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Yoram Tsafrir יורם צפריר ursprunglich יורם אבי תמר Yoram Avi Tamar 30 Januar 1938 in Kfar Azar 23 November 2015 in Jerusalem war ein israelischer Archaologe mit einem Schwerpunkt auf der christlich byzantinischen Epoche Er engagierte sich fur den Erhalt archaologischer Statten und ihre Erschliessung fur die Offentlichkeit Zugleich wandte er sich gegen das was er als Eindringen politischer Interessen in archaologische Projekte ansah Yoram Tsafrir Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 3 Veroffentlichungen in Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenYoram Tsafrir wurde im Moschaw Kfar Azar geboren als jungstes Kind von Nehamia Feigin und Zippora geb Eisenstein Seine Eltern waren in den 1920er Jahren aus Belarus eingewandert Als Volontar bei Surveys und Grabungen entwickelte Tsafrir sein Interesse fur die Archaologie Das Studium der Archaologie und der Geschichte des antiken Judentums an der Hebraischen Universitat schloss er 1961 mit dem Grad des Bachelor ab und heiratete im folgenden Jahr Sarai Muchnik spater Bibliothekarin an der National und Universitatsbibliothek Jerusalem Nach seinem Militardienst gehorte Yoram Tsafrir zu den Grundern des linksgerichteten Kibbuz Or HaNer im nordlichen Negev 1955 bis 1957 Im Sechstagekrieg wurde er als Reservist einberufen und erlitt schwere Beinverletzungen Nach mehreren Operationen blieb er zeitlebens gehbehindert Seine Erfahrungen verarbeitete er in dem Buch פציעה Injury fur das er 1976 den Yitzhak Sadeh Preis fur militarische Literatur erhielt Nach seiner Rehabilitation setzte er sein Studium der Archaologie fort Lecturer 1969 Senior Lecturer 1976 1976 promovierte er mit einer Arbeit uber Zion den Sudwesthugel Jerusalems und seine Rolle in der urbanen Entwicklung der byzantinischen Stadt Khirbet Bureikut bei Kfar Etzion war die erste von zahlreichen byzantinischen Kirchen die Tsafrir archaologisch erforschte Er leitete unter anderem die Ausgrabungen der hasmonaischen Festung Alexandreion und in Skythopolis einem urbanen Zentrum der romischen byzantinischen und fruhmuslimischen Zeit 1 Nachdem sein Mentor Michael Avi Yonah 1974 verstorben war fuhrte Tsafrir zahlreiche seiner Projekte weiter vor allem den Gazetteer of Roman Palestine Ab 1981 war er Assistant Professor 1987 Professor 1989 bis 1992 Direktor des Instituts fur Archaologie von 2001 bis 2007 war er Direktor der Nationalbibliothek Er war ausserdem seit 2001 Mitglied der Israel Academy of Sciences and Humanities 2 Lehre BearbeitenYoram Tsafrir etablierte die byzantinisch christliche Archaologie des Heiligen Landes als selbstandige Disziplin die den Zeitraum von Konstantin dem Grossen 313 bis zur arabischen Eroberung 636 640 umfasst Fur sein Lebenswerk insbesondere fur die von ihm entwickelte Methodik zur Verbindung von Quellenstudium und Archaologie wurde er 2014 mit dem EMET Preis ausgezeichnet 3 Er war als Forscher Spezialist fur die multiethnische und multikulturelle Geschichte Jerusalems und wandte sich gegen aktuelle Projekte die judische Prasenz im Muslimischen Viertel von Jerusalem gezielt zu verstarken dabei dienten der Ir David City of David Foundation archaologische Grabungen als Ansatzpunkte fur den Aufbau solcher judischer Nachbarschaften Yoram Tsafrir stellte sich in den 1990er Jahren an die Spitze einer Initiative gegen Plane der Western Wall Heritage Foundation an der Stelle einer wichtigen archaologischen Statte an der Klagemauer Plaza den Burokomplex Beit Haliba zu bauen Tsafrir protestierte gegen das Tempo mit dem die Ausgrabungen in der Davidsstadt vorangetrieben wurden und hinter dem seiner Meinung nach eine politische Agenda stand Veroffentlichungen in Auswahl BearbeitenExcavations at Rehovot in the Negev Qedem Band 25 Hebrew University Jerusalem 1988 Ancient Churches Revealed Israel Exploration Society Jerusalem 1993 mit Leah Di Segni Judith Green Tabula Imperii Romani Iudaea Palaestina Eretz Israel in the Hellenistic Roman and Byzantine Periods Maps and Gazetteer Israel Academy of Sciences and Humanities Jerusalem 1994 ISBN 9 65 208107 8 mit Leah Di Segni Judith Green The Onomasticon of Iudaea Palaestina and Arabia in the Greek and Latin Sources Band 1 Introduction Sources and Major Texts Israel Academy of Sciences and Humanities Jerusalem 2015 mit Martin Biddle Michel Zabe Garo Nalbandian Die Grabeskirche in Jerusalem Belser Stuttgart 2000 Funding Archaeological Research National cultural Values and Objective Knowledge the Israeli Experience In Matthias Dorries Lorraine Daston Michael Hagner Hrsg Wissenschaft zwischen Geld und Geist Max Planck Institut fur Wissenschaftsgeschichte Berlin 2001 S 123 131 Literatur BearbeitenLeah Di Segni Y Hirschfeld J Patrich R Talgam Hrsg Man near a Roman arch Studies presented to Prof Yoram Tsafrir Jerusalem 2009 S 1 8 Schriftenverzeichnis Yoram Tsafrir obituary In Journal of Roman Archaeology 29 2016 S 1048 1051 Digitalisat Weblinks BearbeitenNN Yoram Tsafrir obituary In The Guardian 23 Dez 2015 Nir Hasson Prominent Israeli Archaeologist Yoram Tsafrir Dies In Haaretz 23 November 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Yoram Tsafrir Hebrew University of Jerusalem HUJI Institute of Archaeology Abgerufen am 11 Marz 2018 Deceased Members Yoram Tsafrir Israelische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 23 Dezember 2020 Emet Prize Laureates Abgerufen am 11 Marz 2018 Normdaten Person GND 1045498408 lobid OGND AKS LCCN n81133872 VIAF 34535334 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tsafrir YoramALTERNATIVNAMEN Avi Tamar Yoram Geburtsname KURZBESCHREIBUNG israelischer ArchaologeGEBURTSDATUM 30 Januar 1938GEBURTSORT Kfar AzarSTERBEDATUM 23 November 2015STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yoram Tsafrir amp oldid 218399373