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Der Ort Neuheim ist ein Ortsteil der brandenburgischen Kleinstadt Juterbog im Landkreis Teltow Flaming in Deutschland Bis zum Jahre 1951 hiess der Ort Dorf Zinna NeuheimStadt JuterbogKoordinaten 52 1 N 13 3 O 52 021944444444 13 058333333333 73 Koordinaten 52 1 19 N 13 3 30 OHohe 73 m u NHNEingemeindung 31 Dezember 1997Eingemeindet nach JuterbogPostleitzahl 14913Vorwahl 03372OrtsansichtOrtsansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 12 bis 14 Jahrhundert 2 2 15 Jahrhundert 2 3 16 Jahrhundert 2 4 17 Jahrhundert 2 5 18 Jahrhundert 2 6 19 Jahrhundert 2 7 20 und 21 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort liegt etwa vier Kilometer nordwestlich von Juterbog und etwa vier Kilometer westlich von Kloster Zinna Die Dorfstrasse ist Richtung Nordost Sudwest ausgerichtet An beiden Seiten der Strasse befinden sich Rasenstreifen In der Mitte steht die Dorfkirche daneben befindet sich das Pfarrgehoft Geschichte und Etymologie Bearbeiten12 bis 14 Jahrhundert Bearbeiten Das Dorf Zinna wurde das erste Mal im Jahre 1170 als cum villa Czinnow erwahnt Eng mit dem Dorf Zinna verbunden sind die zwei Wustungen Slautitz Slawtitz im Sudwesten gelegen 1384 das erste Mal erwahnt seit 1480 wust und das nordwestlich gelegene Studenitz das erste Mal 1225 erwahnt welches wust 1410 an das Kloster Zinna fiel Eine weitere indirekte Erwahnung existiert durch einen Jacobus de Zena der 1218 in Juterbog erschien ebenso ein Stephanus de Zene im Jahr 1227 Es gehorte in dieser Zeit von 1170 1171 bis zur Reformation dem Kloster mit allem Recht und Kirchenpatronat Allerdings besass bis vor 1383 die Familie von Rehfeld Einkunfte aus Hebungen die ihnen im Jahr 1383 jeweils 17 Scheffel Hafer und 15 Scheffel Roggen einbrachten Dieser Anteil lag von 1383 bis 1439 bei der Familie Duben und wurde 1439 dem Burger Heinrichsdorf aus Juterbog zur Anwartschaft eingeraumt Er fiel danach an den Landesherren bzw das Amt Der Burger Zeugen aus Juterbog erhielt vor 1383 Hebungen in Hohe von je 17 Scheffel Roggen und Hafer bevor auch dieser Anteil 1383 an den Landesherren bzw das Amt fiel Einen vierten Anteil besass vor 1383 der Burger Zeugen aus Juterbog der Hebungen von einem Zweidorfhunfer und einem Eindorfhufner dem Kruger erhielt Beide gaben drei Wispel Getreide Pacht und den Zehnten 1480 bevor dieser Anteil mit dem ersten Anteil vereint wurde In dieser Zeit gab es im Dorf im Jahr 1388 einen Schultheiss 15 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1410 erschien die Schreibweise ville Zcynnow Kurz darauf wurde das Dorf zwei Mal von brandenburgischen Adeligen uberfallen und beraubt Im Jahr 1413 waren 13 Einwohner betroffen darunter der Richter der Kruger und der Pfarrer Die Diebe stahlen 17 Pferde 80 Schweine und 16 Kalber Der Schaden wurde auf 141 1 2 Schock bohmische Groschen gr beziffert Nur vier Jahre spater wurden 23 Einwohner uberfallen darunter erneut der Richter der Kruger und der Hirte Dieses Mal wurden 33 Pferde 107 Rinder und Kuhe sowie 663 Schafe gestohlen der Schaden belief sich auf 117 1 2 Schock bohmische Groschen Im Jahr 1840 gab es in Czinna den Schulzen der zwei Lehnhufe auf Grund seiner Stellung bewirtschaftete Eine weitere Hufe stand ihm zur freien Verfugung ebenso bewirtschaftete er je zwei wuste Hufen in Slautitz und Studenitz Es gab ausserdem zwolf Dreidorfhufner die ebenfalls wuste Hufen in den beiden Nachbardorfern bewirtschafteten Der Eindorfhufner war gleichzeitig auch der Kruger Im Dorf lebten ausserdem neun Kossaten Die Bewohner bewirtschafteten in Summe 30 Hufen hinzu kamen drei Pfarrhufen sowie 44 wuste Hufen in Slautitz und 40 Hufen in Studenitz von denen 20 gemeinsam mit den Einwohnern aus Mehlsdorf bewirtschaftet wurden Die Bewohner konnten ausserdem in einem eigenen Waldstuck dem Lattebrug Holz schlagen 16 Jahrhundert Bearbeiten Die Einwohner zahlten im Jahr 1534 Abgaben in Hohe von 40 Rheinischen Gulden fl 5 Groschen gr 1 Pfennig d zum 50 Pfennig an das Kloster Nach der Reformation ubernahm im Jahr 1553 das Amt Zinna das Dorf Eine Erhebung im Jahr 1562 ergab 21 Hauswirte Der Pfarrer besass zwei Hufen und erhielt die 30 Mandel als Zehnt sowie 1 3 des Fleischzehnten Er besass ausserdem drei Graben Gartenland sowie eine Wiese auf der jahrlich 2 Fuder Heu und 1 Wispel Getreide geerntet werden konnte Die Einwohner gaben im jahrlich 36 Huhner Die Kirche war mit 1 1 2 Morgen Mg nur schwach ausgestattet Auf der Flache wurde alle zwolf Jahre 1 1 2 Scheffel Roggen ausgesat Der Kuster erhielt aus Zinna und Gruna 3 Wispel Korn und aus beiden Dorfern 70 Brote Hinzu kamen von jedem Hufner vier Eier sowie zwei Eier von jedem Kossaten Er besass ein Hofchen im Dorf Zinna Ausweislich einer anderen Statistik besass im Jahr 1568 der Schulze nach wie vor zwei Lehnhufen sowie eine weitere Hufe hinzu kamen drei wuste Hufen in Slautitz und zwei wuste Hufen in Studenitz Neben ihm gab es im Dorf zwolf Zweidorfhufner einen Eindorfhufner und neun Kossaten In Summe waren dies 21 Hauswirte und der Pfarrer 1584 die 22 Taler zum 70 Pfenning an Abgaben zahlten 1586 17 Jahrhundert Bearbeiten Um 1600 lebten im Dorf 22 Hauswirte Dies waren 1609 der Schulze 14 Hufner und acht Kossaten Das Dorf wurde vom Dreissigjahrigen Krieg ebenfalls schwer betroffen und war 1642 zur Halfte wust gefallen und zum Teil abgebrannt In Neuheim lebten noch funf Hufner und zwei Kossaten die jedoch grossen Hunger litten Zuvor waren es 22 besessene Mann darunter ein Lehnmann 13 ganze und ein Halbhufner und acht Kossaten Eine von ihnen hatte ein Stuck Lang das auf dem Pechulschen Berg lag ein anderer ein Stuck auf dem krummen Teich Die Gemarkung war 96 Hufen gross darunter sieben Lehn und zwei Pfarrhufen sowie 44 Hufen in Slautitz und weitere 22 Hufen in Studenitz Ab dem Jahr 1680 gehorte der Ort zum Landkreis Luckenwalde Vier Jahre spater gab es im Dorf 22 Guter der Lehnschule zwolf Hufner von denen zehn gangbar waren ein Halbhufner sowie acht Kossaten von denen bereits wieder sieben gangbar waren 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1727 lebten im Dorf der Lehnschulze zwolf Hufner ein Halbhufner acht Kossaten und ein neu hinzugekommener Schmied Ein Jahr spater brachten 14 Bauern auf 94 Hufen je 33 Wispel 17 Scheffel Aussaat aus Die Kossaten brachten es auf 1 Wispel 12 Scheffel 12 Metzen Aussaat In einer anderen Statistik erschienen 1738 insgesamt vier Achthufner darunter der Lehnschulze vier Siebenhufner funf Sechshufner ein Vierhufner und acht Kossaten darunter ein Kruger sowie der Schmied und erstmals auch ein Amtskruger sowie ein Heidereiter Forster Das Dorf entwickelte sich bis 1745 zu 13 Hufner einem Halbhufner acht Kossaten zwei Budnern und einem Pfarrer 1747 waren es 14 erbliche Bauern und acht erbliche Kossaten In einer anderen Statistik aus den Jahren 1749 1755 erschienen ebenfalls 13 Hufner vier Achthufner vier Siebenhufner funf Sechshufner und ein Vierhufner sowie die acht Kossaten und mittlerweile zwolf Budner ein Paar und funf einzelne Einlieger Es gab weiterhin einen Amtskruger und einen Heidereiter Die Gemarkung war durch eine Zuweisung durch das Amt Zinna um 8 Mg 164 Quadratruten QR Wiese und 92 Mg Wiese angewachsen Eine Statistik von 1772 fuhrt 14 Hufner darunter den Schulzen acht Kossaten 14 Budner einen Ochsenhirten einen Kuhhirten einen Prediger einen Schulmeister und einen Ziegelmeister auf Es gab 38 Manner 37 Frauen sowie funf alte Manner und elf alte Frauen 16 Sohne waren uber 10 Jahre als 19 darunter 19 Tochter waren uber 10 Jahre alt 15 darunter Ausserdem lebten 17 Knechte 14 Magde und drei Manner vier Frauen zwei Sohne und zwei Tochter als Einlieger im Dorf Die Bewohner betrieben 46 Feuerstellen 1791 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Dorf lebten 1801 der Lehnschulze zwolf Ganzbauern ein Hallbauer acht Ganzkossaten 14 Budner und funf Einlieger Es gab eine Schmiede einen Krug und eine Ziegelei die dem Besitzer von Kaltenhausen gehorte Die Bewohner schlugen 400 mg Holz auf 100 Bauernhufen Es gab nach wie vor 46 Feuerstellen Im Jahr 1812 wurden auf 490 Mg 40 QR insgesamt 22 Wispel 23 Scheffel 8 Metzen ausgesat Ab 1816 gehorte das Dorf zum Landkreis Juterbog Luckenwalde Zwei Jahre spater gab es dort einen Koch einen Grutzmuller einen Olschlager und einen Schmied mit einem Gehilfen sowie einen Ziegelstreicher Im Laufe der Zeit kamen weitere Gewerke hinzu 1837 waren es zwei Zimmerleute ein Grobschmiedemeiste es gab eine Ziegelei zwei Webstuhle einen Schankwirt sowie 20 mannliche und acht weibliche Dienstboten Im Jahr 1840 wurde von drei Webern einem Schneider einem Schlachter und einem Ziegler mit zwei Gehilfen berichtet Im Dorf standen im Jahr 1858 insgesamt acht offentliche 53 Wohn und 110 Wirtschaftsgebaude darunter eine Ziegelei auf 9024 Mg Flache Diese teilte sich in 77 Mg Gehofte 14 Mg Gartenlang 4322 Mg Acker 61 Mg Wiese 1120 Mg Weide und 3430 Mg Wald auf Ausserdem stand in einem Abbau ein Waldwarterhaus Ab dem Jahr 1860 mussten grosse Teil des Ortes fur Militaranlagen abgetreten werden Es bestand 1871 mit dem Wohnplatz Schiessplatz 1885 mit den Wohnplatzen Schiessplatz und Ziegelei Im Jahr 1896 mussten insgesamt 1744 2 Hektar ha an den mittlerweile selbststandigen Gutsbezirk Juterbog Schiessplatz abgetreten werden Weitere 1 6 ha gingen zwei Jahre spater an den Gemeindebezirk Kolzenburg 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Zur Jahrhundertwende standen im Dorf im Jahr 1900 noch 80 Hauser Es gab einen Altsitzer zwei Bahnsteigschaffner einen Bahnwarter zwei pensionierte Bahnwarter sechs Budner einen Budner und Bahnmeister einen Budner und pensionierten Bahnwarter einen Budner und Schmied einen Budner und Zimmermann einen Forstaufseher zwei Gastwirte zwolf Hufner funf Kossaten einen Lehrer einen Maurer einen Schachtmeister und einen Schlachtermeister Das nur noch 442 4 ha grosse Dorf wurde 1931 Landgemeinde mit den Wohnplatzen Fleischerei am Alten Lager und Gasthof am Neuen Lager in Summe standen dort 95 Wohnhauser mit 129 Haushaltungen Im Jahre 1937 wurde das Dorf Zinna aufgelost und dem Schiessplatz Juterbog eingegliedert Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Neuaufbau des Ortes er wurde von Fluchtlingen aus dem Gebiet Gablonz besiedelt Die Fluchtlinge begannen 1946 mit der Produktion von Schmuck daraus wurde 1950 der VEB Gablona Schmuckwaren heute die Gablona Schmuck GmbH 1 Die Siedler bewirtschafteten ausserdem 878 ha Flache die sich auf 138 ha Acker 21 ha Garten 17 ha Wiese und Weide 114 5 ha Wald 14 ha Hofraume 0 5 ha Gewasser und 573 ha Wege und Odland verteilten Von dieser Flache wurden 226 ha an 19 Umsiedler 21 ha an 84 nichtlandwirtschaftliche Arbeiter und Angestellte 82 ha an die Gemeinde sowie 549 ha an den Bodenfonds aufgeteilt Am 1 November 1951 wurde der Ort in Neuheim umbenannt Die Bewohner grundeten im Folgejahr eine LPG Typ I mit 17 Mitgliedern und 63 ha Flache die 1957 an die LPG Typ III in Gruna angeschlossen wurde Im Jahr 1960 gab es im Dorf den VEB Gablona Schmuckwaren sowie den Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Luckenwalde Sicherheitsinspektor Neuheim Seit 1992 gehort Neuheim zum Amt Juterbog Am 31 Dezember 1997 trat sie der Stadt Juterbog bei 2 Im Marz 2000 lebten 322 Einwohner im Ort Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Neuheim von 1772 bis 1981Jahr 1772 1791 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971 1981Einwohner 196 266 257 265 295 360 398 und 19 Schiessplatz 382 und 20 S und 6 Ziegelei 435 380 und 8 Fleischerei und 5 Gasthof und 5 Wohnhaus 405 491 430 421 359Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Dorfkirche Neuheim Juterbog nbsp Die Kirche mit der halbrunden ApsisDie ursprungliche Kirche wurde um 1200 erbaut der Turm ist eine neuzeitliche Fachwerkkonstruktion Im Jahre 1637 brannte die Kirche bis auf die Grundmauern ab Ab 1659 wurde die Kirche wieder aufgebaut als letztes wurde 1672 1673 der Altaraufsatz errichtet Bereits 1702 1703 wurde die Kirche renoviert es wurden unter anderem zwei Fenster aufgebrochen Von 1722 bis 1724 kamen zwei weitere Fenster hinzu Nach der Aufgabe des Ortes 1937 verfiel die Kirche Etwa 1963 wurde die Kirche wieder hergestellt Eine Sanierung erfolgt von 1997 bis 1999 Die Kirche ist ein romanischer Saalbau mit Chor und einer niedrigen halbrunden Apsis Wesentliche Teile der Ausstattung gingen 1937 verloren Die Orgel stammte aus den Jahren 1833 1834 das Werk ist verloren Die Emporen sind aus der Zeit des Wiederaufbaues 1678 1689 und der ersten Renovierung 1722 bis 1724 Fur die Orgel wurde die Empore nochmals 1833 erweitert In der Kirche befinden sich mehrere Inschrift Grabplatten so ein Grabstein fur Pastor Wolfgang Schmidt er sorgte fur den Wiederaufbau Die Kirche steht unter Denkmalschutz 3 Das Dorf liegt an der Flaeming Skate Literatur BearbeitenMarie Luise Buchinger Marcus Cante Landkreis Teltow Flaming Teil 1 Stadt Juterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergorsdorf Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Bd 17 1 Werner sche Verlagsgesellschaft Worms 2000 ISBN 3 88462 154 8 S 341 344 Georg Dehio Begrunder Gerhard Vinken et al Bearb Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 Peter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil X Juterbog Luckenwalde Erstauflage erschienen im Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 87 7 S 373 378 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neuheim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento vom 6 September 2011 im Internet Archive StBA Anderungen bei den Gemeinden siehe 1997 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Teltow Flaming PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches LandesmuseumOrtsteile der Stadt Juterbog Frohden Gruna Juterbog Kloster Zinna Markendorf Neuheim Neuhof Werder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neuheim Juterbog amp oldid 237882881