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Justinianische Pest Kaiser Justinian I Detail einer Mosaikdekoration in San Vitale in Ravenna vor 547DatenKrankheit PestKrankheitserreger Y pestis Biovar AntiquaBeginn 541Ende 770Bei der Justinianischen Pest seltener auch Pest des Justinian genannt handelt es sich um eine zur Zeit des ostromischen Kaisers Justinian 527 565 ausgebrochene Pandemie die erstmals 541 in Agypten in den Gesichtskreis der Geschichtsschreiber trat 542 Konstantinopel erreichte und sich bald darauf im gesamten spatantiken Mittelmeerraum verbreitete Diese verheerende Pandemie trug infolge der Bevolkerungs und Wirtschaftsverluste wohl indirekt zum Misserfolg der Restauratio imperii Justinians und dem Ende der Antike im 6 Jahrhundert bei Sie gilt als die grosste antike Epidemie zwischen Nord und Nordwesteuropa dem Mittelmeerraum und dem Sassanidenreich Nachdem sie 544 im Ostromischen Reich fur erloschen erklart worden war flackerte sie 577 wieder auf und blieb im Mittelmeerraum lange Zeit endemisch Bis nach 770 kam es zu unregelmassigen Ausbruchen der Krankheit der apokalyptische Ausmasse zugeschrieben wurden Nach derzeitigem Forschungsstand handelte es sich bei der Seuche um die Pest ausgelost von dem Erreger Yersinia pestis Biovar Antiqua 1 Wie gravierend die Folgen dieser Pandemie waren ist Gegenstand einer Forschungsdebatte Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 2 Kontroverse uber die Opferzahlen und Archaologische Belege 3 Ausbreitung der Seuche 541 544 4 Klimageschichtliche Rahmenbedingungen und mogliche Ausloser 5 Wissenschaftsgeschichte zur Aufdeckung des Krankheitserregers 6 Mogliche langerfristige Folgen 7 Siehe auch 8 Quellen 9 Literatur 9 1 Gesamtdarstellungen 9 2 Geschichtsschreibung 9 3 Naturwissenschaftliche Ansatze 9 4 Debatte uber Folgen der Justinianischen Pest 9 5 Veraltet 10 AnmerkungenQuellenlage BearbeitenNeben dem ostromischen griechischen Geschichtsschreiber Prokopios der das erste Auftreten der Seuche in Konstantinopel miterlebte sind die Kirchengeschichte des Euagrios die Kirchengeschichte des Johannes von Ephesos die Historien des Agathias von Myrina und die Weltchronik des Johannes Malalas die wichtigsten erzahlenden Quellen fur den ersten Ausbruch der Pandemie Euagrios Scholastikos berichtet aus Antiochia von einem Ausbruch der Epidemie im Jahr 594 die fur ihn den vierten Ausbruch seit demjenigen von 542 darstellte jenem ersten Ausbruch den er als Kind uberlebt hatte Fur die spateren Ausbruche sind auch andere Quellen jenseits der ostromisch byzantinischen greifbar etwa arabische die aber mit deutlich grosserem zeitlichen Abstand entstanden sind Sie berichten uber einen Ausbruch fur das Jahr 628 in dessen Zusammenhang womoglich der damalige Sassanidenkonig Kavadh II ums Leben kam Tabari schildert in seinen Annalen Die Pest soll sich in seinen Tagen Kavadhs II ausgebreitet und die Perser bis auf wenige hingerafft haben 2 Von 628 an wutete die Seuche in Syrien und im sassanidischen Mesopotamien wo ihr vor allem in Ktesiphon zahlreiche Menschen zum Opfer gefallen sein sollen Wohl 638 begegneten die muslimischen Invasoren erstmals selbst der Pest einen Ausbruch den sie nach dem Ort dieser Erstbegegnung Pest von Amwas nannten Der Lexikograph al Asmai 862 kompilierte als erster eine Liste der Pestausbruche Der Historiker der unabhangig von al Asmai aber auf der Basis gemeinsamer Quellen arbeitete lieferte einen ausfuhrlichen Bericht uber die Pest in Basra Das Werk des al Mubarrad 899 oder 900 das nur aus Zusammenstellungen aus den 1360er Jahren bekannt ist ist bezeichnend fur die komplizierte Situation der arabischen Quellen denn sie sind allesamt erst vergleichsweise spat fruhestens jedoch aus dem 9 Jahrhundert uberliefert Ihre Vorlagen hingegen sind verloren nbsp Das Ostromische Reich orangefarben im Jahr 565 mit den territorialen Ruckeroberungen Restauratio imperii gelb Justinians I um 482 565 3 Die wichtigste literarische Quelle fur Westeuropa ist Gregor von Tours der den ersten Ausbruch der Seuche in Gallien als Kind erlebte Er berichtet wie die Pest 543 im Tal der Rhone grassierte Sie habe die Region um Arles weitgehend entvolkert Der Onkel des Verfassers Bischof Gallus von Clermont habe Gott um Verschonung gebeten und tatsachlich wurde Clermont von der Pest verschont Einer von Gallus Nachfolgern Bischof Cautinus hingegen erlebte wie nicht mehr zahlbare Menschenmassen der Pandemie zum Opfer fielen und dass man angesichts fehlender Grabsteine und Sarge mehr als zehn Menschen in jedes Grab legen musste In der Peterskirche wurden angeblich an einem einzigen Sonntag 300 Leichen gezahlt Auch Bischof Cautinus starb Betroffen waren neben Clermont auch die Stadte Lyon Bourges Chalon sur Saone und Dijon aber auch Nantes Moglicherweise erreichte die Pest von hier aus Cornwall und Irland Civitas Remorum Reims und Augusta Treverorum Trier wurden laut Gregor durch das Eingreifen von Heiligen verschont Nach ihm brachte ein Schiff aus Hispanien die todliche Krankheit erneut 588 nach Massalia Marseille Nachdem die Pest dort grassiert hatte verschwand sie nach zwei Monaten Doch die Bewohner kamen zu fruh zuruck denn die Heimkehrer wurden von einer neuen Welle getotet Auch spater wurde die Stadt noch mehrmals von der Epidemie schwer getroffen 4 Auch uber Italien berichtet Gregor Ein Gewahrsmann namens Agiulf der fur Gregor in Rom Reliquien beschaffen sollte habe ihm berichtet wie im Januar 590 die Pest in Rom ausbrach der Papst Pelagius II zum Opfer fiel Sein Nachfolger Gregor genannt der Grosse betete und veranlasste Bittprozessionen um Vergebung der Sunden denn es war gangig solcherlei Katastrophen als Strafe Gottes zu betrachten Eine weitere Quelle zu Italien stellt Paulus Diaconus mit seiner Historia Langobardorum dar die allerdings erst im 8 Jahrhundert entstand Seine Quellen fur das 6 Jahrhundert sind unbekannt Er erwahnt vier Ausbruche der Pest davon den ersten fur Ligurien 565 Ausdrucklich beschreibt er wie massiv die Auswirkungen auch auf dem Lande gewesen seien Die Dorfer waren demnach verlassen Wie Gregor beschreibt Paulus den Ausbruch in Rom 590 dann einen 593 in Ravenna Grado und auf Istrien Schliesslich beschreibt er fur 680 einen schweren Ausbruch der von Juli bis September Rom traf aber auch Pavia Fur den Ausbruch der Seuche im Jahr 745 machte der byzantinische geistliche Chronist Theophanes im Rahmen des byzantinischen Bilderstreits propagandistisch die Aktivitaten des Kaisers Konstantin V verantwortlich 5 Kontroverse uber die Opferzahlen und Archaologische Belege BearbeitenNach Lauren A White und Lee Mordechai 6 sind zwei Tendenzen in der Betrachtung der Justinianische Pest auszumachen Die Maximalisten wie Kyle Harper 7 David M Wagner Jennifer Klunk et al 8 und Mischa Meier 9 kommen in ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis dass die Justinianische Pest in deren Seuchenzugen seit Mai 541 zu einer katastrophalen Sterblichkeit fuhrte und innerhalb weniger Jahre zwischen einem Viertel und der Halfte der Bevolkerung des Romischen Reiches totete 10 In den Folgerungen aus diesen Zahlen wird die Pest teilweise mit dem Ende der Antike und dem Beginn des Fruhmittelalters in Verbindung gebracht Im Gegensatz dazu argumentieren die Minimalisten wie Lauren A White Lee Mordechai Merle Eisenberg 11 dass solche Schatzungen der Peststerblichkeit zu hoch angesetzt seien Nach diesen vorsichtigeren Schatzungen waren es vielleicht zwischen 20 bis 30 Prozent 12 Eine Revision dieser als hysterische Ubertreibungen bezeichneten womoglich uberschatzten Bevolkerungsverluste begann mit einem Aufsatz von Jean Durliat im Jahr 1987 13 Durliat bezweifelte als einer der ersten dass die Justinianische Pest tatsachlich die gewaltigen Ausmasse hatte die aus den schriftlichen Quellen herausgelesen worden waren 14 Er mutmasste dass die Pest in Wahrheit uberwiegend ein stadtisches Phanomen gewesen sei und dass das Land nur wenig davon betroffen war Clive Foss der den Verlauf fur Syrien untersucht hatte kam spater zu ahnlichen Ergebnissen 15 Seit 2019 pladierten Lee Mordechai und Merle Eisenberg in mehreren Publikationen erneut fur die Annahme die Bedeutung der Justinianischen Pest sei von antiken und modernen Historikern weit uberschatzt worden wahrend insbesondere Mischa Meier und Peter Sarris eine Gegenposition vertreten und die Aussagen der zeitgenossischen Quellen ernster nehmen Grundsatzlich folgen viele Wissenschaftler im Kern den Aussagen der Quellen uber die katastrophalen Folgen der Seuche Chris Wickham fuhrte die Bevolkerungsverluste weniger auf die Epidemie als auf politisch militarische Vorgange zuruck 16 zugleich beklagte er die Nachfrage nach apokalyptischen Erklarungsmustern 17 und die zeitlich zu fruhe Einordnung von erkennbar drastischen Bevolkerungsruckgangen vor allem in Regionen des Nahen Ostens Massengraber lassen sich in der Tat kaum finden Doch Untersuchungen an Inschriften aus Palastina die Yoram Tsafrir und Gideon Foerster in Skythopolis durchfuhrten kamen zu dem Ergebnis dass die Haufung von Grabinschriften aus der zweiten Jahreshalfte 541 sehr auffallig very striking sei 18 Auch nahm die Bautatigkeit insofern ab als es zwar noch zu An und Umbauten kam doch erschienen nach etwa 550 keine Bauinschriften mehr die sich auf Neubauten ganzer Hauser bezogen Nach 550 entstanden im syrischen Hauran zwar zahlreiche Dorfkirchen was in Analogie zum Schwarzen Tod des 14 Jahrhunderts allerdings keine Aussage gestattet denn auch in den Jahren ab 1347 entstanden trotz gewaltiger Bevolkerungsverluste kaum weniger Kirchen als in den Jahren zuvor Wie gravierend die Verluste durch die Seuche waren ist daher bis auf weiteres eine ungeklarte Frage 19 Ausbreitung der Seuche 541 544 Bearbeiten Hauptartikel Romisch indische Beziehungen Hauptartikel Romisch chinesische Beziehungen nbsp Von der Beulenpest verursachte Schwellungen Beulen genannt in der Leistenregion nbsp Bei der septikamischen Pest kommt es zu einer disseminierten intravasalen Koagulopathie Hierdurch wird in den kleinen Gefassen der Blutfluss blockiert die Folge sind u a Gangranen in den akralen Gliedmassen welche sich schwarz verfarben was zu der Bezeichnung Schwarzer Tod fuhrte Ursprunglich evolutionierte sich die Pest vor circa 4000 Jahren in der Tibet Qinghai Hochebene 20 Durch Quellen belegt ist das Jahr 541 mit Pelusion im Nildelta als erster Ort des Auftretens fur die Justinianischen Pest beschrieben Etwa 15 womoglich 17 Pestwellen lassen sich belegen 21 Betroffen waren von diesen Ausbruchen die Lander des westlichen Mittelmeerraums das rheinische Germanien und etwa zwei Drittel von Gallien und Hispanien sowie Gebiete im Osten wie Kleinasien Syrien Mesopotamien und Persien Nordlich der Alpen erreichte die Justinianische Pest auch den Munchener Raum romische Provinz Raetia 22 Nicht alle Lander waren gleich stark betroffen haufig grassierte die Krankheit zwei oder drei Jahre in einem bestimmten Gebiet und schwachte sich dann wieder ab wobei sie haufig mutierte Zuerst soll die Krankheit dabei laut dem Zeitzeugen Prokop 23 in Pelusium Tell el Farama am Ostrand des Nildeltas aufgetreten sein wohin sie wohl aus dem subsaharischen Afrika oder uber Fernhandler aus Indien bzw Asien eingeschleppt worden war 8 24 Nach Johannes von Ephesus uberlebten dort nur sieben Manner dazu ein Knabe von zehn Jahren 25 Prokopios zufolge breitete sich die Epidemie zunachst ostwarts nach Gaza und westwarts nach Alexandria dann in ganz Agypten und Palastina aus Im Fruhjahr 542 erreichte sie die Kaiserresidenz Konstantinopel die damals uber 500 000 Einwohner zahlte noch im selben Jahr Antiochia Illyrien Tunesien Spanien schliesslich 543 auch Atropatene wo sie die Armee der Perser traf Im selben Jahr brach sie in Italien dem Maghreb und Gallien aus 26 und breitete sich bis zum Rhein und auf die britischen Inseln aus Nicht betroffen war anscheinend die arabische Halbinsel 27 Wie die meisten Autoren beschreibt Prokop die Symptome der Krankheit Fieber dem beulenartige Geschwure in der Leistenregion unter den Achseln und am Hals folgten Auch Kaiser Justinian erkrankte doch wundersame Heilungen durch die Heilkundigen Kosmas und Damian sollen ihm das Leben gerettet haben Der Kaiser glaubte seine Rettung gleich in vier Fallen dem Eingreifen Heiliger oder der Gottesmutter zu verdanken 28 Auch sein machtiger Rivale der Perserkonig Chosrau I erkrankte 543 was zum Usurpationsversuch eines seiner Sohne gefuhrt haben soll 544 liess Justinian zwar das Ende der Pestepidemie verkunden doch brach sie 557 erneut aus kehrte 570 abermals zuruck und trat bis uber die Mitte des 8 Jahrhunderts hinaus in etwa 15 bis 25 jahrigem Rhythmus immer wieder in Erscheinung bevor sie nach etwa 770 wieder verschwand 29 Als besonders verheerend galt der letzte grosse Ausbruch von 746 bis 748 Schon Agathias berichtete in seiner Fortsetzung von Prokops Geschichtswerk wie die Krankheit nachdem sie Konstantinopel verlassen und in verschiedenen Gebieten grassiert hatte 558 in die Hauptstadt zuruckkehrte Auch er berichtete dass die Befallenen unter Schwellungen litten und unter stetig steigendem Fieber starben Einige hatten jedoch weder an Fieber noch Schmerz gelitten sondern seien einfach tot umgefallen 30 Anhand der Quellen allen voran Prokopios gab es Argumente fur die Hypothese dass die Pest afrikanische Ursprunge hatte Was aber bezuglich des grundsatzlichen Ursprungs des Erregers durch neuere Forschungsergebnisse als widerlegt anzusehen ist Der Biovar Antiqua scheint aber seinen Weg vom nordlichen Ende des grossen afrikanischer Grabenbruchs in der Region des heutigen Athiopiens und Sudans genommen haben Sowohl numismatische juristische als auch papyrologische Quellen deuten auf eine Krise der kaiserlichen Finanzen hin fur die eine grossflachige Entvolkerung die wahrscheinlichste Ursache war Damit scheint die These die Epidemie habe sich vornehmlich in den Stadten ausgebreitet siehe oben widerlegt zu sein 31 Klimageschichtliche Rahmenbedingungen und mogliche Ausloser Bearbeiten Hauptartikel Optimum der Romerzeit Eine Hypothese ging 2005 von der Ubertragung der Krankheit bei der es sich nicht um die eigentliche Pest gehandelt habe durch grosse Fliegenschwarme aus die in Intervallen das Reich heimgesucht hatten Ihr Auftreten sei durch klimatische Anderungen ermoglicht worden 32 Diese Minderheitenmeinung hat sich in der Forschung nicht durchgesetzt zumal inzwischen so gut wie sicher ist dass es sich bei der Seuche um die Beulenpest gehandelt hat siehe unten die nicht durch Fliegen ubertragen werden kann Als gut denkbar gilt allerdings dass eine Periode kuhleren Klimas ab 535 536 eine Rolle gespielt haben mag Diese gut belegte Kalteperiode von 535 536 bis etwa 550 die in Teilen der Nordhemisphare bis in die Mitte des 7 Jahrhunderts andauerte und in diesem Zusammenhang auch als LALIA Late Antique Little Ice Age Kleine Eiszeit der Spatantike bezeichnet wird 33 wurde wahrscheinlich durch mehrere Vulkanausbruche verursacht einen 535 536 eines unbekannten Vulkans in nordlichen Breiten vermutlich auf Island gefolgt von einer Eruption des Ilopango in Mittelamerika 540 34 35 Eine zeitweilige Klimaverschlechterung konnte zu Missernten und zur Schwachung der Abwehrkraft der Menschen gefuhrt haben Voraussetzung fur die rasche Ausbreitung der Krankheit und die hohe Sterberate war namlich neben dem Umstand dass der Erreger wohl erstmals im Mittelmeerraum auftrat siehe unten auch diese allgemeine Schwachung der Bevolkerung durch Missernten und Kriege 36 Ein Hauptvertreter der Klimathese ist der Althistoriker Kyle Harper der darauf hinweist dass Justinian wegen des Ernteausfalls anordnete Nahrungsmittel aus weit entfernten Regionen einzufuhren 37 Vertreter der These vermuten dass Reservoirwirte vielleicht die auch heute noch immer wieder mit Beulenpest infizierten Murmeltiere in der chinesischen Steppe aus ihren Hohlen herausgetrieben wurden 37 38 Das Pestbakterium das Hitze nicht vertragt konnte sich uber Schiffsratten und Flohe moglicherweise wegen des jahrelangen kuhlen Wetters uber See und Landwege verbreitet haben 37 Schliesslich konnten auch Folgen des Klimaereignisses zu Flucht und Migrationsbewegungen beigetragen haben die die Krankheit weiter verbreiteten 38 Wissenschaftsgeschichte zur Aufdeckung des Krankheitserregers Bearbeiten Hauptartikel Yersinia pestis nbsp Yersinia pestis unter dem RasterelektronenmikroskopDie Justinianische Pest wurde vor allem aufgrund der genannten Krankheitssymptome in den Werken der spatantiken Historiker Prokopios von Caesarea 39 der die Seuche als Augenzeuge aber in enger Anlehnung an die beruhmte Darstellung der Attischen Seuche im Werk des Thukydides 40 beschrieb und Euagrios Scholastikos der selbst erkrankt war fruh dem Pesterreger Yersinia pestis zugeordnet Prokopios erwahnt Geschwulste wie sie fur die Beulenpest charakteristisch sind wenngleich die Epidemie vielleicht von anderen Seuchen begleitet wurde Auch eine griechische Grabinschrift von 542 berichtet der Bischof Varus von Zora im romischen Syrien sei an bosartigen Schwellungen an den Lenden und in den Achseln gestorben 41 Der von Prokop ebenfalls beschriebene Bluthusten und rasch einsetzende Verfall und Tod konnte daneben auf ein Auftreten der Lungenpest als Primarerkrankung hindeuten 42 Dennoch war lange umstritten ob es sich bei der Seuche tatsachlich um die Pest im eigentlichen Sinne gehandelt hat Untersuchungen aus den Jahren 2004 und 2005 stutzten erstmals die These dass es sich bei dem Erreger der Justinianischen Pest um eine Variante von Yersinia pestis handelte Die DNA des Bakteriums wurde in einem Massengrab bei Sens nachgewiesen das stratigraphisch auf das 5 oder 6 Jahrhundert datiert wurde 43 Eine spatere molekulare Typisierung ergab allerdings das Biovar BV Orientalis und da sich BV Orientalis erst vor ungefahr 300 Jahren entwickelte konnte es sich nur um eine Laborkontamination gehandelt haben Die Frage nach dem Erreger blieb also zunachst weiter offen Yersinia pestis DNA wurde 2005 jedoch auch bei zwei weiblichen Skeletten aus der zweiten Halfte des 6 Jahrhunderts aus Aschheim im ostlichen Umland von Munchen nachgewiesen 44 Eine Studie aus dem Jahr 2011 zweifelte diesen Nachweis aber an und kam zu dem Ergebnis dass Yersinia pestis zum ersten Mal im spaten 12 oder fruhen 13 Jahrhundert auf den Menschen ubertragen worden sei Die Gruppe um Johannes Krause von der Universitat Tubingen konnte im Vergleich von heutigen und mittelalterlichen Yersinia pestis Genomen zunachst keine Stamme finden die sich vom Stammbaum zwischen dem 4 und 12 Jahrhundert abzweigten Bereits 2012 revidierte dieselbe Arbeitsgruppe aus Tubingen aber ihre Position denn mit Hilfe eines weitaus umfassenderen Datensatzes von mehr als 300 Peststammen konnte sie zeigen dass es zur Zeit der Justinianischen Pest entgegen der ersten Annahme doch zu einer Verzweigung des Yersinia pestis Stammbaumes gekommen ist 45 Der erste schlussige Nachweis sowie die genaue molekulare Typisierung des spatantiken Pesterregers aus Skeletten des 6 Jahrhunderts gelang dann 2013 durch Wissenschaftler der Staatssammlung fur Anthropologie und Palaoanatomie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen der Johannes Gutenberg Universitat Mainz und dem Institut fur Mikrobiologie der Bundeswehr unter der Leitung von Michaela Harbeck und Holger C Scholz 46 Die molekulare Typisierung des Pesterregers aus Zahnmaterial von Skeletten des fruhmittelalterlichen Graberfelds in Aschheim s o bestatigte die Vermutung der Tubinger Forscher und wies nun eine neue Linie im Stammbaum von Yersinia pestis nach die sich zwischen den fruhen Stammbaum Abzweigungen N03 und N05 befindet eine Kontamination war ausgeschlossen In einer anschliessenden Studie konnte zum ersten Mal die nahezu vollstandige Genomsequenz eines Y pestis Stammes aus justinianischer Zeit ermittelt werden 47 Wissenschaftlern des Max Planck Instituts fur Menschheitsgeschichte in Jena und der Staatssammlung fur Anthropologie in Munchen gelang dann 2016 der weitere Nachweis und die erste Vollgenomsequenzierung des Pesterregers aus DNA Material von Skeletten eines weiteren spatantiken Graberfelds im Grossraum Munchen Altenerding Klettham 48 2019 gelang einem internationalen Forscherteam der Nachweis von Yersinia pestis in einem auf das 6 Jahrhundert datierten Grab im englischen Edix Hill womit zugleich erstmals ein Auftreten der spatantiken Seuche in Britannien dokumentiert wurde 49 Mithin kann es nach dem derzeitigen Forschungsstand als gesichert gelten dass ein heute ausgestorbener Erreger vom Stamm Yersinia pestis an der Justinianischen Pest zumindest prominent beteiligt war und es sich bei der verheerenden Seuche somit um die Pest handelte 50 Mogliche langerfristige Folgen Bearbeiten nbsp In einer kunstlerischen Rezeption wird die Plastik eines Engels auf dem romischen Castel Sant Angelo dargestellt der sein Schwert wieder in die Scheide steckt ein Symbol fur das Ende der Pest im Jahr 590 Wohl schon im 13 Jahrhundert stand hier eine Statue die 1554 durch ein Werk des Raffaello da Montelupo ersetzt wurde dem wiederum die jetzige Skulptur von Peter Anton von Verschaffelt 1752 folgte Die mit der Pandemie einhergehende Nahrungsmittelknappheit das Absinken der Steuereinnahmen und die allerdings von manchen Historikern bezweifelte zunehmende Unfahigkeit genugend Soldaten aufzustellen um die langen Grenzen des Reiches zu verteidigen trugen vielleicht dazu bei dass bis 700 die ostlichen und sudlichen Kusten des Mittelmeers unter arabischer Herrschaft standen und das ostromisch byzantinische Reich auf Konstantinopel Kleinasien die Randgebiete des Balkans und diverse Inseln im Mittelmeer begrenzt wurde Auch die Einwanderung der fruhen Slawen aus dem Raum der Karpaten auf den Balkan steht in Zusammenhang mit der Pest 51 Allerdings wurden auch die wichtigsten Gegner der Romer die Sassaniden von der Seuche betroffen Sie verloren Mesopotamien und grosse Teile Agyptens an die Araber Schliesslich wurden auch die arabischen Eroberer durch die Pestwelle dezimiert und 685 durch den Kaiser zu einem ungunstigen Friedensvertrag gezwungen 52 Sevket Pamuk und Maya Shatzmiller gehen von einem ursachlichen Zusammenhang zwischen der Justinianischen Pest und dem wirtschaftlichen Erstarken des islamischen Weltreichs aus Sie argumentierten dass die Lohne fur die stark verminderte Zahl der einfachen Arbeiter aufgrund des verminderten Angebots deutlich stiegen 53 Zugleich war die erste Invasionswelle die sich eher durch dunn besiedelte Regionen bewegt hatte weniger stark von der Epidemie betroffen als die starker verstadterten Gebiete der Grossreiche Ostrom und Persien 54 Auch die christlichen Kulte veranderten sich unter dem Einfluss der Epidemie Es wurden Massenprozessionen abgehalten und in Rom etablierte sich der Kult des heiligen Sebastian Fur Irland und Grossbritannien wurde angenommen dass die monastischen Gemeinschaften besonders von der Pest betroffen waren und dass die Monche vielfach Trager des Krankheitserregers waren Dies fuhrte etwa 664 und 684 zu grosseren Ausbruchen Ausserdem beeinflusste die Epidemie die gemeindlichen Strukturen 55 Nach der ersten grossen Pestwelle im 6 Jahrhundert verbesserte sich jedoch die Gesundheitslage u a Immunitatslage der uberlebenden Bevolkerung und indirekt der nachfolgenden Generationen 56 Siehe auch BearbeitenListe von Epidemien und PandemienQuellen BearbeitenProkopios von Caesarea Historien 2 22ff englische Ubersetzung im Medieval Sourcebook Fordham University Johannes Malalas Chronik 18 92 Online Kommentar des Malalas Projekts der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Euagrios Scholastikos Kirchengeschichte 4 29 englische Ubersetzung bei Tertullian org Paulus Diaconus Historia Langobardorum pestilentia et mortalitas leert das Land 2 4 in Ligurien und Venetien 2 27 gravissima pestilentia quam inguinariam appellant 3 24 Pest in Ravenna Grado und auf Istrien wie bereits 30 Jahre zuvor 4 4 pestis gravissima die in Ravenna und in den kustennahen Gebieten wutete 4 14 Pest in Byzanz 5 31 679 oder 680 von Juli bis September wieder eine pestis in Rom die auch Pavia entvolkerte 6 5 in Konstantinopel starben seiner Meinung nach 300 000 Einwohner an der pestilientia 6 47 Literatur BearbeitenGesamtdarstellungen Bearbeiten Peregrine Horden Plague of Justinian In The Oxford Classical Dictionary 5 Auflage Oxford Classical Dictionary Online online veroffentlicht am 25 Marz 2021 Lester Little Hrsg Plague and the End of Antiquity The Pandemic of 541 750 Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 84639 4 Peter Sarris New Approaches to the Plague of Justinian In Past amp Present Band 254 2022 S 315 346 Walter Pohl Medieval Pandemics 1 The Justinianic Plague In Historical Identity of Research Blog Osterreichische Akademie der Wissenschaften 2020 nur noch bei archive org 23 August 2020 Geschichtsschreibung Bearbeiten Mischa Meier Prokop Agathias die Pest und das Ende der antiken Historiographie In Historische Zeitschrift Band 278 2004 S 281 310 hier S 301 303 Naturwissenschaftliche Ansatze Bearbeiten Michal Feldman u a A High Coverage Yersinia pestis Genome from a Sixth Century Justinianic Plague Victim In Molecular biology and evolution Band 33 Nr 11 1 2016 S 2911 2923 doi 10 1093 molbev msw170 PMID 27578768 PMC 5062324 freier Volltext Kyle Harper Climate Disease and the Fate of Rome Princeton University Press Princeton New Jersey 2017 ISBN 978 0 691 16683 4 Dt Ubersetzung Fatum Das Klima und der Untergang des Romischen Reiches C H Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 74933 9 Kapitel 6 Debatte uber Folgen der Justinianischen Pest Bearbeiten Mischa Meier The Justinianic Plague An Inconsequential Pandemic A Reply In Medizinhistorisches Journal Band 55 2020 S 172 199 Debattenbeitrag mit zusammenfassender Darstellung der eigenen Positionen Lee Mordechai Merle Eisenberg Rejecting Catastrophe The Case of the Justinianic Plague In Past amp Present Band 244 2019 S 3 50 Kontroverser Aufsatz dessen Autoren die Position vertreten dass Ausmass und Folgen der Seuche in der Forschung stark uberschatzt wurden Lee Mordechai The Justinianic Plague Pressing Questions Interdisciplinary Answers In Christopher H Roosevelt John Haldon Hrsg Winds of Change Environment and Society in Anatolia Koc University Press Istanbul 2021 ISBN 978 605 7685 70 4 S 187 218 Umfassende Darstellung der Forschungsdebatte und Bewertung aus der Sicht des Autors mit Bibliographie Henry Gruber Indirect Evidence for the Social Impact of the Justinianic Pandemic Episcopal Burial and Conciliar Legislation in Visigothic Hispania In Journal of Late Antiquity Band 11 2018 S 193 215 Mischa Meier The Justinianic Plague the economic consequences of the pandemic in the eastern Roman empire and its cultural and religious effects In Early Medieval Europe Band 24 2016 S 267 292 Veraltet Bearbeiten William Rosen Justinian s Flea Plague Empire and the birth of Europe Cambridge 2007 ISBN 978 1 84413 744 2 Popularwissenschaftlich und gut lesbar aber teils sehr generalisierend und zu stark vereinfachend Mischa Meier Hinzu kam auch noch die Pest Die sogenannte Justinianische Pest und ihre Folgen In Mischa Meier Hrsg Pest Die Geschichte eines Menschheitstraumas Klett Cotta Stuttgart 2005 ISBN 3 608 94359 5 S 86 ff Dionysios Ch Stathakopoulos Famine and pestilence in the Late Roman and early Byzantine empire A systematic survey of subsistence crises and epidemics Aldershot 2004 ISBN 0 7546 3021 8 Peregrine Horden Mediterranean Plague in the Age of Justinian In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Justinian Cambridge 2005 ISBN 0 521 52071 1 S 134 160 Pauline Allen The Justinianic Plague In Byzantion Band 49 1979 S 5 20 Anmerkungen Bearbeiten A Rakin Yersinia pestis Eine Bedrohung fur die Menschheit In Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz Band 46 2003 S 949 955 doi 10 1007 s00103 003 0713 3 auf rki de rki de hier S 949 In der aktuellen Forschung wird davon ausgegangen dass Y pestis sich vor etwa 15 000 20 000 Jahren aus Yersinia pseudotuberculosis heraus entwickelt hat siehe M Achtman u a Yersinia pestis the cause of plague is a recently emerged clone of Yersinia pseudotuberculosis In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 96 1999 S 14043 14048 Es sind genetisch vier Biovare von Y pestis abzugrenzen die samtlich in Asien ihren Ursprung hatten sich aber auf unterschiedlichen Wegen ausbreiteten antiqua medievalis orientalis und microtus siehe R Devignat Varieties of Pasteurella pestis new hypothesis In Bulletin of the World Health Organization Band 4 1951 S 247 263 online der Biovar antiqua Stoffwechseltypisierung Glycerol positiv Arabinose positiv und Nitrat positiv evolutionierte sich in Afrika weiter der Biovar medievalis Stoffwechseltypisierung Glycerol positiv Arabinose positiv und Nitrat negativ in Zentralasien und der Biovar orientalis Stoffwechseltypisierung Glycerol negative Arabinose positive und Nitrat positiv im sudlichen China siehe M Achtman G Morelli P Zhu T Wirth Microevolution and history of the plague bacillus Yersinia pestis In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 101 2004 S 17837 17842 sowie der Biovar microtus Stoffwechseltypisierung Glycerol positiv Arabinose negativ und Nitrat negativ siehe Zhou D Tong Z Song Y Han Y Pei D Pang X Zhai J Li M Cui B Qi Z Jin L Dai R Du Z Wang J Guo Z Wang J Huang P Yang R Genetics of metabolic variations between Yersinia pestis biovars and the proposal of a new biovar microtus In Journal of Bacteriology Band 186 August 2004 Nr 15 S 5147 5152 doi 10 1128 JB 186 15 5147 5152 2004 Die Biovare medievalis und orientalis leiten sich wahrscheinlich aus dem Biovar antiqua ab Theodor Noldeke Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden Aus der arabischen Chronik des Tabari Ubersetzt und mit ausfuhrlichen Erlauterungen und Erganzungen versehen Leiden 1879 S 385 mit ebd Anmerkung 4 mit Parallelberichten in anderen orientalischen Quellen die bei der Todesursache Kavadhs auf die Pest anspielen Vgl hierzu die Ausbreitungskarte und den schematischen Stammbaum des Pest Erregers Eingezeichnet sind alle fruheren bronzezeitlichen Nachweise sowie die Fundorte der bisher rekonstruierten Genome sowie als gruner Pfeil die mutmassliche Ausbreitung der justinianische Pest Annette Gunzel Max Planck Institut fur Menschheitsgeschichte auf mpg de mpg de Gregor von Tours Historiae 9 22 Bergdolt 2011 S 38 Lauren A White Lee Mordechai Modeling the Justinianic Plague Comparing hypothesized transmission routes PLoS One 2020 Apr 30 15 4 e0231256 doi 10 1371 journal pone 0231256 auf ncbi nlm nih govncbi nlm nih gov Kyle Harper The fate of Rome Princeton University Press Princeton 2017 a b David M Wagner Jennifer Klunk et al Yersinia pestis and the Plague of Justinian 541 543 AD a genomic analysis In The Lancet Infectious Diseases Band 14 2014 S 319 326 doi 10 1016 S1473 3099 13 70323 2 Mischa Meier The Justinianic Plague The economic consequences of the pandemic in the eastern Roman empire and its cultural and religious effects In Early Medieval Europe 24 2016 S 267 292 doi 10 1111 emed 12152 Lawrence I Conrad Die Pest und ihr soziales Umfeld im Nahen Osten des fruhen Mittelalters In Der Islam Band 73 1996 S 81 112 Lee Mordechai Merle Eisenberg Rejecting catastrophe The case of the Justinianic Plague In Past amp Present Band 244 2019 S 3 50 doi 10 1093 pastj gtz009 Rene Pfeilschifter Der Kaiser und Konstantinopel Kommunikation und Konfliktaustrag in einer spatantiken Metropole De Gruyter Berlin 2014 S 62 Jean Durliat La peste du VIe siecle pour un nouvel examen des sources byzantines In C Morrisson J Lefort Hrsg Hommes et richesses dans l empire byzantin I IVe VIIe siecle Paris 1989 S 107 120 Jean Durliat La peste du VIe siecle Clive Foss Syria in Transition Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 548 550 Chris Wickham Framing the Early Middle Ages Oxford 2005 S 13 14 Zitiert nach Hugh N Kennedy Justinianic Plague in Syria and the Archaeological evidence In Lester K Little Hrsg Plague and the End of Antiquity The Pandemic of 541 750 Cambridge University Press Cambridge 2007 S 87 96 hier S 88 Skeptisch bezuglich einer hohen Todesrate aussern sich zum Beispiel Lauren A White Lee Mordechai Modeling the Justinianic Plague Comparing hypothesized transmission routes In PLoS ONE Band 15 Nr 4 e0231256 doi 10 1371 journal pone 0231256 New Call to Examine Old Narratives Infectious disease modeling study casts doubt on the Justinianic Plague s impact National Socio Environmental Synthesis Center SESYNC 1 Mai 2020 Michael Mayer Pandemien in der Geschichte Episode 8 unseres Podcasts Von Pest bis Corona Akademie fur Politische Bildung Tutzing 19 Mai 2020 auf apb tutzing de 1 R D Perry J D Fetherston Yersinia pestis Etiologic Agent of Plague In Clinical microbiology reviews 10 1997 S 35 66 Ingrid Wiechmann Gisela Grupe Detection of Yersinia pestis DNA in two early medieval skeletal finds from Aschheim Upper Bavaria 6th century A D In American Journal of Physical Anthropology Band 126 Nr 1 2005 S 48 55 PMID 15386257 Michaela Harbeck Lisa Seifert Stephanie Hansch David M Wagner Dawn Birdsell Katy L Parise Ingrid Wiechmann Gisela Grupe Astrid Thomas Paul Keim Lothar Zoller Barbara Bramanti Julia M Riehm Holger C Scholz Yersinia pestis DNA from Skeletal Remains from the 6th Century AD Reveals Insights into Justinianic Plague In PLoS Pathog Band 9 Nr 5 2013 doi 10 1371 journal ppat 1003349 Ausgrabungen und Genomanalysen Altenerding Dem Erreger der Justinianischen Pest auf der Spur Erste komplette Genom Rekonstruktion Memento des Originals vom 14 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archaeologie online de 9 September 2016 Prokopios Historien 2 22 6 Costas Tsiamis Effie Poulakou Rebelakou George Androutso The Role of the Egyptian Sea and Land Routes in the Justinian Plague the Case of Pelusium In Demetrios Michaelides Hrsg Medicine and Healing in the Ancient Mediterranean Oxbow Oxford 2014 S 334 338 Lester K Little Plague and the End of Antiquity The Pandemic of 541 750 S 119 Bernard S Bachrach Plague Population and Economy in Merovingian Gaul In Journal of the Australian Early Medieval Association 3 2007 S 29 56 Hugh N Kennedy Justinianic Plague in Syria and the Archaeological evidence In Lester K Little Hrsg Plague and the End of Antiquity The Pandemic of 541 750 Cambridge University Press Cambridge 2007 S 87 96 hier S 89 N Stavrakakis The miraculous cures for diseases of Emperor Justinian I 482 565 AD In Archives of Hellenic Medicine Band 32 2014 S 224 229 Lester K Little Life and Afterlife of the First Plague Pandemic In Lester K Little Hrsg Plague and the End of Antiquity The Pandemic of 541 750 Cambridge University Press 2007 S 3 32 hier S 8 Agathias Historien 5 10 3f englische Ubersetzung W Frendo Agathias The Histories Corpus 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Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert n Chr C H Beck Munchen 2019 ISBN 978 3 406 73959 0 S 813 953 973 995 Ulf Buntgen Vladimir S Myglan Fredrik Charpentier Ljungqvist u a Cooling and societal change during the Late Antique Little Ice Age from 536 to around 660 CE In Nature Geoscience Band 9 2016 S 231 236 doi 10 1038 NGEO2652 a b c Kyle Harper Fatum Das Klima und der Untergang des Romischen Reiches C H Beck Munchen 2020 S 379 ff a b Timothy P Newfield Mysterious and Mortiferous Clouds The Climate Cooling and Disease Burden of Late Antiquity In Late Antique Archaeology Band 12 Nr 1 Oktober 2016 doi 10 1163 22134522 12340068 Prokopios Historien 2 22 ff Thukydides 2 47 55 Johannes Koder Ein inschriftlicher Beleg zur justinianischen Pest in Zora Azra a In Byzantinoslavica Band 56 1995 S 13 18 Klaus Bergdolt Die Pest Munchen 2011 S 41 Michel Drancourt Veronique Roux Vu Dang u a Genotyping orientalis like Yersinia pestis and plague 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Genome Max Planck Institut fur Geoanthropologie 4 Juni 2019 Annette Gunzel Ausbreitungskarte und schematischer Stammbaum des Pest Erregers eingezeichnet sind alle bronzezeitlichen Nachweise sowie die Fundorte der bisher rekonstruierten Genome sowie als gruner Pfeil die mutmassliche Ausbreitung der justinianischen Pest Max Planck Institut fur Menschheitsgeschichte Lisa Seifert Mikroevolution und Geschichte der Pest Palaogenetische Detektion und Charakterisierung von Yersinia pestis gewonnen aus historischem Skelettmaterial Dissertationsschrift Ludwig Maximilians Universitat Munchen Munchen 2013 online als PDF hier S 14 15 19 32 und 42 P M Barford Slavs beyond Justinian s frontiers In Studia Slavica Balcanica Petropolitana Band 4 2008 S 21 32 Bergdolt 2011 S 39 Sevket Pamuk Maya Shatzmiller Plagues Wages and Economic Change in the Islamic Middle East 700 1500 In The Journal of Economic History Band 74 2014 S 1 196 229 Sergio Sabbatani Roberto Manfredi Sirio Fiorino Influence of the epidemic on the rise of the Islamic Empire In Le Infezioni in Medicina Rivista Periodica di Eziologia Epidemiologia Diagnostica Clinica e Terapia delle Patologie Infettive Band 20 2012 S 3 und 217 232 Craig A Molgaard Amanda L Golbeck Kerry E Ryan Justinian s Plague Hagiography and Monasticism In International Journal of Interdisciplinary Social Sciences 6 2011 S 10 und 67 80 Jorg Baten Die Pest Gluck im Ungluck In Medizin im Mittelalter Zwischen Erfahrungswissen Magie und Religion Spektrum der Wissenschaft Spezial Archaologie Geschichte Kultur Band 2 19 2019 S 28 29 Normdaten Sachbegriff GND 1117054624 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justinianische Pest amp oldid 236390990