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Der Ort Werder ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kleinstadt Juterbog im Landkreis Teltow Flaming in Deutschland WerderStadt JuterbogKoordinaten 52 1 N 13 8 O 52 01 13 127222222222 74 Koordinaten 52 0 36 N 13 7 38 OHohe 74 m u NHNEinwohner 110 31 Dez 2011 1 Eingemeindung 31 Dezember 1997Postleitzahl 14913DorfaueDorfaue Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 12 bis 15 Jahrhundert 2 2 16 Jahrhundert 2 3 17 Jahrhundert 2 4 18 Jahrhundert 2 5 19 Jahrhundert 2 6 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenWerder liegt etwa vier Kilometer nordostlich von Juterbog Im Norden liegt der Wohnplatz Neue Hauser sowie der Ortsteil Neuhof im Sudosten der Ortsteil Markendorf Juterbog im Suden der Wohnplatz Quellenhof sowie im Sudwesten der Wohnplatz Burgermuhle Die Wohnbebauung gruppiert sich um den historischen Dorfanger Die ostlich und sudostlich gelegenen Flachen sind bewaldet wahrend die ubrigen Flachen vorzugsweise landwirtschaftlich genutzt werden und im sudlichen Bereich durch den Markendorfer Graben in die westlich vorbeifliessende Nuthe entwassert werden Geschichte Bearbeiten12 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp DorfkircheDas Strassendorf wurde nach 1170 als villani Werder erstmals urkundlich erwahnt und gehorte vermutlich bis 1192 1205 zum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg In den Jahren nach 1170 1192 gab es den Hinweis auf ein Kirchenpatronat im Ort de patronatu ecclesie in Werdere 1192 1205 kommt das Kirchdorf mit einer Grosse von 44 Hufen in den Besitz des Klosters Zinna Im 13 Jahrhundert entsteht in villa Werdere 1221 bzw de villa Werdere 1225 eine Dorfkirche die 1205 sowie 1238 1241 bereits als Mutterkirche gefuhrt wurde Im Dorf erschien in den Jahren 1238 1241 ein Jo hannes plebanus in Werder das erneut als Kirchdorf erwahnt wurde Im 14 Jahrhundert erschien im Jahr 1361 ein Claus von der Werder sowie 1391 1393 erstmals ein Schulze von Werder in Juterbog Kurz darauf uberfielen im Jahr 1413 brandenburgische Adelige das Dorf Sie beraubten 30 Einwohner darunter auch den Richter und den Pfarrer und stahlen 27 Pferde 284 Rinder und Kuhe sowie 34 Schweine Der Schaden belief sich auf 230 Schock bohmische Groschen gr Eine weitere Erwahnung gab es im Jahr 1480 in dem erstmals die Bezeichnung Werder erschien Demzufolge besass der Schulze vier Lehnhufen sowie den Bierverkauf zum Lehen Es gab sieben Vierhufner vier Zweihufner und 15 Kossaten Drei Kossatenhofe lagen wust der Pfarrhof war zwei Hufen gross 16 Jahrhundert Bearbeiten Die Einwohner zahlten im Jahr 1534 Abgaben in Hohe von 53 Rheinische Gulden fl 4 gr 10 Pfennig d zum 50 Pfennig Nach der Reformation ubernahm 1553 bis 1872 das Amt Zinna das Dorf mit allem Recht und Patronat In ihm gab es 1562 insgesamt 23 Hauswirte darunter der Schulze der nach wie vor vier Lehnhufen und den Bierverkauf zum Lehen hatte 1568 Mittlerweile waren es ausserdem acht Vierhufner drei Zweihufner und 18 Kossaten Der Pfarrer besass zwei Hufen einen Garten Grabeland der auf dem Beckmaten gelegen war und erhielt die 30 Mandel vom Kornzehnten 1 3 des Fleischzehnten und zwolf Rauchhuhner Die Kirche besass eine Wiese der Kuster bekam 21 Scheffel Roggen 105 Brote und acht Eier von jedem Hufner sowie vier Eier von jedem Kossaten Das Kloster Zinna zahlte ihm 2 Scheffel Roggen fur eine Mitarbeit und seinen Gesang im Kloster Die Abgaben der Einwohner beliefen sich 1586 auf 20 Taler zum 70 Pfennig 17 Jahrhundert Bearbeiten Um 1600 lebten im Dorf 28 Hauswirte 1609 waren dies der Schulze elf Hufner und 16 Kossaten Werder wurde im Dreissigjahrigen Krieg weitgehend zerstort Im Jahr 1642 lebten noch sechs Hufner und zwei Kossaten Zuvor waren es 29 besessene Mann darunter der Lehnmann neun ganze und drei halbe Hufner und 16 Kossaten Der Pfarrer besass nach wie vor zwei Hufen und die 30 Mandel Der Kuster erhielt 21 Scheffel Roggen 104 Brote und 10 Mandeln Eier einschliesslich Neuhof Ab dem Jahr 1680 gehorte der Ort zum Landkreis Luckenwalde Eine Statistik aus dem Jahr 1684 fuhrte 28 Guter den Lehnschulzen acht Ganzhufner einen Halbspanner sowie 16 Kossaten auf Eine andere Statistik aus 1686 listete zwolf Hufner und vier Kossaten auf Der Lehnschulze besass zwei Dorf und zwei Sandhufen auf denen er 21 Scheffel Aussaat ausbrachte und ein Fuder Heu erntete Die acht Hufner besass jeder zwei Dorf und zwei Sandhufen zu 20 1 2 Scheffel Aussaat und ein Fuder Heu Drei Hufner hatten je eine Dorf und eine Sandhufe mit 7 3 4 Scheffel Aussaat und ein Fuder Heu Die vier Kossaten brachten jeder ein Scheffel Aussaat in ihrem Garten aus und ernteten 1 2 Fuder Heu Zwolf Kossatenguter lagen jedoch noch als Folge des Krieges wust 18 Jahrhundert Bearbeiten In Werder lebten im Jahr 1727 der Lehnschulze acht Hufner drei Halbhufner und 16 Kossaten sowie ein Schmied Im Folgejahr brachten zwolf Bauern auf 42 Hufen je 11 Wispel 19 Scheffel und 12 Metzen Aussaat aus bei den acht Kossaten waren es 16 Scheffel Eine andere Statistik von 1738 fuhrte neun Vierhufner darunter den Schulzen drei Zweihufner sowie acht Kossaten auf von denen sieben jeder einen wusten Kossatenhof bewirtschafteten ausserdem gab es einen Schmied An dieser Besetzung der Hofe anderte sich nur wenig Im Jahr 1747 waren es zwolf erbliche Bauern und acht erbliche Kossaten 1749 bewirtschafteten neun Vollspanner und drei Halbspanner sowie acht Kossaten insgesamt 42 Hufen Eine Statistik von 1749 1755 fuhrt neun Vierhufner darunter den Lehnschulzen drei Halbhufner acht Kossaten den Schmied sowie zwei Budner darunter ein Soldat und erstmals auch ein Paar und zwei einzelne Einlieger auf Nahere Angaben zur Struktur existieren aus dem Jahr 1772 Im Dorf lebten neun Hufner zwei Halbhufner acht Kossaten vier Budner zwei Hirten ein Prediger und ein Schulmeister Es gab 23 Manner und 22 Frauen sechs alte Manner und funf alte Frauen 17 Sohne uber 10 Jahren 19 Sohne unter 10 Jahren 8 Tochter uber 10 Jahren 19 Tochter unter 10 Jahren sowie elf Knechte und 16 Magde Die Einlieger waren von je funf Manner und Frauen und je drei Sohnen und Tochtern besetzt Eine andere Statistik von 1791 fuhrt acht Bauern drei Halbspanner drei Kossaten drei Budner sieben Hausleute oder Einlieger und einen Prediger auf die in Summe 27 Feuerstellen Haushalte betrieben 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutzter BauernhofZur Jahrhundertwende lebten im Dorf im Jahr 1801 der Lehnschulze acht Ganz und drei Halbbauern acht Ganzkossaten drei Budner und zwei Einlieger Es gab einen Krug die Einwohner bewirtschafteten 48 Bauernhufen und betrieben 32 Feuerstellen Ausserdem schlugen sie 500 Morgen Mg Holz Auf den Feldern brachten sie im Jahr 1812 auf insgesamt 201 Mg 80 Quadratruten QR 9 Wispel 10 Scheffel 10 Metzen Aussaat aus Eine weitere Statistik aus dem Jahr 1813 berichtet von einem Lehn und Gerichtsschulzen neun Bauern drei Halbbauern sieben Kossaten einem Kossaten und Schmied sowie funf Budnern Es gab ein gemeinsam genutztes Hirten und Schulhaus sowie 29 Hauseigentumer Kurz darauf kam Werder zum Landkreis Juterbog Luckenwalde 1816 Neben dem Krug gab es im Jahr 1818 einen Grutzmuller und zwei Leineweber mit je zwei Stuhlen Eine andere Statistik aus 1837 fuhrte einen Zimmermann einen Grobschmiedemeister vier Webstuhle auf Baumwolle einen Webstuhl auf Leinwand als Nebenbeschaftigung einen Schankwirt sowie 18 mannliche und 14 weibliche Dienstboten auf Werder war mittlerweile auf 28 Wohnhauser angewachsen Im Jahr 1858 war das Dorf 4448 Mg gross 55 Mg Gehofte 1327 Mg Acker 205 Mg Wiese 139 Mg Weide und 3122 Mg Wald Auf der Flache standen sechs offentliche 30 Wohn und 70 Wirtschaftsgebaude 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1900 standen im Dorf 36 Hauser auf einer Flache von 1344 9 Hektar ha Es gab mittlerweile zwei Rentner einen Kossat und Schankwirt einen Lehrer und zwei Stammgutsbesitzer die 24 50 bzw 24 ha Flache besassen Werder war im Jahr 1925 Gemeindebezirk mit Heidehof dessen Benennung 1914 in dieser Form abgelehnt wurde Kurz darauf wurde das Dorf im Jahr 1931 Landgemeinde mit einer Flache von 1345 4 ha 38 Wohnhausern mit 41 Haushaltungen und dem Wohnplatz Werder Kloster Zinna Eine Statistik aus dem Jahr 1939 fuhrte fur Werder drei land und forstwirtschaftliche Betriebe auf die uber 100 ha gross waren Weitere 14 waren zwischen 20 und 100 ha vier zwischen 10 und 20 ha acht zwischen 5 und 10 ha sowie 5 zwischen 0 5 und 5 ha gross Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 257 ha Wald enteignet und aufgeteilt 20 ha gingen an funf landlose Bauern und Landarbeiter 44 ha an elf landarme Bauern sowie 27 ha Waldzulage an neun Altbauern Weitere 146 ha fielen an das Land Brandenburg 20 ha Wald an die Gemeinde Diese bestand im Jahr 1950 mit dem Wohnplatz Bahnhof Im Jahr 1955 grundete sich eine LPG Typ III mit 10 Mitgliedern und 87 ha Flache die bis 1960 auf 57 Mitglieder und 343 ha Flache anwuchs In dieser Zeit erschien der Wohnplatz Bahnhof Werder 1957 Die LPG wurde 1976 an die LPG Typ III Gruna angeschlossen und bestand im Jahr 1983 als LPG Gruna Abteilung Werder Ab dem Jahr 1992 war Werder Teil des Amtes Juterbog Am 31 Dezember 1997 wurde der Ort eingemeindet 2 Im Marz 2000 lebten 90 Einwohner im Ort Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Werder von 1772 bis 1981Jahr 1772 1791 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 159 139 169 187 209 209 208 227 194 207 198 und 5 Bahnhof und 5 Heidehof 178 305 185 162 123Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutztes Gehoft in WerderWerder besitzt einen gut erhaltenen Dorfkern aus dem 19 und 20 Jahrhundert Unter Denkmalschutz stehen die Kirche der Bahnhof und zwei Gehofte aus dem 18 Jahrhundert Die evangelische Kirche entstand im spaten 12 Jahrhundert Im Mittelalter gab es weitere Bauphasen Im Inneren befindet sich eine Kanzel aus der Zeit Anfang des 18 Jahrhunderts Weiter gibt es in der Kirche eine gotische Truhe aus dem 13 Jahrhundert Im Nordwesten des Ortes steht der Bahnhof des Ortes 3 an der Koniglich Preussischen Militar Eisenbahn Er stand zwanzig Jahre leer und wird nach mehreren Jahren intensiver Sanierung seit Sommer 2015 als Ferienwohnung vermietet Der Standort des Bahnhofes ist so gewahlt dass er auch von den Orten Kloster Zinna Gut Kaltenhausen und Neuhof zu erreichen ist Heute wird der Ort vom Wegesystem des Flaeming Skate fur Radfahrer und Skater beruhrt Literatur BearbeitenMarie Luise Buchinger Marcus Cante Landkreis Teltow Flaming Teil 1 Stadt Juterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergorsdorf Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Bd 17 1 Werner sche Verlagsgesellschaft Worms 2000 ISBN 3 88462 154 8 Gerhard Vinken et al Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 Peter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 532 535 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Werder Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Vollstandiges Ortslexikon 33 uberarb und erw Ausg Walter de Gruyter Berlin und Boston 2012 ISBN 978 3 11 027420 2 Online bei Google Books S 1495 StBA Anderungen bei den Gemeinden siehe 1997 Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105929 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgOrtsteile der Stadt Juterbog Frohden Gruna Juterbog Kloster Zinna Markendorf Neuheim Neuhof Werder Normdaten Geografikum GND 116839 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werder Juterbog amp oldid 239487429