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Der Ort Kloster Zinna ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kleinstadt Juterbog in Deutschland drei Kilometer nordlich von Juterbog Im Ort befindet sich das ehemalige Kloster Zinna Kloster ZinnaStadt JuterbogKoordinaten 52 1 N 13 6 O 52 024444444444 13 104722222222 64 Koordinaten 52 1 28 N 13 6 17 OHohe 64 m u NHNEinwohner 1160 31 Dez 2011 1 Eingemeindung 31 Dezember 1997Postleitzahl 14913Vorwahl 03372Kloster ZinnaAlte und Neue Abtei des Klosters Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhzeit bis 17 Jahrhundert 1 2 18 Jahrhundert 1 3 19 Jahrhundert 1 4 20 Jahrhundert bis zur Neuzeit 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhzeit bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Das Ortsgebiet war bereits in der Bronzezeit besiedelt Spater siedelten hier Slawen der Ortsname geht auf den slawischen Namen Cenna zuruck Im Jahre 1170 grundete der Erzbischof von Magdeburg Wichmann das Kloster um die Gegend urbar zu machen und gleichzeitig zu christianisieren Um 1350 lebten rund 60 Monche und 100 Laienbruder in Zinna Das wirtschaftliche und kulturelle Leben bluhte So druckten die Monche beispielsweise um 1493 den Zinnaer Marienpsalter der als das alteste Buch Brandenburgs gilt Mit der Reformation verliessen die Monche 1553 das Gebiet Das Kloster gelangte in den Besitz des magdeburgischen landesherrlichen Amtes 1648 erhielt dessen letzter Verwalter Christian Wilhelm von Brandenburg den Ort als seinen Besitz auf Lebenszeit zugesprochen Er fuhrte einen kleinen Hof und verstarb 1665 in Zinna 1680 fiel das Amt an die Kurmark Die Nuthe stellte zu dieser Zeit die Grenze zum sachsischen Juterbog dar 18 Jahrhundert Bearbeiten Der Siebenjahrige Krieg ging auch an Zinna nicht spurlos voruber als preussische Truppen auch von hier aus nach Sachsen einmarschierten Konig Friedrich II grundete 1764 eine Weberkolonie und liess 220 Einheitshauser fur Handwerker errichten Sie pflanzten rund 300 Maulbeerbaume um daraus Seide zu gewinnen Es entstand ein Strassengitter mit kreuzenden Strassen und einem zentralen Platz Die vier Blocke umschlossen einen Garten Der Ort florierte und es siedelten sich weitere Handwerker Gastwirte und Weber ein Die Weber organisierten sich 1769 durch die Grundung einer Innung und errichteten ein eigenes Meisterhaus Im Jahre 1771 lebten 24 Weber im Ort Die Fabrik wurde 1776 errichtet das ehemalige Fabrikgebaude in der Berliner Strasse 72 beherbergt ein Museum Die Hauptbauphase des Ortes endete um 1780 Zu dieser Zeit lebten in Zinna 774 Einwohner in 149 Hausern Eine weitere Unterstutzung der Weber fand durch die 1779 gegrundete Bruderschaft der Webergesellen statt 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1872 wurde die Siedlung mit dem Amtsbereich des Klosters vereinigt Zu Beginn des 19 Jahrhunderts schien die wirtschaftliche Zukunft des Ortes gesichert Zinna zahlte nun rund 1045 Einwohner Allerdings siedelten sich im benachbarten Luckenwalde Wolltuchfabriken an die im Zuge der Industrialisierung preisgunstiger produzierten konnten Dies fuhrte in Zinna zu einer hohen Arbeitslosigkeit mehr als zwei Drittel der Weber verloren ihre Arbeit Dennoch pflegten die Weber ihre Traditionen wie beispielsweise das jahrliche Weberfastnachten bei dem die Meister und Gesellen ihre erfolgreich abgeschlossene Abschlussprufung feierten 1847 verbot der Juterboger Landrat dieses ausschweifende Fest woraufhin der Lehrer Eduard Wegener ein Schulfest einfuhrte Diese Veranstaltung hat bis in die Gegenwart als Heimatfest Bestand Als Dank fur die Ortsgrundung errichteten die Bewohner im Jahr 1864 ein Denkmal fur ihren Konig auf dem zentralen Platz Es wurde 1949 zerstort 20 Jahrhundert bis zur Neuzeit Bearbeiten 1919 grundeten zwei judische Fabrikanten eine Pluschweberei die 1937 im Zuge der Arisierung aufgelost und 1948 in einen VEB umgewandelt wurde Nach der Wende musste aber auch dieser Betrieb aufgeben 2 1929 verlor Zinna das Stadtrecht 1956 offnete das Heimatmuseum in der Abtei des Klosters Seit 1992 gehorte Kloster Zinna zum Amt Juterbog 1994 errichtete die Gemeinde das Denkmal fur Friedrich den II neu auf 3 Am 31 Dezember 1997 wurde der Ort ein Ortsteil von Juterbog 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Gutshaus Kaltenhausen nbsp Webermuseum nbsp Denkmal Friedrichs des GrossenSiehe auch Liste der Naturdenkmale in Juterbog Kloster Zinna ehemaliges Zisterzienserkloster 1170 1553 mit erhaltener Kirche Abtshaus und Wirtschaftsgebaude Museum Ehemalige Webersiedlung aus dem 18 Jahrhundert mit Webermuseum in der Berliner Strasse 72 Der Gutshof Kaltenhausen nordlich des Ortes ursprunglich auf dem Vorwerk des Klosters 1480 erstmals erwahnt 5 Im Jahre 1800 lebten 125 Personen im Gutsbezirk Im Jahre 1832 erwarb die Familie Bohnstedt das Gut Die Familie Bohnstedt liess das Gutshaus in den Jahren 1902 bis 1904 im neubarocken Stil nach einem Entwurf der Berliner Architekten Cremer amp Wolffenstein erbauen Das Gutshaus diente zeitweise als Grundschule Am Westende des ehemaligen Klosterbezirks befindet sich als Naturdenkmal eine Linde die im 12 Jahrhundert gepflanzt worden sein soll um dort die letzten heidnischen Slawen zu taufen Der Baum ist ein Schauplatz in dem Werk Der deutsche Michael von Albert Emil Brachvogel auf Darin will ein kleiner Junge Michael von Felgentreu seine wahre Identitat herausfinden Er wird von seinem Vater jedoch daran gehindert und im Kloster gefangen gehalten Michael flieht durch ein Gefangnisfenster rettet sich auf die Krone des Baumes und kann entkommen In alteren Schriften findet sich daher auch die Bezeichnung Linde vom deutschen Michael Der Baum wurde in der Silvesternacht 1996 durch ein Feuer schwer beschadigt 6 Am Marktplatz befindet sich ein Denkmal fur Friedrich den Grossen der die Weberkolonie gegrundet hatte Laut Inschrift auf der Ruckseite wurde es 1949 zerstort aber am 8 April 1994 durch Spenden von Burgern und Gasten des Ortes erneuert und die Figur von M Starke und F Woike gestiftet Die Vorderseite tragt die Inschrift Friedrich dem Grossen dem Begrunder der Stadt im Jahre 1764 das dankbare Kloster Zinna 1864 Ein Wallrundweg fuhrt auf einer Lange von vier Kilometern um das Gelande herum Drei Kilometer nordlich des Ortsteils liegt das ehemalige Militarareal Forst Zinna Nach Abzug der sowjetischen Armee wurde es Bestandteil des Naturparks Nuthe Nieplitz Literatur BearbeitenMarie Luise Buchinger Marcus Cante Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Landkreis Teltow Flaming 17 1 Stadt Juterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergorsdorf Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2000 ISBN 978 3 88462 154 7 Gerhard Vinken et al Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Zinna Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Vollstandiges Ortslexikon 33 uberarb und erw Ausg Walter de Gruyter Berlin und Boston 2012 ISBN 978 3 11 027420 2 Online bei Google Books S 739 Informationstafel Die Weber an der Eiche am Denkmal Inaugenscheinnahme im Marz 2015 Informationstafel Kurze Ortsgeschichte am Kloster Inaugenscheinnahme im Marz 2015 StBA Anderungen bei den Gemeinden siehe 1997 Carsten Preuss Hiltrud Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 106 109 Informationstafel Sagenumwobene Heidenlinde an der Linde Inaugenscheinnahme im Marz 2015 Ortsteile der Stadt Juterbog Frohden Gruna Juterbog Kloster Zinna Markendorf Neuheim Neuhof Werder Normdaten Geografikum GND 16029549 X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Zinna Juterbog amp oldid 237728576