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Als Goldwahrung wurde eine Wahrung bzw ein Wahrungssystem bezeichnet deren Munzen ausschliesslich als Kurantmunzen in Gold gepragt wurden wobei der Metallwert dem Nennwert entsprach 1 Die Banknoten einer Goldwahrung konnten jederzeit in Gold umgetauscht werden 1 Privatpersonen war es jederzeit moglich aus Gold in Form von Barren Munzen pragen zu lassen 1 Silbermunzen wurden unterwertig als Scheidemunzen in Umlauf gesetzt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Europaische Goldwahrungen im Spatmittelalter 2 Europaische Goldwahrungen in der Neuzeit 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEuropaische Goldwahrungen im Spatmittelalter Bearbeiten nbsp Mainzer Goldgulden gepragt um 1400 in Hochst Am 8 Juni 1386 grundeten die vier rheinischen Kurfursten Kuno von Trier Friedrich von Koln Adolf von Mainz und Ruprecht von der Pfalz den ersten Rheinischen Munzverein dem bis in die erste Halfte des 16 Jahrhunderts weitere folgten 2 3 Der Rheinische Munzverein liess als gemeinsame Goldmunze den rheinischen Gulden pragen und setzte ihn in seinem Geltungsbereich in Umlauf 3 Der Wahrungsraum des Rheinischen Munzvereins erstreckte sich rheinabwarts bis Neuss moselaufwarts bis Cochem rheinaufwarts und mainabwarts bis Worms und Hochst 3 Voraussetzung fur die Einfuhrung einer Goldwahrung im Wahrungsraum des Rheinischen Munzvereins war fur die rheinischen Kurfursten als Munzherren das Privileg Goldmunzen pragen zu lassen Ab 1356 besassen abgeleitet aus der Goldenen Bulle von Karl IV alle Kurfursten des Heiligen Romischen Reiches dieses Recht 4 Der Rheinische Gulden war Basis fur viele regionale Wahrungen im gesamten Heiligen Romischen Reich und auf finanzieller Ebene das einigende Band des Reiches 3 Nicht nur Gold sondern auch Silbermunzen wurden in ihrem Wert nach dem Rheinischen Gulden bewertet und ihr Wechselkurs im Verhaltnis zum Rheinischen Gulden festgesetzt 3 Beispielsweise erfolgte zwischen 1368 und 1369 die Wahrungsangleichung des Meissner Groschens regionale Silberwahrung der Markgrafschaft Meissen an den Rheinischen Gulden als Wahrungsbasis 5 Bei der Einfuhrung der Grosssilbmunzen in Sachsen im Jahr 1500 Beginn der Talerzeit erfolgte ebenfalls eine Anpassung an den rheinischen Gulden Nach der sogenannten Leipziger Munzordnung von 1500 sollte ein Groschen Guldengroschen fur einen Gulden rheinischer Goldgulden geschlagen und genommen werden Die Einfuhrung der silbernen Gulden wurde bereits mit der Ausgabe der von 1492 und 1493 gepragten Zwickauer Bartgroschen vorbereitet die in einem festen Verhaltnis zum Goldgulden gesetzt wurden ebenso wie die 1496 den Bartgroschen wertgleich ausgebrachten Schneeberger Zinsgroschen 21 Bartgroschen 27 464 g Feinsilber 1 rheinischer Gulden 2 527 Feingold 6 Europaische Goldwahrungen in der Neuzeit Bearbeiten nbsp 20 Mark Goldmunze Deutsches Kaiserreich 19141874 wurde die Goldwahrung in England eingefuhrt indem die Banknoten der Bank of England zum gesetzlichen Zahlungsmittel mit Annahmepflicht bestimmt wurden 7 Diese konnten jederzeit gegen Gold eingetauscht werden 7 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts fuhrten auch Frankreich und Osterreich Goldwahrungen ein 7 Im Deutschen Kaiserreich wurde die Mark als Goldwahrung mit dem Gesetz betreffend die Auspragung von Reichsgoldmunzen am 4 Dezember 1871 eingefuhrt 8 Fast alle nach 1857 gepragten Goldmunzen lagerten bis dato in den Tresoren der Bremer Bank die als einzige deutsche Bank vor 1871 einen Goldstandard hatte 8 Dieser war mit dem Gesetz betreffend die Auspragung von Reichsgoldmunzen fur das ganze Deutsche Kaiserreich verbindlich 8 Moglich geworden war die Einfuhrung einer einheitlichen Goldwahrung auf Basis des Goldstandards im Deutschen Kaiserreich durch das im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 erbeutete Gold womit man fast jede in Deutschland umlaufende Banknote voll in Gold hatte decken konnen Hans Schwenke 8 Der Goldstandard der die Golddeckung und Konvertibilitat der europaischen Goldwahrungen des 19 Jahrhunderts in Gold garantierte wurde mit Beginn des Ersten Weltkrieges in fast allen Staaten beseitigt 1 9 10 Literatur BearbeitenA Soetbeer Goldwahrung und deutsche Munzverhaltnisse Berlin 1874 1 A Halasi unter Mitwirkung von N Leites Die Goldwahrung Grundzuge der Wahrungstheorie Berlin 1933 1 O Veit Wahrungspolitik als Kunst des Unmoglichen Frankfurt a M 1968 darin Was bleibt von der Goldwahrung 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Heinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 155 f Heinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 408 a b c d e Arthur Suhle Die Groschen und Goldmunzenpragung im 14 und 15 Jahrhundert In Deutsche Munz und Geldgeschichte von den Anfangen bis zum 15 Jahrhundert Berlin 1974 S 175 f Heinz Fengler Einleitung In 700 Jahre Munzpragung in Berlin Berlin 1976 S 20 Vgl Neuhochdeutsche Ubersetzung der Goldenen Bulle von 1713 X Kapitel Von der Muntz Digitale Volltext Ausgabe in Wikisource Volltext und Kommentar von Karl Zeumer Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV Teil 1 Weimar Hermann Bohlaus Nachfolger 1908 Seite 51 f Digitale Volltext Ausgabe in Wikisource Volltext Version vom 5 Mai 2011 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 114 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 104 a b c Der Spiegel Geschichte Geld von den Fuggern zur Finanzkrise Eine Chronik des Kapitals Nr 4 2009 a b c d Hans Schwenke Deutsche Geldzeichen 1871 1914 Berlin 1980 Hans Schwenke Deutsche Geldzeichen 1871 1914 Berlin 1980 S 45 Klaus Dieter Block Das Gold glanzt wie lange nicht mehr Vom Fall und Aufstieg des Notgroschens aus Edelmetall In Nordkurier 7 8 Februar 2004 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Goldwahrung amp oldid 213520311