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Die Meissner Groschen meissnischen Groschen oder meissnisch sachsischen Groschen waren meissnisch sachsische Silbermunzen des 14 und 15 Jahrhunderts und die regionale Groschenwahrung der Markgrafen von Meissen und der Herzoge von Sachsen und Thuringen im Spatmittelalter Sie wurde durch Markgraf Friedrich II von Meissen mit dem Namen Breiter Groschen 1338 39 eingefuhrt und nach dem Vorbild des Prager Groschens gepragt 1 2 Die in der Markgrafschaft noch umlaufenden alten Prager Groschen wurden als Silberpagament Altsilber angesehen und pauschal um 20 herabgesetzt Die Namen Meissner Groschen oder Freiberger Groschen erschien erst in den funfziger bis sechziger Jahren des 14 Jahrhunderts 3 Mit den neuen Breiten Groschen begann die gesamte munzgeschichtliche Epoche der Groschenzeit bis zur Aufnahme der sachsischen Grosssilbermunzung Groschen der Markgrafschaft Meissen Ruckseite nach links steigender Meissner Lowe mit einfachem Schweif lat Umschrift GROSSUS MARCHIONNIS MISNENISIS Groschen der Mark Meissen Vorderseite Lilienkreuz mit Vierpass lat Umschrift abgekurzte Titel des Munzherren DEI GRATIA THURINGIAE LANDGRAVI Von Gottes Gnaden Landgraf von Thuringen Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Geprage 3 Typen der meissnisch sachsischen Groschens 4 Munzverschlechterung 5 Wahrungsangleichung an den Rheinischen Gulden 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDie Markgrafen von Meissen verfugten uber grosse Silbervorkommen im Erzgebirge Sie liessen den Meissner Groschen in den ersten hundert Jahren ausschliesslich in Freiberg schlagen 2 4 Die Munzstatte Freiberg verarbeitete von 1353 bis 1485 insgesamt 301 298 Mark etwa 70 5 Tonnen Feinsilber 4 Da viel Silber vermunzt werden konnte fand der Meissner und der sachsische Groschen der Groschenzeit nicht nur in der Markgrafschaft Meissen und in Sachsen sondern uber die Grenzen seines eigentlichen Geltungsbereiches hinaus Verbreitung 2 Ebenso wie der Prager Groschen wurde er oft nachgeahmt und gegengestempelt 2 Dennoch war zur Groschenzeit die Munzpolitik der Wettiner nicht erfreulich Seit 1382 wurde eine muhsam zustande gebrachte Munzordnung nicht eingehalten sondern immer wieder versucht durch allmahligen und geheimen Abbruch von Schrot und Korn ihre Munzgewinne zu steigern 5 Geprage BearbeitenDie meissnischen Groschen wurde in den Munzstatten Freiberg Zwickau Leipzig Gotha Sangerhausen Weimar und Colditz gepragt Auf der Ruckseite zeigt das Geprage bis 1405 einheitlich den nach links steigenden Meissner Lowen mit einfachem Schweif und die lateinische Umschrift GROSSUS MARCHIONNIS MISNENISIS Groschen der Mark Meissen 1 Auf die Vorderseite wurden ein Lilienkreuz mit Vierpass und als lateinische Umschrift die abgekurzten Titel des Munzherrn DEI GRATIA THURINGIAE LANDGRAVI Von Gottes Gnaden Landgraf von Thuringen gepragt 1 Ab 1457 wurden Jahreszahlen oft unterbrochen gesetzt in den Serien 1465 1469 und 1490 1499 1 Typen der meissnisch sachsischen Groschens BearbeitenEs wurden tausende Varianten des meissnisch sachsischen Groschens die Stempelvarianten eingeschlossen gepragt 1 Breiter Groschen Schildgroschen Judenkopfgroschen Zweischildgroschen Schwertgroschen Horngroschen Margarethengroschen Helmgroschen Bartgroschen Zinsgroschen KreuzgroschenMunzverschlechterung BearbeitenDer Munzfuss des meissnisch sachsische Silbergroschens verringerte sich im Laufe der Zeit vgl Gresham Kopernikanischen Gesetz 1 1338 wurden aus einer feinen Prager Munzmark ca 253 14 g 14 2 9 lotigen Silbers 888 1000 fein 66 2 3 Stuck Groschen mit einem Raugewicht von 3 797 g und einem Feingewicht von 3 375 g gepragt 1 Bis 1360 wurde der Feingehalt so weit verringert dass aus der gleichen Menge Silber 70 Groschen nun mit einem Feingewicht von 2 788 g gepragt wurden 1432 wurden dann 525 Groschen aus einer feinen Prager Munzmark gepragt die einzelne Munze hatte nur ein Feingewicht von 0 48 g Silber 1 Wahrungsangleichung an den Rheinischen Gulden BearbeitenDie Wahrungsangleichung des Meissner Groschen an den Rheinischen Gulden als Basis fur die regionale Groschenwahrung der Markgrafschaft Meissen erfolgte von 1368 bis 1369 In dieser Zeit wurden die Groschen vom Typ Breite Groschen in der Landeshauptmunzstatte Freiberg und der Zwickauer Munze gepragt 6 Seit Mitte des 15 Jahrhunderts wurde ein fester Wechselkurs zwischen Meissner Groschen und Rheinischen Gulden hergestellt 1 Anfangs im Verhaltnis 1 20 bzw 1 21 zum rheinischer Gulden gepragt musste dieser als Oberwahr bezeichnete Groschen bei allen Zahlungen in der Markgrafschaft Meissen angenommen werden 1 Spater wurde der Meissner Groschen dann im Verhaltnis 1 26 zum Goldgulden gepragt und als Beiwahr bezeichnet 1 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Groschenzeit Munzstatte Freiberg GroschenzeitLiteratur BearbeitenG Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 bis 1500 Veroffentlichungen des Museums fur Vorgeschichte Dresden 13 Berlin 1974 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Meissner Groschen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Heinz Fengler Gerhard Gierow Willy Unger Transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 S 281 a b c d Paul Arnold Fuhrer durch die standige Ausstellung des Munzkabinetts 2 erweiterte und verbesserte Auflage 1978 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Hrsg S 14f Krug S 15 Beleg Nr 26 und S 111 113 a b Ausstellungsfuhrer 7 Jahrhunderte Bergbau und Munzwesen in Sachsen und Thuringen 1168 1872 Gemeinschaftsausstellung des Staatl Museums f Mineralogie und Geologie und des Munzkabinetts der Staatl Kunstsammlungen Dresden In Blick ins Museum Ausgabe 26 1981 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 S 66 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 114 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meissner Groschen amp oldid 231716305