dem Heiligen Romischen Reich zu erhalten unterstellte er 1524 das preussische Ordensgebiet der Lehnshoheit des Reiches und unternahm selbst eine Reise ins Reich blieb allerdings damit erfolglos Inzwischen hatte er jedoch eine personliche Kehrtwende vollzogen und sich 1522 der Lehre Martin Luthers und damit der Reformation angeschlossen woraus sich sofort die Frage ergab was mit dem bisher geistlichen Ordensstaat werden sollte Deshalb suchte er den Rat des Reformators uber den noch wenig zuvor die Reichsacht verhangt worden war Auf dessen Anraten hin liess er seiner personlichen Kehrtwende eine politische folgen indem er den Ordensstaat sakularisierte sein Hochmeisteramt aufgab und Preussen in ein weltliches Herzogtum umwandelte Er ging somit auf Distanz zum Reich und gewann Unterstutzung beim Konig von Polen den er im Reiterkrieg noch bekampft hatte 61 Albrecht war ohnehin durch seine Mutter Sofia ein Neffe des polnischen Konigs Sigismund I und leistete ihm 1525 den Lehnseid dafur wurde er mit der erblichen Herzogswurde in Preussen belehnt in und nicht von Preussen weil der westliche Teil Preussens ja direkt der Schutzherrschaft des Konigs von Polen unterstand 62 Der ehemalige Hochmeister residierte ab dem 9 Mai 1525 als Herzog Albrecht I in Konigsberg Die Institutionen des Heiligen Romischen Reiches erkannten das weltliche Herzogtum Preussen nicht an sondern setzten bis zum Ende des 17 Jahrhunderts formal Administratoren fur Preussen ein Der Ordenszweig im Reich fand sich mit der Umwandlung seines Ordensstaates Preussen in ein weltliches Herzogtum nicht ab 63 Ein hastig einberufenes Generalkapitel setzte den bisherigen Deutschmeister Walther von Cronberg am 16 Dezember 1526 als neues Oberhaupt ein 64 65 Vom Kaiser erhielt er 1527 die Belehnung mit den Regalien 66 und die Berechtigung sich Administrator des Hochmeistertums zu nennen und damit den Besitzanspruch auf Preussen aufrechtzuerhalten 64 67 Erst 1530 erlaubte ein kaiserliches Dekret Cronberg sich nun auch Hochmeister zu nennen 64 68 Aus dieser Bezeichnung entstand spater der Kurztitel Hoch und Deutschmeister Cronberg wurde gleichzeitig zum Administrator Preussens ausgerufen 69 70 und auf dem kaiserlichen Reichstag zu Augsburg im Jahr 1530 durch Kaiser Karl V mit dem Preussenland belehnt Anschliessend verklagte Cronberg seinen ehemaligen Hochmeister Herzog Albrecht vor dem Reichskammergericht Der Prozess endete 1531 mit der Verhangung der kaiserlichen Reichsacht gegen Herzog Albrecht 64 71 sowie der Weisung an Albrecht und den Preussischen Bund dem Orden die angestammten Rechte in Preussen wieder einzuraumen 72 73 Im ausserhalb des Reiches gelegenen Preussen blieben die Schritte ohne Wirkung Es erhielt eine lutherische Landeskirche Das Ermland dagegen der Hoheit des Ordens schon seit 1466 entzogen blieb als Furstbistum ein geistliches Territorium und wurde zum Ausgangspunkt der Gegenreformation in Polen Livland bis 1629 Bearbeiten 1561 wurden die Besitzungen des Livlandischen Ordenszweiges also Kurland und Semgallen zum weltlichen Herzogtum unter dem ehemaligen Landmeister Herzog Gotthard von Kettler umgewandelt Das eigentliche Livland kam direkt zu Litauen und bildete im spateren Staat Polen Litauen eine Art Kondominium der beiden Staatsteile Die Herzogtumer Preussen Livland Kurland und Semgallen unterstanden nun der polnischen Lehnshoheit Das nordliche Estland mit Reval Tallinn und die Insel Osel Saaremaa unterstellten sich angesichts der russischen Bedrohung und vertreten durch ihre Ritterschaften danischer bzw schwedischer Oberhoheit 1629 kam der grosste Teil Livlands durch Eroberungen Gustav II Adolfs zu Schweden nur das sudostliche Livland Lettgallen um Dunaburg Daugavpils blieb polnisch und wurde zur Woiwodschaft Livland auch Polnisch Livland genannt Nach dem Ende des Grossen Nordischen Krieges wurde Livland mit Riga und Estland 1721 dem Russischen Reich in Form der sogenannten Ostseegouvernements eingegliedert Lettgallen kam 1772 Kurland und Semgallen erst 1795 im Zuge der Polnischen Teilungen zum Russischen Reich Der Orden im Reich Bearbeiten nbsp Silbermedaille der inzwischen aufgelosten Partin Bank Bad Mergentheim zum Deutschen Orden Die Vorderseite ist ein Faksimile der Medaille von Franz Andreas Schega Sie zeigt Clemens August von Bayern Hochmeister des Deutschen Ordens 1732 1761 Die Ruckseite bildet die Ordenskirche im Schloss Mergentheim ab Nach 1525 beschrankte sich das Wirkungsfeld des Deutschen Ordens abgesehen vom Streubesitz in Livland auf seine Besitzungen im Heiligen Romischen Reich Seit der Reformation war der Orden trikonfessionell es existierten katholische lutherische Sachsen Thuringen und gemischte Hessen Balleien 74 75 Nach dem Verlust seiner preussischen Besitzungen gelang dem Orden unter Walther von Cronberg eine aussere und innere Konsolidierung 64 Auf dem Frankfurter Generalkapitel 1529 wurde die Cronbergsche Konstitution 76 erlassen das zukunftige Verfassungsgesetz der Adelskorporation Residenz des Ordensoberhauptes und zugleich Sitz der Zentralbehorden der dem Hochmeister unmittelbar unterstellten Gebiete das Meistertum Mergentheim wurde Mergentheim Ausserhalb dieser sich den neuen Bedingungen anpassenden Territorialherrschaft entwickelten sich die von den Landkomturen gefuhrten Balleien zu weitgehend selbstandigen Gebilden Einige von ihnen hatten den Rang von Reichsstanden und rangierten innerhalb der Reichsmatrikel in der Gruppe der Pralaten Oft gerieten sie in die Abhangigkeit benachbarter Adelsfamilien die ihre Sohne in den Orden entsandten In Thuringen Sachsen Hessen und Utrecht wo sich die neuen Glaubenslehren fest etabliert hatten gab es auch lutherische und reformierte Ordensbruder die sich dem korporativen Denken des Adels folgend dem Hochmeister gegenuber loyal verhielten auch im Zolibat lebten und nur die Gelubdeformel durch einen Eid ersetzten Nach 1590 wahlte man den Hoch und Deutschmeister aus fuhrenden Geschlechtern katholischer Territorialstaaten vor allem aus dem Haus Habsburg Dies schuf neue familiare und politische Querverbindungen zum deutschen Hochadel liess den Orden aber auch mehr und mehr zu einem Instrument habsburgischer Hausmachtpolitik werden nbsp Glockenturm der Schlosskirche der barocken Residenz des Landkomturs von Franken in EllingenVor diesem Hintergrund begann im 16 Jahrhundert ein innerer Wandel des Ordens 64 Eine katholisch gepragte Reform fuhrte zur Ruckbesinnung auf seine ursprungliche Ausrichtung die Ordensregeln wurden den neuen Verhaltnissen angepasst Im Verlauf des 16 Jahrhunderts drangte das eher auf Exklusivitat drangende Standesdenken des Adels die Bedeutung der zumeist nichtadligen Priesterbruder zuruck Im Generalkapitel verfugten sie in der Neuzeit weder uber Sitz noch Stimme Die Seelsorge in den Kommenden lag oft in den Handen von Angehorigen anderer geistlicher Orden Seitdem Laien mit juristischer Ausbildung in den Kanzleien des Ordens arbeiteten fiel auch diese Betatigung fur Priesterbruder weg Infolgedessen war ihre Zahl stark gesunken Die Ordensleitung folgte den Forderungen des Konzils von Trient und beschloss neue Priesterseminare zu stiften Das geschah 1574 in Koln sowie 1606 in Mergentheim Grunder des letzteren Seminars war Hochmeister Erzherzog Maximilian von Osterreich auf dessen Initiative hin auch Tirol katholisch geblieben war Generell ist zu verzeichnen dass zum Deutschen Orden gehorende Besitzungen auch in vorwiegend reformierten Gebieten katholisch blieben was sich bis in die Gegenwart auswirkt Externe Ordensniederlassungen in evangelischen Gebieten spielten bei der Seelsorge fur durchreisende Katholiken oder fur die wenigen dort verbliebenen Altglaubigen eine wichtige Rolle In einigen Kommenden kam zudem erneut der Gedanke der Hospitalsbruderschaft auf Der Orden errichtete unter anderem 1568 ein Spital in Frankfurt Sachsenhausen nbsp Schloss der Kommende Ramersdorf bei BonnAls wichtigste Aufgabe betrachtete der noch immer vom Adel und dessen Wertvorstellungen gepragte Orden jedoch den kriegerischen Einsatz der Ritterbruder die sich seit dem 17 Jahrhundert nach italienischem Vorbild auch Cavaliere nannten Einer satzungsgemassen Verteidigung des christlichen Glaubens boten die seit dem 16 Jahrhundert eskalierenden Turkenkriege ein umfangreiches Betatigungsfeld 77 Trotz finanzieller Notlagen leistete der Orden auf diese Weise erhebliche Beitrage fur die im Sprachgebrauch der Zeit sogenannte Verteidigung des Abendlandes gegen das Osmanische Reich Professritter dienten zumeist als Offiziere in Regimentern von katholischen Reichsfursten und in der kaiserlichen Armee Insbesondere das kaiserliche Infanterieregiment No 3 und das k u k Infanterieregiment Hoch und Deutschmeister Nr 4 bezogen ihre Rekruten aus den deutschen Ordensgebieten Alle tauglichen Ritterbruder hatten ein sogenanntes exercitium militare abzuleisten 77 Sie dienten fur den Zeitraum von drei Jahren im Offiziersrang in den durch Kriegszuge besonders gefahrdeten Grenzfestungen ehe sie weiterfuhrende Ordensamter ubernehmen durften Nach dem Dreissigjahrigen Krieg entwickelte sich in den Kommenden des Ordens eine rege Bautatigkeit 78 Schlosser oft verbunden mit bemerkenswerten Schlosskirchen und reprasentative Kommendenhauser wurden errichtet Solche Bauten entstanden in Ellingen Nurnberg Frankfurt Sachsenhausen Altshausen Beuggen Altenbiesen und an vielen anderen Orten Daneben entstanden zahlreiche neue reich ausgestattete Dorf und Stadtkirchen sowie profane Zweckbauten Territoriale Verluste und Umstrukturierungen im 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Sudportal der gotischen Leechkirche in GrazDie Koalitionskriege infolge der Franzosischen Revolution wahrend des ausgehenden 18 Jahrhunderts waren Ursache fur eine weitere grosse Krise des Ordens Mit der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich gingen die Balleien Elsass und Lothringen vollstandig Koblenz und Biesen zu grossen Teil verloren Der Frieden von Pressburg mit Frankreich nach der schweren Niederlage der osterreichisch russischen Koalition bei Austerlitz gegen Napoleon 1805 verfugte dass die Besitzungen des Deutschen Ordens und das Amt des Hoch und Deutschmeisters erblich an das Haus Osterreich also Habsburg ubergehen sollten 79 Das Amt des Hochmeisters und mit ihm der Orden wurden in die Souveranitat des Kaiserreichs Osterreich integriert Kaiser Franz I von Osterreich liess den nominellen Status des Ordens jedoch weiterhin bestehen Hochmeister war zu diesem Zeitpunkt sein Bruder Anton Viktor von Osterreich Der nachste Schlag erfolgte mit dem Ausbruch eines neuen kriegerischen Konfliktes im Fruhjahr 1809 Am 24 April erklarte Napoleon nach dem Einmarsch der Osterreicher in das Konigreich Bayern infolge des Funften Koalitionskrieges den Orden in den Rheinbundstaaten fur aufgelost Der Ordensbesitz wurde an die Fursten des Rheinbundes abgetreten Napoleon bezweckte auf diesem Wege den Kriegseinsatz seiner Verbundeten im Krieg gegen die Koalition materiell zu entschadigen sowie die Fursten somit enger an das franzosische Kaiserreich zu binden Dem Orden verblieben jetzt nur noch die Besitzungen in Schlesien und Bohmen sowie die Ballei Osterreich mit Ausnahme der an die illyrischen Provinzen abgetretenen Kommenden um Krain Die Ballei An der Etsch in Tirol war an die franzosischen Vasallen Konigreiche Bayern und das 1805 aus der Cisalpinischen Republik Napoleons hervorgegangene Konigreich in Nordostitalien gefallen Im Rahmen der Sakularisation im fruhen 19 Jahrhundert verlor der Orden die meisten seiner Gebiete obwohl er im Reichsdeputationshauptschluss noch als Souveran anerkannt worden war 80 81 Aber schon im Jahr 1805 wurde in Artikel XII des Friedens von Pressburg festgelegt dass Die Wurde eines Grossmeisters 82 des deutschen Ordens die Gerechtsame Domainen und Einkunfte demjenigen Prinzen des kaiserlichen Hauses welches Se Majestat der Kaiser von Deutschland und Oesterreich ernennen wird in der Person und in gerader mannlicher Linie nach dem Erstgeburtsrechte erblich uberlassen werden sollten Der Orden war damit ein Teil Osterreichs bzw der Habsburgermonarchie geworden Zwar fielen als Folge des Wiener Kongresses 1815 die Balleien Krain und Tirol zu Osterreich und somit in den Verfugungsbereich des Ordens eine Wiederherstellung der vollen Souveranitat des Ordens war aber angesichts der nun unzureichenden Vermogenswerte nicht mehr moglich Im Jahr 1834 verzichtete Franz I erneut auf alle Rechte aus dem Pressburger Frieden und setzte den Orden wieder in seine alten Rechte und Pflichten ein der Orden wurde durch Kabinettsorder vom 8 Marz 1843 juristisch zu einem selbstandigen geistlich militarischen Institut unter der Bande eines kaiserlichen unmittelbaren Lehens 83 Es bestanden nur noch die Ballei Osterreich das Meistertum in Bohmen und Mahren sowie eine kleine Ballei in Bozen Nach dem Untergang der Donaumonarchie in der Folge des Ersten Weltkrieges wurde der Orden in den Nachfolgestaaten der Vielvolkermonarchie zunachst als Kaiserlich Habsburger Ehrenorden betrachtet Deshalb erwogen die verantwortlichen Behorden eine Beschlagnahmung des Ordensvermogens als nominelles Eigentum des Habsburger Kaiserhauses Aus diesem Grund verzichtete Hochmeister Erzherzog Eugen von Osterreich Teschen 1923 auf sein Amt Er liess den Ordenspriester und Bischof von Brunn Norbert Johann Klein zum Koadjutor wahlen und dankte gleichzeitig ab Diese Zasur erwies sich als erfolgreich Bis Ende 1927 erkannten die Nachfolgestaaten der Donaumonarchie den Deutschen Orden als geistlichen Orden an Der Orden umfasste noch die vier Balleien spater Provinzen genannt im Konigreich Italien in der Tschechoslowakischen Republik in der Republik Osterreich und im Konigreich Jugoslawien 84 Am 6 September 1938 erliess die nationalsozialistische deutsche Reichsregierung ein Dekret zur Auflosung des Deutschen Ordens 85 Im selben Jahr wurde der Deutsche Orden infolge dieses Dekretes im an das Deutsche Reich als Ostmark angegliederten Osterreich aufgelost 1939 kam das gleiche Edikt in der vom Deutschen Reich annektierten sogenannten Rest Tschechei dem Reichsprotektorat Bohmen und Mahren zur Anwendung 85 Im italienischen Sudtirol gab es bis 1945 ideologisch begrundete Ubergriffe ortlich ansassiger Faschisten auf Einrichtungen und Mitglieder 85 Im Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen beziehungsweise dem Konigreich Jugoslawien 1918 1941 wurde der Orden in den zwanziger und dreissiger Jahren geduldet Im Zweiten Weltkrieg dienten seine zumeist im slowenischen Gebiet angesiedelten Besitzungen als Lazarett Nach 1945 wurden Mitglieder des Deutschen Ordens in der Foderativen Volksrepublik Jugoslawien nicht zuletzt infolge des Namens aufgrund der Kriegs und Nachkriegsereignisse verfolgt Im Zuge der 1947 hier erfolgenden Aufhebung aller geistlichen Orden sakularisierten die jugoslawischen Staatsorgane das Eigentum des Deutschen Ordens und verwiesen seine Mitglieder des Landes 86 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Osterreich 1947 das Aufhebungsdekret von 1938 staatsrechtlich annulliert und das verbliebene Vermogen dem Orden zuruckerstattet 86 Auch aus der Tschechoslowakei wurden die Angehorigen des Ordens ausgewiesen In Darmstadt grundeten diese Ordensmitglieder 1949 einen Konvent der 2014 aufgegeben wurde Fur Ordensschwestern wurde 1953 in Passau im ehemaligen Augustiner Chorherrenstift St Nikola ein Mutterhaus geschaffen Juristisch betreut wurde der Schwesternanteil des Ordens in Passau von Franz Zdralek 87 1957 erwarb der Orden in Rom ein Haus als Sitz des Generalprokurators das zugleich als Pilgerhaus dient 1970 und 1988 wurden die Ordensregeln auch im Hinblick auf eine bessere Partizipation der weiblichen Mitglieder modifiziert 88 Der Deutsche Orden in der Gegenwart BearbeitenHeute ist der Deutsche Orden mit dem offiziellen Titel Orden der Bruder vom Deutschen Haus St Mariens in Jerusalem ein geistlicher Orden Aktuell hat er etwa 1000 Mitglieder rund 100 Priester 200 Schwestern und 700 Familiaren Die raumlichen Bezirke des Ordens werden als Provinzen bezeichnet Sie besitzen eigene Provinzialate welche man als Regionalverwaltungen des Ordens verstehen kann Diese befinden sich fur Deutschland in Weyarn fur Osterreich in Wien fur Sudtirol Italien in Lana fur Slowenien in Laibach und fur Tschechien und die Slowakei in Troppau Die deutsche Ordensprovinz ist als Korperschaft des offentlichen Rechts organisiert Entsprechend seinem ursprunglichen Ideal den hilfsbedurftigen Menschen um Christi willen in selbstloser Liebe zu dienen 89 betatigt sich der Orden heute karitativ und im Bildungsbereich Schwerpunkte bilden die Bereiche Alten und Behindertenhilfe sowie die Suchthilfe In Deutschland betreiben die ca 3000 Mitarbeiter der Ordenswerke 60 gemeinnutzige Einrichtungen darunter 10 Fachkliniken fur Suchtrehabilitation 90 Daneben unterhalt er Gastehauser in Wien 91 Rom 92 und Gumpoldskirchen 93 Daruber hinaus sind Ordenspriester als Pfarrer in verschiedenen Pfarreien eingesetzt Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung der ordenseigenen Geschichte 94 Seit 1966 gibt der Orden unter staats und konfessionsubergreifender Mitarbeit von Autoren die inzwischen 60 bandige Buchreihe Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens heraus 95 1999 kam es in der Deutschordensprovinz Deutschland infolge von Missmanagement zu eklatanten finanziellen Engpassen in deren Folge die Provinz im November 2000 ihre Zahlungsunfahigkeit erklaren musste Durch die Einsetzung einer neuen Leitung 96 wurde eine Liquidation der Korperschaft des offentlichen Rechts im Einvernehmen mit den Glaubigern in letzter Instanz abgewendet 97 98 Insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten des Deutschen Ordens Anfang 2001 auf ca 364 Millionen DM gegenuber den Banken 99 Ordensleitung Bearbeiten Hochmeister nbsp Generalrat Generalprokurator Generalsekretar Generalokonom Generalassistentin Kommission fur Liturgie des Deutschen Ordens Kommission fur Eigenrecht im Deutschen Orden Quelle 100 Generalrat Mitglieder sind neben dem Hochmeister der Generalprokurator vier aus den Provinzen gewahlte Generalrate der Generalsekretar der Generalokonom neben der Generalassistentin eine weitere Reprasentantin der Ordensschwestern sowie ein Sachverstandiger aus dem Familiareninstitut Alle zur Leitung des Ordens wichtigen Angelegenheiten werden vom Hochmeister mit seinem Rat auf turnusmassigen Generalratssitzungen beraten und entschieden Der Generalprokurator in Rom vertritt die Angelegenheiten des Deutschen Ordens beim Heiligen Stuhl Generalsekretar Administrativer Bevollmachtigter des Hochmeisters im Tagesgeschaft sowie Stellvertreter des Hochmeisters bei Unpasslichkeit Generalokonom Verantwortlich fur Finanzen und Logistik Die Generalassistentin vertritt die Schwestern aller Provinzen im Generalrat Als Vertreterin des Hochmeisters nimmt sie auch an den Konferenzen und Tagungen der Generaloberinnen teil und bespricht die dabei gefassten Beschlusse mit dem Hochmeister der die einzelnen Provinzoberinnen davon in Kenntnis setzt Die Generalassistentin nimmt nicht die Stelle einer Generaloberin im Sinne des Ordensrechts ein Ordenspriester und Laienbruder Bearbeiten Den ersten Zweig des Ordens bilden die Priester 101 Abkurzung hinter dem Namen OT fur Ordo Teutonicus Sie legen ein feierliches ewiges Gelubde Profess ab sind als Nachfolger der Ordensritter allein zur Leitung des Ordens berechtigt und vornehmlich in der Pfarrseelsorge tatig Zu diesem Zweig gehoren auch Laienbruder die ein einfaches ewiges Gelubde ablegen Die Konvente sind in funf Provinzen organisiert Deutschland mit Sitz im ehemaligen Augustiner Chorherrenstift in Weyarn und Konventen in Weyarn Frankfurt am Main Wetter und Maria Birnbaum bei Sielenbach 1998 wurde der deutschen Provinz vom Freistaat Bayern der Status einer Korperschaft des offentlichen Rechts verliehen Prior ist seit 2015 Pater Christoph Kehr Osterreich mit Sitz in Wien im Deutschordenshaus Sudtirol mit Sitz in Lana Prior ist Pater Arnold Wieland Tschechien Rad bratri domu Panny Marie v Jeruzaleme und Slowakei Rehola bratov domu Panny Marie Jeruzalemskej mit Sitz in Troppau mit Konvent in Topoltschan Slowenien Krizniski red v Sloveniji mit Sitz in Laibach 102 An der Spitze steht jeweils ein Provinzial der den Titel Prior oder Landkomtur fuhrt Ordensschwestern Bearbeiten Den zweiten Zweig bildet die Kongregation der Ordensschwestern 103 Sie legen die einfachen ewigen Gelubde ab Innerhalb des Ordens regeln sie ihre Angelegenheiten selbstandig und widmen sich der Kranken und Altenpflege Sie sind ebenfalls in funf Provinzen organisiert Deutschland mit Sitz in Passau 104 Osterreich mit Sitz in Friesach Italien mit Sitz in Lana Tschechien Milosrdne sestry Panny Marie Jeruzalemske Province sester und Slowakei Milosrdne sestry Panny Marie Jeruzalemskej Provincia sestier mit Sitz in Troppau Slowenien Sestre Krizniskega Reda SKR mit Sitz in Luttenberg Familiaren und Ehrenritter Bearbeiten Den dritten Zweig bildet das Institut der Familiaren Abkurzung hinter dem Namen FamOT auch Marianer genannt 105 Diese legen ein Versprechen kein Gelubde auf den Orden ab und regeln innerhalb des Ordens ihre Angelegenheiten ebenfalls selbstandig Bei feierlichen Anlassen tragen sie einen schwarzen Umhang mit dem Wappen des Deutschen Ordens an der linken Seite Sie gliedern sich in die Balleien Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main und den Komtureien An Isar Lech und Donau An der Donau Franken Am Oberrhein An Tauber Neckar und Bodensee An Rhein und Main An Rhein und Ruhr An Weser und Ems und An Elbe und Ostsee Osterreich mit den Komtureien An der Drau An Enns und Salzach und An Mur und Murz Die Komturei Am Inn und Hohen Rhein gehort seit Februar 2009 zur Ballei An der Etsch und im Gebirge 106 Ad Tiberim Italien An der Etsch und im Gebirge Sudtirol Ballivia in Bohemia Moravia et Silesia Tschechien und die selbstandige Deutschordensballei Alden Biesen in Belgien 107 Bekannte Familiaren sind oder waren beispielsweise Franz Josef Strauss oder Edmund Stoiber Eine besondere Kategorie innerhalb der Familiaren bildet die Klasse der Ehrenritter die auf zwolf Mitglieder beschrankt ist Sie tragen einen weissen Mantel mit dem Ordenswappen sowie das Ritterkreuz des Ordens am Halsband Bekannte Ehrenritter sind oder waren zum Beispiel Konrad Adenauer 108 Otto von Habsburg der Kardinal Joachim Meisner Koln 109 der Kardinal Christoph Schonborn Wien Peter Kohlgraf Mainz 110 der Erzbischof Stefan Hesse Hamburg Udo Arnold oder Carl Herzog von Wurttemberg 111 Generalprokurator in Rom Bearbeiten Der Generalprokurator in Rom vertritt die Angelegenheiten des Deutschen Ordens beim Heiligen Stuhl Sitz des Generalprokurator ist in der Via Nomentana 421 in Rom Alfred Bacher OT 1982 2012 112 Laurentius Meissner OT 2012 2022 Christian Blumel OT seit 2022 113 Organisatorische Strukturen des Ordens BearbeitenZeichen und Ornat Bearbeiten nbsp Mittelalterlicher Wappenschild des Deutschen Ordens nbsp Petschaft des Deutschen Ordens aus dem 14 JahrhundertDie Form des Ordenszeichens wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte vom einfachen Balkenkreuz zum schwarzen Tatzenkreuz auf weissem Grund Die Kleidung der Mitglieder des Ordens entsprach der jeweiligen Zeit seit der Grundung des Ordens ist der Weisse Mantel mit dem schwarzen Kreuz auf der rechten Seite vom Betrachter aus gesehen jedoch immer ein Wahrzeichen des Ordens Neben dem zu feierlichen Anlassen obligaten Mantel gehoren zur typischen Ordenskleidung heute fur die Geistlichen die Soutane Halskreuz und Brustkreuz Der Wahlspruch des Ordens lautet Helfen Wehren Heilen Innere Verfassung Bearbeiten Ursprunglich hatte der Orden fur seine militarischen Tatigkeiten die Regeln der Templer fur seine karitativ Tatigen die der Johanniter ubernommen Ab dem 13 Jahrhundert bildete der Orden 1244 von Papst Innozenz IV bestatigte Regeln aus die in einem sogenannten Ordensbuch 114 115 festgehalten wurden Die alteste erhaltene Abschrift eines Ordensbuches stammt aus dem Jahre 1264 Der Deutsche Orden pflegte ursprunglich eine eigene Form des Ritus der Liturgie In der Entstehungszeit feierten die Bruder den Gottesdienst nach dem Ritus der Kanoniker vom Heiligen Grab in Jerusalem Durch eine Approbation Papst Innozenz IV wurde die Liturgie der Dominikaner im Orden eingefuhrt Obwohl im Konzil von Trient die Beibehaltung dieser alten Liturgieform gestattet wurde setzte sich die Form der Tridentinischen Messe im Orden langsam durch und wurde 1624 endgultig ubernommen Seitdem gilt auch im Deutschen Orden der jeweils gultige romische Ritus der katholischen Kirche Als Patronin des Ordens gilt neben der Jungfrau Maria die 1235 heiliggesprochene Elisabeth von Thuringen Die Konstitution des Ordens auch Statuten genannt wurde und wird durch das Generalkapitel Grosskapitel beschlossen und fruher vom Kaiser heute vom Papst genehmigt Wichtige Beschlusse waren die Cronbergsche Konstitution auf dem Frankfurter Generalkapitel 1529 erlassen die Statuten des Deutschen Ritterordens 1840 von Kaiser Ferdinand I bestatigt die Regel der Konventsbruder des deutschen Hauses und Hospitals Unserer lieben Frau zu Jerusalem fur die dem Hochmeister unmittelbar unterstehenden Priesterkonvente von 1865 fur die neuen Priesterkonvente 1866 vom Kaiser anerkannt und 1871 von Papst Pius IX bestatigt Im Jahre 1929 approbierte das Grosskapitel des Deutschen Ordens die beiden uberarbeiteten Ordensregeln der Bruder und der Schwestern die beide am 27 November 1929 von Papst Pius XI bestatigt wurden 116 Die Deutschordensschwestern sind als Kongregation papstlichen Rechts dem Orden der Bruder beigeordnet Die Generalleitung liegt beim Hochmeister Vertreterinnen der Schwestern nehmen am Generalkapitel und am Generalrat teil Diese Form des Ordenslebens ist solitar in der romisch katholischen Kirche Nach vorlaufigen Approbationen wurden am 11 Oktober 1993 die Regeln der Bruder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem und die Lebensregeln der Schwestern vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem vom Apostolischen Stuhl bestatigt Beide waren nach den Weisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils bereits genehmigt worden und zuletzt auch den Normen des kirchlichen Gesetzbuches von 1983 angepasst Alle Satzungen des Ordens sind in Regeln und Statuten des Deutschen Ordens Das Ordensbuch Wien 2001 veroffentlicht Amter und Institutionen Bearbeiten Generalkapitel Bearbeiten Das Generalkapitel bildete ursprunglich die richtungsweisend beschlussfassende Versammlung aller Vollmitglieder des Ordens Ritter Priester Graumantler Da dies logistisch nicht moglich war beschrankte man sich auf Deputationen der einzelnen Kommenden und Balleien unter Vorsitz der jeweiligen Landmeister Ursprunglich als jahrlich durchzufuhrende Versammlung angestrebt trat in der Praxis ein Generalkapitel im Hoch und Spatmittelalter fast ausschliesslich zur Wahl der jeweiligen Hochmeister zusammen Die Beschlusse waren fur die Gebietiger des Ordens formal bindend 12 Hochmeister Bearbeiten Hauptartikel Hochmeister nbsp Heutiges Wappen der Hochmeister des Deutschen OrdensDer Hochmeister ist das hochste Amt im Deutschen Orden und untersteht nur dem Papst in Rom 117 118 Bis 1525 gewahlt durch das Generalkapitel hatte er im Heiligen Romischen Reich den Rang eines Geistlichen Reichsstandes In Preussen galt der Hochmeister bis 1466 zugleich als souveraner Landesfurst Dennoch muss er hierarchisch gesehen als Erster unter Gleichen betrachtet werden Das bedeutete dass er auf Intentionen und Verlangen der einzelnen Gruppierungen im Orden Rucksicht nehmen musste Inwieweit dies geschah hing eng mit der Personlichkeit des jeweiligen Hochmeisters zusammen 12 Von 1530 bis 1929 hiess das Amt umgangssprachlich Hoch und Deutschmeister Letzter Hoch und Deutschmeister war von 1894 bis 1923 der k u k Feldmarschall Erzherzog Eugen von Osterreich aus dem Haus Habsburg Als 65 Hochmeister des Ordens wurde am 25 August 2000 Bruno Platter gewahlt er empfing durch den Bischof von Bozen Brixen Wilhelm Egger am 29 Oktober 2000 die Abtsbenediktion Zum derzeitigen 66 Hochmeister des Ordens wurde am 22 August 2018 Frank Bayard gewahlt 119 Siehe auch Liste der Hochmeister des Deutschen Ordens Grossgebietiger Bearbeiten Hochmeister nbsp Generalkapitel Grosskomtur Magnus Commendator Ordensmarschall Summus Marescalcus Grossspittler Summus Hospitalarius Ordenstressler Summus Thesaurarius Ordenstrappier Summus Trappearius Quellen 120 121 Fur den Bereich des ganzen Ordens waren bis 1525 die vom Hochmeister selbst bestimmten sogenannten Grossgebietiger zustandig Ihre jeweiligen Amtssitze befanden sich in Preussen Neben administrativen Aufgaben nahmen die Grossgebietiger auch reprasentative Pflichten bei der Landesverwaltung wahr und erfullten haufig wichtige diplomatische Missionen im Dienste des Hochmeisters Es existierten bis 1525 funf amtsspezifische Grossgebietiger Grosskomtur Stellvertreter des Hochmeisters zu Marienburg Hatte die Aufsicht uber den Ordensschatz und alle Vorrate Insbesondere unterstand ihnen die Firmarie Altersheim und das Kriegswesen der Marienburg Daneben kontrollierte er die Rechnungslegung des Tresslers und fuhrte das Schuldenregister des Ordens Ausserdem vertrat er den Hochmeister bei langerer Krankheit oder Abwesenheit Ordensmarschall seit 1330 zugleich Komtur von Konigsberg War zustandig fur das Kriegswesen Burgen Kriegsgerat Waffenherstellung Pferde und Wagen und fuhrte im Kriegsfall das Ordensheer Grossspittler zu Elbing Leitete das Krankenpflege und das gesamte Spitalwesen im Machtbereich des Ordens Im Spatmittelalter wurde es ein reprasentatives Ehrenamt Ordenstressler zu Marienburg Verwaltete das Finanzwesen Ordenstrappier zu Christburg Sein Zustandigkeitsbereich fur die Beschaffung und Verteilung aller Kleidung unter den Bedingungen des Mittelalters sehr wichtig Spater reduzierte sich die Bedeutung auf ein blosses Ehrenamt Die deutschsprachigen Bezeichnungen fur die Amter der Grossgebietiger stammen ursprunglich aus der Organisationsform des Templerordens Landmeister Bearbeiten Landmeister war ein hohes Amt und Titel im Deutschen Orden Der Landmeister war eine Stellung zwischen dem Hochmeister und den Landkomturen der Balleien Einem Landmeister unterstanden im Reich die Balleien in Preussen und Livland jeweils die Kommenden So galt der Landmeister faktisch als Stellvertreter des Hochmeisters Die Landmeister konnten diese autonome Funktion schon bald erweitern so dass auch der Hochmeister nicht mehr gegen ihre Intentionen entscheiden konnte Sie wurden von den regionalen Kapiteln gewahlt und vom Hochmeister lediglich bestatigt In der Mitte des 15 Jahrhunderts sprach man zu den Zeiten des Niedergangs der Ordensherrschaft in Preussen sogar bereits von den drei Zweigen des Ordens wobei dem Hochmeister nur noch die gleichgestellte Rolle des Landmeisters von Preussen zukam Innerhalb des Ordens gab es zunachst drei spater nur noch zwei Landmeister Fur Deutschland und Italien fungierte der Deutschmeister sowie ein Landmeister in Livland Das Amt des Landmeisters von Preussen wurde 1309 infolge der Verlegung des Hauptsitzes nach Preussen durch den Hochmeister aufgelost Der letzte in Elbing residierende Landmeister von Preussen war Heinrich von Plotzke Nach der Reformation und der Auflosung des Hochmeisteramtes in Preussen wurde der Deutschmeister zugleich Administrator des Hochmeistertums und seine Kompetenzen auf Preussen erweitert was sich in der Praxis nur als formeller Akt erwies Der bedeutendste Landmeister in Livland war Wolter von Plettenberg Er blieb wie seine Nachfolger bis 1561 katholisch Aber unter ihm setzte sich in Livland unter Deutschbalten Esten und Letten die Reformation durch Der evangelische Glaube blieb bis heute in den Staaten Estland und Lettland erhalten Mitte des 16 Jahrhunderts ging auch Livland verloren So fand das Amt eines Landmeisters in der Folge faktisch sein Ende da der verbliebene Landmeister als Hoch und Deutschmeister die Funktionen des Hochmeisteramtes ausfullte Hochmeister nbsp Generalkapitel Deutschmeister Magister Germaniae Liste der Deutschmeister Landmeister in Livland Magister Livoniae Liste der Landmeister in Livland Landmeister von Preussen Magister Prusciae bis 1309 Liste der Landmeister von PreussenQuellen 120 121 Landkomtur Bearbeiten Der Landkomtur war der Leiter einer Ballei In einer Ballei waren verschiedene Kommenden zusammengefasst Einige der deutschen Balleien hatten den Rang von Reichsstanden und rangierten in der Matrikel des Reiches in der Gruppe der Pralaten Mit der Umwandlung des Ordens in einen Klerikerorden gingen die Balleien des Ordens in den Provinzen Prioraten des heutigen klerikalen Deutschen Orden auf deren Provinzial sich Prior nennt In seiner Amtsfuhrung wurde der Landkomtur unterstutzt von einem Ratsgebietiger Das war ein Ritterbruder der aus dem Kreis der Ritterbruder einer Ballei gewahlt wurde Der Ratsgebietiger hatte ein Mitspracherecht bei Ordensaufnahmen Versetzungen und der Vergabe von Kommenden 122 Komtur Bearbeiten Der Komtur war der Leiter einer Niederlassung des Ordens einer Kommende Er ubte alle Verwaltungsbefugnisse aus und beaufsichtigte die seiner Deutschordenskommende unterstellten Vogteien und Zehnthofe Eine Kontrolle war durch sogenannten Amterwandel bei dem bei turnusgemasser Aufgabe des Amtes eine Generalinventur erfolgte sowie durch Visitationen gegeben 12 Bis in das 19 Jahrhundert hinein hiessen die Ordenskonvente des Ordens Kommenden In diesen Verwaltungseinheiten lebten sowohl Ritterbruder wie auch Priesterbruder Unter Leitung des Komturs formte sich in den Kommenden ein klosterliches Leben mit Chorgebet Erst nach der Reformation loste sich im Deutschen Orden das gemeinschaftliche Leben auf und die Kommenden wurden zu reinen Einkommensquellen der Ritterbruder des Ordens welche fur gewohnlich im Militardienst eines Landesherren standen Die Grosse der Kommenden war sehr unterschiedlich Im Gegensatz zu den Kommenden in Preussen waren die im Deutschen Reich kleiner und bestanden schon im 13 Jahrhundert nur aus einem Komtur zwei bis sechs Konventualen und einem Priester Mit der Umwandlung des Ordens in einen Klerikerorden wurden die Kommenden in Konvente gewandelt deren Leiter nun Superior der lateinischen Form von Oberer und nicht mehr Komtur genannt wird Weitere Amter Bearbeiten nbsp Imitat einer Munze des Deutschen Ordens Moneta Dominorum Prussiae Kanzler des Hochmeisters und Kanzler des Deutschmeisters Der Kanzler verwahrte Schlussel und Siegel und war Protokollant bei Ordenskapiteln Munzmeister in Thorn 1246 verlieh Kaiser Friedrich II dem Orden das Recht zur Pragung eigener Munzen den so genannten Moneta Dominorum Prussiae Schillingen Pfundmeister in Danzig Das Pfundgeld war ein von der Hanse eingefuhrter Zoll Generalprokurator als Vertreter des Ordens beim Vatikan Grossschaffer Mit besonderen Vollmachten ausgestattete Handelsbeauftragte des Ordens in Preussen mit Sitz in Marienburg und Konigsberg Ordensmarschall der fur das Kriegswesen des Ordens zustandig war Innerhalb einer Kommende konnte es weitere Amter geben 123 124 die jedoch nicht zu allen Zeiten oder in allen Kommenden bestanden Hauskomtur 125 Pfleger Ratsgebietiger 125 Baumeister gab es in den Balleien Elsass Burgund und Franken 125 Karwansherr 126 127 Schaffer Kuchenmeister 125 Kellermeister 125 Uberreiter 125 so uber die einkunfte der landguter bestellt 128 Trappierer 125 Verwaltungsstruktur in der Mitte des 14 Jahrhunderts Bearbeiten Generalkapitel nbsp nbsp nbsp Ratsgebietiger Hochmeisterlicher Rat Hochmeister nbsp Kanzlei des Hochmeisters Grosskomtur Magnus Commendator Ordensmarschall Summus Marescalcus Grossspittler Summus Hospitalarius Ordenstressler Summus Thesaurarius Ordenstrappier Summus Trappearius Grossschaffer Marienburg Grossschaffer Konigsberg Komtur Preussen Komtur Preussen Deutschmeister Magister Germaniae Landmeister in Livland Magister Livoniae Komtur Livland Komtur Livland Landkomtur Landkomtur Komtur im Reich Komtur im Reich Hauskomtur Pfleger Vogt KarwansherrTrappiererKellermeisterKuchenmeisterWachhauptmannGesindemeisterFischmeisterQuellen 120 121 Hauptsitze und Archive des Ordens Bearbeiten nbsp Ordensburg MarienburgDer ursprungliche Sitz des Hochmeisters und damit zugleich des Ordens war dessen Spital in Akkon 1220 erwarb der Orden die Burg Montfort die nach ihrem Wiederaufbau Sitz des Hochmeisters wurde 1271 wurde die Burg von den Mamluken erobert der Hochmeister kehrte nach Akkon zuruck Nach dem Fall Akkons im Jahr 1291 wurde unter dem Hochmeister Konrad von Feuchtwangen zunachst Venedig Hauptsitz ab 1309 dann unter dem Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen die Marienburg Nach deren Verlust wurde 1457 Konigsberg Hauptsitz des Ordens Ab 1525 27 war zumeist Mergentheim offizieller Amtssitz des Hoch und Deutschmeisters Nachdem der Orden durch die Bestimmungen des Friedens von Pressburg seine Souveranitat verloren hatte befand sich die zentrale Residenz des Ordens von 1805 bis 1923 in Wien Der damalige Koadjutor und spatere Hochmeister Norbert Johann Klein verlegte 1923 den Sitz nach Freudenthal Seit 1948 ist der Sitz des Hochmeisters wieder in Wien Das Deutschordenshaus in Wien hinter dem Stephansdom gelegen ist zugleich Sitz des Deutsch Ordens Zentralarchivs und der fur die Offentlichkeit zuganglichen Schatzkammer des Deutschen Ordens 129 Die vollstandig erhaltenen Urkunden des Preussischen Staatsarchivs Konigsberg aus der Zeit des Ordensstaates befinden sich im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz 130 Die Urkunden aus Mergentheim sind im Staatsarchiv Ludwigsburg 131 Weitere Akten befinden sich im Landesarchiv Nordrhein Westfalen 132 und im Staatsarchiv Nurnberg Das Land Baden Wurttemberg und die Stadt Bad Mergentheim sind die Trager des Deutschordensmuseums in Bad Mergentheim Am 4 Juli 2014 wurde in Wurzburg die Forschungsstelle Deutscher Orden eingerichtet nbsp Wien nbsp Bad MergentheimQuellenlage und fruhe Historiographie BearbeitenDie Quellenlage zum Orden und der Geschichte der betroffenen Regionen ist aufgrund zweier Tatsachen als gut zu bezeichnen Da die Gebiete des Ordensstaates im Vergleich zu vielen ubrigen deutschen Regionen weniger von Verwustungen betroffen waren z B im Laufe des Dreissigjahrigen Krieges des Siebenjahrigen Krieges oder der Napoleonischen Kriege konnten die meisten Archivbestande die Jahrhunderte relativ unbeschadet uberstehen 133 Die moderne fortgeschrittene Schriftlichkeit der Verwaltungspraxis des Ordens hat umfangreiche systematisch zusammengestellte Urkundenbestande Inventarlisten Rechnungen und andere Quellen erzeugt wie sie in mittelalterlicher Zeit in keinem anderen deutschen Land anzutreffen sind Sehr ausfuhrlich ist auch die Korrespondenz der jeweiligen Hochmeister Daneben betreffen auch die Aufzeichnungen von Stadten Klostern und Domstiften teilweise die Geschichte des Ordens 134 Aus der Fruhzeit des Ordens bis zum Anfang des 14 Jahrhunderts existieren fast keine chronikalen Quellen Umso reichhaltiger ist die urkundliche Uberlieferung z B von Schenkungen oder der Gewahrung von Privilegien durch den Papst Trotzdem lasst sich die Eroberung des Landes mithilfe zeitgenossischer Zeugnisse fast nicht beschreiben 135 Von 1324 bis 1331 schrieb der Priesterbruder Peter von Dusburg das Chronicon Prussiae Er berichtete von den Anfangen des Ordens in Preussen dem Kampf gegen die Prussen von deren Glauben und von ihren Gewohnheiten Das meiste was von der Fruhzeit des Ordens bekannt ist beruht auf seinem Werk das wiederum aus einer verlorengegangenen Fassung der im 19 Jahrhundert gefundenen Narratio de primordiis Ordinis Theutonici 136 als Quelle schopfte Nikolaus von Jeroschin ubertrug dieses lateinische Chronicon Prussiae spater im Auftrag Luthers von Braunschweig in Versform ins Deutsche 137 Gegen Ende des 15 Jahrhunderts zeichneten sich mit dem Humanismus erste Ansatze eines starkeren Interesses fur die Geschichtswissenschaft ab Seit 1517 schrieb der Dominikaner Simon Grunau seine umfangreiche Preussische Chronik Da die quellenkritische Methode noch unbekannt war erfand Grunau kurzerhand Urkunden und spekulierte wo er nichts Genaueres wusste Seine Schriften sind von einem negativen Standpunkt gegenuber dem Orden gepragt 138 Grunau ausserte sich ausfuhrlich uber seine Quellen und deren Zuganglichkeit Er wurde spater von anderen Historikern die ihn allerdings auch als zu sehr im polnischen Sinne schreibend kritisierten als Quelle verwandt Caspar Schutz verfasste 1592 im Auftrag Albrechts von Brandenburg die mehrbandige Historia rerum Prussicarum Christoph Hartknoch beschrieb 1679 in seinem Geschichtswerk Altes und Neues Preussen sowohl die heidnische als auch die durch den Orden gepragte Zeit Zwischen 1722 und 1725 erschien die neunbandige Geschichte der preussischen Lande von Gottfried Lengnich Johannes Voigt verfasste zwischen 1827 und 1829 eine neunbandige Geschichte Preussens Seine Darstellung beruhte erstmals auf systematischer Auswertung originaler Quellen vor allem Urkunden und Akten Voigts Arbeiten zur Geschichte Preussens waren bahnbrechend und gelten auch heute noch als Standardliteratur Neuzeitliche Rezeption Bearbeiten nbsp Der letzte Kreuzritter romantische Rezeption des Deutschrittertums im 19 Jahrhundert Gemalde von Carl Friedrich LessingDie geschichtswissenschaftliche Rezeption des Deutschen Ordens befasste sich im 19 und in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zumeist nur mit der Prasenz des damaligen Ritterordens im Baltikum der Deutschordensstaat wurde mit dem Orden selbst gleichgesetzt So fanden die Eigenheiten des Ordens als Trager der Administration nur geringe Berucksichtigung Als Ganzes blieb der im Reich fortbestehende Orden kaum beachtet Eine Aufarbeitung seiner Geschichte und Strukturen setzte in Deutschland und international erst nach 1945 ein Erforschung und Interpretation der Geschichte des Ordens waren dabei in Deutschland Polen und Russland abhangig von den jeweiligen Regierungen Regimes extrem unterschiedlich stark national oder sogar nationalistisch gepragt und oft wenig auf die reale Geschichte des Ordens bezogen 139 Deutsch polnische Kontroversen Bearbeiten Eine kontroverse Bewertung des Deutschen Ordens begann in den ersten Dekaden des 19 Jahrhunderts mit der Wiederentdeckung und Romantisierung des Mittelalters einerseits der Besetzung und andauernden Teilung Polens andererseits Dies mundete ab 1850 in einen stellvertretenden Kulturkampf 140 Die Auseinandersetzung nahm ihren Anfang zwischen polnischen Intellektuellen und preussisch deutschen Historikern Nach 1860 brachten sich offiziell auch polnische Geschichtsgelehrte ein Wahrend polnische Publikationen dem Orden unter anderem einen Genozid 141 an den Prussen und eine hemmungslose Eroberungspolitik unterstellten 142 stilisierten deutsche Historiker den Orden zum germanischen Kulturtrager Dieser Streit setzte sich auf deutscher Seite bis 1945 auf polnischer Seite in abgeschwachter Form bis 1989 fort Der polnische Historiker Tomasz Torbus charakterisiert die Kontroverse so Das Heranziehen des Deutschen Ordens in geisteswissenschaftlichen Fachern in der Propaganda und als Symbol in der aktuellen Politik lasst sich in Deutschland mit Unterbrechungen von der Reichsgrundung bis zum Zusammenbruch des NS Staates in Polen bis zum Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 nachverfolgen 143 Die erste Phase der Auseinandersetzung polnischer Intellektueller mit den Besatzern fand auf literarischem Gebiet statt Bereits 1826 veroffentlichte Adam Mickiewicz sein Versepos Konrad Wallenrod Der Autor verwendete hier ein historisches Gleichnis um Kritik an der restriktiven russischen Polenpolitik zu verschleiern und auf diesem Wege die russische Zensur zu umgehen Mickiewicz verlegte den polnisch russischen Konflikt ins Mittelalter und zeichnete ein dusteres Bild der deutschen Ordensritter anstelle der russischen Besatzer 144 Mitte des 19 Jahrhunderts verfasste der Lemberger Historiker Karol Szajnocha die Geschichtserzahlung Jagiello und Jadwiga die Generationen von Lesern die polnische Sicht auf den Konflikt mit dem Deutschen Orden nahebrachte 145 In Krzyzacy Kreuzritter von Henryk Sienkiewicz schliesslich das 1874 erschien wurden die Ordensritter durchweg damonisiert 146 Wojciech Ketrzynski eigentlich Adalbert von Winkler Mitbegrunder einer eigenstandigen polnischen Geschichtswissenschaft vertrat ab 1865 die Ansicht dass die deutsche Herrschaft den unterworfenen Slawen nichts als Elend und Unfreiheit gebracht habe Diese Sichtweise eines von krimineller Energie getriebenen und sich gewaltsam oder unter Ausnutzung der Naivitat lokaler slawischer Herrscher nach Osten dahinwalzenden Teutonismus fuhrte spater zu einer Interpretation der Ordenskriege als Volkermord bzw Ausrottung in der nationalistisch polnischen Publizistik wytepienie in Polnisch aber oft auch unubersetzt gelassen 147 nbsp In polnischen Darstellungen des 19 Jahrhunderts wurden die Ordensritter als mordlustig und grausam dargestellt Historiengemalde von Wojciech Gerson 1875 nbsp Polnische Experimentalgruppe mit Darstellung eines Deutschordensritters bei einer Reenactement Veranstaltung Sanok Mrzyglod 2010Insbesondere die Germanisierungspolitik in den preussischen Gebieten nach der Reichsgrundung 1871 stiess bei der polnischen Bevolkerung auf Widerstand Der zunehmende Nationalstolz orientierte sich auch an der Geschichte und verklarte vor allem die siegreiche Schlacht bei Tannenberg zum Mythos was sich im grossen Zulauf zu den Gedenkkundgebungen an Jahrestagen der Schlacht zeigte Zugleich begann der Aufschwung der polnischen Historienmalerei die die ruhmreichen Episoden der polnischen Geschichte darstellte insbesondere die polnischen Siege uber den Deutschen Orden So stilisierte das uberdimensionale Gemalde des bedeutendsten Reprasentanten dieses Genres Jan Matejko die Schlacht bei Tannenberg zum Triumph uber den Deutschen Orden und das anmassende Deutschtum Historisierend ist auch der Roman Krzyzacy dt Titel Die Kreuzritter von Henryk Sienkiewicz der in viele Sprachen ubersetzt wurde und den Deutschen Orden durch das moralisch abstossende Auftreten seiner Reprasentanten negativ beschrieb Nach der Errichtung der Zweiten Polnischen Republik 1918 nahmen sich polnische Geschichtswissenschaftler verstarkt der Geschichte des Deutschen Ordens an Veroffentlichungen stellten die Authentizitat des Vertrages von Kruschwitz und die Legitimation der Ritter des Ordens im Baltikum in Frage Das Vorgehen der Ordensritter bei der Missionierung der Prussen wurde unter Berufung auf den preussischen Historiker Heinrich von Treitschke als Volkermord 148 betrachtet und die Besetzung Pommerellens 1308 mit der Okkupation angestammten polnischen Bodens gleichgesetzt Vereinzelte 149 meist popularwissenschaftliche und im Rahmen der deutsch polnischen Spannungen des 20 Jahrhunderts auftretende Versuche das Verschwinden der Prussen unter dem neuzeitlichen Begriff des Volkermordes zu subsumieren werden von der Forschung heutzutage meist als ahistorisch sachlich nicht begrundbar und quellenmassig nicht belegbar zuruckgewiesen 150 So sind genaue Zahlen uber den Anteil der direkt im Kampf umgekommenen oder erst spater abgewanderten Prussen sowie die Grunde fur die Aufgabe von Sprache und Identitat nicht verfugbar Auch kann keine bewusste und planmassig durchgefuhrte Ausrottung 151 seitens des Ordens konstatiert werden 152 Nach der fast sechsjahrigen Besetzung Polens und dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte die polnische Propaganda die Niederlage des nationalsozialistischen Deutschland mit dem Sieg von Tannenberg gleich Grunwald 1410 Berlin 1945 hiess es auf einem Plakat 153 In der Zeit des Kalten Krieges galt der Deutsche Orden offiziell als Symbol der Furcht vor einer Grenzrevision durch die in die NATO integrierte Bundesrepublik Deutschland Bereits in den 1950er Jahren verglichen die polnischen Kommunisten die vorgeblich expansionslusternen Ordensritter mit der als revanchistisch eingestuften Bundesrepublik Deutschland 154 Die Anbindung der kommunistischen Volksrepublik Polen an die Sowjetunion wurde in die Tradition eines panslawischen Bundnisses gegen den so genannten deutschen Drang nach Osten gestellt und die polnisch nationale Geschichte zur Legitimierung der eigenen Herrschaft genutzt 155 Der polnische Historiker Janusz A Majcherek schreibt hierzu Dies ist eine der in der polnischen Ikonographie am meisten mystifizierten und propagandistisch ausgebeuteten Perioden Den Film Die Kreuzritter und das Gemalde Die Schlacht bei Tannenberg kennen nicht nur alle Polen sie gehoren auch zu den am starksten eingepragten Mustern ihres kollektiven historischen Selbstverstandnisses Man muss daher endlich zugeben dass Sienkiewiczs Roman und Matejkos Gemalde rein propagandistische sic Werke sind und der Film von Alexander Ford ein Beispiel fur ein in heroisch martyrologischem Ton gehaltenes nationalistisches Kino das zu kommunistischen Zeiten in allen Landern dieses Systems propagiert wurde Janusz A Majcherek 156 Nach 1972 kam es im Rahmen der auf Entspannung abzielenden Ostpolitik Willy Brandts und seiner Nachfolger zu vermehrten Kontakten zwischen deutscher und polnischer Seite die 1977 in einer gemeinsamen UNESCO Schulbuchkommission mundeten Mit den von diesem Gremium erbrachten Relativierungen in der gegenseitigen Geschichtsbewertung wurde auch von polnischer Seite zunehmend die Prasenz des Deutschen Ordens in objektiverem Kontext bewertet 157 Das Gedenken an den Sieg uber den Orden im Jahr 1410 ist in Polen bis heute lebendig So wurde seitens der polnischen Boulevardpresse wiederholt versucht mit knappen Anspielungen an die Schlacht bei Grunwald unterschwellige antideutsche Ressentiments zu bedienen 158 Wahrend der Fussball Europameisterschaft 2008 vor einem Vorrundenspiel zwischen der deutschen und polnischen Nationalmannschaft stellte die polnische Boulevardzeitung Fakt die zur deutschen Springer Verlagsgruppe gehort den besiegten Kapitan der deutschen Fussballnationalmannschaft Michael Ballack im Ordensmantel und Pickelhaube dar 159 Solch provokative Methoden der Geschichtsdarstellung 160 gehoren im heutigen Polen zur Ausnahme Jedes Jahr findet am Samstag um das historische Datum der Schlacht bei Tannenberg im Juli des Jahres 1410 auf dem historischen Schlachtfeld eine Reenactmentveranstaltung zum Gedenken an die damaligen Ereignisse statt Dabei sind auch deutsche Gruppen vertreten die dieses Ereignis zur Volkerverstandigung und zum freundschaftlichen Austausch mit den polnischen und litauischen ehemaligen Feinden nutzen Im Jahr 2010 war im Rahmen der 600 Jahr Feier der Schlacht auch Hochmeister Bruno Platter anwesend der eine Rede hielt und einen Kranz niederlegte 161 Der russische Blick Bearbeiten nbsp Russischer Krieger besiegt einen Deutschordensritter Kupferrelief aus Leningrad um 1980In Russland geschah die Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Geschichte unter besonderen Vorzeichen Ausgangspunkt war hierbei die direkte Konfrontation mit den Ordensrittern im nordlichen Baltikum die 1242 in der Schlacht auf dem Peipussee gipfelte 162 Schon im Mittelalter stilisierten russische Chroniken dieses in der Einschatzung moderner Historiker grossere Scharmutzel 163 zur Entscheidungsschlacht zwischen romisch katholischer Kirche und russischer Orthodoxie 164 Durch diese Deutung der Geschichte konnten auch die Niederlagen der russischen Furstentumer gegen die Mongolen der Goldenen Horde kaschiert werden 165 Allerdings war der erbitterte Widerstand der Russen gegen die Deutschen im Vergleich zu den Mongolen dadurch zu erklaren dass die Mongolen die russische Lebensweise und die Glaubensfragen nicht antasteten und lediglich Tributzahlungen forderten Der Deutsche Orden war dagegen ideologisch religios zur Bekehrung oder Vernichtung der orthodoxen Haretiker motiviert und wurde dabei vom Papsttum unterstutzt Eine nicht geringere Bedeutung als die Schlacht auf dem Peipussee hatte der russische Sieg bei Wesenberg im Jahr 1268 Auch die Schlacht bei Tannenberg 1410 fand bei russischen Chronisten Beachtung da hier weissrussische Regimenter beteiligt waren Diesen Truppenteilen wurde von der russischen Geschichtsschreibung stets schlachtentscheidende Bedeutung zugemessen 166 In den 1930er Jahren gewann die Rezeption infolge der ideologischen Auseinandersetzungen zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich eine neue Dimension Der Deutsche Orden wurde als rucksichtsloser Aggressor auf russischem Terrain und als fruher Vorlaufer des Nationalsozialismus betrachtet 167 Bekanntes Beispiel fur eine kunstlerische Verarbeitung dieser Deutung ist der Film Alexander Newski des Regisseurs Sergej Eisenstein der im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 bis 1945 zur antideutschen Propaganda diente 168 Bis zum Ende der Sowjetunion blieb die Sicht auf den Deutschen Orden von dieser Geschichtsauffassung gepragt 169 Auch heute beharren nationalrussische Kreise auf der Deutung der Orden sei ein aggressives Instrument der romisch katholischen Kirche sowie der deutschen Feudalherren zur Eroberung russischen Bodens und der Vernichtung der russisch orthodoxen Kirche gewesen Rezeptionen in Osterreich Bearbeiten Unter Kaiser Leopold I wurde im Jahr 1696 durch die Benennung eines Regiments der kaiserlich habsburgischen Streitkrafte ein Bezug auf die Traditionen des Deutschen Ordens gepflegt der spater unter anderem durch das K u k Infanterie Regiment Hoch und Deutschmeister Nr 4 fortgesetzt wurde Im heutigen Bundesheer fuhrt das Jagerbataillon Wien 1 das den Beinamen Hoch und Deutschmeister tragt diese historische Linie fort Preussische und deutsche Perspektiven Bearbeiten nbsp Heinrich von TreitschkeDer Deutsche Orden wurde im protestantischen Preussen nicht zuletzt aufgrund des Dreizehnjahrigen Krieges mit den preussischen Standen in der Mitte des 15 Jahrhunderts distanziert bis negativ 170 betrachtet 171 Nationale Vereinnahmung nach 1815 Bearbeiten Erst infolge der napoleonischen Kriege setzte unter massgeblicher Beteiligung des Historikers Heinrich von Treitschke ein Umschwung ein 172 Der Orden verkorperte fortan die deutsche Mission im Osten und ubernahm in der Geschichtsschreibung die Rolle eines Kulturtragers gegen das Slawentum 173 Den Ordensstaat interpretierte Treitschke als festen Hafendamm verwegen hinausgebaut vom deutschen Ufer in die wilde See der ostlichen Volker und die Niederlage des Ordens bei Tannenberg gleichzeitig als Niederlage des Abendlandes gegen den barbarischen Osten Der Orden selbst verkorperte Zuge des deutschen Wesen die aggressive Kraft und die herrische gemuthlose Harte 174 Unter dem Eindruck der identitatsstiftenden Bewertung der Schlacht bei Tannenberg von 1410 auf polnischer Seite wurde Ende des 19 Jahrhunderts dazu ubergegangen den polnischen Gedenkfeiern eine deutsche Komponente entgegenzusetzen Folge war eine Glorifizierung des Ordens als Kolonisator des deutschen Ostens durch nationalistische Kreise im wilhelminischen Preussen Diese Sicht spiegelt sich in den Romanen Heinrich von Plauen sowie Der Burgermeister von Thorn von Ernst Wichert wider Der Historiker Adolf Koch behauptete 1894 Die Konige Preussens erheben sich auf den Schultern der Hochmeister des Deutschen Ordens 175 Weimarer Republik Bearbeiten nbsp Wahlplakat 1920 176 Aufgrund der territorialen Abtretungen vor allem in Westpreussen an den neugeschaffenen polnischen Staat entwickelte sich eine uberparteilich getragene Propaganda welche an die Deutschordenstradition dieser Gebiete anknupfte Die nunmehr vom Reich isolierte Lage Ostpreussens liess Assoziationen zum Deutschordensstaat als deutschem Bollwerk in der slawischen Flut erwachsen und Parallelen zur aussenpolitischen Lage des Ordensstaates im Jahre 1466 ziehen 177 Bei der Volksabstimmung in Ostpreussen im Abstimmungsbezirk Allenstein am 11 Juli 1920 wurde aufgrund von Grenzstreitigkeiten mit Polen uber die nationale Zugehorigkeit des sudlichen Ostpreussens abgestimmt Im Rahmen dieser Abstimmungen wurde von deutscher Seite intensiv an die Ostlandtradition des Deutschen Ordens erinnert 178 Ganze Strassenzuge wurden mit Ordenskreuzen auf Wimpeln und Fahnen geschmuckt In der Weimarer Republik bedienten sich etliche Freikorps im Osten des Ordenssymbols in ihren Abzeichen Beispiele hierfur sind der Grenzschutz Ost oder die Baltische Landeswehr Der neben dem Stahlhelm bedeutendste nationale Verband der Jungdeutsche Orden lehnte sich in Benennung Organisationsform und bei Amtstragerbezeichnungen unmittelbar an das Vorbild des Deutschen Ordens an 179 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Die Gestaltung des Mutterkreuzes in Gold lehnte sich stark an das Ordenskreuz anIn der Zeit des Nationalsozialismus war die Einstellung zum Deutschen Orden und seiner Vergangenheit auch innerhalb der Fuhrung zwiespaltig Das allgemeine Bewusstsein insbesondere Heinrich Himmler und Alfred Rosenberg pflegten das aus preussisch deutscher Sicht positiv besetzte Bild des Ordens aus dem 19 Jahrhundert 180 Adolf Hitler verherrlichte schon 1924 in seinem Buch Mein Kampf die Deutsche Ostsiedlung und entwickelte weitreichende Plane zu Eroberungen auf der Strasse der einstigen Ordensritter 181 Anlasslich der Beisetzung des 1934 verstorbenen Reichsprasidenten Paul von Hindenburg im Tannenberg Denkmal wurde der Verstorbene als kaiserlicher Feldherr in der Zweiten Schlacht bei Tannenberg 1914 geehrt die schon im Ersten Weltkrieg zur Revanche fur die Niederlage von 1410 erklart wurde 182 Dagegen hatte Himmler im Rahmen seiner Rassentheorien andere Vorstellungen Er wollte einen eigenen Deutschen Orden als Genspender eines neuen deutschen Weltreiches grunden wozu auch die neu geschaffenen Ordensburgen dienten Deshalb musste der rechtmassige sakrale Namenstrager verschwinden Im Jahr 1938 wurde der Orden dann durch ein Aufhebungsdekret aufgelost Im Reich gelang es dem Propagandaapparat von Joseph Goebbels die bisherige Bewusstseinstradition zu verdrangen und Platz fur einen neuen Ordensgedanken zu schaffen In Ostpreussen dem ehemaligen Kernland des Ordensstaates war diese Propaganda wenig erfolgreich So verband beispielsweise der Reichsarbeitsdienst in seinem Abzeichen fur den Gau 25 Hakenkreuz und Ordenskreuz 183 Wahrend des Zweiten Weltkrieges trug dieser Bestrebungen ungeachtet eine Panzer Abteilung der SS Panzergrenadier Division Nordland den Namen des Hochmeisters Hermann von Salza Nach 1945 Bearbeiten Nach 1945 nahm die Ruckschau auf den Ordensstaat in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund des Verlustes der Ostgebiete ab Eine Glorifizierung des Deutschen Ordens fand im Gegensatz zu den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr statt Das Thema war gesellschaftlich eher tabuisiert 184 Eine Ausnahme machten revanchistische Verbande Die Verbindungen zwischen den Vertriebenenverbanden und den historischen Kommissionen wie z B dem Herder Rat waren von Anfang an wenig ausgepragt Allerdings uberwog in der Ostforschung bis in die fruhen 1960er Jahre die Anzahl der Forscher welche programmatisch den traditionellen Nationalismus und historischen Abwehrkampf im Osten von volkischen Entgleisungen gereinigt und europaisch eingefarbt fortgefuhrt sehen wollten 185 Dies anderte sich in den fruhen 1960er Jahren bedingt auch durch einen Generationswechsel bei den Forschern 186 1985 wurde in Wien die Internationale Historische Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens gegrundet die den Orden unter ideengeschichtlichen regionalen und europaischen Fragestellungen untersucht In der DDR blieb das Bild des Ordens als Hort der Aggression sowie Revision Ein Militarlexikon von 1985 gibt die offizielle Lesart wieder Der blutbefleckte Orden existierte weiter und wurde schliesslich im 20 Jahrhundert zu einer vorwiegend karitativ tatigen kirchlichen Organisation umgewandelt Gegenwartig spielt er in Osterreich und der BRD eine Rolle als klerikal militaristischer Traditionsverband 187 Am 4 September 1991 gab die Bundesrepublik Deutschland anlasslich des Jubilaums eine Gedenkmunze 800 Jahre Deutscher Orden im Nennwert von 10 Deutschen Mark aus 188 Auch Briefmarken mit Motiven des Deutschen Ordens sind erschienen nbsp 10 00 DM Sonderpragung 1991 800 Jahre Deutscher Orden Bildseite nbsp 10 00 DM Sonderpragung 1991 800 Jahre Deutscher Orden Wappenseite nbsp Deutsche Briefmarke 800 Jahre Deutscher Orden Ebenfalls anlasslich des Jubilaums wurde 1990 eine Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg in Zusammenarbeit mit der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens unter dem Titel 800 Jahre Deutscher Orden eroffnet 189 Uber die Farben Preussens fanden die Farben des Deutschen Ordens Eingang in die Trikotfarben der deutschen Fussballnationalmannschaft Verwendung des Ordenswappens Bearbeiten Das vom Deutschen Orden im Wappen gefuhrte Schwarze Kreuz auf weissem Grund fand in spaterer Zeit von den preussischen und kaiserlichen Streitkraften als Hoheitsabzeichen und militarische Auszeichnung Verwendung Wahrend von der deutschen Wehrmacht das Kreuz in Form von einfach weiss umrahmten Balken genutzt wurde benutzt die Bundeswehr bis heute das traditionelle Symbol in abgewandelter Weise als stilisiertes weiss umrahmtes Tatzenkreuz 190 Das Ordenswappen wird beispielsweise auch als Geschwaderwappen des 7 Schnellbootgeschwaders der Deutschen Marine verwendet Die deutschen Marineoffiziere werden weiterhin an der Marineschule Murwik ausgebildet deren ab 1907 errichteter Bau in Flensburg Murwik der Marienburg nachempfunden ist Das Schulwappen zeigt den roten Burgbau mit dem schwarzen Kreuz auf weissem Grund im Hintergrund nbsp Eisernes Kreuz 1 Klasse EK I 1914 nbsp Balkenkreuz nbsp Das Tatzenkreuz Hoheitszeichen der Bundeswehr nbsp Wappen 7 Schnellbootgeschwader der Deutschen Marine nbsp Wappen der Marineschule Murwik nbsp Staffelwappen der 2 Kampfgeschwader 2 Wehrmacht Luftwaffe 1939Siehe auch BearbeitenListe der Hochmeister des Deutschen Ordens Grosskomtur des Deutschen Ordens mit Liste Ordensmarschall des Deutschen Ordens mit Liste Liste der Deutschmeister Liste der Landmeister in Livland Liste der Landmeister von Preussen Liste von Mitgliedern des Deutschen Ordens Liste von Bischofen des Deutschen Ordens Liste der Balleien des Deutschen Ordens Liste der Kommenden des Deutschen Ordens Liste von Pfarreien des Deutschen OrdensLiteratur BearbeitenZeitgenossische Chroniken Bearbeiten Peter von Dusburg Chronicon Terrae Prussiae um 1326 Nikolaus von Jeroschin Di Kronike von Pruzinlant Ubertragung des Chronicon Terrae Prussae ins Niederdeutsche mit Erganzungen um 1340 Hermann von Wartenberg Chronicon Livoniae um 1378 Peter Suchenwirt Von Herzog Albrechts Ritterschaft um 1377 umbenannt 1395 nach dem Tod des Herzogs zu Vom Zuge Herzog Albrechts selig Wigand von Marburg Chronica nova Prutenica in Fragmenten uberliefert um 1400 Johann von Posilge Chronik des Landes Preussen um 1420 Matthaeus Waissel Chronica Alter Preusscher Eifflendischer vnd Curlendischer Historien Von dem Lande Preussen vnd seiner Gelegenheit Item Von dem Anfang des Ordens der Ritterbrueder des Hispitals S Marien Deudtsches Hauses zu Jerusalem vnd Wie dieselben erstmals in Preussen gekomen sind Aus alten geschriebenen Historien ordendlich verfasset vnd menniglich zu nutz in den Druck gegeben Beschreibung der einzelnen Hochmeister Gedruckt zu Konigsberg in Preussen bey Georgen Osterbergern Anno 1599 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wigand von Marburg Nowa kronika pruska hrsg von Slawomir Zonenberg und Krzysztof Kwiatkowski Torun 2019 ISBN 978 83 65127 28 0 Ubersicht zur Chronistik des Orden bei Marcus Wust Studien zum Selbstverstandnis des Deutschen Ordens im Mittelalter Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Bd 73 Weimar 2013 ISBN 978 3 89739 771 2 Pascal Paul Schneller 800 Jahre Deutscher Orden an Ober Hochrhein und in der Schweiz 2021 191 Quelleneditionen Bearbeiten Theodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordensherrschaft Band 1 5 Hirzel Leipzig 1861 1874 Eduard Gaston von Pettenegg Die Urkunden des Deutsch Ordens Centralchives zu Wien In Regestenform herausgegeben Band 1 1170 1809 Prag Leipzig 1887 Google Books Klaus Scholz Dieter Wojtecki Peter von Dusburg Chronik des Preussenlandes Ubersetzung und Erlauterung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1984 ISBN 3 534 00604 6 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 25 Evalds Mugurevics Vartberges Hermana Livonijas Hronika Hermanni de Wartberge Chronicon Livoniae Die Livlandische Chronik Hermanns von Wartberge Latvijas Vestures Instituta Apgads Riga 2005 ISBN 9984 601 44 7 kommentierte Ubersetzung von Chronicon Livoniae Henrikas Latvis Hermanas Vartberge Livonijos kronikos Is lotynu kalbos verte įvada ir paaiskinimus parase Juozas Jurginis Mokslas Vilnius 1991 ISBN 5 420 00466 6 kommentierte Ubersetzung von Chronicon Livoniae P Pakarklis E Gudavicius A Nikzentaitis Hrsg Popieziu bules del Kryziaus zygiu pries prusus ir lietuvius XIII a Papstbullen bezuglich der Kreuzzuge gegen Pruzzen und Litauer im 13 Jahrhundert Mintis Vilnius 1987 Alois Primisser Peter Suchenwirt s Werke aus dem vierzehnten Jahrhunderte Ein Beytrag zur Zeit und Sittengeschichte Wallishausser Wien 1827 Nachdruck Wissenschaftliches Antiquariat Geyer Wien 1961 Digitalisat online Wissenschaftliche Literatur Bearbeiten Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Herausgegeben von Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Spurbuchverlag Baunach 2004 ISBN 3 88778 212 7 Werner Bergmann Otto Dickau Heinz Jurgen Kamp Geschichte und Quellen der Deutschordenskommenden im Ruhrgebiet am Beispiel der Kommende Welheim Von den Anfangen bis zum Vorabend der Reformation Henselowsky Boschmann Bottrop 2017 ISBN 978 3 942094 74 0 Reihe Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Bisher 87 Bande Verlag Elwert VDG u a Marburg Weimar u a 1967 ff ISSN 0481 3626 Hartmut Boockmann Der Deutsche Orden 12 Kapitel aus seiner Geschichte Beck Munchen 1981 ISBN 3 406 08415 X Beck sche Sonderausgaben 20 23 Tsd der Gesamtauflage ebenda 1999 Beck s historische Bibliothek Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Berlin 1992 ISBN 3 88680 212 4 Durchgesehene und auf den neuesten Stand gebrachte Sonderausgabe Siedler Munchen 2002 ISBN 3 88680 772 X Alain Demurger Die Ritter des Herrn Geschichte der geistlichen Ritterorden Aus dem Franzosischen von Wolfgang Kaiser Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50282 2 Bernhard Demel Der Deutsche Orden im Spiegel seiner Besitzungen und Beziehungen in Europa Europaische Hochschulschriften Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 631 51017 9 Deutscher Orden Hrsg Das Ordensbuch Die Regeln und Statuten des Deutschen Ordens Verlag des Deutschen Ordens Wien 1996 ISBN 88 7073 211 8 2 Auflage unter dem Titel Die Regeln und Statuten des Ordens der Bruder und Schwestern vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem Deutscher Orden Das Ordensbuch ebenda 2001 ISBN 88 7073 313 0 Albert Ludwig Ewald Die Eroberung Preussens durch die Deutschen Band 3 1884 Nachdruck eingeschrankte Vorschau M Fisher The Idea of Chivalry in the Chronicles of the Teutonic Order Kummerle Verlag Goppingen 1991 Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 525 ISBN 3 87452 765 4 Rolf Fuhrmann Der Deutschorden Von Akkon bis zum Baltikum Die Armee 1198 bis 1420 Zeughaus Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 938447 30 7 Heere amp Waffen 6 Bruno Gloger Kaiser Gott und Teufel Friedrich II von Hohenstaufen in Geschichte und Sage Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1970 8 Auflage ebenda 1982 Dieter Heckmann Amtstrager des Deutschen Ordens in Preussen und in den hochmeisterlichen Kammerballeien des Reiches bis 1525 Dostojnicy Zakonu niemieckiego w Prusach i baliwatach kamarich wielkomistrowskie Imperiumu do 1525 r Towarzystwo Naukowe Torun 2020 ISBN 978 83 65127 46 4 616 Seiten Karl Heinl Furst Witold von Litauen in seinem Verhaltnis zum Deutschen Orden in Preussen wahrend der Zeit seines Kampfes um litauisches Erbe 1382 1401 Historische Studien Heft 165 DNB E Ebering Berlin 1925 DNB 570693268 OCLC 72094584 Philosophische Dissertation Universitat Berlin 1925 200 Seiten Axel Herrmann Der deutsche Orden unter Walter von Cronberg 1525 1543 Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Band 35 Verlag Wissenschaftliches Archiv Bonn Godesberg 1974 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Ritterorden Diethelm Lutze Verlag Stuttgart 1986 Wolfgang Korall Gunnar Strunz Die Burgen des Deutschen Ritterordens Verlagshaus Wurzburg GmbH amp Co KG Leipzig 2010 ISBN 978 3 8003 1963 3 Erich Maschke Der Deutsche Ordensstaat Gestalten seiner grossen Meister Hanseatische Verlags Anstalt Hamburg Wandsbek 1935 11 Tsd ebenda 1942 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens Kohlhammer Stuttgart 2005 ISBN 3 17 018069 X Digitalisat Google Book A M Pankratowa Red Geschichte der UdSSR Band 1 Verlag fur fremdsprachige Literatur Moskau 1947 Hans Prutz Die Ritterorden Weltbild Augsburg 1998 ISBN 3 8289 0287 1 Nachdruck der Originalausgabe Die geistlichen Ritterorden Ihre Stellung zur kirchlichen politischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Mittelalters Bechtermunz Berlin 1908 Jurgen Sarnowsky Der Deutsche Orden Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53628 1 Beck sche Reihe 2428 C H Beck Wissen Hermann Schreiber Preussen und Baltikum unter den Kreuzrittern Die Geschichte des Deutschen Ordens Katz Gernsbach 2003 ISBN 3 925825 83 5 Bruno Schumacher Geschichte Ost und Westpreussens 3 Auflage Holzner Wurzburg 1958 Der Gottinger Arbeitskreis Veroffentlichung 187 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden 800 Jahre Geschichte Rombach Freiburg Breisgau 1990 ISBN 3 7930 0588 7 Auch Weltbild Augsburg 1995 ISBN 3 89350 713 2 Friedrich Taubl Der Deutsche Orden im Zeitalter Napoleons Band 4 der Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Verlag Wissenschaftliches Archiv Bonn Bonn 1966 Maike Trentin Meyer Hrsg Schatze des Deutschen Ordens Katalog der Sonderausstellung 2016 Deutschordensmuseum Bad Mergentheim Bad Mergentheim 2016 ISBN 978 3 00 037755 6 Marian Tumler Der Deutsche Orden im Werden Wachsen und Wirken bis 1400 Mit einem Abriss der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit Panorama Verlag Wien 1954 Johannes Voigt Ueber die Halbbruder des deutschen Ordens In Beitrage zur Kunde Preussens Band 7 Konigsberg 1825 S 52 71 und S 150 176 Johannes Voigt Die Zeit von der Unterwerfung der Preussen 1283 bis zu Dieterich von Altenburgs Tod 1341 Borntrager Konigsberg 1880 Geschichte Preussens von der altesten Zeit bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens Band 4 archive org Johannes Voigt Geschichte des Deutschen Ritterordens in seinen zwolf Balleien in Deutschland 2 Bande Berlin 1857 1859 Erster Band Munchener Digitalisierungszentrum Google Book Zweiter Band Munchener Digitalisierungszentrum Google Book Ewald Volgger Hrsg Die Regeln des Deutschen Ordens in Geschichte und Gegenwart Deutschordens Verlag Lana 1985 Friedrich August Vossberg Geschichte der Preussischen Munzen und Siegel von fruhester Zeit bis zum Ende der Herrschaft des Deutschen Ordens Berlin 1843 Digitalisat Friedrich August Vossberg Banderia Prutenorum oder Fahnen des Deutschen Ordens und seiner Verbundeten welche in Schlachten und Gefechten des 15 Jahrhunderts eine Beute der Polen wurden Nach der Dlugossschen Handschrift herausgegeben Mit vielen Abbildungen Berlin 1849 Digitalisat Matthias Weber Hrsg Preussen in Ostmitteleuropa Geschehensgeschichte und Verstehensgeschichte Oldenbourg Verlag Munchen 2003 Schriften des Bundesinstituts fur Kultur und Geschichte der Deutschen im Ostlichen Europa Band 21 ISBN 3 486 56718 7 Klemens Wieser Hrsg Acht Jahrhunderte Deutscher Orden Godesberg 1967 Marcus Wust Studien zum Selbstverstandnis des Deutschen Ordens im Mittelalter Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens Bd 73 Weimar 2013 ISBN 978 3 89739 771 2 Walther Ziesemer Hrsg Das grosse Amterbuch des Deutschen Ordens Kafemann Danzig 1921 Neudruck Sandig Wiesbaden 1968 Walther Ziesemer Die Literatur des Deutschen Ordens in Preussen F Hirt Breslau 1928 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden Econ Dusseldorf u a 1988 ISBN 3 430 19959 X Belletristik Bearbeiten Gustav Freytag Die Bruder vom deutschen Hause S Hirzel Leipzig 1874 Heinrich Rudolf Genee Marienburg Historischer Roman Deubner Berlin 1884 Henryk Sienkiewicz Die Kreuzritter Historischer Roman Krzyzacy Area Verlag Erftstadt 2004 ISBN 3 89996 056 4 Nachdr d Ausg Berlin 1900 Ernst Wichert Heinrich von Plauen Historischer Roman aus dem deutschen Osten Schild Verlag Munchen 1959 2 Bde Nachdruck der Ausgabe der Deutschen Buch Gemeinschaft Berlin 1881 192 Ernst Wichert Der Burgermeister von Thorn Historischer Roman aus dem deutschen Osten Verlag Der Buchermarkt Berlin 1938 Nachdruck der Ausgabe der Deutschen Buch Gemeinschaft Berlin 1886 193 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutscher Orden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bildergalerie der Hochmeister bis 1732 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Deutschherren Grundungssage Quellen und Volltexte Text des ReichsdeputationshauptschlussesWeblinks zur Ordensgeschichte Marcus Wust Portal zur preussischen Ordensgeschichte des Herder Instituts in Marburg Jurgen Sarnowsky Die Quellen zur Geschichte des Deutschen Ordens in Preussen Jurgen Sarnowsky Entwicklung und Strukturen des Deutschen Ordens Christina Link Jurgen Sarnowsky Die mittelalterlichen Schuld und Rechnungsbucher des Deutschen Ordens um 1400 Eine synoptische Edition im Internet Universitat Hamburg 2008 Marie Luise Heckmann Uberlegungen zu einem heraldischen Repertorium an Hand der Hochmeisterwappen des Deutschen Ordens Archivalien des Deutschmeisters in Mergentheim im Staatsarchiv Ludwigsburg mit Online Katalogen Gottesreich an der Ostsee Zwatzen und der Deutsche Orden in Mitteldeutschland Memento vom 9 Februar 2014 im Internet Archive Dieter Weiss Deutscher Orden Politische Geschichte Mittelalter In Historisches Lexikon Bayerns Udo Arnold Deutscher Orden 19 21 Jahrhundert In Historisches Lexikon Bayerns Dieter Weiss Deutscher Orden Territorium und Verwaltung In Historisches Lexikon Bayerns Almut Finck 17 02 1370 Deutscher Orden siegt uber die Litauer WDR ZeitZeichen vom 17 Februar 2020 Podcast Weblinks zum heutigen Deutschen Orden Website des Deutschen Ordens in Deutschland Website des Deutschen Ordens in Osterreich Website des Deutschen Ordens in Sudtirol Tirol Website des Deutschen Ordens in TschechienWeblinks zur Rezeption Deutschordensmuseum im ehemaligen Residenzschloss der Hoch und Deutschmeister in Bad Mergentheim Aktuelle Bilder der Burgen und Stadte im ehemaligen Ordensland Ostpreussen Westpreussen Danzig amp Memelland private Seite 196 Burgen im Deutschordensland Preussen und Livland sowie im Burzenland mit aktuellen Bildern 2007 2010 private Seite Abhandlung zur Geschichte des Deutschen Ordens und seine Niederlassungen in Franken private Seite Darstellung und Nachbau der Kleidung und Rustung eines Deutschordensritters um 1250 und Bilder verschiedener Burgen private Seite Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Deutscher Orden hat neuen Hochmeister In domradio de vom 23 August 2018 Deutscher Orden Deutsche Bruderprovinz Nicht mehr online verfugbar In www deutscher orden de Archiviert vom Original am 2 April 2016 abgerufen am 21 April 2016 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden Weltbild Augsburg 1995 S 134 Franz Kurowski Der Deutsche Orden 800 Jahre ritterliche Gemeinschaft Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg 1997 S 340 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 28 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 27 Hans Prutz Die Ritterorden Zweites Kapitel Ursprung und Anfange der geistlichen Ritterorden S 63 Wolfgang Kleinknecht Herbert Krieger S 216 f Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 30 Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Der Deutsche Orden und die Staufer S 101 Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 91 a b c d Entwicklung des Deutschen Ordens Aufsatz von Jurgen Sarnowsky Memento vom 5 Oktober 2008 im Internet Archive Bernhard Dietrich Haage Medizinische Literatur des Deutschen Ordens im Mittelalter In Wurzburger medizinhistorische Mitteilungen Band 9 1991 S 217 231 Die Vorsorge fur das Seelenheil in Form eines Ablasses konnte durch Schenkungen an den Orden zur Verteidigung des Kreuzes auch ohne personliche Beteiligung am Heidenkampf gesichert werden in Die Entstehung Europas Kapitel Vorstoss nach Osten Verlag Das Beste Stuttgart Zurich Wien S 298 Weil wir in den Wechselfallen des Lebens in vieler Hinsicht gesundigt haben bedurfen wir vieler Suhnungen damit unser Schopfer uns aufgrund der Vermittlungen vieler Fursprecher die Fulle seiner Gnade schenkt aus einer Urkunde von 1207 in Die Entstehung Europas Kapitel Vorstoss nach Osten Verlag Das Beste Stuttgart Zurich Wien S 298 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Ritterorden S 25 Bruno Gloger Kaiser Gott und Teufel Kapitel I Das Heilige Romische Reich an der Schwelle des 13 Jahrhunderts S 25 Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Der Deutsche Orden und die Pralaten S 112 ff Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Seine Stellung als Kirchenpatron S 118 Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Der Deutsche Orden und die Staufer S 103 Davon zeugt der wiederholt erneute Streit um den den Deutschherren gewahrten weissen Mantel den sie die Templer als ausschliesslich ihnen zustehend in Anspruch nahmen In Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Der Deutsche Orden und die Staufer S 102 a b Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Ritterorden S 26 Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Der Deutsche Orden und die Staufer S 102 103 Marian Tumler Der Deutsche Orden im Werden Wachsen und Wirken bis 1400 S 27 Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Seine zwolf deutschen Balleien S 135 Spezifizierung der beratenden und vermittelnden Rolle Hermanns von Salzas Spezifizierung der diplomatischen Rolle Hermanns von Salzas WELT ONLINE Wissen Der Mongolensturm 8 Juli 2007 Link zur Onlineversion Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 59 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Ritterorden S 54 a b Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 60 Unter anderem Betrachtungen zur militarischen Bedeutung der Kreuzburg im Burzenland Den Kreuzfahrern vom Spital St Marien das einstens zu Jerusalem war aber bald so es das Zeitungluck es forderte zu Akkon gelegen ist haben mit Rucksicht auf die Nachstenliebe das sogenannte Burzenland jenseits der Berge gegen die Kumanen freilich verlassen und unbewohnt ubertragen es in Frieden zu bewohnen und fur immer frei zu besitzen in Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 61 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 61 H Zimmermann Der Deutsche Ritterorden in Siebenburgen In J Fleckenstein M Hellmann Hrsg Die geistlichen Ritterorden Europas Sigmaringen 1980 S 89 a b Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 62 a b Hartmut Boockmann Die Anfange des Deutschen Ordens in Marburg in Philipps Universitat Marburg Hrsg Sankt Elisabeth Furstin Dienerin Heilige Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1981 ISBN 3 7995 4035 0 S 137 151 Hans Prutz Die Ritterorden Viertes Kapitel Der Deutsche Orden Seine zwolf deutschen Balleien S 135 Wahrend die deutsche Forschung den Vertrag seit der Untersuchung August Seraphims als unbezweifelbar echt ansieht hielt ihn die polnische Forschung hierbei dem Historiker Max Perlbach folgend bis in die 1970er Jahre fur eine Falschung Nach Hans Jurgen Karp Grenzen in Ostmitteleuropa wahrend des Mittelalters Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Grenzlinie aus dem Grenzsaum Bohlau Verlag 1972 S 31 Seit den 1980er Jahren gilt diese These als widerlegt Nach Arno Mentzel Reuters Max Perlbach als Geschichtsforscher Jahrbuch Preussenland Band 45 2007 S 47 Namentliche Nennung nach der Chronik des Nicolaus von Jeroschin in Theodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordensherrschaft Band 1 S 342 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Ritterorden S 68 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Ritterorden S 65 Beschreibung der Lage in Livland Hermann von Salza Verhandlungen in Viterbo Theodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordensherrschaft Band 1 S 395 A M Pankratowa Redaktion Geschichte der UdSSR Band I Kapitel 7 Der Kampf von Nowgorod und Pskow gegen die schwedischen und deutschen Feudalherren 23 S 117 John France Western Warfare in the Age of the Crusades 1000 1300 Cornell University Press Ithaca NY 1999 Auf die Modernitat des Ordens speziell am Beispiel der Zentralisierung von Finanzwesen Finanzverwaltung verweist H Patze Der Deutschordensstaat 1226 1466 in Handbuch der europaischen Geschichte Band 2 Hrsg T Schieder Stuttgart 1987 S 483 485 Der Ordensstaat des 14 Jahrhunderts wirkt eigentumlich modern Inmitten von feudalen Monarchien eine geistliche Republik an der Spitze ein gewahlter Hochmeister umgeben von seinem Kapitel wie ein heutiger Staats und Regierungschef von seinem Ministerium das Land in zwanzig Bezirke eingeteilt Preussen wird im 14 Jahrhundert reich viel reicher als die anderen deutschen Kolonien In Sebastian Haffner Preussen ohne Legende Goldmann 5 Auflage 1992 S 55 Nur der Deutsche Orden und der Stadtstaat Nurnberg stellten in jener Zeit moderne mit den italienischen Staaten vergleichbare Gebilde dar In Karl Heinz Quirin und Hermann Heimpel Einfuhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Westermann 1964 S 101 Hartmut Boockmann Der deutsche Orden Zwolf Kapitel aus seiner Geschichte Beck 1981 S 190 Jurgen Sarnowsky Der Deutsche Orden Beck Munchen 2007 S 77 Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 173 Jurgen Sarnowsky Der Deutsche Orden Beck Munchen 2007 S 54 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden S 133 Ein bohmischer Groschen entspricht 3 7 Gramm Silber da ein Schock 60 Stucken entspricht musste der Orden 22 2 Tonnen Silber aufbringen in Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 260 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden S 125 Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 269 In den Jahren des Niedergangs des Ordens erhob der Deutschmeister Eberhard von Saunheim unter Berufung auf uber 100 Jahre alte Statuten des Hochmeisters Werner von Orseln den Anspruch der Autonomie vom Hochmeister sowie sogar auf eine richterliche Erhohung des Amtes des Deutschmeisters uber den Hochmeister Der Streit zog sich uber zehn Jahre von 1439 bis 1449 hin Diese Statuten des Werner von Orseln erwiesen sich als Falschung In Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden S 281 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden S 172 Marian Biskup Die Sakularisation des Deutschen Ordensstaates in Preussen im Jahre 1525 Genesis und Bedeutung In Studia maritima 1980 Band 2 S 7 27 Der erste Konig Preussens Friedrich I nannte sich ebenfalls Konig in Preussen Bernhart Jahnig Flucht vor der Reformation Zum Schicksal der 1525 nicht beim Deutschen Orden in Preussen verbliebenen Ordensbruder In Joachim Bahlcke Hrsg Glaubensfluchtlinge Ursachen Formen und Auswirkungen fruhneuzeitlicher Konfessionsmigration in Europa Lit Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 8258 6668 6 S 61 69 a b c d e f Wolfgang Sonthofen Der deutsche Orden S 193 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg JL 425 Bd 6 Qu 1 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg JL 425 Bd 6 Qu 3 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg JL 425 Bd 6 Qu 12 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 6 Qu 29 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 6 Qu 1 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 6 Qu 29 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 38 Qu 126 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 6 Qu 31 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 38 Qu 127 JL 425 Bd 38 Qu 128 und JL 425 Bd 38 Qu 129 1 Wolfgang Sonthofen Der deutsche Orden S 192 Aktenvermerk des Staatsarchivs Ludwigsburg Nr JL 425 Bd 6 Qu 25 a b Wolfgang Sonthofen Der deutsche Orden S 194 Wolfgang Sonthofen Der deutsche Orden S 197 Wortlaut des Friedens von Pressburg Unter Artikel XII wird der Deutsche Orden behandelt 26 Reichsdeputationshauptschluss Johannes Neumann Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF Voraussetzungen und Folgen Diese Formulierung ist irrtumlich da der Oberste Gebieter des Ordens seit jeher als Hochmeister bezeichnet wurde Roman von Prochazka Osterreichisches Ordenshandbuch Graf Klenau OHG Munchen 1974 S 72 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden S 208 a b c Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden S 209 a b Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden S 210 Benedikt Ignatzek Dr iur utr Franz Ernst Zdralek 1894 1970 Das Leben eines Schlesiers In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 265 288 hier S 277 Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 95 Der Auftrag des Ordens auf seiner Webseite Die Ordenswerke Deutscher Orden Deutsche Provinz Ordenswerke abgerufen am 1 Juni 2023 Gastehaus in Wien Gastehaus in Rom Gastehaus Schloss Gumpoldskirchen Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden Weltbild Augsburg 1995 S 212 Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 96 Rolf Linkenheil Kommentar Deutscher Orden Kreuzfahrer mit Grossenwahn In Tagesspiegel 6 Dezember 2000 Online Skandal um den Deutschen Orden Die Pleite des Deutschen Ordens Untersuchungsausschuss Deutscher Orden Minderheitenbericht der SPD Landtagsfraktion PDF 0 1 MB S 6 auf spd landtag de Webprasenz des Deutschen Ordens In die Provinzen der Bruder werden auch Oblaten aufgenommen die nach einem eigenen Statut leben Diese Statuten wurden 1985 vom Heiligen Stuhl approbiert KRIZNISKI RED Abgerufen am 6 September 2022 Oblatinnen leben nach eigenem Statut welches 2001 vom Heiligen Stuhl approbiert wurde Link zum Kloster St Nicola dem Mutterhaus der deutschen Ordensschwestern Memento vom 11 Juni 2007 im Internet Archive Deutscher Orden Familiaren deutscher orden at Daneben gibt es noch Familiaren verstreut in anderen Landern Die Familiaren Deutschlands bilden den eingetragenen Verein Deutschherrenbund e V Adenauer im Ornat des Deutschen Ordens In Deutsche und Polen RBB abgerufen am 29 Oktober 2011 Deutscher Orden Familiarengemeinschaft der Ballei Deutschland Abgerufen am 17 Juli 2017 Mainzer Bischof ist Ehrenritter des Deutschen Ordens Domradio 20 Januar 2020 abgerufen am 20 Januar 2020 Homepage des Deutschen Ordens Ehrenritterinvestitur S K H Carl Herzog von Wurttemberg in Altshausen P Alfred Bacher langjahriger Generalprokurator des Deutschen Ordens in Sarnthein verstorben auf deutscher orden at abgerufen am 24 November 2022 Generalprokurator in Rom auf deutscher orden at abgerufen am 24 November 2022 Text der Statuten in M Perlbach Hrsg Die Statuten des Deutschen Ordens nach den altesten Handschriften Halle 1890 ND Hildesheim New York 1975 Bild Deutschordensregeln Franz Kurowski Der Deutsche Orden 800 Jahre ritterliche Gemeinschaft Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg 1997 S 340 Die letzten Ritter von Wien Der Standard 17 August 2009 Deutscher Orden Deutscher Orden Bruder und Schwestern vom Deutschen Haus St Mariens in Jerusalem In www deutscher orden at Abgerufen am 21 April 2016 Deutscher Orden Bruder und Schwestern vom Deutschen Haus St Mariens in Jerusalem P Frank Bayard OT zum 66 Hochmeister des Deutschen Ordens gewahlt Abgerufen am 24 August 2018 a b c Dieter Zimmerling Der Deutsche Orden S 166 ff a b c Der Deutschordensstaat Orden online Grimms Worterbuch bei comthureien wer in den orden erst aufgenommen wird der heiszt novitius und wird ihm ein pferd nebst einem knecht zugegeben nachmals wird er conventualis ferner kuchenmeister als dann baumeister hernach uberreiter Ubersicht mit Belegen Dieter Heckmann Amtstrager des Deutschen Ordens in Preussen und in den hochmeisterlichen Kammerballeien des Reiches bis 1525 Dostojnicy Zakonu niemieckiego w Prusach i baliwatach kamarich wielkomistrowskie Imperiumu do 1525 r Torun Towarzystwo Naukowe 2020 ISBN 978 83 65127 46 4 a b c d e f g Nach Marian Biskup Der Personenstand des Deutschen Ordens in Franken im Jahre 1513 In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte W Kohlhammer Stuttgart 1986 S 14 f Der Karwansherr hat den Karwan d h die Gebaude unter sich in welchen in Friedenszeit die Feldgeschutz oder Buchsen das Buchsengerathe Buchsenwagen mancherlei Reisegerathe u dgl Aufbewahrt wurden er war Aufseher des Schirrhauses Holzhofes und Holzvorrathes des Hauses meist auch all dessen was zur Ackerwirtschaft und zum Anspann gehorte also ein fur jedes Ordenshaus unentbehrlicher Beamte unter dem ein Kammerer Karwansknecht Schirrmacher und viele andere Gesinde standen Zitiert nach Johannes Voigt Geschichte Preussens von den altesten Zeiten bis zum Untergang der Herrschaft des Deutschen Ordens VI Konigsberg 1834 Zitiert nach Grimms Worterbuch Die letzten Ritter von Wien Der Standard 17 August 2009 Bestande 09 05 01 Preussen bis 1525 Bestande B 231 B 351a im Staatsarchiv Ludwigsburg Bestande der Ballei Altenbiesen im Staatsarchiv Nordrhein Westfalen Memento vom 30 November 2011 im Internet Archive Johannes Gotz Das Archiv des livlandischen Deutschordenszweiges eine archivgeschichtliche Untersuchung In Radoslaw Biskup Johannes Gotz Andrzej Radziminski Hrsg Die Kirche im mittelalterlichen Livland Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu Mikolaja Kopernika Torun 2019 S 9 77 Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 21 26 und 27 Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 21 und 23 Verfasserlexikon Band VI Sp 857 f Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 23 und 24 Max Toeppen Geschichte der Preussischen Historiographie Hertz Berlin 1853 S 148 und 173 Jurgen Sarnowsky Der Deutsche Orden Beck Munchen 2007 S 115 Gotthold Rhode Das Bild des Deutschen im polnischen Roman des 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts und das polnische Nationalgefuhl In Ostdeutsche Wissenschaft 8 1961 S 349 Kasimirz Zimowski unter Berufung auf eine Aussage Heinrich von Treitschkes in Echa Grunwaldzkie S 24 Kasimirz Zimowski Echa Grunwaldzkie S 24 Tomasz Torbus Deutschordens Ideologie in der polnischen und deutschen Kunst des 19 und 20 Jahrhunderts in Matthias Weber Hrsg Preussen in Ostmitteleuropa Oldenburg 2002 S 208 Adam Mickiewicz Konrad Wallenrod Powiesc poetycka z dziejow litewskich i pruskich St Petersburg 1828 Karol Szajnocha Jadwiga i Jagiello 1374 1412 2 Auflage Opowiadanie historyczne Lwow 1861 Band 1 2 Henryk Sienkiewicz Krzyzacy 2 Bande Warszawa 1874 vom Nationalsozialismus gepragte Ausfuhrungen zum Roman K Luck Der Mythos vom Deutschen in der polnischen Volksuberlieferung und Literatur Leipzig 1943 S 368 ff Roland Gehrke Der polnische Westgedanke bis zur Wiedererrichtung des polnischen Staates nach Ende des Ersten Weltkrieges Genese und Begrundung polnischer Gebietsanspruche gegenuber Deutschland im Zeitalter des Nationalismus Memento vom 21 Oktober 2013 im Internet Archive PDF 2 5 MB S 144 ff Es war ein Volkermord das lasst sich nicht leugnen aber nachdem die Vernichtung vollendet war ist er ein Segen geworden Was hatten die Preussen gemeint sind die Pruzzen in der Geschichte leisten konnen Die Uberlegenheit uber die Preussen war so gross dass es ein Gluck fur diese wie fur die Wenden war wenn sie germanisiert wurden Aussage Heinrich von Treitschkes zitiert bei Wolfgang Wippermann Der Deutsche Drang nach Osten Ideologie und Wirklichkeit eines politischen Schlagwortes Darmstadt 1981 S 93 Anm Vom Genozid spricht dagegen Mark Levene in The Rise of the west and the coming of genocide Band II Genocide in the Age of the Nation State I B Tauris 2005 S 32 Of course all medieval wars were almost by the very nature of the technology employed vicious and brutal Yet there is arguably something qualitatively different about the thirteen century struggle against the Prus which places it much more closely in the category of genocide Certainly the Wends or for that matter peoples such as the Saxons caught up earlier on in the path of the rankish Christian advance suffered unremitting massacre until they submitted while later on the Lithunians in their own struggle with the Teutonic order avoided total destruction through their own terms By contrast for the Prus as a people these options never seem to have arisen Michael Strmiska Modern Paganism in World Cultures Comparative Perspectives ABC Clio 2005 S 242 Their society Anm gemeint sind die Prussen was overrun by Germanic Christian conquest in the thirteenth century and their distinctive language culture and religion would eventually disappear completely This kind of colonial conquest might be termed cultural genocide Vorweg muss betont werden dass der Orden die eingeborene Bevolkerung seines Landes weder ausgerottet noch planmassig germanisiert hat oder wie im Laufe der Jahrhunderte die preussische Urbevolkerung tatsachlich und zwar durch die Verschmelzung mit den Deutschen verschwand ist keinesfalls Folge einer Ausrottungspolitik in Bruno Schumacher Geschichte Ost und Westpreussens S 68 ff Anm Von einer Fast Ausrottung ohne sie allerdings ausdrucklich als geplant zu bezeichnen spricht dagegen Sebastian Haffner in Preussen ohne Legende Goldmann 5 Auflage 1992 S 48 Am Anfang der Kolonisierung Preussens steht ein jahrzehntelanges Gemetzel fast eine Ausrottung vergleichbar der spateren Fast Ausrottung der nordamerikanischen Indianer durch die europaischen Einwanderer Zu beschonigen ist hier nichts Zu erklaren ist der Schrecken dieser Geschichte durch zweierlei den Kreuzzugsgeist der Eroberer und das enorme Zivilisationsgefalle zwischen ihnen und ihren Opfern Walter Schlesinger Die deutsche Ostsiedlung des Mittelalters als Problem der europaischen Geschichte Reichenau Vortrage 1970 1972 Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte J Thorbecke 1975 S 418 Vgl Peter Erlen Europaischer Landesausbau und mittelalterliche deutsche Ostsiedlung Ein struktureller Vergleich zwischen Sudwestfrankreich den Niederlanden und dem Ordensland Preussen J G Herder Institut 1992 S 76 Heinz Thomas Deutsche Geschichte des Spatmittelalters 1250 1500 Kohlhammer 1983 S 25 Hartmut Boockmann schreibt Was wirklich vorgegangen ist wieviele Prussen im Kampf gegen den Orden umkamen wie viele das Land verliessen wie viele zuruckkehrten wer die Sprache und Identitat wann aufgab dafur gibt es meist nur indirekte Zeugnisse nur einzelne Dokumente aber nicht jene statistischen Quellen die man haben musste um einen solchen Vorgang angemessen beschreiben zu konnen Heute ist man schnell mit dem Wort Volkermord bei der Hand Von heutigen Wertmassstaben aber auch von heutigen Geschehnissen her liegt die Vermutung nahe dass Ende eines Volkes in fruherer Zeit sei mit dessen Ausrottung identisch Es ist jedoch nicht zu ubersehen dass eine solche Annahme die industrialisierte Totung von Menschenmassen wie unser Jahrhundert sie kennt auf fruhere Jahrhunderte ubertragt Doch selbst die Grausamkeiten des mittelalterlichen Heidenkriegs welche die unter bestimmten Bedingungen ohnehin ublichen Kriegsgreuel noch steigerten waren kein Volkermord ebensowenig wie sich der Orden in Preussen etwa als Glottophage betatigt hatte Auch die beabsichtigte Vernichtung der Sprache von Unterworfenen ist eine Zielsetzung die es erst im 19 und 20 Jahrhundert gibt Ein Volkermord hatte zudem nicht im Interesse des Deutschen Ordens und derer gelegen die diesen Orden forderten Eine auf Ausrottung zielende Politik der die Prussen zu Opfer gefallen waren lasst sich den Quellen nicht entnehmen Aus dem Uberwiegen dieser urkundlichen Uberlieferung fur die fruhe Zeit des Ordens in Preussen ergibt sich dass die Eroberung des Landes mit Hilfe zeitgenossischer Zeugnisse fast nicht zu beschreiben ist Zitiert nach Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 23 139 f 146 Gegen einen Volkermord sprechen auch folgende Tatsachen Ordensmitglieder pflegten verletzte oder kranke Prussen ohne Ansehen der Person in ihren Hospitalern Nach dem Frieden von Christburg lud der Orden die Sohne prussischer Fuhrer zwecks Unterweisung in modernen Kulturtechniken und in christlicher Sittenlehre nach Magdeburg ein Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg liess zwischen 1543 und 1561 drei Ubersetzungen des Katechismus in prussischer Sprache anfertigen Nach Karl Baumann Die Prussen Ein sympathisches Volk zwischen Weichsel und Memel Verlag Gerhard Rautenberg Leer 1991 S 113 132 und 167 Polnisches Propagandaplakat von 1945 Memento vom 21 Juni 2010 im Internet Archive Wladyslaw Ogrodzinski Grunwald 1410 1960 Olsztyn 1959 S 58 f Sven Ekdahl Tannenberg 1410 S 289 ff Janusz A Majcherek Nachpruefung in Geschichte In Rzeczpospolita 25 26 September 1999 zum XVI Poln Historikertag Udo Kuhn Deutsch Polnische Schulbuchempfehlungen Vgl Maike Trentin Meyer Hrsg fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 86 Der deutsche Titel lautet Leo wiederhole Grunwald Memento vom 7 Juni 2008 im Internet Archive Annette Langer Beenhakker kopft Ballack Polnische Zeitung eroffnet Fussball Medienschlacht Spiegel Online 4 Juni 2008 Ein weiteres Beispiel ist folgendes polnisches Propagandaplakat aus den 1980er Jahren welches eine Linie von den Ordensritter uber Konrad Adenauer der ubrigens vom Deutschen Orden zum Ehrenritter ernannt wurde zu Ronald Reagan zieht deutscher orden at Basil Dmytryshyn Medieval Russia 900 1700 Holt Rinehart and Winston New York 1973 S 143 152 David Nicolle Lake Piepus 1242 Osprey Publishing London 1996 S 115 John France Western Warfare in the Age of the Crusades 1000 1300 Ithaca NY Cornell University Press 1999 Vgl A M Pankratowa Redaktion Geschichte der UdSSR Band I Kapitel 7 Der Kampf von Nowgorod und Pskow gegen die schwedischen und deutschen Feudalherren 23 S 117 David Nicolle Lake Piepus 1242 Osprey Publishing London 1996 S 110 115 A M Pankratowa Redaktion Geschichte der UdSSR Band I Kapitel 8 Die Zertrummerung der Deutschen Ordensritter 24 S 120 A M Pankratowa Redaktion Geschichte der UdSSR Band I Kapitel 7 Der Kampf von Nowgorod und Pskow gegen die schwedischen und deutschen Feudalherren 23 S 116 Szene aus Eisensteins Film Alexander Newski Man beachte die Hakenkreuze auf der Mitra des Bischofs Maike Sach Hochmeister und Grossfurst Quellen und Studien zur Geschichte des ostlichen Europa 62 Franz Steiner Verlag Stuttgart 2002 S 15 Anm Siehe hierzu die Geschichte Preussens von Ludwig von Baczko und August von Kotzebues Preussens altere Geschichte Jurgen Sarnowsky Der Deutsche Orden Beck Munchen 2007 S 115 Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 36 ff Wolfgang Wippermann Der Ordensstaat als Ideologie Das Bild des Deutschen Ordens in der deutschen Geschichtsschreibung und Publizistik Volker Spiess Berlin 1979 S 155 174 Heinrich von Treitschke Das deutsche Ordensland Preussen Mit einer Einleitung von Walter Bussmann Gottingen 1955 S 43 Adolf Koch Der Deutsche Orden und seine Berufung nach Preussen in Wilhelm Frommel Friedrich Pfaff Hrsg Sammlung von Vortragen fur das deutsche Volk Heidelberg 1894 S 333 Der Ordensritter gilt hier als Symbol der angeblich wehrlosen deutschen Ostgebiete leere Schwertscheide Matthias Weber Hrsg Preussen in Ostmitteleuropa Oldenbourg Verlag Koblenz 2003 S 237 Wahlplakat der Deutschnationalen Volkspartei zur Volksabstimmung 1920 einen gefesselten Ordensritter darstellend Hrsg Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 84 85 Hrsg Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 86 Adolf Hitler Mein Kampf Band I Verlag Franz Eher Nachf G m b H Munchen 1927 S 154 Der damals Oberkommandierende von Hindenburg ausserte vor Kaiser Wilhelm II den Wunsch die Schlacht nach dem eigentlich 15 Kilometer entfernten Tannenberg zu benennen um die Schmach von 1410 zu tilgen in Holger Afflerbach Bearb Kaiser Wilhelm II als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg Quellen aus der militarischen Umgebung des Kaisers 1914 1918 Verlag Oldenbourg Munchen 2005 S 148 Hrsg Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 86 und 93 Hrsg Maike Trentin Meyer fur das Deutschordensmuseum Text von Udo Arnold Deutscher Orden 1190 2000 Ein Fuhrer durch das Deutschordensmuseum in Bad Mergentheim Spurbuchverlag 2004 S 86 Anm Ein Beispiel ist eine Rede des schon fruher im nationalsozialistischen Sinne tatigen ersten Prasidenten des Herder Instituts Hermann Aubin in der er von der zusammengeschmolzenen Schar der Ungebrochenen die sich nun wieder vereine und in einem neuen Sinne tatig werde sprach Nach Zeitschrift fur Ostforschung I 1952 S 1 zitiert nach Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 71 Hartmut Boockmann Deutsche Geschichte im Osten Europas Ostpreussen und Westpreussen Siedler Verlag 2002 S 70 72 Ritterorden In Worterbuch zur Deutschen Militargeschichte Militarverlag der DDR Band II 1985 S 835 Deutsche Gedenkmunze 800 Jahre Deutscher Orden Gabriela Weilkes 800 Jahre Deutscher Orden Ausstellung des germanischen Nationalmuseums Nurnberg in Zusammenarbeit mit der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh 1990 Bundesministerium der Verteidigung Das eiserne Kreuz 1 Januar 2014 Manfred Herbertz Der Deutsche Orden kehrt heim Die Oberbadische 22 November 2021 Ernst Wichert Heinrich von Plauen im Projekt Gutenberg DE Ernst Wichert Der Burgermeister von Thorn im Projekt Gutenberg DE Gebiete des Deutschordenslandes ohne Livland Barten Ermland Galindien Kulmerland Michelauer Land Nadrauen Natangen Pogesanien Pomesanien Samland Sassen Schalauen Sudauen nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Marz 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Korperschaft GND 1017688 3 lobid OGND AKS LCCN n50068830 VIAF 133732800 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Orden amp oldid 238810697