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Ratchis auch Rachis Achis Ratchildis war von 744 bis 749 und ein zweites Mal von 756 bis 757 Konig der Langobarden Sog Altar des Ratchis dem Andenken seines Vaters Pemmo geweihtInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rechtswesen 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenRatchis war Sohn des dux Herzog Pemmo von Friaul und dessen Frau Ratperga 1 Als sein Vater Pemmo den Patriarchen Calixtus von Aquileia um 737 gefangen nahm fiel er in Ungnade und Liutprand setzte Ratchis als dux ein Pemmo floh mit seinen Anhangern zu den Slawen bis Ratchis den Konig zur Versohnung bewegen konnte Pemmo wurde mit seinen Sohnen Ratchait und Aistulf begnadigt die anderen Missetater wurden eingesperrt 2 Um 738 fiel Ratchis mit seinem Heer in das slowenische Carniola Krain ein Zahlreiche Slawen fanden den Tod das Land wurde verwustet 3 Im Jahr 742 begleitete Ratchis Konig Liutprand auf einem Feldzug gegen den rebellischen dux Transamund II von Spoleto Liutprands anruckendes Heer wurde zwischen Fanum Fano und Forum Simphronii Fossombrone von einem spoletanisch byzantinischen Heer angegriffen Dux Ratchis von Friaul und sein Bruder Aistulf bildeten mit ihren Leuten die Nachhut und deckten den Vormarsch 4 Liutprand gelang es Transemund abzusetzen und ihn dazu zu zwingen ins Kloster zu gehen 5 744 wurde Konig Hildeprand der Nachfolger Liutprands nach etwa 8 monatiger Herrschaft abgesetzt und stattdessen Ratchis zum Konig gewahlt 6 Die Autonomiebestrebungen der sudlichen Dukate Spoleto und Benevent waren zunachst erfolgreich doch konnte Ratchis seine Vormachtstellung 746 zumindest gegenuber dux Lupus von Spoleto wiederherstellen 7 Der als uberaus fromm geschilderte Ratchis war offenbar um einen Ausgleich bemuht um sich so besser gegen die expandierenden Franken behaupten zu konnen Ratchis entfaltete eine rege Bautatigkeit und war auch ein Forderer des Paulus Diaconus der vermutlich in Ratchis Gefolge spatestens 744 an den Konigshof in Pavia kam 8 Ratchis verfolgte eine pro byzantinische Politik und bemuhte sich um ein gutes Verhaltnis zu den Romanen Der langobardische Adel drangte ihn jedoch weiter zu einer aggressiven Aussenpolitik vor allem gegenuber Byzanz Nachdem er von Papst Zacharias zu einem Abbruch des Feldzuges gegen die byzantinischen Besitzungen in Italien bewogen wurde sturzte ihn 749 die anti byzantinische Opposition und erhob seinen Bruder Aistulf zum Konig Ratchis trat nach seiner Absetzung als Monch ins Kloster Monte Cassino ein Seine Frau Tassia und seine Tochter Rotrud grundeten das Frauenkloster Plumbariola in das sie sich zuruckzogen 9 Nach dem Tode Aistulfs Ende 756 versucht er noch einmal die Macht zu ergreifen Im Norden konnte er sich zunachst durchsetzen Ratchis fuhrte nun den Titel Knecht Christi und Furst der Langobarden Die mittel und suditalienischen Dukate Spoleto und Benevent wurden wieder autonom Dux Desiderius von Tuscien beanspruchte ebenfalls den Thron und verbundete sich mit Papst Stephan II und den Franken Angesichts dieser Widerstande scheint Ratchis abgedankt zu haben Er zog sich jedenfalls wieder ins Kloster Monte Cassino zuruck 10 wo er spater starb 11 Rechtswesen BearbeitenRatchis erliess eine Passvorschrift um Fluchtlinge aus dem Konigreich geheime Unterhandler mit dem Ausland und andere Verdachtige zu kontrollieren Die Grenzwache sollte verstarkt und niemand ohne Pass eingelassen werden Besonders scharf war die Uberwachung an der tuskischen Grenze wo ein bedeutender Pilgerweg nach Rom fuhrte Andere Gesetze regelten die Amtsfuhrung seiner Beamten stellten diese aber auch unter besonderen Schutz 12 Quellen BearbeitenPaulus Diaconus Historia Langobardorum hrsg Ludwig Bethmann und Georg Waitz in Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec VI IX Hahn Hannover 1878 Literatur BearbeitenPaolo Delogu Lombard and Carolingian Italy In Rosamond McKitterick Hrsg The New Cambridge Medieval History Bd 2 Cambridge University Press Cambridge 1995 S 290ff Wilfried Menghin Die Langobarden Archaologie und Geschichte Theiss Stuttgart 1985 S 198f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Historia Langobardorum Quellen und Volltexte Latein nbsp Commons Ratchis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paulus Diaconus History of the Langobards englisch Ludo Moritz Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 146ff detaillierte teils aber uberholte Darstellung Thomas Hodgkin Italy and her Invaders Vol VI S 468ff teilweise uberholt MGH Leges Langobardorum Seite 183ff Leges quas dominus Ratchis rex instituit Die Gesetze die Herr Ratchis der Konig erliess lateinisch Italy Emperors amp Kings englisch Anmerkungen Bearbeiten Historia Langobardorum VI 26 Historia Langobardorum VI 51 Historia Langobardorum VI 52 Historia Langobardorum VI 56 Historia Langobardorum VI 57 Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 146 Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 147 Hubertus Seibert Paulus Diaconus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 131 133 Digitalisat Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 148 Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 206ff Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 244 Hartmann Geschichte Italiens im Mittelalter Bd II Teil 2 Perthes Gotha 1903 S 147 148VorgangerAmtNachfolgerHildeprandKonig der Langobarden 744 749AistulfAistulfKonig der Langobarden 756 757DesideriusNormdaten Person GND 119168219 lobid OGND AKS VIAF 37720680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME RatchisALTERNATIVNAMEN Rachis Achis RatchildisKURZBESCHREIBUNG Konig der LangobardenGEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 8 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ratchis amp oldid 220101220