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Die Historia Langobardorum Geschichte der Langobarden ist das Hauptwerk des Monchs Paulus Diaconus wohl vor 800 im Kloster Montecassino das er gegen Ende seines Lebens verfasste In seinem aus sechs Buchern libri bestehenden Werk versucht Paulus die Geschichte seiner gens der Langobarden nach den Grundsatzen antiker Geschichtsschreibung darzustellen und sie gleichzeitig in den gottlichen Heilsplan einzubinden In diesem Plan haben die nach romischen gentes nun einen legitimen Platz und entsprechende Aufgaben Salzburger Handschrift der Historia Langobardorum die linke Seite eines beschnittenen Doppelblattes aus Pergament etwa 205 208 122 131 mm suddeutsch Die Handschrift wurde als Einband verwendet und von einem Druck des Jahres 1697 abgelost die alte Signatur ist am ehemaligen Rucken noch lesbar XIX 45 Der Schriftraum ist einspaltig und umfasst 17 Zeilen in karolingischer Minuskel des 11 Jahrhunderts Es handelt sich um eine Passage aus dem liber III 18 f in der Ereignisse des Jahres 585 geschildert werden 1 Der Anfang der Historia Langobardorum in einer humanistischen Handschrift Biblioteca Apostolica Vaticana Urbinas Lat 984 fol 2r 2 Halfte des 15 Jahrhunderts Dabei greift er bis in die Zeit der Aufteilung der ursprunglich in Skandinavien ansassigen gens zuruck Das Werk endet mit dem Tod Konig Liutprands im Jahr 744 und somit bereits drei Jahrzehnte vor der Eroberung des Langobardenreichs durch die Franken unter der Fuhrung Karls des Grossen Den Untergang des Reiches den Paulus auf die Vernachlassigung der Religion durch den langobardischen Herrscher zuruckfuhrt in deren Folge Johannes der Taufer das Reich nicht langer geschutzt habe stellt der Verfasser nicht dar was zu Uberlegungen daruber fuhrte ob moglicherweise ein weiteres Buch geplant war Demgegenuber nennt Paulus als Tugenden seiner gens laut Stefano Gasparri vor allem Mut Ergebenheit gegenuber seinen Fuhrern Ehrgefuhl 2 Paulus der einer adligen Familie aus dem Friaul entstammte hielt sich wohl unter Konig Ratchis zwischen 744 und 749 am langobardischen Konigshof auf Jahrzehnte spater am Hof Karls des Grossen Zu diesem stand er bald in einem personlichen aber auch wirtschaftlich abhangigen Klientelverhaltnis denn sein Patron schreibt in einem Brief Paulo diacono familiari clientulo nostro 3 Die Geschichte der Langobarden schrieb er schliesslich in seinem suditalienischen Benediktinerkloster Montecassino wie er selbst berichtet wobei er sich mehrfach seine geringen literarischen Fertigkeiten betonend insgesamt an funfzehn Stellen seiner Historia selbst erwahnt Wann er in das Kloster eingetreten ist ist nicht bekannt Das Opus bildet die Grundlage weiter Teile der Geschichtsschreibung zum Italien der Zeit zwischen 568 und 744 Es wurde vielfach kopiert die mehr als 100 uberlieferten Abschriften weisen verhaltnismassig geringe Abweichungen auf Schon Andreas Bergomas der die Historia Langobardorum bis 877 fortsetzte Adbreviatio de gestis Langobardorum 4 und Erchempert von Benevent verweisen explizit auf Paulus Werk Uberliefert ist die Kenntnis von rund 200 Abschriften davon sind 115 erhalten 5 Seit 1480 wurde das Werk dessen Autograph verschollen ist haufig gedruckt die beste Edition bietet immer noch die Fassung im Rahmen der Monumenta Germaniae Historica von 1878 Das Werk wurde vielfach ubersetzt Inhaltsverzeichnis 1 Zeitpunkt und Ort der Abfassung Anlass 2 Allgemeines zum Quellengebrauch durch Paulus 3 Inhalt 3 1 1 Buch von Skandinavien bis zum Sieg uber die Gepiden 3 2 2 Buch vom Gotenkrieg uber die Wanderung nach Italien zur Herrschaft der Herzoge 3 3 3 Buch Verhaltnis zu den Franken Haresie Kampfe in Byzanz Wahl des Konigs durch Theodelinde 3 4 4 Buch Agilulf Unglaubige arianischer Umsturz von Rothari bis zur Flucht Perctarits 3 5 5 Buch Grimoald Perctarit Benevent herzogliche Opposition um Friaul und Spoleto 3 6 6 Buch weitere Haresie Bildersturm von Cunincpert bis zum Tod Liutprands 4 Editionen 5 Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenZeitpunkt und Ort der Abfassung Anlass BearbeitenNach einer These von Rosamond McKitterick 6 entstand das Werk auf Initiative Konig Karls I und seines Sohnes Pippin der von 781 bis 810 Konig von Italien war Das Ziel sei gewesen die Kenntnis uber die Langobarden und das wechselseitige Verstandnis zwischen diesen und den siegreichen Franken zu verbessern Die verhaltnismassig weite Verbreitung lasst sich anhand fruher Chroniken nachweisen wie etwa in Neapel oder Salerno Auch deutete sie das Werk als eine Art admonitio Ermahnung fur Konig Pippin 7 Hingegen deutete es Walter Goffart zwar ahnlich doch habe sich das Werk an Grimoald III von Benevent gerichtet 8 was wiederum McKitterick nicht uberzeugte Auch wurde vermutet Paulus habe vor allem die langobardische Identitat starken wollen oder er habe sich vorrangig von den Interessen Benevents leiten lassen Oder er habe vor allem Verstandnis fur die griechische Theologie und Politik besessen eine These der gleichfalls widersprochen wurde Derartige Ansatze eine strikte Korrelation zwischen Paulus Schreibweise und Intentionen aus seinem jeweiligen Aufenthaltsort abzuleiten sind gescheitert 9 Das Geschichtswerk wurde nach 787 und nicht spater als 796 verfasst denn Paulus erwahnt mit keinem Wort die Zerschlagung des Awarenreiches in diesem Jahr durch einen der Sohne Konig Karls Das Konzept des Werkes ist sehr stark auf die wichtigen Konige zwischen Alboin und Liutprand ausgerichtet der gleichsam die Verkorperung der gesamten Entwicklung der Langobarden seit ihrer Abwanderung aus Skandinavien darstellt Paulus schrieb im Kloster Montecassino denn er erwahnt in seinem Werk er habe dort am ersten Buch gearbeitet I 26 ebenso wie am letzten VI 2 und 40 Auch erwahnt der Verfasser an mehreren Stellen er habe das Opus nach seiner Ruckkehr aus dem Frankenreich verfasst Dem Werk fehlen die sonst ubliche Widmung ebenso wie Prolog und Epilog Auch kundigt Paulus selbst an uber einen bestimmten Vorgang noch zu schreiben doch fehlt der angekundigte Teil Daher wurde vermutet Paulus habe sein Werk nicht mehr vollenden konnen allerdings kann sich diese Ankundigung auch auf ein separates Werk beziehen das ausserhalb der Langobardengeschichte entstehen sollte Die besagte Vollendung mit Liutprand spricht gegen eine intendierte Fortsetzung Die These er habe den Untergang des Langobardenreiches aus Schmerz nicht geschildert gilt als unhaltbar da er die langobardische Schuld daran sehr wohl erwahnt V 6 ebenso wie die der Papste IV 29 Auch nennt er in einem seiner Werke den Gesta Episcopum Mettensium den Taten der Metzer Bischofe sehr wohl diesen Untergang wenn er auch meint sine gravi praelio suae subdidit dicioni Karl der Grosse habe die Langobarden also ohne eine grossere Schlacht seiner Herrschaft unterworfen 10 Allgemeines zum Quellengebrauch durch Paulus BearbeitenAls Quellen nutzte Paulus die Origo Gentis Langobardorum den Liber pontificalis die verschollene Historiola des Secundus von Trient und die ebenfalls verlorenen Annalen von Benevent Er machte zudem von Beda Venerabilis Gregor von Tours und Isidor von Sevilla Gebrauch Dies lasst sich nur aus dem Werk selbst ermitteln denn die Bibliothek auf die Paulus in seinem Kloster zuruckgreifen konnte ist zerstort worden Als die Sarazenen im Jahr 883 das Kloster Montecassino angriffen brannten sie das Kloster nieder doch immerhin hatte der Abt rechtzeitig die Monche und die Bibliothek nach Teano bringen lassen Allerdings kam es dort ebenfalls zu einem Brand dem die Bibliothek am Ende doch zum Opfer fiel Daher ist es nicht moglich aus den Bestanden zu erweisen auf welche Werke Paulus zuruckgreifen konnte die Forschung ist also auf das Opus selbst angewiesen Dies ist umso gravierender als Paulus sein Werk im Kloster abgefasst hatte Daran knupfte man im 19 Jahrhundert die Frage ob Paulus von den verfugbaren erzahlenden Quellen abhangig war oder ob er uber besondere Originalitat verfugt habe In der Langobardengeschichte finden sich 31 wortliche Zitate aus 20 verschiedenen Quellen Benutzt wurden wohl erheblich mehr Werke 11 Ausserdem fugt er eigene Zeugenaussagen und eigene Ortsbesichtigungen ein wie etwa im Dom von Monza oder bei den Epitaphien des Droctulft und des Caedwalla die er wortlich zitiert Daneben nutzt er sowohl religiose als auch Rechtsquellen klassische ethnographische und Geschichtswerke sowie poetische Werke letzteres allerdings nur in Buch I Schriftliche Quellen standen ihm fur Buch I also fur die selbst fur ihn kaum mehr fassbare fruheste Geschichte der Langobarden die im 1 Jahrhundert an der Elbe sassen nicht zur Verfugung So benutzt er in den einzelnen Kapiteln zwar Plinius und Vergil auch das Edikt Konig Rotharis von 643 aber ansonsten greift er auf mundliche Uberlieferung zuruck denn die Schriftquellen gar Urkunden sind ausserst rar 12 Da er auf orale Uberlieferung verweist heisst es immer wieder sicut retulerunt nobis wie uns berichtet wurde ut fertur wie es heisst wie berichtet wird a maioribus traditur wie von den Vorfahren uberliefert ist oder einfach a quibusdam audivi habe ich von jemandem gehort Letzteres bezog sich auf die wohl ihm selbst unglaubhafte Behauptung noch zu seiner Zeit hatten Amazonen in den Tiefen Germaniens gelebt Seine Skepsis gegenuber dem Quellenwert fasst Paulus zudem in Formeln wie ridicula fabula lacherliche Erzahlung oder haec risui digna sunt diese Dinge sind des Lachens wurdig scharf zusammen etwa bei der Entstehung des Namens Langobarden Fredegars Chronik aus der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts die sich gleichfalls mit der Herkunftslegende der Langobarden befasst hat Paulus wohl nicht vorgelegen doch gibt es erhebliche Ahnlichkeiten mit der Origo gentis Langobardorum moglicherweise verfugte Paulus uber eine ausfuhrlichere Fassung Inhalt BearbeitenDie Historia umfasst in sechs Buchern die Geschichte der Langobarden von ihren mythischen Anfangen in Skandinavien bis zum Tode Konig Liutprands im Jahr 744 Darin eingeflochten sind poetische und hagiographische Abschnitte Die Geschichte wird aus langobardischer Sicht dargestellt die gottliche Intervention lasst Paulus Diaconus an zahllosen Stellen durchblicken Orientierung bietet bei der Darstellung die Dynastie aber auch die Suche nach dem richtigen Weg vor dem Urteil Gottes wie etwa beim Verhaltnis zum Paganismus oder zu Haresien aber auch zu den Sarazenen und den Franken deren Erbe der frankische Konig Pippin kurz vor Ende des Werkes von Liutprand symbolisch adoptiert wird Die Historia beschreibt zugleich zahlreiche Vorgange und Zustande im Ostromisch byzantinischen Reich von dem in Paulus Augen haretische Impulse ausgingen und das immer der Hauptgegner der Langobarden war dann aber auch bei den Franken und Bajuwaren Zugleich spielt der Papst bei der Verteidigung der Rechtglaubigkeit eine zentrale Rolle der Papst den die Langobarden in einer zugespitzten Situation sogar gegen den Kaiser verteidigen Im Gegensatz zu den Franken gibt es ansonsten kaum eine Verbindung von Reich und Papsttum Gegen den von Konstantinopel ausgehenden Bildersturm bezieht Paulus ausdrucklich Position nbsp Carlo Fumagalli Luca Beltrami La Cappella della Regina Teodolinda nella Basilica di San Giovanni in Monza e le sue pitture murali Mailand 1891Alle gentes sollte dabei der Glaube verbinden I 4 die Schuld der Langobarden die schliesslich zu ihrem Untergang fuhrte lag nach seiner Auffassung darin die Religion an einem ganz bestimmten Ort namlich in Monza vernachlassigt zu haben Die letzten drei Jahrzehnte des Reiches bis zur frankischen Eroberung sind nicht Teil seines Geschichtswerks das vielleicht unvollendet blieb Das Gesamtkonzept jedoch verweist auf Liutprand so dass das Opus wohl auch in dieser Form abgeschlossen war Angefullt ist das Werk mit zahlreichen Naturkatastrophen und erscheinungen Vorzeichen Wundern und Prophezeiungen den Zugen der Justinianischen Pest pestilentia Das Werk ist in sechs Bucher libri eingeteilt wobei diese aus 27 32 35 dann 51 41 und 58 Kapiteln bestehen Diese insgesamt 244 Kapitel die die MGH Edition aufweist bestehen aus insgesamt 34 662 Wortern Mehr als die Halfte der Kapitel besteht nur aus bis zu 9 Zeilen 95 Kapitel weisen 10 bis 29 Zeilen auf 19 bis zu 59 Zeilen Nur drei Kapitel sind deutlich langer Buch I 26 weist als langstes Kapitel 212 Zeilen auf immer entsprechend der MGH Edition Buch 1 umfasst soweit sich die geschilderten Ereignisse zeitlich einordnen lassen etwa die Zeit von 487 488 bis 567 mit weiten Ruckblicken in eine mythische Vergangenheit einschliesslich der Herkuntslegende Zwischen den Buchern bestehen zeitliche Uberlappungen so setzt Buch 2 etwa 552 ein und reicht bis 574 Buch 3 reicht von 569 570 bis 590 591 Buch 4 von 591 bis 662 Buch 5 von 661 662 bis 689 und das letzte Buch von 687 688 bis 744 Dabei nutzt Paulus zwischen den Buchern uberlappende oder uberleitende Themen Alboin uberbruckt Buch I und II das Interregnum Buch II und III Agilulf und Theodolinda Buch III und IV schliesslich Grimoald und Cunincpert sowohl Buch IV und V als auch V und VI Zahlt man die Kapitel mit ihren jeweiligen Inhalten und weist ihren Fokus auf so befassen sich uber 50 der Kapitel ausschliesslich mit langobardischen Themen Dabei konzentrierte sich Paulus auf den koniglichen Hof sowie auf die Herzogtumer Friaul und Benevent wahrend er Spoleto und vor allem die Toskana nur gelegentlich beruhrt Dabei ist die Schwerpunktsetzung auf die Langobarden in ungleichem Masse uber die sechs Bucher verteilt Nur Buch I befasst sich als einziges fast ausschliesslich mit diesem Themenkreis Paulus selbst war sich der Struktur seines Werkes sehr bewusst Dies erweist sich wenn er Einschiebungen trifft die von der von ihm konzipierten Erzahlabfolge abweichen namlich wenn er von narrandi seriem oder narrandi ordinem spricht oder wenn er explizit im Text zu seiner historia zuruckkehren will 1 Buch von Skandinavien bis zum Sieg uber die Gepiden Bearbeiten Das erste Buch besteht aus 27 Kapiteln wobei Konig Alboin gegen Ende die zentrale Rolle spielt Durch geschickte Anordnung von Einschuben wird der pagane kriegerische Fuhrer der Langobarden zu einer Art Erben Kaiser Justinians I auf der weltlichen und des Ordensgrunders Benedikt von Nursia auf der religiosen Seite dem der Autor ein Gedicht widmet Zudem verweist der Schluss des ersten Buches die Zerstorung des Gepidenreiches auf die Rolle Alboins am Anfang des zweiten in dem die Eroberung Italiens beginnt Daruber hinaus wird der entscheidende Schritt in die romische Welt auf diese Weise in den Mittelpunkt geruckt den obwohl kein Christ Alboin bewerkstelligte Damit endet das erste Buch in mehrfacher Hinsicht an der Schwelle zwischen den beiden Welten fur welche die drei genannten Manner im gottlichen Heilsplan stehen den Paulus in den historischen Ereignissen sieht Ausserdem wird die besondere Rolle der Koniginnen bei den Langobarden hergeleitet wie diese aitiologischen Herkunftssagen generell die Besonderheiten der jeweiligen gens aus der Vergangenheit erklaren sollten 13 Dabei fugt er zur Untermauerung seiner Erzahlungen immer wieder eigene Anschauung von Objekten oder Darstellungen ein aber auch die Befragung alter und zuverlassiger Zeugen Die Darstellung dieses uberaus langen Weges beginnt der Autor in Scandinavia Paulus glaubt dass der Norden durch Frische Kalte und Schnee der Gesundheit zutraglicher sei und je weiter man nach Suden komme desto mehr nahmen Krankheiten zu Daher seien im Norden die Voraussetzungen fur ein Wachsen der Bevolkerung gunstiger hierin liege sogar die Ursache fur den dortigen Bevolkerungsreichtum Fur ihn erstreckte sich daher nicht zufallig Germania in einem Gurtel vom Don nach Westen Von dort kamen zahllose Kriegsgefangene von dort wanderten grosse Gruppen wegen der unzureichenden Versorgung nach Suden ab Insbesondere das erbarmungswurdige Italien hatte darunter zu leiden Die Winniler die Langobarden also gingen aus den gentes Germaniens hervor genauer kam die gens ab insula quae dicitur Scandinavia von der Insel Skandinavien also I 1 Den Grund fur die Abwanderung der Vorfahren aus Skandinavien wie schon Plinius Secundus in libris quos de natura rerum conposuit das also schon Plinius der Altere in seiner Naturalis historia zusammengefasst hatte sieht Paulus in der dortigen Ubervolkerung Als Reaktion darauf liessen die dortigen Bewohner das Los entscheiden welches Drittel der Bevolkerung Skandinavien verlassen sollte I 2 Unter ihren Anfuhrern den Brudern Ibor et Aione sollten die Ausgelosten Land fur ihre Ansiedlung suchen Wichtigste Ratgeberin war dabei die Mutter der beiden die Paulus Gambara nennt und die mulier quantum inter suos et ingenio acris et consiliis provida war eine Ehefrau also die von scharfem Verstand und vorausschauendem Rat war I 3 Nun unterbricht der Autor ausdrucklich die Abfolge der Erzahlungen Zunachst kommt er auf ein Wunder zu sprechen dass namlich an der Kuste des Ozeans im aussersten Germanien die Leichname von sieben Mannern wohl christliche Romer seit langer Zeit bestens erhalten seien ebenso wie ihre Kleidung Ein Rauber der die von den barbaros verehrten Toten ausplundern wollte wurde dadurch bestraft dass seine Arme gelahmt wurden Vielleicht so mutmasst Paulus sollten sie dereinst durch ihre Predigt die Erlosung bringen I 4 Von den benachbarten Scritobini Finnen werde berichtet dass sie sich ausschliesslich vom rohen Fleisch wild lebender Tiere ernahren die sie in langen Satzen verfolgten und die sie mittels gebogener holzerner Gerate jagten Aus ihrem struppigen Fell fertigten sie ihre Kleider de quorum etiam hirtis pellibus sibi indumenta peraptant Eine Art daraus gefertigter Tunika habe der Verfasser selbst gesehen immer wieder fuhrt Paulus sich selbst oder andere Vertrauenswurdige als Zeugen an Bei ihnen liege auch im Sommer Schnee Es sei dort um die Sommersonnenwende einige Tage lang sogar nachts strahlend hell Diese Gegenden seien so weit im Norden dass dort zu manchen Zeiten die Sonne nicht untergehe Auch vergleicht er die Lange des Schattens den ein Mensch zu Weihnachten in der Mittagszeit wirft und kommt zu dem Ergebnis dass dieser in Italien 9 Fuss messe in Totonis villa Thionville jedoch habe sein eigener Schatten um diese Zeit 19 5 Fuss gemessen Je weiter man nach Suden komme desto kurzer werde der Schatten auf der Hohe von Agypten oder Jerusalem wurde er mittags sogar ganz verschwinden In Arabia erscheine die Sonne jenseits des Zenits auf der nordlichen Seite die Schatten wiesen dementsprechend nach Suden I 5 Paulus berichtet daruber hinaus von Wasserschlunden im Atlantik die Erklarungen fur Ebbe und Flut boten wie von Paulus befragte Zeugen berichten Auch hierfur bietet der Verfasser verschiedene Zeugen auf Von Vergil werde ein solcher Schlund Carybdis genannt obwohl sich dieser wie Paulus berichtet in der sizilischen Meerenge befinde worauf der Verfasser aus der Aeneis zitiert Einen weiteren Schlund solle es zwischen Britannien und der Provinz Galizien geben Dies leitet er aus den Gezeiten an den Flussen ab die in den Atlantik munden Weit vor der Normandie Triginta ferme a Sequanico litore befinde sich die Insel Evodia wo man das Tosen horen konne vielleicht eine der Kanalinseln Schliesslich habe er von einem angesehenen Gallier gehort audivi quendam nobilissimum Galloreum referentem wie ein Mann den Untergang seiner Schiff in einem solchen Schlund uberlebt habe eine Anekdote die Paulus in ungewohnter Detailfreude berichtet Mit Blick auf die Adria glaubt Paulus dass dort ahnliche wenn auch kleinere verborgene Schlunde die Gezeiten erzeugten Nun aber wolle er auf den Erzahlpfad zuruckkehren I 6 Somit kommt Paulus wieder auf die Ausgewanderten zuruck Diese nennt er Winnili I 7 Als sie sich in Scoringa ansiedeln wollten verlangten die dortigen Wandalen unter der Fuhrung von Ambri et Assi von ihnen Tribut was sie jedoch als unehrenhaft ablehnten obwohl sie sehr gering an Zahl waren Die beiden winnilischen Anfuhrer gewannen auf Anraten der Gambara die Unterstutzung Wodans Godan wobei Paulus die Legende zwar erzahlt sie aber zugleich eine ridicula fabula nennt Seit diesem Tag namlich als die Frauen des Volkes ihre langen Haare wie Mannerbarte getragen und die Winniler die Wandalen besiegt hatten wurden sie angeblich langobardos genannt Langbarte also Der Sieg so Paulus liege aber nicht in der Hand der Menschen sondern er werde vom Himmel verliehen I 8 10 nbsp Die legendare Wanderung der Langobarden nach Paulus Diaconus genetische Untersuchungen erwiesen dass an der Wanderung von Ungarn nach Italien Manner und Frauen beteiligt waren die sich genetisch von der ubrigen italienischen Bevolkerung unterschieden Damit kann dieser Abschnitt der Wanderung einer geschlossenen Gruppe als nachgewiesen gelten 14 Die fruhen Siedlungsgebiete wie Scoringa oder Mauringa lassen sich trotz zahlreicher Bemuhungen nicht sicher identifizieren Erneut wie bei der Auswanderung aus Skandinavien zwang der Hunger die verzweifelten Langobarden aus Scoringa weiterzuziehen I 10 11 Mit einer Kriegslist tauschten sie die Assipitti die ihnen den Weg verstellten uber ihre geringe Zahl indem sie behaupteten cynocephalos Hundskopfige in ihrem Lager zu haben beisswutig und nach Menschenblut lechzend So wagten die zahlenmassig uberlegenen Assipitter keine Schlacht und die Langobarden konnten ihr Gebiet durchqueren Dies geschah allerdings erst nach einem Zweikampf den ein langobardischer unfreier Knecht oder Sklave gewann quidam ex servile conditione sponte se obtulit der danach also den Status eines Freien erlangte auch dies ein wiederkehrendes Motiv I 12 Nach der Ansiedlung in Mauringa entliessen die Langobarden um ihr Heer zu vergrossern eine Reihe von Mannern a servili iugo aus dem Joch der Unfreiheit oder der Sklaverei Von dort zogen die nun zahlenmassig verstarkten Langobarden nach Golandam Danach sollen sie Anthab et Banthaib besessen haben ebenso wie Vurgundaib quae nos arbitrari possumus esse vocabula pagorum seu quorumcumque locorum Gaue oder irgendwelche Gegenden wie Paulus mutmasst I 13 Nach dem Tod der beiden Anfuhrer gaben sich die Langobarden einen Konig wie alle anderen gentes Ihr erster Konig war Agelmund der Sohn Agios Angehoriger der Guginger 15 er herrschte der Uberlieferung nach 33 Jahre I 14 Wieder tragt Paulus eine Legende vor die er selbst in Zweifel zieht Demnach wollte eine meretrix Hure ihre sieben Kinder ertranken Doch Konig Agelmund rettete einen der Jungen der den Namen Lamissio erhielt abgeleitet von der Lanze des Konigs nach der er gegriffen haben soll Als Erwachsener besiegte Lamissio eine Kriegerin der Amazonen die den Langobarden die Uberquerung eines Flusses verwehren wollten Paulus selbst glaubt dass noch zu seiner Zeit in den Tiefen Germaniens ein solches Volk lebte Nach dem Sieg siedelten sich die Langobarden jenseits des Flusses an Unvorsichtig geworden fielen sie einem Raubzug der Bulgaren zum Opfer Agelmund wurde im Kampf getotet Lamissio wurde daraufhin zum Konig erhoben unterlag jedoch zunachst gleichfalls gegen die Bulgaren die auch die einzige Tochter des Konigs geraubt hatten Doch in einer zweiten Schlacht wieder hatten die Langobarden Unfreie zu Freien gemacht besiegten sie die Bulgaren I 17 Uber Lamissios Nachfolger Lethuc weiss Paulus nur dass er ungefahr 40 Jahre herrschte Ihm folgte sein Sohn Hildeoc als vierter diesem Godeoc als funfter Konig Als Odoaker zu dieser Zeit Herr Italiens die Rugier besiegte ubernahmen die Langobarden deren Land Rugiland das aus romischer Perspektive jenseits der Donau lag I 19 Auf Godeoc folgte derweil sein Sohn Claffo auf dessen Tod sein Sohn Tato als siebenter Konig Die Langobarden dehnten ihre Siedlung in ein Gebiet aus das sermone barbarico also in ihrer Sprache feld hiess Nach drei Jahren kam es trotz eines Vertrages zum Krieg mit den Herulern Denn der Bruder des Herulerkonigs Rodulf war ermordet worden Die Langobarden siegten uber das Heer des allzu sorglosen Konigs der wahrend der Schlacht Wurfel spielte und rieben es vollstandig auf so dass die Heruler nie wieder einen Konig wahlten Doch auch Tato kam ums Leben denn er wurde von Wacho seinem eigenen Neffen ermordet Tatos Sohn Hildigis musste zu den Gepiden fliehen Infolgedessen kam es zu Spannungen zwischen Langobarden und Gepiden Wacho unterwarf sogar die Sueben eine Aussage die Paulus ausdrucklich aus dem im Jahr 643 beschlossenenGesetz des Rothari ableitet I 21 dem Edictum Rothari Wacho der drei Frauen hatte namlich Radegunde die Tochter des Thuringerkonigs danach Austrigusa eine Tochter des Gepidenkonigs und schliesslich Silinga eine Tochter des Herulerkonigs verheiratete die beiden Tochter der Austrigusa an den Frankenhof Der gemeinsame Sohn mit Silinga Walthari wurde der achte Konig der Langobarden Walthari starb nach sieben Jahren Ihm folgte als neunter Konig Audoin der die Langobarden nach Pannonien fuhrte I 22 Der schwelende Konflikt zwischen Gepiden und Langobarden fuhrte bald zur offenen Schlacht in deren Verlauf Alboin der Sohn Audoins den Sohn des Gepidenkonigs totete Als die Langobarden von ihrem Konig forderten der tapfere Alboin solle an der koniglichen Tafel speisen verwies ihr Konig auf einen Brauch nach dem dies nur moglich ware wenn er zuvor von einem Konig eines anderen Volkes die Waffen erhalten hatte Alboin wagte sich daraufhin mit nur 40 Mann ins Lager der Gepiden wo ihn nur das Gastrecht rettete das der Gepidenkonig gegen seine eigenen Leute verteidigte Konig Thurisind ubergab Alboin tatsachlich die Waffen seines getoteten Sohnes woraufhin Alboin bei seinem Vater an der Tafel speisen durfte I 24 nbsp Die alteste erhaltene Abschrift der Benediktsregel Oxford Bodleian Library MS Hatton 48 f 6v 7rDaran anschliessend lobt Paulus die Herrschaft Kaiser Justinians die Erfolge Belisars gegen Wandalen und Ostgoten aber auch die des Johannes gegen die Berber unter ihrem Konig Amtala Er lobt die Gesetzessammlung die der Kaiser zusammenstellen liess die Errichtung der Hagia Sophia er hebt in Rom Cassiodor hervor die Osterberechnung durch Abt Dionysius in Konstantinopel Prisciannus von Caesarea und seine Grammatikkenntnisse aber auch die Apostelgeschichte des Arator in Hexametern nicht zu vergessen den hl Benedikt Daran anschliessend fuhrt er eigene Distichen im elegischen Versmass auf sowie einen Hymnus I 26 Paulus wollte diese bedeutenden Dinge nicht auslassen da Benedikt der Grunder seines Ordens war Explizit kehrt er danach zu Audoin und den Langobarden zuruck I 27 Audoin und seine Frau Rodelinda hatten als Sohn Alboin den spateren 10 Konig Er heiratete die Tochter des Frankenkonigs Chlothar von der er eine Tochter hatte Zu dieser Zeit starb der besagte Gepidenkonig Sein Nachfolger Kunimund suchte den Krieg wogegen Alboin ein Bundnis mit den Awaren schloss die nach Paulus Meinung fruher Hunnen hiessen und die sich nach einem ihrer Anfuhrer umbenannt hatten In der Schlacht in die die Awaren nicht eingreifen konnten siegten die Langobarden Alboin totete ihren Konig auch die Gepiden bestimmten danach nie wieder einen Konig Aus seinem Schadel machte er ein Trinkgefass spater heiratete er sogar seine Tochter Rosemunda wobei Paulus schon das spatere Verhangnis ankundigt Ein Teil der Gepiden wurde unterworfen die ubrigen gerieten in die Knechtschaft der Awaren die ihr Land besetzten 2 Buch vom Gotenkrieg uber die Wanderung nach Italien zur Herrschaft der Herzoge Bearbeiten Mit dem 2 Buch das aus 32 Kapiteln besteht aber nur etwa zwei Jahrzehnte beschreibt betreten die Langobarden Italien wodurch Paulus sich der Aufgabe stellen muss den dramatischen Ubergang von einer mythischen Vergangenheit in eine komplexe blutige Konfrontation mit der Mittelmeerwelt darzustellen eine schwierige Aufgabe die zahlreiche Seitenblicke auf die Vorgange in Konstantinopel in Rom aber auch im Frankenreich oder bei den Sachsen erforderlich macht In Italien erwarteten die vom ostromischen Armeefuhrer Narses aus Rache herbeigerufenen Langobarden 16 nicht nur starke Gegenmachte sondern heftige Naturereignisse und zahlreiche Pestwellen Wichtig ist dass nun gottliches Eingreifen Alboin davon abhalt ein Massaker nach der Eroberung Pavias zu veranstalten Am Ende jedoch fallt der Konig einer barbarischen Handlung zum Opfer als seine gepidische Frau Rache ubt das Beweismittel den zu einem Trinkgefass umgearbeiteten Schadel ihres eigenen von Alboin getoteten Vaters aus dem er sie zu trinken gezwungen hatte habe Paulus selbst bei Hof gesehen Die moralische Verfehlung und das Rachemotiv ruckt Paulus damit in den Mittelpunkt aber auch die Todesstrafe fur alle am Umsturz Beteiligten Damit ruckt Alboin als Nachfolger in der Herrschaft uber Italien in die Nahe des gleichfalls gesturzten Narses Auch wandelt sich das Bild des Kriegskonigs Schritt fur Schritt zu einem Organisator seines Reiches der schliesslich die Bewohner Pavias verschont nachdem er erfahren habe dass sie Christen seien immerhin handelte es sich um die spatere Hauptstadt des Reiches Zugleich knupft er Verbindungslinien zu Theoderich dem Grossen Damit war die Transformation Alboins zum legitimen Nachfolger sowohl der romischen als auch der gotischen Herrscher vollendet Zugleich wird der moralische Abstieg der Ostromer seit Justinian durch das Verhalten des Statthalters in Ravenna herausgestellt Mit der Herrschaft der Herzoge schliesst das 2 Buch eine Herrschaft die das krasse Gegenteil von Alboins Herrschaft darstellt ein Ende der Hoffnung die durch Gefahren Sterben und Niedergang abgelost wird Bei seiner Darstellung standen Paulus im zweiten Buch abgesehen von seiner eigenen Wahrnehmung neben einigen mundlichen vor allem schriftliche Uberlieferungen zur Verfugung wobei er ein breites Spektrum von klassischen annalistischen und historiographischen uber hagiographische und poetische Quellen nutzt Diese deutet er jedoch an entscheidenden Stellen um Auch benennt er Widerspruche zwischen mundlicher und schriftlicher Uberlieferung II 18 nbsp Unter Totila oder Baduila Ostgotenkonig 542 552 in Pavia gepragte Silbermunze eine Siliqua mit der Abbildung des bereits 518 verstorbenen Kaisers Anastasius Avers D N ANAS Revers D N BADV ILA REX Unser Herr Konig Baduila Im zweiten Buch schildert Paulus die Unterstutzung der Ostromer durch Alboin im Gotenkrieg in dessen Verlauf Totila besiegt wurde Dann folgt der Sieg des ostromischen Feldherrn Narses der Alboin um Unterstutzung gebeten hatte uber die frankischen Armeen unter Butilin und Amin sowie den Abzug eines dritten Franken namens Leuthari eines Bruders des Butilin der in der Nahe des Gardasees eines naturlichen Todes starb II 2 Dann folgt die Rebellion des Sinduald eines regulus eines Kleinkonigs der Heruler der demnach den Brentern angehorte einer herulischen stirps die Odoaker mit nach Italien gebracht hatte Schliesslich nach ausgiebiger Beschreibung einer ausschliesslich in Italien ausgehend von Ligurien grassierenden das Land leerenden Epidemie pestilentia et mortalitas II 4 berichtet der Verfasser wie Narses den er als glaubigen Menschen schildert die Langobarden aus Rache und Furcht auffordert nach Italien zu ziehen II 5 nbsp Das Langobardenreich und die ostromischen GebieteZu Alboins Unterstutzung stiessen 20 000 Sachsen zu den Langobarden Diese uberliessen nach 42 Jahren der Ansiedlung den befreundeten Hunnen amicis suis Hunnis ihr Land mit der Zusage es bei Bedarf zuruckzuerhalten Die Langobarden brachen von Pannonien einen Tag nach Ostern des Jahres 568 auf wie Paulus ausdrucklich datiert II 7 Von einem Berg dort lebten noch bisontes wohl Auerochsen von enormer Grosse von denen ein Fell wie Paulus aus sicherer mundlicher Quelle selbst erfahren zu haben angibt noch existiert habe auf dem 15 Mann nebeneinander hatten liegen konnen blickte Alboin wie Moses vom Berg Sinai nach Italien II 8 Von dort zog er ohne Widerstand nach Venetien Er setzte seinen Neffen und strator auf Langobardisch marpahis Gisulf als Herrn dieser ersten besetzten romischen Provinz ein der allerdings von Alboin verlangte die farae selbst aussuchen zu durfen die dort angesiedelt werden sollten Auch erhielt er auf Bitten Pferdeherden So wurde Gisulf zum ersten dux Herzog erhoben II 9 Bei den farae abgeleitet von einem langobardischen Wort handelte es sich um Fahrensgemeinschaften Sie lassen sich heute am ehesten als Verbande mit einer je spezifischen militarischen Aufgabe deuten die auf familiaren Bindungen beruhten es gehorten aber auch weitere Personen und Waffen dazu 17 Daran schliesst Paulus knappe Exkurse uber das Frankenreich Papst Benedikt die Flucht des Patriarchen Paulus von Aquileia nach Grado der seinen Kirchenschatz mitbrachte auch fugt er ein es habe im Winter so viel geschneit wie sonst im Hochgebirge und dass die Fruchtbarkeit so gross war dass sich selbst die Altesten nicht an eine solche Ernte erinnern konnten Dann folgen die Kampfe zwischen Awaren und Franken in denen Sigibert in Thuringen einen Sieg davontrug der Merowingerkonig der Brunicheldis heiratete II 10 Er erwahnt knapp den Tod des Narses in Rom auch die Verbringung seines Leichnams in einem Bleisarg nach Konstantinopel ebenso wie seiner Schatze II 11 Dann folgt in einem ausfuhrlicheren Exkurs die Bestatigung des Kirchenbesitzes durch Alboin der die Piave erreicht hatte gegenuber Bischof Felix von Treviso der ihm entgegengezogen war II 12 Dass Felix mit Fortunatus befreundet war und aus der Gegend von Treviso stammte bringt den Verfasser wiederum auf die Idee wie er selbst schreibt beinahe in Vitenform von jenem Fortunatus dem spateren Bischof von Poitiers zu berichten einschliesslich einer Wunderheilung in Ravenna durch den hl Martin sowohl an Felix als auch an Fortunatus selbst Diese Heilung habe ihn zum Verehrer des hl Martin gemacht Fur sein Grab hatte Paulus selbst eine Inschrift verfasst die er vollstandig zitiert um dafur Sorge zu tragen dass die dortigen cives nicht in Unkenntnis uber sein Leben blieben Mit nunc ad historiae seriem revertamur fordert er sich schliesslich auf wieder zur Geschichtserzahlung zuruckzukehren II 13 nbsp Buch II 14 in der Handschrift Cividale del Friuli Museo Archeologico Nazionale XXVIII 1 Halfte 9 Jahrhundert Tatsachlich berichtet er nun dass Alboin Vicenza Verona und die ubrigen Stadte Venetiae genommen habe mit Ausnahme von Patavio et Monte Silicis et Mantua Ausdrucklich erwahnt er Venetia enim non solum in paucis insulis quas nunc Venetias dicimus constat sed eius terminus a Pannoniae finibus usque ad Adduam fluvium protelatur Venetia habe also nicht nur aus den wenigen Inseln bestanden die wir heute Venetia nennen sondern es erstreckte sich von den Grenzen Pannoniens bis an die Adda Und auch im Folgenden gibt Paulus Belege dafur dass in fruheren Zeiten Venetia ein sehr viel grosseres Gebiet umfasst habe als die Lagune von Venedig II 14 um dann einen langeren Exkurs einzufugen nunmehr uber die ubrigen Provinzen Italiens II 15 24 Nachdem er auch die Herkunft des Namens Italien abgehandelt hat berichtet er wieder von Alboin der am 3 September in Mailand einzog als dort Honoratus Erzbischof war der nach Genua floh Auch starb nach zwolf Jahren im Amt der Patriarch Paulus dem Probinus im Amt folgte II 25 Alboin eroberte Ligurien ausser den Kustenstadten schliesslich Pavia jedoch erst nach dreijahriger Belagerung II 26 Alboin so erklart Paulus seinen Erfolg brachte viele Volker mit deren Siedlungen man noch zu seiner Zeit nach ihrer Herkunft bezeichnet habe wahrend in Italien nach einer uberaus guten Ernte die Pest in Ligurien und Venetien grassierte und eine Hungersnot ausgebrochen war II 26 Die Bewohner Pavias wollte Alboin wegen ihres langen Widerstandes abschlachten lassen wie er geschworen hatte doch als sein Pferd beim Einzug strauchelte und nicht wieder auf die Beine kam brachte ihn einer seiner Manner von diesem Vorhaben ab mit der Begrundung die Bewohner seien doch Christen Alboin lenkte ein woraufhin sich sein Pferd wieder erhoben und ihn in die Stadt getragen habe II 27 Daran anschliessend schildert Paulus das Ende des Konigs der in Italien drei Jahre und sechs Monate lang geherrscht habe Alboin hatte namlich seine gepidische Frau Rosemunda gezwungen Wein aus dem Gefass zu trinken das einst aus dem Schadel ihres Vaters Konig Kunimund angefertigt worden war Paulus selbst schreibt er habe das Gefass noch am Hof Konig Ratchis gesehen Rosemunda schmiedete daraufhin mit Alboins scilpor seinem Waffentrager und Milchbruder Helmichis ein Komplott in das auch Peredeo durch eine Intrige hineingezogen wurde der schliesslich den Mordplan schmiedete Alboin wurde nach seiner Ermordung unter einer Treppe an der Aussenseite seines Palastes beerdigt ein Grab das wie Paulus schreibt in unseren Tagen durch Giselpert Herzog in Verona geoffnet wurde Er habe damit prahlen wollen Alboin gesehen zu haben II 28 Helmichis der die Konigsherrschaft ubernehmen wollte musste zusammen mit Rosemunda fliehen Dies geschah auf einem Schiff das Longinus der Prafekt von Ravenna geschickt hatte Alboins Tochter Albsuinda und der Schatz der Langobarden kamen so nach Ravenna Als Longinos Rosemunda dazu uberredete nun Helmichis zu vergiften zwang dieser sie ebenfalls davon zu trinken so dass beide starben Longinos schickte Alboins Tochter und den Schatz nach Konstantinopel Schliesslich berichtet Paulus einige behaupteten Peredeo sei in Konstantinopel ums Leben gekommen wo er geblendet worden sei Die Langobarden setzten inzwischen Cleph zum Konig ein doch wurde er von einem puer de suo obsequio einem Jungen aus seinem Gefolge nach nur 18 Monaten Herrschaft erschlagen II 31 Danach regierten zehn Jahre Herzoge wohl uber dreissig Die romischen Bewohner mussten ein Drittel ihrer Ernte fortan an die Langobarden abfuhren Italien wurde von den Langobarden unter das Joch gepresst II 32 3 Buch Verhaltnis zu den Franken Haresie Kampfe in Byzanz Wahl des Konigs durch Theodelinde Bearbeiten nbsp Die frankischen Teilreiche um 577Im dritten Buch das die Zeit zwischen etwa 570 und 591 umfasst schildert Paulus in 35 Kapiteln zunachst wie die Langobarden Gelegenheiten zum Plundern vor allem im Frankenreich nutzten um 569 570 575 aber auch ihre Begegnungen mit Heiligen Wundern und den moralischen Abstieg der Ostromer in der Person des neuen Kaisers Justin Auch schildert er wie ein Einsiedler einen der Krieger bekehrt die erste Konversion dieser Art Die ebenso wie die Langobarden paganen Sachsen die von Italien aus wieder in ihre Heimat zuruckkehren wollten gingen unter Schilderung noch ublerer Untaten bei ihrem Kampf um die vor Jahren verlassenen Gebiete ganzlich unter Auch die langobardischen Herzoge erlitten gegen die Franken schwere Niederlagen jedoch schweigt Paulus uber das Jahrzehnt zwischen 574 und 584 weitgehend Erst mit der Wahl eines neuen Konigs erlangte das Langobardenreich wieder Rechtssicherheit wie Paulus uberaus deutlich betont der damit seinen Weg der Langobarden zur ausserst katholischen gens fortfuhrt Dies geschieht vor dem Hintergrund von funf schweren Konflikten in denen die Langobarden um ihren Fortbestand rangen Zugleich kamen aus Konstantinopel zunehmend haretische Ideen Dabei erfordert die vielschichtige von einer grossen Zahl von Akteuren und wechselnden Allianzen gepragte Situation den Autor auf das scharfste heraus Ahnlich wie Alboin wird am Ende Authari zu einer zentralen Figur im Ringen um Stabilitat der eine uberraschende Heiratsallianz mit den Bayernherzogen erreicht Der eingefugte Traum des Gunthram eines Frankenkonigs von geringer Bedeutung fur die Langobarden erklart sich daraus dass erneut bei der Wiederentdeckung eines Schatzes die gottliche Zustimmung sich genau hierin erwies Dies geschah analog zur Wiederentdeckung des Schatzes des Feldherrn Narses von dem der Kaiser frommen Gebrauch machte und diesmal entdeckten die Manner Autharis einen Schatz auf einer Insel im Comer See Damit stellt Paulus heraus was fur ihn eines der Zeichen fur einen guten Konig sei namlich die Verbindung mit materiellem Gluck eben im Fund eines verlorenen Schatzes den er zur Wohltatigkeit nutzte Mit dem dritten Buch nahmen die Langobarden weitere Hurden auf dem Weg zu legitimer von Gott geschutzter Herrschaft Im Falle des Nichtkatholiken Authari erwies sich dies besonders dramatisch denn die Franken verloren eine Konigsschwester durch die Konversion ihres westgotischen Ehemanns vom Arianismus zum Katholizismus dann zog man dort dennoch einen Katholiken als Heiratskandidaten vor Damit wurde Authari schwer beleidigt denn er hatte sie ehelichen wollen Dennoch und hierin zeigte sich die Hilfe Gottes besiegte der Langobarde die Franken mehrfach wobei er nach der schwersten Schlacht moniert dass eine seiner wichtigsten Quellen die Paulus benutzte diese gewaltige Niederlage der Franken nicht erwahnt die doch selbst frankische Quellen berichteten nbsp Von Giuseppe Picchiorri in einem Grab in der Via dei Condotti in Sutri Latium in einem Meter Tiefe auf seinem Grundstuck entdecktes glasernes Trinkhorn 18 1887 vom British Museum in London erworben 6 oder 7 JahrhundertSeine beiden wichtigsten Quellen sind Gregor von Tours den er in 20 der 35 Kapitel seines 3 Buches benutzt und den er manchmal fast wortlich ubernimmt ihn aber auch aus langobardischer Perspektive umdeutet und Secundus dessen Werk verloren gegangen ist Secundus verfasste wie Paulus vermerkt eine kurze Geschichte der Langobarden bis in seine Zeit er starb um 612 Paulus benutzte sein Werk an vielleicht zwolf Stellen in Buch III Das vielschichtige und von disparaten Vorgangen die es schwer machten einen roten Faden zu finden gepragte Buch beginnt mit der zunachst erfolgreichen Expansion uber Italien hinaus namlich gegen die Franken Richtung Burgund Einige der Herzoge fielen also in deren Reich ein wobei der Klausner Hospitius der bei Nizza lebte dies zuvor angekundigt hatte Ihre Uberfalle sollten als Strafe fur Meineid Diebstahl Raub und Mord gelten Da Hospitius als Asket eiserne Ketten auf der blossen Haut trug hielten ihn die Langobarden die ihn in seinem Turm fanden fur einen eingekerkerten Verbrecher Als sie ihn toten wollten rettete ihn ein Wunder Bei dieser Gelegenheit wurde nicht nur der Langobarde der ihn toten wollte bekehrt und spater sogar Monch sondern zwei Herzoge wurden ebenfalls bekehrt III 1 2 Amatus Patrizius der Provence unterlag anderen Langobarden in einer Schlacht III 3 doch ein weiteres Heer wurde von Eunius auch Mummulus genannt besiegt nbsp Italien um 590Die fruher mit den Langobarden gezogenen Sachsen fuhrten ebenfalls einen Raubzug aus wurden aber gleichfalls besiegt III 5 Doch versuchten die Sachsen die in Italien nicht nach eigenem Recht leben durften nun so Paulus in ihre Heimat zuruckzukehren die sie mit Hilfe des Frankenkonigs Sigibert auch erreichten Eine Marschkolonne mitsamt ihrem Vieh zog uber Nizza die andere uber Embrun unterwegs wurde Nahrung geraubt aber auch gebrandschatzt Mummulus liess sie nur gegen eine grosse Entschadigungssumme die Rhone uberqueren Doch auf ihrem Weitermarsch betrogen sie viele indem sie Bronzebarren anboten die wie Gold aussahen Konig Sigibert gestattete ihnen die Heimkehr nach Sachsen Doch ihre Heimat fanden sie inzwischen von Sueben und aliis gentibus bewohnt die sich gegen ihre Vertreibung wehrten Sie boten ein Drittel dann die Halfte schliesslich zwei Drittel des Landes schliesslich sogar alles Vieh denn man konne ja gemeinsam dort leben Doch die Sachsen lehnten ab berieten schon wie sie die Frauen der Sueben unter sich verteilen wurden Doch im anschliessenden Kampf kamen 20 000 Sachsen um hingegen nur 480 Sueben Aber selbst die uberlebenden 6 000 Sachsen liessen erst nach einer weiteren Niederlage vom Krieg ab III 6 7 Daran anschliessend berichtet Paulus uber Raubzuge der Herzoge Amo Zaban und Rodan ersterer griff den Hof des Mummulus an nachdem er uber Embrun gezogen war eroberte Arles und plunderte bis Marseille Aix leistete ihm 22 Pfund Silber als Tribut Zaban zog nach Die Rodan wandte sich gegen Grenoble Rodan und Zaban unterlagen gegen das Heer des Mummulus zogen sich nach Susa zuruck flohen vor dem heranruckenden Franken Amo floh ebenfalls auf diese Nachricht hin verlor unterwegs die gesamte Beute III 8 Ahnliche Kampfe schildert der Verfasser aus der Gegend um Nanno einem Kastell oberhalb von Trient III 9 Sieger uber die Franken blieb Ewin der Herzog von Trient der eine Tochter Garibalds von Bayern heiratete den er rex nennt Konig III 10 nbsp Justin II und Sophia HalbfollisKaiser Justin schildert Paulus als habgierig und verachtlich gegenuber den Armen dazu sei er ein Anhanger des Pelagianismus gewesen Dieser zog Tiberios als Leiter des Palastes an den Hof den der Verfasser in hochsten Tonen lobt Kaiserin Sophia tadelte ihn wegen seiner Freigebigkeit gegenuber den Armen die den Staatsschatz gefahrde Justin sei nach elfjahriger Herrschaft wahnsinnig geworden In Rom linderte Papst Benedikt die Hungersnot die die Langobarden durch ihre Plunderungen ausgelost hatten III 11 Nach Justins Tod wurde Tiberios Konstantinos Kaiser Ausfuhrlich berichtet Paulus wie im Palast ein gewaltiger Schatz entdeckt wurde und auch der Schatz des Narses fiel ihm nach dessen Ableben zu noch bevor er Kaiser geworden war Justinian den seine Gegner auf den Thron bringen wollten unterwarf sich und ubergab dem Kaiser 15 Zentner Gold Kaiserin Sophia versuchte in Abwesenheit des Kaisers Justinian dennoch auf den Thron zu bringen Wahrend Tiberios die Kaiserin verhaften und isolieren liess verzieh er Justinian und wollte sogar ihre vier Kinder miteinander verheiraten woraus allerdings nichts wurde aus unbekannten Grunden wie Paulus anfugt Ein kaiserliches Heer besiegte die Perser und brachte reiche Beute darunter 20 Elefanten mit III 12 Etwas unzusammenhangend tragt Paulus vor wie der Frankenkonig Chilperich vom Kaiser Pragungen in Gold erhielt dazu deren genaue Umschriften Dann folgt die Nachricht uber den spateren Papst Gregor dass er das Amt des Nuntius innehatte vor allem aber dass er seine Libri Morales abfasste und den Patriarchen Eutychios vor dem Kaiser widerlegte Ausserdem uberfiel der erste Herzog von Spoleto Faroald die Hafenstadt Classis III 13 In Aquileia folgte auf Probinus der nur ein Jahr im Amt gewesen sei der Priester Elias III 14 nbsp Im Namen Kaiser Justinians zwischen 568 und 590 gepragte langobardische Munze aus einer unbekannten Pragestatte nbsp Goldsolidus Kaiser Maurikios Der Kaiser bestimmte nach siebenjahriger Herrschaft im Einvernehmen mit Kaiserin Sophia den Kappadokier Maurikios als seinen Nachfolger Zugleich heiratete seine Tochter den designierten Kaiser Nach zehnjahriger Herrschaft der Herzoge setzten die Langobarden mit Authari dem Sohn Clephs erstmals wieder einen Konig ein Er trug wie alle seine Nachfolger den Titel Flavius Die Herzoge traten unter ihm die Halfte ihrer Einnahmen und Pflichtigkeiten zur Wiederherstellung des Konigtums ab omnem substantiarum suarum medietatem regalibus usibus tribuunt Die ubrige Bevolkerung blieb nach dem Hospitalitatsprinzip unter den Langobarden aufgeteilt Schliesslich lobt Paulus die Rechtssicherheit im Langobardenreich III 16 Kaiser Maurikios habe dem Frankenkonig Childebert uber seine legatos quinquaginta milia solidos also 50 000 Solidi zukommen lassen um ihn zu einem Kriegszug gegen die Langobarden zu veranlassen Dieser drang ohne Vorwarnung subito in Italien ein doch verschanzten sich die Langobarden in den Stadten und boten ihrerseits erfolgreich den Franken Geschenke an Als dies der Kaiser erfuhr forderte er sein Geld zuruck doch Childebert der auf seine Macht vertraute antwortete noch nicht einmal auf diese Forderung Sed ille suarum virium potentia fretus pro hac re nec responsum reddere voluit III 17 nbsp Von dem Haus in dem Droctulft in Ravenna lebte ist ein Teil einer Mauer erhalten geblieben Ausdrucklich nach diesen Geschehnissen griff Authari den zu Byzanz ubergegangenen Herzog Droctulft in Brescello an wo auch kaiserliche Truppen standen Der Belagerte war ex Suavorum hoc est Alamannorum gente oriundus also von suebischer bzw alamannischer Abstammung und er wollte sich obwohl im Langobardenreich bis zum Herzog aufgestiegen fur seine Gefangenschaft rachen Nach zahen Kampfen musste sich Droctulft nach Ravenna zuruckziehen Brescello wurde dem Erdboden gleichgemacht Authari schloss mit Smaragdus dem Exarchen von Ravenna Frieden III 18 Mit Droctulfts Hilfe schufen die Ravennaten eine Flotte und vertrieben die Langobarden aus Classis Danach zitiert Paulus die gesamte Grabinschrift die zu Droctulfts Ehren vor der Kirche des hl Vitalis angebracht worden war III 19 Mit Pelagius wurde da Rom von den Langobarden abgeriegelt war zum ersten Mal ein Papst ohne kaiserliche Zustimmung gewahlt Ein Brief des Papstes verfasst vom spateren Papst Gregor ging an Helias den Patriarchen von Aquileia der die Drei Kapitel des Chalcedonense nicht anerkennen wollte III 20 Ausfuhrlich schildert Paulus wie Childebert gegen die Westgoten auf der Iberischen Halbinsel in den Krieg zog bellum adversum hispanos gerens denn der Konig hatte seine Schwester Ingund in die Ehe mit dem Sohn des Westgotenkonigs Leovigild Hermenegild gegeben Doch als Hermenegild unter dem Einfluss seiner Frau und des Bischofs Leander von Sevilla sich von der arianischen Lehre ab und stattdessen der katholischen Lehre zuwandte liess ihn der Vater hinrichten Ingund starb auf der Flucht nachdem man sie nach Sizilien verschleppt hatte Ihr Sohn wurde nach Konstantinopel verbracht Childebert der vom Tod seiner Schwester nichts ahnte zog nun um sie zuruckzubekommen gegen die Langobarden Doch Alamannen und Franken waren uneins so dass sie sich ergebnislos zuruckzogen III 21 22 Wieder folgen in Paulus Darstellungen Naturkatastrophen so eine Uberschwemmung am 17 Oktober wobei in die Basilika San Zeno in Verona kein Wasser eindrang Zwei Monate spater wutete ein Feuer in Verona III 23 aber auch in Rom kam es zu schwersten Uberschwemmungen Im Tiber schwammen Schlangen und ein draco Daran schloss sich die Pest an gravissima pestilentia quam inguinariam appellant Auch Pelagius starb an der Seuche die sich im Volk verbreitete Nun wurde Gregor einstimmig gewahlt bei einer Bittprozession brachen 80 Teilnehmer tot zusammen III 24 Der Papst entsandte Augustinum et Mellitum et Iohannem zur Bekehrung der Angeln III 25 Ausfuhrlich schildert Paulus das Geschehen nach Helias von Aquileia der in diesen Tagen nach 15 Jahren im Amt verstarb Severus sein Nachfolger wurde von Smaragdus der von Ravenna nach Grado kam eigenhandig aus der dortigen Basilika gezwungen Zusammen mit den Bischofen Johannes Parentinus Severus und Vindemius dazu der ecclesiae defensor Verteidiger der Kirche Antonius wurde er gewaltsam fur ein Jahr nach Ravenna verbracht Unter Drohungen mussten die Gefangenen in Kirchengemeinschaft mit Johannes dem Bischof von Ravenna eigentlich war er Erzbischof treten der die Drei Kapitel verurteilt und sich seit den Papsten Vigilius und Pelagius von Rom losgesagt hatte Als sie zuruckkehrten wollte weder die plebs communicare noch wurden sie von den ubrigen Bischofen aufgenommen Nachdem Smaragdus durch den Patrikios Romanos ersetzt worden war fand eine Synode in Marano statt Dort wurde Severus von Aquileia wieder aufgenommen nachdem er seinen Irrtum erklart hatte Ausdrucklich zahlt Paulus die Namen derjenigen Bischofe auf die sich ab hoc scismate ferngehalten hatten III 26 19 nbsp Gregorianisches Sakramentar der Kirche von Trient 8 9 JahrhundertZu dieser Zeit entsandte Authari unter Fuhrung Herzog Ewins von Trient ein Heer zum plundern nach Istrien das dort einen einjahrigen Friedensvertrag schloss Ein anderes Heer belagerte sechs Monate lang die Insel Comacina im Comer See wo sich unter Francio seit uber 20 Jahren ostromische Einheiten hielten Francio ubergab die Insel den Langobarden und der Konig liess ihn mit Frau und Besitz nach Ravenna abziehen Auf der Insel fanden sich dort in Sicherheit gebrachte Reichtumer einiger Gemeinden III 27 nbsp Konig Authari schickt Gesandte zum Frankenkonig Childebert um dessen Schwester Chlodoswinda zu ehelichen Detail eines Freskos der drei Zavattari Bruder im Dom von Monza entstanden 1444Daran anschliessend schildert Paulus den Versuch Autharis die Schwester Konig Childeberts zu ehelichen Dieser nahm zwar die Geschenke der Gesandten an sagte sogar ausdrucklich zu doch dann bevorzugte er einen katholischen Kandidaten der Westgoten Zugleich sagte er Kaiser Maurikios zu Italien zu erobern Dies misslang jedoch denn er unterlag gegen die Armee Autharis nach Paulus war es die schlimmste Niederlage an die man sich uberhaupt erinnern konnte Paulus moniert dass Secundus von Trient in seinem Geschichtswerk diese schwere Niederlage ubergehe wahrend sie doch selbst in der frankischen Geschichtsschreibung zu finden sei III 29 Authari seinerseits hielt nun um die Hand der bayrischen Konigstochter Theudelinde an Ausfuhrlich beschreibt Paulus dass Authari seine zukunftige Braut personlich aber inkognito in Bayern aufsuchte Bei der Ubergabe eines Weinbechers beruhrte er mit dem Finger ihre Hand wohl eine unerhorte Geste um dann seine Rechte an seine Stirn und uber Nase und Gesicht zu fuhren Ausdrucklich errotend berichtete sie davon ihrer Amme Als wenig spater die Franken in Bayern einmarschierten floh Theudelinde mit ihrem Bruder nach Italien Auf dem Sardischen Feld bei Verona wurde nun die Hochzeit begangen am 15 Mai die Ehe geschlossen Der Herzog von Turin Agilulf erhielt bei der Gelegenheit die Weissagung er werde Theudelinde bald heiraten Ohne erkennbaren Grund schliesst Paulus an Ansul ein naher Verwandter cognatus des Konigs sei in Verona aus unbekanntem Grunde erschlagen worden III 30 Damit wendet er sich einem erneuten Angriff der Franken auf das Langobardenreich zu Nach der Ruckkehr des frankischen Gesandten legatus Grippo aus Konstantinopel der in Karthago in heftige Auseinandersetzungen mit der ortlichen Bevolkerung geraten war was Paulus nicht weiter ausfuhrt berichtet dieser wie Kaiser Maurikios diese Schande zu ahnden versprochen habe Unverzuglich sandte Childebert ein Heer nach Italien deren bedeutendere Fuhrer Audoaldus Olo et Cedinus waren Olo kam vor Bellinzona ums Leben Audoald und sechs weitere Fuhrer ruckten vor Mailand wo sie kaiserliche Boten erreichten die binnen drei Tagen ein ostromisches Heer versprachen das jedoch nie erschien Chedin eroberte zwar eine Reihe von Kastellen fuhrte die Bewohner als Gefangene mit sich und erreichte sogar Verona Die Bischofe Ingenuinus von Saben und Agnellus von Trient kauften fur 600 Solidi die gleiche Zahl an Gefangenen frei Doch drei Monate lang zog das Heer in Italien herum konnte nichts erreichen denn der Langobardenkonig verschanzte sich in Pavia die anderen Langobarden in festen Platzen Die Franken mussten am Ende erschopft und hungernd abziehen Sie boten auf dem Ruckweg sogar Kleidung und Waffen gegen Lebensmittel an III 31 nbsp Das Herzogtum Benevent im 8 JahrhundertIn dieser Zeit soll dies kennzeichnet der Verfasser ausdrucklich als fama Konig Authari uber Spoleto und Benevent bis nach Reggio di Calabria gezogen sein Dort soll so setzt Paulus fort im Meer eine Saule mit einer Inschrift errichtet worden sein Diese lautete Usque hic erunt Langobardorum fines III 32 sinngemass Bis hierher werden die Grenzen der Langobarden reichen Der erste Langobardenherzog in Benevent sei jedoch Zotto gewesen der dort 20 Jahre geherrscht habe III 33 Daran anschliessend flicht Paulus ein Authari habe eine Friedensgesandtschaft an den Frankenkonig Gunthram geschickt den Onkel Childeberts von dem er ausfuhrlich die wunderreiche Geschichte von einem Schatzfund berichtet er selbst nennt es ein factum satis mirabile aus dem eine Goldschmiedearbeit uber dem Grab des Martyrers Marcellus in Chalon sur Saone geschaffen wurde III 34 Noch wahrend die Gesandtschaft am Hofe Guntrams war starb Authari nach sechs Jahren der Herrschaft in Pavia am 5 September 591 nbsp Theodolinda heiratet Agilulf Detail eines Freskos der drei Zavattari Bruder im Dom von Monza entstanden 1444 20 Eine neue Gesandtschaft meldete den Tod am Hof Konig Childebert der die Gesandten nach wenigen Tagen mit einer Friedenszusicherung entliess Die Wahl eines neuen Ehemannes und damit die des neuen Konigs uberliess man Theudelinde Sie entschied sich fur Agilulf den Dux von Turin bestellte ihn zu sich und eilte ihm sogar nach Lomello entgegen Paulus betont dabei die Symbolkraft jeder einzelnen Handlung So liess sie nach einigen Begrussungsworten Wein reichen trank zuerst und reichte daraufhin Agilulf den Rest zum Trank Daraufhin habe er ihre Hand gekusst woraufhin sie wie beim Bericht an ihre Amme uber die besagte unerhorte Geste Autharis errotend antwortete dass er der ihren Mund kussen durfe nicht ihre Hand zu kussen brauche Schliesslich veranlasste sie ihn sie zu kussen Die Regierungsgeschafte ubernahm der neue Konig bereits Anfang November obwohl er erst im Mai in Mailand bei einer Heeresversammlung zum Konig erhoben wurde III 35 4 Buch Agilulf Unglaubige arianischer Umsturz von Rothari bis zur Flucht Perctarits Bearbeiten nbsp Die Eiserne Krone im Domschatz von Monza 2008 fotografiert Die Krone gilt sicher als langobardisch ob sie aber mit Theodelinde in Beziehung zu setzen ist gilt als umstritten 21 nbsp Theudelinde Krone Kopie der im Domschatz von Monza befindlichen Krone die sich im Kloster Frauenchiemsee befindet nbsp Codex mit den Dialogen Papst Gregors I Archivio capitolare di Modena San Gregorio magno liber dialogorum ms O I 9 11 12 Jahrhundert Im vierten Buch schreitet der Konsolidierungsprozess weiter voran schwenkt gar auf einen Pfad der Expansion insbesondere unter Agilulf Am Ende erfolgt auch die konfessionelle Neuausrichtung unter den katholischen Konigen Perctarit und Cunincpert wobei das Verhaltnis von Agilulf und Theodelinda zu Papst Gregor dem Grossen von aussergewohnlicher Bedeutung ist Daher liegt der Schwerpunkt in diesem Buch noch starker auf den Vorgangen bei den Langobarden und in Italien denn zwei Drittel des Textes haben dort ihren Themenkreis Auch erhalten die halbautonomen Herzogtumer vor allem Benevent und Friaul wo die Familie des Verfassers herkommt und wenn auch in geringerem Masse Spoleto eine grossere Rolle Das Ruckgrat Heath des Buches bilden aber Agilulf und seine Frau Theodelinda denn auf sie beziehen sich 28 der 51 Kapitel Verstarkt wird dieser Gesamteindruck durch den erheblichen Quellenmangel unter dem die Darstellung ab Arioald 616 626 leidet denn ab dessen Zeit ist kaum etwas uberliefert Paulus schreibt dementsprechend uber ihn De cuius regis gestis ad nostram notitiam aliquid minime pervenit Neben dem koniglichen Edikt Rotharis fugt er vor allem Abschnitte aus erzahlenden Quellen ein wie Gregor von Tours und auch wieder Secundus Dazu kommt eigene Anschauung wie etwa aus Monza oder Pavia daruber hinaus vier Briefe aus dem Registrum Epistolarum dann die Dialoge Gregors der Liber Pontificalis Der bestatigte Konig schickte eine Gesandtschaft unter Leitung von Bischof Agnellus von Trient ins Frankenreich um die Gefangenen aus den Trentiner Kastellen freizukaufen Die Frankenkonigin Brunichild bezahlte das Losegeld aus ihrem eigenen Vermogen eine erhebliche Zahl von Gefangenen kehrte heim Auch Herzog Ewin von Trient reiste ins Frankenreich ad obtinendam pacem Tatsachlich erreichte er einen entsprechenden Friedensschluss IV 1 Wieder berichtet Paulus von Trockenheit und in deren Gefolge von Hungersnot dazu besonders grossen Heuschrecken Diese allerdings sollen die Acker verschont haben IV 2 Dann berichtet Paulus von der Totung von Herzog Mimulf von einer Insel im Ortasee weil er sich im Jahr 590 den Franken ergeben hatte Gaidulf der Herzog von Bergamo verschanzte sich dort schloss Frieden verschanzte sich wieder diesmal auf der Isola Comacina Gaidulf musste erneut nach Bergamo fliehen Schliesslich erhob sich Herzog Ulfari von Treviso gegen den Konig er wurde belagert und gefangen genommen Rebellavit quoque dux Ulfari contra regem Agonem apud Tarvisium et obsessus captusque est ab eo IV 3 Im selben Jahr grassierte wieder die Beulenpest in Ravenna Grado und auf Istrien wie schon vor 30 Jahren wie Paulus erganzt Auch berichtet er von einem ausserst kalten Winter blutigen Niederschlagen und einem Blutbach im Reno Agilulf schloss Frieden mit den Awaren bei innerfrankischen Kampfen kamen 30 000 Menschen ums Leben IV 4 Papst Gregor verfasste seine Dialoge die er Theudelinde zukommen liess von der er wusste dass sie Christi fidei deditam und in guten Werken ausgezeichnet war Auch forderte sie die Kirche veranlasste den Konig sie zu beschenken und Bischofe wieder einzusetzen Die Langobarden hielten ja zu dieser Zeit noch am gentilitatis errore fest IV 5 6 vorchristlichen Vorstellungen also Nach knapper Darstellung des Raubzugs den der von Childebert als Konig in Bayern eingesetzte Tassilo gegen die Slawen durchfuhrte der mit reicher Beute zuruckkehrte IV 7 berichtet Paulus von der ostromischen Eroberung der Stadte Sutri Bomarzo Orte Todi Amelia Perugia und Luceoli Auf diese Eroberungen unter Fuhrung von Romanus patricius et exarchus Ravennae reagierte Agilulf indem er mit einem schlagkraftigen Heer von Pavia aufbrach In Perugia schloss dieses Heer Herzog Maurisio ein der zur romischen Partei ubergewechselt war und liess ihn sofort nach der Gefangennahme hinrichten Wie Papst Gregor Theudelinde in Briefen gedrangt hatte bewegte sie ihren Mann nun zum Abschluss eines Friedens mit Rom IV 8 Dankschreiben Gregors an Theudlinde und Aglilulf IV 9 epist 9 67 und 9 66 Im Januar dieses Jahres wurde den ganzen Monat uber ein Komet gesichtet im selben Monat starb der Erzbischof von Ravenna Johannes auf den Marianus folgte auch starb Herzog Ewin von Trient auf den Gaidoald folgte ein vir bonus ac fide catholicus wie Paulus versichert Zudem starben 2000 Bayern bei ihrem Angriff auf die Slawen superveniente Cacano wohl als der Khagan uber sie kam ein Fuhrer der Awaren Schliesslich erwahnt Paulus dass die ersten Wildpferde und Auerochsen in Italien Wunder darstellten miracula IV 10 Wie berichtet wird so Paulus wurde Childebert im Alter von 25 Jahren mitsamt seiner Ehefrau vergiftet sicut fertur wie berichtet wird Brunichild die im Frankenreich als Konigin zusammen mit ihren Enkeln die noch Kinder waren regierte musste an die Awaren nach Kampfen in Thuringen Tributzahlungen leisten Auch starb dort Konig Gunthram dessen Reich an Brunichild fiel IV 11 Die Awaren schlossen mit den Langobarden Frieden nachdem der Khagan eine Gesandtschaft nach Mailand geschickt hatte Auf den verstorbenen Patrikios Romanus folgte Gallicinus im Amt des Exarchen von Ravenna der gleichfalls zum Frieden bereit war IV 12 Und auch mit dem Frankenkonig Theuderich schloss Agilulf Frieden Die Herzoge Zangrulf von Verona aber auch Gaidulf von Bergamo den er schon zweimal geschont hatte sowie Warnecaut von Pavia liess er hinrichten IV 13 Wieder folgt die pestis gravissima die in Ravenna und in den kustennahen Gebieten erneut wutet IV 14 auch erscheinen Lanzen wie in Blut getaucht am Himmel uberaus helles Licht wahrend der ganzen Nacht Lapidar fugt Paulus an Theudebert habe gegen seinen Vetter Chlothar im Krieg gelegen IV 15 Ariulf der Nachfolger von Faroald I von Spoleto habe so Paulus versucht zu ergrunden wer ihm bei der Schlacht gegen die Romer geholfen habe In Spoleto in der Basilika des hl Sabinus erkannte er in einer Darstellung des Heiligen den von ihm gesuchten Kampfer der ihn in der Schlacht gedeckt hatte Die Sohne des Faroald stritten nach seinem Tod um das Erbe wobei sich Theudelapius durchsetzte IV 16 Um diese Zeit so der Verfasser wurde Montecassino von Langobarden geplundert Die Monche konnten nach Rom fliehen wobei sie die Ordensregel mitnahmen dazu einige wenige Schriften sowie Brotgewicht und Weinmass die fur die Erfullung der Ordensregeln wichtig waren Den Orden hatten nach dem hl Benedikt Constantinus danach Simplicius Vitalis und schliesslich Bonitus geleitet IV 17 Einen Brief Papst Gregors an Arichis den Nachfolger des Zotto als Herzog von Benevent der aus Forum Julii stammte ein Verwandter Gisulfs zitiert Paulus vollstandig epist 9 126 Er moge fur sein Seelenheil dabei behilflich sein Balken fur die Kirchen der hll Petrus und Paulus aus dem Gebiet von Bruttium zu bekommen IV 18 19 nbsp Italien um 600Paulus berichtet wie Agilulfs Tochter zusammen mit dem Schwiegersohn Gottschalk durch Kallinikos Heer von Parma nach Ravenna verschleppt wurde IV 24 wohl im Jahr 601 oder 602 Erst nachdem Agilulf im Juli Mailand verlassen und es ihm mit Unterstutzung slawischer Truppen die ihm die Awaren geschickt hatten gelungen war am 21 August Cremona zu erobern dann am 13 September Mantua das Kastell Vulturina wurde im Jahr 603 Frieden geschlossen und die Tochter nebst ihrer Familie konnte zuruckkehren Doch kaum in Parma starb sie wahrend der Geburt eines weiteren Kindes IV 28 Dazwischen schildert der Verfasser dass Agilulf dem Awarenkhagan Handwerker zum Bau von Schiffen geschickt habe mit welchen dieser eine Insel in Thrakien eroberte IV 20 und dass Theudelinde die Basilika Johannes des Taufers in Monza einweihte die sie hatte errichten und ausstatten lassen IV 21 Wie der Ostgotenkonig Theoderich so liess auch die Konigin in Monza einen Palast errichten Dort liess sie in Bildern Geschehnisse aus der Geschichte der Langobarden festhalten de Langobardorum gestis depingi fecit Ausfuhrlich beschreibt er die vollig andersartige fur ihn so ungewohnliche Haartracht der Langobarden in dieser Zeit dann ihre Kleidung und dass sie die Hose von den Romern ubernommen hatten IV 22 nbsp Kaiser Phokas 602 610 ab seiner Zeit trugen die Kaiser wieder Bart wie mit Ausnahmen seit Konstantin nicht mehr Paulus der das Aussere der Langobarden beschrieb IV 22 erwahnt dies nicht Padua wurde nach heftigem Widerstand erobert und in Brand gesetzt dann auf Befehl Agilulfs dem Erdboden gleichgemacht Die milites liess er nach Ravenna abziehen IV 23 mit den Awaren wurde ein immerwahrender Frieden geschlossen ihre Gesandten forderten die Franken auf mit den Langobarden Frieden zu schliessen Wahrenddessen plunderten Langobarden Slawen und Awaren Istrien IV 24 In dieser Zeit brachte Theudelinde im Palast von Monza ihren Sohn Adaloald zur Welt Danach eroberten die Langobarden Monselice und in Ravenna kehrte nach der Vertreibung des Kallinikos Smaragdus zuruck IV 25 Des Weiteren berichtet Paulus dass Kaiser Maurikios nach 21 Jahren Regierung mit seinen Sohnen von Phokas hingerichtet wurde Selbst die Awaren seien von seiner virtus bezwungen worden IV 26 s dazu Balkanfeldzuge des Maurikios Gaidoald von Trient und Gisulf von Forum Julii wurden von Agilulf wieder aufgenommen nachdem sie sich mit ihm uberworfen hatten Zu dieser Zeit wurde Adaloald getauft Am 7 April zu Ostern 603 wurde das Kind von Secundus von Trient cuius saepe fecimus mentionem den wir schon oft erwahnt haben aus der Taufe gehoben IV 27 Schliesslich berichtet Paulus dass Papst Gregor gestorben sei als Kaiser Phokas bereits im 2 Jahr herrschte Sein Nachfolger wurde Sabinianus Danach berichtet er von einem uberaus kalten Winter die Weinstocke erfroren uberall das Getreide wurde teils von Mausen gefressen teils durch Getreidebrand vernichtet Durch ein Zitat aus einem Brief an Sabinianus seinen am Kaiserhof weilenden Apokrisiar versucht Paulus nicht nur zu verdeutlichen dass Gregor ein demutiger Mann gewesen sei sondern dass er mit dem ihm vorgeworfenen Meuchelmord nichts zu tun gehabt habe Vor allem aber hatte er noch nicht einmal einen Langobarden ermorden lassen obwohl sie doch Unglaubige increduli waren die alles zerstorten IV 29 nbsp Langobardische und byzantinische Gebiete vor 603In Gegenwart Agilulfs wurde im Juli 604 Adaloald in Mailands Arena zum Konig erhoben Mit frankischen Gesandten wurde ein Frieden vereinbart Adaloald mit einer Tochter Konig Theudeberts verlobt IV 30 mit Sachsen lagen die Franken derweil in einem verlustreichen Krieg IV 31 Auch wurde so schiebt Paulus ein der Kantor Petrus in der Petrus Basilika von Pavia vom Blitz getroffen Gegen Zahlung von 12 000 Solidi schloss Agilulf auch mit Smaragdus auf ein Jahr Frieden Bagnoregio und Orvieto fielen an die Langobarden Paulus fugt einen Kometen ein und danach wurde ein Friede auf drei Jahre vereinbart IV 32 Nach dem Tod des Patriarchen Severus von Aquileia folgte ihm im Einverstandnis mit dem Konig und Herzog Gisulf Abt Johannes im Amt Auch in Grado wurde ein Bischof eingesetzt namlich der romtreue Candidianus auf den wieder flicht Paulus einen Kometen ein der oberste Notar Epiphanius folgte Dieser wurde gleichfalls Patriarch so dass nun zwei Patriarchen existierten ex illo tempore coeperunt duo esse patriarchae IV 33 Zeitlich ein Jahrzehnt vorausgreifend schildert Paulus wie Johannes von Compsa Neapel eroberte dass er vom Exarchen Eleutherius besiegt und getotet wurde Doch dann schwang er sich zu kaiserlichen Rechten auf Im Kastell Luceoli wurde er auf dem Weg nach Rom erschlagen und sein Kopf nach Konstantinopel geschickt IV 34 Wieder zuruck in der Zeit vor 610 erwahnt der Verfasser dass der Notar des Konigs ein Stablicianus nach Abschluss eines einjahrigen Friedens vom Hof des Kaisers Phokas zuruckkehrte Ostromische Gesandte brachten ihm bei der Gelegenheit kaiserliche Geschenke imperialia munera IV 35 Ohne dass Paulus dies erwahnt handelte es sich doch um die erste diplomatische Anerkennung des Langobardenreiches sie erfolgte im Jahr 608 Phokas herrschte nachdem er Maurikios und seine Sohne hatte hinrichten lassen acht Jahre lang Er bestatigte Rom sei das Haupt aller Kirchen Konstantinopel die Erste aller Kirchen Auf Bitte Papst Bonifatius wurden aus dem Pantheon die Gotzenbilder entfernt und aus dem Tempel eine Kirche gemacht Um diese Zeit herrschte ein Burgerkrieg civile bellum zwischen den Zirkusparteien im Osten und in Agypten auch fuhrte Persien Krieg gegen das Reich eroberte romische Provinzen und auch Jerusalem sie plunderten Kirchen und nahmen des Kreuz Christi mit Gegen Phokas erhob sich Eraclianus qui Africam regebat der Phokas das Leben nahm und seinen Sohn Herakleios zum Kaiser machte IV 36 In einem langen Abschnitt IV 37 beschreibt Paulus den Angriff der Awaren auf das Friaul Dabei unterlag Gisulf dem zahlenmassig weit uberlegenen Gegner seine Frau Romilda mit ihren acht Kindern floh mit vielen anderen Langobarden nach Forum Julii Weitere Langobarden verschanzten sich in Cormons Nimis Osoppo Artegna Ragogna Gemona und im als uneinnehmbar geltenden Ibligo Monte Santina bei Invillino nordwestlich von Tolmezzo Angeblich wegen ihres unseligen Begehrens habe die Frau die Paulus als meretrix und proditrix patriae als Hure und Vaterlandsverraterin bezeichnet die Belagerten verraten um den Khagan zu heiraten Dieser liess sich darauf ein verbrachte auch eine Nacht mit ihr um sie dann zwolf seiner Manner zu uberlassen und schliesslich auf einen Pfahl zu spiessen Die Awaren zerstorten die Stadt verschleppten die Bewohner von denen sie die Alteren umbrachten Einer der alteren Bruder wollte den jungeren Grimoald auf der Flucht toten schreckte jedoch davor zuruck ebenso wie der Aware der ihn gefangen nahm Der kleine Grimoald nutzte dies um den Awaren zu erschlagen zur Freude seiner Bruder Die Awaren ihrerseits toteten alle erwachsenen Langobarden die Frauen und Kinder teilten sie untereinander auf Romildas Tochter legten sich rohes Huhnerfleisch zwischen die Bruste um dermassen zu stinken dass die Awaren von ihnen abliessen Sie wurden spater standesgemass verheiratet wie Paulus betont Dies ist die Stelle an der Paulus von seiner Herkunft berichtet Die funf Sohne seines Ururgrossvaters Leupchis waren namlich von den Awaren gefangen genommen worden von denen nach langen Jahren einem die Flucht gelang namlich Loipichis Ihm wurde ein Wolf als Wegweiser vom Himmel geschickt Doch dieser verliess ihn als Loipichis vor Hunger versuchte das Tier zu erlegen Als er sich bereits aufgegeben hatte wies ihm ein Traum den Weg zu einer Slawensiedlung Sclavorum habitatio Eine alte Frau versteckte ihn und pappelte ihn wieder auf wie Paulus beschreibt gab sie ihm anfangs vorsichtshalber nicht zu viel zu essen Sie wies ihm den Weg und so erreichte er sein verfallenes Elternhaus Von seinem vaterlichen Besitz erhielt er ansonsten nichts denn die neuen Besitzer hatten ihn longa et diuturna possessione erworben durch lange und ununterbrochene Besitznahme Sein Sohn wurde Arichis der Grossvater des Paulus Der wiederum war der Vater Warnefrits der Theodelinda heiratete Diese beiden hatten neben Paulus einen zweiten Sohn namens Arichis Gisulfs Sohne Taso und Cacco ubernahmen die Regierung des Herzogtums wobei sie ihr Gebiet weit in dasjenige der Slawen ausdehnten quae Zellia appellatur bis nach Medaria Matrei Die dortigen Slawen mussten Abgaben leisten Doch Gregorios der Exarch dieses Ereignis ist zeitlich schwer einzuordnen stellte den beiden eine Falle indem er behauptete Taso der Sitte gemass zum ersten Mal den Bart zu scheren und ihn zu adoptieren Die Stadttore wurden jedoch nach ihrer Ankunft verriegelt die Langobarden niedergemacht Gregorios hielt sein Wort und schor den Bart des enthaupteten Taso IV 38 Im Friaul folgte Grasulf seinem Bruder Gisulf im Amt des Herzogs Die Bruder Radoald und Grimoald wollten aber nicht unter der Herrschaft ihres Onkels leben und fuhren mit Booten bis nach Benevent Dort wurden sie von Arichis nach Paulus ihrem einstigen Erzieher wie Sohne aufgenommen Nach dem Tod des Bayernherzogs Tassilo unterlag sein Sohn Garibald den Slawen bei Aguntum Doch gelang es ihnen im Gegenzug ihre Beute abzujagen und sie zu vertreiben IV 39 Konig Agilulf schloss nacheinander zwei einjahrige Waffenstillstande mit dem Kaiser auch mit den Franken erneuerte er den Friedenspakt Doch nachdem das Militar aufgerieben worden war plunderten die Slawen Istrien Im Marz des folgenden Jahres starb Secundus der eine Langobardengeschichte verfasst hatte de Langobardorum gestis conposuit historiolam die bis auf seine Zeit reichte und die der Verfasser schon oft erwahnt habe tatsachlich wird Paulus Werk ab da deutlich lakonischer Wieder kam es zu einer Waffenruhe der Frankenkonig Theudebert unterlag wurde gefangen und umgebracht Gundoald der Herzog von Asti er war der Nachfolger seines Schwagers Herzog Ewin und wurde zum Stammvater der agilolfingischen Konige der Langobarden und Bruder der Konigin Theodelinde wurde von unbekannter Hand mit einem Pfeil getotet IV 40 nbsp Verdammung der Arianer durch Kaiser Constantin auf dem Konzil von Nicaea wo sich 318 heilige Vater versammelten die alle unterzeichneten auf dem Thron Constantinus imperator zu seinen Fussen Heretici Arriani damnati deren Bucher verbrannt werden Manuskript von etwa 825 Vercelli Biblioteca Capitolare MS CLXV Agilulf starb nach 25 Jahren als Konig er hinterliess den jungen Adaloald und seine Witwe Doch Adaloald wurde nach zehn Jahren so berichtet Paulus wegen einer Geistestrubung abgesetzt Sed dum Adaloald eversa mente insaniret de regno eiectus est Zu dieser Umwalzung berichtet ein frankischer Chronist der Konig sei durch einen ostromischen Gesandten namens Eusebius mittels einer Salbe gefugig gemacht worden Dieser Ostromer habe Adaloald dazu bringen wollen den langobardischen Adel zu vernichten und sich mitsamt dem Volk dem Kaiser zu unterstellen 22 An seine Stelle trat nun Arioald uber den Paulus nichts weiss Er war Herzog von Turin gewesen und er heiratete Gundeperga Adaloalds katholische Schwester In der Forschung gilt diese Zeit als Kampf zwischen Arianern Dreikapitelbistumern und Katholiken nicht nur zwischen Langobarden und Ostromern Mit Theodelindes Tod kam es demnach zum Umsturz durch arianische Kreise nbsp Fussbodenmosaik des 12 Jahrhunderts aus dem Kloster Bobbio der ersten Klostergrundung im LangobardenreichPaulus berichtet nur vom Erfolg der katholischen Mission durch die Klostergrundung Columbans in Bobbio IV 41 Er berichtet nicht davon dass der Papst das Kloster im Jahr 628 der Jurisdiktion des Bischofs von Piacenza entzog und es Rom direkt unterstellte Auch dass es zum grossten Skriptorium des Langobardenreiches avancierte erwahnt er nicht Nach zwolf Jahren wurde Rothari Konig eine starke Personlichkeit wenn auch gerecht so doch Anhanger des Arianismus auch wenn er die katholische Gundeperga heiratete was Paulus nicht erwahnt die Paulus fur Haretiker halt Knapp erlautert er die Arianer glaubten der Sohn komme nach dem Vater der heilige Geist nach dem Sohn wahrend wir Katholiken nos autem catholici die drei Personen als den einen wahren Gott sahen Fast alle Stadte hatten Bischofe beider Bekenntnisse gehabt Der arianische Bischof von Pavia Anastasius sei zur katholischen Lehre konvertiert ad fidem catholicam conversus Auch erwahnt Paulus das Edikt Rotharis aus dem er wohl selbst entnahm dass zu dieser Zeit die Langobarden 77 Jahre in Italien waren Zu Rothari sandte Arichis von Benevent seinen Sohn Aio der jedoch in Ravenna ein vergiftetes Getrank erhielt das seinen Verstand trubte IV 42 Als Arichis der funfzig Jahre geherrscht hatte im Sterben lag empfahl er den anwesenden Langobarden Raduald und Grimuald zu Herrschern zu machen nicht seinen Sohn Aio IV 43 doch wurde Aio das Oberhaupt der Samniten Samnitum ductor Ihm unterstellten sich die beiden wie einem alteren Bruder Als Aio bereits ein Jahr und funf Monate herrschte landeten Slawen bei Siponto Sie errichteten dort ein Lager und umgaben es mit Fallen Aio und einige seiner Manner sturzten in eine solche Falle als sie das Lager angreifen wollten und wurden niedergemacht Raduald erfuhr davon redete die Slawen in ihrer eigenen Sprache an und rachte Aio Die geschlagenen Slawen mussten das Gebiet raumen IV 44 Konig Rothari eroberte die verbliebenen byzantinischen Kustenstadte zwischen Luni und dem Frankenreich im Nordosten eroberte er Oderzo An einem Fluss namens Scultenna in der Emilia besiegte er die Truppen des Exarchats Dabei fielen 8000 Byzantiner der Rest floh Wieder schliesst Paulus Naturkatastrophen an namlich ein schweres Erdbeben und nachfolgend eine grosse Uberschwemmung auch folgte eine Epidemie mit kratzeartigen Hauterkrankungen so dass die Menschen so aufgedunsen waren dass man sie nicht identifizieren konnte propter nimium inflationis tumorem IV 45 Nach funfjahriger Herrschaft folgte in Benevent auf Raduald sein Bruder Grimuald als Herzog Er herrschte 25 Jahre Von einer adligen Gefangenen namens Ita hatte er einen Sohn namens Romuald und zwei Tochter Raduald gelang es die Byzantiner die das Heiligtum des Erzengels auf dem Monte Gargano plundern wollten in einer Schlacht aufzureiben IV 46 Konig Rothari starb nach 16 Jahren und vier Monaten der Herrschaft Ihm folgte sein Sohn Rodoald in der Herrschaft Paulus berichtet wie das Grab Rotharis ausgeraubt wurde Dem Plunderer sei der hl Johannes in einer Erscheinung entgegengetreten und habe ihm den Zugang zur Kirche verwehrt denn Rothari sei zwar nicht recte credens gewesen doch habe er sich ihm dem Heiligen anvertraut Der Grabrauber sturzte immer dann wenn er die Kirche betreten wollte so Paulus wie von einem Boxer getroffen Paulus veritatem in Christo loquor habe dies von jemandem erfahren der es mit eigenen Augen gesehen habe betont der Verfasser ausdrucklich Konig Rodoald heiratete Gundeperga was offensichtlich unzutreffend ist die Tochter von Agilulf und Theudelinde Nach dem Vorbild ihrer Mutter und ihrer Kirche in Monza errichtete auch sie eine Johanneskirche namlich in Pavia Dort wurde sie auch beigesetzt Daran anschliessend berichtet Paulus von einer Art Gottesurteil als ihr Leibdiener Carellus sich anbot Gundeperga war des Ehebruchs beschuldigt worden gegen den Anklager einen Zweikampf zu fordern Carellus siegte die Konigin ad dignitatem pristinam rediit sie kehrte also in den vorherigen ehrenvollen Zustand zuruck IV 47 Rodoald wurde nach funf Jahren und sieben Tagen 23 wie es heisse von einem Langobarden erschlagen wahrend er dessen Frau vergewaltigt habe dum uxorem cuiusdam Langobardi stuprasset Sein Nachfolger wurde der Konigssohn Aripert der gleichfalls eine Kirche in Pavia grundete und ausstattete IV 48 In Konstantinopel starb um diese Zeit Kaiser Herakleios dem in der Herrschaft fur zwei Jahre sein Sohn Herakleonas mit seiner Mutter Martina gefolgt sei Ihm sei nach seinem Tod sein Bruder Konstantin gefolgt der nur sechs Monate geherrscht habe Dessen Sohn Konstantin blieb 28 Jahre auf dem Thron IV 49 Daran anschliessend berichtet Paulus von Caesara der angeblich zum Christentum konvertierten Ehefrau des Perserkonigs Sie weigerte sich gegenuber der persischen Gesandtschaft die bald in Konstantinopel erschienen war das Lager mit dem Konig zu teilen solange er nicht gleichfalls konvertiere Der Konig kam mit 60 000 Mann nach Konstantinopel und nahm den neuen Glauben an um mit seiner Frau nach Persien zuruckzukehren Zu dieser Zeit starb Herzog Gisulf von Friaul auf den Ago folgte In Spoleto folgte auf den verstorbenen Theudelapius nun Atto IV 50 Aripert starb nach neunjahriger Herrschaft die er seinen jugendlichen Sohnen Perctarit der in Mailand residierte und Godepert hinterliess der in Pavia herrschte Die beiden Bruder bekampften einander bald Godepert entsandte Herzog Garipald von Turin nach Benevent um den dortigen Herzog als Verbundeten zu gewinnen Dazu sollte Herzog Grimoald Godeperts Schwester zur Frau anbieten Garipald jedoch habe Verrat begangen indem er Grimoald aufforderte das Konigreich selbst zu ubernehmen Grimoald stiess tatsachlich nach Pavia vor wahrend er seinen Sohn Romuald als Herzog in Benevent einsetzte Transamund der Graf von Capua warb um Verbundete in der Toskana und in Spoleto und stiess mit seinem Heer in der Emilia zu Grimoald Grimoald schickte den besagten Gesandten Garipald nach Pavia um Godepert von seiner Ankunft in Kenntnis zu setzen Garipald hetzte nun Godepert auf indem er behauptete Grimoald wolle ihn ermorden Das Gleiche erzahlte er Grimoald den er warnte Godepert werde zum Gesprachstermin mit einem Panzer unter dem Gewand erscheinen Als Grimoald Godepert zur Begrussung umarmte und dabei merkte dass dieser einen Panzer trug totete er ihn sogleich Die Getreuen Godeperts brachten allerdings seinen kleinen Sohn Raginpert in Sicherheit Als Perctarit von dem Mord erfuhr floh er zu den Awaren liess aber seine Frau Rodelinda und seinen Sohn Cunincpert zuruck Beide wurden nach Benevent verbracht Der Verrater Garipald wurde am Ende von einem Zwerg parvus homunculus aus Godeperts personlichem Gefolge zu Ostern in der Turiner Johanneskirche erschlagen wie Paulus ausfuhrlich schildert IV 51 5 Buch Grimoald Perctarit Benevent herzogliche Opposition um Friaul und Spoleto Bearbeiten Das funfte Buch mit seinen 41 Kapiteln beginnt mit der Flucht Perctarits vor Grimoald und endet mit dem triumphalen Sieg Cunincperts uber den Gegenkonig Alahis in der Schlacht von Coronate 689 Damit siegte endgultig die katholische Partei uber die arianische zugleich war es der Sieg uber polyzentrische Herrschaftsvorstellungen wie sie vor allem Friaul und Spoleto verkorperten Schliesslich schildert Paulus den letzten Versuch eines Ostkaisers Italien zuruckzuerobern der weniger an den Langobarden als vielmehr am Kaiser selbst scheitert Der zeitliche Rahmen reicht dabei von 662 bis 689 Dabei spielen Treue Verrat und Eide eine grosse Rolle Der Herrscher der Awaren hielt Wort und lieferte Perctarit der zu ihnen geflohen war nicht an den wortbruchigen Christen Grimoald aus Zudem schutzte gottliches Eingreifen den nach Italien heimkehrenden Perctarit und es verhinderte auch dass Grimoald der im Herzen Gutes wollte zum Morder wurde Doch beging er schwerste Sunden in den Augen des Autors als er bei der Eroberung von Forum Populi und Oderzo nicht nur am heiligen Ostersonntag angriff und die Stadte zerstoren sondern auch noch die Dekane ermorden liess die gerade kleine Kinder tauften Den eigentlichen Beschutzer des Langobardenreiches sieht Paulus im hl Johannes aber nur so lange wie seine Kirche in Monza in Ehren gehalten werde implizit meint er wohl was Kaiser Konstans 663 nicht gelang wurde Karl dem Grossen nur deshalb im Jahr 774 gelingen 24 Bei der Entscheidungsschlacht zwischen Alahis und Cunincpert sieht der unterlegene Alahis wie der Erzengel Michael auf der Seite seines Gegners erscheint In diesem Buch spielt die mundliche Uberlieferung eine zentrale Rolle Sie ist nicht nur in mindestens 26 der 41 Kapitel Pauls Grundlage sondern in diesen wird er auch erzahlfreudiger zeigt sogar grotesken Humor und er macht seine personlichen Bewertungen deutlicher Knapper hingegen sind die Auszuge aus der wichtigsten Schriftquelle dem Liber Pontificalis Zunachst schildert Paulus den Versuch des Usurpators seine Herrschaft zu legitimieren Nach der Anerkennung seiner Herrschaft heiratete Grimoald die ihm seit langem versprochene Tochter Ariperts deren Bruder er ermordet hatte Er schickte die Manner des Aufgebots das ihm zur Macht verholfen hatte reich belohnt zuruck doch einen Teil von ihnen siedelte er in seiner Nahe an und versorgte sie mit Besitzungen possessiones V 1 Perctarit der andere Bruder war zu den Awaren geflohen die ihn bald auf Druck des Langobardenkonigs drangten ihr Land zu verlassen So kehrte Perctarit nach Italien zuruck und schickte seinen Vertrauten Unulf von Lodi aus an den Konigshof vor Grimoald schwor Perctarit wieder aufzunehmen woraufhin dieser in Pavia Quartier nahm Doch als die Bewohner Pavias zu ihm stromten fasste der Konig erneut Mordplane denen Perctarit nur durch eine List namlich als Diener verkleidet entkam Uber die Stadtmauer floh er nach Asti dann Turin und schliesslich zu den Franken V 2 Als die koniglichen Hascher die Tur eintraten fanden sie nur den echten Diener vor dessen Mut und Treue den Konig dazu veranlasste ihn leben zu lassen und in seine eigenen Dienste zu nehmen Ahnlich verfuhr Grimoald mit Unulf der sich in eine Kirche gefluchtet hatte IV 3 Schliesslich durften beide mit koniglicher Unterstutzung ihrem Herrn zu den Franken folgen IV 4 Ein frankisches Heer konnte Grimoald ebenfalls durch eine List bei Asti besiegen V 5 Danach wendet sich Paulus dem Versuch des byzantinischen Kaisers zu Italien zu erobern Von Athen aus setzte dieser nach Tarent uber Ein Einsiedler hatte ihm allerdings prophezeit dass die Langobarden so lange nicht uberwunden werden konnten wie Johannes der Taufer dem eine Konigin eine Kirche errichtet habe sich personlich fur sie einsetze continue intercedit Es werde aber die Zeit kommen da dieses Volk untergehen wird tunc gens ipsa peribit weil man dieser Statte mit Missachtung begegnen werde Hier deutet der Verfasser an dass er genau dies selbst erlebt habe dass namlich kaufliche Leute viles personas die besagte Kirche zu Monza als blossen Gunsterweis erhalten hatten nicht als Anerkennung ihres Lebenswandels V 6 Konstans der besagte Kaiser fiel in Benevent ein eroberte fast alle Stadte an seinem Weg liess Lucera zerstoren scheiterte aber an Acerenza Dann belagerte er Benevent wo der Konigssohn Romuald herrschte Romuald schickte Boten an seinen Vater Dieser bot zwar ein Heer auf doch verliessen ihn viele Langobarden weil sie glaubten er habe den Palast bloss ausgeplundert um jetzt nach Benevent zuruckzukehren Als dem Kaiser das Nahen des Heeres angekundigt wurde verhandelte er mit Romuald um nach Neapel ziehen zu konnen V 7 Gisa die Schwester Romualds wurde als Geisel ubergeben und man schloss Frieden wenn auch die Byzantiner versuchten von Sesuald dem Heermeister zu erzwingen dass er Romuald nichts vom herannahenden Heer seines Vaters erzahlte Dessen Heer lagerte namlich bereits am Sangro Als er dies dennoch verriet wurde Sesuald enthauptet und sein Haupt mittels einer Petraria genannten Belagerungsmaschine in die Stadt katapultiert V 8 Wahrend der Kaiser nun nach Neapel zog wurde sein Heer vom Comes von Capua Mitola angegriffen und erlitt erhebliche Verluste V 9 Unter Saburrus ruckte nun ein byzantinisches Heer von 20 000 Mann gegen Romuald aus Romuald zog mit einem Teil des vaterlichen Heeres Richtung Forinus wo sich die Byzantiner zur Flucht wandten diese Flucht sei von einem Amalong bewirkt worden der ein Griechlein aufgespiesst und uber seinen Kopf in die Luft gehoben habe quondam Graeculum V 10 nbsp Byzanz und das Kalifat zwischen dem 7 und dem 9 Jahrhundert bzw bis 1025Der Kaiser verliess Neapel und zog nach Rom Sechs Meilen vor der Stadt kam ihm Papst Vitalian mit den Priestern entgegen Konstans liess die Stadt all ihrer Bronzeschatze berauben selbst die Kirche der hl Maria Dann kehrte er nach Neapel zuruck um uber Land nach Reggio zu ziehen dann nach Syrakus Auch dort plunderte er die Bevolkerung aus auch die Kirchen Dies sei aus griechischer Gier Graecorum avaritia geschehen urteilt Paulus Konstans blieb von der 7 bis zur 12 Indiktion auf der Insel also bis 668 wurde aber am Ende von seinen Leuten im Bad erschlagen V 11 Auf Sizilien riss nun Mecetius die Macht an sich doch wurde er durch Truppen aus Istrien und Kampanien Africa und Sardinien beseitigt Von seinen Iudices wurden viele verstummelt zusammen mit seinem Haupt nach Konstantinopel gebracht V 12 Auf diese Kunde fielen die Sarazenen unvermutet in Sizilien ein Dort plunderten und toteten sie und erbeuteten die von Konstans aus Rom entfuhrten Schatze um dann nach Alexandria zuruckzukehren V 13 Die von Benevent mitgefuhrte Konigstochter starb gleichfalls auf Sizilien V 14 Wieder flicht Paulus Naturkatastrophen ein diesmal nie erlebte gewaltige Blitze und Donner die tausende von Menschen und Tieren toteten Wegen der Regenfluten konnte das Gemuse nicht geerntet werden doch setzte es ein zweites Mal zum Austrieb an und wurde sogar noch reif V 15 Romuald der nach der Rettung vor den Griechen nach Norden zuruckkehren wollte verheiratete eine andere Tochter mit Transamund der sich als Comes von Capua hervorgetan hatte Dieser wurde nun Herzog von Spoleto V 16 Auf Grasulf den Herzog von Friaul der gestorben war folgte Ago Zu Paulus Zeit war wie er berichtet in Forum Julii ein Haus nach ihm benannt Ihm folgte Lupus im Amt Dieser fiel mit Berittenen auf der Insel Grado ein indem er den Strassendamm uberquerte der von alters her durch das Meer angelegt worden war Er plunderte die Stadt und raubte den Schatz der Kirche von Aquileia Grimoald vertraute Lupus seinen Palast an als er nach Benevent zog V 17 Allerdings uberschritt er seine Kompetenzen in Pavia weil er nicht mit Grimoalds Ruckkehr gerechnet hatte Im Friaul entfachte er aus schlechtem Gewissen einen Aufstand V 18 Angeblich um einen Burgerkrieg zu vermeiden stiftete der Konig nun die Awaren an ins Friaul zu ziehen An einem Flovis genannten Platz so sei Paulus von alteren Gewahrsmannern berichtet worden die den Kampf selbst erlebt hatten verteidigte sich Lupus drei Tage lang gegen die Awaren V 19 Als Grimoald diese aufforderte nach ihrem Sieg und dem sich anschliessenden Plundern wieder abzuziehen wollten sie nunmehr bleiben wie Boten ausrichteten V 20 Mit einer List Grimoald liess seine wenigen Manner in wechselnder Kleidung immer neu vorbeidefilieren brachte er die Gesandten dazu zu glauben er verfuge uber eine riesige Heeresmacht Tatsachlich zogen die Awaren ohne Kampf ab V 21 Wieder wendet sich Paulus den Verhaltnissen im Friaul zu doch weiss er nur sehr wenig zu berichten Dort versuchte Amefrit der Sohn des Lupus mit Hilfe von Slawen Herzog von Friaul zu werden doch wurde er von den Friulanern beim Kastell Nemas erschlagen V 22 Im Amt folgte ihm stattdessen Wechtari aus Verona Im Glauben der neue Herzog sei in Pavia zogen wieder Slawen heran diesmal nach Forum Julii Doch gerieten sie angesichts des mit kleiner Schar unbemerkt zuruckgekehrten Herzogs in Panik so dass 5000 von ihnen wie der Verfasser berichtet erschlagen worden seien V 23 Auf Wechtari folgte Landari im Herzogsamt auf diesen Rodoald wie Paulus lakonisch vermerkt V 24 Daran anschliessend berichtet Paulus zunachst wie Grimoald nach dem Tod des Lupus dessen Tochter Theuderada mit seinem Sohn Romuald verheiratete und dass die beiden drei Kinder hatten namlich Grimoald Gisulf und Arichis V 25 Dann widmet sich der Verfasser der Rache des Konigs So liess er Forum Populi Romanorum civitatem zerstoren Die Wut Grimoalds auf die Byzantiner erklart Paulus damit dass sie die Bruder Taso und Cacco hintergangen hatten die Sohne Deshalb zerstorte er auch Oderzo wo die Bruder erschlagen worden waren und er verteilte das Land an Leute von Forum Julii Treviso und Ceneda V 28 Mit Alzeco und seinen Leuten kam erstmals ein Herzog der Bulgaren ins Langobardenreich Grimoald schickte ihn nach Benevent wo sie in Sepinum Bovianum Isernia und anderen Stadten der Gegend angesiedelt wurden Alzeco war fortan Gastalde nicht mehr Herzog Noch zu Paulus Zeiten sprachen die dortigen Bulgaren ihre Muttersprache V 29 Auf Sizilien folgte dem Usurpator Mezezios Kaiser Konstantin Sohn des Konstans der 17 Jahre regierte Papst Vitalian sandte Erzbischof Theodoros und Abt Adrianus nach Britannien nach Canterbury Ansonsten halt Paulus nur fur erwahnenswert dass Theodoros eine Liste schuf die vermerkte wie viele Jahre fur welche Sunde zu bussen war V 30 Daran schliesst Paulus einen ungewohnlich hellen Kometen an der in die Richtung wieder entschwand aus der er gekommen war In Byzanz wutete unmittelbar danach die Pest Papst Donus liess den Platz vor der Peterskirche mit leuchtend weissen Marmorplatten ante basilicam Petri candidis et magnis marmoribus mirifice stravit auslegen V 31 Mit dem Frankenkonig Dagobert hatte Grimoald Frieden geschlossen so dass Perctarit plante nach Britannien auszuweichen V 32 Bei Grimoald brach neun Tage nach einem Aderlass bei der Taubenjagd die Armvene auf Wie es heisst gaben ihm die Arzte medici gifthaltige Mittel Begraben wurde der Konig den Paulus als gross kuhn kahlkopfig mit Vollbart klug und kraftvoll beschreibt in der Basilika des hl Ambrosius des Bekenners basilica beati Ambrosii confessoris zu Pavia die er selbst hatte bauen lassen 25 Nach neun Jahren der Herrschaft hinterliess er seinen minderjahrigen Sohn Garibald Perctarit bestieg derweil ein Schiff nach Britannien doch wurde ihm noch vom Ufer zugerufen Grimoald sei gestorben er konne zuruckkehren Perctarit habe geglaubt der Bote sei von Gott gekommen In Pavia wurde er bereits vom Hofstaat erwartet Drei Monate nach Grimoalds Tod wurde er von allen Langobarden zum Konig erhoben Garibald hingegen wurde entthront Paulus schildert den neuen Konig als fromm und katholisch er habe am Recht festgehalten und den Armen geholfen Aus Benevent liess er seine Frau Rodelinda und seinen Sohn Cunincpert zuruckholen V 33 nbsp Grabbeigaben aus Cividale Ende 6 Ende 7 JahrhundertAn der Stelle an der die Flucht des Konigs am Ticino begonnen hatte errichtete er ein Nonnenkloster Rodelinda grundete die Marienbasilika vor den Mauern Pavias Sie erhielt den Beinamen Ad Perticas Paulus erlautert daran anschliessend dass dieser Beiname von den perticae abgeleitet sei senkrechten Stangen auf den Begrabnisstatten der Familien Auf deren Spitzen wurden holzerne Tauben so ausgerichtet dass sie dorthin blickten wo ihre Angehorigen zu Tode gekommen waren V 34 26 Auch Perctarit machte seinen Sohn zum Mitregenten in regno consortem adscivit mit dem er zusammen pariter noch zehn Jahre herrschte V 35 Doch wahrend sie in Frieden lebten um 678 war es zu einem Friedensschluss mit Byzanz gekommen 27 besiegte Alahis der Herzog von Trient den comes der Bayern der dort gravio Graf hiess wie Paulus erganzt und der uber Bozen und weitere Orte herrschte Danach verschanzte er sich in Auflehnung gegen Perctarit im Kastell von Trient Es gelang ihm durch einen Ausfall das Belagerungsheer in die Flucht zu schlagen Dennoch wurde er auf Betreiben Cunincperts wieder gnadig aufgenommen Cunincpert verhinderte auch spater seine Ermordung in der Erwartung er werde sich als zuverlassig erweisen Alahis erhielt sogar das Herzogtum Brescia obwohl Perctarit vor dem Machtzuwachs warnte Perctarit liess ein grossartiges Palasttor errichten V 36 Nach 18 Jahren der Herrschaft starb Perctarit im Jahr 688 Ihn der in San Salvatore beigesetzt wurde einer von seinem Vater Aripert errichteten Kirche beschreibt Paulus als von statura decens corpore pleno mitis per omnia et suavis also von ansehnlicher Statur fullig und in jeder Hinsicht mild und freundlich Cunincpert heiratete die Angelsachsin Hermelinde Theodote ein Madchen aus edler romischer Familie beschrieb sie ihm als schon und mit beinahe fusslangem blondem Haar Als ihn seine Gattin auf der Jagd im Urbe Wald begleitete schlich er sich nachts zu der Romerin und cum ea concubuit Dennoch schickte er sie spater in das nach ihr benannte Kloster S Maria Theodotis della Posterla V 37 nbsp Unter Cunincpert gepragte Munze Das hier wiedergegebene Revers stellt den Erzengel Michael dar dessen Kult unter Cunincpert stark gefordert wurde Hier tragt er Helm Flugel und Kreuzstab sowie die Umschrift SCS MI HAHIL Sanctus Michael Der Erzengel ersetzte die traditionelle Siegesgottin Victoria auf den langobardischen Munzen eine Wendung die nach dem Sieg bei Coronate uber Alahis erfolgte 28 Daraufhin schildert Paulus den letzten Versuch der herzoglichen Opposition die Macht zu ubernehmen Danach erfolgten nur noch dynastische Kampfe Alahis versuchte namlich die Gelegenheit zu nutzen einen Umsturz zu wagen Wahrend Cunincperts Abwesenheit riss er unterstutzt von Also und Grauso Burgern cives aus Brescia und ohne Rucksicht auf das Entgegenkommen des Konigs und auf den ihm geleisteten Eid die Herrschaft und den Palast in Pavia an sich Cunincpert floh auf eine Insel im Comer See Die Priester und Geistlichen sacerdotibus et clericis gerieten in grosse Bedrangnis Gerade sie hasste Alahis wie Paulus beispielhaft am arroganten Verhalten gegenuber einem Diakon belegt V 38 Als Aldo und sein Bruder Grauso erkannten dass Alahis es auf ihr Vermogen abgesehen hatte uberredeten sie ihn sich auf die Jagd in den Urbe Wald zu begeben Heimlich reisten die Bruder wahrenddessen zum Comer See unterwarfen sich Cunincpert unter Tranen versohnten sich mit ihm Dieser nutzte die Gelegenheit seinen Palast wieder in Besitz zu nehmen Alahis drohte daraufhin den Brudern zog dann uber Piacenza ad Austriam dann vor Vicenza deren cives unterlagen und sich daraufhin mit ihm verbundeten Auch gewann er Treviso und weitere Stadte Alle Friulaner wurden nach und nach gezwungen Alahis einen Treueid zu leisten Dann lagerten die feindlichen Heere auf der Ebene die Coronate hiess V 39 Das Angebot Cunincperts dass sich er und Alahis im Zweikampf messen sollten lehnte letzterer ab Als ein Diakon namens Seno in den Kleidern des Konigs getotet wurde schwor Alahis nach seinem nachsten Sieg eine ganze Zisterne mit den Hoden der Pfaffen zu fullen V 40 In der nachfolgenden Schlacht zuvor hatte Alahis erneut den Zweikampf abgelehnt siegte Cunincperts Heer Schon bei Beginn der Schlacht traten die Friulaner den Heimweg an Der Diakon Seno erhielt nach Cunincperts Sieg und dem Tod des Alahis ein Ehrengrab vor dem Portal der Johannesbasilika Cunincpert zog in Pavia ein V 41 6 Buch weitere Haresie Bildersturm von Cunincpert bis zum Tod Liutprands Bearbeiten nbsp Beginn des 6 Buches in der Handschrift Cividale del Friuli Museo Archeologico Nazionale XXVIII 1 Halfte 9 Jahrhundert Paulus sechstes Buch umfasst den Zeitraum zwischen 686 687 und 744 doch diesmal wechseln die Themen in rascher Folge 37 der insgesamt 58 Kapitel sind sehr kurz Rechtschreibfehler und innere Widerspruche fuhrten dazu dass man dieses Buch als unfertig ansah Das Konzept jedoch entsprach der bisherigen Linie namlich ein einheitliches Konigtum in den Mittelpunkt zu rucken dessen Protagonisten weise und machtig gnadig und gerecht waren Im Zentrum stehen dabei die Konige Cunincpert 688 700 Aripert 701 712 und vor allem Liutprand 712 744 Im Gegensatz zu Buch V ist der Anteil des Anekdotischen sehr viel geringer Dabei ist die Sprunghaftigkeit nur eine scheinbare denn Paulus verfolgt in Italien den Faden der Durchsetzung koniglicher Zentralmacht ausserhalb der Halbinsel die Gegensatze bei Franken Bayern und Byzantinern Gerade bei Letzteren kontrastiert der Machtubergang bei den Langobarden stark mit den dortigen brutalen Machtkampfen aber auch mit dem Aufkommen des Bilderstreits Damit kontrastiert nicht nur die Opposition gegen die Bilderzerstorung sondern auch die innere Ordnung unter Liutprand Dieser greift verstarkt in den Suden aus bringt als die Sarazenen Sardinien plundern die Reliquien des hl Augustinus in Sicherheit 29 wahrend Langobarden aus der Toskana und Spoleto den Papst gegen Byzanz verteidigen er selbst Ravenna belagert und Classis zerstort Liutprand entscheidet innerlangobardische Kampfe mit einem Machtwort unterstutzt 738 Karl Martell gegen die Sarazenen in der Provence jede seiner Handlungen ist Ausdruck von Herrscherattributen wie sie Paulus bevorzugt nbsp Inschrift Konig Cunincperts wiederentdeckt im Jahr 2018 heute in den Musei civici di PaviaNeben mundlichen Quellen steht Paulus wieder der Liber pontificalis zur Verfugung aber auch andere Quellen wie Beda das Epitaph Konig Cunincperts dazu wieder frankische Quellen wobei er in diesem Buch kaum zitiert sieht man vom Liber pontificalis ab Dessen weniger vorteilhafte mitunter feindselige Teile lasst er aus Das gilt insbesondere fur die Auseinandersetzungen mit den Papsten die ein ungunstigeres Bild von Liutprand liefern nbsp Fotografie aus dem Jahr 1909 mit dem Torre della Catena einem Turm der Stadtmauer von BeneventThematisch wechselt Paulus zunachst von den Langobardos trans Padum den Langobarden jenseits des Po zu Romuald dem Herzog von Benevent Diesem gelang die Eroberung von Tarent und Brindisi Theuderata seine coniux seine Ehefrau stiftete zur gleichen Zeit vor Benevent eine Petruskirche und daneben ein Nonnenkloster VI 1 Doch nach 16 jahriger Herrschaft starb Romuald und ihm folgte fur drei Jahre sein Sohn Grimoald der Samnitum populus rexit Er war mit Wigilinda Konig Cunincperts Schwester verheiratet der Tochter Konig Perctarits Ihm folgte nach seinem Tod sein Bruder Gisulf fur die Dauer von 17 Jahren im Amt der mit Winiperga verheiratet war der Mutter Romualds An diese knappen Nachrichten schliesst Paulus unmittelbar den Reliquienraub durch Franken aus dem Gebiet von Le Mans oder Orleans an die die Uberreste des Ordensgrunders und seiner Schwester Scholastika ins Frankenreich verbrachten Dort wurde fur beide ein je eigenes Kloster gegrundet Zugleich behauptet Paulus der Leib des Heiligen sei partiell in Montecassino geblieben Nur unversehrt blieben die Leiber derjenigen Heiligen auf die sich wunderbares gottliches Wirken gerichtet habe VI 2 In Nordostitalien in Forum Julii herrschte Rodoald der in seiner Abwesenheit von Ansfrit gesturzt wurde Rodoald floh nach Istrien von dort gelangte er uber Ravenna an den Konigshof nach Pavia Nun versuchte Ansfrit den Konig zu sturzen Doch wurde er in Verona gefangengesetzt vor Konig Cunincpert gefuhrt geblendet und ins Exil geschickt in exilium Fur 19 Monate fuhrte Ado Rodoalds Bruder das Herzogtum Friaul VI 3 In einem eigenen Abschnitt wendet sich Paulus ausfuhrlich gegen eine heresis gemeint ist der Monotheletismus der in Jesus nur einen Willen und nur eine wirkende Kraft annahm wahrend Rom hier jeweils einen gottlichen und einen menschlichen Anteil sah Als die Irrlehre verurteilt wurde fielen staunenswerte Mengen von Spinnweben mitten unter die Leute wie der Verfasser weiss VI 4 Zu dieser Zeit gemeint sind wohl die Jahre 679 680 trat eine Mondfinsternis ein fast zur gleichen Zeit eine Sonnenfinsternis die Paulus auf den 3 Mai datiert dann von Juli bis September wieder eine pestis in Rom die auch Pavia entvolkerte Die Einwohner seien aus der nun menschenleeren Stadt geflohen Viele so berichtet Paulus sahen einen guten und einen bosen Engel wobei letzterer auf Geheiss des ersteren mit einem Spiess so oft gegen die jeweilige Haustur schlug wie am nachsten Tag Tote zu beklagen sein wurden Erst als die Reliquien des hl Sebastianus aus Rom in die Petruskirche Ad Vincula verbracht waren gemeint ist wohl San Pietro in Vincoli endete die Pest VI 5 Als sich Cunincpert mit seinem stratore beriet der im Langobardischen marpahis hiess wie er die besagten Aldo und Grauso beseitigen konnte setzte sich eine dicke Fliege auf das Fenster Der Konig versuchte sie mit einem Messer zu toten hieb ihr aber nur einen Fuss ab Ein Einbeiniger warnte nun die beiden Manner die sich in die Romanus Kirche fluchteten Cunincpert verdachtigte seinen Marpahis seinen Mordplan verraten zu haben doch erfuhr er von den beiden wer sie gewarnt hatte Da begriff der Konig dass die Fliege der bose Geist gewesen war der selbst sein Geheimnis verraten hatte Er stellte die beiden Manner unter seinen Schutz und betrachtete sie fortan als seine fideles seine Getreuen VI 6 Nun folgen unzusammenhangende Berichte So erhielt Felix der Onkel des Flavianus der Paulus Lehrer war einen wertvollen Stock vom Konig zum Geschenk VI 7 Bischof Johannes von Bergamo wurde ein wildes Pferd angeboten das ihn jedoch so zahm nach Hause trug dass der Konig den Bischof nunmehr respektvoll behandelte und ihm das Pferd sogar schenkte VI 8 Dann erschien ein Stern neben den Plejaden der verschleiert war im Februar zog ein heller Stern von West nach Ost im Marz wurde der Vesuv aktiv und warf Staub und Asche aus VI 9 Dies sei die Zeit gewesen in der die Sarazenen Karthago erobert hatten VI 10 Im Folgenden bringt Paulus die Abfolge der ostlichen Kaiser und der Ereignisse durcheinander Auch berichtet er von dem Versuch einer Entfuhrung Papst Sergius nach Konstantinopel durch den Protospatharios Zacharias den die Streitkrafte in Ravenna jedoch die Gefolgschaft verweigerten und den sie aus Rom verjagten VI 11 Nun folgt die Rebellion des Leontios VI 12 und dessen Sturz durch Tiberius VI 13 Paulus glaubt eine Synode in Aquileia habe nur durch den Einfluss Papst Sergius der Anerkennung des V okumenischen Konzils zugestimmt Dieses Konzil sei in den Tagen des Papstes Vigilius unter Kaiser Justinian abgehalten worden und habe festgehalten dass Maria auch eine Gottesgebarerin gewesen sei ut beata Maria semper virgo theotocos diceretur Sie habe also Deum et hominem Gott und Mensch zur Welt gebracht VI 14 Im nachfolgenden Abschnitt vermerkt Paulus die Pilgerreise des angelsachsischen Konigs Cedoal nach Rom der auf dem Weg dorthin in Pavia von Cunincpert feierlich empfangen wurde in Rom wurde er von Papst Sergius auf den Namen Petrus getauft Er verstarb noch im Taufgewand und wurde in der Peterskirche beigesetzt Dies sowie die Grabinschrift ubernahm Paulus von Beda Venerabilis VI 15 Die Entmachtung der Merowinger im Frankenreich fuhrt Paulus zum einen auf das Schwinden der gewohnten Durchsetzungskraft aber auch des Fuhrungsanspruches Hoc tempore apud Gallias Francorum regibus a solita fortitudine et scientia degenerantibus hi qui maiores domus regalis esse videbantur administrare regni potentiam et quicquid regibus agere mos est coperunt zuruck und dass also diejenigen die nur Verwalter zu sein schienen die Ausubung aller Herrscherbefugnisse ubernahmen weil der Himmel das Reich auf ihre Nachkommen ubertragen wollte Dies begann zur Zeit des maior domus Arnulf der nach dem weltlichen Glanz zunachst Bischof dann Eremit wurde der die Leprakranken unterstutzte In der Metzer Kirche befinde sich ein Buch uber seine Wunder und seine asketische Lebensfuhrung er selbst habe auf Bitten Angilrams des seinerzeitigen Bischofs von Metz ein Werk uber den Heiligen verfasst VI 16 nbsp Pfau San Salvatore zu Brescia 2 Halfte 8 Jahrhundert Museo civico dell eta cristianaWahrend dieser Ereignisse starb Cunincpert nach zwolfjahriger alleiniger Herrschaft Er habe auf der Ebene von Coronate wo er gegen Alahis gekampft hatte ein Georgskloster gegrundet Den Konig beschreibt Paulus als vir elegans mit allen guten Eigenschaften ausgestattet audaxque bellator also ein stattlicher Mann und ein kuhner Krieger Von den Langobarden beweint wurde er zu S Salvatore beigesetzt eine von seinem Grossvater Aripert gestiftete Kirche Das Reich uberliess er seinem minderjahrigen Sohn Liutpert unter dessen Vormund Ansprand virum sapientem et inlustrem VI 17 Doch acht Monate spater besiegte Raginpert der Herzog von Turin den Konig Godepert als er von Grimoald erschlagen worden war als kleinen Jungen zuruckgelassen hatte das Heer unter Fuhrung Ansprands und Rotharits des Herzogs von Bergamo bei Novara Er wurde Herrscher uber die Langobarden starb jedoch noch im selben Jahr 701 V 18 Sein Sohn Aripert besiegte bei Pavia die Verbundeten Konig Liutpert Ansprand Ato Tatzo Rotharit und Farao Wahrend er Liutprand gefangen nehmen konnte floh Ansprand auf die Isola Comacina VI 19 Herzog Rotharit zog sich nach Bergamo zuruck beanspruchte aber den Konigstitel Aripert eroberte Lodi dann Bergamo Er liess pseudoregem Rotharit Haare und Bart scheren schickte ihn ins Exil nach Turin wo er wenig spater zu Tode kam peremptus est und auch Liutpert liess er im Bade das Leben nehmen vita privavit VI 20 Auf die Nachricht vom herannahenden Heer floh Ansprand von der besagten Insel nach Chiavenna dann uber Chur zum Herzog der Bayern Theutpert Dort blieb er die nachsten neun Jahre Ariperts Truppen zerstorten den Ort auf der Insel VI 21 Konig Aripert liess Ansprands Sohn Sigiprand blenden und dessen Verwandtschaft verfolgen Dem jungen Sohn Liutprand gestattete er jedoch die Abreise zu seinem Vater was so meint Paulus auf gottlichen Willen zuruckzufuhren war denn dieser wollte den Jungen als Konig sehen Mit seiner Ankunft in Bayern bereitete er seinem Vater inaestimabile gaudium unermessliche Freude Theodorada der Frau Ansprands aber die sich fur die kunftige Konigin hielt liess er Nase und Ohren abschneiden ebenso wie Liutprands Schwester Aurora VI 22 Zu dieser Zeit so Paulus der hier in die Mitte des 7 Jahrhunderts zuruckgreift habe apud Gallias in Francorum regno Anschis als Hausmeier geherrscht Sohn des Arnulf Dabei fuhrt er den verbreiteten Glauben an dieser Name gehe auf Anchises den Trojaner zuruck VI 23 Wie in seinem gesamten Werk so berichtet Paulus daran anschliessend wieder besonders ausfuhrlich uber den Friaul Dort habe nach dem Tod Ados Ferdulf die Herrschaft ubernommen der de partibus Liguriae stammte homo lubricus et elatus ein unzuverlassiger und anmassender Mann Er habe grosses Unheil gebracht weil er nach einem Sieg uber die Slawen gierte Er gab sogar Slawen Geld damit sie ein Heer gegen die Provinz mobilisierten So raubten latrunculi in der Provinz gegen die Argait der zustandige rector loci in ihrer Sprache sculdahis genannt nichts ausrichten konnte Daraufhin warf ihm der Herzog Feigheit vor Als das gedungene Slawenheer erschien gelang es den mehr mit Steinen und Beilen als mit Waffen Ausgerusteten das herzogliche Heer zu besiegen Ibi omnis nobilitas periit Foroiulanorum der gesamte Adel des Friaul sei dabei untergegangen Paulus erwahnt allerdings dass der Langobarde Munichis Vater der spateren Herzoge Petrus und Ursus tapfer gestritten habe Paulus meint ausdrucklich er habe diesen Bericht aufgenommen damit sich derartiges nicht wiederhole VI 24 Nur knapp schliesst Paulus an dem zu Tode gekommenen Ferdulf sei Corvolus im Amt gefolgt doch blieb er nur kurze Zeit denn er wurde nachdem er den Konig beleidigt hatte geblendet und lebte entehrt VI 25 Auf diesen folgte Pemmo der Sohn eines Billo aus Belluno Dieser war propter seditionem ins Friaul gezogen Ratperga Pemmos Frau die meinte sie sei von facie rusticam und ihr Mann solle sich wegen dieser bauerlichen Erscheinung von ihr scheiden lassen gebar ihm drei Sohne namlich Ratchis Ratchait und Aistulf Herzog Pemmo holte die Waisenkinder der in der obigen Schlacht ums Leben gekommenen Manner an seinen Hof VI 26 Gisulf Herzog von Benevent eroberte das byzantinische Suram dann Hirpinum und Arce er fiel wahrend des Pontifikats des Johannes plundernd in Kampanien ein Der Papst liess ihm Geschenke dona ubergeben und die Gefangenen freikaufen Er soll so Paulus Gisulf mit einem eigenen Heer zum Ruckzug veranlasst haben cum suo exercitu ad propria repedare fecit VI 27 Konig Aripert hingegen setzte donationem patrimonii Alpium Cottiarum also die Schenkung des einst von den Langobarden einkassierten Patrimoniums der Cottischen Alpen wieder in Kraft In vergoldeter Schrift so Paulus schickte er eine entsprechende Schenkungsurkunde nach Rom Unmittelbar daran schliesst der Verfasser zwei sachsische Konige reges Saxonum an die an den Grabern der Apostel in Rom starben wie sie es sich gewunscht hatten VI 28 Auch begab sich Erzbischof Benedictus von Mailand wegen eines Rechtsstreits mit dem Bischof von Pavia nach Rom der jedoch vom Papst seit jeher eingesetzt wurde So fugt Paulus nur an der Erzbischof habe ein uberaus heiligmassiges Leben gefuhrt VI 29 In einem knappen Abschnitt erwahnt Paulus dass im Herzogtum Spoleto als Nachfolger von Transamund dessen Sohn Faroald II eingesetzt wurde der sich mit Wachilap Transamunds Bruder die Herrschaft teilte VI 30 nbsp Das Byzantinische Reich um 717Daran anschliessend widmet er sich ausfuhrlich den Verhaltnissen in Byzanz Der abgesetzte Justinian er war von 685 695 und 705 711 im Amt lebte im pontischen Exil doch kam er mit Hilfe Tervels des Bulgarenkonigs wieder an die Macht und liess die Patrizier die ihn vertrieben hatten toten Leo und Tiberius liess er im Zirkus erwurgen den Patriarchen Kallinikos blenden und nach Rom schicken Sein Nachfolger wurde Abt Kyros der ihn unterstutzt hatte mit der Prophezeiung seiner Ruckkehr Dann liess er Papst Constantinus zu sich kommen bat ihn um Sundenvergebung und erneuerte seine Privilegien Constantinus warnte ihn davor ein Heer gegen Philippikos auszuschicken VI 31 Dieses Heer ergriff tatsachlich dessen Partei rief ihn zum Kaiser aus besiegte am 12 Meilenstein vor der Stadt ab urbe miliario duodecimo Justinians Heer und totete ihn Ruckblickend erzahlt Paulus von Justinian dem nach seinem ersten Sturz die Nase abgeschnitten worden war dass er fast jedes Mal wenn er einen herabrinnenden Nasentropfen mit der Hand wegwischte einen seiner Gegner hatte ermorden lassen VI 32 Uber den Nachfolger des Petrus im Amt des Patriarchen von Aquileia fugt Paulus knapp ein dass Serenus ihm nachfolgte ein schlichter Mann und eifriger Diener Christi vir simplicitate et ad Christi servitium pronus VI 33 Dann setzt der Verfasser mit Philippikos auch Bardanes genannt fort der Abt Kyros in sein Kloster zuruckschickte Bedeutender war fur Paulus dass nun der Kaiser ein haretisches Schreiben an den Papst sandte Wahrend Philippikos Darstellungen mit den Ergebnissen der sechs allgemeinen Konzilien hatte entfernen lassen lehnte der Papst nicht nur das Schreiben ab sondern er liess entsprechende Darstellungen am Portikus von St Peter anbringen Das Volk von Rom setzte sogar fest dass die Urkunden nicht mehr den kaiserlichen Namen Munzen nicht mehr sein Bild tragen sollten Name und Bildnis tauchten auch im Gottesdienst nicht mehr auf Nach 18 Monaten wurde der Kaiser von Anastasios auch Artemios genannt gesturzt und geblendet aber nicht getotet Uber Scolasticus den Patrikios und Exarchen Italiens gelangte ein kaiserliches Schreiben in dem Anastasios sich als rechtglaubig und zugleich zum VI Konzil bekannte VI 34 Nach neun Jahren im Exil so schiebt Paulus ein gelang es Ansprand den Bayernherzog Teutpert dazu zu uberreden mit einem bayerischen Heer nach Italien zu ziehen Ariperts Heer gelang zwar ein Sieg doch der Konig zog sich zu fruh nach Pavia zuruck Schliesslich ertrank er beladen mit seinem Goldschatz und auf der Flucht ins Frankenreich im Ticino Beigesetzt wurde er in der Erloserkirche ad basilicam domini Salvatoris die er selbst hatte bauen lassen Paulus berichtet der Konig habe bei nachtlichen Ausflugen ausgekundschaftet was man uber ihn dachte und auch die Gerechtigkeit die die einzelnen Richter gegenuber seinem Volk walten liessen wollte er erkunden Gesandtschaften empfing er in einfacher Kleidung auch in Fellen und tischte ihnen nie edle Weine oder Kostlichkeiten auf um ihnen nicht Appetit auf Italien zu machen utque minus Italiae insidiarentur Er herrschte 12 Jahre war fromm mildtatig und liebte die Gerechtigkeit In cuius temporibus terrae ubertas nimia sed tempora fuere barbarica in seiner Zeit war also die Fruchtbarkeit des Bodens enorm doch die Zeiten waren barbarisch Ariperts Bruder Gumpert floh zu den Franken ohne zuruckzukehren Der alteste seiner drei Sohne Raginpert regierte zu Paulus Zeiten die Stadt Orleans Ansprand herrschte nur drei Monate noch zu seinen Lebzeiten wurde sein Sohn Liutprand zum Konig erhoben woruber sich der Vater so Paulus sehr gefreut habe VI 35 nbsp Die Milvische Brucke im Jahr 2005Kaiser Anastasios der eine Flotte gegen das sarazenische Alexandria ausschickte wurde gesturzt Die Flotte kehrte namlich auf halbem Weg um und man erhob den rechtglaubigen Theodosius gegen seinen Willen zum Kaiser Theodosium orthodoxum inquirens imperatorem elegit atque coactum in solio imperii confirmavit Er siegte bei Nicaea und zwang Anastasios ins Kloster zu gehen Das besagte Gemalde das sein Vorganger Philippikos hatte entfernen lassen liess er an seinem alten Platz wieder anbringen Daran schliesst Paulus unmittelbar die Uberschwemmung Roms durch den Tiber an dessen Pegel in der Via Lata heute Via del Corso auf anderthalbfache Mannshohe anstieg wahrend zwischen der Porta di San Pietro und der Milvischen Brucke ein See entstand VI 36 Erneut nennt Paulus viele Anglorum gentis Angelsachsen also die nach Rom pilgerten Zu dieser Zeit regierte im Frankenreich Pippin Dieser uberschritt nur begleitet von einem Gefolgsmann den Rhein und erschlug einen seiner Gegner Auch fuhrte er Kriege mit den Sachsen und gegen Radbod den Konig der Friesen Der bedeutendste seiner Sohne zugleich sein Nachfolger war Karl VI 37 nbsp Langobardische und byzantinische Gebiete in Italien zur Zeit Liutprands 712 744 Als Liutprand im Konigreich anerkannt war versuchte ihn ein naher Verwandter namens Rothari in eine Falle zu locken ihn namlich zu einem Festmahl einzuladen um ihn dann ermorden zu lassen Liutprand dem dies hinterbracht wurde lud Rothari in seinen Palast Dabei konnte er selbst fuhlen dass sein Gast einen Panzer unter der Oberkleidung trug Daraufhin kam es zu einem Kampf bei dem Paulus wieder die Tapferkeit eines Getreuen erwahnt namlich eines Subo der dabei verletzt wurde Rothari und seine vier Sohne die man uberall im Reich ausfindig machte wurden getotet Bei einer anderen Gelegenheit als zwei armigeri Waffentrager den Konig toten wollten stellte er sie im Wald zur Rede Nachdem sie sich ihm gestandig zu Fussen geworfen hatten verzieh er ihnen VI 38 Knapp erwahnt Paulus dass auf Gisulf von Benevent nach seinem Tod sein Sohn Romuald dort Herzog wurde VI 39 bevor er zu Petronax einem civis aus Brescia den der Papst von Rom nach Montecassino geschickt hatte uberleitet Er sorgte wie Paulus ausdrucklich festhalt nach 110 Jahren fur den Wiederaufbau des von Langobarden zerstorten Klosters Papst Zacharias forderte ihn wo er konnte und uberliess ihm auch die Regel des hl Benedikt die jener mit eigener Hand geschrieben hatte Das Kloster des hl Vincentius am Volturno wurde hingegen von den drei Adligen Tato Taso und Paldo erbaut wie Paulus ausdrucklich den Aufzeichnungen des Abtes Autpert entnommen habe Noch wahrend des Pontifikats Gregors eroberten Langobarden die Festung Cumae doch gelang es dem Kommandeur von Neapel die Festung in einem nachtlichen Handstreich zuruckzugewinnen was sich der Papst 70 Pfund Gold kosten liess VI 40 Wahrend dieser Ereignisse starb im Osten Kaiser Theodosios nach einem Jahr der Regierung ihm folgte Leon auf dem Thron VI 41 bei den Franken war Pippin gestorben Sein Sohn Karl entrang Raganfred die Macht Mit Gottes Hilfe so Paulus entkam er zuvor der Gefangenschaft und besiegte seinen Gegner bei Vincy Er beliess Raganfred Angers ad habitandum Karl herrschte fortan uber alle Franken VI 42 Zu dieser Zeit bestatigte Liutprand Rom die Cottischen Alpen als Patrimonium er heiratete Guntrud die Tochter des Bayernherzogs Teutpert an dessen Hof er als Verbannter gelebt hatte Sie gebar ihm lediglich solummodo eine Tochter VI 43 Als Faroald II Herzog von Spoleto Classis die Stadt der Ravennaten eroberte befahl Liutprand dessen Ruckgabe Transamund II der Sohn Faroalds revoltierte schickte seinen Vater ins Kloster und wurde selbst Herzog Theodo Herzog der Bayern besuchte die Statten der Apostel in Rom VI 44 Im Amt des Patriarchen von Aquileia folgte auf Serenus der Archidiakon des Bistums Treviso Calixtus Zu dieser Zeit war Pemmo Herzog von Friaul er hatte die jungen Sohne des seinerzeit im Kampf gegen Slawen untergegangenen langobardischen Adels herangezogen Nun standen Slawen wieder bei Lauriana Mit den inzwischen zu jungen Mannern herangewachsenen Langobardensohnen besiegte er die Slawen wobei nur ein einziger Langobarde ums Leben kam Dieser Sigwald hatte bei der besagten Niederlage zwei Sohne verloren fur die er sich schon zwei Mal geracht hatte Vor der Schlacht in der er sterben sollte hatten der Herzog und die anderen Langobarden Einwendungen gegen seinen Einsatz erhoben Pemmo furchtete trotz des Sieges weitere Verluste und schloss mit den Slawen Frieden Diese furchteten nun immer mehr die Friulaner Waffen so Paulus VI 45 Zu dieser Zeit setzte gens Sarracenorum in Septem Ceuta von Africa nach Hispania uber Wie um sich dort niederzulassen fielen sie in Aquitanien ein Obwohl Karl Martell mit Eudo Aquitaniae principe verfeindet war kampften die beiden gemeinsam gegen die Sarazenen Dabei hatten sie 375 000 Sarazenen getotet auf frankischer Seite starben hingegen nur 1 500 Mann Ahnliches leistete Eudo der mit seinen Leuten ihr Lager sturmte VI 46 Im Osten belagerten die Sarazenen drei Jahre lang Konstantinopel doch mussten sie abziehen nachdem ihre Zahl durch Hunger und Kalte Krieg und Seuchen dezimiert worden war Von dort kampften sie gegen die Bulgaren jenseits der Donau wurden jedoch auch von diesen besiegt behauptet Paulus sie hatten den Kaiser gegen die Belagerer unterstutzt In Konstantinopel starben seiner Meinung nach 300 000 Einwohner an der pestilientia VI 47 nbsp Zu Anhangern verarbeitete byzantinische Goldmunzen aus Sutri um 600Als Liutprand erfuhr dass die Sarazenen nach der Verwustung Sardiniens auch die Gebeine des Augustinus geraubt hatten erwarb er sie gegen einen hohen Preis Er liess die Reliquien nach Pavia bringen und ehrenvoll beisetzen Zu dieser Zeit wurde Narni von Langobarden erobert VI 48 Auch belagerte Liutprand Ravenna Classis liess er zerstoren wahrend die Sarazenen Konstantinopel belagerten was Paulus nicht erwahnt Der Exarch Paulus unternahm auf kaiserlichen Befehl einen Versuch den zweiten den Papst zu ermorden doch vereitelten Manner aus Spoleto an der Salarischen Brucke auf der anderen Seiten solche aus der Toskana den Plan Paulus ordnet diesen Anschlagsversuch dem Bildersturm Kaiser Leos zu Alle byzantinischen Militareinheiten in Ravenna wie in Venetien lehnten entsprechende Befehle einmutig ab Omnis quoque Ravennae exercitus vel Venetiarum talibus iussis uno animo restiterunt doch stellte sich der Papst gegen das Vorhaben einen eigenen Kaiser auszurufen Konig Liutprand setzte seine Eroberungen fort denn er besetzte castra in der Emilia Ferronianus Montevellium Buxeta et Persiceta Stellen entlang der Appenninen dann Bologna die Pentapolis und Auximum Osimo Sutri das er bereits gewonnen hatte gab er den Romern zuruck Kaiser Leo jedoch ad peiora progessus est er schritt also auf seinem immer ubleren Weg voran und forderte zur Zerstorung aller bildlichen Darstellungen Jesu Marias oder der Heiligen auf bei schwersten Strafen Patriarch Germanos wurde von dem Priester Anastasios abgelost VI 49 In einem knappen Abschnitt bemerkt Paulus dass Romuald von Benevent sich eine Ehefrau namens Gumperga erwahlt habe Diese war eine Tochter Auronas der Schwester Konig Liutprands also dessen Nichte Ihren gemeinsamen Sohn nannte Romuald nach seinem Vater Gisulf Nach Gumperga heiratete er in zweiter Ehe Ranigunda eine Tochter Gaidoalds des Herzogs Dux von Brescia VI 50 nbsp Der von Ratchis fur seinen Vater Pemmo gestiftete Altar entstanden zwischen 737 und 744 Stirnseite er zeigt die Majestas Domini die thronende Gestalt Gottes heute im Museo Cristiano Cividale nbsp Gegenuberliegende Stirnseite mit den drei Konigen Jesus MariaZu dieser Zeit kam es zwischen Herzog Pemmo und Calixtus von Aquileia zu einem Streit Schon seit geraumer Zeit hatte Bischof Fidentius von Castrum Julium in Forum Julii Residenz genommen Dort residierte auch sein Nachfolger Amator Die Patriarchen von Aquileia aber residierten seit 628 in Cormons Calixtus nobilitate conspicuus nun storte dass ein ihm untergebener Bischof beim Herzog residierte wahrend er beim einfachen Volk lebte Daher vertrieb er Amator und nahm selbst in dessen Haus Residenz Herzog Pemmo liess seinerseits den Patriarchen im Einverstandnis mit vielen edlen Langobarden auf der Burg Pucium gefangensetzen Er plante ihn von dort ins Meer zu sturzen doch Gott griff ein und so liess er den Gefangenen nur das Brot der Bitternis essen eum retentum pane tribulationis sustentavit Darauf wurde aber Konig Liutprand zornig und setzte Pemmos Sohn Ratchis an die Stelle des Vaters Pemmo wollte mit seinen Leuten zu den Slawen fliehen doch sein Sohn erreichte dass der Konig Pemmo vor Gericht lud Pemmo und seine Sohne Ratchait und Aistulf begnadigte der Konig Ratchis zuliebe doch ordnete er gegen ihre Unterstutzer die Verhaftung an Ratchis konnte gerade noch verhindern dass sein wutender Bruder Aistulf sein Schwert gegen den Konig erhob Nur Herfemar blieb von den Unterstutzern straffrei nachdem er tapfer kampfend sich in die Kirche des hl Michael gefluchtet hatte Alle anderen aber mussten eine lange Haft uber sich ergehen lassen VI 51 Paulus ist es auch berichtenswert dass Ratchis in Krain einfiel Slavorum patria dort viele totete und alles verwustete dann aber unvermutet angegriffen wurde Bei dieser Gelegenheit hatte er nicht genug Zeit sich von seinem Waffentrager eine Lanze reichen zu lassen daher erschlug er den erstbesten mit einem Stock VI 52 nbsp Die frankischen Konigreiche im Jahr 741Etwa zu dieser Zeit schickte Karl Martell seinen Sohn Pippin zu Liutprand Er sollte dem Brauch entsprechend sein Haar entgegennehmen Durch das Scheren wurde Liutprand zum Vater pater Pippins Danach schickte Liutprand Karls Sohn zu seinem Erzeuger zuruck genitor VI 53 Erneut drangen Sarazenen in Gallien ein doch besiegte sie Karl bei Narbonne Bei einem weiteren Angriff eroberten die Sarazenen die Provence mit Arles und zerstorten alles ringsherum Auf Bitten Karls eilte Liutprand mit dem gesamten langobardischen Heer zu Hilfe woraufhin die Sarazenen kampflos abzogen Liutprand kehrte nach Italien zuruck damit betont Paulus nicht nur das gleichsam vaterliche Verhaltnis Liutprands zum Frankenherrscher sondern auch die zentrale Rolle im Abwehrkampf gegen die Sarazenen Daneben kampfte Liutprand fast immer siegreich wie Paulus meint gegen Byzanz Allerdings unterlagen Langobarden an drei Stellen namlich bei Rimini als der Konig nicht dabei war Dann wurden zahlreiche Bewohner von Pilleus getotet die dem Konig Geschenke Begrussungsgaben oder auch den Segen einzelner Kirchengemeinden ubermitteln wollten wahrend Liutprand in der Pentapolis weilte Beim dritten Mal unterlagen Hildeprand ein Neffe des Konigs regis nepos und Peredeo der Herzog von Vicenza war bei einem plotzlichen Angriff der venetischen Einheiten auf das frisch eroberte Ravenna Hildeprand geriet dabei in Gefangenschaft wahrend Peredeo in tapferem Kampf ums Leben kam Im Jahr nach dem Sarazenenfeldzug ruckten die Romer unter dem Heermeister von Perugia Agathon gegen Bologna vor wo zu dieser Zeit Waltari Peredeo und Rothari standen Diese besiegten und vertrieben die Byzantiner VI 54 Liutprand ersetzte Transamund der sich gegen ihn erhoben hatte und nach Rom geflohen war durch Hilderich In Benevent starb Romuald der Jungere nach 26 Jahren Sein kleiner Sohn Gisulf blieb zuruck Insurgentes Aufruhrer versuchten ihn zu beseitigen doch das Volk von Benevent erschlug sie Konig Liutprand zog nach Benevent nahm den Jungen mit sich und setzte in Benevent seinen Neffen Gregorius als Herzog ein der mit einer Giselperga verheiratet war Seinen Neffen Gisulf verheiratete er mit Scauniperga aus einer edlen Familie Liutprand war zu dieser Zeit dem Tod nahe und so setzten die Langobarden vorsorglich Hildeprand seinen Neffen als Konig ein Bei der Uberreichung der Lanze setzte sich jedoch ein Kuckuck auf deren Spitze was einige Weise als Vorzeichen fur eine erfolglose Regentschaft deuteten Konig Liutprand nahm dies zwar nicht gleichgultig hin doch behielt er Hildeprand nach seiner Genesung als Mitregenten bei Einige Jahre spater kehrte Transamund nach Spoleto zuruck totete Hilderich und rebellierte erneut gegen den Konig VI 55 Auf Gregorius folgte nach sieben Jahren Godescalcus der Benevent wiederum drei Jahre beherrschte seine Frau hiess Anna Auf diese Nachrichten hin zog Liutprand nach Spoleto und Ravenna Truppen aus Byzanz und Spoleto bereiteten seinem Vormarsch von Fano nach Fossombrone im Wald zwischen den Orten grosse Schwierigkeiten Sie griffen die Nachhut unter Ratchis und seinem Bruder Aistulf an die die Friulaner fuhrten Ein kuhner Spoletiner namens Berto griff Ratchis an doch stiess dieser den Angreifer vom Pferd Er verhinderte daraufhin die Totung durch seine Leute und der Mann durfte auf allen Vieren kriechend im Wald verschwinden Aistulf wurde gleich von zwei Spoletinern auf einer Brucke attackiert doch warf er die beiden ins Wasser wobei er den zweiten Angreifer totete VI 56 Liutprand schickte Transamund ins Kloster und setzte seinen Neffen Agiprand ein Dann eilte er nach Benevent wo Gottschalk versuchte nach Griechenland zu fliehen Als er selbst an Bord des Schiffes gehen wollte wurde er von Gisulfs Mannern erschlagen Seine Frau fuhr mit ihrem gesamten Besitz nach Konstantinopel VI 57 Liutprand kehrte nachdem er Gisulf wiedereingesetzt hatte nach Pavia zuruck Paulus schiebt ein der Konig habe viele Kirchen zu Ehren Christi errichten lassen von denen er eine Reihe aufzahlt An einem Platz namens Forum am Tanaro lebte Baudolinus dem man viele Wunder zuschrieb auch sagte er die Zukunft voraus Als Liutprand im Urbe Wald jagen ging wurde versehentlich Aufusus ein Sohn seiner Schwester durch einen Pfeilschuss todlich getroffen Der Konig der den Jungen sehr liebte liess Baudolinus bitten um dessen Leben zu flehen Doch wahrend noch der Bote unterwegs war starb der Junge Baudolinus sagte dem Boten er wisse warum er gekommen sei doch sei der Junge bereits tot Liutprand habe so Paulus trotz seines Schmerzes die prophetische Gabe des Baudolinus erkannt VI 58 30 nbsp Verehrung durch die Weisen San Zeno Ende 8 Ende 9 Jh Ahnliche Fahigkeiten hatte ein Theudelapius in Verona der fur seine Weissagungen bekannt war Petrus dem nahen Verwandten Liutprands und Bischof von Pavia der von Aripert seinerzeit ins Exil geschickt worden war wurde von dem Martyrer Sabinus prophezeit dass er Bischof werden wurde Hier kundigt Paulus noch an dass er eines seiner Wunder bringen werde ohne dies jedoch in seinem Werk zu tun VI 58 Liutprand starb nach 31 Jahren und sieben Monaten der Herrschaft Er wurde in der Kirche des hl Martyrers Hadrianus beigesetzt wie sein Vater Schliesslich fuhrt Paulus noch die guten Eigenschaften des Konigs auf dass er den Bayern einige Platze zu Beginn seiner Regierung abgenommen habe und dass er dabei mehr auf die Macht des Gebetes als auf die der Waffen vertraut habe Uberaus intensiv habe er sich dem Frieden mit Franken und Awaren gewidmet VI 58 Editionen Bearbeiten nbsp Beginn des Prologs der Historia Langobardorum Antonio Miscomini Florenz 1480Von der Historia sind uber einhundert Handschriften erhalten Sie wurde haufig von spateren Autoren genutzt und oft erganzt Dabei identifizierten Ludwig Bethmann und Georg Waitz denen bereits 107 Manuskripte bekannt waren zwolf Gruppen So entwickelten sie ein Stemma mit einem Archetypen und vier fruhesten Abschriften Da kein Autograph von Paulus selbst uberliefert ist versuchten sie einen vergleichsweise verlasslichen Urtext herzustellen und diesen im Rahmen der Monumenta Germaniae Historica zu edieren Dabei sind die Abweichungen der Kopien untereinander ausgesprochen gering so dass der von Lidia Capo neuedierte Text recht nah am ursprunglichen Text liegen durfte 31 Die beste lateinische Ausgabe war lange jene von Ludwig Bethmann und Georg Waitz in den Monumenta Germaniae Historica Historia Langobardorum in Ludwig Bethmann Georg Waitz Hrsg Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec VI IX Hannover 1878 S 12 187 Digitalisat bei den Digitalen Monumenta Paulus Diaconus Historia Langobardorum Text nach der MGH Edition bei den Quellen zur Langobardengeschichte des Instituts fur Mittelalterforschung IMAFO der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften bei archive org 23 Marz 2016 Transkription des MGH Textes in der Bibliotheca AugustanaIn Auszugen erschien das Werk bereits 1471 in Rom 32 Die erste gedruckte Ausgabe erschien 1480 bei Antonio Miscomini in Florenz die erste Ausgabe in Frankreich 1514 in Paris Im folgenden Jahr erschien eine Ausgabe in Augsburg bei Konrad Peutinger die allerdings nur auf zwei Handschriften basierte Eine weitere Ausgabe erfolgte 1595 in Leiden 33 In Hamburg erschien durch Friedrich Lindenbrog 1573 1648 eine Ausgabe in seinem Opus Diversarum gentium historiae antiquae scriptores von 1611 34 Lodovico Antonio Muratori Archivar und herzoglicher Historiker in Modena schloss De Gestis Langobardorum in Band 2 seines 32 bandigen Monumentalwerks Rerum Italicarum Scriptores 1723 1738 ein Ubersetzungen BearbeitenWolfgang F Schwarz Hrsg Paulus Diaconus Historia Langobardorum Geschichte der Langobarden Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 lateinisch deutsch ISBN 978 3 534 22258 2 Otto Abel Des Paulus Diakonus Geschichte der Langobarden in Ders Paulus Diakonus und die ubrigen Geschichtschreiber der Langobarden Berlin 1849 S 11 154 Digitalisat Otto Abel Ubers Alexander Heine Hrsg Geschichte der Langobarden Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden Phaidon Verlag Essen 1992 Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1878 Digitalisat der Erstausgabe Berlin 1849 bei Google Books ISBN 978 3 88851 097 7 Lidia Capo Hrsg Storia dei Longobardi Fondazione Lorenzo Valla Mailand 1992 lateinisch italienisch History of the Langobards Historia Langobardorum archive org 12 Marz 2017 nur englisch Literatur BearbeitenChristopher Timothy Heath The Narrative Worlds of Paul the Deacon Between Empires and Identities in Lombard Italy Amsterdam University Press Amsterdam 2017 darin ab S 131 The Six Books in Detail Christopher Timothy Heath Narrative Structures in the Work of Paul the Deacon PhD Manchester 2012 Amsterdam University Press Amsterdam 2017 v a ab S 81 Onlineversion der PhD Lidia Capo Paolo Diacono e il mondo franco l incontro di due esperienze storiografiche in Paolo Chiesa Hrsg Paolo Diacono uno scrittore fra tradizione longobarda e rinnovamento carolingio atti del Convegno internazionale di studi Cividale del Friuli Udine 6 9 maggio 1999 Forum Udine 2000 S 39 74 Alheydis Plassmann Mittelalterliche origines gentium Paulus Diaconus als Beispiel in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 87 2007 S 1 35 online Walter Pohl Heresy in Secundus and Paul the Deacon in Celia Martin Chazelle Catherine Cubitt Hrsg The Crisis of the Oikoumene The Three Chapters and the failed Quest for Unity in the Sixth Century Mediterranean Turnhout 2007 S 243 264 Pedro P Herrera Roldan Pablo Diacono Historia de los Longobardos Cadiz 2006 Paulus Diaconus in Benedetta Valtorta Hrsg Clavis Scriptorum Latinorum Medii Aevi Auctores Italiae 700 1000 Florenz 2006 S 196 219 Ovidio Capitani Paolo Diacono e la storiografia altomedievale in Paolo Diacono e il Friuli altomedievale secc VI X Spoleto 2001 S 25 45 Walter Pohl Paolo Diacono e la costruzione dell identita longobarda in Paolo Chiesa Hrsg Paolo Diacono Uno scrittore fra tradizione longobarda e rinnovamento carolingio Convegno internazionale di studi Forum Udine 2000 S 414 426 Paolo Chiesa Hrsg Paolo Diacono Uno scrittore fra tradizione longobarda e rinnovamento carolingio Convegno Internazionale di Studi Cividale del Friuli Udine 6 9 maggio Udine 2000 Florin Curta Slavs in Fredegar and Paul the Deacon medieval gens or scourge of God in Early Medieval Europe 6 1997 S 141 167 Walter Pohl Paulus Diaconus und die Historia Langobardorum Text und Tradition in Anton Scharer Georg Scheibelreiter Hrsg Historiographie im fruhen Mittelalter Symposion Zwettl 1993 Wien 1994 S 375 405 Donald Auberon Bullough Ethnic history and the Carolingians an alternative reading of Paul the Deacon s Historia Langobardorum in Ders Hrsg Carolingian renewal Sources and Heritage Manchester 1991 S 97 122 Karl Heinrich Kruger Zur beneventanischen Konzeption der Langobardengeschichte des Paulus Diaconus in Fruhmittelalterliche Studien 15 1981 S 18 35 Florus van der Rhee Die germanischen Worter in der Historia Langobardorum des Paulus Diaconus in Romanobarbarica V 1980 S 271 296 Ernesto Sestan La storiografia dell Italia longobarda Paolo Diacono in La storiografia altomedievale Settimane di Studio del CISAM 17 Spoleto 1970 S 357 386 Lodewijk Jozef Engels Observations sur le vocabulaire de Paul Diacre Nimwegen 1961 Bedeutungswandel zentraler Begriffe von der Antike zum Fruhmittelalter christliches Vokabular Beitrag der Germanismen Abstand zur karolingischen Renaissance online PDF Weblinks BearbeitenLateinischer Text bei Vicifons Arbeiten des Paulus Diaconus bei Bibliotheca Augustana auf Lateinisch Historia Langobardorum Eintrag im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Handschrift Ubersicht und vollstandige Reproduktion des Codex Cividale del Friuli Museo Archeologico Nazionale XXVIII 1 Halfte 9 Jahrhundert eine der altesten Abschriften Biblioteca Apostolica Vaticana Vat lat 11256 10 Jahrhundert Handschrift Freising spates 10 Jahrhundert Bayerische Staatsbibliothek Clm 6391 Paulus Diaconus Historia Langobardorum bei intratext bietet Werkzeuge zur sprachlichen Analyse Wortlisten und Konkordanzen Anmerkungen Bearbeiten Der Textanfang lautet In qua Droctulft dux Langobardis confugerat seque partibus imperatoris tradens sociatus militibus Langobardorum exercitui fortiter resistebat Iste ex Suavorum hoc est Alamannorum gente oriundus inter Langobardos creverat et quia erat forma idoneus ducatus honorem meruerat Stefano Gasparri Paulus Diaconus In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1825 f Christopher Timothy Heath Narrative Structures in the Work of Paul the Deacon PhD Manchester 2012 S 28 Andreae Bergomatis Historia dMGH Scriptores rerum langobardicarum et italicarum saec VI IX Hannover 1878 S 220 230 Laura Pani Aspetti della tradizione manoscritta in Paolo Chiesa Hrsg Paolo Diacono Uno scrittore fra tradizione longobarda e rinnovamento carolingio Forum Udine 2000 S 367 412 Rosamond McKitterick Paul the Deacon s Historia Langobardorum and the Franks in Dies Hrsg History and Memory in the Carolingian World Cambridge 2004 S 60 83 Rosamond McKitterick Paul the Deacon and the Franks in Early Medieval Europe 8 1999 319 339 Walter A Goffart The Narrators of Barbarian History 550 800 Jordanes Gregory of Tours Bede and Paul the Deacon Princeton 1988 S 347 Christopher Timothy Heath Narrative Structures in the Work of Paul the Deacon PhD Manchester 2012 S 19 f Christopher Timothy Heath Narrative Structures in the Work of Paul the Deacon PhD Manchester 2012 S 18 Christopher Timothy Heath Narrative Structures in the Work of Paul the Deacon PhD Manchester 2012 S 102 f bietet eine Tabelle der etwa 46 wahrscheinlich benutzten Werke Aus der Langobardenzeit sind nur etwa 30 Konigsurkunden uberliefert die meisten nur als Abschriften Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur C H Beck Munchen 2023 S 52 Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur C H Beck Munchen 2013 S 12 Stefania Vai Andrea Brunelli Alessandra Modi Francesca Tassi Chiara Vergata Elena Pilli Martina Lari Roberta Rosa Susca Caterina Giostra Luisella Pejrani Baricco Elena Bedini Istvan Koncz Tivadar Vida Balazs Gusztav Mende Daniel Winger Zuzana Loskotova Krishna Veeramah Patrick Geary Guido Barbujani David Caramelli Silvia Ghirotto A genetic perspective on Longobard Era migrations in European Journal of Human Genetics 27 2019 647 656 https doi org 10 1038 s41431 018 0319 8 Auf den Speer Odins Gugingus ging wohl diese Bezeichnung zuruck Frans Theuws Rituals of Power From Late Antiquity to the Early Middle Ages Brill Leiden 2000 S 22 Eine ausfuhrliche Analyse zur Rehabilitation der Einladungshypothese bietet Eduardo Fabbro Society and Warfare in Lombard Italy c 568 652 thesis Toronto 2015 im Abschnitt The Lombard Rebellion auf den S 7 30 online PDF Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur Beck Munchen 2023 S 17 Giuseppe Tomassetti La campagna romana antica medioevale e moderna Vie Cassia e Clodia Flaminia e Tiberina Labicana e Prenestina Olschki Florenz 1979 S 226 Diese Namen sind Petrus de Altino Clarissimus Ingenuinus de Sabione Agnellus Tridentinus Iunior Veronensis Horontius Vicentinus Rusticus de Tarvisio Fonteius Feltrinus Agnellus de Acilo Laurentius Bellunensis Maxentius Iuliensis et Adrianus Polensis Mit dem Patriarchen communicaverunt Severus Parentinus Iohannes Patricius Vindemius et Iohannes Steffi Roettgen Wandmalerei der Fruhrenaissance in Italien Bd 1 Anfange und Entfaltung 1400 1470 Hirmer Munchen 1996 mit Aufnahmen von Antonio Quattrone Abschnitt Monza Dom S Giovanni Battista Grabkapelle der Langobardenkonigin Theodelinde Bildzyklus mit 45 Szenen aus der Legende der Theodelinde von Bayern S 166 185 Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur C H Beck Munchen 2023 S 33 Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur C H Beck Munchen 2023 S 39 Diese Angabe wird als unzutreffend angesehen es muss sich um funf Monate gehandelt haben So heisst es Gens Langobardorum superari modo ab aliquo non potest quia regina quaedam ex alia provincia veniens basilicam beati Iohannis baptistae in Langobardorum finibus construxit et propter hoc ipse beatus Iohannes pro Langobardorum gente continue intercedit V 6 Die Kirche wurde 1786 entweiht und 1837 abgerissen SANT AMBROGIO A PAVIA E IL MAUSOLEO DI GRIMOALDO auf Liutprand Associazione culturale Zu diesen Vogelstaben oder Totentauben vgl Alessandro Zironi Historia Langobardorum V 34 La colomba dei morti fra bibbia gotica e sepolture franche in Paolo Chiesa Hrsg Paolo Diacono Uno scrittore fra tradizione longobarda e rinnovamento carolingio Atti del Convegno Internazionale di Studi Cividale del Friuli Udine 6 9 maggio 1999 Forum Udine 2000 S 601 625 Dies wird daraus geschlossen dass Theophanes Confessor 818 das Bild einer weit umfassenden Friedenspolitik zeichnet in deren Rahmen zahlreiche Herrscher bzw deren Beauftragte darunter ausdrucklich Gastalden Geschenke an den Kaiserhof schickten und der Kaiser deren Wunsch nach Frieden und Freundschaft anerkannte Weltchronik The Chronicle of Theophanes Confessor Byzantine and Near Eastern history A D 284 813 ubersetzt und kommentiert von Cyril Mango und Roger Scott Clarendon Press Oxford 1997 6169 Paulus Diaconus erwahnt keinen solchen Friedensschluss Stefan Esders Die Langobarden Geschichte und Kultur C H Beck Munchen 2023 S 66 Abb 2 S 77 Jan T Hallenbeck The Transferral of the Relics of St Augustine of Hippo from Sardinia to Pavia in the Early Middle Ages Lewiston 2000 Umberto Eco adaptierte diese Legende in seinem Werk Baudolino den er allerdings aufgewachsen bei Alessandria in der Zeit um 1204 nach Jahrzehnten der Abenteuer als Saulenheiligen nach Konstantinopel versetzt weil er den unbewussten Mord an Friedrich Barbarossa bussen will Dort heisst es Eines Morgens kam ein Ritter Er sagte ihm ein adliger Herr habe wahrend einer Jagdpartie einen Pfeil schlecht abgeschossen und den Sohn seiner Schwester getroffen Der Knabe atme noch und der Herr bitte Baudolino alles zu tun was ein Gottesmann tun konne Baudolino sagte Aufgabe des Saulenheiligen ist es die eigenen Gedanken aus der Ferne eintreffen zu sehen Ich wusste dass du kommen wurdest aber du hast zuviel Zeit gebraucht und ebenso lange wirst du fur deine Ruckkehr brauchen Die Dinge laufen auf dieser Welt wie sie laufen mussen Wisse dass der Knabe gerade stirbt ja dass er jetzt in diesem Augenblick schon gestorben ist Gott erbarme sich seiner Baudolino 2 Aufl dtv Munchen 2004 S 628 Lidia Capo Hrsg Paolo Diacono Storia dei Longobardi Fondazione Lorenzo Valla Mailand 1992 4 Aufl 1998 7 Aufl 2006 Digitalisat Pauli Warnefridi Langobardi filii diaconi foroiuliensis De gestis Langobardorum libri 6 Ad MS amp veterum codicum fidem editi Leiden 1595 Digitalisat Friedrich Lindenbrog Hrsg Diversarum gentium historiae antiquae scriptores Hamburg 1611 Normdaten Werk GND 4316387 7 lobid OGND AKS LCCN nr98022086 VIAF 9774152684041223430000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Historia Langobardorum amp oldid 237423829