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Die Schlacht bei Magenta am 4 Juni 1859 war eine Schlacht im Sardinischen Krieg zwischen dem Kaisertum Osterreich und dem Konigreich von Sardinien Piemont und dessen Verbundeten Frankreich unter Napoleon III Schlacht bei MagentaTeil von Sardinischer KriegDarstellung der Schlacht von Adolphe YvonDatum 4 Juni 1859Ort Magenta LombardeiAusgang Franzosisch sardinischer SiegKonfliktparteienZweites Kaiserreich FrankreichSardinien Konigreich Sardinien Osterreich Kaisertum OsterreichBefehlshaberZweites Kaiserreich Napoleon III Zweites Kaiserreich Patrice de Mac MahonSardinien Konigreich Viktor Emanuel II Osterreich Kaisertum Ferencz Graf GyulayTruppenstarke49 945 Infanteristen1 207 Kavalleristen87 Geschutze 58 183 Infanteristen3 435 Kavalleristen152 GeschutzeVerluste4 585 davon 707 Getotete und 655 Vermisste 10 226 davon 1 368 Getotete und 4 500 VermissteSchlachten des Sardinischen Krieges 1859 Montebello Varese San Fermo Palestro Turbigo Boffalora Magenta Melegnano Treponti Medole Solferino San Martino Schauplatze des Sardinischen Krieges Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Einleitungsgefechte bei Boffalora und Turbigo am 3 Juni 3 Die Schlacht am 4 Juni 4 Folgen 5 Trivia 6 LiteraturVorgeschichte BearbeitenAm 29 April 1859 erfolgte der Einmarsch der Osterreicher unter dem Oberbefehl des Feldzeugmeister Graf Ferencz Jozsef Gyulay in das Piemont sie setzten sich auf der Linie von Biella bis Pavia fest Nach dem Gefecht bei Montebello am 20 Mai fuhrten die Franzosen hinter den Piemontesen hinweg einen Flankenmarsch nach Norden aus Feldzeugmeister Gyulay war hauptsachlich um seinen linken Flugel besorgt und darum dass derselbe nicht durch einen Ubergang der Verbundeten uber den Po unterhalb seiner Stellung umgangen wurde Am 29 Mai ging die franzosisch sardische Armee zum Gegenangriff uber Nach der Schlacht von Palestro und Vinzaglio war der Weg fur die Verbundeten nach Mailand frei Der franzosischen Armee wurde es in Folge moglich sich am 3 Juni mit den Piemontesen bei Novara zu konzentrieren Als Gyulay davon erfuhr zog er sich auf das linke Ufer des Tessin zuruck und nahm zwischen Magenta und Abbiategrasso Stellung Einleitungsgefechte bei Boffalora und Turbigo am 3 Juni BearbeitenAm Morgen des 3 Juni gingen die Franzosen uber den Tessin das Gardekorps griff bei Boffalora Teile des Korps Clam Gallas an das franzosische 2 Corps eroffnete nordlicher die Schlacht von Turbigo In Ungewissheit uber die Absichten des Gegners wollte Kaiser Napoleon III am 4 das ostliche Tessin Ufer erweitern ohne die zur Tauschung des Gegners eingerichtete starke Truppenkonzentration bei Novara aufzugeben Dort hatte als rechter Flugel der Schlachtfront das 1 Corps Marschall Baraguay an der Agogna gelehnt sowie die Reiterdivision Desvaux zu decken Das von Novara herankommende 4 Corps General Niel hatte bei Trecate das Zentrum zu bilden und die Kavalleriedivision des Generals Partouneaux hatte nach Olengo die Verbindung mit dem 1 Corps aufrechtzuerhalten Als Reserve wurde die sardische Armee und die beiden restlichen Kavallerie Divisionen bei Galliate konzentriert Der 4 Juni war fur die noch nicht im Kampf stehenden osterreichischen Truppen zum Ruhetag bestimmt doch der bei der Armee eintreffende Generalstabschef Heinrich von Hess drangte Gyulay den Gegner am nachsten Tag bei Magenta anzugreifen um den drohenden Verlust von Mailand abzuwenden Die Schlacht am 4 Juni Bearbeiten nbsp Franz Graf Gyulai Lithographie von Josef Kriehuber 1850 nbsp Plan der Schlacht nbsp Patrice de Mac MahonAls die franzosischen Gardetruppen am 4 Juni bei Sant Martino uber den Tessin weiter auf lombardisches Gebiet vorruckten kam es zur Schlacht bei Magenta Napoleon III befahl die Osterreicher mit sechs Brigaden der Garde anzugreifen ohne die feindliche Stellung nehmen zu konnen Die Truppen gerieten schnell selbst in Bedrangnis Inzwischen war neben dem franzosischen 2 Corps von Norden auch das 3 Corps unter Canrobert von Westen her zu Hilfe gekommen die Franzosen konnten sich dadurch am Schlachtfeld behaupten Das bei Buffalora stehende Gardekorps unter Regnaud de Saint Jean d Angely sollte jetzt in zweiter Linie bleiben und den Truppen des 2 Corps unter Mac Mahon den Vortritt lassen Die zum Angriff auf Magenta bestimmte Division des Generals de La Motte Rouge ruckte uber Casate und Boffalora in die vordere Schlachtlinie ein dahinter folgte die Division unter Espinasse nach General Mac Mahon wurde angewiesen Magenta zu nehmen und uber die Brucke von Sant Martino die Verbindung mit dem 3 Corps herzustellen eine leichte Kavalleriebrigade hatte ostlich Magenta den linken Flugel der Armee zu bilden Die Bruckenstellung der Osterreicher am Naviglio Pavese dem parallel zum Tessin laufenden Grossen Kanal bei Pontenuovo und Buffalora welche von den Brigaden der Generalmajore von Burdina und Baltin gehalten wurde erhielt ebenfalls Verstarkung durch die Regimenter des Obersten Wernhardt und des Grafen Hartmann Gegen 7 00 Uhr fruh war von den Osterreichern die Verstarkung der feindlichen Aufstellung durch das Einrucken der frischen Garde Division unter General Emile Mellinet bemerkt worden Aus dem zweiten Treffen ruckten die osterreichischen Brigaden Szabo und Koudelka vor und wurden als Verstarkung naher an den Naviglio herangezogen Nachdem das osterreichische I Korps unter Graf Clam Gallas die Bedrohung an den Feldzeugmeister weitergeleitet hatte schickte Graf Gyulay dem nordlich des Po stehenden V und VIII Korps sofort Befehl den Marsch wieder aufzunehmen und die nordlicher im Kampf stehenden Truppen des I und III Korps zu unterstutzen Als Reserve war zwischen Corbetta und Magenta die Kavalleriedivision des Grafen von Mensdorff sofort einsatzbereit Am nordlichen Frontabschnitt war die sardinische 2 Division unter General Fanti bis 9 00 Uhr fruh bei Turbigo vollstandig uber den Tessin gegangen und wartete am ostlichen Ufer das Anrucken einer franzosischen Division des Marschall Canrobert ab Wegen dieser Verzogerung kam die sardische 3 Division unter General Durando erst gegen Mittag uber den Fluss Als die Division Espinasse vollstandig auf dem franzosischen linken Flugel sowie die Division Picard auf dem rechten Flugel in den Kampf eingegriffen hatten standen noch vor dem Mittag etwa 35 000 Osterreicher gegen etwa 40 000 gegnerische Truppen Die bei Boffalora vorgeschobene Brigade Baltin horte im Rucken den Gefechtslarm der bei Magenta angreifenden Division Mellinet und lief Gefahr vollig abgeschnitten zu werden nachdem von Norden die Division de La Motterouge in die Flanke drangte Bei Pontenuovo wurden die Osterreicher zuruckgedrangt dabei fiel Generalmajor Burdina Die Brigade Hartung fuhrte westlich des Naviglio einen starken Angriff auf den Pontevecchio durch und drangte die franzosische Brigade Piccard vor Magenta zuruck Zogernd schickte Gyulay eine Division nach der anderen in den Kampf und erschien erst am fruhen Nachmittag personlich auf dem Schlachtfeld Obwohl auch das osterreichische III Korps unter General der Kavallerie Edmund zu Schwarzenberg bereits im Kampf stand blieben die sofort verfugbare Division Lilia und die Reserve Kavallerie noch immer unbenutzt in Reserve Hatte Feldzeugmeister Gyulay die Lage richtig beurteilt und sofort zum energischen Gegenangriff angesetzt ware in diesem Moment ein Sieg moglich gewesen nbsp Kampf um BoffaloraDas Eingreifen der Division unter Generalmajor Reischach brachte den Osterreichern jetzt sogar die zahlenmassige Uberlegenheit von uber 55 000 Mann aber nicht den erhofften Sieg General Reischach setzte sich selbst an die Spitze seiner Division und fuhrte einen neuen Angriff uber den Grossen Kanal auf Pontenuovo vor dabei erhielt er einen Schuss durch die Hufte Der Fuhrer der vorderen Brigade Generalmajor Gablenz ubernahm die Fuhrung der Division Als die zweite Brigade unter Generalmajor Lebzeltern herankam wurde Boffalora als allgemeines Ziel ausersehen General Lebzeltern der keine Artillerie bei sich hatte fuhrte eines seiner Bataillone personlich zum Sturm auf Boffalora vor In heftigem Abwehrfeuer aus dem Ort erhielt Lebzeltern einen Treffer in die Schulter und musste zuruckgebracht werden Der Angriff begann zu stocken Gegen 17 45 Uhr konnten die Truppen der Division Reischach die Stellungen am linken Ufer des Naviglio nicht mehr halten als Truppen der franzosischen Garde verstarkt durch die frisch eingetroffene Division Vinoy einen starken Angriff ausfuhrten Gegen 20 00 Uhr abends gelang es den Truppen unter Mac Mahon in Magenta einzudringen Dieser Angriff wurde gleichzeitig von sechs franzosischen Brigaden gegen die nordlichen Ortsteile ausgefuhrt Die jetzt uber Turbigo nachgezogene sardische Division Fanti traf als Verstarkung ein und machte sich hinter dem linken Flugel nordostlich von Magenta in zwei Treffen kampfbereit Auf osterreichischer Seite war bis zum Ende der Schlacht von einer einheitlichen Fuhrung so wenig zu spuren dass einzelne Korps in der Nacht selbstandig abzogen so dass Gyulay auch wenn er gewollt hatte die Schlacht am 5 Juni nicht wieder hatte aufnehmen konnen Die Franzosen hatten rund 4 000 die Osterreicher etwa 6 000 Mann Tote und Verwundete zu beklagen Auf Seiten der Osterreicher gab es ausserdem rund 4 500 Versprengte meist desertierte Italiener Mac Mahon empfing fur seinen Anteil an dem Sieg den Marschallstab und den Titel eines Herzogs von Magenta Folgen BearbeitenNach der Schlacht traten die Osterreicher den Ruckzug nach Sudosten in Richtung zum Po auf Piacenza an der rechte Flugel ging uber Melegnano nach Lodi das Zentrum uber Sant Angelo nach Borghetto und der linke Flugel uber Pavia nach Codogno zuruck Nach dem Verlust von Mailand und der Niederlage bei Melegnano am 8 Juni gingen die Osterreicher unter Preisgabe fast der gesamten Lombardei weiter hinter den Mincio zuruck um sich auf das Festungsviereck Mantua Peschiera del Garda Verona Legnago zu stutzen Am 24 Juni 1859 wurden die Osterreicher in der entscheidenden Schlacht von Solferino erneut durch das sardinisch franzosische Heer geschlagen Napoleon III beendete nach der Schlacht von Solferino den Krieg wegen der erlittenen hohen Verluste an Menschen und an Geld Es wurde der Vorfrieden von Villafranca so genannter Praliminarfriede von Villafranca am 11 Juli 1859 geschlossen Infolge der Schlacht von Solferino kam es zur Grundung des Roten Kreuzes und der Verabschiedung der Genfer Konvention Eine 1862 bei Magenta eingeweihte Kapelle erinnert an die Schlacht Trivia BearbeitenDer franzosische Chemiker Francois Emmanuel Verguin benannte die Farbe des von ihm entdeckten Teerfarbstoffes Fuchsin unter dem Eindruck des franzosischen Erfolges in dieser Schlacht von Fuchsia auf Magenta um nachdem der dortige Erdboden durch das Blut der Gefallenen und Verwundeten eine solche Farbe angenommen hatte Literatur BearbeitenJohann Christoph Allmayer Beck Erich Lessing Die K u K Armee 1848 1914 Prisma Gutersloh 1980 ISBN 3 570 07287 8 Richard Brooks Solferino 1859 The battle for Italy s freedom Osprey Campaign Series 207 Osprey Publishing Ltd Oxford 2009 ISBN 978 1 84603 385 8 Karl Marx Friedrich Engels Werke Band 6 Dietz Berlin 1999 ISBN 3 320 00206 6 Helmuth Karl Bernhard von Moltke Der italienische Feldzug des Jahres 1859 Redigirt von der historischen Abtheilung des Generalstabes der Koniglich Preussischen Armee 2 vermehrte Auflage Berlin 1863 Digitalisat Hans Wachenhusen Halbmond und Doppeladler Soldaten Bilder aus zwei Feldlagern Steinthal Berlin 1860 Digitalisat Harold C Wylly The campaign of Magenta and Solferino 1859 Special Campaign Series Nr 4 Swan Sonnenschein amp Co u a London u a 1907 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Magenta amp oldid 237782654