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Die Geschichte Italiens umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Italienischen Republik von der Urgeschichte bis zur Gegenwart Sie lasst sich 1 3 bis 1 7 Millionen Jahre zuruckverfolgen wobei der moderne Mensch vor etwa 43 000 bis 45 000 Jahren in Italien auftrat und noch mehrere Jahrtausende neben dem Neandertaler lebte Bis ins 6 Jahrtausend v Chr bildeten Jagd Fischfang und Sammeln die Grundlagen seiner Existenz Etwa 6100 v Chr brachten erste Gruppen von ausserhalb der Apenninhalbinsel wohl uber See aus Sudanatolien und dem Nahen Osten die Landwirtschaft mit die Jager und Sammler verschwanden Im 2 Jahrtausend v Chr setzte eine Entwicklung ein die aus den Dorfern fruhe stadtahnliche Siedlungen machte Die Gesellschaften wiesen etwa zeitgleich erstmals deutliche Spuren von Hierarchien auf Tafel der UNESCO zur Bezeichnung als Weltkulturerbe hier Neapel Die mehr als 50 in Italien befindlichen Statten reichen von einzelnen Gebauden uber ganze Kernstadte bis zu thematisch ubergreifenden Gruppen wie den Felsbildern des Valcamonica prahistorischen Pfahlbauten den mit der Herrschaft der Langobarden verbundenen Orten oder einer Gruppe spatbarocker Stadte Die durch Schriftquellen belegte Geschichte Italiens beginnt erst nach der Besiedlung durch italische Volker Neben ihnen erlebte die Kultur der Etrusker deren Herkunft ungeklart ist um 600 v Chr ihre Blutezeit Im 8 Jahrhundert v Chr hatte die griechische Kolonisation des suditalienischen Festlandes und Siziliens begonnen an der Westkuste der Insel siedelten Phonizier Diese Kolonien gehorten spater zu Karthago Die meisten Gebiete Norditaliens wurden von Galliern besiedelt Ab dem 4 Jahrhundert v Chr setzte die Expansion Roms ein 146 v Chr wurden Korinth und Karthago zerstort die Eroberung des Mittelmeerraums spater auch von Teilen Mittel und Nordeuropas brachte kulturelle Einflusse und Menschen aus dem gesamten Reich und den angrenzenden Gebieten nach Italien Die Halbinsel bildete das Zentrum des Romischen Reiches und blieb es mit Einschrankungen bis zum Untergang Westroms um 476 Dabei verwandelte sich die agrarische Wirtschaftsbasis die anfangs aus Bauern bestanden hatte zu einem System weitraumiger Latifundien auf der Basis von Sklavenarbeit Ein dichtes Strassennetz verband die expandierenden Stadte dank dessen der Warenaustausch aber auch die Abhangigkeit von externen Gutern wie Weizen und Olivenol aus Nordafrika anwuchsen In der Spatantike erschienen neben der Sklaverei und den freien Bauern auf dem Land Formen der Bindung an den Boden wie das Kolonat wenngleich noch um 500 zwischen freien und unfreien Kolonen unterschieden wurde Kolonenedikt des Anastasius Im 4 Jahrhundert wurde das Christentum als Staatsreligion durchgesetzt Ab dem 5 Jahrhundert kam Italien unter die Herrschaft germanischer Stamme die Bevolkerung ging bis um 650 drastisch zuruck kurzzeitig eroberte Ostrom im 6 Jahrhundert das ehemalige Kerngebiet des Reiches Im 8 Jahrhundert wurde der von den Langobarden etwa zwei Jahrhunderte lang beherrschte Norden dem Frankenreich angegliedert spater dem Heiligen Romischen Reich wahrend im Suden Araber und Byzantiner herrschten ab dem 11 Jahrhundert Normannen In den meisten Regionen setzte sich im Fruhmittelalter der Feudalismus durch dessen Zusammenhange mit dem spatromischen Kolonat ausserst komplex sind Die oberitalienischen Kommunen die sich etwa im Lombardenbund zusammenfanden konnten sich im 12 und 13 Jahrhundert vom Einfluss des Reichs losen und eigene Territorien errichten Von dieser Vielzahl an Territorien waren die bedeutendsten Mailand die Seemachte Genua und Venedig Florenz und Rom sowie der Suden Italiens der teils franzosisch teils spanisch war Eine zentrale Rolle spielte die Tatsache dass der Bischof von Rom zum Papst der westlichen Kirche aufstieg es 1054 zur Trennung von der ostlichen Kirche kam und der Papst in langwierige Auseinandersetzungen mit den romisch deutschen Konigen dann mit dem franzosischen Konig Philipp IV geriet Letzterer zwang den Papst von 1309 ins Exil nach Avignon das bis 1378 andauerte Die Ruckkehr der Papste nach Rom beschleunigte den Aufbau des Kirchenstaats in Mittelitalien der bis 1870 die politischen Entwicklungen auf der Halbinsel erheblich beeinflusste Vom 14 bis 16 Jahrhundert war Italien das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Renaissance Funf fuhrende Machte hatten sich herauskristallisiert wobei der Kirchenstaat eine ganz eigene Rolle spielte Ab dem spaten 15 vor allem aber im 16 und 17 Jahrhundert mischten sich die europaischen Grossmachte Frankreich Spanien und Osterreich immer wieder in die italienische Politik ein Sie schotteten dabei in verschiedenem Masse ihre Markte gegen auswartige Waren ab Gleichzeitig ubte das Osmanische Reich ab dem spaten 14 Jahrhundert starken militarischen Druck insbesondere auf die Republik Venedig aus Dennoch strahlten die italienischen Kulturmetropolen allen voran Rom Florenz und Venedig weit uber Italien und Europa aus Nach vier Jahrhunderten der Zersplitterung und Fremdherrschaft wurde die Halbinsel im Zuge der Nationalbewegung des Risorgimento politisch vereint Der moderne italienische Staat besteht seit 1861 1866 kamen Venetien und das Friaul hinzu nach dem Ersten Weltkrieg Julisch Venetien Triest und Gorz das Trentino und Sudtirol Kolonialkriege fuhrte Italien vor allem in Libyen 1951 unabhangig und Athiopien Schlacht von Adua 1896 Abessinienkrieg 1935 36 1922 bis 1943 regierten die Faschisten unter Benito Mussolini in Italien in den letzten beiden Kriegsjahren kontrollierten die deutschen Nationalsozialisten weite Teile des Lands bis dieses von den Alliierten befreit wurde 1946 entschied sich das italienische Volk fur die Abschaffung der Monarchie zugunsten der Republik Erstmals durften auch Frauen wahlen Seither pragen haufige Regierungswechsel die politische Kultur bis Anfang der 1990er Jahre unter durchgehender Beteiligung der Democrazia Cristiana Dabei verweisen bis zum Ende des Kalten Krieges Auseinandersetzungen um den Eurokommunismus teils militant gefuhrte politische Auseinandersetzungen der Gegensatz zwischen Nord und Suditalien der Einfluss der katholischen Kirche aber auch Korruption bis in die politischen Fuhrungsgruppen und organisierte Kriminalitat auf einige der zentralen Konfliktlinien der Gesellschaft Der Zusammenbruch des alten Parteiensystems und eine Verfassungsanderung im Zuge der Tangentopoli Affare zu Beginn der 1990er Jahre markierte einen politischen Einschnitt und den Ubergang zur sogenannten Zweiten Republik Inhaltsverzeichnis 1 Ur und Fruhgeschichte 1 1 Palaolithikum Jager Sammler Fischer 1 3 Millionen Jahre 1 2 Neolithikum Landwirtschaft und Dorfer ab 6100 v Chr 1 3 Metallzeitalter Zuwanderung Stadte ab 4200 v Chr 2 Rom 2 1 Italien im expandierenden Romerreich 4 Jahrhundert v bis 2 Jahrhundert n Chr 2 2 Pax Romana Verwaltung und Wirtschaft 1 bis 2 Jahrhundert 2 3 Italien als Provinz im Romischen Reich Christianisierung 3 bis 5 Jahrhundert 2 4 Kirchenorganisation Bistumshierarchie und Romisches Reich 3 Germanen und Ostrom 3 1 Odoaker Ostgoten und Gotenkrieg 476 568 3 2 Langobarden und Byzantiner 568 774 4 Teil des Frankenreichs Nationalkonige 774 951 4 1 Frankische Eroberung 4 2 Regnum Italicum aussere Angriffe 4 3 Feudalisierung erste stadtische Selbststandigkeit 4 4 Kirchenorganisation 5 Reichsitalien ab 951 6 Byzantiner bis 1071 Araber 827 1091 7 Wirtschaft Handel Kredit und Marktquote im Hochmittelalter 8 Reformversuche der Kirche und Gesellschaft 9 Papst Normannen Staufer bis 1268 10 Kommunen Signorien Reichspolitik 11 bis 15 Jahrhundert 10 1 Kommunale Selbststandigkeit 10 2 Staufer und Anjou 10 3 Signorie 10 4 Kirchenstaat und Abendlandisches Schisma 1378 1417 10 5 Wechselnde Koalitionen Karl VIII von Frankreich 10 6 Vertreibung der Juden aus den spanischen Gebieten Ghettos ab 1492 11 Wirtschaft im Spatmittelalter kommerzielle Revolution 11 1 Okonomischer Ruckgang 11 2 Veranderungen der kommunalen Wirtschaft 11 3 Landbebauung Landgemeinden Halbpacht 11 4 Rollenteilung zwischen den Machtzentren 11 5 Handel Edelmetalle Geldpolitik 12 Renaissance ab dem 14 Jahrhundert 13 Konkurrenz der Weltmachte Wirtschaftskrise Bevolkerungsruckgang 13 1 Europaischer Kriegsschauplatz 1494 1559 13 2 Reformation und Gegenreformation 13 3 Osmanisches Reich 13 4 Spanische und osterreichische Vorherrschaft 13 5 Merkantilismus Ausweitung des Kapitalverkehrs 14 Napoleon Wiener Kongress 1796 1815 15 Unabhangigkeitsbewegungen und Einigungskriege bis 1870 15 1 Kampf gegen Fremdherrschaft Zerstuckelung und Absolutismus 15 2 Fuhrungsrolle Piemonts gescheiterte Revolutionen 15 3 Staatsgrundung Anschluss des Sudens an Piemont 1860 15 4 Anschluss Venetiens und des Friauls 1866 sowie des Kirchenstaats 1870 15 5 Gleichstellung der Juden 16 Konigreich Italien 1861 1946 16 1 Konigreich ostafrikanische Kolonien Ara Giolitti 16 2 Massenauswanderung zogerliche Industrialisierung Arbeiterparteien 16 3 Erster Weltkrieg 17 Faschismus und Zweiter Weltkrieg 1922 1945 17 1 1935 1943 Abessinienkrieg Spanienkrieg und erste Jahre des Zweiten Weltkriegs 17 2 Faschistische Sozialrepublik RSI und deutsche Besatzung 17 3 Ausgrenzung der Juden Fluchtversuche der Juden und ihre Ermordung 18 Republik Italien 18 1 Ende der Monarchie Gebietsabtretungen 18 2 Kalter Krieg und Wirtschaftswunder Gegensatz zwischen Christdemokraten und Kommunisten 18 3 1970er und 1980er Jahre Bleierne Jahre Historischer Kompromiss 18 4 Zerfall der etablierten Parteien und Privatisierungen 1990 1994 18 5 Wechselnde Regierungsbundnisse Wirtschaftskrise seit 1994 18 6 Bevolkerungswachstum Zuwanderung 19 Verwaltung des Kulturerbes 20 Literatur 20 1 Uberblickswerke 20 2 Regionen und Stadte 20 3 Wirtschaftsgeschichte 20 4 Vorschriftliche Geschichte 20 5 Antike Fruhmittelalter 20 6 Hoch und Spatmittelalter Renaissance 20 7 Bis zur Staatsgrundung 20 8 Konigreich und Faschismus 20 9 Republik seit 1946 20 10 Geschichtsschreibung 21 Siehe auch 22 Weblinks 23 AnmerkungenUr und Fruhgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Urgeschichte Italiens Palaolithikum Jager Sammler Fischer 1 3 Millionen Jahre Bearbeiten nbsp Menschliche Uberreste des Kleinen Prinzen der vor etwa 23 000 Jahren in Ligurien beigesetzt wurde Ihm war ein Pelzumhang beigegeben worden der aus 400 Vertikalstreifen aus Eichhornchenfellen bestand 1 Museo di archeologia ligure von Genua PegliDie Ausgrabungen von Pirro Nord in Apulien wo sich die altesten menschlichen Spuren Italiens fanden belegen dass Jager und Sammler dort vor 1 3 bis 1 7 Millionen Jahren lebten 2 Seit etwa 700 000 Jahren ist Italien wohl durchgehend von Menschen bewohnt 3 Bis ins 6 Jahrtausend v Chr bildeten Jagd Fischfang und Sammeln die Grundlagen der Existenz wobei sich huttenartige Strukturen neben Hohlen schon fur die Zeit vor 230 000 Jahren nahe der franzosisch italienischen Grenze als Wohnstatten nachweisen lassen 4 Der Gebrauch von Feuer ist seit dieser Zeit archaologisch gesichert nachgewiesen 5 Im Mittelpalaolithikum war ganz Italien bewohnt mit Ausnahme der Inseln Sardinien und Sizilien Vor 45 000 bis 43 000 Jahren sind erstmals Cro Magnon Menschen nachgewiesen Zwei Zahne aus der Grotta del Cavallo wurden entsprechend datiert und gelten als der alteste Beleg fur die Existenz des anatomisch modernen Menschen in Europa 6 Einige Jahrtausende spater verschwand der Neandertaler Nach dem Ende der Wurmeiszeit nahm die Sesshaftigkeit zu insbesondere an den Kusten wo Fischfang dominierte Daneben entstanden in den Hoch und Mittelgebirgsregionen Hirtenkulturen Die erste neolithische Kultur Suditaliens war die Cardial oder Impressokultur die etwa um 6200 v Chr durch Einflusse aus dem ostlichen Mittelmeerraum entstand Durch Vergleich mit dem Flachenbedarf ahnlicher Gesellschaften liess sich als grober Naherungswert eine Zahl von 60 000 menschlichen Bewohnern berechnen 7 Die Manner waren im Schnitt 1 66 1 74 m gross Frauen 1 50 1 54 m Neolithikum Landwirtschaft und Dorfer ab 6100 v Chr Bearbeiten Die ersten Ackerbauern liessen sich zwischen 6100 und 5800 v Chr im Suden der Halbinsel nieder 8 Sie kamen uber die griechischen Inseln vor allem uber Kreta aus Sudanatolien und dem Nahen Osten 9 Im Nordwesten bestanden mesolithische und Keramikkulturen noch um 5500 v Chr nebeneinander 10 Es entstanden verschiedene Dorftypen Fernhandel bestand etwa mit Obsidian oder mit Beilen Dabei fehlen im neolithischen Italien Anzeichen fur eine Hierarchisierung der Gesellschaft Die Manner waren kleiner als im Palao und im Mesolithikum und auch spater waren sie nie wieder so klein So konnte festgestellt werden dass Frauen im Durchschnitt 1 56 m Manner 1 66 m gross waren 11 Metallzeitalter Zuwanderung Stadte ab 4200 v Chr Bearbeiten nbsp Volker auf der Apenninhalbinsel zu Beginn der Eisenzeit Ligurer Veneter Etrusker Picener Umbrer Latiner Osker Messapier WestgriechenUm 4200 v Chr wurde in Ligurien als erstes Metall Kupfer verarbeitet 12 die Bronzezeit setzte im spaten 3 Jahrtausend v Chr ein Es entstanden erstmals proto urbane Strukturen in Kampanien fand sich eine solche Stadt bei Poggiomarino die vom 17 bis zum 7 Jahrhundert bestand Diese Bronzemetropole kam anscheinend ohne Verteidigungsanlagen aus 13 In der Bronzezeit ca 2300 2200 950 v Chr sind zahlreiche Kulturen erkennbar deren Zuordnung zu den Volkern die in den fruhesten Schriftquellen auftauchen nicht immer gesichert ist Um 1500 v Chr kam es zudem erneut zu starken Zuwanderungen 14 die Dorfer wurden verstarkt befestigt Funde wie im sizilianischen La Muculufa bei Butera belegen Weinanbau 15 Die Eisenzeit gelegentlich auch die spate Bronzezeit gilt als Formatierungsphase der Stamme die in den schriftlichen Quellen erscheinen Auf zunehmende Macht einer Kriegerelite deutet die grossere Menge an Waffenbeigaben hin Zugleich wird ein weitraumiger Fernhandel bis in den ostlichen Mittelmeerraum erkennbar Etrusker und Griechen eroberten auf Stadten basierende zusammenhangende Herrschaftsgebiete eine Entwicklung die bald ganz Italien erfasste und die in der Herrschaft Roms gipfelte Hauptartikel Etrusker und Magna Graecia nbsp Typischer Villanova Helm aus der romischen Fruhzeit Museo Etrusco Guarnacci in VolterraIn Oberitalien lebten im 5 Jahrhundert v Chr die gerade eingewanderten Kelten lateinisch Galli dann Lepontier und Ligurer im Nordosten Veneter 16 Mittelitalien war von Umbrern im heutigen Umbrien Latinern Sabinern Faliskern Volskern und Aequern im heutigen Latium und Picenern 17 Marken und nordliche Abruzzen bewohnt Im Suden waren Samniten 18 sudliche Abruzzen Molise und Kampanien ansassig Japyger und Messapier in Apulien Lukanier und Bruttii Die Sikeler besiedelten den Ostteil Siziliens Viele dieser Volker waren indoeuropaischen Ursprungs einige galten als Aborigines Die Etrusker in Mittelitalien waren keine Indoeuropaer moglicherweise die Sikaner auf Sizilien ebenfalls nicht Auf Sardinien lebten Sarden die eventuell den Scherden in agyptischen Quellen entsprechen Ab dem 8 Jahrhundert v Chr begann die griechische Kolonisation Suditaliens Dabei wurden zahlreiche Stadte sowohl auf dem Festland darunter Taras Kyme Metapontion Sybaris Kroton Rhegion Paestum und Neapel als auch auf Sizilien Naxos Zankle und Syrakus gegrundet Die griechisch besiedelten Gebiete wurden als Magna Graecia Grossgriechenland bezeichnet Ein Uberbleibsel ist das noch heute gesprochene Griko Die Karthager die sich zu einer bedeutenden See und Handelsmacht entwickelt hatten grundeten neben Kolonien auf Sizilien auch solche auf Sardinien Sie gerieten wahrend des 6 und 5 Jahrhunderts v Chr in anhaltende Konflikte mit den griechischen Kolonien vor allem mit Syrakus Hingegen standen sie zeitweise mit den Etruskern im Bundnis Auch mit Rom pflegte es bis 264 v Chr ein gutes Verhaltnis Karthago und Rom schlossen um 508 v Chr einen ersten Vertrag 348 und 279 v Chr folgten weitere 19 Rom BearbeitenItalien im expandierenden Romerreich 4 Jahrhundert v bis 2 Jahrhundert n Chr Bearbeiten Hauptartikel Romisches Reich nbsp Die etruskischen Gebiete zur Zeit ihrer grossten Ausdehnung mit den Stadten des Zwolfstadtebunds nbsp Die Wolfin stillt Romulus und Remus die sagenhaften Grunder Roms Die Wolfin stammt aus dem 13 Jahrhundert die Zwillinge wurden im 15 Jahrhundert hinzugefugt wie sich 2007 herausstellte 20 nbsp Der westliche Mittelmeerraum 279 v Chr Rom 21 war im 8 Jahrhundert eine kleine bauerliche Gemeinde die aus mehreren Dorfern hervorgegangen war Der traditionellen Uberlieferung nach schuttelte es 509 v Chr die Konigsherrschaft und die Dominanz der Etrusker ab In der mythischen Erinnerung hatte die Expansion zunachst im Kampf mit den Sabinern dann gegen die Stadt Alba Longa begonnen Auf diese fruhe Phase wird die Entstehung der Patrizier und der Plebejer zuruckgefuhrt ebenso die religioser Einrichtungen wie die Priesterschaft der Vestalinnen Auf den etruskischen Konig Tarquinius Priscus fuhrten die Romer den Bau der Cloaca Maxima oder des Jupitertempels zuruck Mit dem Ende der Monarchie ubernahm der Senat die wichtigste Rolle im entstehenden Staatswesen Sein Herrschaftsgebiet dehnte Rom zunachst uber Mittelitalien dann zu einem Imperium uber den gesamten Mittelmeerraum aus um schliesslich bis in den Nordseeraum und an den Persischen Golf zu gelangen Erst nach drei Kriegen 343 341 327 304 und 298 290 v Chr gelang es die Samniten zu unterwerfen 22 Mit dem Sieg uber den hellenistischen Konig von Epirus Pyrrhos I im Jahr 275 v Chr begann Rom den rein italischen Rahmen zu sprengen und seine Macht weiter auszudehnen Diese Expansion uberforderte bereits in den beiden ersten Punischen Kriegen die mit einer Unterbrechung von 264 bis 201 v Chr andauerten die Ressourcen der Stadt so dass es auf die Hilfe der Verbundeten angewiesen war Weitere Kriege fuhrte Rom gegen die hellenistischen Reiche im Osten 200 bis 146 v Chr die Gallier Oberitaliens deren Gebiet 191 v Chr zur Provinz Gallia cisalpina wurde aber auch Gebiete in Sudgallien 175 v Chr folgte Ligurien dann die Griechen Suditaliens sowie die Numider in Nordafrika nachdem Karthago 146 v Chr zerstort worden war Schliesslich folgte die Expansion nach Kleinasien ab 133 v Chr und auf die Iberische Halbinsel bis 19 v Chr 58 bis 51 v Chr wurde Gallien erobert die Grenze bis uber den Rhein vorgeschoben schliesslich folgte allerdings erst in der fruhen Kaiserzeit Britannia Weder die Zentralisierung auf Rom noch der Macht und Verwaltungsapparat waren geeignet einen Flachenstaat dieser Grosse zu steuern Auch die Sozial und Besitzverhaltnisse brachten das Reich vielfach an den Rand des Auseinanderbrechens Bauern und Sklavenaufstande vor allem 135 104 und 73 71 v Chr waren Folge der grundlegend veranderten Lebensbedingungen und der extremen Ungleichheit in den materiellen und rechtlichen Verhaltnissen innerhalb der Gesellschaft Daneben kam es zu einer Verstarkung des Einflusses hellenistischer Kultur spater auch der Kulturen des Nahen Ostens die eine Veranderungen abgeneigte konservative Senatsgruppe als Werteverfall wahrnahm Hinzu kam ein weiteres Problem Der Sieg Roms war nur durch Truppen der Verbundeten moglich Da Rom jedoch seinen Bundesgenossen die rechtliche Gleichstellung verweigerte kam es Ende des 2 Jahrhunderts zu Unruhen und 90 89 v Chr zum Bundesgenossenkrieg Trotz ihrer Niederlage erhielten die Gemeinden Italiens das romische Burgerrecht 42 v Chr erhielten dieses Recht auch die bis dahin ausgeschlossenen Stadte der Po Ebene Mit dem Zensus von 29 28 v Chr wurden schliesslich alle Italiker in die Burgerlisten eingetragen 23 Damit wurde Italien zu einem einheitlichen gegenuber dem ubrigen Reich bevorzugten Rechtsraum Dieser Zustand hielt bis 212 n Chr an als allen Burgern des Reiches das romische Burgerrecht mit den daran hangenden Pflichten verliehen wurde Zudem war Italien insbesondere Rom ein Wirtschaftsraum auf den fast alle Provinzen ausgerichtet waren Zugleich musste es immer weniger die Lasten der Verteidigung des Riesenreichs tragen Bis zur Herrschaft des Augustus litt Italien jedoch unter schweren Machtkampfen die mit dem Kampf zwischen Sulla und Marius begannen und denen soziale Auseinandersetzungen vorangegangen waren die mit den Gracchischen Reformen verbunden sind Sie reichten ins fruhe 5 Jahrhundert zuruck als das Amt des Volkstribuns geschaffen wurde Diese Burgerkriege fanden einen weiteren Hohepunkt mit den Kampfen aus denen zunachst Gaius Iulius Caesar dann Augustus als Sieger hervorgingen Pax Romana Verwaltung und Wirtschaft 1 bis 2 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Die von Augustus durchgesetzte Einteilung Italias in elf Regionen Die sich anschliessende lange Friedensphase Pax Romana in Italien liess Wirtschaft Kunste und Kultur aufbluhen Die Bevolkerungsdichte sollte erst Jahrhunderte spater wieder erreicht werden Die Errungenschaften Roms im Bereich Recht Verwaltung und Kunst haben die westliche Zivilisation zutiefst gepragt Die unzureichend gewordene Organisation von Verwaltung und Militar wurde von den fruhen Kaisern grundlegend geandert Augustus teilte Italien in elf Regionen auf Die republikanischen Institutionen wurden formal uberwiegend wieder eingesetzt doch blieben sie weitgehend von seinen Entscheidungen abhangig und veranderten ihren Charakter zu einer administrativen Tatigkeit Allerdings behielt der Senat in Italien einige Vorrechte wie etwa die Verfugung uber die Pragung der Bronzemunzen ab 15 v Chr die Verfugung uber die Tempel oder die Leitung des aerarium Saturni 24 Die Volkstribunen behielten ihre Rechte wurden aber formal in Umkehrung ihrer bisherigen Stellung dem Senat unterstellt faktisch jedoch dem Kaiser Wahrend es in der Republik nur ansatzweise eine Verwaltung gab es existierten weder Grundsatze noch Apparate oder ausgebildetes Personal anderte sich dies unter den Kaisern Claudius setzte in der Verwaltung stark auf Freigelassene sie verloren ihren Einfluss unter den Flaviern Domitian und Hadrian eher auf vermogende Ritter equites also die Gruppe der Handler Steuerpachter und der stadtischen Mittelklasse fur die die Republik nie eine adaquate Aufgabe gefunden hatte Schon Vespasian zog verstarkt Provinzialen hinzu Trajan zog Manner aus dem Osten in den Senat Insbesondere in der Finanzverwaltung kam es zu einer Professionalisierung vor allem als der romische fiscus die Verantwortung fur die Einnahmen aus den Provinzen ubernahm Es entstand eine Art Zentralverwaltung Als Vermittlerinstanz fungierte vor allem ab dem 2 Jahrhundert das nicht leicht zu fassende consilium principis das informell zusammengestellt den Kaiser beriet Hadrian zog erstmals Juristen hinzu Im spaten Kaiserreich ubernahm diese Rolle das consistorium 25 Daneben ubte der Pratorianerprafekt grossen Einfluss aus der zunachst mit seiner Pratorianergarde fur die Sicherheit des Kaisers verantwortlich war Er erhielt bald uber den Militarbereich hinausreichende richterliche Befugnisse unter den Severern im Umkreis von 100 romischen Meilen um Rom also knapp 150 km und agierte vielfach als Feldherr Fur die Truppenversorgung verfugte er seit Nero uber eine eigene Naturalienabgabe die annona Um ihn herum entstanden schwer durchschaubare Verwaltungseinheiten Sonderbereiche wie die Spiele oder die Bibliotheken ubernahmen nur hierfur zustandige Prokuratoren In Rom fuhrte ein praefectus urbi die stadtischen Kohorten und sass Eilgerichten vor Der praefectus annonae war fur die Lebensmittelversorgung fur die Marktaufsicht und die Schifffahrt auf dem Tiber sowie die Backereien zustandig Hinzu kam ein praefectus vigilum der Feuerwachen organisierte Die Aufgaben wurden bald zu komplex so dass unter Trajan subpraefecti eingesetzt wurden an die enger gefasste Aufgaben delegiert wurden In Italien wachten die Pratorianer uber die Sicherheit Tiberius brachte sie nach Rom nur die Prafekten die fur die Flotten zustandig waren blieben in Misenum und Ravenna Stadtische Magistrate sprachen Recht es entwickelte sich ein Instanzenzug mit der letzten Instanz in Rom Fur den Strassenbau waren nicht mehr die Censoren zustandig sondern curatores viarum Die oftmals chaotischen Finanzen der Stadte unterlagen seit Nerva den curatores civitatis Um 120 sollte mit vier consulares die Rechtsprechung in Italien zentralisiert werden doch setzte sich das System erst Ende des Jahrhunderts in abgeschwachter Form durch Insgesamt gelang es die massive Selbstbereicherung die in republikanischer Zeit aus der Vermengung politischer militarischer und verwaltungstechnischer Amter und der Kurzzeitigkeit der Amter resultiert hatte auf ein ertragliches Mass zuruckzuschneiden Es dauerte bis Ende des 2 Jahrhunderts bis sich eine relativ feste Hierarchie mit entsprechenden Gehaltern entwickelt hatte Jede Stadt verwaltete ihr Umland mit Im Gegensatz zu den meisten Provinzstadten unterlagen die italienischen dabei nicht der Tributpflicht Incolae einfache Bewohner oder Fremde und attributi die abseits der Stadte wohnten hatten mindere Rechte Die Verbindung zu den ubergreifenden Einrichtungen stellten patroni her lokale Notabeln Die grosste Entlastung fur die Wirtschaft des Reiches war das Ende der Burgerkriege Das stellte sich fur Italien jedoch ganz anders dar Dort hatte die politisch und okonomisch fuhrende Gruppe sogar erheblich von der Zufuhr an Sklaven und den Tributen der Provinzen profitiert vor allem die grossen Landbesitzer Auch kam die kaiserliche Unterstutzung der municipia und die ausgedehnten kaiserlichen Domanen der Vermogensbildung der fuhrenden Schichten in den Stadten zugute Doch gerade die Latifundien hatten wiederum zu einer Verdrangung der Bauern zu einer Entvolkerung des Landes und zur Ausweitung der Weidewirtschaft gefuhrt was die Verstadterung weiter forderte Zudem sahen sich Oliven und Weizenbauern starker Konkurrenz aus Gallien Hispanien und Africa ausgesetzt Die seit Trajan zunehmend aus den Provinzen stammenden Kaiser forderten ihrerseits die ausseritalischen Gebiete zu Lasten Italiens Des Weiteren belastete die italische Wirtschaft dass immer noch die meisten Legionare aus Italien stammten und Kriege wie die Trajans zu hohen Verlusten und zur Ansiedlung in den ostlichen Provinzen fuhrten Bereits Nerva Trajans Vorganger hatte Italien einen besonderen Rang eingeraumt Trajan verlagerte die Rekrutierungsgebiete auf die hispanischen Gebiete und versuchte damit der Auszehrung Italiens entgegenzuwirken Er untersagte daher die Abwanderung aus Italien verfugte dass Senatoren aus den Provinzen mindestens ein Drittel ihres Vermogens in Landbesitz in Italien anlegen mussten 26 und versorgte Bauern fur das Grossziehen von Kindern alimenta Diese Alimentarstiftung die bis ins 3 Jahrhundert bestand sicherte durch Zinsen und Darlehen die Trajan Grundbesitzern gewahrte vermutlich hunderttausenden Kindern monatliche Unterstutzung 27 Hafen Strassen und offentliche Bauwerke wurden massiv gefordert insbesondere in Rom Die mangelnde Versorgung der Latifundien mit Sklaven und die niedrige Produktivitat der Guter fuhrten im 2 Jahrhundert dazu dass die grossen Guter zunehmend aufgeteilt und an coloni verpachtet wurden Fur ihr Land leisteten die Kolonen Abgaben in Form von Geld Naturalien oder Arbeit Kaiserliche Domanen gab es vor allem im Suden doch waren die Provinzdomanen bedeutender 28 Insgesamt scheint es dass die Latifundien weniger die Ursache des Reichtums als die Fruchte der im Handel und in der Produktion erwirtschafteten Gewinne waren Dabei spielten Minen und Steinbruche eine wichtige Rolle die aber auch eher in den Provinzen betrieben wurden und nicht etwa um Luna bei Carrara da man in Italien einen Abzug von Arbeitskraften aus der Landwirtschaft furchtete Im Produktionsbereich blieb Italien nur bei der Wollspinnerei fuhrend vor allem in der Po Ebene etwa in Altinum und um Tarent Glas und Keramik Lampen und Metallwaren verloren jedoch ihre fuhrende Rolle Hinzu kam die scharfe Konkurrenz der okonomisch immer selbststandiger werden Landguter der villae gegen die die Kleinhandwerker die den Lowenanteil der Waren produzierten kaum ankamen Immerhin forderten die Kaiser mit ihren Bauprojekten den Handel mit Ziegeln nbsp Detail der Trajanssaule mit Szenen aus dem DakerkriegDabei verschwand der Tauschhandel weitgehend Munzen zirkulierten in jedem Stadtchen Erstmals kam der Munzpolitik grosste Bedeutung zu Bronzemunzen wurden vom Senat gepragt Gold und Silbermunzen vom Kaiser Im Jahr 64 kam es zu einer ersten Abwertung Trajan konnte das Munzsystem mit dakischem Gold unterfuttern von dem Rom angeblich 5 Millionen romische Pfund erbeutete also mehr als 1600 Tonnen 29 Doch wertete er die Kupfermunzen durch Reduzierung des Kupferanteils ab Hadrians Friedenskurs stabilisierte das System langfristig doch machte sich schon unter Mark Aurel eine deutliche Inflation bemerkbar also eine zunehmende Wertminderung der Munzen Diese erreichte in der 2 Halfte des 3 Jahrhunderts ihren Hochststand 30 Zudem genugte die Edelmetallgewinnung nicht mehr dem Bedarf d h sie brachte die Wertrelation zwischen Gold und Silber ins Wanken Das Bankensystem ist nur wenig erforscht Transaktionen von Munzen liessen sich auf dem Papier arrangieren so dass die Schwierigkeiten und Risiken der Munz und Barrenubermittlung gemindert wurden 31 Der Aussenhandel brachte den Randprovinzen erhebliche Einnahmen doch den grossten Umfang besass der Handel zwischen den Provinzen Italien als Provinz im Romischen Reich Christianisierung 3 bis 5 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Das Romische Reich und seine Provinzen zur Zeit seiner grossten Ausdehnung unter Kaiser Trajan im Jahre 117Die Durchsetzung des Christentums im 4 Jahrhundert bis hin zum Status der Staatsreligion die Grundung einer zweiten Hauptstadt im Osten und die Teilung des Reichs sowie die Eingliederung Italiens als gewohnliche Provinz dazu die politisch militarische Unsicherheit die auch vor Italien nicht Halt machte charakterisierten die sich verandernde Situation des Landes Weder die Verfolgungen vor allem unter Valerian und Diokletian noch die pagane Gegenreaktion auf die christenfreundlichere Politik seit Konstantin durch Kaiser Julian konnten die Ausbreitung des Christentums verhindern Diese wenn auch vielfach zerkluftete aber dennoch in wenigen Formen ins Mittelalter mundende Religion wurde mitsamt ihren Organen von zentraler Bedeutung fur das Fruhmittelalter Die Berechnung der Einwohnerzahl in der Antike bereitet erhebliche Probleme so dass die Ergebnisse stark divergieren Um 200 n Chr konnte das Romische Reich 46 Millionen Einwohner gehabt haben Rom mindestens 700 000 andere Schatzungen liegen erheblich hoher So reichen sie fur das 1 Jahrhundert von 54 bis zu 100 Millionen fur das Reich und liegen um etwa 1 1 Millionen fur Rom 32 Fur das 3 Jahrhundert variieren die Annahmen zwischen 50 und 90 Millionen 33 Marc Bloch hielt die Berechnung der Einwohnerzahl fur unmoglich 34 Italien hatte nach den alteren Schatzungen von Karl Julius Beloch 7 bis 8 Millionen Einwohner hinzu kamen Sizilien mit 600 000 und Sardinien mit 500 000 35 doch fiel diese Zahl bis um 500 auf etwa 4 Millionen und bis 650 gar auf 2 5 Millionen 36 nbsp Abschnitt der Aurelianischen Mauer um Rom212 erhielten in der Constitutio Antoniniana alle Burger des Reiches das romische Burgerrecht die bisherige Bevorzugung Italiens entfiel In der Zeit der sogenannten Reichskrise die von Usurpationen und zunehmendem Machtgewinn des Militars gepragt war siehe auch Soldatenkaiser verlor Italien zunehmend seine Rolle als Kernland des Imperiums diese Entwicklung sollte sich in der Spatantike fortsetzen Daruber hinaus musste Rom nach 270 wieder mit einer Stadtmauer militarisch gesichert werden Zwischen 254 und 259 waren erstmals wieder germanische Stamme auf italischem Boden erschienen so etwa die Alamannen die 259 bei Mailand und 268 am Gardasee zuruckgeschlagen wurden nbsp Ambrosius von Mailand Mosaik in der Mailander Kirche die seinen Namen tragt Es entstand moglicherweise zu seinen Lebzeiten Analog zum ubrigen Reich wurde die Halbinsel unter Diokletian in Provinzen aufgeteilt Liste Die Dioecesis Italiciana bildete einen Teil der Praefactura praetorio Italia zwei Vicarii residierten in Mailand und Rom Die von Mailand aus verwalteten Regiones annonariae im Norden der Halbinsel dienten dem Unterhalt des kaiserlichen Haushalts die von Rom aus verwalteten Regiones suburbicariae dienten der Versorgung Roms Dabei waren die Inseln mit eingeschlossen Ein politisch weit uber Rom hinaus agierender Praefectus urbi verwaltete Rom das seine Funktion als Kaiserresidenz unter Konstantin weitgehend einbusste Theologische Auseinandersetzungen nach dem Konzil von Nicaea 325 zwischen dem athanasischen Westkaiser Constans und dem arianerfreundlichen Constantius II im Osten gaben den beiden Bischofen der Metropolen Mailand und Rom bald ebenfalls eine Sonderstellung Bischof Ambrosius von Mailand gewann erheblichen Einfluss auf die Reichspolitik wahrend der romische Prafekt diesen nach und nach einbusste zumal viele der kaiserlichen Amtsinhaber eher zum Paganismus neigten Umgekehrt mischten sich Kaiser etwa Valentinian I in die Bischofswahl in Rom ein Daruber hinaus war der Klerus von Abgaben und Diensten befreit ebenso wie vom Kriegsdienst womit er endgultig zu einem eigenen Stand wurde 37 Zwar lassen sich in Italien erste Juden ab dem 2 Jahrhundert v Chr belegen eine erste Synagoge entstand jedoch erst um 100 n Chr in Ostia Im 1 Jahrhundert durfte die Zahl der Gemeindemitglieder bei rund 60 000 gelegen haben davon 30 000 bis 40 000 in Rom 38 Doch um 300 kam es auf dem Konzil von Elvira can 16 78 zu einem ersten Eheverbot zwischen Juden und Christen mit dem Codex Theodosianus III 7 2 IX 7 5 galt dieses Verbot im gesamten Reich bei Androhung der Todesstrafe 39 Ausserdem wurden den Juden Kleidungsverbote auferlegt die Sklavenhaltung verboten damit der Zugang zum Latifundienbesitz und zur Gutsherrschaft verwehrt und die Ubernahme offentlicher Amter Ab 537 mussten sie dennoch zur Finanzierung dieser Amter beitragen Seit der Grundung Konstantinopels als Hauptstadt des Ostens im Jahre 326 und der faktischen Teilung in Westromisches und Ostromisches Reich im Jahr 395 wurde Italien zu einer immer weniger bedeutenden Provinz Das Westreich loste sich im Verlauf der Volkerwanderung unter dem Druck von Germanen und Hunnen dem Verlust wirtschaftlich bedeutender Provinzen der vom Kaiser schliesslich nicht mehr zu kontrollierenden Armeefuhrung und einer raumlich wie sozial zersplitterten Gesellschaft auf nbsp Romisches Reich im 3 Jahrhundert Im November 401 standen die germanischen Westgoten Alarichs die die Romer zu den Skythen zahlten ahnlich wie Alanen und Hunnen 40 erstmals in Italien Sie scheiterten jedoch vor Aquileia dann im Marz 402 vor der Hauptstadt Mailand Honorius residierte fortan im sicheren Ravenna Am 6 April 402 erlitten die Goten beinahe eine Niederlage Stilicho erreichte ihren Abzug aus Italien er schlug sie bei Verona und gewann sie spater als Verbundete gegen Ostrom Erst 408 als die Rheingrenze zusammengebrochen war drohte Alarich erneut nach Italien zu ziehen was er nach dem Sturz Stilichos und dessen Hinrichtung am 22 August auch tat 410 wurde Rom geplundert doch zogen die Goten 412 nach Gallien ab Nach Honorius Tod im Jahr 423 bestimmte der Ostkaiser die Politik in Italien Den romischen Bischofen insbesondere Leo I gelang es sowohl am Hof des Westens als auch dem des Ostens Ansehen zu gewinnen Dies zeigte sich etwa bei der Invasion der Hunnen unter Attila im Jahr 452 455 plunderten jedoch die Vandalen Rom und besetzten Sardinien und Sizilien Der Magister militum Ricimer beherrschte fur einige Jahre die Politik im Westen bevor Konstantinopel Julius Nepos unterstutzte der von Dalmatien nach Italien marschierte Dieser wiederum wurde 475 von Orestes gesturzt der seinen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser erhob der seinerseits im August 476 von Odoaker gesturzt wurde Damit endete de iure das westromische Kaisertum spatestens mit der Ermordung des Julius Nepos in Dalmatien 480 Odoaker erkannte die Herrschaft des Ostkaisers formal an und versorgte seine Truppen mit Land in Italien Kirchenorganisation Bistumshierarchie und Romisches Reich Bearbeiten Hauptartikel Urchristentum und Christenverfolgungen im Romischen Reich nbsp Kaiser Konstantin IV Mitte erhebt Ravenna zum Erzbistum Von links nach rechts Justinian II die beiden Bruder des Kaisers und er selbst zwei Erzbischofe von Ravenna und drei Diakone Ohne die Differenzierung zwischen Amtskirche und Gemeinschaft der Glaubigen zu berucksichtigen lasst sich auf der formalen Ebene bereits im fruhen 2 Jahrhundert eine Verfestigung der Amterstruktur und eine Ausbreitung des Bischofsamts feststellen die in der Spatantike jede Stadt erfasste Diese Heraushebung der Stadt gegenuber dem Umland blieb in Italien im Gegensatz zu vielen ehemaligen Provinzen des Romerreichs durchgangig kennzeichnend Die Grenzen zwischen den Municipia bildeten vielfach die spateren Bistumsgrenzen wobei zuweilen auch Kloster wie Nonantola oder Bobbio ihr Umland integrieren konnten Eine zentrale Rolle spielte die Hauptstadtgemeinde die sich auf die Apostel Petrus und Paulus zuruckfuhrte und die besonderes Ansehen genoss 41 Zwischen den Bischofen Damasus I 366 381 und Leo I 440 461 entstand die Vorstellung von einer Renovatio Urbis der Wiederauferstehung Roms als nunmehr christliche Hauptstadt So weist bereits Cyprian von Karthago auf die rechtliche Kontinuitat hin die auf der Kirchenebene auf den Stuhl Petri verweist Den Anspruch zu den altesten auf die Apostel zuruckreichenden Bischofssitzen zu zahlen erhoben allerdings auch Ravenna und Aquileia Mitte des 3 Jahrhunderts fand in Rom eine erste uberlieferte Synode von 60 Bischofen statt Ende des 6 Jahrhunderts lassen sich in Mittel und Oberitalien 53 Kirchen fassen im stadtereicheren Suden gar 197 Analog zur staatlichen Organisation entstanden zwei Kirchenprovinzen mit den Zentren Mailand und Rom Aquileia wurde fur die Gebiete bis zur Donau zustandig Ravenna blieb zunachst Rom zugeordnet doch unter Justinian I nahm Bischof Maximianus von Ravenna als erster den Titel eines Erzbischofs archiepiscopus an und um 650 wurde Ravenna durch Kaiser Konstans II auf einige Jahrzehnte sogar ganz der Jurisdiktionsgewalt Roms entzogen Germanen und Ostrom BearbeitenOdoaker Ostgoten und Gotenkrieg 476 568 Bearbeiten nbsp So genannter Palast Theoderichs in Ravenna Er wurde Sitz des ostromischen Exarchen Ob die Ruine tatsachlich Teil des Palastes ist ist unklar Auch nach 476 bestanden in Italien zunachst spatantike Strukturen fort Nach dem Untergang des westromischen Kaisertums 476 wurde Italien zuerst von dem rex Italiae Odoaker regiert und war dann ab 489 bzw 493 Kernland des Reichs der Ostgoten die unter Theoderich im Auftrag des ostromischen Kaisers Zenon in Italien eingefallen waren Theoderich regierte formal im Auftrag des Kaisers und trennte zivile und militarische Gewalt deutlich starker nach ethnischen Prinzipien auf die zivile Administration blieb in der Hand der Romer die Goten ubten derweil die Militarverwaltung aus und erhielten Land zugewiesen Es scheint als habe die Privilegierung der Ostgoten das Verschmelzen der romischen Aristokratie mit der gotischen Fuhrungsgruppe be oder gar verhindert 42 Die Ostgoten waren Arianer und standen daher den kirchlichen Organen in Italien fern was Theoderich in seinen letzten Jahren dazu bewog den Bischof von Rom gefangen zu setzen oder politisch unter Verdacht Geratene wie Symmachus hinrichten zu lassen Nachdem 519 das Schisma zwischen Rom und Konstantinopel beigelegt worden war furchtete der alternde Gotenkonig zunehmend er konne an die Ostromer verraten werden Seine Tochter Amalasuntha versuchte nach dem Tod ihres Vaters 526 eine romerfreundlichere Politik wurde jedoch ermordet was Kaiser Justinian im Jahr 535 den Anlass bot militarisch in Italien zu intervenieren Sizilien fiel als Erstes die dortige Zivilverwaltung wurde direkt Konstantinopel unterstellt nbsp Verlauf der Gotenkriege JustiniansItalien wurde zwischen 535 und 553 in blutigen Kampfen von ostromischen Truppen unter Fuhrung der Feldherren Belisar und Narses erobert Gotenkrieg Kaiser Justinian wollte damit das Romische Reich erneuern Renovatio imperii doch fuhrten die Kampfe zu einer Verelendung weiter Landstriche 554 wurde die Verwaltung Italiens neu geordnet und die meisten senatorischen Amter wurden abgeschafft doch blieb das Amt des Stadtprafekten unangetastet Italien wurde schliesslich 554 formal Teil des Ostromischen Reiches und 562 fielen auch die letzten gotischen Festungen Doch kam es bereits 568 zur Invasion der Langobarden nach Italien die grosse Teile des Landes eroberten Dieses Ereignis gilt gemeinhin als das Ende der Antike in Italien dessen staatliche Einheit nun fur 1300 Jahre zerbrach Der langobardische Herrschaftsraum im Norden Italiens zerfiel bald in viele kleinere Herzogtumer Dukate Der von Konstantinopel kontrollierte Rest wurde unter Kaiser Maurikios um 585 in das Exarchat von Ravenna zusammengefasst Neben dem Gebiet zwischen Rom und Ravenna blieben grosse Teile des Sudens sowie Ligurien und die Kuste Venetiens und Istriens ostromisch byzantinisch wobei Ligurien im 7 Jahrhundert an die Langobarden verlorenging Unter Papst Gregor I wurde das von Ostrom 534 besetzte Sardinien ab 599 unter Gewaltanwendung katholisiert 43 710 besetzten arabische Truppen Sardinien das zur Provinz Africa gehort hatte doch vertrieben die Bewohner 778 die Besatzer 44 und wehrten 821 ihren letzten Angriff ab Auf der Insel entstanden vier Judikate selbststandige von Richtern gefuhrte politische Einheiten deren letzte das Judikat Arborea bis 1478 Bestand hatte Die Kustenorte wurden wie in ganz Italien vielfach aufgegeben Der Gotenkrieg der harte Fiskalismus der kaiserlichen Verwaltung sowie die Invasion der Langobarden ab 568 das Abreissen der Handelsbeziehungen und die zunehmende Unsicherheit fuhrten zu einem drastischen Ruckgang der Bevolkerung einem weitgehenden Verschwinden der alten Senatsaristokratie einem Schrumpfen der Stadte zur Regionalisierung von Machtballungen und einer gesteigerten Agrarisierung der Wirtschaft unter Zunahme der Subsistenzwirtschaft Der Mittelmeerraum veranderte zudem seine Funktion als Handelsdrehscheibe zumal die Sudseite ab den 630er Jahren von muslimischen Armeen erobert wurde die bis um 700 auch noch Africa die Kornkammer Italiens eroberten und von dort aus begannen die italienischen Kustenorte zu plundern Langobarden und Byzantiner 568 774 Bearbeiten nbsp Byzantinisches Reich 6 Jahrhundert nbsp Der Ratchisaltar im westlichen Seitenschiff des Domes von Cividale Ausschnitt Madonna mit Kind um 740Die gesamte Schicht der Besitzenden wurde im Exarchat in das militarische System eingebunden lokale Miliztruppen verstarkten die byzantinische Armee Dabei entstand eine militarisch politische Hierarchie von regional unterschiedlicher Selbststandigkeit Sie band sich um Rom starker an den dortigen Bischof um Ravenna an den Exarchen in Venetien an dort entstandene Familienstrukturen Tribunen und Duces im Suden an die enger an Byzanz gebundenen Apparate Kaiser Konstans II zog 662 mit einer Armee von Konstantinopel nach Italien um gegen die Langobarden und Araber zu kampfen er residierte bis zu seiner Ermordung 668 in Syrakus auf Sizilien konnte aber keine nachhaltigen Erfolge erzielen Die Langobarden unterstanden von 574 bis 584 keiner gemeinsamen Fuhrung doch machte die ubergreifende Koordination im Kampf gegen die Franken die Wiedereinfuhrung eines Konigtums notwendig In Opposition zum byzantinischen Ravenna wahlten die Langobarden Pavia zur Hauptstadt mit zentralen Funktionen ab dem fruhen 7 Jahrhundert Daneben entstanden konigliche Palaste in Verona nach 580 in Mailand und schliesslich in Ravenna Anders als im Frankenreich herrschten die Konige von Residenzen aus insbesondere dem Palacium in Pavia das seit Rothari eine Art Hauptstadt darstellte und reisten nicht wie nordlich der Alpen noch lange ublich durch ihr Reich weil dessen Konigsmacht an seine physische Anwesenheit gebunden war Reisekonigtum Auch kam es im Gegensatz zum Frankenreich zu keiner Verschmelzung der romischen Fuhrungsschichten mit den germanischen da diese als Arianer der katholischen Bevolkerung fernstanden und Gewalttaten in der fruhen Eroberungsphase viele Adelsfamilien vor allem den senatorischen Adel in byzantinisches Gebiet vertrieben Um 600 machte sich allerdings der massigende Einfluss der Konigin Theudelinde bemerkbar der Tochter des Bayernherzogs Garibald I Danach wechselten sich arianische und katholische Konige ab Konig Rothari liess 643 die Rechtsgewohnheiten der Langobarden kodifizieren Wahrenddessen gelang es den langobardischen Herzogen von Benevent und von Spoleto ein hohes Mass an Autonomie zu wahren Konig Liutprand 712 744 gelang die Einigung der Langobarden und er nahm den Kampf gegen Byzanz wieder auf Dabei kam ihm zustatten dass die Langobarden inzwischen katholisiert waren und sich daher leichter mit den herrschenden romischen Familien verbanden um eine gemeinsame Herrenschicht zu bilden Das Edikt Konig Aistulfs von 750 unterschied bereits nicht mehr nach ethnischem oder religiosem Hintergrund sondern teilte die Bevolkerung nach ihrem Vermogen und entsprechend ihrer Ausrustung verschiedenen militarischen Kategorien zu 751 gelang ihm die Eroberung Ravennas Der mit Papst Stephan II verbundete Pippin seit 751 Konig der Franken zog 756 vor Pavia und zwang Aistulf zur Anerkennung seiner Oberherrschaft und zur Abtretung des Exarchats von Ravenna das Pippin dem Papst schenkte Pippinische Schenkung und ubernahm das Patriziat uber die Stadt Rom Zwischen dem Langobardenreich und Suditalien war damit die Entstehung eines weltlichen Herrschaftsraums des Papstes Patrimonium Petri zu einem vorlaufigen Abschluss gekommen da Konstantinopel aufgrund der Bedrohung durch die Awaren und Araber seit etwa 650 nur noch gelegentlich im Westen eingreifen konnte Teil des Frankenreichs Nationalkonige 774 951 Bearbeiten nbsp Konigreich Italien 781 1014 Ab dem Jahr 774 eroberte der Sohn und Nachfolger Pippins Karl I das Langobardenreich und kronte sich in Pavia mit der Langobardenkrone zum Konig der Franken und Langobarden Im Zuge der karolingischen Reichsteilungen wurde Nord Italien wieder ein selbststandiges Konigreich zunachst unter karolingischen Konigen ab 888 unter einheimischen Konigen frankischer Herkunft wie Hugo von Vienne und Berengar von Ivrea Nationalkonige Frankische Eroberung Bearbeiten Italien blieb im Fruhmittelalter politisch geteilt immer wieder kam es zu Kampfhandlungen Die Langobarden hatten 751 Ravenna erobert und seit etwa 750 jeden Handel mit byzantinischen Untertanen verboten Aufgrund der langobardischen Bedrohung rief der Papst die Franken zu Hilfe Konig Pippin eroberte Ravenna das allerdings nun vom Papst beansprucht wurde Mit Konig Desiderius kam es zu ahnlichen Auseinandersetzungen so dass Pippins Sohn und Nachfolger Karl I 774 die Langobardenhauptstadt Pavia angriff und das Langobardenreich eroberte Karl ubertrug die ehemals byzantinischen Gebiete an den Papst und geriet dadurch in Widerstreit zu Konstantinopel Mit seiner Kaiserkronung im Jahr 800 durch den Papst kam es zu einem bis 812 andauernden Bruch zwischen den Kaiserreichen Zweikaiserproblem Der Dukat Spoleto wurde dem Frankenreich angegliedert nicht jedoch der Dukat Benevent Der Adel nahm dort eine ahnliche Entwicklung wie unter den Franken doch zerfiel der Dukat in die Furstentumer Benevent und Salerno und die Grafschaft Capua Karl teilte Italien in Grafschaften und Marken ein und brachte frankische Adlige als Herrenschicht ins Land Er gewahrte den Klostern und Bistumern Privilegien und stattete sie mit Gutsherrschaften aus Die langobardischen Freien wurden als Arimanni in das frankische Heer aufgenommen Sie erhielten vor allem in den Bistumern grosseren Einfluss und standen auf gleichem Rang wie der frankische Feudaladel Zugleich finden sich ab 845 Hinweise dass die langobardische Sprache verschwand 45 Dennoch ging das Bewusstsein verschiedener Abstammung nicht verloren was sich in den Namen Lombardei fur das langobardische Kerngebiet und Romagna fur das romisch byzantinische niederschlug Dank der Karolingischen Renaissance kam es zu einer zeitweiligen Zunahme von Bildung Schriftlichkeit und Kunst unter Ruckgriff auf romische Uberlieferung Regnum Italicum aussere Angriffe Bearbeiten Nach dem Tod Ludwigs des Frommen 840 wurde das Frankenreich geteilt und das Regnum Italicum erhielt mit der Hauptstadt Pavia ein hoheres Mass an Autonomie Ludwig II 844 875 hielt sich mindestens einmal im Jahr auf seinen Reisen durch das Reich dort auf und berief eine Versammlung aller Grossen ein Um die Hauptstadt herum befanden sich in zwei bis drei Tagesreisen Entfernung konigliche Palaste in denen auch Urkunden ausgestellt wurden Von Januar bis April uberwinterte der Hof meist in Mantua das seit fruhkarolingischer Zeit zum kleinen Kreis der Residenzstadte hinzugekommen war Meist reiste der Hof in der Po Ebene nur selten in die Toskana oder gar nach Spoleto Solche Reisen verband man mit einem Besuch Roms Als Ludwig sich zwischen 866 und 872 durchgangig sudlich von Rom aufhielt minderte dies seine Autoritat im Norden keineswegs Hauptaufgabe des Konigs war es die gesellschaftliche Ordnung so zu erhalten wie sie uberliefert war und vor allem Recht zu sprechen Dies geschah durch den Konig oder seine missi vor moglichst vielen Zeugen wobei gelegentlich auch Grosse fur Missetaten gegen Untergebene bestraft wurden Doch hatte jeder seine Position in der als seit jeher als bestehend aufgefassten gesellschaftlichen Hierarchie Der Freie in der Freiheit der Knecht in der Knechtschaft liber in libertate servus iin servitute wie es in einer Urkunde des Klosters Nonantola aus dem Jahr 852 heisst 46 Ab Berengar I verschwanden die von Karl dem Grossen eingefuhrten Richter scabini deren Einfluss gegenuber den koniglichen bzw Paveser Richtern schon lange rucklaufig war Diese Zuspitzung auf Pavia und die dortige Rechtsausbildung sollte Italien hinsichtlich der Rolle der Rechtskundigen in der Stadtentwicklung einen vollig eigenen Verlauf geben Im Gegensatz zu den scabini waren sie nicht von lokalen Herren abhangig sondern vom Konig doch hielten sie sich meist fern vom Hof auf Sie wurden starker in lokale Auseinandersetzungen einbezogen zugleich entwickelte sich ein komplizierteres Rechtsfindungsverfahren das nun ohne die Zeugenschaft der pauperes der Armen auskam Auch befassten sich die Richter nun fast nur noch mit Auseinandersetzungen innerhalb der lokalen Eliten nicht mehr denen innerhalb der ubrigen landlichen Welt 47 Die Befreiung von jurisdiktionellen und damit koniglichen Eingriffen ganzer Herrschaftsbezirke fuhrte wiederum zu einer grosseren inneren Selbststandigkeit was ein festgelegtes Abgaben und Leistungssystem gegenuber dem Konig ausgleichen sollte Zugleich wurden die unteren Gesellschaftsgruppen von der Moglichkeit ausgeschlossen die konigliche Autoritat direkt anzurufen nbsp Emirat von Sizilien 9 Jahrhundert Ludwig II fuhrte vor allem im Suden eine eigenstandige Aussenpolitik insbesondere gegenuber den Arabern unter den Aghlabiden die seit 827 begannen Sizilien zu erobern und sich bald in Suditalien festsetzten Bis 902 gelang ihnen die Eroberung der Insel das politische Zentrum verlagerte sich nun von Syrakus nach Palermo Von 843 bis 871 bestand ein arabisches Emirat in Bari dessen Truppen jedoch von Ludwig II besiegt wurden Danach setzte sich Byzanz wieder in den Besitz Apuliens und erlangte sogar wieder Einfluss in Benevent Der inzwischen selbststandige Dukat Neapel zerfiel in die Stadtherrschaften Neapel Amalfi und Gaeta Im Norden waren es ab 899 Ungarn die von Nordosten in Italien einfielen Sie waren erst seit 896 auf dem Gebiet ihres heutigen Staates ansassig Von dort zogen sie so oft nach Italien dass der von ihnen berittene Weg bald strata Hungarorum genannt wurde Doch kamen sie nicht nur um zu plundern sondern sie wurden auch in den dynastischen Auseinandersetzungen eingesetzt 48 922 marschierten sie bis nach Apulien 924 setzten sie unter der Fuhrung eines Salard und moglicherweise als Verbundete Berengars die Stadt Pavia und den Konigspalast in Brand dabei kam auch Bischof Johannes III ums Leben Erst nach schweren Niederlagen und mit ihrer Christianisierung endeten ihre Kriegszuge nach 955 die beinahe ganz Mittel und Sudeuropa erfasst hatten In Italien gilt die Invasion der Ungarn als letzte Invasion der Barbaren und damit als Abschluss der Volkerwanderung Feudalisierung erste stadtische Selbststandigkeit Bearbeiten nbsp Kaiser Lothar I Lothar Evangeliar Tours zwischen 849 und 851 entstanden Bibliotheque nationale de France ParisIm Norden entstanden aus den frankischen Grosseinheiten die Territorialherrschaften dort machtiger Familien siehe Italienischer Adel Daneben erlangten die Bistumer erhebliche regionale Macht und im Zuge des Incastellamento entstanden neue Schwerpunkte Die frankischen Grossen wiederum brachten ihre Verbundeten aus Burgund und anderen Reichsteilen in den Kampf um die Vormacht Um sie kampften Wido von Spoleto und Berengar I von Friaul Hugo von Arles und Vienne wurde von 926 bis 941 Konig Otto I machte schliesslich Berengar II von Ivrea die Konigswurde streitig Neben den Feudalherrschaften 49 entstanden in der Nordhalfte erste stadtische Herrschaften wie etwa Rom das von der Familie des Senators Theophylakt beherrscht wurde und Venedig das zwar noch formal Byzanz unterstand jedoch unter wechselnden Dogenfamilien mit ihrem 811 eingerichteten festen Amtssitz eine eigenstandige Aussenpolitik fuhrte Im Pactum Lotharii uberliess Kaiser Lothar I Venedig weitreichende Handelsrechte in Oberitalien seine Nachfolger erkannten Venedigs Besitz auf Reichsgebiet an Zugleich hatten sich die Stadte der Lagune mehrerer Invasionen frankischer slawischer um 846 arabischer 875 und ungarischer 899 bis 900 Armeen zu erwehren Kirchenorganisation Bearbeiten Die Eroberungen der Langobarden veranderten die Hierarchie auch der kirchlichen Gemeinden So unterstellte sich die Hauptstadt Pavia Rom und loste sich von Mailand Der Sitz des Bistums Aquileia wurde nach Grado verlegt das Bistum Altinum wurde auf die weniger gefahrdete Insel Torcello in der Lagune von Venedig verlegt Grossere Veranderungen der Bistumsgrenzen setzten erst die Karolinger im 9 Jahrhundert durch die mit ihrer Neuordnung Strukturen schufen die den romischen ahnlicher waren als den zuvor herrschenden langobardischen Die frankischen Grafen die die Gastalden und Herzoge ersetzten residierten vielfach in den Bistumsstadten doch mussten die Bischofe sich um herrschaftliche Privilegien und Regalien bemuhen die ihren Comitatus sicherten Vielfach entstand auf der Grundlage verschiedener Rechte ein bischofliches Territorium innerhalb der Grafschaften Zu dieser Verselbststandigung trugen die ausseren Angriffe und die relative Schwache des Regnum Italicum erheblich bei Die Bischofe waren zumeist selbst Angehorige der herrschenden Familien und konnten sich durch Verleihung von Einnahmen der Kirchen Kapellen und Taufkirchen Pieven eine Gefolgschaft sichern Ihrer unmittelbaren Machtausubung standen jedoch mehrere Entwicklungen entgegen Die karolingischen Gesetze raumten den Pieven das Recht ein Zehnte einzuziehen und durch die Zuordnung der landlichen Bevolkerung erhielten sie eine Art Gebietsherrschaft ein Spezifikum Italiens Zudem entstanden in einigen Gebieten Klerikerdynastien aus Laienfamilien die dem Bistum seine Rechte weitgehend entzogen Daruber hinaus gingen aus den Gefolgsleuten der Bischofe neue weltliche Fuhrungsschichten in den Stadten hervor Ab 816 kam mit den Constitutiones Aquisgranenses ein neues Element in die kommunale Entwicklung Mit ihnen entstand ein Domkapitel da man forderte dass der Klerus nach klosterlichem Vorbild gemeinschaftlich lebte Dieser Klerus war wiederum bemuht die Verfugungsgewalt uber einen grosseren Teil des bischoflichen Patrimoniums zu erhalten Bei den Eigenkirchen die vermogende Adelsfamilien errichteten trat diese Erscheinung noch starker zutage Die Kathedralkirche und ihr Patrimonium unterstanden zwar weiterhin dem Bischof doch die Domkapitel ubernahmen nun die Verwaltung der Kathedrale Der Bischof wurde auf sein Patrimonium begrenzt Rom ging aus den theologischen Auseinandersetzungen mit Byzanz in Italien gestarkt hervor und galt als Garant der rechtglaubigen Trinitatslehre und ihrer Christologie Zudem gelang seit Gregor I die Konversion der verbliebenen Arianer und der letzten Heiden auf Sardinien auch gewaltsam In Rom entstand eine Amterhierarchie die die notwendigen Rechte und Einnahmen sicherte Damit wurde Rom zu einer weiteren bedeutenden Machtballung in Italien neben dem Frankenreich und Byzanz sowie den Aghlabiden bzw den ihnen nachfolgenden Kalbiten auf Sizilien Im Bilderstreit entzog Kaiser Leo III 732 33 dem Papst die Patrimonien Kalabrien Bruttium und Sizilien Otranto stieg 986 zum Sitz eines Metropoliten auf mit Squillace Rossano und Santa Severina entstanden neue Bistumer Die sudlichen Kirchen wurden organisatorisch und kulturell stark von Byzanz gepragt was dem Gebiet einen bis heute bestehenden griechischen Charakter verlieh Reichsitalien ab 951 Bearbeiten nbsp Die Eiserne Krone der Langobarden das Symbol der italienischen Konigswurde die 951 Adelheid in die Ehe mit Otto I einbrachte Das eigentliche Machtsymbol der Langobardenkonige war jedoch der Speer Der Speer Odins Gugingus gab den fruhen Langobardenkonigen ihre Abkunftsbezeichnung als Gugingen ex genere Gugingus 50 nbsp Otto und Berengar mit ihren Gefolgsleuten Der sitzende Otto I empfangt als Zeichen der Unterwerfung ein abwarts gerichtetes Schwert vom zu seiner Rechten knienden Konig Berengar II Ein Gefolgsmann Ottos der zu seiner Linken steht tragt ein Schwert mit der Spitze nach oben als Zeichen der Richtgewalt Ottos das Schwert eines seiner Manner der ein Kettenhemd tragt ist abwarts gerichtet Illustration einer Handschrift der Weltchronik Ottos von Freising um 1200 Mailand Biblioteca Ambrosiana Die Protagonisten werden dabei verschieden bezeichnet Mit knapper Amtsbezeichnung wird Otto als Otto Theotonicorum rex bezeichnet sein Kontrahent hingegen nur mit Beringarius 951 gewann Otto I durch die Ehe mit Adelheid der Witwe Hugos I die Herrschaft uber Nord und Teile Mittelitaliens und begrundete die Verbindung Reichsitaliens mit dem Reich Nicht Bestandteil des Langobardenreichs und auch des spateren Heiligen Romischen Reichs war hingegen Venedig das zunachst nur aus der dortigen Lagune bestand aber dennoch eine einflussreiche Macht darstellte die sich ab dem 14 Jahrhundert vor allem aber 1405 uber den Osten und die Mitte Oberitaliens ausbreitete Unter den Ottonen wurde deren Reichskirchenpolitik in Italien fortgesetzt und die Bistumer wurden gestarkt Damit wurde die Macht jedoch stark zersplittert wenn auch teilweise die Wiederanbindung des grundbesitzenden Adels an das Reich gelang Der Konflikt mit Byzanz in Suditalien konnte durch die Ehe Ottos II mit Theophanu beigelegt werden doch erlitt er 982 am Kap Colonna gegen die Sarazenen eine schwere Niederlage Sein Sohn Otto III der ihm 983 im Amt folgte beabsichtigte Rom den Ort der Kaiserkronungen zur Hauptstadt seines Reiches zu machen 991 machte er Gerbert von Aurillac als Papst Silvester II zum Herrn der Reichskirche doch starb der Kaiser bereits 1002 Zahlreiche Italienzuge folgten um die Herrschaft in Reichsitalien zu sichern Sie waren mit der Kaiserkronung durch den Papst verbunden und wurden haufig als Romfahrt bezeichnet Ihr ging ublicherweise die Kronung zum Konig von Italien mit der Eisernen Krone der Langobarden voraus Fur die Ausstellung von Urkunden war eine italienische Abteilung der Reichskanzlei verantwortlich die politische Verantwortung ubernahm der Erzkanzler fur Italien ein Amt das ab 965 beim Erzbischof von Koln lag Byzantiner bis 1071 Araber 827 1091 Bearbeiten nbsp Wahrend der Belagerung Benevents 871 verhandelt Emir Soldanos Mofareg ibn Salem von Bari mit einem byzantinischen Gesandten Madrider Bilderhandschrift des Skylitzes ursprunglich in den 1070er Jahren angefertigt illustrierte Kopie von etwa 1150 bis 1175 entstanden im Umkreis des normannischen Konigshofs in Palermo Biblioteca Nacional de Espana in MadridSuditalien blieb noch bis ins 11 Jahrhundert partiell byzantinisch bzw langobardisch Furstentumer Benevent Capua Salerno Zur Verteidigung gegen die Araber die von etwa 827 bis 1091 Sizilien oder Teile davon beherrschten und von 847 bis 871 ein Herrschaftsgebiet um Bari unterhielten warben diese langobardischen Fursten gegen Ende des 11 Jahrhunderts normannische Soldner an die danach ganz Suditalien einschliesslich der Furstentumer ihrer Auftraggeber eroberten und 1130 auf ehemals langobardischem arabischem und byzantinischem Gebiet das Konigreich Sizilien grundeten Bereits 668 und 703 hatten muslimische Flotten Syrakus angegriffen doch gelang es den Arabern nicht sich dauerhaft auf der Insel festzusetzen 51 827 besiegte jedoch Admiral Euphemios den byzantinischen Statthalter Siziliens um sich seiner Verhaftung zu entziehen und erklarte sich zum Kaiser Er rief die seit 800 in Tunesien selbststandig gewordenen Aghlabiden zu Hilfe die unter Fuhrung von Asad ibn al Furat bei Lilybaeum Marsala landeten Nach langwierigen Kampfen fiel 831 Palermo 841 880 war Tarent arabisch bis 871 hielten sie sich in Bari Es kam 846 zu einem Angriff auf Rom was zu einer Ummauerung der Peterskirche fuhrte und 875 auf Venedig und Aquileia Auf Sizilien fielen Cefalu 857 Enna 859 schliesslich Syrakus 878 und Taormina 902 Etwa 880 bis 915 setzten die Araber sich in Agropoli nordlich von Neapel fest im Jahr 900 zerstorten sie Reggio in Kalabrien Rometta hielt sich bis 965 Byzanz gelang es von 965 bis 983 Taormina zu besetzen 52 849 gelang es einer papstlich kampanischen Flotte eine sarazenische Flotte vor Ostia zu schlagen 871 gingen Ludwig II Byzanz und Venedig unterstutzt von Truppen Lothars II kroatischen und dalmatinischen Hilfstruppen in Suditalien vor und eroberten Bari zuruck Der Emir floh zu Adelchin von Benevent Die Aghlabiden erwiderten dies mit einem Angriff von angeblich 20 000 Mann auf Kalabrien und Kampanien doch unterlagen sie Ludwigs Truppen 873 in Capua 876 unterstellte sich Bari Byzanz dem 880 die Eroberung Tarents gelang Dennoch erlahmte die Expansionskraft der suditalienisch tunesischen Muslime erst ab 915 Die Araber betatigten sich nicht nur als Eroberer und Plunderer vielfach in Diensten der suditalienischen Grossen Sie brachten auch neue Bewasserungstechniken und Kulturpflanzen mit So wurden Zitronen und Orangen Datteln aber auch Baumwolle Pistazien und Melonen sowie Seide zu wichtigen Produkten der Insel deren Hauptmarkte nun im Suden lagen Palermo loste Syrakus als grosste Stadt Siziliens ab Die Nachfolger der Aghlabiden die Fatimiden setzten 948 Hassan al Kalbi als Emir in Sizilien ein der die Dynastie der Kalbiten begrundete Gegen sie unterlag Otto II im Jahr 982 in Kalabrien Als es um 1030 zu Streitigkeiten innerhalb der Dynastie kam versuchte Byzanz diese Gelegenheit zur Ruckeroberung zu nutzen General Georgios Maniakes besetzte 1038 Messina und 1040 Syrakus doch mussten die Byzantiner bereits 1043 wieder abziehen 1063 griff eine pisanische Flotte Sizilien an doch erst den Normannen gelang es in einem zahen Kampf von 1061 bis 1091 die Insel zu erobern 1071 fiel Catania 1072 Palermo Sie hatten bereits zuvor die langobardischen Gebiete unterworfen und auch die Byzantiner vertrieben deren letzte Stadt Bari 1071 fiel Noch vor Abschluss der Eroberung wandten sich die Normannen dem Kernland von Byzanz zu das sie ab 1081 zu erobern versuchten Byzanz sah sich damit einem gleichzeitigen Angriff der Normannen im Westen und der turkischen Seldschuken im Osten ausgesetzt Venedig unterstutzte in dieser Situation Kaiser Alexios I mit seiner Kriegsflotte und erhielt im Gegenzug Handelsprivilegien die seine Handler ab 1082 von allen Abgaben befreiten Wirtschaft Handel Kredit und Marktquote im Hochmittelalter BearbeitenUm 1000 kam es zu einer Intensivierung des Handels und zu einer Steigerung der Produktion Dies hing mit einer Besserung der klimatischen Bedingungen dem Ruckgang der Epidemien wie der Malaria aber auch mit dem Abklingen der Invasionen aus dem Osten Slawen Ungarn und dem Suden Araber Berber zusammen Die Bevolkerung Italiens die wieder anstieg wird fur die Zeit um 650 auf 2 5 Millionen 53 fur das spate 11 Jahrhundert auf 5 Millionen Einwohner geschatzt Bis Ende des 14 Jahrhunderts lag sie bei rund 10 Millionen 54 Dieser Anstieg der Bevolkerung bewirkte oder ermoglichte eine verstarkte Binnenkolonisation die ihren Hohepunkt wahrend des 12 Jahrhunderts erlebte Dabei loste sich das Villikationssystem weitgehend auf die Wieder Einfuhrung von Zitrusfruchten Oliven Baumwolle 55 und eine Seidenproduktion bei nur geringen technologischen Veranderungen fuhrten zu einer Intensivierung des Austauschs Vom wirtschaftlichen Vorsprung der muslimischen Reiche und des Byzantinischen Reichs profitierten zunachst Stadte in Suditalien wie Amalfi dann Salerno Gaeta Bari sowie die Stadte Siziliens Sie handelten im ganzen Mittelmeerraum mit Holz Sklaven Eisen Kupfer wofur sie Gewurze Wein Luxuswaren Farbstoffe Elfenbein und Kunstwerke erstanden nbsp Kolonialreich und Haupthandelswege Venedigs im ostlichen Mittelmeer nbsp Kolonien GenuasIm 10 Jahrhundert gelang es Venedig durch seine engen Beziehungen zu Byzanz und zu den muslimischen Reichen nicht nur zu einer Handels sondern auch zu einer Seemacht aufzusteigen Genua und Pisa hingegen standen im Tyrrhenischen Meer erheblich starkeren Gegenkraften gegenuber konnten jedoch binnen eines Jahrhunderts um 1100 die Oberhand gewinnen Diesen drei bald vorherrschenden Seemachten kamen technische Innovationen wie Kompass Portolan aber auch die Vergrosserung des Frachtraums die verbesserte Ausbildung der Kaufmannssohne und der staatliche Schutz von Handelskonvois zustatten Auch dehnten sie die Handelszeiten aus und verkurzten die Winterpausen Die Dominanz uber grosse Teile des Mittelmeers machte die oberitalienischen Flotten zum gegebenen Transportmittel fur Pilger und Kreuzfahrer was wiederum gewaltige Vermogen hervorbrachte Schliesslich gelang es Genuesen und Venezianern durch uberwiegend unter ausseren Zwangen gewahrte Privilegien die byzantinische Konkurrenz weitgehend auszuschalten und den Handel nach Konstantinopel und tief nach Asien zu dominieren Sowohl Genua als auch Venedig eroberten zunachst eine Kette von Stutzpunkten bis weit in den Osten die sie zu regelrechten Kolonialreichen ausbauten Daruber hinaus unterhielten sie Kaufmannskolonien in zahlreichen Stadten die verschiedene Grade der Autonomie erhielten 56 Diesem Handelssystem im Osten musste ein entsprechendes System im Westen und Norden entgegengestellt werden um Waren zu akquirieren und ausreichende Absatzmarkte zu entwickeln Dies galt zum einen fur Italien selbst dessen wachsende Bevolkerung durch eine grosse Zahl von Messen durch den Ausbau lokaler Markte mit Waren versorgt wurde zum anderen fur Westeuropa wo sich italienische Kaufmannskolonien entwickelten Sie sassen in den Stadten der Provence Kataloniens und Kastiliens im Rheinland in Flandern und England Sie bildeten analog zu den ostlichen Kaufleuten die Schaltstationen fur den Handel fur Informationen und sogar fur die Ausbildung des Nachwuchses Sie waren es zudem die den Luxusbedarf der Hofe einschliesslich desjenigen des Papstes deckten Dieser Aufstieg im Zusammenhang mit der kommerziellen Revolution 57 konnte neben der gunstigen raumlichen Lage Italiens und den Kontakten mit okonomisch weiter entwickelten Nachbarn auf die stadtische Kontinuitat aufbauen die hier grosser war als in den meisten anderen Gebieten des ehemaligen Romischen Reichs 58 Die Stadte waren Amtssitze von Bischofen und Abten von koniglichen Verwaltungsorganen deren wirtschaftliche Grundlagen dennoch uberwiegend im Landlichen lagen und die Stadte besassen Markte und Messen Hafen und Fernhandelsstrassen und profitierten vom Luxusbedarf Zudem konnten sie sich im Norden von den Landesherren weitgehend unabhangig machen und den Landadel zwingen in die Stadt zu ziehen Mit diesen Entwicklungen brach in Italien die Dominanz des Agrarischen uber das Stadtische zusammen Handel Geldwesen gewerbliches Unternehmertum unter der Agide einer aufkommenden burgerlichen Herrenschicht pragten das Land Die stadtische Bevolkerung durfte sich zwischen dem 11 und dem fruhen 14 Jahrhundert verfunf oder sechsfacht haben Dieses Wachstum war ganz uberwiegend dem Zuzug vom Lande zu verdanken so dass sich neben die okonomische Revolution eine Stadtrevolution gesellte Dieser Zuzug bewirkte zum einen eine massive Vergrosserung der Stadte zum anderen die Entstehung einer Bauindustrie die zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige wurde Die kommunalen Fuhrungsgruppen bestanden aus Fernhandlern Immobilienbesitzern und Grundbesitzern Sie wurden gedrangt ihr Kapital in Handelsreisen und Schiffsbau zu investieren aber auch in staatliche Fursorgeaufgaben wie die Versorgung mit Getreide und Brot deren massenhafter Umsatz einen erheblichen Anteil an der Entstehung der grossen Vermogen hatte Auch die Waren an Bord der Schiffe gehorten meist einem oder mehreren Kapitalgebern die mit dem Schiffsfuhrer durch einen Vertrag verbunden waren Bald kamen zum Handel und zur Plunderung Geschafte wie Bank oder Wechselunternehmungen hinzu Dies galt sowohl fur den kleinen lokalen Kreditmarkt als auch fur die Fernhandelskredite die in Venedig starker staatlich in Genua starker privat organisiert waren Ab dem 12 und 13 Jahrhundert schlossen sich die Handler zu Gesellschaften compagnie zusammen die aus Familienverbanden hervorgingen und Filialen bildeten In Venedig galten Bruder sogar automatisch als Angehorige ein und derselben Handelsgesellschaft 59 Die Techniken des Geldtransfers und der Kreditvergabe wurden ab dem 12 Jahrhundert erkennbar verbessert So uberwand man sehr viel fruher als im ubrigen Europa die Risiken des Munztransfers die Hurden des Wechsels von einem Munzsystem ins andere und entwickelte zugleich durch verdeckte Zinsnahme die ja aufgrund biblischer Verbote untersagt war ein umfangreiches Kreditwesen auf der Basis von Wechseln Auf romisches Recht gestutzt wurde zudem das See und Handelsrecht ausgebaut Um 1250 hatte sich die kommerzielle Revolution so weit durchgesetzt dass sie das Wesen der italienischen Metropolen dominierte Die Mentalitat der Fuhrungsschichten setzte auf raumliche Expansion wie etwa nach Russland China Indien und Afrika aber auch Norwegen und in den Ostseeraum in Italien selbst expandierte der Warenumsatz auf der Grundlage zunehmender Geld und Marktvermittlung der meisten okonomischen Transaktionen Um dem stark angestiegenen Handelsvolumen Wege zu offnen dehnte man die Wasserwege die naturlicherweise zur Verfugung standen aus indem man Kanale baute und die Strassen verbesserte Der ganz uberwiegende Teil des Handels insbesondere der mit Massengutern wurde dabei weiterhin auf dem Wasser bewaltigt Handel und Gewerbe bildeten in den Stadten eine schwer abzugrenzende Einheit Die Handwerkerzunfte arti bezogen sich dabei meist auf den Laden bottega und nahmen nur selten industrielle Dimensionen an Ganz anders war die Situation im Bergbau und im Schiffbau sowie im Textilsektor Bis zum 12 Jahrhundert waren Kalabrien und Sizilien die Zentren der Seidenproduktion ab dem 13 Jahrhundert auch die Toskana und die Emilia dort wiederum Lucca und Bologna Zunachst waren die italienischen Tuchhandler vor allem im Zwischenhandel zwischen Brabant Flandern und Nordfrankreich tatig doch begannen sie in einer Art Verlagssystem eine Mischung aus Handwerksbetrieben Lohn und Heimarbeit zu entwickeln opificio disseminato nbsp Silbermunze Venedig zwischen 1253 und 1268 nbsp Goldmunze Venedig 1400Die Mittlerrolle Italiens erzwang ein doppeltes Munzsystem aus Silber und Goldmunzen das zunachst in geringem Umfang die suditalienischen Stadte in der Nachfolge der muslimischen betrieben deren Tari sie ubernahmen Mitte des 13 Jahrhunderts gingen Florenz und Genua Ende des Jahrhunderts auch Venedig zu einem Doppelsystem aus Gold und Silbermunzen uber das den Stadten erhebliche Einnahmen brachte und zugleich Preismanipulationen und Verlagerungen der gesellschaftlichen Lasten ermoglichte So installierte Florenz eine Binnenwahrung und eine Wahrung fur den Aussenhandel die stabil gehalten wurde Dadurch konnte man die Lohne im Vergleich zu den Ertragen aus dem Aussenhandel senken ohne den sozialen Frieden im Innern zu gefahrden 60 Um 1200 vor allem nach der Plunderung Konstantinopels 1204 im Verlauf des Vierten Kreuzzugs uberstieg das Kapitalangebot den entsprechenden Markt Dies gab dem Geldverleih und dem Bankwesen neue Moglichkeiten wobei sich einige der Banken auf Geschafte der Hochfinanz spezialisierten Sie finanzierten konigliche Hofe und organisierten die papstlichen Finanzen Auch Kriege wurden zunehmend von ihnen vorfinanziert Das Risiko bestand allerdings darin dass keine Mindestdeckung des ausgegebenen Kapitals bestand und vor allem dass es bei auslandischen Kreditnehmern kaum Moglichkeiten gab sie zur Ruckzahlung zu zwingen Ganz anders verlief hingegen die Entwicklung im Suden Italiens 61 Die dortigen Stadte standen im 11 Jahrhundert an der Schwelle zur kommerziellen Revolution doch brachte die normannische Herrschaft nach der Vertreibung der Byzantiner und Berber eine ausgepragte Feudalisierung unter Dominanz des neu erhobenen Adels Dessen Latifundien und die fortdauernde Bindung der Bauern an die Scholle verhinderten die Entfaltung agrarischer Vielfalt zumal der Weizen als Exportgut das der Kriegsfinanzierung diente immer grossere Flachen in Anspruch nahm Sowohl Normannen als auch Staufer Anjou und die spanischen Herrscher nutzten diesen Reichtum zur Finanzierung ihrer Hofhaltung und ihrer Kampfe untereinander und ihrer Expansionsversuche gegen Byzanz Zugleich wurden die Kommunen einer rigorosen Steuerverwaltung und einem dem schwankenden Finanzbedarf angepassten Fiskalismus unterworfen sowie kommunale Selbstorganisation weitgehend unterdruckt Auch spielten Handwerker und Handlerkorporationen nur eine geringe Rolle Dies fuhrte dazu dass der italienische Norden den Suden als Rohstoffland betrachtete etwa von Wein Ol Kase Holz Salz Vieh Meeresfruchten usw und die von den heimischen Dynastien geschaffenen Verhaltnisse vertiefte Die Kaufleute aus Genua Florenz Pisa und Venedig liessen sich im 12 Jahrhundert in grosser Zahl in den Hafenstadten nieder Nach dem Ende der Staufer 1268 dominierten die Florentiner vor allem das Reich der Anjou die Pisaner das aragonesische Sizilien Zu ihnen kamen im 14 Jahrhundert katalanische Kaufleute die gleichfalls dazu beitrugen dass das Kapital abfloss und kaum im Land investiert wurde Alle Bemuhungen der Staufer etwa Bergbau Zuckerproduktion Handwerk und Gewerbe zu fordern der Anjou das Strassennetz auszubauen und selbst die Einrichtung neuer Messen und Markte brachten angesichts dieser Grundkonstellation kaum Verbesserungen Allerdings kamen diese staatlichen Lenkungsversuche den Hafenstadten zugute da sie stark vom Export profitierten Neapel wurde als Hauptstadt wieder wichtig fur den Schiffbau und als Zentrum fur Luxusguter Nach der Vereinigung Neapels mit Sizilien 1442 intensivierte sich der Handel mit den Spaniern ungemein jedoch erhielt Suditalien auch hier eher die Rolle des Rohstofflieferanten Dabei nahm die Seidenraupenzucht in Kalabrien einen Aufschwung es wurden Merinoschafe eingefuhrt Thunfisch und Korallen wurden verstarkt ausgefuhrt Reformversuche der Kirche und Gesellschaft BearbeitenIm Norden war die zunehmende Verstadterung von Machtkampfen der landsassigen Capitane und der eher an die Stadte angelehnten Valvassoren die Inhaber von Lehen waren und Reichsrechte genossen begleitet Zugleich kampften Stadtherren und Einwohnergemeinden um die Vorherrschaft Die Mailander Pataria von 1057 62 bewirkte zugleich dass sich das Reformpapsttum das ahnlich wie die Aufstandischen die Bekampfung der Simonie und des Nikolaitismus betrieb in Konflikt mit der kaiserlichen Herrschaft geriet Dies hing vor allem damit zusammen dass Papst Gregor VII das Recht der Einsetzung des Mailander Bischofs beanspruchte schliesslich ab 1075 die aller Bischofe Bereits 1024 zerstorten die Cives Pavias die Konigspfalz und beendeten damit deren Rolle als konigliche Residenz 63 Ab den 1080er Jahren sind Konsulatsverfassungen in den Stadten fassbar ab 1093 formelle Bundnisse zwischen Stadten nbsp Urkunde Heinrichs V von 1122 s Wormser Konkordat in der er auf die Investitur der Bischofe mit Ring und Stab verzichtet Im Italien des 11 Jahrhunderts verbanden sich Reformbestrebungen der Kirche 64 mit Bestrebungen die Abhangigkeit vom transalpinen Konigtum zu mindern Vor allem in den nordlichen Bistumern hatte das Reichskirchensystem eine starke Abhangigkeit der Kirchen geschaffen die sich auch darin zeigte dass dort vor allem bayerische Bischofe residierten wie etwa in Aquileia in der Mark Verona 65 und in Ravenna In anderen Stadten entstammten die Bischofe vielfach der Gruppe der feudalen italienischen Capitane ab dem 12 Jahrhundert auch der Valvassoren Die Bischofe erhielten sich zwar eine gewisse Selbststandigkeit doch wurden sie zunehmend in das grundherrschaftlich organisierte Herrschaftssystem des Reichs eingebunden Gegen die Unterwerfung der Bischofswahlen unter den Willen eines koniglichen Laien regte sich zunehmend Widerstand Der Aufstand der Pataria von 1057 der vor allem der moralischen Wiederherstellung der Kirche galt wirkte auch nach seiner Niederschlagung fort 1067 bestatigten die Kardinallegaten in Mailand dem Bischof die aus seinem Amt heraus ausgeubte geistliche Gewalt uber den gesamten Klerus die Gemeinschaft der Glaubigen und insbesondere uber die Taufkirchen ganz gleich ob die daran hangenden Benefizien Laien oder Klerikern zustanden 1075 untersagte Papst Gregor VII explizit die Einsetzung von Geistlichen durch Laien in ihre Amter Daruber kam es bis zum Wormser Konkordat 1122 zu einer ersten Streitphase mit den deutschen Herrschern nbsp Der heilige Dominikus und die Albigenser in Albi 1207 katholische und katharische Schriften werden ins Feuer geworfen doch nur letztere verbrennen Pedro Berruguete um 1495 66 Die spirituelle 67 und die soziale Dimension der Reformbewegung darf bei den dahinterliegenden okonomischen und Machtinteressen nicht unterschatzt werden Um 1034 erschienen mit den Haretikern von Monforte im Piemont erstmals heterodoxe Bewegungen Gruppen deren Lehre die Kirchenleitung nicht mit ihren Dogmen fur vereinbar hielt Neben der bereits genannten Pataria 1057 sind hier vor allem Arnold von Brescia 68 1155 hingerichtet die Katharer die Humiliaten die italienischen Waldenser oder die Passagini zu erwahnen aber auch Ugo Speroni nach 1198 der sich gegen Hierarchie Priestertum und Sakramente wandte Vielfach am Rande des akzeptierten Spektrums agierten zunachst reformbegeisterte Einsiedler wie Petrus Damiani der das Leben des Klerus in Gemeinschaften starken wollte Uberall entstanden von Klerikern und Laien initiierte Kanonikerstifte Im klosterlichen Sektor entstanden die Virginianer der Orden von Pulsano die Wilhelmiten die Kartauser die Zisterzienser sowie die Floriazenser durch Joachim von Fiore Gegen die Vielfalt der der Welt zugeneigten Bewegungen entstand wiederum eine Bewegung die sich von der Welt abwandte Kontemplation und Busse ubte und damit benediktinische Traditionen wieder starker belebte So entstanden die Kongregationen der Coelestiner und der Silvestriner Laienbewegungen wie die Halleluja Bewegung waren von ahnlich grossem Einfluss einige von ihnen betatigten sich antiharetisch Im 13 Jahrhundert kam die Flagellantenbewegung auf welcher der dritte Orden der Franziskaner lange zuneigte Schliesslich kamen Franziskaner und Dominikaner spater auch Karmeliter Augustinereremiten Serviten und Sackbruder hinzu Vor allem die beiden Ersteren setzte der Papst in seinem propagandistischen Kampf gegen den Kaiser ein nbsp Die Hinrichtung Savonarolas auf der Piazza della Signoria in FlorenzIm 14 und 15 Jahrhundert wandten sich zahlreiche Kongregationen karitativen Aufgaben zu wie es schon fruher Beginen und Begarden getan hatten So entstand ein uberaus dichtes Netz von Hospitalern und Bruderschaften wobei viele Institutionen in kommunaler Hand waren oder von den Stadten ins Leben gerufen wurden Dass die Vertreter dieser Bewegungen sich damit jedoch keineswegs zufriedengaben zeigen Manner und Frauen wie Bernhardin von Siena Katharina von Genua oder Franziska von Rom die der Mystik neue Impulse gaben vor allem aber Girolamo Savonarola der zur Durchsetzung seiner Ideen 1494 bis 1498 die politische Macht in Florenz an sich riss Dabei blieb Italien von Hexenverfolgungen weitgehend verschont 69 Zwar gab es sie in den Alpentalern die schwersten Verfolgungen fanden in Valcamonica von 1518 bis 1521 70 und bis mindestens 1525 in Como statt doch Andrea Alciati 1492 1550 fuhrender Kommentator des Codex Iuris Civilis verfasste aus Anlass der dortigen Verfolgungen Gutachten in denen er in kaum zu uberbietender Scharfe von nova holocausta sprach Er warf der Inquisition vor sie schaffe das Phanomen der Hexerei erst statt es wie sie behauptete zu bekampfen 71 Schon 1505 war der Franziskaner Samuel de Cassini aus Mailand gegen die Verfolgungen aufgetreten dennoch kamen sie vereinzelt bis nach 1700 vor 72 Die Inquisition war von Rom in den Auseinandersetzungen mit den zahlreichen sozialen und religiosen Bewegungen gegrundet worden und stutzte sich vor allem auf die Dominikaner Die Waldenser die Armen von Lyon wurden 1184 in dem von Papst Lucius III verfassten Edikt Ad Abolendam als Haretiker aufgefuhrt Eine erneute Verurteilung folgte 1215 unter Papst Innozenz III 1252 wurden die Waldenser in der von Papst Innozenz IV verfassten Bulle Ad Extirpanda erneut nebst anderen Gruppen verurteilt Ab den 1230 1240er Jahren gingen die Verfolgungen von der Inquisition aus Wahrend die Inquisition das waldensische Bekenntnis in Kalabrien und in der Provence ausrottete uberlebte es in einigen Talern der Cottischen Alpen Papst Normannen Staufer bis 1268 BearbeitenIm hohen und spaten Mittelalter waren weite Teile Mittelitaliens von der romisch katholischen Kirche dominiert und ebenso wie Oberitalien unmittelbar von den Machtkampfen zwischen Kaiser und Papst beginnend mit dem Investiturstreit und endend im 14 Jahrhundert sowie von den Kampfen zwischen den Kommunen betroffen Letztere ordneten sich meist als Ghibellinen und Guelfen den streitenden Hauptparteien zu Daneben bestanden auch innerhalb der Kommunen oft starke Spannungen Dabei spielte das Ende der arabischen und der byzantinischen Herrschaft im Suden eine erhebliche Rolle 1038 und 1040 gelang Byzanz zwar die Ruckeroberung von Messina und Syrakus doch nun fuhrten Auseinandersetzungen bei Hof und das Ausgreifen der als Soldner ins Land geholten Normannen zum Zusammenbruch sowohl der byzantinischen als auch der arabischen Herrschaft Heinrich II griff 1021 im Suden ein ihm unterwarfen sich die suditalienischen Fursten und er belagerte das byzantinische Troia in Apulien Das Papsttum das bis 1012 von den Crescentiern abhangig war hing nun von den Tuskulanern ab Sein Sohn und Nachfolger traf jedoch mehrere langfristig wesentlich folgenreichere Entscheidungen Mit der Einsetzung Suidgers von Bamberg als Papst Clemens II schuf Heinrich III 1046 die Voraussetzungen fur das Reformpapsttum Er belehnte daruber hinaus 1047 den Normannen Rainulf II mit der Grafschaft Aversa und Drogo von Hauteville mit seinem apulischen Landbesitz der auf byzantinischem Gebiet lag Damit traten erstmals Normannenfuhrer in eine Lehnsbindung zum Reich Der Papst belehnte seinerseits 1059 Robert Guiskard mit Apulien Kalabrien und dem noch zu erobernden Sizilien Unter seiner Fuhrung eroberten dann die Normannen in einer Art Kreuzzug 73 von 1061 bis 1091 Sizilien nbsp Italien um 1050Ein weiterer wichtiger Faktor war die Durchsetzung des Lehnsrechts in Oberitalien bei der sich der Kaiser zugunsten der Valvassoren einsetzte Constitutio de feudis 1037 um damit der Macht der Grossen die sich im von den Kaisern nur selten aufgesuchten Italien verselbstandigt hatten ein Gegengewicht entgegenzusetzen Um die Macht der Grossen weiter einzuschranken stattete er mehrere Stadte mit Privilegien aus Dementsprechend wurde einer der machtigsten Capitane Gottfried der Bartige von Tuszien zum Protektor der Reformpapste Dies war umso wichtiger als die Normannen unzuverlassige Verbundete waren so marschierten sie 1066 in das Patrimonium Petri und trotz des Kirchenbanns gegen ihn besetzte Robert Guiskard das Furstentum Salerno 1076 die letzte langobardische Herrschaft Diese fur Papst Gregor VII ausserst bedrohliche Situation durfte sein vergleichsweise mildes Verhalten gegenuber Heinrich IV bei seinem Bussgang nach Canossa mit bedingt haben Der Papst erkannte 1080 alle Eroberungen der Normannen an und loste Robert Guiskard vom Bann Robert trat nun massiv gegen Heinrich IV auf und befreite den Papst aus der Gefangenschaft Zudem sorgten die Normannen fur eine langsame Rekatholisierung in Santa Severina wurde der orthodoxe Ritus bis ins 13 Jahrhundert beibehalten der einst byzantinischen Bistumer und die Grundung neuer Episkopate Gallipoli behielt den byzantinischen Ritus bis 1513 Bova sogar bis 1573 bei dort besteht bis heute ein griechisch gepragter Dialekt Auf Sizilien wurden die von den Muslimen aufgehobenen Bistumer wieder eingerichtet Daruber hinaus traf Robert Vorbereitungen das durch die Eroberungen der Seldschuken geschwachte Byzanz zu erobern Damit wiederum machte er sich Venedig zum Feind das die Festsetzung einer Macht auf beiden Seiten der Adria im Interesse der Freiheit seiner Handelswege nicht mehr duldete nbsp Mathilde von Tuszien und Hugo von Cluny als Fursprecher Heinrichs IV Vita Mathildis des Donizio um 1115 Vatikanstadt Bibliotheca Apostolica Vaticana Ms Vat lat 4922 f 49v Die Staufer erhoben nun Anspruch auf die Mathildischen Guter und umwarben dabei auch Mailand das damit begonnen hatte sich mit der Unterwerfung von Lodi 1111 und Como 1127 ein eigenes Territorium zu schaffen Das Schisma von 1130 in Rom bekampften sich die Familien der Pierleoni und der Frangipani das erst 1139 durch das Zweite Laterankonzil beendet wurde schwachte hingegen die papstliche Seite die sich nun gezwungen sah den Normannen zahlreiche Rechte einzuraumen Lothar III suchte auf Ersuchen von Aufstandischen den seit 1130 zum Konig gekronten Roger II 1136 bis 1137 zu bekampfen Roger war in der Schlacht von Nocera 24 Juli 1132 gegen die Aufstandischen unter Rainulf von Alife unterlegen Lothar zog nun Mailand auf seine Seite Dadurch wurden die Feinde Mailands allen voran Pavia und Cremona beinahe automatisch seine Gegner Pisa Venedig und Genua unterstutzten wiederum Lothar bei der Eroberung Baris Doch das Heer weigerte sich Roger nach Sizilien zu verfolgen so dass es diesem bis 1138 gelang nicht nur Papst Innozenz II gefangen zu setzen sondern auch alle Rechte im Suden Italiens zuruckzugewinnen nachdem 1139 Rogers Hauptgegner Rainulf gestorben war 1143 44 geriet der Papst zudem durch einen Aufstand in Rom unter Arnold von Brescia in Bedrangnis Konrad III verhandelte nun mit dem byzantinischen Kaiser Manuel I wegen eines Bundnisses gegen die Normannen die Byzanz angegriffen hatten 1148 beschlossen sie einen gemeinsamen Kriegszug der zur Aufteilung des Normannenreiches fuhren sollte Roger verbundete sich mit dem franzosischen Konig und mit den Welfen Nach dem Tod des Kaisers verfolgte sein Nachfolger Friedrich I zwar eine ahnliche Politik doch duldete er keine byzantinische Beteiligung Auch zog er Welf VI auf seine Seite indem er ihn mit riesigen Landereien belehnte 1154 starb Roger II nbsp Die Flotte Peters III von Aragon der Konig ist durch die Krone kenntlich gemacht landet in Trapani auf Sizilien Biblioteca Vaticana Die Insel bleibt bis 1861 in spanischer Hand Das Normannenreich stellte inzwischen eine bedeutende mittelmeerische Macht dar 1146 eroberte es Tunis zumal ihm nun erhebliche wirtschaftliche Mittel zur Verfugung standen 1155 und 1156 gelang ihm der Ausgleich mit dem Papst sowie mit Genua und Venedig Es versuchte jedoch vergeblich das Byzantinische Reich zu erobern und unternahm 1185 unter Wilhelm II einen letzten Versuch der jedoch gleichfalls scheiterte Die Kreuzzuge hatten nicht nur zu masslosen Plunderungen sondern auch zu einer Verdichtung der Handelsbeziehungen insbesondere der suditalienischen spater auch der norditalienischen mit dem gesamten Mittelmeerraum gefuhrt Das Normannenreich kampfte in Italien in wechselnden Koalitionen gegen kaiserliche und papstliche Anspruche konnte aber durch seinen langfristigen Wechsel auf die Seite des Papstes ab 1155 in die Rolle des Beschutzers gegen die Machtanspruche der romisch deutschen Kaiser hineinwachsen bis es 1190 per Erbfolge an die Staufer fiel Diese erhielten 1194 das Normannenreich Palermo war Hauptstadt und Residenz Kaiser Friedrichs II der im Suden aufgewachsen war Suditalien war trotz der dynastischen Verbindung in der Stauferzeit formal nie Teil des Heiligen Romischen Reichs und stellte zudem ein papstliches Lehen dar Die Papste furchteten die Staufer wurden den Kirchenstaat umklammern und kampften gegen deren Dominanz Im Streit zwischen Friedrich II und den Papsten den seine Nachfolger fortsetzten unterlagen die beiden letzten Staufer 1266 und 1268 gegen Karl I von Anjou 1282 brachte ein Volksaufstand zunachst Sizilien Sizilianische Vesper dann ein Erbgang 1442 das festlandische Suditalien an Aragon das ab 1492 ein Teil Spaniens wurde Kommunen Signorien Reichspolitik 11 bis 15 Jahrhundert BearbeitenKommunale Selbststandigkeit Bearbeiten nbsp Der Mailander DomIn Norditalien emanzipierten sich die Stadte ab dem Ende des 11 Jahrhunderts von der kaiserlichen Oberherrschaft und dehnten allmahlich ihre Herrschaft uber das Umland aus indem sie die kleinen Valvassoren ihrer eigenen stadtischen Lehensherrschaft unterwarfen Typisch war bald die republikanisch orientierte Konsularverfassung die ab etwa 1080 greifbar ist Der sich ab 1164 formierende Lombardenbund besiegte den romisch deutschen Kaiser Friedrich Barbarossa der die Stadte starker der kaiserlichen Kontrolle unterwerfen wollte 74 1176 in der Schlacht bei Legnano Mit dem Ende der Staufer wurden die Stadte faktisch unabhangig wenn sie auch sofern sie sich in Reichsitalien befanden weiterhin formal die kaiserliche Oberherrschaft akzeptierten und usurpierten kaiserliche Rechte Regalien Unter den Kommunen die im Suden der sehr viel starker zentralisierenden Macht der Normannen und ab 1268 der Anjou gegenuberstanden konnten nur die im Norden einen Status weitgehender Selbststandigkeit erreichen Der Republik Venedig die als einzige auch formal vom Reich unabhangig war gelang es im 9 und 10 Jahrhundert auch von Byzanz weitgehend unabhangig zu werden 992 und 1082 erhielten ihre Handler Handelsprivilegien die trotz schwerer Ruckschlage dazu fuhrten dass sie den Handel im ostlichen Mittelmeer dominierten Zwar machte ihnen darin Pisa Konkurrenz doch verdrangte Venedig diese Konkurrenz zwischen 1099 und 1126 weitgehend als sich der byzantinische Kaiser gezwungen sah sein Vorhaben aufzugeben Pisa gegen Venedig auszuspielen Nachdem sein Nachfolger 1171 alle Venezianer hatte verhaften lassen bediente sich Venedig des Vierten Kreuzzugs um Konstantinopel zu erobern Von 1204 bis 1261 steuerte die Stadt das Lateinische Kaiserreich nach dessen Untergang Genua die Handelsstrome kontrollierte Infolgedessen unterstutzte Venedig die Ruckeroberungsplane der Staufer und Anjou und lieferte sich vier umfassende Kriege mit Genua die erst 1381 endeten Das Konkurrenzverhaltnis blieb jedoch bestehen Mailand wurde 1162 von Friedrich Barbarossa unterworfen und zerstort erholte sich aber rasch Doch entstand zunachst unter der Fuhrung Cremonas der Lombardenbund sowie der unter Venedigs Einfluss entstandene Veroneserbund Sie standen im Bund mit den Normannen dem Papst und dem byzantinischen Kaiser gegen dessen Annexionsplane sich Friedrich gewandt hatte so dass die romisch deutsche Herrschaft zusammenbrach Nach der Schlacht von Legnano 1176 und den Friedensschlussen von Venedig 1177 und Konstanz 1183 konnten zwar viele Reichsrechte wiederhergestellt werden doch die Unabhangigkeit der Kommunen war nicht mehr grundsatzlich gefahrdet Andererseits fuhrte die Heirat Heinrichs VI mit Konstanze der Erbin des Normannenreiches 1194 dazu dass das Romisch deutsche mit dem Normannenreich vereinigt wurde Friedrich II musste jedoch um sich gegen die Welfen durchsetzen zu konnen den Kirchenstaat in der Goldbulle von Eger 1213 im von Innozenz III geschaffenen Umfang anerkennen Andererseits setzte er im Suden ein zentralistisches Regiment durch das in Anknupfung an normannische Traditionen kommunalen Freiheiten nur wenig Raum liess Auch brach er den Widerstand des regionalen Adels und uberzog das Land mit einem Netz von Burgen zugleich monopolisierte er grosse Teile des Handels Staufer und Anjou Bearbeiten nbsp Der Carroccio des Lombardenbunds ein von Ochsen gezogener Triumphwagen der den Truppen Kaiser Friedrichs II in der Schlacht von Cortenuova in die Hande fiel 14 JahrhundertGegen diese fur die Kommunen bedrohliche Macht entstand 1226 ein neuer Lombardenbund Zugleich kam es zwischen Staufern und Papsten zu heftigen Konflikten die 1227 zum Bann gegen Friedrich und daraufhin zum offenen Krieg fuhrten Dabei unterstutzte der Lombardenbund den Papst zahlreiche andere Stadte wie etwa Cremona oder Pisa unterstutzten hingegen den Kaiser vielfach weil sie sich nur so des Expansionsdrucks ihrer Nachbarn erwehren konnten Friedrich siegte zwar 1237 bei Cortenuova doch seine Forderung nach bedingungsloser Unterwerfung Mailands fuhrte dazu dass der Krieg fortgesetzt wurde Nun verbanden sich auch Genua und Venedig offen gegen den Kaiser zumal es ihm 1238 nicht gelungen war Brescia zu erobern Nach dem Tod Friedrichs 1250 versuchten seine Anhanger in Italien zunachst immer noch die Reichsrechte durchzusetzen doch Karl von Anjou der vom Papst gekronte Konig Siziliens beendete die Macht der Staufer in zwei Schlachten Benevent und Tagliacozzo 1266 und 1268 Karl nahm die normannischen Eroberungsplane gegen Byzanz wieder auf und fand dabei die Unterstutzung Venedigs da Konstantinopel 1261 wieder Hauptstadt von Byzanz war und der dortige Kaiser den Venezianern den Zutritt verwehrte Es gelang Kaiser Michael Palaiologos nicht nur die Invasoren zu schlagen sondern 1282 einen Aufstand zu entfachen der die Anjou schwachte und dazu fuhrte dass Sizilien an Aragon kam Damit zersplitterte sich die Macht im Suden in zwei Herrschaftsbereiche die sich uber Jahrzehnte bekampften Der Kirchenstaat war kaum fester gefugt als zuvor zumal die Papste ab 1309 in Avignon residierten bis 1378 siehe Avignonesisches Papsttum und immer starker vom franzosischen Konig abhangig wurden Auch litt die Wirtschaft unter den langwierigen Kampfen und der fiskalischen Ausbeutung der Stadte so dass diese bald von den oberitalienischen endgultig uberflugelt wurden Neapel geriet in genuesische dann vor allem florentinische Abhangigkeit Zwischen den einzelnen Kommunen und auch innerhalb der Stadte kam es immer wieder zu Konflikten diese angespannte Lage in Ober und Mittelitalien spiegelt sich in Dantes 1265 1321 Werken mehrfach wider Italien hatte sich weitgehend von der Reichspolitik abgekoppelt was sich auch darin zeigt dass erst 1310 bis 1313 ein Konig Heinrich VII zur Kaiserkronung nach Italien zog wo er zunachst uberwiegend freundlich empfangen wurde und sogar teilweise als Friedensbringer betrachtet wurde so etwa von Dante und Dino Compagni bevor seine Politik die das Einfordern von verlorenen Reichsrechten zum Ziel hatte bei vielen Guelfen auf Widerstand stiess Heinrich seit 1312 Kaiser vergab aufgrund seiner bruchigen Stellung in Reichsitalien notgedrungen gegen hohe Summen das Reichsvikariat an die machtigsten Signorien woraus vor allem die Herren von Verona und von Mailand Vorteil zogen 1313 ging Heinrich offensiv gegen Konig Robert von Anjou vor der gegen ihn agiert hatte und sogar den Anspruch der romisch deutschen Konige auf Reichsitalien bestritt doch starb der Kaiser noch vor einem Feldzug gegen Neapel Der Papst der dieses Recht in Abwesenheit eines Kaisers beanspruchte ernannte nach Heinrichs Tod Robert zum Reichsvikar in Italien Plane Konig Johanns von Bohmen den franzosischen Konig in die Herrschaftsverhaltnisse einzubeziehen scheiterten 1333 Sie brachten sogleich ein Bundnis zwischen guelfischen und ghibellinischen Stadten zustande denen sich sogar Robert von Anjou anschloss Ludwig IV unternahm 1327 einen Italienzug und liess sich im Januar 1328 von stadtromischen Vertretern zum Kaiser kronen Aufgrund seines Konflikts mit dem Papsttum war die Kronung jedoch faktisch illegitim und er selbst zog sich bereits 1329 aus Italien zuruck Sein Nachfolger Karl IV betrieb ebenfalls eine begrenzte Italienpolitik die vor allem auf Geldzahlungen abzielte auf die Durchsetzung kaiserlicher Rechte wie noch Heinrich VII legte sein Enkel bereits keinen Wert mehr denn er betrachtete dies als nicht mehr durchsetzbar Der Anspruch der romisch deutschen Konige auf Reichsitalien blieb zwar formal bestehen faktisch war jedoch an eine effektive Herrschaftsausubung nicht mehr zu denken 75 Signorie Bearbeiten nbsp Die Stadtfestung Castelvecchio der Scaligeri der Signori von VeronaIn den Kommunen Ober und Mittelitaliens setzte sich zwischen dem 13 und 15 Jahrhundert die Signoria Signorie durch eine Form monokratischer Herrschaftsausubung bei der ein starker Mann signore an der Spitze stand Dies hing zum einen mit den permanenten Konflikten zwischen Guelfen und Ghibellinen zusammen zum anderen mit inneren Konflikten zwischen populus und milites bzw Magnaten Oligarchische und plutokratische Gruppen dominierten die Stadte weiterhin auch bestanden vielfach die kommunalen Strukturen fort Die Kosten fur die in diesen Kampfen inzwischen unabdingbaren Soldnertruppen ermoglichten es immer weniger Stadten sich militarisch durchzusetzen Nach und nach gewannen wenige Signorien in wechselnden Koalitionen die kleineren Stadte die sie in zahlreichen Kriegen eroberten Die herausragenden Stadte waren am Ende des 14 Jahrhunderts Florenz Pisa und Siena Mailand Mantua und Verona Bologna Padua und Ferrara schliesslich Venedig und Genua Im Laufe des 15 Jahrhunderts setzte sich Florenz in der Toskana durch 1406 Besetzung von Pisa Mailand in der Lombardei Venedig im Nordosten wahrend sich Mantua und Ferrara halten konnten Dabei sicherten sich die Visconti in Mailand eine reichsrechtlich untermauerte Stellung wahrend sich Genua und Venedig von 1378 bis 1381 bekampften Chioggia Krieg und Florenz noch unter den Folgen des Ciompi Aufstands von 1378 litt 1396 ubernahm der franzosische Konig die Herrschaft uber Genua Venedig konnte 1435 Kaiser Sigismund die reichsrechtliche Anerkennung seiner Eroberungen der letzten drei Jahrzehnte abringen Kirchenstaat und Abendlandisches Schisma 1378 1417 Bearbeiten nbsp Rom als in Schwarz gekleidete den Verlust des Papsttums betrauernde Witwe Bibliotheque nationale de France MS Ital 81 f 18 In Mittelitalien setzte sich der Kirchenstaat weitgehend durch doch fuhrte das Abendlandische Schisma zur Verbreitung des Nepotismus und zur Einrichtung von lokalen Dynastien die der Vereinheitlichung des Kirchenstaats widerstanden Zudem kam es mehrfach zu massiven Eingriffen durch Konig Ladislaus 1414 dessen Reich allerdings nach seinem Tod in eine schwere Krise geriet da es zu Nachfolgekampfen kam Im Norden kam es zu einer erneuten Verscharfung der Konflikte zwischen Guelfen und Ghibellinen was die Institution der Signorie starkte Die Bischofe die ihre Machtstellung weitgehend eingebusst hatten versuchten vielfach diese zuruckzugewinnen Die Domkapitel die die Bischofswahlen durchfuhrten wurden zunehmend von den lokal dominierenden Familien beherrscht die die Wahlen zu ihren Gunsten zu steuern versuchten Daher zog Johannes XXII 1322 die Benefizien des Patriarchats Aquileia ein Ahnliches geschah in Mailand und Ravenna Genua und Pisa Doch viel gravierender wirkte sich aus dass nach der Wahl Urbans VI im Jahr 1378 zwei Obodienzen zustande kamen Gebiete also in denen verschiedene Papste Anerkennung fanden Vor allem in den Randgebieten Norditaliens wurden vielfach zwei konkurrierende Bischofe eingesetzt haufig kamen franzosische Bischofe ins Land vor allem im Suden Dieser Zustand hielt bis 1417 an als man sich auf dem Konzil von Konstanz auf Martin V einigte Weitere Kongregationen entstanden wie die Olivetaner die Ambrosianerbruder die Hieronymiten und die Jesuaten Wechselnde Koalitionen Karl VIII von Frankreich Bearbeiten nbsp Italien nach dem Frieden von Lodi 1454 nbsp Einzug Konig Karls VIII von Frankreich in Florenz Uffizien Francesco Granacci 15181442 fiel das Konigreich Neapel an Aragon womit im westlichen Mittelmeer eine neue Grossmacht entstand die sich vielfach in die politischen Auseinandersetzungen Italiens einmischte Die Herrschaft der wechselnden Papste die ahnlich wie die anderen Machte immer wieder die Koalitionen wechselten war daruber hinaus von Spannungen mit den Konzilien von wechselnden Residenzorten und von Zeiten gekennzeichnet in denen mehrere Papste gleichzeitig das Pontifikat beanspruchten Kurzzeitig brachte die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 im Jahr 1454 den Frieden von Lodi zustande der erstmals die Tatsache anerkannte dass keine Macht Italien einigen konnte Mit dem Anschluss an die nunmehr verbundeten Rivalen Venedig und Mailand durch Florenz und Alfons V unter Mitwirkung des Papstes kam sogar eine Lega italica zustande Doch wirkten eher Zweier und Dreierbundnisse stabilisierend bis die Lega 1470 kurz nach der Eroberung Negropontes durch die Osmanen noch einmal erneuert wurde Infolgedessen wurde Venedig kurzzeitig unterstutzt doch brachen die alten Konflikte zwischen Frankreich und Aragon zwischen Florenz und Rom Verschworung der Pazzi von 1478 und zwischen Venedig und Rom gegen Mailand Florenz und Neapel Ferrara Krieg bis 1484 bald wieder aus Selbst die Besetzung des apulischen Otranto durch die Osmanen im Jahr 1480 konnte dies nicht dauerhaft verhindern 76 1494 marschierte Karl VIII von Frankreich nach Neapel und besetzte die Stadt doch verbanden sich Alexander VI Venedig Mailand Spanien und Maximilian I in der Liga von Venedig gegen ihn Trotz dieser Niederlage eroffnete der Feldzug eine Reihe ausserer Eingriffe Die enormen Kosten der politisch militarischen Konflikte liessen die grossen Bankhauser die schliesslich fast als einzige in der Lage waren die Finanzierung zu gewahrleisten rapide anwachsen Dies gilt etwa fur die Bardi und die Peruzzi Daruber hinaus gerieten die Agrarstadte immer mehr ins Hintertreffen denn erhebliche Teile der Ertrage gingen an die dominierenden Hauser im Norden Zugleich wurde der Suden zu einem Randgebiet spanischer Herrschaft Sie entrissen Sardinien 1326 Pisa hingegen gelang es Genua Korsika zu verteidigen Vertreibung der Juden aus den spanischen Gebieten Ghettos ab 1492 Bearbeiten nbsp Pforten im Getto von Rom Hauptartikel Geschichte der Juden in Spanien Nach der Vereinigung der beiden iberischen Machte Aragon und Kastilien im Jahr 1492 und der Eroberung der letzten muslimischen Herrschaft des Emirats von Granada setzte mit dem Alhambra Edikt eine gegen Muslime und Juden gerichtete Bekehrungs und Vertreibungspolitik ein Sie wurde auf den spanischen Teil Italiens ubertragen Die dortigen Juden lebten vom 5 bis zum 13 Jahrhundert ganz uberwiegend in Rom 77 im Suden und auf den grossen Inseln im Hochmittelalter auch im Norden 78 Moses von Lucca und sein Sohn Kalonymus dessen Responsa um 940 als alteste Schrift der Aschkenasim gelten gingen 920 nach Mainz Die recht grossen Gemeinden prosperierten unter den Muslimen im Suden auch unter den Byzantinern durften sie Landwirtschaft betreiben Doch die Normannen belasteten sie zunehmend vor allem aber einige Papste Auf dem Vierten Laterankonzil wurde 1215 eine eigene Judenkleidung vorgeschrieben und alle Juden sollten in abgegrenzten Quartieren leben 1429 schutzte Papst Martin V die Juden doch sein Nachfolger Eugen IV untersagte 1442 den Bau von Synagogen Ab 1471 verfolgten die Papste erneut eine tolerantere Politik es kam zu einer Blute judischer Druckereien Um 1500 traten Endzeitprediger auf darunter Ascher Lemlein Die Anjou setzten die Juden gleichfalls starkem Bekehrungsdruck aus 1288 kam es zu einer ersten Vertreibung in Neapel 1293 wurden im Konigreich die meisten Gemeinden zerstort Besser hingegen erging es ihnen unter der aragonesischen Herrschaft als Aragon 1442 das Konigreich Neapel ubernahm prosperierte die dortige judische Gemeinde Um 1300 lebten etwa 12 000 bis 15 000 Juden in Suditalien 79 ab 1399 veranstalteten sie eigene Synoden Da im Norden das Zinsnahmeverbot einer Kreditversorgung vor allem der kleinen Orte im Wege stand entstanden Hunderte kleiner Gemeinden In den dortigen Judenhausern lebte die Familie des Geldleihers zusammen mit seinen Angestellten 1397 wurden Geldverleiher gezielt nach Florenz geholt 1492 wurde die spanische Vertreibungspolitik auf Sizilien und Sardinien 1541 auf Neapel ausgedehnt gultig bis 1735 viele flohen nach Norden vor allem nach Rom Venedig Mailand und Livorno Die grosste Synagoge Venedigs war die 1555 errichtete Scuola Spagnola Als Mailand 1597 spanisch wurde mussten 900 Juden die Stadt verlassen Die zahlreichen Zuwanderer von der Iberischen Halbinsel brachten die dortigen Sprachen mit 80 1638 forderte Simone Luzzato 57 Jahre Rabbi der Gemeinde in Venedig erstmals eine Tolerierungspolitik und argumentierte dabei okonomisch Im Gefolge der franziskanischen Anti Wucherkampagnen kam es in vielen Stadten zur zwangsweisen Ansiedlung der Juden in festgelegten abgeschlossenen Bezirken wie etwa im romischen ab 1555 oder im venezianischen Ghetto ab 1516 81 Letzteres wurde 1797 auf Veranlassung Napoleons aufgelost Das romische Ghetto bestand bis 1870 obwohl es die Franzosen zwischen 1798 und 1814 bereits aufgelost hatten Paul IV liess 1555 den Talmud offentlich verbrennen 1559 wurde er auf den Index gesetzt Ab 1569 wurden Juden nur noch in Rom und Ancona geduldet Wirtschaft im Spatmittelalter kommerzielle Revolution BearbeitenOkonomischer Ruckgang Bearbeiten nbsp Einer der Turme der Peruzzi in Florenz denen ganze Quartiere gehorten 1347 bis 1351 trafen mehrere Katastrophen das italienische Wirtschaftssystem Zum einen kam es zu den grossten Bankrotten des Mittelalters zum zweiten traf die Pest ab 1348 seinen gesamten Handelsraum daruber hinaus kam es zu einer politisch militarischen Krise im byzantinischen Bereich und im Westen begann 1337 der Hundertjahrige Krieg Dabei hatte schon die Hungersnot von 1315 die Fragilitat des Systems angezeigt spatmittelalterliche Agrarkrise Die fur den Anfang des 14 Jahrhunderts auf 11 Millionen geschatzte Einwohnerzahl Italiens brach bis etwa 1350 auf 8 Millionen ein Um 1450 erreichte sie vielleicht wieder 9 Millionen um sich erst im 16 Jahrhundert wieder vollstandig zu erholen Zahlreiche Wustungen hingen zudem mit der Flucht in die Stadte zusammen in denen angesichts des Fehlens von Handwerkern steigende Lohne lockten Diese wiederum gaben bald Anlass zu verstarkter Mechanisierung Zugleich verscharften sich die innerstadtischen Konflikte zwischen der dominierenden Schicht und den Handwerkern die etwa im Ciompi Aufstand von 1378 in Florenz gipfelten Bis 1370 80 stiegen die Preise stark an stabilisierten sich um 1400 um danach bis um 1480 90 zu stagnieren Veranderungen der kommunalen Wirtschaft Bearbeiten Die Handwerksbetriebe lagerten nun spezialisierte Tatigkeiten zunehmend aus viele konzentrierten sich auf den wachsenden Bedarf an Luxusgutern Seide Druckerzeugnisse Eisen Metall Leder und Edelsteinverarbeitung expandierten ebenso die Papierherstellung und einige Bereiche des Baugewerbes Italiens Dominanz in der Wirtschaft ging dabei insgesamt deutlich zuruck wozu auch die Gefahrdung seiner Flottenherrschaft im Mittelmeerraum beitrug Die Ruckkehr des Papstes aus Avignon lenkte hingegen erhebliche Kapitalstrome nach Italien und forderte damit den Aufstieg der Medici Salviati und Strozzi in Florenz der Borromeo in Mailand der Grimaldi und Spinola in Genua oder der Chigi in Siena Auch die Zahl der mittleren und kleinen Unternehmen wie etwa das des Francesco Datini nahm zu Dabei fuhrten Kriegskosten oftmals dazu dass sich die Kommunen an den Handler und Bankiersvermogen schadlos hielten was diese wiederum dazu veranlasste einflussreiche Positionen in den Stadten anzustreben oder ihr Vermogen in Immobilien zu investieren Aus den stadtischen Posten konnte man einerseits wiederum Gewinn ziehen andererseits konnte man Einfluss auf Gesetzgebung und Finanzierungsmethoden gewinnen Einkunfte aus Steuerpacht und Ausgaben der Kommunen trugen nun viel starker zur Vermogensbildung der fuhrenden Schichten bei Landbebauung Landgemeinden Halbpacht Bearbeiten Basis der Wirtschaft blieb trotz der Verstadterung der Landbau in dem nach wie vor die meisten Menschen ihre Betatigung fanden Dabei erhielt in den Stadten der Weizen wieder seine Vorrangstellung vor anderen Getreidearten wie Hirse zuruck wahrend auf dem Lande diese Sorten weiterhin eine wichtige Rolle spielten ebenso wie Hulsenfruchte Dies galt auch fur die Stadtarmut die auf die billigere Hirse oder Bohnen ab dem 16 Jahrhundert auf Mais zuruckgriff Hauptlieferanten von Fleisch waren Schwein Schaf und Ziege hinzu kamen Geflugel und Fisch Rinderzucht wurde erst im 15 Jahrhundert und dann hauptsachlich in der Po Ebene betrieben wobei die Milchwirtschaft eine erhebliche Rolle spielte Bis dahin wurden Rinder hauptsachlich als Zugvieh gezuchtet und an Bauern verpachtet Die Weidewirtschaft bestand vielfach als Transhumanz im alpinen Bereich in den Abruzzen und auf Sardinien aber auch als Almwirtschaft in den Alpen Im Gegensatz zur Weizen und Viehwirtschaft expandierte der Weinbau stark ebenso wie der Anbau von Olivenbaumen Anders als im Hochmittelalter mit seiner Binnenkolonisation kam es nun eher zu Meliorationen Neue und uberkommene Kulturen wurden ausgeweitet die Agrarlandschaft anderte sich vor allem im Umkreis der zahlreichen Stadte Systematisch wurden nun Garten fur Gemuse und Obst im Umland und in den Vorstadten angelegt und ahnlich wie die Felder der Bauern Tag und Nacht bewacht In Bologna engagierte man 1291 allein 45 Wachter um die Getreideausfuhr zu verhindern 82 Die Expansion der Landbebauung in die Walder die zunehmend gerodet wurden untergrub die Nahrungsgrundlagen erheblicher Teile der Landbevolkerung die sich bis dahin partiell ohne Marktvermittlung ernahren und mit Brenn und Bauholz versorgen konnten Auch gefahrdete die Abholzung den Schiffbau so dass etwa Venedig Walder unter Schutz stellte Daruber hinaus verstarkte sich die Bodenerosion und die Uberschwemmungen wurden sehr viel weniger im Entstehungsbereich abgefangen so dass es am Unterlauf vielfach zu Katastrophen und zur Vernichtung von Ackerland und Okoreserven kam Gleichzeitig laugte vielfach der Boden aus so dass sich die Bauern gezwungen sahen Weiden unter den Pflug zu nehmen Der Ertragsindex stieg nach 1350 von 3 1 auf 4 1 trotz Landflucht und Bevolkerungsruckgang Entgegen allen negativen Entwicklungen ermoglichte dies eine relativ sichere Versorgung der stadtischen Bevolkerung Zugleich wurde mit der Auflosung des Fronhofsystems fast jede Form der Unfreiheit sieht man von einigen Regionen im Norden und Suden ab aufgehoben Es entstanden regelrechte Landgemeinden die von Abgaben befreit waren Allerdings kamen Mitte des 13 Jahrhunderts Teilpachtvertrage auf die auf der Abgabe von Naturalien basierten Die haufigste bis ins 20 Jahrhundert bestehende Form war die Mezzadria Naturalpacht die im 12 und 13 Jahrhundert bescheidene Anfange nahm jedoch im 14 bis 16 Jahrhundert Verbreitung in fast ganz Italien fand Durch Verschuldung gerieten die Bauern wieder in ein personliches Abhangigkeitsverhaltnis Sie mussten vielfach ihr Land und ihr Vieh verkaufen und verloren zunehmend die Kontrolle uber die Landgemeinden Kleinbauern hielten sich aufgrund ihres unmittelbaren Marktzugangs fast nur im Umkreis der Stadte Auch gelang es Bauern in der Po Ebene sich zwischen bauerliche Bevolkerung und Grundbesitzer zu positionieren und als Pachter fittavoli aufzutreten Die Bauern hatten sowohl an den Grundbesitzer als auch den Pachter und daruber hinaus an die Kommunen Abgaben zu leisten Rollenteilung zwischen den Machtzentren Bearbeiten Die oberitalienischen Metropolen erlebten bereits vor Beginn der Kreuzzuge eine Phase intensivierten Handels und deutlichen Bevolkerungsanstiegs zudem erlangten sie immer grossere Autonomie Die Ertrage der Bauern stiegen den Kommunen gelang es ihr Umland wirtschaftlich auf die Bedurfnisse der Stadt auszurichten Wahrend Genua und Venedig vorrangig vom Fernhandel Krieg und Kaperei im Mittelmeer lebten und tief nach Asien vordrangen profitierte Mailand sowohl davon als auch vom transalpinen Handel ahnlich wie Verona Florenz hingegen wurde zur Zentrale des europaischen Tuchhandels Seine Schafweiden befanden sich bis zum 15 Jahrhundert in England und spater in Mittelitalien vor allem den Abruzzen im 16 Jahrhundert in Kastilien Hingegen fuhrten die unausgesetzten Kampfe zwischen Papst und Kaiser und nach dem Ende der Staufer zwischen Anjou Byzanz und Aragon dazu dass die ertragreichen Rohstoffausfuhren in Suditalien das Ubergewicht gewannen und die kommunale Selbstorganisation zunehmend eingeschrankt wurde Bis Ende des 13 Jahrhunderts gelang es den grossen Florentiner Gesellschaften den Weizenexport Suditaliens fast zu monopolisieren Sie erwarben dort die in den Stadten Oberitaliens nachgefragten Weizenmengen und boten dafur vor allem toskanische Tuche die sie uberwiegend in Neapel verkauften Die Anjou die den Suden seit den 1260er Jahren beherrschten brauchten ihrerseits gewaltige Geldmengen da sie Byzanz erobern wollten und nach der Sizilianischen Vesper von 1282 Aragon bekampften das Sizilien besetzt hatte Sie setzten alles daran ihre Rohwarenproduktion zu erhohen Der Weizenhandel machte die Florentiner Bankhauser der Peruzzi aber auch die Bardi und Acciaiuoli die den Handel unter sich aufteilten und sogar die Venezianer zeitweise verdrangten ganz aussergewohnlich reich Handel Edelmetalle Geldpolitik Bearbeiten nbsp Goldflorin gepragt zwischen 1332 und 1348 in Florenz Lilie von Florenz Johannes der Taufer mit Nimbus Zur Rechten des Taufers finden sich drei Halbmonde das Wappen der Strozzi Trotz der Entwicklung des Wechsels des Kreditwesens und der Depositenbanken beruhte die Zirkulation von Waren im Spatmittelalter auf Munzen Ihr Edelmetallgehalt bestimmte ihren Wert Der Umgang mit Rechengeld anderte nichts Grundsatzliches an dieser Abhangigkeit Venezianer und Genuesen zahlten in Byzanz mit Silber wahrend sie fur ihre Waren Goldmunzen erhielten d h vor allem Gold Hyperpyra 83 Im 12 Jahrhundert basierte hingegen der Handel Italiens noch entweder auf Tauschhandel oder auf Silbermunzen denn nur das Konigreich Jerusalem das Konigreich Sizilien und das Reich der Almohaden brachten neben Byzanz Goldmunzen in Umlauf Wahrend das Silber im Westen an Wert verlor floss gleichzeitig das kunstlich teuer gehaltene Silber der oberitalienischen Handelsstadte nach Osten ab Ihnen drohte demzufolge der Verlust ihrer Funktion als Handelsdrehscheibe durch Auszehrung ihrer Silberreserven Die Handelsstadte Florenz und Genua durchbrachen 1252 als erste die Trennung zwischen dem Silbergebiet und dem islamisch byzantinischen Goldgebiet indem sie beide Edelmetalle die die Stadte nun in ausreichendem Masse erreichten als Munzen zirkulieren liessen Dabei durfte fur Genua der Goldzufluss aus dem Handel mit der Levante und dem Maghreb und der in untragbarem Ausmass schwankende Feingehalt der bereits in Suditalien umlaufenden Goldtari eine entscheidende Rolle gespielt haben den Genovino aufzulegen Im Florentiner Fall mogen Getreidekaufe in Sizilien fur die Einfuhrung des Florin ab 1533 Scudo d Oro eine wichtige Rolle gespielt haben Venedig zogerte bis 1284 den Golddukaten einzufuhren da hier der Goldzustrom zunachst noch geringer war Das Wertverhaltnis zwischen Gold und Silber hing stark von deren Verfugbarkeit ab 84 War Gold 1284 noch elfmal so teuer wie Silber so stieg sein Kurs 1305 bis 1330 auf 1 14 2 Ab etwa 1320 lieferten die Goldminen im Raum des ungarischen Kremnitz grosse Goldmengen die ab 1324 25 die Pragung einer ungarischen Goldmunze gestatteten 1327 vereinbarten Ungarn und Bohmen zudem einen Ausfuhrstopp fur Silber nach Italien Daruber hinaus kam es in den 1330er Jahren zu einem verstarkten Goldzustrom aus dem Ural und aus Mali bis in die 1370er Jahre der den Silber Kursverfall bremste und zeitweise umkehrte Binnen weniger Jahre wurde Venedig zum fuhrenden Goldexporteur wahrend es zuvor der fuhrende Silberexporteur gewesen war Gold wurde immer billiger 1331 32 fiel der Gold gegenuber dem Silberkurs von 1 14 2 bis 1350 auf einen Tiefststand von 1 9 4 Nun kehrten die Munzpragestatten ihre Politik um und versuchten den Silberzulauf zu verstarken Die venezianische Zecca stellte 1354 die Pragung der Silbermunzen ein um durch ein kunstlich erzeugtes Unterangebot ihren Wert zu halten In dieser Zeit stabilisierte sich der Kurs zwischen 1 9 9 und 1 10 5 schwankte von 1401 bis 1500 zwischen 10 7 und 11 6 und um 1509 lag er bei 1 10 7 Entscheidend durfte dabei gewesen sein dass Venedig seine nahostlichen Gewurzkaufe die es praktisch zu einem Monopol ausbaute fast nur noch mit Golddukaten bezahlte Die Stadt wurde dadurch zum grossten Goldleck Europas Immer wieder griffen die Stadte massiv in die Wechselkurse zwischen den Munzen ein deren Gold und Silberanteil immer starker vermindert wurde wahrend die Handler gezwungen wurden weiterhin zum Nominalkurs zu wechseln Venedig ging sogar so weit dass es 1353 in seinem Kolonialreich stark uberbewertete Munzen massenhaft zwangsweise eintauschen liess um seine Silberreserven zu schonen Nach Alan Stahl 85 pragte die Zecca allein 1375 rund 6 Millionen Munzen und machte durch Zwangsumtausch einen Gewinn von fast 3000 Dukaten Die Gewinne waren so hoch dass man in Venedig bereit war die daraus resultierende Inflation in Kauf zu nehmen Der Umgang mit den Munzsystemen wurde so gelaufig dass er auch als Mittel der Destabilisierungspolitik eingesetzt wurde Mailand brachte 1429 stark uberbewertete Munzen in Umlauf die im Tausch gegen venezianisches Silbergeld 20 Gewinn brachten Venedig halbierte daraufhin den Silbergehalt des umlaufenden Bagattino gleichzeitig lehnte es Zahlungen in dieser Munze ab und verlangte von seinen Untertanen gute Munzen Mit den Gewinnen wurde der Soldnerfuhrer Francesco Sforza bezahlt Mailand brachte wenig spater neue Munzen in Umlauf was neben Einschmelzungen dazu fuhrte dass die venezianischen Munzen ganzlich verschwanden und sich nur noch der schlechte Bagattino hielt 1453 wies der Senat die Zecca an eine ausschliesslich fur Oberitalien gedachten Munze zu pragen Doch grosse Mengen an gefalschten Munzen zwangen schnell zur Reduzierung des Nominalwertes 1463 konnten 20 000 gefalschte Bagattini konfisziert werden Erst 1472 verabschiedete sich der venezianische Rat der Zehn von dieser Variante des Munzimperialismus wie ihn Reinhold Mueller bezeichnet hat Dies geschah offenbar weil Mailand abermals versuchte durch Uberflutung Oberitaliens mit nachgemachten Munzen die venezianische Munzpolitik auszunutzen Der Rat der Zehn reduzierte den Wert der bedrohten Munzen um volle 40 was nach Antonio Morosini einer Vernichtung von einer Million Dukaten an Kaufkraft gleichkam Gleichzeitig wurden die schlechten Silbermunzen durch vertrauenswurdige Kupfermunzen ersetzt deren Wert durch Limitierung der Auflagen kontrolliert wurde Renaissance ab dem 14 Jahrhundert Bearbeiten Hauptartikel Renaissance nbsp Das Abendmahl von Leonardo da Vinci 1495 1498 nbsp Der vitruvianische Mensch Proportionsstudie nach Vitruv ebenfalls von da Vinci um 1492Im Italien des spaten 14 Jahrhunderts liegen die Anfange der Renaissance als Kernzeitraum gelten das 15 und 16 Jahrhundert Das wesentliche Charakteristikum ist die Wiedergeburt antiken Geistes der Humanismus war die pragende Geistesbewegung Vorreiter der Entwicklung waren italienische Dichter des 14 Jahrhunderts wie Francesco Petrarca der durch seine Beschaftigung mit antiken Schriftstellern und durch seinen Individualismus den Glauben an den Wert humanistischer Bildung forderte und das Studium der Sprachen der Literatur der Geschichte und Philosophie ausserhalb eines religiosen Zusammenhangs als Selbstzweck befurwortete Hinzu kam eine Neuorientierung in der Wissenschaft wo das theozentrische Weltbild des Mittelalters durch eine starker anthropozentrische Sicht der Dinge abgelost wurde In der Literatur leiteten im 14 Jahrhundert Dante Alighieris Gottliche Komodie La Divina Commedia 1307 1321 Francesco Petrarcas Briefe Traktate und Gedichte und Giovanni Boccaccios Il Decamerone 1353 das Zeitalter der Renaissance ein Die drei Autoren die wegen ihrer herausragenden Bedeutung als die drei Kronen der italienischen Literatur tre corone fiorentine bekannt sind schrieben in der Volkssprache dem volgare Graf Baldassare Castiglione beschreibt in Il Cortegiano 1528 den Idealtypus eines Renaissancemenschen Vorbedingung war die Moglichkeit griechisches und arabisches Wissen aufzunehmen Auch die sozialen und politischen Zustande in Italien trugen zu den Umbruchen bei Dort war die Erinnerung an die Antike noch am lebendigsten 86 Verkehrswege verbanden sie mit den Zentren der Bildung und im politisch zersplitterten Byzanz bestand die Moglichkeit Kunst und Bucher zu erwerben Die grossen Vermogen die durch den Handel entstanden machten es moglich grosse offentliche und private Kunstprojekte in Auftrag zu geben Zudem erlebte die Entwicklung zur pragmatischen Schriftlichkeit bereits im fruhen 13 Jahrhundert einen Aufschwung der Schriftverkehr der Kaufleute vertiefte und verbreiterte die Literalitat so dass die Zahl der Alphabetisierten zunahm Im 15 Jahrhundert gehorte Italien zu den am starksten urbanisierten Regionen Europas Die Stadte boten relativ grosse politische Freiheit die zu neuen wissenschaftlichen und kunstlerischen Wegen anregten Dies galt vor allem fur die selbststandigen Machte Italiens also das Herzogtum Mailand die Republik Venedig Florenz das Konigreich Neapel und den Kirchenstaat aber auch fur die Hofe von Ferrara oder Mantua Die Papste verhielten sich kaum anders als die weltlichen Fursten Sie fuhrten Kriege und versuchten durch Intrigen Macht und Reichtum der eigenen Familien zu vergrossern Der Sohn Papst Alexanders VI Cesare Borgia der sich als Soldnerfuhrer und Machtpolitiker betatigte und versuchte Italien unter seine Herrschaft zu bringen diente Niccolo Machiavelli als Vorbild fur sein staatsphilosophisches Werk Der Furst Konkurrenz der Weltmachte Wirtschaftskrise Bevolkerungsruckgang Bearbeiten nbsp Die habsburgischen Gebiete in Europa im Jahr 1547 nbsp Das Osmanische Reich zwischen 1481 und 1683Nach der Entdeckung Amerikas 1492 durch den Genuesen Columbus aber auch Nordamerikas 1497 durch den von Venedig nach England gegangenen Giovanni Caboto sowie der zunehmenden Nutzung des Seeweges nach Indien verlor Italien nach und nach seine herausragende wirtschaftliche Bedeutung durch Verlagerung der Haupthandelsrouten vom Mittelmeer zum Atlantik Andere Staaten insbesondere Spanien und Portugal nahmen an wirtschaftlicher und politischer Bedeutung zu da sie auf Grund der Kolonialisierung zunachst Sudamerikas neue Rohstoffressourcen und Absatzmarkte erschlossen und zudem uber grossere Binnenressourcen verfugten als die italienischen Stadtstaaten Zugleich verlor der Handel mit dem in den Nahen Osten und nach Nordafrika expandierenden Osmanenreich an Bedeutung wahrend zugleich die Konkurrenz von Hollandern und Englandern zunahm Besonders in Suditalien dominierte die Agrarwirtschaft und der Grossgrundbesitz Manufaktur und spater Fabrik waren die Ausnahme Aber auch die Landwirtschaft stagnierte so dass die Ertragsziffern in Italien bei 7 verharrten wahrend sie etwa in England und Holland bis zur zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts auf 9 hundert Jahre spater gar auf 10 stiegen Dies war einer der Grunde dass die dortige Bevolkerung stark anstieg wahrend sie sich in Italien von etwa 13 5 Millionen um 1600 auf 11 7 1650 verminderte Dies kontrastiert besonders stark mit der Tatsache dass die Bevolkerung noch zwischen 1500 und 1600 von 9 auf 13 5 Millionen also um etwa die Halfte angewachsen war 87 Europaischer Kriegsschauplatz 1494 1559 Bearbeiten Siehe auch Italienische Kriege nbsp Italien um 1494 nbsp Papst Leo X 1513 1521 liess sich in einem von seinem Vorganger in Auftrag gegebenen Gemalde von Raffael als Papst Leo I 440 61 portratieren wie er dem Hunnenkonig Attila im Jahr 452 unbewaffnet entgegentritt Der Legende nach erschienen die Heiligen Roms Petrus und Paulus mit Schwertern und bewogen Attila auf seinen Marsch nach Rom zu verzichten Eliodor Raum der Stanzen des Raffael Vatikan 1514Eine der Ursachen fur den Bevolkerungsruckgang waren die unausgesetzten Kriege Nach dem Tod Konig Ferrantes von Neapel intervenierte Konig Karl VIII von Frankreich 1494 in Italien Er zwang im nachsten Jahr Florenz den Kirchenstaat und Neapel zur Kapitulation Ferdinand von Aragon Maximilian I sowie Venedig Mailand und der Kirchenstaat verbanden ihre Krafte am 31 Marz 1495 in einer Heiligen Liga und zwangen den franzosischen Konig zum Ruckzug uber die Alpen Ludwig XII nahm die expansive Politik Karls VIII wieder auf und annektierte 1499 das Herzogtum Mailand Er und Ferdinand von Aragon teilten im Vertrag von Barcelona 1500 das Konigreich Neapel unter sich auf Danach sollte der Norden an Frankreich der Suden an Spanien kommen Im Vertrag von Lyon 1504 wurde nach einem erneuten Krieg Unteritalien wieder in das Konigreich Aragon eingegliedert da die Franzosen Neapel verlassen mussten 1507 gelang es den Franzosen sich der Republik Genua zu bemachtigen Die Liga von Cambrai Osterreich unter Maximilian I der Papst Spanien England Ungarn Savoyen und einige italienische Staaten versuchte im Oktober 1508 die Seerepublik Venedig aufzuteilen scheiterte jedoch Papst Julius II 1503 1513 schwenkte auf ein neues politisches Ziel um die Befreiung Italiens von den Barbaren Die Eidgenossenschaft Spanien Venedig und der Papst vereinigten sich zur Heiligen Liga um die Franzosen aus Mailand zu vertreiben was ihnen 1512 gelang Die Schweizer restituierten die Dynastie der Sforza und annektierten den grossten Teil des Tessins Domodossola Locarno Lugano In der Schlacht bei Marignano unterlagen die Schweizer jedoch im September 1515 wieder den Franzosen und sie mussten Mailand raumen Franz I von Frankreich und Karl I von Spanien einigten sich im Vertrag von Noyon 1516 auf den Status quo 1525 gelang es Karl seit 1519 romisch deutscher Kaiser in der Schlacht von Pavia Mailand an sein Haus zu bringen und die franzosische Oberherrschaft in Italien zu beenden Die Truppen des Kaisers plunderten 1527 Rom Sacco di Roma 1529 schloss Karl mit Frankreich und dem Papst im Vertrag von Cambrai Frieden da die Osmanen auf Wien marschierten Im Frieden von Crepy 1544 verzichtete Franz I auch auf seinen Anspruch auf Neapel und erhielt von Karl V im Gegenzug Burgund zuruck 1559 konnte Philipp II im Frieden von Cateau Cambresis allerdings Neapel gewinnen Reformation und Gegenreformation Bearbeiten nbsp Historiae Concilii Tridentini von Paolo SarpiDas 5 Laterankonzil 1512 1517 kam mit der Kirchenreform kaum voran Es verbot den Druck nicht autorisierter Bucher und bestatigte das Konkordat von Bologna 1516 zwischen Leo X und Konig Franz I Dadurch wurden franzosische Eroberungen aus den Italienkriegen anerkannt die zunehmende Loslosung der franzosischen Kirche von Rom ruckgangig gemacht Die Reformation hatte nicht nur jenseits der Alpen Erfolge sondern zunachst auch in Italien Doch die katholische Seite ging scharf gegen jede protestantische Ausserung vor 1530 wurde daher Antonio Bruccioli aus Florenz vertrieben und der konvertierte im venezianischen Kroatien eingesetzte Bischof Pietro Paolo Vergerio verliess das Land 1531 kam es zu einer offentlichen Disputation in Padua sie blieb jedoch die einzige Erasmus von Rotterdam der in Italien erstmals 1514 verlegt wurde 88 galt als Haretiker zuweilen sogar als Lutheraner Erasmus lutheranus 89 Doch wurden mit dieser Bezeichnung auch andere Gruppen wie die Calvinisten Sakramentarier Graubundner Reformierte bezeichnet 90 1542 wurde die Inquisition reorganisiert um den Protestantismus zu bekampfen 1558 wurde Bartolomeo Fonzio der Ubersetzer von Luthers Schrift An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung hingerichtet 1566 Bruccioli 1570 der Humanist Aonio Paleario Das Trienter Konzil 1545 bis 1563 befasste sich mit der Kirchenkritik der Reformation Seine Beschlusse beinhalteten neben dogmatischen Beschlussen die Abschaffung der Missbrauche im Ablasswesen das Verbot der Amterhaufung im Bischofsamt und die Einrichtung von Priesterseminaren sowie einen Index verbotener Bucher 1559 Ausserdem durften Bischofe gegen Haretiker vorgehen Fur Martin Luther war Venedig das Eingangstor nach Italien doch stiessen die protestantischen Gruppen auf harte Repression 91 1571 entstand die Indexkongregation die sich mit der umfassenden Kontrolle des stark angewachsenen Buchmarktes befasste und damit die Tatigkeit der in Trient 1562 eingesetzten Zensurkommission dauerhaft fortfuhrte Osmanisches Reich Bearbeiten Das Osmanische Reich bedrangte die italienischen Seemachte und lenkte ihren Handel mit Asien und Nordafrika entsprechend seinen politischen Interessen 1453 eroberten die Osmanen Konstantinopel 1475 musste Genua seine Kolonie in Kaffa am Nordrand des Schwarzen Meeres aufgeben eine Region in der sich Genua und Venedig seit Jahrhunderten bekriegt hatten Venedig verlor 1460 seine Stutzpunkte auf dem Peloponnes doch konnte es die Hauptinsel Kreta noch bis 1645 bzw 1669 halten Unter Suleyman I 1520 1566 expandierten die Osmanen die bereits 1480 bis 1481 mit Otranto erstmals einen italienischen Ort besetzt hatten Richtung Belgrad und Rhodos das sie 1522 eroberten Bei Mohacs unterlag der ungarische Konig der Sultan liess 1529 Wien belagern Weiteren Erfolgen im Osten folgte der Sieg des Khair ad Din Barbarossa 1538 uber die Flotte der Heiligen Liga unter Andrea Doria bei Preveza Zwar konnten die vereinigten Flotten Spaniens und Venedigs die Osmanen in der Seeschlacht von Lepanto 1571 besiegen doch die modernisierte turkische Flotte stellte bereits wenige Jahre spater wieder eine erhebliche Bedrohung dar und Venedig konnte Zypern nicht zuruckerobern Zudem setzten die Korsaren Nordafrikas den Handelskonvois durch das westliche Mittelmeer zu vor allem nachdem ihnen 1574 die Ruckeroberung des seit 1535 von Spanien besetzten Tunis gelungen war Spanische und osterreichische Vorherrschaft Bearbeiten nbsp Mailander Munze mit dem spanischen KonigDer Frieden von Cateau Cambresis 1559 verfestigte die spanische Herrschaft im gesamten Suden Italiens auf den Inseln in Mailand und im Stato dei Presidi im Suden der Toskana Zugleich lagen der Kirchenstaat das Grossherzogtum Toskana und Genua sowie weitere Kleinstaaten im Einflussbereich Madrids Savoyen wurde immer wieder zum Schlachtfeld zwischen Spanien und Frankreich Nur Venedig konnte seine Unabhangigkeit bewahren Ende des 16 Jahrhunderts verlagerte sich zunehmend der Handel vom Mittelmeer in den Atlantik wozu auch die Kriege in Italien beitrugen Dort kollidierten die kaiserlichen und die franzosischen Interessen zunachst im Erbfolgekrieg von Mantua 1628 1631 Die Pestepidemien von 1630 bis 1632 und 1656 bis 1657 Neapel Rom Ligurien Venetien und der spanische Fiskalismus wirkten sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung aus so sperrte die Toskana jeden Verkehr mit dem Suden setzte eine Quarantane nach venezianischem Vorbild durch und informierte die benachbarten Machte 92 Mit diesen Massnahmen gelang es Italien lange vor den modernen medizinischen Behandlungsmoglichkeiten die Epidemien wenn auch unvollstandig einzudammen 93 Plunderungen Hunger Epidemien forderten in ihrer Wechselwirkung den okonomischen und politischen Niedergangs der allerdings scharf mit der kulturellen Entwicklung kontrastierte Italien blieb sowohl im kunstlerischen als auch im wissenschaftlichen Bereich noch lange fuhrend Gegen die spanische Fiskalpolitik kam es zu Aufstanden deren in Italien bekanntester der des Fischers Tommaso Masaniello aus Neapel war Er entzundete sich 1647 an Abgaben auf Lebensmittel und obwohl Masaniello ermordet wurde gelang es den Aufstandischen unter Fuhrung des Gennaro Annese am 17 Dezember die Spanier aus der Stadt zu vertreiben Unterstutzung fanden sie durch den Franzosen Henri II de Guise Er beanspruchte als Nachkomme Renes I von Anjou das Konigreich Neapel und konnte die Truppen des Juan de Austria besiegen Die Aufstandischen riefen die Republik Neapel aus die bis zum 5 April 1648 bestand Innere Streitigkeiten fuhrten jedoch dazu dass der Neapolitaner Gennaro Annese den Spaniern die Tore offnete Beim Versuch die Stadt zuruckzugewinnen geriet Henri II am 6 April in spanische Gefangenschaft Ahnliche Volksaufstande fanden 1647 48 unter Fuhrung des Giuseppe d Alesi in Palermo statt und unter Ippolito von Pastina in Salerno 1701 erhob sich der Adel Neapels vergeblich in der Verschworung von Macchia gegen die spanische Herrschaft ein Aufstand der seine Bezeichnung nach Gaetano Gambacorta Furst von Macchia erhielt Nach dem Ende des spanischen Zweigs der Habsburger Karl II starb am 1 November 1700 kinderlos begann 1701 der Spanische Erbfolgekrieg Eine Allianz um die osterreichischen Habsburger und England kampfte dabei gegen eine von Frankreich gefuhrte Koalition Letztlich gelang es Frankreich mit Philipp V die bis heute amtierende Dynastie der Bourbonen zu installieren Im Frieden von Utrecht 1713 wurden Osterreich das zuvor spanische Mailand Neapel ohne Sizilien und Sardinien zugesprochen Es wurde damit zur vorherrschenden Macht in Italien Gegen die osterreichische Herrschaft kam es 1746 zu einem Aufstand in Genua den ein jugendlicher Steinewerfer ausgelost haben soll sein Kurzname Balilla findet sich in der italienischen Nationalhymne wieder 94 Der Herzog von Savoyen erhielt Sizilien sowie Montferrat 1720 tauschte das Haus Savoyen mit Osterreich seinen Besitz Sardiniens gegen Sizilien ein und erhielt somit die Konigswurde Erster Herrscher des neuen Konigreichs Sardinien Piemont wurde Viktor Amadeus II nbsp Genuesische Brucke uber den Tavignano bei Altiani im Osten KorsikasSpanien erwarb 1735 38 Neapel und Sizilien 1748 Parma und grundete dort eine Sekundogenitur Nach dem Aussterben der Medici in Florenz 1737 stiftete der Herzog von Lothringen dort eine Sekundogenitur fur das Haus Habsburg Lothringen 1768 verkaufte die Republik Genua die Insel Korsika an Frankreich Italien war von 1701 bis 1748 Kriegsschauplatz der Grossmachte Europaische Erbfolgekriege Bis 1796 blieb dieses System stabil doch geriet Italien in politischer wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht ins Abseits Zwar stieg die Bevolkerungszahl von 1700 bis 1800 von 13 6 auf 18 3 Millionen doch sank angesichts erheblich schnellerer Wachstumsraten in vielen Nachbarlandern der Anteil an der europaischen Gesamtbevolkerung 95 Vor allem aber gelang es der Agrarproduktion trotz Ansatzen zur Liberalisierung etwa im Grossherzogtum Toskana 1764 kaum mehr mit der Zahl der Konsumenten mitzuhalten Merkantilismus Ausweitung des Kapitalverkehrs Bearbeiten Trotz einer gewissen Zunahme des munzlosen Geldverkehrs und des Umfangs des Kreditwesens 96 blieb Europas Wirtschaft weiterhin von der Zufuhr von Edelmetallen abhangig Die Versorgung mit Silber und Gold hing dabei zunehmend von Lateinamerika ab Um 1660 kamen von dort Gold und Silber im Wert von rund 365 Tonnen Silber wahrend Europa nur noch 20 bis 30 Tonnen pro Jahr produzierte 97 Gleichzeitig erhohte sich der Abfluss in den Ostseeraum die Levante und Ostasien so stark dass nur 80 t in Europa blieben Spanien investierte den uberwiegenden Teil dieses Edelmetallstroms in den Krieg gegen die Niederlande Ahnlich agierte Frankreich Dabei standen kurzfristige fiskalische Interessen im Vordergrund aber langfristig loste diese Politik Inflationsschube aus und schadete der Wirtschaft Die Munzen wurden abgewertet bis sie kaum noch Edelmetall enthielten so dass sie durch reine Kupfermunzen ersetzt wurden 1607 unter Philipp III kam es zum dritten spanischen Staatsbankrott 98 willkurliche Abwertungen folgten bis 1680 Dabei lag der Nennwert viel hoher als der Metallwert die Munzen wurden zudem immer wieder beschnitten Munzverschlechterung Die Abgaben erfolgten hingegen nach dem Gewicht Der Bauer war grausam gefangen zwischen zwei Gruppen die eine gab ihm das Geld allein nach dem Nennwert die andere nahm es ihm allein nach Gewicht 99 nbsp Portrat des Beraters des franzosischen Konigs Jean Baptiste Colbert Philippe de Champaigne 1655 Colberts merkantilistische Politik behinderte die italienischen Exporte und fuhrte zur Starkung franzosischer Konkurrenz Auch Frankreich ging zunachst den Weg der Kupferwahrung zuletzt 1654 bis 1657 und importierte dazu grosse Mengen aus Schweden Colbert Berater Konig Ludwigs XIV setzte jedoch ab 1659 starker darauf den Abfluss von Edelmetallen aus Frankreich zu bremsen und den Zufluss zu fordern Um dies zu erreichen starkte er die Exportgewerbe erhohte den Gold zu Lasten des Silberkurses Dadurch stabilisierte er die Staatsschuld so sehr dass sich viele Auslander entschlossen ihre Edelmetalle hier anzulegen Colbert gab ab 1671 Rentenpapiere gegen Geldeinlage zu 7 Zinsen aus zudem hielt er das Wertverhaltnis zwischen Gold und Silber bei etwa 15 1 Das Heilige Romische Reich sah hingegen eine starke Kupferinflation s Kipper und Wipperzeit die erst wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zuruckging Gegen Ende des Jahrhunderts stabilisierten sich die Wahrungen Gewinner dieser Entwicklung waren die Niederlande die den Dukaton nach dem Vorbild des venezianischen Dukaten nicht als Gold sondern als Grosssilbermunze von hohem Ansehen einfuhrten Dies verstarkte wiederum den Zufluss spanischen Silbers und die Wiederausfuhr 1683 stellte man fest dass von den 15 18 Millionen Gulden die als spanisches Silber hereinflossen nur 2 5 bis 4 Millionen im Lande blieben Doch nicht nur hierin gewannen die Niederlande und wenig spater England einen entscheidenden Vorsprung Zunachst grundete man 1609 nach dem Vorbild des venezianischen Banco di Piazza di Rialto 1587 1638 die Wisselbank Ihr gelang es nicht nur den Munzwert zu stabilisieren sondern auch durchzusetzen dass alle grosseren Wechsel nur noch uber diese Clearingstelle verrechnet werden durften Dieser bargeldlose Ausgleich von Forderungen zwischen Konten gab ihr eine der Eigenschaften einer Zentralbank 100 Doch man ging viel weiter als in Italien um den Geldumlauf zu erhohen und zu beschleunigen Man gestattete den Kunden ahnlich wie in Venedig Gold zu deponieren wofur sie als Quittung Recepissen erhielten Am Edelmetallmarkt Amsterdam der bald zum bedeutendsten wurde waren einerseits alle Munzen in ausreichender Menge vorhanden vor allem aber liefen nur noch die Recepissen als Bargeld fur grossere Betrage um Eine ahnliche Ausweitung des Geldverkehrs erreichte Frankreich durch die Ausgabe von verzinslichen Staatspapieren die gleichfalls per Indossament veraussert werden konnten So weitete man die umlaufende Geldmenge aus und verbilligte auf diese Art langfristig Kredite was wiederum Handel und Produktion weiter stimulierte Gerade in dieser Zeit ging nachdem der venezianische Pfefferhandel lange Widerstand geleistet hatte ab den 1620er Jahren sein Volumen erheblich zuruck Wenige Jahre spater galt Pfeffer nicht mehr als ostliche Ware sondern als westliche Hollander und Englander Letzteren gelang 1663 der Einstieg in die Goldwahrung 1697 98 die Wahrungsstabilisierung zeitweilig Portugiesen hatten den Gewurzhandel weitgehend monopolisiert Daruber hinaus fielen die Landhandelswege nach Asien immer mehr zuruck Venedig verlor nach und nach seine Kolonien Der Handel mit dem Osten kam im Lauf des 17 Jahrhunderts zunehmend in hollandische und englische Hand um im 18 Jahrhundert weitgehend von Englandern dominiert zu werden Sie waren in der Gewerbeorganisation in der wendigen Anpassung an sich verandernde Moden und Markte aber auch durch die hinter den Handlern stehende politische Macht und schliesslich durch bessere Kapitalausstattung uberlegen Wahrend industriell gefertigte Tuche auf den italienischen Markt drangten wanderten Zucker und Baumwollproduktion zwei bedeutende Produktionszweige seit dem 15 Jahrhundert Richtung Amerika ab Bis in die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts blieb in Italien das Indossament verboten Damit blieb der bargeldlose Verkehr in den Handen der Messbankiers nicht der Kaufleute Zwar griffen italienische Merkantilisten wie Bernardo Davanzati 1529 1606 die franzosischen Ideen auf doch wirkte seine Lezione delle monete 1588 eher im Ausland als in Italien Antonio Serra 1568 1620 erorterte wie man die Handelsbilanz zu deuten habe und wie man in Gebieten den Geldumlauf sichern konne die nicht uber Gold oder Silberbergbau verfugten wie das Konigreich Neapel gedruckt 1613 101 Die italienischen Staaten reformierten ihre Munzsysteme die weiterhin auf Gold und Silber basierten Bimetallismus versuchten dabei die Kupfermunzen zu begrenzen und die Munzwerte an die Gold Silber Relation anzupassen Venedig reformierte sein Munzwesen 1722 und 1733 Genua ab 1745 Savoyen 1755 und Mailand 1778 Dabei zeichneten sich Ansatze ab nicht nur die staatlichen Wahrungsraume zu vereinheitlichen und die Zahl der verschiedenen Munzen zu verringern sondern auch in ganz Italien zu Vereinheitlichungen zu gelangen 102 Zudem setzte sich die Vorstellung durch Geld habe im Wirtschaftsablauf neutral zu sein siehe Geldfunktion Die aufkommenden Zentralbanken sollten nicht willkurlich Geld auflegen sondern uber Kreditvergabe den Geldumlauf beschleunigen Fur David Hume 1711 1776 sollte es nur noch das Ol fur das Wirtschaftsgetriebe darstellen Adam Smith 1723 1790 trennte Geld und Wirtschaftssphare vollstandig Es war noch nicht moglich eine Papierwahrung durchzusetzen fehlgeschlagene Versuche wie etwa durch John Law erhohten das Misstrauen gegen solche Versuche so dass die partielle Abhangigkeit vom Bergbau fortbestand England hatte einen weiteren wirtschaftlichen Vorteil nachdem es die Ausgabe von Banknoten stabilisiert hatte Die Bank of England erhielt in London ein Monopol wahrend Country Banks ab 1708 das landliche Kapital mobilisierten Ab der Mitte des Jahrhunderts kamen zunehmend Privatbanken auf zum Beispiel die Barings Bank 1821 stellte die Bank of England die Einlosepflicht von Banknoten in Gold Golddeckung wieder her eine Regelung die sie auch wahrend der Bankenkrise von 1825 26 unter Ruckgriff auf ihre Goldreserven durchhielt Bald setzte sich der Goldstandard durch und die Zentralbank ubernahm die Funktion einer Bank der Banken um die Liquiditat des Bankensystems zu gewahrleisten 103 In Italien bestanden bei der Einigung des Landes 1861 funf Banken die Noten herausgeben durften Diese waren die Banca nazionale del Regno d Italia die Banca nazionale toscana die Banca Romana der Banco di Sicilia und der Banco di Napoli 1870 kam die Banca toscana di Credito hinzu Nach dem Zusammenbruch der Banca Romana wurde 1893 die Banca d Italia gegrundet sie erhielt 1920 das Monopol auf die Herausgabe von Banknoten Napoleon Wiener Kongress 1796 1815 Bearbeiten nbsp 40 Lire Stuck mit Napoleon als Konig von Italien1796 97 unterwarf Napoleon Bonaparte im Italienfeldzug grosse Teile Ober und Mittelitaliens und zwang im Frieden von Campo Formio Osterreich und das romisch deutsche Kaisertum zur Anerkennung seiner Eroberungen und zum Verzicht auf die Lehensrechte in Italien Osterreich erhielt nach der Selbstauflosung der Republik Venedig deren Gebiet ausser den Ionischen Inseln Frankreich grundete im ubrigen Italien Vasallenstaaten Teile Norditaliens wurden zur Transalpinischen Republik zusammengefasst die dann in Cisalpinische bzw Cisalpine Republik umbenannt wurde Genua wurde zur Ligurischen Republik das 1799 eroberte Konigreich Neapel zur Parthenopaischen Republik Der Kongress der kurzlebigen Cispadanischen Republik erklarte am 7 Januar 1797 mit der aus Frankreich importierten grun weiss roten Trikolore in der damaligen Variante mit Querstreifen zum ersten Mal einen Vorlaufer der Flagge Italiens zur Nationalflagge eines italienischen Staates 104 die grun weiss rote Trikolore wurde in der Folgezeit zu einem wichtigen Symbol der italienischen Nationalbewegung 1798 nahmen die Franzosen Papst Pius VI gefangen und liessen den Kirchenstaat zur Romischen Republik ausrufen Im Zweiten Koalitionskrieg erlitt Frankreich 1799 in Italien eine Niederlage gegen Osterreich und Russland Die franzosische Herrschaft in Italien brach zusammen die alte Ordnung so der Kirchenstaat wurde zum Teil wiederhergestellt 1800 kam es zur erneuten franzosischen Eroberung Napoleon liess Italien wieder neu ordnen Das Grossherzogtum Toskana wurde zum Konigreich Etrurien die Cisalpine Republik zur Republik Italien mit Napoleon als erstem Konsul Piemont blieb unter franzosischer Militarverwaltung Nach seiner Kaiserkronung 1804 wandelte Napoleon die Republik Italien zum Konigreich Italien um Er kronte sich 1805 in Mailand mit der Eisernen Krone zum Konig von Italien Im Frieden von Pressburg 1805 nach dem Dritten Koalitionskrieg verlor Osterreich das venezianische Gebiet wieder an Frankreich das den Westteil Venetiens dem Konigreich Italien zuschlug und aus dem ostlichen Teil den Gebieten an der ostlichen Adria einen neuen Vasallenstaat formte die Illyrischen Provinzen 1806 wurden die Bourbonen erneut aus dem Konigreich Neapel verjagt und Napoleons Bruder Joseph dort als Herrscher eingesetzt 1808 sein Schwager Joachim Murat nbsp Italien im Jahr 1812 nbsp Italien nach dem Wiener KongressAuf Sizilien und Sardinien konnten sich die suditalienischen Bourbonen und die Savoyer unter britischem Flottenschutz halten 1808 besetzte Napoleon erneut den Kirchenstaat und schlug ihn dem Konigreich Italien zu Teile des Kirchenstaats wurden annektiert ebenso das Konigreich Etrurien Ligurien und Parma Bis auf Sizilien und Sardinien stand Italien also unter direkter oder indirekter franzosischer Herrschaft ehe 1814 15 die napoleonische Herrschaft zusammenbrach Durch den Wiener Kongress kam es zur Neuordnung Italiens Osterreich bekam zur Lombardei nun Venetien dazu das damit seine Unabhangigkeit endgultig verlor der Kirchenstaat wurde wiederhergestellt verlor aber Avignon an Frankreich das Konigreich Sardinien bekam die Republik Genua zugesprochen in Parma Piacenza und Guastalla wurde Napoleons Frau die Habsburgerin Marie Louise als Herrscherin eingesetzt Modena Reggio wurde fortan vom Haus Habsburg Este regiert das von einer habsburgischen Nebenlinie regierte Grossherzogtum Toskana wurde wiederhergestellt die zuvor formal getrennten Konigreiche Neapel und Sizilien wurden zum Konigreich beider Sizilien vereinigt Unabhangigkeitsbewegungen und Einigungskriege bis 1870 Bearbeiten Hauptartikel Risorgimento Die Epoche der Nationalstaatsgrundung mit umstrittenen zeitlichen Grenzen wird in Italien mit dem Begriff Risorgimento Wiederauferstehung beschrieben 105 Kampf gegen Fremdherrschaft Zerstuckelung und Absolutismus Bearbeiten Nach 1815 war das Konigreich Sardinien der letzte bedeutende Staat unter einer einheimischen Dynastie Italien unterlag weiterhin dem Einfluss fremder Machte obwohl durch den Untergang des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation 1806 Reichsitalien mit den daran hangenden Anspruchen und Titeln verschwand Je mehr die in der Regel auslandischen Fursten Italiens nun bestrebt waren die gesellschaftlichen Verhaltnisse auf die Zeit vor Napoleon zuruckzudrehen desto mehr wurde der Korse als fortschrittlicher anti absolutistischer Herrscher gesehen nbsp Der Bourbonenpalast von Caserta Reggia di Caserta entstand ab 1752 und sollte der eindrucksvollste Palast Europas werden Allein der Park erstreckt sich uber eine Flache von 120 ha Neben dem Palast in Neapel bestanden drei weitere Hauptresidenzen Heute gehort die Gesamtanlage zum Weltkulturerbe nbsp Barrikaden wahrend der Funf Tage von Mailand Aquarell Felice Donghi 1828 1887 Marz 1848Der Wunsch Italien von Fremdherrschaft Zerstuckelung und Absolutismus zu befreien erfasste immer mehr Menschen Geheimbunde entstanden vor allem die in Neapel einflussreichen gegen die Franzosen kampfenden und Aufstande organisierenden Carbonari Kohler Eine bedeutende Rolle spielten der Publizist Giuseppe Mazzini und die von ihm gegrundete Bewegung Giovine Italia Junges Italien der sich in den 1830er Jahren viele ehemalige Mitglieder der Carboneria nach deren weitgehender Zerschlagung anschlossen Die Carbonari zwangen im Juli 1820 die nach Napoleon zuruckgekehrten Spanier unter Ferdinand I zur Annahme einer Verfassung die neben Gott das Volk als Souveran und Ursprung der Macht betonte Sie wurde nach der Unterdruckung des Aufstands aber widerrufen 106 Eine zweite durch die franzosische Julirevolution von 1830 ausgeloste Welle von Erhebungen Anfang 1831 in Modena Reggio und im Kirchenstaat scheiterte ebenfalls 107 Fuhrungsrolle Piemonts gescheiterte Revolutionen Bearbeiten Das vergleichsweise liberal regierte Konigreich Sardinien Piemont das 1848 die Emanzipation der Juden und eine Verfassung durchsetzte machte sich die Forderung nach einer Einigung Italiens zu eigen es kam zu den Italienischen Unabhangigkeitskriegen Nach mehrtagigen Strassen und Barrikadenkampfen kam es im Revolutionsjahr 1848 zur Bildung provisorischer Regierungen in Mailand 18 bis 22 Marz 1848 Venedig 17 Marz 1848 bis 22 August 1849 und Palermo dessen Parlament Sizilien fur unabhangig erklarte 12 Januar 1848 bis 15 Mai 1849 1849 erhob sich die Bevolkerung der ewigen Stadt gegen die weltliche Herrschaft des Papstes woraufhin die von einem Triumvirat regierte Romische Republik 9 Februar bis 4 Juli 1849 ausgerufen wurde Die Revolutionen wurden allesamt niedergeschlagen die Armee Sardinien Piemonts dessen Konig Karl Albert am 24 Marz 1848 Osterreich den Krieg erklart hatte wurde im Juli 1848 bei Custozza und nach Wiederaufnahme des Kriegs im Marz des Folgejahrs bei Novara von den Osterreichern unter Radetzky geschlagen Der Monarch dankte daraufhin zugunsten seines Sohnes Viktor Emanuel II ab In der Folge kam es zur Restauration der Herrschaft der Bourbonen Osterreichs und Papst Pius IX nbsp Garibaldi und Viktor Emanuel II Sebastiano De Albertis 1828 1897 um 1870Staatsgrundung Anschluss des Sudens an Piemont 1860 Bearbeiten nbsp Italien 1860 1866 nbsp Italien 1866 1870 nach dem dritten Krieg gegen Osterreich1855 56 nahm Savoyen auf Seiten Frankreichs am Krimkrieg teil wodurch Viktor Emanuel die Unterstutzung der dortigen Regierung fur seine Einigungsplane erlangte 1859 griffen die Savoyer erneut Osterreich in Oberitalien an diesmal mit Unterstutzung Frankreichs Sardinischer Krieg In den Schlachten von Magenta und Solferino unterlagen die Osterreicher im Vorfrieden von Villafranca fiel die Lombardei an Savoyen Parallel dazu gab es Aufstande in der Toskana Modena und in anderen Gebieten Als Folge schlossen sich Parma Piacenza Toskana Modena und Teile des Kirchenstaats 1860 Sardinien Piemont an Die Volksabstimmungen deren Abstimmungsmodus nicht frei oder fair genannt werden kann 108 uber den Anschluss an Italien ergaben in den Regionen folgende Ergebnisse 109 Gebiet Ja Nein DatumToskana 366 571 14 925 11 12 Marz 1860Emilia 426 006 756 11 12 Marz 1860Nizza 25 743 160 15 April 1860Savoyen 130 533 237 22 April 1860Neapel 1 302 064 10 312 21 Oktober 1860Sizilien 432 053 667 21 Oktober 1860Marken 133 807 1 212 4 5 November 1860Umbrien 97 040 380 4 5 November 1860Venedig Mantua 647 246 69 21 22 Oktober 1866Rom Provinzen 133 681 1 507 2 Oktober 1870Eine besondere Rolle im Einigungsprozess spielten die Freiwilligenverbande unter Fuhrung Giuseppe Garibaldis die 1860 im Zuge des legendaren Zugs der Tausend das Konigreich beider Sizilien unter ihre Kontrolle brachten Auch hier floh Konig Franz II und Garibaldi rief sich im Namen Viktor Emanuels zum Diktator Siziliens aus Der Ministerprasident von Sardinien Piemont Cavour sandte ein Heer in den Suden einerseits um Garibaldi zu Hilfe zu kommen andererseits um zu verhindern dass das Risorgimento eine republikanische Stossrichtung erhielt Die Truppen von Sardinien besetzten auch weitere Teile des Kirchenstaats Umbrien und Marken Plebiszite in Umbrien in den Marken und in beiden Sizilien besiegelten den Anschluss an Sardinien Piemont Am 17 Marz 1861 wurde Viktor Emanuel II zum Konig von Italien ausgerufen 110 Anschluss Venetiens und des Friauls 1866 sowie des Kirchenstaats 1870 Bearbeiten Infolge der Niederlage Osterreichs gegen Preussen in der Schlacht bei Koniggratz im Krieg von 1866 in dem Italien Verbundeter des Siegers war jedoch bei Lissa und Custozza selbst traumatische Niederlagen erlitt kamen Venetien und das Friaul gemass dem Frieden von Wien vom 3 Oktober 1866 an Italien Die offizielle Ubergabe der Stadt erfolgte am 19 Oktober Plebiszite bestatigten am 21 und 22 Oktober den Anschluss Entgegen den Bestimmungen der Septemberkonvention die Italien 1864 mit Frankreich abgeschlossen hatte wurde 1870 auch der dem Papst seit 1860 verbliebene Teil des Kirchenstaates angeschlossen Daraufhin wurde Rom die neue Hauptstadt Italiens Papst Pius IX der seine weltliche Herrschaft damit verloren hatte sah sich bis zu seinem Tod 1878 als Gefangener im Vatikan und verbot Katholiken die Teilnahme am politischen Leben Italiens 111 Die sogenannte Romische Frage belastete das Verhaltnis zwischen Nationalstaat und Kirche noch bis zum Abschluss der Lateranvertrage 1929 unter Mussolini Gleichstellung der Juden Bearbeiten Im Norden waren die Juden deren Zahl zwischen 1800 und 1900 von 34 000 auf 43 000 vergleichsweise langsam stieg 112 lange nicht anerkannter Teil der Gesellschaft wie etwa die Viva Maria Bewegung von 1799 zeigte die nach dem Abzug der Franzosen in der Toskana wutete und der allein in Siena 13 Juden zum Opfer fielen 113 Aber auch Napoleon war spatestens ab 1806 diesen Galgenvogeln gegenuber feindselig eingestellt allerdings zielte er starker auf ihre Verfassung und wies Vorschlage sie auszuweisen zuruck 114 Er wollte aus ihnen nutzliche Franzosen machen und sie der Kontrolle eines eigens eingerichteten Grossen Sanhedrin unterstellen der auch fur die Gebiete in Italien verantwortlich war die Frankreich angeschlossen worden waren Napoleons Schwester Elisa Baciocchi die 1809 Grossherzogin der Toskana wurde setzte sich hingegen fur die Gleichstellung der Juden ein 115 Die judischen Gemeinden vor allem die Alteren standen ihrerseits den franzosischen Reformen insbesondere der Einfuhrung der Zivilehe meist ablehnend gegenuber Beim Ende der franzosischen Herrschaft verhinderten entsprechend vorbereitete Armeeeinheiten neue Pogrome in Florenz und in Livorno die aufzuflammen drohten weil viele glaubten die Juden seien Verbundete der Fremdherrscher gewesen Doch der wirtschaftliche Schaden dieser Fremdherrschaft war so gross gewesen dass die Gemeinden die Ruckkehr der alten Herren feierten Die Jungeren setzten zunehmend auf die nationale Einigung Italiens zunachst auf eine Verfassung Sie nahmen Kontakt zu den Carbonari auf vor allem aber nutzten sie das Vehikel der gemeinsamen Sprache des toskanischen Dialekts zur Betonung der nationalen Einheit Wahrend der Revolutionsjahre 1848 und 1849 in der Toskana noch kurz zuvor erhielten die Juden erstmals die vollstandige rechtliche Gleichstellung Doch 1852 wurde die Verfassung in der Toskana annulliert was im ubrigen Italien scharf kritisiert wurde Viele Juden hatten inzwischen freie Berufe ergriffen und furchteten die Ruckkehr zu den alten Verhaltnissen Herzog Leopold stand mit seiner neo absolutistischen Rechristianisierungspolitik bald allein da Mit der Einigung Italiens wurden die Juden endgultig gleichgestellt wenn auch antisemitische Stromungen fortbestanden insbesondere im Wissenschaftsbereich Konigreich Italien 1861 1946 Bearbeiten Hauptartikel Konigreich Italien 1861 1946 Konigreich ostafrikanische Kolonien Ara Giolitti Bearbeiten Das 1861 gegrundete Konigreich Italien war mit wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten dem Nord Sud Gegensatz und dem Brigantenwesen im Suden konfrontiert das 1861 bis 1865 Zuge eines Burgerkriegs annahm Uber Jahre wurde der Ausnahmezustand immer wieder verlangert Militartribunale liessen eine unbekannte Zahl von Rebellen und Handlangern manutengoli inhaftieren oder fusilieren 1861 bis 1862 wurden allein in der Provinz Catanzaro 1560 Briganten ausgeschaltet 116 Erst die Auflosung der Militarzonen 1870 zeugte vom Ende der Rebellionen Es wurde versaumt die dortigen Verhaltnisse durch eine Landreform und eine gerechte Besteuerung zu verbessern Uber 75 der 21 8 Millionen Einwohner waren bei der Grundung Italiens 1861 Analphabeten 117 Bis 1876 war im liberalen Italien die historische Rechte Destra Storica an der Regierung 1876 kam mit Agostino Depretis die Linke Sinistra an die Macht Sie hielt sich dort bis zum Regierungsantritt Francesco Crispis 1887 Diese Lager sind nicht mit politischen Parteien zu verwechseln Fur die Regierungspraxis im liberalen Italien wurde zunehmend der Trasformismo kennzeichnend der darauf abzielte Teile der Opposition ins eigene Lager heruberzuziehen 118 nbsp Athiopische Truppen greifen italienische an Gravur um 18961882 trat Italien dem im Oktober 1879 geschlossenen Zweibund Osterreich Ungarn und dem Deutschen Reich bei der dadurch zum Dreibund wurde Italien suchte Anschluss an die Kolonialmachte 1881 1885 eroberte es athiopische Gebiete am Roten Meer die 1890 zur Kolonie Eritrea zusammengefasst wurden 1889 folgte der sudliche Teil Somalias sie wurden spater Italienisch Somaliland Der Versuch weitere athiopische Gebiete zu erobern scheiterte 1894 1896 mit der Niederlage von Adua Im Krieg mit dem Osmanischen Reich 1911 12 eroberte Italien Libyen und den Dodekanes Der italienische Expansionsdrang im Zeitalter des Imperialismus Italienische Kolonien Italienischer Irredentismus wurde vom Grossburgertum entscheidend mitgetragen im Fall Libyen spielte Giovanni Giolitti von November 1903 bis Marz 1914 Ministerprasident von funf Kabinetten eine wichtige Rolle nbsp Titelblatt einer spanischen Zeitung zum Tod Konig Umbertos I Starke soziale Spannungen traten offen zu Tage Italiens Sozialgesetzgebung belegte in Europa den letzten Platz 119 Die Sozialisten standen nicht nur in Opposition zur Sozialpolitik sondern auch zur kolonialen Expansion Ministerprasident Francesco Crispi finanzierte die Kolonialpolitik mit Steuererhohungen und Sparmassnahmen Die innenpolitischen Gegensatze kulminierten im Bava Beccaris Massaker von Mailand Dort war es am 7 Mai 1898 zu Massendemonstrationen gegen die steigenden Brotpreise gekommen General Fiorenzo Bava Beccaris liess nachdem der Belagerungszustand ausgerufen worden war mit Artillerie und Gewehren in die Menge schiessen 120 Dabei wurden je nach Angaben zwischen 82 und 300 Personen getotet 121 122 Konig Umberto I gratulierte dem General in einem Telegramm und zeichnete ihn mit einem Orden aus Damit schuf er sich Feinde und 1900 wurde er seit 22 Jahren amtierender Konig in Monza von dem Anarchisten Gaetano Bresci erschossen Sein Nachfolger wurde Viktor Emanuel III Politisch dominierend war aber Giolitti der 1901 bis 1903 zunachst Innenminister ab 1903 mit Unterbrechungen bis 1914 Ministerprasident und oft in Personalunion auch Innenminister war Er dominierte oder pragte die italienische Politik dermassen dass man von der Ara Giolitti spricht Er war gegenuber den reformerischen und revolutionaren Bewegungen zu Zugestandnissen bereit und forderte die Industrialisierung Zwar war 1886 eine staatliche Subventionierung der privaten Krankenversicherung und 1898 eine erste obligatorische Unfallversicherung eingefuhrt worden 123 doch erst Giolitti fuhrte 1912 nach deutschem Vorbild eine staatliche Sozialversicherung ein Zudem reformierte er das Wahlrecht so dass es keine Vermogensgrenzen mehr gab und die Zahl der Wahlberechtigten auf 8 Millionen Manner anstieg Bereits 1919 acht Jahre vor Deutschland entstand eine Arbeitslosenversicherung 124 Massenauswanderung zogerliche Industrialisierung Arbeiterparteien Bearbeiten nbsp Massenauswanderung aus Italien nach Regionen 1876 bis 1915Die staatliche Reaktion auf die drastischen sozialen Veranderungen war erst sehr spat erfolgt denn die gesellschaftlichen Eliten verweigerten sich lange und verliessen sich vielfach auf das Wirken der die Sozialsysteme seit dem Mittelalter dominierenden Kirche Ihr stand aber kein adaquates kommunales oder zunftisches System mehr zur Seite Die Bevolkerung Italiens stieg von 18 3 Millionen um 1800 auf 24 7 um 1850 schliesslich auf 33 8 um 1900 125 Dennoch sank Italiens Anteil an der Bevolkerung Europas weiter Dies hing einerseits mit seinem Entwicklungsruckstand zusammen andererseits damit dass es ab etwa 1852 zu einer Massenauswanderung grossten Ausmasses kam Von ihr wurden insgesamt bis 1985 rund 29 Millionen Menschen erfasst Dabei kamen von 1876 bis etwa 1890 die meisten aus dem Norden und dort besonders aus Venetien 17 9 Friaul Julisch Venetien 16 1 und dem Piemont 12 5 Danach wanderten verstarkt Italiener aus dem Suden aus Von 1880 bis 1925 wanderten 16 630 000 Menschen aus wovon 8 3 Millionen aus dem Norden stammten davon wiederum 3 632 000 aus Venetien Aus dem Suden wanderten 6 503 000 aus der Rest aus Mittelitalien 126 Hauptziele waren die Vereinigten Staaten von Amerika in denen die Nachfahren der Italiener heute mit einem Bevolkerungsanteil von 6 die drittgrosste europaische Einwanderungsgruppe nach Deutschen und Iren darstellen Argentinien wo die Italienischstammigen etwa die Halfte der Bevolkerung ausmachen sowie Brasilien Auch nach Kanada Australien und in weitere Lander Lateinamerikas wanderten viele aus Der Umfang der Auswanderung erklart sich zum einen aus dem Niedergang der Landwirtschaft und den scharfen Konflikten die durch die Konservierung alter Strukturen und durch den Kapitalmangel sowie durch den Grossgrundbesitz und die Halbpacht noch verscharft wurden Zugleich bot die zogerliche Industrialisierung in den schnell wachsenden Stadten kaum genugend Arbeitsplatze Daruber hinaus war der Binnenkonsum gering zumal der Fiskalismus der zum Ausbau der Infrastruktur fur notwendig gehalten wurde die Einkommen weiter belastete Schliesslich waren die Unternehmen im Vergleich zu den auslandischen mit nur geringem Kapital ausgestattet Daher errichtete die Regierung von 1878 bis 1887 hohe Zollschranken und verfolgte eine protektionistische Politik die die noch schwache Textil und Schwerindustrie in der Aufbauphase schutzen sollte Die Schutzzollpolitik beantwortete Frankreich wiederum mit entsprechenden Gegenzollen nbsp Das Eisenbahnnetz im Jahr 1861 nbsp und im Jahr 1870Wahrend im Norden die Industrialisierung gefordert und die Infrastruktur ausgebaut wurde stutzte die Regierung im Suden die Latifundien wobei in beiden Fallen die Protagonisten von Schwerindustrie bzw Agrarwirtschaft ihren Einfluss im Norden bzw Suden durchsetzen konnten So wurde das Eisenbahnnetz ab 1839 ausgebaut Neapel Portici 1840 Mailand Monza 1844 46 Pisa Livorno und Lucca 1846 Mailand Venedig 1855 Turin Genua ebenso wie die Hafen Die 1837 gegrundeten Lombardisch venetianischen Eisenbahnen ubernahm Italien 1866 die Betriebsfuhrung ging an die Familie Rothschild 1905 entstanden die bis heute bestehenden Staatsbahnen 127 Die Produktion von Lokomotiven blieb aufgrund hoher Rohstoffpreise bis zum Ersten Weltkrieg gering bei den Waggons dominierten die fur den Gutertransport konzipierten Modelle 128 Grosse Probleme bereitete die Wahrungspolitik denn im deutsch franzosischen Krieg hatte auch Italien die freie Konvertierbarkeit ausgesetzt Nun setzte sich der Goldstandard durch der dafur sorgte dass Geldnoten nur in einem festgesetzten Verhaltnis zu den Goldreserven ausgegeben werden durften Man erwartete dass dies fur eine Stabilisierung der Wahrungsverhaltnisse durch den Goldautomatismus sorgen wurde wobei sich die jeweiligen Zentralbanken an strikte Regeln halten mussten Wurde eine Wahrung schwacher fuhrte dies demnach zu einem Goldabfluss in Richtung der starkeren Wahrung womit die Banknotenausgabe entsprechend den verminderten Goldreserven vermindert werden musste Dies erhohte die Zinsen und senkte die Preise Im Land dem Gold zustromte sorgte dies im Gegensatz dazu fur einen hoheren Papiergeldumlauf der die Zinsen senkte und die Preise anhob Ab einem bestimmten Punkt kehrte sich der Goldfluss wieder um die Zahlungsbilanz wurde ausgeglichen die Wahrung stabilisiert Auch wenn sich die Zentralbanken haufig nicht an die Vorgaben hielten war das System erfolgreich da man auf die jederzeitige Umtauschbarkeit von Geld und Gold vertraute Mit der Anbindung der 1865 gegrundeten auf Bimetallismus also auf Gold und Silbermunzen basierenden Lateinischen Munzunion und damit der Lira ans Gold konnte die Regierung soviel Vertrauen herstellen dass auslandisches Investivkapital nach Italien kam Finanzminister Sidney Sonnino versuchte zudem die grossen Vermogen ebenso zu belasten wie der Konsum belastet wurde doch scheiterte er am konservativen Widerstand Mit der Uberwindung der Wirtschaftskrise ab 1896 gelang es dennoch einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen nbsp Fiat verkaufte seine ab 1903 in Turin produzierten Automobile auch in Paris Postkarte 1905 nbsp Filippo Turati 1857 1932 einer der Grunder der Sozialistischen Partei und Kopf einer eher sozialdemokratisch ausgerichteten Gruppe spater bekampfte er MussoliniIn den 1880er Jahren kam es zu schweren Arbeitskampfen um 1889 setzten Repressionen gegen den Partito Operaio Arbeitspartei ein so dass der Zusammenschluss aller sozialistischen Organisationen des Landes in einer Partei angestrebt wurde Den Industriearbeitern gelang es sich 1892 im Partito dei Lavoratori Italiani Partei der italienischen Arbeiter zu organisieren die 1893 in Partito Socialista Italiano Sozialistische Partei Italiens umbenannt wurde Ministerprasident Francesco Crispi setzte ab 1894 Ausnahmegesetze gegen die Sozialisten durch doch blieben sie letztlich ohne Erfolg 1901 versuchte sein Nachfolger Giovanni Giolitti die Partei die in den Wahlen 32 Sitze gewonnen hatte in die Regierung einzubinden was diese jedoch ablehnte Doch von 1908 bis 1912 kam es zur Zusammenarbeit mit der burgerlichen Linken bis sich ein radikaler Syndikalismus durchsetzte 1912 spaltete sich der Partito Socialista Riformista Italiano ab der aus patriotischen Grunden dem Krieg gegen die Osmanen zustimmte 1917 wechselte die Mehrheit der sozialistischen Abgeordneten zu den Kriegsbefurwortern uber die Parteifuhrung lehnte den Krieg hingegen weiterhin ab Erster Weltkrieg Bearbeiten Obwohl Italien durch den Dreibund an Deutschland und Osterreich gebunden war erklarte die Regierung Antonio Salandra bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Neutralitat des Landes da sie den Dreibund als ein Verteidigungsbundnis betrachtete Osterreich Ungarn aber offensiv in den Krieg eingetreten war In der Folge entbrannte ein innenpolitischer Streit um eine Kriegsteilnahme Die Interventionisten zu denen der damals noch der Sozialistischen Partei zugehorige Benito Mussolini gehorte sahen in einem Kriegseintritt die Chance die irredentistischen Plane zu verwirklichen und gewannen schliesslich die Oberhand Der Irredentismus beinhaltete die Forderung nach dem Anschluss des Trentino und Istriens teilweise auch anderer Gebiete Korsika Nizza Savoyen Monaco Tessin Dalmatien Malta San Marino Sudtirol Die unter osterreichischer Herrschaft stehenden Gebiete Trentino damals ein Teil Tirols und Kustenland Istrien Triest und ein Teil Friauls waren die vorrangigen Ziele Im Marz 1915 verhandelte Italien mit Osterreich Ungarn das aber allenfalls bereit war sudliche Teile des Trentino abzutreten Die Entente Machte versprachen Italien im Falle eines Kriegseintritts auf ihrer Seite mehr das sudliche Tirol bis zum Brennerpass das osterreichische Kustenland die Ostadriakuste v a Dalmatien das bis Ende des 18 Jahrhunderts zur Republik Venedig gehort hatte und eine Erweiterung des Kolonialbesitzes Nachdem im Londoner Vertrag am 26 April 1915 diese Gebietserweiterungen zugesagt worden waren kundigte Italien am 4 Mai den Dreibund Mit der Kriegserklarung an Osterreich Ungarn am 23 Mai die Erklarung an das Deutsche Reich erfolgte erst 1916 trat es auf Seiten der Entente in den Ersten Weltkrieg ein 129 Italien und Osterreich Ungarn standen sich an zwei Fronten gegenuber im gebirgigen Isonzo Gebiet und in den Alpen im Trentino und sudlich davon Italien begann also weitgehend einen Gebirgskrieg der die Verteidiger begunstigte Daneben gab es noch kleinere Seegefechte in der Adria An der Isonzofront fanden von 1915 bis 1917 elf Schlachten statt die Italien nur geringe Gebietsgewinne einbrachten Im Trentino versuchte Osterreich Ungarn 1916 die Isonzofront durch einen Grossangriff zu brechen Der Angriff scheiterte jedoch nach anfanglichen Gewinnen und musste wegen der russischen Brussilow Offensive an der Ostfront eingestellt werden nbsp Karte der Italienfront nbsp Zwolfte Isonzoschlacht nbsp Schlacht von Vittorio VenetoAls Italien 1917 in der elften Isonzoschlacht das Bainsizza Hochplateau eroberte geriet der Sudabschnitt der angeschlagenen osterreich ungarischen Isonzofront in Gefahr Fur einen Entlastungsangriff am oberen Isonzo wurden mehrere deutsche Divisionen zur Verfugung gestellt Im Oktober 1917 gelang deutschen und osterreich ungarischen Truppen bei Karfreit Caporetto in der zwolften Isonzoschlacht ein Durchbruch der das italienische Heer bis an den Piave zuruckwarf Gleichzeitig brach die italienische Gebirgsfront nordostlich von Asiago zusammen Ein weiterer Vormarsch der Mittelmachte scheiterte jedoch am Monte Grappa und am Hochwasser fuhrenden Piave Kurz danach entsandten die Alliierten zur Stabilisierung Verstarkung Der italienische Generalstabschef Cadorna wurde wegen dieser schweren Niederlage abgelost Im Februar 1916 begann Wien mit Luftangriffen auf Stadte Norditaliens wie Verona oder Padua 130 Venedig wurde am 14 August 1917 und am 27 Februar 1918 von osterreichischen Flugzeugen angegriffen 1917 wurde das Krankenhaus ospedale civile getroffen 131 nbsp Italien nach dem Vertrag von Saint GermainIm Juni 1918 konnte Italien in der zweiten Piaveschlacht den letzten osterreichischen Durchbruchsversuch abwehren Im Oktober 1918 begann Italien mit einer Offensive bei der Osterreich Ungarn am 29 Oktober in der Schlacht von Vittorio Veneto unterlag Im Waffenstillstand von Villa Giusti wurde Osterreich Ungarn gezwungen allen alliierten und italienischen Forderungen nachzukommen was einer bedingungslosen Kapitulation gleichkam Italienische Truppen besetzten danach die ihnen zugesprochenen Gebiete darunter Sudtirol Einer geplanten Offensive durch das Inntal gegen das Deutsche Reich kam der Waffenstillstand an der Westfront zuvor Ein separater Kriegsschauplatz war ab Januar 1916 der Suden Albaniens das Italien als seine Einflusssphare betrachtete und wo seine Truppen erst 1920 abzogen 132 Italien hatte insgesamt 5 615 000 Manner mobilisiert davon fielen 650 000 133 947 000 wurden verletzt 1976 Produktionsanlagen waren an der Kriegsproduktion beteiligt allein bei FIAT schnellten die Beschaftigungszahlen von 4000 auf 40 500 in die Hohe 1917 nahmen dabei 168 000 Arbeiter an 443 Streiks teil 1920 kam es zu Fabrikbesetzungen an denen eine Million Arbeiter teilnahm 134 Im Vertrag von Saint Germain 1919 wurden Italien Trentino Sudtirol das Kanaltal das gesamte Kustenland und ein Teil der Krain die Stadt Zara und einige norddalmatinische Inseln zugesprochen Italien bekam damit dennoch weniger als es erwartet hatte Auf die erhoffte Herrschaft uber den ganzen Ostadriaraum und die Vergrosserung seines Kolonialbesitzes musste es verzichten Aus Protest verliess der italienische Ministerprasident Vittorio Emanuele Orlando die Friedensverhandlungen Die mehrheitlich italienischsprachige Stadt Fiume die dem Konigreich nicht zugesprochen worden war wurde 1919 von paramilitarischen Verbanden unter Leitung Gabriele D Annunzios besetzt Dieser rief die italienische Regentschaft am Quarnero aus die aber ohne internationale Anerkennung auch von Seiten Italiens blieb Nachdem D Annunzio zur Aufgabe gezwungen worden war vereinbarten Italien und Jugoslawien im Grenzvertrag von Rapallo einen unabhangigen Freistaat Fiume anzuerkennen Durch einen Staatsstreich ubernahmen dort 1922 italienische Nationalisten die Macht die eine Angliederung an Italien anstrebten Diese wurde mit dem Vertrag von Rom im Januar 1924 besiegelt Faschismus und Zweiter Weltkrieg 1922 1945 Bearbeiten Hauptartikel Italienischer Faschismus und Gruppo veneziano nbsp Das Liktorenbundel Emblem L emblema del fascio littorio in der von 1927 bis 1929 verwendeten Form Die tiefe wirtschaftliche soziale und politische Krise nach dem Ersten Weltkrieg den Italien mitgewonnen hatte dessen Sieg aber nach Ansicht der Nationalisten von italienischen Verzichtspolitikern und den Alliierten verstummelt worden war Gabriele D Annunzio pragte das enorm einflussreiche Schlagwort der Vittoria mutilata fuhrte das Land an den Rand eines Burgerkrieges Die zwei roten Jahre Biennio rosso 1919 und 1920 wurden von der politischen Agitation der Linken gepragt Demonstrationen und Streiks die vielfach mit gewaltsamen Fabrikbesetzungen und Landbesetzungen endeten legten die Wirtschaft Italiens lahm Den Regierungen unter Vittorio Emanuele Orlando und Francesco Saverio Nitti gelang es nicht der schwierigen Lage Herr zu werden Benito Mussolini nutzte die Angst vor einer bolschewistischen Revolution um sich als ein Garant von Recht und Ordnung zu prasentieren Unterstutzung fand er dabei in weiten Teilen des Burgertums insbesondere bei den betroffenen Industriellen und Grundbesitzern Es folgten 1921 und 1922 die zwei schwarzen Jahre Biennio nero Faschistische Squadristen die paramilitarisch organisierten Schwarzhemden gingen mit Gewalt gegen sozialistische und katholische Gewerkschaftsbewegungen sowie gegen linke als subversiv bezeichnete politische Gegner vor Insgesamt starben zwischen 1919 und 1922 wohl etwa 1 000 Faschisten und Antifaschisten in den burgerkriegsahnlichen Kampfen Nachdem Mussolini Ende 1921 aus der lose zusammenhangenden faschistischen Bewegung eine Partei den Partito Nazionale Fascista PNF geschaffen hatte organisierte er im Oktober 1922 mit etwa 26 000 faschistischen Anhangern einen Sternmarsch der als Marsch auf Rom Marcia su Roma in die Geschichte einging Am 28 Oktober trafen diese Gruppen im stromenden Regen vor den Toren Roms ein Der Anfuhrer des Marsches reiste spater mit einem Schlafwagen aus Mailand an als infolge angeblicher Putschdrohungen Konig Viktor Emanuel III Ministerprasident Luigi Facta bereits entlassen hatte Der Konig ernannte daraufhin Mussolini zum Ministerprasidenten die Faschisten zogen zu einem Siegesmarsch in Rom ein nbsp Propagandistische Darstellung Benito Mussolinis auf der Titelseite der Zeitung La Domenica del Corriere 1938 Im Juli 1923 gewahrte ein neues Wahlgesetz die Legge Acerbo der stimmenstarksten Partei zwei Drittel der Parlamentssitze Kurz nach den Parlamentswahlen vom 6 April 1924 wurde der sozialistische Oppositionspolitiker Giacomo Matteotti entfuhrt und ermordet Indizien deuten darauf hin dass Mussolini selbst den Auftrag fur diesen Mord gegeben hatte in einer beruhmt beruchtigten Rede vor der Abgeordnetenkammer am 3 Januar 1925 gab er dies selbst zu Zugleich nutzte er die Gelegenheit den Aufbau der faschistischen Diktatur anzukundigen und voranzutreiben nachdem er im Gefolge der Krise zeitweise unter starken Druck der Kirche von Gewerkschaften und Opposition aber auch von intransigenten revolutionar squadristischen Kreisen des Faschismus geraten war Im November 1926 wurden endgultig alle Oppositionsparteien verboten Zu den Wahlen 1928 traten nur noch Kandidaten an die vom PNF zugelassen wurden mit der Schaffung des Faschistischen Grossrats Gran Consiglio del Fascismo existierte nun auch ein Gremium das Partei und Staatsfunktionen vereinte Der institutionelle Umbau des italienischen Staates zur faschistischen Diktatur war damit abgeschlossen Getreu der nationalistischen Ideologie betrieb das Regime eine strikte Italianisierungspolitik Die am meisten Leidtragenden waren ethnische Minderheiten im Lande insbesondere Frankoprovenzalen Slawen und Sudtiroler Am 11 Februar 1929 wurden die Lateranvertrage zwischen dem Vatikan und dem Konigreich Italien abgeschlossen In dem von dem Kardinalstaatssekretar Pietro Gasparri und Mussolini unterzeichneten Vertragswerk wurde die Souveranitat eines Kirchenstaates anerkannt wurden die Beziehungen zwischen der Kirche und dem italienischen Staat geregelt und wurden dem Vatikan Entschadigungen zugesprochen Das faschistische Regime loste damit die seit 1870 mit der Einnahme Roms durch italienische Truppen schwelende Frage des Verhaltnisses von katholischer Kirche und italienischem Staat Dieser Erfolg brachte dem Faschismus die Zustimmung auch vieler burgerlich konservativer Kreise die von der faschistischen Gewaltpolitik noch abgeschreckt worden waren Wirtschaftspolitisch hatte das Regime mit den Folgen der Grossen Depression zu kampfen Die drei wichtigsten beinahe bankrotten Banken wurden bereits 1926 von der offentlichen Hand ubernommen und unter den Schutzschirm des 1933 gegrundeten Staatskonzerns Istituto per la Ricostruzione Industriale gestellt das erst am 28 Juni 2000 aufgelost wurde Es wurde massiv in offentliche Infrastrukturen investiert Mehr und mehr unterstutzte das Regime einen protektionistischen Kurs Die Weizenschlacht battaglia del grano sollte die Autarkie in der Nahrungsmittelversorgung erreichen Die Trockenlegung der Pontinischen Ebene war ein umfangreiches Arbeitsbeschaffungsprogramm fur arme Familien aus dem Norden Italiens besonders fur Venetien und die Emilia Aussenpolitisch verfolgte Italien nach dem ungeschickten Uberfall auf Korfu 1923 zunachst eine Politik die das Land als Stutze der internationalen Ordnung und als Friedensgaranten im Mittelmeerraum erscheinen lassen sollte Zunehmend jedoch radikalisierten sich die faschistische Kultur und Politik eine Ruckkehr zu roher Gewalt jetzt auf internationaler Ebene war die Konsequenz eines Weltbildes das auf der Vorstellung eines ewigen Kampfes und der imperialistischen Expansion Italiens fusste So setzte Mussolini mit einer bisher ungekannten Brutalitat den Zweiten Italienisch Libyschen Krieg fort den noch das liberale Italien 1922 begonnen hatte der letzten Endes im Volkermord in der Cyrenaika gipfelte 135 Zudem begann Mussolini Ende der 1920er Jahre in zahlreichen europaischen Landern subversiv uber Geheimagenten Einfluss zu nehmen 136 Gemass der von Dino Grandi vertretenen Maxime des peso determinante stellte Italien das entscheidende Gewicht auf der Waagschale der europaischen Diplomatie dar und sollte in keinem Fall eine Feindschaft mit England beginnen 137 1935 1943 Abessinienkrieg Spanienkrieg und erste Jahre des Zweiten Weltkriegs Bearbeiten nbsp Das faschistische Italien mit seinem Kolonialreich in Europa und Afrika 1939 Mit dem Abessinienkrieg begann Italien eine kriegerische expansionistische Aussenpolitik um den Traum vom italienischen Lebensraum spazio vitale schrittweise umzusetzen Das Kaiserreich Abessinien konnte trotz internationaler Proteste erobert werden und wurde mit den bestehenden Kolonien Eritrea und Somalia zu Italienisch Ostafrika zusammengeschlossen Dabei kam es zu zahlreichen Volkerrechtsverbrechen und massivem Einsatz von Giftgas 138 zugleich unterdruckte Mussolinis Partei Kontakte italienischer Soldaten mit afrikanischen Frauen madamato 139 Der anfangliche militarische Erfolg die Kampfhandlungen in Abessinien gingen tatsachlich bis zur Eroberung Italienisch Ostafrikas durch die Briten im November 1941 weiter festigte die Herrschaft der Faschisten und deren Popularitat im Inland fuhrte aber zu einer zunehmenden Isolierung im Ausland Der Volkerbund verhangte Sanktionen an denen sich allerdings das vom NS Regime beherrschte Deutschland nicht beteiligte Dies und die Intervention beider Staaten im Spanischen Burgerkrieg zugunsten der nationalistischen Militars um Francisco Franco auf der Gegenseite kampfte bis 1939 das Garibaldi Bataillon fuhrten 1936 zu einer Annaherung an Deutschland der sogenannten Achse Rom Berlin nbsp Mussolini 1937 bei Hitler in Munchen1937 trat Italien aus dem Volkerbund aus nachdem es bereits dem von Deutschland und Japan 1936 gegrundeten Antikominternpakt im November 1937 beigetreten war 1939 folgten die Okkupation des Konigreichs Albanien und das als Stahlpakt bezeichnete Kriegsbundnis mit dem Deutschen Reich 1938 erliess Italien rassistische Gesetze die vor allem Juden und Afrikaner diskriminierten In den Zweiten Weltkrieg griff Italien zunachst nicht ein Es war fur einen grosseren Krieg noch langst nicht gerustet und seine Streitkrafte waren nach der Intervention in Spanien sowie Ostafrika in einer Phase der Modernisierung Mussolini proklamierte 1939 daher zunachst die Nichtkriegfuhrung non belligeranza seines Landes Angesichts des erfolgreich verlaufenden deutschen Feldzugs gegen Frankreich furchtete Mussolini auf einer Friedenskonferenz ohne eigene militarische Erfolge nicht profitieren zu konnen Der Duce erklarte Grossbritannien und Frankreich gegen den Rat seiner Generale am 10 Juni 1940 den Krieg und begrundete diesen Schritt mit der Ambition das Imperium Romanum wieder aufleben zu lassen Italien wollte sein Territorium auf Nizza Korsika Malta die gesamte Kuste Dalmatiens mitsamt Albanien Kreta und weitere griechische Inseln ausweiten Zu den bisherigen Kolonien wurden Tunesien Agypten mit der Sinai Halbinsel Sudan und Teile Kenias hinzukommen um eine Landverbindung von Libyen nach Italienisch Ostafrika zu schaffen Auch die Territorien von Britisch und Franzosisch Somaliland sowie Teile Franzosisch Aquatorialafrikas sollten somit in Besitz genommen und mit der Turkei und arabischen Staaten Vereinbarungen uber Einflusszonen getroffen werden Zudem sollten Aden und Perim unter italienische Kontrolle kommen Bei seinen eigenen Kriegsanstrengungen konnte Italien jedoch abgesehen von einer kurzlebigen Vertreibung der Briten aus Ostafrika Ostafrikafeldzug keine Erfolge verzeichnen Der Angriff gegen das militarisch bereits geschlagene Frankreich blieb nach geringen Gelandegewinnen in den Alpen stecken die Offensive gegen die Briten in Nordafrika Ende 1940 und der Feldzug gegen Griechenland ab dem 28 Oktober 1940 gerieten jeweils zum Desaster das nur durch das Eingreifen der deutschen Wehrmacht uberdeckt werden konnte Balkanfeldzug 1941 Afrikafeldzug Ursachen waren mangelnde Ausbildung zum Teil schlechte Ausrustung vor allem aber dilettantische strategische Planung und masslose Selbstuberschatzung des Duce und einiger Generale Trotz Uberlegenheit auf dem Papier gelang es der italienischen Marine nicht die britische Marine aus dem Mittelmeer zu vertreiben Spater verhinderte Kraftstoffmangel solche Vorhaben In Ostafrika unterlag die italienische Armee britischen Truppen die von athiopischen Einheiten unterstutzt wurden Im Mai 1941 zog Haile Selassie wieder in Addis Abeba ein Viele Italiener adaptierten das Erklarungsmuster Italiener seien menschlicher als die Deutschen sie konnten nicht hassen und deswegen auch keine Kriegsverbrechen begehen 140 Am deutschen Feldzug gegen die Sowjetunion nahmen von 1941 bis 1943 das Expeditionskorps und die 8 Armee mit insgesamt 62 000 bzw 230 000 Mann teil Allein die 8 Armee verlor dabei etwa 77 000 Mann 141 Auch auf dem Balkan verfolgten die Italiener teilweise ein nationalistisches Regiment vor allem gegenuber den Slowenen und in der Zusammenarbeit mit der faschistischen Bewegung der Ustascha in Kroatien Im September 1942 scheiterte die letzte deutsch italienische Offensive in Nordafrika seitdem riss die Kette ihrer militarischen Niederlagen nicht mehr ab Nach der Kapitulation der Achsentruppen in Tunesien im Mai 1943 eroberten amerikanische und britische Truppen Ende Juni die Inseln Lampedusa und Pantelleria Mit der Landung britischer und amerikanischer Truppen auf Sizilien begann am 10 Juli 1943 der Italienfeldzug Faschistische Sozialrepublik RSI und deutsche Besatzung Bearbeiten nbsp Deutsche Verteidigungslinien in Mittelitalien 1943 nbsp Deutsche und italienische RSI Soldaten nehmen Zivilisten nach dem Attentat in der Via Rasella auf eine Sudtiroler Polizeieinheit am 23 Marz 1944 vor dem Palazzo Barberini fest Sie wurden tags darauf beim Massaker in den Ardeatinischen Hohlen ermordet Am 25 Juli 1943 erwirkte der Grosse faschistische Rat mit einfacher Mehrheit den Sturz Mussolinis und liess ihn nach einem anschliessenden Besuch bei Konig Viktor Emanuel III verhaften Dieser ubernahm den Oberbefehl uber die Streitkrafte und beauftragte Marschall Pietro Badoglio eine Militarregierung zu bilden Badoglio erklarte die faschistische Partei und ihre Gliederungen per Gesetz fur aufgelost Am 8 September schloss die Regierung Badoglio mit den Alliierten den Waffenstillstand von Cassibile Im Krieg waren seit 1940 bis dahin etwa 198 500 Italiener gestorben 142 Das Deutsche Reich versuchte die Schwarzhemden wieder an die Macht zu bringen und liess dazu Mussolini am 12 September 1943 im Unternehmen Eiche befreien Norditalien wurde bis nach Rom von deutschen Truppen besetzt und in diesem Gebiet eine Marionettenregierung unter Mussolini eingesetzt die die Italienische Sozialrepublik kurz RSI oder informell Republik von Salo proklamierte Diese faschistische Parallelregierung blieb mit Deutschland verbundet erklarte ihrerseits dem von den Alliierten besetzten Teil Italiens den Krieg und fuhrte in Norditalien Krieg gegen Partisanen Etwa 20 000 italienische Soldaten schlossen sich in Griechenland den Partisanen an 143 Der Konig hatte die Hauptstadt Rom bereits verlassen als sie am 14 August 1943 erstmals zur offenen Stadt erklart wurde Zum 1 Oktober 1943 wurden im Norden zwei deutsche Operationszonen gegrundet namlich die Operationszone Adriatisches Kustenland bestehend aus den Provinzen Udine Gorz Triest Pola Fiume und Laibach Laibach stand kurzzeitig ebenfalls unter italienischer Verwaltung und die Operationszone Alpenvorland bestehend aus den Provinzen Belluno Bozen und Trient Entlang der Grenze zur Schweiz und zu Frankreich entstand aus einem etwa 50 km tiefen Streifen die Operationszone Nordwest Alpen Vor allem Mittelitalien wurde von den schweren Kampfen entlang der vorruckenden Front verwustet Die Zivilbevolkerung wurde zum Ziel deutscher Repressalien Deutsche Kriegsverbrechen in Italien Ab Mitte September 1943 wurden beim Massaker vom Lago Maggiore mindestens 56 Juden ermordet 144 Als Repressalie fur das Attentat in der Via Rasella in Rom vom 23 Marz 1944 gegen das SS Polizeiregiment Bozen wurden tags darauf beim Massaker in den Ardeatinischen Hohlen 335 Zivilisten erschossen unter ihnen 75 Juden 145 In der vielfaltig gegliederten Resistenza zur Befreiung Italiens fanden sich Kommunisten Sozialisten Katholiken und Liberale Im September 1943 entstand das Comitato di Liberazione Nazionale in dem Vertreter von sechs Parteien kooperierten Die Zahl der Kampfer wird auf 130 000 geschatzt die Gesamtzahl der aktiven Unterstutzer auf vielleicht 250 000 146 Vor allem die SS aber auch Truppen Mussolinis gingen mit terroristischen Massnahmen gegen Partisanen vor wie etwa in Sant Anna di Stazzema bei Lucca wo die SS etwa 560 Zivilisten ermordete oder im Massaker von Marzabotto Auf Initiative Pius XII erklarte Generalfeldmarschall Albert Kesselring Rom Anfang Juni 1944 zur offenen Stadt die am 4 Juni 1944 von alliierten Truppen befreit wurde Angesichts der sich abzeichnenden Niederlage unternahm Mussolini kurz vor Kriegsende einen Fluchtversuch in die Schweiz wurde jedoch in Dongo am Comer See am 27 April 1945 von kommunistischen Partisanen erkannt und gefangen genommen Trotz einer Zusage ihn an die Alliierten auszuliefern wurde er zusammen mit seiner Geliebten Clara Petacci am 28 April in Giulino di Mezzegra erschossen Am 29 April kapitulierten die deutschen Streitkrafte bedingungslos Allein 30 000 Italiener in deutschen Kriegsgefangenenlagern wurden in Frankreich interniert insgesamt 65 000 in der Sowjetunion weitere 11 000 147 Von den 40 000 Italienern die auf Titos Seite gekampft hatten kam etwa die Halfte ums Leben 148 insgesamt starben etwa 70 000 Partisanen mindestens 77 000 Soldaten fielen zwischen dem 8 September 1943 und dem Kriegsende 149 Ausgrenzung der Juden Fluchtversuche der Juden und ihre Ermordung Bearbeiten nbsp Durchgangslager Fossoli 1944 nbsp Guterwaggon in dem Juden in die Vernichtungslager transportiert wurden zur Erinnerung an den Holocaust 2007 in Verona aufgestellt1924 zahlte man 54 000 Juden was etwa 0 14 der damaligen Bevolkerung Italiens entsprach zum Vergleich im Deutschen Reich lebten ca 550 000 Juden 1931 bestanden 23 judische Gemeinden in Italien 1936 zahlte man 28 299 Juden in Libyen 150 Im August 1938 wurde eine Judenzahlung nach den Kriterien der Faschisten vorgenommen bei der 58 412 Juden registriert wurden wobei 46 656 mosaischen Glaubens waren Sie lebten vorwiegend in den Grossstadten des Nordens 1938 lebten zudem 12 799 in Rom Uberall dort wo die Spanier lange geherrscht und fast alle Juden vertrieben hatten also im gesamten Suden lebten nur sehr wenige von ihnen 1931 waren es nur noch etwa 1 500 Im Norden hingegen waren sie Teil der Gesellschaft wenn diese auch nicht frei von Antisemitismus war Leonida Bissolati fabulierte 1879 im Alter von 22 Jahren uber die unterschiedliche Intelligenz von Semiten und Indoeuropaern doch hielt sich die Politik von diesen Thesen fern Das galt nicht fur einige Wissenschaften wie die Anthropologie deren Grunder in Italien Giuseppe Sergi 1889 den Rassen verschiedene Fahigkeiten zur Kulturbildung zuschrieb Der Sprachwissenschaftler Angelo De Gubernatis behauptete 1886 als erster in Italien offentlich einen Gegensatz zwischen arischer und semitischer Rasse Erst spat drangen diese durch den Kolonialismus verstarkten auch in der Medizin verbreiteten Denkmuster die nicht mehr auf den Schutz und die Erhaltung des Einzelnen sondern der Rasse abzielten auch in die Politik vor ohne zunachst fassbare Wirkung zu erzielen 151 nbsp Ernesto Nathan 1848 1921 1907 1913 Burgermeister von RomDie Gleichstellung der Juden erlaubte einigen von ihnen den gesellschaftlichen Aufstieg 1876 wurde Isacco Artom erster judischer Senator Giuseppe Ottolenghi wurde 1902 Kriegsminister Alessandro Fortis 1905 1906 Sidney Sonnino 1909 1910 und Luigi Luzzatti 1910 1911 waren Premierminister 1922 zahlte das Parlament 24 judische Abgeordnete 152 Giuseppe Emanuele Modigliani Bruder des Malers Amedeo Modigliani oder Claudio Treves Onkel von Carlo Levi reprasentierten die Sozialistische Partei Ernesto Nathan war von 1907 bis 1913 Burgermeister von Rom In den Anfangsjahren waren zahlreiche Juden in den Oppositionsparteien und im Widerstand aktiv einige gehorten jedoch auch zu den Unterstutzern des Regimes wie etwa Enrico Rocca der Grunder der faschistischen Partei in Rom Innerhalb der faschistischen Bewegung fanden sich von Anfang an Personen mit eindeutig antisemitischer Ausrichtung Mussolini selbst verspottete jedoch Hitlers Rassentheorien und die Politik des Regimes war bis 1938 nicht antisemitisch Mussolinis Haltung anderte sich erst nach dem Abschluss der Achse Rom Berlin 1936 Mit dem Gesetz zum Schutz der italienischen Rasse vom 17 September 1938 erliess Italien Rassengesetze die sich gegen die Juden richteten Diese mussten den Offentlichen Dienst verlassen durften nur mehr geringen Grundbesitz haben und nur kleine Firmen leiten Im Innenministerium wurde die Generaldirektion fur Demographie und Rasse eingerichtet die eine Judenzahlung betrieb und die judische Bevolkerung Schritt fur Schritt ausgrenzte Nach dem Kriegseintritt im Juni 1940 folgte Zwangsarbeit fur italienische und Internierung in Konzentrationslagern fur auslandische Juden Der Katalog diskriminierender Gesetze und Verordnungen wurde standig erweitert als Mussolini im Juli 1943 gesturzt wurde gab es kaum einen Beruf mehr den Juden legal ausuben durften Nachdem die Wehrmacht am 12 September 1943 Italien besetzt hatte befahl Heinrich Himmler am 24 September 1943 die Deportation der italienischen Juden 153 Am 13 Oktober wurde die Biblioteca della Communita Israelitica beschlagnahmt Am 16 Oktober erfolgte unter Wilhelm Harster die erste Judenrazzia in Rom 1007 Juden wurden nach Auschwitz deportiert Von diesen starben 811 sofort vor allem durch Massenvergasungen Nur 149 Manner und 47 Frauen uberlebten 154 In der Republik von Salo wurden zunachst die verbliebenen 39 000 Juden enteignet dann 8 566 uber Durchgangslager wie die Risiera di San Sabba bei Triest in die Vernichtungslager im Osten Europas deportiert 155 Dabei arbeiteten nationalsozialistische und faschistische Behorden eng zusammen die Hascher erhielten Belohnungen 156 Etwa ein Viertel der judischen Bevolkerung Italiens kam auf diese Weise ums Leben 157 1946 reisten uber 20 000 der Uberlebenden illegal von La Spezia in das zu dieser Zeit noch britische Palastina La Spezia Affare 158 1995 zahlten die judischen Gemeinden 26 706 Mitglieder 2001 nur noch 25 143 und Ende 2010 noch 24 930 Die Gesamtzahl wird auf 28 400 geschatzt 159 davon lebte rund die Halfte in Rom dessen Grossrabbiner von 1951 bis 2002 Elio Toaff war Republik Italien BearbeitenEnde der Monarchie Gebietsabtretungen Bearbeiten nbsp Grenzverschiebungen zwischen Frankreich und Italien 1860 und 1947 nbsp Diese Karte zeigt die Zustimmungsraten zur Einfuhrung einer Republik in den 31 italienischen Wahlkreisen beim Referendum von 1946 An den Farbabstufungen erkennbar sind starke regionale Unterschiede im Abstimmungsverhalten Wahrend im Norden uberall mehr als 50 der Wahler die neue Staatsform begrussten erhielten im Suden die Monarchisten eine breite Mehrheit Konig Viktor Emanuel III trat diskreditiert durch den Faschismus Ernennung Mussolinis zum Premier Unterzeichnung der Rassengesetze am 9 Mai 1946 zugunsten seines Sohnes Umberto II zuruck Am 2 Juni 1946 fand gleichzeitig mit der Wahl zu einer verfassunggebenden Versammlung eine Volksabstimmung uber die kunftige Staatsform statt An beiden Wahlen durften erstmals auch Frauen teilnehmen 54 3 Prozent votierten fur eine Republik die ubrigen 45 7 Prozent fur eine Monarchie 160 Angehorige des Hauses Savoyen mussten danach Italien verlassen Die republikanische Verfassung trat 1948 in Kraft Auf Grund der Erfahrungen mit der faschistischen Diktatur legte man den Schwerpunkt der politischen Macht auf ein kompliziertes parlamentarisches System mit zwei gleichberechtigten Kammern Die von beiden Kammern abhangige Regierung erhielt eine relativ schwache Stellung Die erstmals vorgesehene umfassende Dezentralisierung wurde in den Jahren danach nur zogerlich durchgesetzt Im Pariser Vertrag von 1947 verlor Italien auch formal seine Kolonien Libyen Athiopien und Eritrea Italienisch Somaliland wurde zuerst von den Briten besetzt und anschliessend von den Vereinten Nationen als Treuhandgebiet wieder unter italienische Verwaltung 1949 1960 gestellt nbsp Das Gebiet um Triest zwischen 1947 und 1954 bzw 1993Auch das italienische Mutterland war von Gebietsabtretungen betroffen Die Gemeinden Briga und Tenda frz La Brigue und Tende mussten an Frankreich abgetreten werden das Dodekanes mit Rhodos fiel an Griechenland Italien musste auch den Grossteil Julisch Venetiens Istrien die Stadte Fiume und Zara sowie die norddalmatinischen Inseln an Jugoslawien abtreten Triest und sein Umland wurden zunachst internationalisiert und in zwei Zonen Zone A und Zone B geteilt Schaffung eines Freien Territoriums Triest ehe 1954 eine Regelung getroffen wurde Die Stadt Triest blieb bei Italien das sudliche Umland wurde Jugoslawien zugeschlagen Mit dem Pariser Vertrag von 1947 wurden damit vorbehaltlich des Territoriums um Triest die heutigen Grenzen Italiens festgelegt Im Zuge dieser Grenzanderungen sowie bereits zuvor zwischen 1943 Waffenstillstand und 1945 kam es seitens der kommunistischen Partisanen Jugoslawiens zu Massakern an der italienischen Bevolkerung sowie an slawischen Antikommunisten Foibe Massaker Zwischen 200 000 und 350 000 ethnische Italiener Esuli wurden in der Zeit von 1943 bis 1954 aus Jugoslawien vertrieben 161 Jene Gebiete die das faschistische Italien wahrend des Zweiten Weltkriegs oder kurz davor erworben hatte also Mittelslowenien Dalmatien und das Konigreich Albanien das nach der Aufteilung Jugoslawiens auch die albanischsprachigen Teile des Kosovo und der Banschaft Vardar umfasste verlor Italien ebenso Kalter Krieg und Wirtschaftswunder Gegensatz zwischen Christdemokraten und Kommunisten Bearbeiten Unter Ministerprasident Alcide De Gasperi gehorte das Land zu den Mitbegrundern der NATO des Europarats und der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft Seine Partei die Democrazia Cristiana war die wichtigste politische Partei Italiens zwischen 1945 und 1993 und stellte fast alle Ministerprasidenten in diesem Zeitraum Sie verstand sich als gemassigte katholische Volkspartei deren sozial und wirtschaftspolitisches Programm bereits wahrend des Krieges zwischen dem 18 und 23 Juli im Kloster Camaldoli festgelegt worden war Codice di Camaldoli 162 Die Kommunistische Partei Italiens mit ihren Vorsitzenden Palmiro Togliatti und Enrico Berlinguer war mit uber zwei Millionen Mitgliedern 163 und zirka 30 der Wahlerstimmen die starkste kommunistische Partei Westeuropas 1976 konnte die Partei mit 34 4 164 ihr bestes Ergebnis bei den Parlamentswahlen verzeichnen 1984 gelang es ihr zum ersten und einzigen Mal als starkste Partei aus einer Wahl hervorzugehen Sie erreichte bei der Europawahl 1984 33 3 der Stimmen und lag damit vor den Christdemokraten mit 33 0 165 Obwohl sich die PCI unter Berlinguer vom Kommunismus sowjetischer Pragung lossagte und versuchte den Weg des Eurokommunismus zu beschreiten so verurteilte sie den Einmarsch in Prag 1968 hielt die Furcht vor einer Machtbeteiligung an Auch von Seiten der USA gab es erhebliche Bedenken gegen eine Regierungsbeteiligung der Kommunisten da man einen Domino Effekt befurchtete 166 1950 wurde die geheime paramilitarische Einheit Gladio gegrundet die nach einer Invasion von Truppen des Warschauer Paktes Guerilla Operationen gegen die Invasoren durchfuhren sollte Ihre Existenz wurde 1990 bekannt Unter Beibehaltung eines Verhaltniswahlrechts ohne 4 oder 5 Prozent Hurde gelang es der Democrazia Cristiana durch die Einbeziehung von in der Regel vier oder funf kleineren Parteien Sozialisten Sozialdemokraten Republikaner und Liberale sog Pentapartito die Kommunisten von einer Regierungsubernahme abzuhalten Doch vertraten diese Parteien zunehmend Partikularinteressen zahlreiche Regierungskrisen und eine Zunahme der organisierten Kriminalitat bis in Regierungskreise hingen damit zusammen Nach dem Krieg erlebte Italien ahnlich wie das ubrige Westeuropa ein Wirtschaftswunder miracolo economico Die Bevolkerung wuchs von 1951 bis 1961 von 47 5 auf 50 6 Millionen in den Jahren 1959 bis 1962 wuchs das Bruttosozialprodukt jedoch erheblich schneller namlich um 6 4 und 5 8 dann um 6 8 und 6 1 167 Der Boom blieb jedoch hauptsachlich auf den Norden und die Mitte Italiens beschrankt Viele Suditaliener mussten nach wie vor ihre Heimat verlassen um Arbeit zu finden und ins europaische Ausland besonders Deutschland Schweiz Belgien und Frankreich oder in eine norditalienische Region auswandern siehe auch Gastarbeiter Ab 1973 kehrten viele Gastarbeiter aus dem europaischen Ausland nach Italien zuruck Zum einen war auch im Suden die extreme Armut fast vollig verschwunden anstelle der Elendsviertel und Baracken die in den Nachkriegsjahren an den Randern der durch Landflucht und Urbanisierung rasch wachsenden Grossstadte oft entstanden waren wurden infolge des legge 167 1962 Grosswohnsiedlungen gebaut Zum anderen begann durch die erste Olpreiskrise ab Oktober 1973 in vielen Industrielandern eine jahrelange Phase der Stagnation und Inflation Stagflation mit relativ hohen Arbeitslosenquoten 1970er und 1980er Jahre Bleierne Jahre Historischer Kompromiss Bearbeiten Die Nachwirkungen der 68er Bewegung zeigten sich in Italien in gesellschaftlichen Liberalisierungen und neuen sozialen Bewegungen die von den roten Universitaten ausgingen etwa der Frauenbewegung Im Jahr 1975 vereinbarten Arbeitgeber und Gewerkschaften die scala mobile nach der die Lohne automatisch der Inflationsentwicklung folgen sollten Andererseits radikalisierten sich einige linke Bewegungen was zu einer Welle von Gewalt und Terrorismus fuhrte nbsp Ministerprasident Aldo Moro in Gefangenschaft der Roten BrigadenDer linksextreme Terrorismus der Roten Brigaden und die Attentate neofaschistischer Extremisten an denen moglicherweise Geheimdienste beteiligt waren pragten das Land in den 1970er Jahren die als anni di piombo bleierne Jahre bezeichnet wurden Zwischen dem Bombenanschlag auf der Piazza Fontana 1969 und 1983 wurden mehr als 14 000 Anschlage mit 374 Toten und uber 1170 Verletzten verubt 168 Die Destabilisierung der politischen Situation liess einen Staatsstreich nicht unwahrscheinlich scheinen Bekannt sind die Putschplane der Carabinieri unter Giovanni De Lorenzo im Jahr 1964 Piano Solo 169 und der Golpe Borghese von Furst Junio Valerio Borghese 170 Es kam in dieser Situation zu einer Annaherung von Christdemokraten und Kommunisten An der Ausarbeitung des Historischen Kompromisses compromesso storico waren der Christdemokrat Aldo Moro und der Kommunist Enrico Berlinguer beteiligt Nach den Wahlen von 1976 bei denen die Kommunisten stark zulegten wurde Giulio Andreotti Ministerprasident einer Minderheitsregierung die auf die Tolerierung der Kommunisten angewiesen war Am 11 Marz 1978 kam es abermals unter Fuhrung von Andreotti zur Bildung einer Regierung der nationalen Solidaritat an der erstmals die Kommunisten beteiligt sein sollten Am 16 Marz wurde Aldo Moro entfuhrt und am 9 Mai nach 55 tagiger Geiselhaft von den Roten Brigaden ermordet Der Anschlag von Bologna 1980 markierte den Hohepunkt der terroristischen Aktionen in Italien Der Einfluss der katholischen Kirche auf die Gesellschaft schwand 1984 wurde ein neues Konkordat mit der Kirche unterzeichnet durch das der Katholizismus seinen Status als Staatsreligion verlor Bereits 1970 wurde die Ehescheidung gegen ihren Widerstand ermoglicht das Gesetz wurde 1974 bei einer Beteiligung von 87 7 in einer Volksabstimmung von 59 3 der Wahler befurwortet 171 1979 wurde die Abtreibung legalisiert Der Anteil der Bevolkerung die einen Studienabschluss erwarb stieg im Rahmen der Bildungsexpansion drastisch an Im akademischen Jahr 2006 07 waren 1 809 186 Studenten an 95 Universitaten eingeschrieben 172 was etwa 3 der Bevolkerung entsprach wahrend es 1960 61 noch 0 4 oder 217 000 Studenten gewesen waren 173 Als Anfang der 1970er das Bretton Woods System zusammenbrach begann weltweit eine Zeit freier Wechselkurse Die Olpreiskrise im Winter 1973 74 trug dazu bei die Inflation zu erhohen es kam zu einer Stagflation 1979 80 folgte eine zweite Olkrise Die italienische Wirtschaft bekam die Folgen der Krise besonders zu spuren die Regierung des sozialistischen Ministerprasidenten Bettino Craxi reagierte ab 1983 mit Kurzungen und einer schrittweisen Abschaffung der scala mobile Die Craxi Jahre waren von einem ausserordentlichen Wirtschaftswachstum gekennzeichnet wobei sich das Bevolkerungswachstum verlangsamte von 1971 bis 1981 von 54 1 auf 56 5 Millionen Einwohner bis 1991 auf 56 8 Millionen 167 1987 kundigte die Regierung Craxi den sorpasso an denn Italien hatte Grossbritannien uberholt und war nun zur funftgrossten Wirtschaftsnation der Welt aufgestiegen 174 Dieses Wachstum konnte nur durch eine massiv ausgeweitete Staatsverschuldung aufrechterhalten werden was die Lage der offentlichen Haushalte dramatisch verschlechterte die Staatsverschuldung verdoppelte sich im Laufe der 1980er Jahre Die Inflation blieb relativ hoch die Lira wurde abgewertet was Exporte forderte und Importe bremste also die eigene Industrie stutzte Zerfall der etablierten Parteien und Privatisierungen 1990 1994 Bearbeiten Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen gelangen dem Staat Anfang der 1990er Jahre einige Erfolge Nach den Attentaten gegen die Staatsanwalte Giovanni Falcone 175 und Paolo Borsellino 176 im Jahr 1992 wurden die Gesetze noch einmal verscharft Ab 1992 erfolgte durch die Aufdeckung von Korruptions und Parteifinanzierungsskandalen Tangentopoli und Mani pulite eine grundlegende Neuordnung der Parteienlandschaft Die Christdemokraten die Sozialisten die Sozialdemokraten die Liberalen und die Republikaner die das Land vierzig Jahre lang gefuhrt hatten horten innerhalb eines Jahres auf als eigenstandige Parteien zu existieren oder verschwanden in der volligen Bedeutungslosigkeit Gleichzeitig sturzte der Zusammenbruch des Ostblocks die Kommunisten in eine ideologische Krise Aus der KPI gingen die nun sozialdemokratisch orientierte PDS Partito Democratico della Sinistra sowie zahlreiche kommunistische Neugrundungen hervor Im wohlhabenden Norden des Landes wurde der Unmut der Bevolkerung uber die Politik von der sezessionistisch auftretenden Lega Nord angesprochen Dieser Zusammenbruch des etablierten Parteiensystems und die damit einhergehenden politischen Veranderungen gelten als grosste Zasur der italienischen Nachkriegsgeschichte Obwohl die Verfassung aus dem Jahr 1948 unverandert gultig ist wurde es ublich von der Zeit vor dem Umbruch der Jahre 1992 94 als Erste Republik prima repubblica und den Jahren danach als Zweite Republik seconda repubblica zu sprechen Auch finanziell stand Italien vor dem Kollaps die Schulden uberstiegen das BIP die Lira wurde um 20 abgewertet 177 Dies veranlasste die Regierung unter Giuliano Amato 1992 zu einem scharfen Sparkurs Als ausserste Massnahme wurden samtliche Bankkonten einer einmaligen Sonderbesteuerung unterworfen was das Vermogen der meisten Haushalte erstmals seit den 1960er Jahren reduzierte 178 Die Regierung Ciampi eine parteilose Expertenregierung governo tecnico setzte 1993 diesen Kurs der Privatisierung und der Auflosung der Netzwerke aus staatlich privaten Patronage und Klientelverhaltnissen fort um den Euro einfuhren zu konnen wofur Ciampi den Spitznamen Signor Euro erhielt Im Zuge der Sanierung der Staatsfinanzen machte man sich an eine Privatisierung der zahlreichen durch politische Patronage korrumpierten Staatsbetriebe Diese erwirtschafteten zeitweise die Halfte des BIP Den Anfang machten 1990 die Banken die verpflichtet wurden sich in Aktiengesellschaften umzuwandeln 1994 befanden sich bereits 73 des Aktienkapitals in den Handen von Sparkassen Stiftungen die bis 2005 das gesamte Kapital privatisierten Dabei konnten die funf grossten Banken ihren Marktanteil unter den von 1100 auf 800 verminderten Banken von 34 auf 54 steigern 179 Daraus entstanden letztlich zwei Grossgruppen 2007 die Intesa San Paolo und die Unicredit Gruppe Weit dahinter liegen Mediobanca Monte dei Paschi di Siena und Unione di Banche Italiane 1993 wurde die Trennung von Geschafts und Finanzbanken die 1936 eingefuhrt worden war wieder abgeschafft so dass Universalbanken entstanden Insgesamt brachten alle Privatisierungen zusammen dem Fiskus weit uber 100 Milliarden Euro ein womit sie die grosste jemals durchgefuhrte Privatisierungswelle darstellten Allein die Verkaufe der Anteile an ENI und Enel brachten 35 Milliarden Dollar ein 180 Strategische Anteile an der Energieversorgung der Luft und Raumfahrtindustrie und an der Daseinsvorsorge blieben allerdings in staatlicher Hand Zwar stieg der Streubesitz an den Unternehmensaktien doch haben Shareholderabsprachen eher die Kontrolle durch einzelne Familien gestarkt wahrend der Einfluss der Banken zuruckging Wechselnde Regierungsbundnisse Wirtschaftskrise seit 1994 Bearbeiten Bei den Parlamentswahlen 1994 bei denen erstmals ein gemischtes Mehrheits und Proporzwahlrecht mit Sperrklausel Anwendung fand setzte sich uberraschenderweise die Koalition des Bau und Medienunternehmers Silvio Berlusconi gegen das Linksbundnis unter Fuhrung von Achille Occhetto durch Seine Forza Italia nur wenige Monate zuvor gegrundet hatte sich mit der Lega Nord sowie der Alleanza Nazionale verbundet die aus dem postfaschistischen Movimento Sociale Italiano hervorgegangen war Doch zerbrach die Koalition nach nur wenigen Monaten Die daraufhin einberufene Expertenregierung unter Lamberto Dini dem ehemaligen Generaldirektor der italienischen Zentralbank und Finanzminister unter Berlusconi regierte von Januar 1995 bis Mai 1996 Die Wahlen von 1996 gewann eine Mitte links Koalition Ulivo unter Fuhrung des ehemaligen Christdemokraten Romano Prodi In der Regierung Prodi I Mai 1996 Oktober 1998 sassen erstmals eurokommunistische Minister Prodis strikter Sparkurs ebnete Italien den Weg in die Eurozone Von seinen Verbundeten verlassen musste er zurucktreten und Massimo D Alema bzw Giuliano Amato sein Amt uberlassen Der aus der kommunistischen Partei 1991 hervorgegangene Partito Democratico della Sinistra PDS hatte sich nach der Vereinigung mit anderen sozialistischen Gruppen 1998 in Linksdemokraten Democratici di Sinistra DS umbenannt Ihr Vorsitzender D Alema blieb bis 2000 Ministerprasident ihm folgte Giuliano Amato der dieses Amt bereits von Juni 1992 bis April 1993 innegehabt hatte Die Wahlen 2001 konnte Berlusconis Bundnis Casa delle Liberta fur sich entscheiden Nach funf Jahren Amtszeit musste er sich bei den Parlamentswahlen 2006 erneut Romano Prodi geschlagen geben Mitte Mai 2006 wurde dann auch mit Giorgio Napolitano der Kandidat Romano Prodis zum Prasidenten der Republik gewahlt mit dem zum ersten Mal ein ehemaliges Mitglied der Kommunistischen Partei dieses Amt einnahm Auf der Ebene der Gemeinden Provinzen und Regionen wurden ebenso Reformen durchgefuhrt wie auf der nationalen Ebene Auch wurden 1997 Reformen der Streitkrafte eingeleitet die 2005 in die Aussetzung der Wehrpflicht mundeten Auf eine Verfassungsreform zur Starkung der Regierung zur Verbesserung der parlamentarischen Arbeit und zur Einfuhrung einer Vertretung der Gebietskorperschaften konnte man sich jedoch nicht einigen Das italienische Parlamentswahlrecht wurde hingegen seit 2005 mehrfach geandert Die Staatsfinanzen litten weiterhin an einer hohen Steuerhinterziehung je nach Schatzung 20 30 des BIP an den wachsenden Lasten in Gesundheitswesen und Altersversorgung sowie an einer zu sehr auf Rom ausgerichteten Finanzierung der Regionen Steigende Zinsen bei gleichzeitigem Anstieg der Steuer und Abgabenlast belasteten die Gesamtwirtschaft Als problematisch wird zudem die Schwerfalligkeit von Justiz und Verwaltung angesehen Die strukturellen Probleme Suditaliens sind ungelost als besonders hemmend gilt der Einfluss der organisierten Kriminalitat auf das Wirtschaftsleben Im Januar 2008 zerfiel das von Romano Prodi gefuhrte Bundnis nachdem sich der Koalitionspartner UDEUR aus dem Bundnis zuruckgezogen hatte Prodi scheiterte in der Vertrauensfrage Staatsprasident Giorgio Napolitano beauftragte daraufhin den Senatsprasidenten Franco Marini mit der Bildung einer Ubergangsregierung doch musste er das Mandat zur Regierungsbildung am 4 Februar wieder zuruckgeben 181 Daraufhin loste Napolitano beide Kammern des Parlaments auf und schrieb Neuwahlen aus 182 Aus diesen ging mit 46 8 Abgeordnetenkammer und 47 3 Senat Silvio Berlusconis neues Wahlbundnis Popolo della Liberta Lega Nord Movimento per l autonomia als Sieger hervor Die vierte Regierung Silvio Berlusconis wurde am 8 Mai 2008 vereidigt Bedingt durch die Finanzkrise schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2008 um 1 im Jahr 2009 um weitere 5 Dank seines Bankensystems und der niedrigen Verschuldung der Privathaushalte konnte sich das Land zunachst vor den wirtschaftlichen Folgen schutzen 183 wurde jedoch 2011 von der Eurokrise erfasst nbsp Giorgia Meloni seit dem 22 Oktober 2022 MinisterprasidentinAngefuhrt vom Prasidenten des Abgeordnetenhauses Gianfranco Fini verliessen seit Mitte 2010 zahlreiche Parlamentarier Berlusconis Koalition bis dieser im November 2011 uber keine Mehrheit mehr im Abgeordnetenhaus verfugte Von ihm selbst ausgeloste Skandale und anstehende Gerichtsverfahren sowie die Zuspitzung der Eurokrise zwangen Silvio Berlusconi am 12 November 2011 zum Rucktritt Staatsprasident Napolitano beauftragte den Parteilosen und ehemaligen EU Kommissar fur Binnenmarkt und Wettbewerb Mario Monti mit der Bildung einer neuen Regierung Die Schuldenkrise im Euroraum verscharfte sich Ende 2011 hatte Italien 1 9 Billionen Euro Schulden Die Zinsen fur Anleihen mit zehnjahriger Laufzeit erreichten im November 2011 bei 7 56 den hochsten Satz 184 Die Arbeitslosigkeit lag im Marz 2012 bei 9 3 dabei stieg die seit langem hohe Arbeitslosigkeit unter den 19 bis 24 Jahrigen auf 31 9 185 Im Dezember lag die Arbeitslosenquote bereits bei 11 2 oder 2 9 Millionen 186 Am 25 Februar 2013 gewann das Mitte links Bundnis von Pier Luigi Bersani knapp die Wahl mit 29 54 der Stimmen vor dem Bundnis Berlusconis das 29 18 erhielt 187 Die vom Berufskomiker Beppe Grillo gegrundete Funf Sterne Bewegung MoVimento 5 Stelle konnte mit 25 09 einen uberraschenden Erfolg feiern Enrico Letta vom Partito Democratico wurde auf Vorschlag von Staatsprasident Napolitano vom Parlament zum neuen Ministerprasidenten gewahlt Nach einem parteiinternen Machtkampf wurde Letta nach weniger als einem Jahr im Amt vom ehemaligen Burgermeister von Florenz Matteo Renzi abgelost Unter der Regierung Renzi wurden zahlreiche Reformvorhaben auf dem Arbeitsmarkt in den Sozialsystemen und den staatlichen Institutionen durchgefuhrt sowie gesellschaftspolitische Liberalisierungen wie die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft unione civile Die von Renzi angestrebte Verfassungsanderung wurde am 4 Dezember 2016 durch das Volk in einem Referendum abgelehnt infolgedessen trat Renzi zuruck Neuer Ministerprasident wurde Paolo Gentiloni welcher zuvor als Aussenminister in Renzis Kabinett diente 188 Bei den Parlamentswahlen am 4 Marz 2018 konnten die Funf Sterne Bewegung mit 32 68 und die nunmehr italienisch national auftretende Lega ohne den Zusatz Nord mit 17 34 die grossten Zugewinne verzeichnen und bildeten zusammen eine Regierung unter Fuhrung des parteilosen Giuseppe Conte Luigi Di Maio von der Funf Sterne Bewegung und Matteo Salvini von der Lega ubernahmen jeweils den Posten eines stellvertretenden Ministerprasidenten Nachdem Salvini die Beendigung der Regierungskoalition erklarte bildete Conte sein Kabinett um das neben der Funf Sterne Bewegung von Partito Democratico Liberi e Uguali Italia Viva und dem Movimento Associativo Italiani all Estero unterstutzt wurde Im Januar 2021 verliess Italia Viva das Regierungsbundnis und Conte erklarte seinen Rucktritt Wahrend der Regierungszeit von Conte wurde unter anderem eine Verfassungsreform zur Verkleinerung des Parlaments beschlossen und in einer Volksabstimmung bestatigt Staatsprasident Sergio Mattarella seit 2015 im Amt sprach sich gegen Neuwahlen wahrend der COVID 19 Pandemie aus von der Italien seit Januar 2020 betroffen ist und beauftragte Mario Draghi den fruheren Prasidenten der Europaischen Zentralbank und fruheren Gouverneur der italienischen Zentralbank eine Regierung zu bilden die am 13 Februar 2021 vereidigt wurde Diese Regierung der nationalen Einheit wurde insbesondere von Funf Sterne Bewegung Partito Democratico Lega und Forza Italia getragen Die rechtsnationale Partei Bruder Italiens war an dieser Regierung nicht beteiligt Nach einer Vertrauensabstimmung die Draghi zwar gewann bei der aber mit der Funf Sterne Bewegung Lega und Forza Italia drei Regierungsparteien nicht teilnahmen reichte Draghi seinen Rucktritt ein und Prasident Mattarella loste am 21 Juli 2022 beide Parlamentskammern auf 189 Aus den vorgezogenen Parlamentswahlen vom 25 September 2022 gingen die Bruder Italiens unter Fuhrung von Giorgia Meloni und deren Koalitionspartner Lega und Forza Italia als Sieger hervor 43 79 der Wahlerstimmen fur die Abgeordnetenkammer und 44 02 fur den Senat und konnten eine Rechts Mitte Regierung Kabinett Meloni unter Einbeziehung auch kleinerer Parteien bilden Stand Oktober 2022 Noi con l Italia Italia al Centro Coraggio Italia Unione di Centro Movimento Associativo Italiani all Estero Giorgia Meloni wurde am 22 Oktober 2022 als Ministerprasidentin vereidigt womit zum ersten Mal in der Geschichte Italiens seit der Staatsgrundung 1861 eine Frau dieses Amt bekleidet Bevolkerungswachstum Zuwanderung Bearbeiten nbsp Auslanderanteil zum 1 Januar 2011 nach Regionen1861 hatte Italien 21 7 Millionen Einwohner bei der Volkszahlung 1901 uber 30 Millionen und 1931 41 6 Millionen Einwohner Lag die Geburtenrate pro tausend Einwohner um 1850 bei 38 6 so sank sie bis 1913 auf immer noch sehr hohe 31 7 die Sterberate sank im selben Zeitraum jedoch viel schneller von 29 9 auf 18 7 190 so dass die Bevolkerungszahl steil anstieg 1946 hatte Italien etwa 45 5 Millionen Einwohner 1960 uber 50 1975 mehr als 55 Millionen Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer lag 1946 bei 3 01 Kindern pro Frau und noch im Jahr 1976 oberhalb der naturlichen Reproduktionsrate bei 2 11 Danach nahm sie bis 1995 auf 1 17 ab und schwankt seither zwischen 1 2 und 1 3 191 Bei den neu Zugewanderten lag sie 2006 etwa doppelt so hoch bis 2009 sank sie auf 2 05 192 193 Die Bevolkerung stieg weiter an auf etwa 60 Millionen Einwohner im Jahr 2011 wobei das Bevolkerungswachstum nunmehr uberwiegend auf Zuwanderung zuruckzufuhren war deren jahrlicher Saldo zwischen etwa 300 000 und 600 000 lag ansonsten ubertrifft seit 1993 die Zahl der Sterbefalle die der Geburten im Jahr 2010 um 25 000 194 2010 lag die Geburtenziffer bei 9 3 und die Sterbeziffer bei 9 7 195 Die Lebenserwartung stieg von 50 Jahren im Jahr 1920 auf 77 5 im Jahr 1994 2010 lag sie bei 79 1 Jahren bei Mannern und bei 84 3 bei Frauen Die Zahl der Zuwanderer ist seit den 1990er Jahren stark angestiegen nachdem Italien bis 1972 uberwiegend Auswandererland gewesen war 196 1991 zahlte das Statistikinstitut ISTAT 625 034 Auslander bei 56 8 Millionen Einwohnern 1997 schatzte man ihre Zahl auf 1 25 Millionen 197 Anfang 2011 auf 5 4 Millionen 198 Davon kamen 969 000 aus Rumanien 483 000 aus Albanien 452 000 aus Marokko dann folgten China 210 000 und die Ukraine 201 000 Die meisten Immigranten leben im Norden Italiens Bis Marz 2012 kamen 64 000 Fluchtlinge aus Nordafrika via Mittelmeerroute nach Italien 199 200 Die Einwanderungs und Fluchtlingspolitik war und ist ein wichtiges Thema der italienischen Politik Verwaltung des Kulturerbes BearbeitenSeit 1974 besteht das Ministerium fur Kulturguter und aktivitaten unter wechselnden Namen Dem Ministerium sind 157 Staatsarchive 298 archaologische Statten 58 Bibliotheken 244 Museen insgesamt 1052 staatliche Institutionen zugeordnet hinzu kommen 2 119 nicht staatliche Stand 26 Februar 2012 201 Einige der Museen sind Nationalmuseen Zu diesen zahlen das Archaologische Nationalmuseum in Ferrara sowie die von Florenz das von Rom das von Neapel und von Tarent sowie das Museo Nazionale Alinari della Fotografia in Florenz Hinzu kommen das Museo Nazionale della Magna Grecia in Reggio das Museo Nazionale G A Sanna auf Sardinien ebenso wie das Nationalmuseum der Kunst des 21 Jahrhunderts in Rom Allerdings ist die Bezeichnung Nationalmuseum nicht genau abgegrenzt so dass zahlreiche weitere uberregional bedeutende staatliche Museen mitzurechnen sind In keinem Land gehoren so viele Statten zum UNESCO Welterbe 2021 58 Die fruheste geschutzte Statte sind die seit 1979 eingetragenen Felsbilder des Valcamonica und seit 1980 das gesamte historische Zentrum von Rom seit 1982 das von Florenz Neben dem Schutz dem ein Comando Carabinieri Tutela Patrimonio Culturale dient arbeiten die Institutionen vor allem daran die Kulturschatze zu erhalten und zu restaurieren sowie der Offentlichkeit und der Forschung zuganglich zu machen Literatur BearbeitenUberblickswerke Bearbeiten Wolfgang Altgeld Thomas Frenz Angelica Gernert u a Hrsg Geschichte Italiens 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Reclam Stuttgart 2016 ISBN 978 3 15 011067 6 erstmals 2002 unter dem Titel Kleine italienische Geschichte Charles L Killinger The History of Italy Greenwood Press Westport 2002 ISBN 0 313 31483 7 Girolamo Arnaldi Italien und seine Invasoren Vom Ende des Romischen Reiches bis heute Wagenbach Berlin 2005 ISBN 3 8031 3617 2 deutsche Ubersetzung des 2004 bei Laterza erschienenen L Italia e i suoi invasori Volker Reinhardt Geschichte Italiens Von der Spatantike bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50284 9 Giuliano Procacci Geschichte Italiens und der Italiener Nachdruck der Auflage von 1983 C H Beck Munchen 1989 ISBN 3 406 33986 7 setzt erst um 1000 ein Rudolf Lill Geschichte Italiens in der Neuzeit 3 Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 06746 0 Michael Seidlmayer Geschichte Italiens Vom Zusammenbruch des Romischen Reiches bis zum ersten Weltkrieg Kroners Taschenausgabe Band 341 2 erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 34102 6 Georges Jehel L Italie et le Maghreb au Moyen Age Conflits et echanges du VIIe au XVe siecle Presses universitaires de France 2001 ISBN 2 13 052263 7 Ruggiero Romano Corrado Vivanti Hrsg Storia d Italia 6 Bde 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