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Scheidemunzen sind in der Numismatik Munzen deren Metallwert niedriger ist als der aufgepragte Nennwert Munznominal Diese Definition 1 verdeutlicht dass es auf das Verhaltnis von Nenn und Metallwert ankommt sodass der Gegensatz die Kurantmunzen sind Scheidemunze 3 Pfenninge B Hannover unter Preussen Scheidemunze 1 Pfenning A Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Allgemeines 3 Geschichte 4 Numismatik 5 Wirtschaftliche Aspekte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDie Herkunft des Kompositums Scheidemunze ist unsicher Der Begriff scheint sich erst um das Jahr 1600 gebildet zu haben 2 Ein Teil der Fachliteratur fuhrt ihn auf den Geldbetrag zuruck bis zu welchem Scheidemunzen anzunehmen sind 3 Das Allgemeine Preussische Landrecht APL vom Juni 1796 verlangte dass jede Zahlung wenn nicht besondere Verabredungen oder Gesetze auf Gold oder Scheidemunzen vorhanden sind in dem zur Zahlungszeit gangbaren Preussischen Silbercourant geleistet und angenommen werden muss I 16 76 APL 4 Der aufgehobene 58 APL lautete Ein Kaufpreis von zehn Talern und weniger darf nur in Scheidemunze entrichtet werden Es handelte sich um die kleineren Munzen Kleingeld die zur Scheidung also zum Auseinandersetzen im kleinen Geldverkehr dienen und deren ausserer Wert zugleich weit grosserer als ihr innerer ist 5 Scheidung ist in diesem Zusammenhang der Ausgleich im Geldverkehr des taglichen Lebens 6 Das Hauptkriterium des Begriffs der Scheidemunze liege nicht in ihrem Nennwert sondern in ihrem inneren Wert 7 was aber spater noch widerlegt werden sollte Plausibel im Hinblick auf ihren Zweck ist auch die Erklarung von Adolph Diesterweg dass Scheidemunzen der Sammelbegriff fur kleine Munznominale ist mit deren Hilfe sich Kaufer und Verkaufer ohne Restschuld scheiden sich verabschieden konnten 8 Scheidemunzen besitzen nach dieser Quelle im Gegensatz zu den Kurantmunzen eine gesetzlich festgelegte eingeschrankte Zahlkraft bis zu einem bestimmten Betrag Allgemeines BearbeitenKurant und Scheidemunzen sind gesetzliche Zahlungsmittel wobei Kurantmunzen unbegrenzt in Zahlung genommen werden mussen 9 wahrend der Annahmezwang fur Scheidemunzen begrenzt ist 10 Nach 14 Abs 1 Satz 2 BBankG sind Eurobanknoten das einzige unbegrenzt annahmepflichtige gesetzliche Zahlungsmittel Da Euromunzen ausschliesslich zu den Scheidemunzen gehoren unterliegen sie einem begrenzten Annahmezwang Geschichte Bearbeiten Hauptartikel Goldmunze Geschichte Hauptartikel Silbermunze Geschichte Bereits Aristoteles stellte in seiner Nikomachischen Ethik die Frage ob sich der Geldwert einer Munze nach ihrem Substanzwert Metallwert oder nach abstrakten Wertmassstaben Munznominal richten solle 11 In der Antike gab es Vorlaufer der modernen Scheidemunze z B das romische As als 1 16 des Denars ab 27 v Chr die jedoch alle mit dem Zusammenbruch des romischen Reiches mit seinen Inflationen untergingen und in den spateren Nachfolgestaaten daher auch keine Akzeptanz mangels staatlicher dauerhafter Autoritat wieder erlangen konnten Bei antiken Scheidemunzen gab es meist keinen begrenzten Annahmezwang dieser Munzart d h ein Schuldner konnte eine Schuld von 100 Aurei durch physische 10 000 Sesterzen aus Messing ablosen sofern er diese aus dem Umlauf entnehmen konnte Auch die in Indo China Korea und Japan seit etwa dem 6 Jahrhundert v Chr bis Anfang des 20 Jahrhunderts umlaufenden Kasch Munzen aus Kupfer Messing oder Bronze mit meist viereckigem Loch sind als Scheidemunzen anzusehen obwohl sie zeitweise auch als Parallelwahrung zu den Tael Silberbarrenmunzen angesehen werden konnen die fur hoherwertige Zahlungen vorbehalten waren 12 Die meisten Vorschriften der Munzpolitik waren im Mittelalter noch unbekannt das galt auch fur die Unterscheidung zwischen harter und Scheidemunze 13 Eine erste Scheidemunze aus Leder kursierte zwischen 1570 und 1580 auf der Isle of Man 14 Da der Edelmetallwert der Gold und Silbermunzen im Mittelalter stetig anstieg wurde der Feingehalt der Edelmetallmunzen verringert Munzentwertung nbsp August II 6 Pfennige 1701 Landmunze Scheidemunze Roter Seufzer Munzstatte LeipzigDie ersten Vorlaufer der deutschen Scheidemunzen entstanden im ausgehenden 16 Jahrhundert als der Munzfuss der Noch Kurantkleinmunzen wie Kreuzer sich zum Reichstaler merklich verschlechterte und die gesetzliche Nominalparitat zur Grosssilbermunze sich praktisch nicht mehr einhalten liess Es entstanden Kursverschlechterungen der Kleinmunzen zur Grossmunze die ihren Hohepunkt in der Kipper und Wipperzeit um 1621 bis 1623 fanden Erst als der Staat sich verpflichtete diese wertminderen Kleinmunzen wieder zum vollen Nennwert an den offentlichen Kassen in Kurantgeld auf Verlangen umzuwechseln war die eigentliche moderne Scheidemunze geboren was um etwa 1700 abgeschlossen war In der Munzvereinbarung von Kloster Zinna im Jahre 1667 wurde z B zwischen Kurbrandenburg und Kursachsen der Schiede Muntz Fuss auf den geringeren Munzfuss von 10 Taler zu 9 Taler fur die Kurantmunzen festgelegt 15 Viele altere Munzen geringeren Munznominals mit den Gepragen Landmunze oder Stadtmunze waren praktisch ebenfalls Scheidemunzen da sie meist in einem geringeren als im vorgeschriebenen Reichsfuss ausgepragt wurden Das galt allerdings oft nicht fur die grosseren Stadtmunzen wie z B fur die Stadtetaler lateinisch Moneta civitas die haufig nach dem Reichsfuss vollwertig waren siehe auch Valvationstabelle Notgeld und Belagerungsmunzen waren praktisch immer Scheidemunzen sofern sie nicht aus hochwertigem requiriertem Kirchenedelmetall bestanden Der Begriff Landmunze darf nicht mit dem Begriff Landesmunzen verwechselt werden der alle Munzen eines Landes umfasste In Notzeiten unterlagen Scheidemunzen einem wesentlich hoherem Wertverfall als Kurantmunzen so dass gesetzliche Kurse zwischen verschiedenen Munznominalen bedeutungslos wurden siehe wahrend der Kipper und Wipperzeit um 1621 1623 Auch wurden in Notzeiten Scheidemunzen und Banknoten nicht mehr zum Nennwert von den Staatskassen in Kurantmunzen umgetauscht so dass Kurantgeld sogar zur Ware mit Aufgeld Agio werden konnte Ursprunglich war das Umlaufgebiet der Scheidemunzen nur auf das Emissionsgebiet begrenzt Landmunze Wurde dieses Geld aber anstandslos vom Emissionsland wieder zuruckgenommen und dort in Kurantgeld getauscht war es haufig auch in den Nachbarlandern kursfahig wenn dort Kleingeldmangel herrschte gelegentlich aber mit abgewertetem Kurs Der Kurs wurde umso ungunstiger je weiter das Emissionsland geographisch entfernt war oder gar Zweifel an der Rucknahme bestanden Die Kursfahigkeit oder auch der Verruf fremder Scheidemunzen wurde in Munzedikten und in Valvationstabellen durch die jeweiligen Landesherren bekannt gemacht Haufig wurden Scheidemunzen und besonders wertgeminderte Kurantmunzen zur Soldatenbesoldung bzw zum Ausverkauf anderer Lander besonders gepragt Das geschah haufig in den Kriegszeiten des 17 und 18 Jahrhunderts Dies erkannten Kaufleute sehr schnell so dass dieses Geld stark abgewertet oder abgewiesen und schliesslich gesetzlich widerrufen wurde siehe Ephraimiten nbsp nbsp Scheidemunze von 1809 Andreas Hofer Kreuzer Das 1 Kreuzer Stuck der Gefursteten Grafschaft Tirol der Andreas Hofer Kreuzer der zur Deckung des Geldbedarfs wahrend des Tiroler Freiheitskampfes gepragt wurde ist im Gegensatz zu dem Hofer Zwanziger dem Sandwirtszwanziger als Scheidemunze Landmunze ausgegeben worden Als Scheidemunzen fungierten auch die Frankfurter Judenpfennige die im fruhen 19 Jahrhundert besonders zur Messezeit im Frankfurter Raum und im Rheinland kursierten Sie werden heute noch als Sammlermunzen gehandelt Diese Kupferkleinmunzen waren Falschmunzen die keine Landerwappen dafur aber Symbole wie Hahn Tonpfeife u a trugen sowie teilweise anstelle einer Wahrungsbezeichnung wie 1 Pfennig eine Fantasiewahrungsbezeichnung hatten wie z B 1 Halbac 16 Der Ursprung dieser Munzen ist unklar und soll privat sein vermutet wird Birmingham oder Holland Waren diese Munzen Spielmarken gewesen hatten sie wie damals vorgeschrieben aus einer Messinglegierung bestanden da damals Kupfer ausschliesslich den kleinen Wahrungsmunzen vorbehalten war Scheidemunzen brachten den Munzherren einen guten Schlagschatz Munzgewinn ein Dies verleitete viele Munzherren dazu diese in grosseren Mengen auszugeben und das nicht nur in Kriegszeiten Begrundet wurde die Ausgabe von Scheidemunzen durch die relativ hoheren Pragekosten im Vergleich zur Kurantmunze gemessen am jeweiligen Nennwert Dieses Argument ist nicht ganz unberechtigt Ausserdem ware ein Pfennig entsprechend seiner Kaufkraft gefertigt aus reinem Gold oder Silber viel zu klein und deshalb unpraktisch fur den Umlauf gewesen Daruber hinaus hatte die verfugbare Edelmetallmenge nicht ausgereicht um samtliche Zahlungsmittel aus Gold und Silber herstellen zu konnen Andernfalls waren auch deflationare Verhaltnisse entstanden und zudem waren die Regierungen zu allen Zeiten finanziell klamm weil von zeitlichen Ausnahmen abgesehen die Edelmetallmenge stets langsamer als die verfugbare Warenmenge anstieg Fur eine stabile Wahrung war es daher notwendig fur eine gute Balance zwischen der Menge an Kurant Scheide Papier und Buchgeld zu sorgen was naturlich insgesamt im Einklang mit der allgemeinen materiellen Wirtschaftskraft des Landes und der mittleren Geldumlaufgeschwindigkeit stehen musste nbsp nbsp Neugroschen von 1863 aus der Munzstatte Dresden unterteilt in 10 Pfennige 30 Stuck ergaben einen Taler Vielfach waren Scheidemunzen fruher sehr lange im Umlauf so wurden nach der Einfuhrung der Mark ab 1871 noch Munzen von bis zu 1750 in das neue Reichsgeld umgewechselt Der sehr lange Umlauf vieler deutscher Scheidemunzen der sich manchmal sogar auf fast 200 Jahre belief erklart heute die Vielzahl schlecht erhaltener Stucke deutscher Kleinmunzen und umgekehrt die hohe Sammlerbewertung von pragefrischen Stucken Zu den Scheidemunzen zahlten nicht nur Bronze und Kupfermunzen sowie Munzen aus anderen unedlen Metallen sondern sogar auch viele Silbermunzen deren innerer Wert durch unedle Beilegierung teilweise stark zum Munznominalwert gemindert wurde Dies galt beispielsweise fur viele in Deutschland vor 1871 umlaufende Pfennig Kreuzer und Groschenmunzen aus Silber War der Silbergehalt einer Scheidemunze unter 50 Prozent so spricht man von einer Billonmunze Da diese Munzen schon merklich durch den dominanten Kupferanteil rotlich schimmerten wurden Silberscheidemunzen vor der Auslieferung aus der Munzanstalt in einer Silbernitrat Weinstein Losung weiss gesotten Sie sahen dann oberflachlich wie vollwertige Kurantmunzen aus bis die dunne Feinsilberschicht nach kurzer Zeit im Umlauf abgerieben war nbsp Der Eichbaum Scheidemunze uber 5 Reichsmark 1927 1933Im Deutschen Kaiserreich von 1871 bis 1918 mit seiner Goldwahrung bzw Goldmark Wahrung bis 1914 waren sogar alle Silbermunzen in Mark Wahrung Scheidemunzen die allerdings einen Feingehalt von 90 Prozent hatten und daher keine Billonmunzen waren So entsprachen 10 Mark in Silbermunzen um 1875 einem Goldwert von 9 Mark bei dem damaligen Gold Silber Wertverhaltnis von 1 15 5 Durch Materialpreiserhohungen oder Inflation konnte es vorkommen dass der innere Materialwert gultiger Scheidemunzen aber auch der von silbernen Gedenkmunzen mit Wahrungsbezeichnungen uber den aufgepragten Nominalwert stieg Diese wurden dann verrufen bzw nicht mehr gepragt oder mit minderwertigem Material und oder mit kleineren Abmessungen weiterhin gepragt bzw von Privaten aus dem Umlauf entnommen oder auch im Nominalwert gesetzlich hoher gesetzt es galt das Greshamsche Gesetz Die Begriffe Scheide und Kurantmunze wurden mit Einfuhrung der Mark Wahrung ab 1871 im deutschen Sprachraum zunehmend vermieden Im osterreichischen Bundesrecht werden die Euro Munzen weiterhin als Scheidemunzen bezeichnet 17 Scheidemunzen waren nur in begrenzter Hohe gesetzliche Zahlungsmittel im privaten Zahlungsverkehr Es galt fur diese Munzart ein begrenzter schuldbefreiender Annahmezwang Staatliche Kassen mussten allerdings Scheidemunzen meist unbegrenzt in Friedenszeiten bei Zahlungen an den Staat zurucknehmen Es galt dabei meist vor 1871 die Vorschrift dass keine Privatperson mehr Scheidemunzen als bis zum Betrag der kleinsten Kurantmunze anzunehmen brauchte Damit es nicht zu abgewerteten Kursen zur Kurantmunze kommen sollte war vielfach auf Munzen neben der Aufschrift Scheidemunze auch noch das gesetzliche Verhaltnis zur Kurantmunze aufgepragt Siehe Bild 3 Pfenninge 120 einen Thaler Silber Scheidemunzen brauchten in Deutschland von 1871 bis 1914 nur bis zur Hohe von 20 Mark von Privatpersonen in Zahlung genommen zu werden fur Pfennig Munzen galt in Bronze bzw Kupfer Nickellegierung nur ein Betrag von maximal 1 Mark Allerdings waren die bis 1907 noch gultigen Vereinstaler 3 Mark auf Grund ihres Silberwertes bis etwa 1878 ebenfalls praktisch noch Kurantmunzen Bimetallismus Danach verfiel der Silberpreis Trotzdem hielt man formal am Status der Kurantmunze beim Taler bis zu seiner endgultigen Verrufung ab 1 Januar 1910 fest obwohl er zur Scheidemunze absank Taler konnten daher auch bis dahin an Stelle von Goldmunzen beim Umwechseln von Scheidegeld oder Banknoten an den von der Reichsbank festgelegten Hauptkassen ausgegeben werden Viele zeitgenossische Okonomen bezeichneten daher die deutsche Goldstandardwahrung wegen der zu den Goldmunzen parallel umlaufenden ehemaligen Kurant Silbertaler als eine hinkende Goldwahrung Wurden bei der Reichsbank jedoch Banknoten zur Auszahlung vorgelegt zahlte sie tatsachlich nur Goldmunzen aus Im tatsachlichen Wirtschaftsleben hatte die formale Charakterisierung als hinkende Goldwahrung daher keine Auswirkung 18 In der auf offiziellem Bimetallismus beruhenden Lateinischen Munzunion waren die silbernen 5 Franken Stucke neben den Goldmunzen ebenfalls Kurantmunzen die kleineren Silbermunzen ab 2 Franken wiesen einen relativ geringeren Feingehalt auf und waren daher Scheidemunzen Wegen des Silberpreisverfalls ab etwa 1878 konnte der lateinische Bimetallismus nicht mehr aufrechterhalten werden Es wurde daher einfach die Auspragezahl der 5 Frankenstucke zu Gunsten der kleineren silbernen Scheidemunzen ab 2 Franken bis Franken stark reduziert Der Ubergang von der Kurantmunze zur Scheidemunze kennzeichnet die Abkehr des Munzwesens von einem durch den Metallwert der Munze gepragten Metallismus 19 Der eigentliche Nominalismus des Geldes ergab sich aus Georg Friedrich Knapps Buch Staatliche Theorie des Geldes aus dem Jahre 1905 wonach sich der Geldwert nicht aus dem Wert des Tragermaterials ergebe sondern aus der staatlichen Autoritat zur Schaffung einer Geldeinheit 20 Er unterschied zwischen valutarischem Geld dessen Annahme als Zahlungsmittel der Staat erzwingt und akzessorischem Geld das auch gesetzliches Zahlungsmittel sein kann dessen Annahme aber nicht fur jedermann obligatorisch ist 21 Zu letzteren gehoren Scheidemunzen die nach dem Gesetz uber die Auspragung von Scheidemunzen vom 8 Juli 1950 bis zu einem Betrag von 20 DM Pfennige bis 5 DM angenommen werden mussten Annahmezwang Seit 1915 sind in Deutschland alle gepragten Kursmunzen bis einschliesslich der heutigen Euromunzen Scheidemunzen Konsequenterweise musste auch Papier und Buchgeld dazu gezahlt werden auch wenn es hierbei um grosse Geldbetrage geht Numismatik BearbeitenBeim zur Geldtheorie gehorenden Nominalismus beruht der Geldwert nicht auf dem Metallwert des Geldes sondern auf staatlicher Autorisation durch Denomination des Nennwerts von Munzen und Banknoten 22 Es ist deshalb im Nominalismus gleichgultig ob der Metallwert uber oder unter dem Nennwert liegt Im gegensatzlichen Metallismus dagegen steht der Metallwert im Vordergrund Bei Scheidemunzen ist der Nennwert N W displaystyle NW nbsp hoher als der Metallwert M W displaystyle MW nbsp es gilt 23 N W gt M W P k M G displaystyle NW gt MW P k MG nbsp Dabei sind P k displaystyle P k nbsp die Pragekosten und M G displaystyle MG nbsp der Munzgewinn Es gilt stets der hohere Nennwert worin der Nominalismus zum Ausdruck kommt Wirtschaftliche Aspekte BearbeitenEdelmetalle unterliegen wegen ihrer geringen relativen Reichweite einer naturlichen Knappheit so dass die Wahrscheinlichkeit gross ist dass die Gold und Silberpreise stark ansteigen und somit bei Gold Silber sowie Palladium und Platinmunzen wegen der Wertaufbewahrungsfunktion eine Hortung erfolgt mit der Konsequenz dass sie dem Geldumlauf entzogen werden Aus diesem Grunde dominieren im heutigen Zahlungsverkehr die Scheidemunzen zu denen auch die Euromunzen gehoren Bei weniger wertvollen Munzmetallen wie Kupfer oder Legierungen wie Bronze oder Nickel lag und liegt ihr Metallwert zum Teil deutlich unterhalb des aufgepragten Nennwerts das ist das Charakteristikum von Scheidemunzen Von Bedeutung ist auch dass der Metallwert auch bei kleinsten Denominationen unter dem Nennwert der Munze bleibt sonst besteht die Gefahr dass die Munzen eingeschmolzen und als Metall gehandelt werden 24 Heute gilt fur Euromunzen ein begrenzter privater Annahmezwang von insgesamt 50 Munzen unabhangig von ihrem Nennwert 25 Siehe auch BearbeitenAnlagemunze Fiatgeld Flindrich KleingeldLiteratur BearbeitenHeinz Fengler transpress Lexikon Numismatik Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1988 ISBN 3 344 00220 1 Verein Gelehrter und praktischer Kaufleute Handels Lexikon oder Encyclopadie der gesamten Handelswissenschaften fur Kaufleute und Fabrikanten Ernst Schafer Leipzig 1847 Rudolf Hilferding Das Finanzkapital JHW Dietz Nachfolger Berlin 1947 unveranderter Nachdruck von 1910 Carl Schaeffer Heinrich Brode Allgemeine Volkswirtschaftslehre C L Hirschfeld Leipzig 1927 Wolfgang Trapp Kleines Handbuch der Munzkunde und des Geldwesens in Deutschland Reclam Stuttgart 1999 ISBN 3 15 018026 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Scheidemunze Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Alfred Blume Eckard Amelingmeier Helmut Blome Michael Berger Uwe Bergstrasser ROMPP Lexikon Chemie 10 Auflage Band 5 1999 S 3994 f Friedrich Freiherr von Schrotter Das preussische Munzwesen 1806 bis 1873 1926 S 105 Bernhard Windscheid Lehrbuch des Pandektenrechts Register 1874 S 183 Christian Friedrich Koch Allgemeines Landrecht fur die preussischen Staaten Band I 1853 S 385 Samuel Oppenheim Die Natur des Geldes 1871 S 259 F A Brockhaus Hrsg Allgemeine deutsche Real Encyclopadie fur die gebildeten Stande Band 13 1854 S 483 f Konigliches Justizministerium Hrsg Zeitschrift fur Gesetzgebung und Rechtspflege des Konigreichs Bayern Band 9 1862 S 614 Manfred Heinemann Sylvia Schutze Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg Briefe amtliche Schreiben und Lebensdokumente aus den Jahren 1832 bis 1847 1954 S 746 f Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Wirtschaftspolitik 2013 S 244 Springer Fachmedien Wiesbaden Hrsg Kompakt Lexikon Wirtschaftspolitik 2013 S 355 Werner Ehrlicher Geldtheorie und Geldpolitik III Geldpolitik in Willi Albers u a Hrsg Handworterbuch der Wirtschaftswissenschaften HdWW Band III 1977 S 374 ff Christian Noback Friedrich Noback Vollstandiges Taschenbuch der Munz Maass und Gewichts Verhaltnisse der Staatspapiere des Wechsels und Bankwesens und der Usanzen aller Lander und Handelsplatze 1851 S 1240 Arnold Luschin von Ebengreuth Allgemeine Munzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der neueren Zeit 1904 S 214 Arnold Luschin von Ebengreuth Allgemeine Munzkunde und Geldgeschichte des Mittelalters und der neueren Zeit 1904 S 6 Heinrich Halke Einleitung in das Studium der Numismatik 1889 S 152 Friedrich von Schrotter Hrsg Worterbuch der Munzkunde 1930 S 288 8 Scheidemunzengesetz Forschungsinstitut fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte an der Universitat zu Koln Bernd Sprenger Wahrungswesen und Geldpolitik in Deutschland von 1834 bis 1875 1981 S 33 vgl auch dortiges Originalzitat von Herbert Rittmann Deutsche Geldgeschichte 1484 1914 1975 S 793 ISBN 978 3 87045 099 1 Julian Eibl Privatheit durch Bargeld 2020 S 42 Georg Friedrich Knapp Staatliche Theorie des Geldes 1905 S 1 ff Peter Schaal Geldtheorie und Geldpolitik 1998 S 20 Gerhard Muller Josef Loffelholz Hrsg Bank Lexikon Handworterbuch fur das Bank und Sparkassenwesen 1963 Sp 1077 f Ute Arentzen Eggert Winter Gabler Wirtschafts Lexikon Band 3 1997 S 2690 Deutsche Bundesbank Geld und Geldpolitik Kapitel 2 Das Bargeld 2014 S 14 Verordnung EG Nr 974 98 des Rates vom 3 Mai 1998 uber die Einfuhrung des Euro abgerufen am 5 Dezember 2021 Teil IV Euro Banknoten und Euro Munzen Artikel 11 Mit Ausnahme der ausgebenden Behorde und der Personen die in den nationalen Rechtsvorschriften des ausgebenden Mitgliedstaats speziell benannt werden ist niemand verpflichtet mehr als funfzig Munzen bei einer einzelnen Zahlung anzunehmen Normdaten Sachbegriff GND 4568518 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scheidemunze amp oldid 232415464