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Dieser Artikel behandelt den Bischof von Rom Andere Personen gleichen Namens siehe Vigilius Begriffsklarung Vigilius um 500 7 Juni 555 war romischer Bischof Papst von 537 bis zu seinem Tode Von den 14 Papsten des 6 Jahrhunderts war er das am langsten amtierende Kirchenoberhaupt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Aufstieg zum Papst 2 Vigilius und die Monophysiten 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksHerkunft und Aufstieg zum Papst BearbeitenVigilius wurde um das Jahr 500 geboren und entstammte einer bedeutenden stadtromischen Familie Sein Vater Johannes war Konsul auch er selbst und sein Bruder Reparatus waren Senatoren 531 im Jahr seiner Weihe zum Diakon stimmte der romische Klerus einem papstlichen Dekret zur Bestimmung der Nachfolge zu das dann erstmals bei ihm selbst Anwendung finden sollte Er wurde von Bonifatius II als Nachfolger designiert aber wegen starker Widerstande gegen die neue Regel wieder verworfen Unter dem neuen Papst Agapitus I ging Vigilius als Nuntius nach Konstantinopel wo er offenbar mit dem Monophysitismus zu sympathisieren begann der von der Westkirche eigentlich strikt abgelehnt wurde im Osten aber viele Anhanger hatte Deshalb favorisierte ihn die Augusta Theodora die Gattin des Kaisers Justinian nach dem Tod von Agapitus im April 536 als dessen Nachfolger und der Kaiser sandte ihn nach Rom zuruck Im Hinblick auf die von Justinian angestrebte Wiederherstellung des romischen Gesamtreichs hoffte man offenbar dass er sich als neuer Papst dem 451 auf dem Konzil von Chalcedon verurteilten Monophysitismus annahern wurde um so das Schisma zu beenden und die Christen im Romischen Reich zu einen Vigilius und die Monophysiten BearbeitenSeit 535 herrschte Krieg zwischen dem Kaiser und den Ostgoten die seit 493 Italien kontrollierten und Rom war erst im Dezember 536 von kaiserlichen Truppen eingenommen worden Bei Vigilius Ankunft in der Stadt amtierte der noch vom Ostgoten Theodahad durchgesetzte Silverius als Bischof Vigilius wurde nun noch am 29 Marz 537 auf ostromischen Druck hin zum Gegenbischof erhoben und erlangte nach Silverius baldigem Tod in der Verbannung allgemeine Anerkennung Entgegen den wahrscheinlichen Erwartungen Theodoras stellte sich Vigilius in der Folgezeit strikt gegen den Monophysitismus und passte sich damit der in der westlichen Kirche dominierenden Position an Schliesslich verurteilte Kaiser Justinian um die Monophysiten fur sich zu gewinnen in mehreren Erlassen die Schriften dreier Theologen an denen sich die Monophysiten besonders storten als vermeintlich nestorianisch Dreikapitelstreit Diese Erlasse wurden von Vigilius und der westlichen Kirche als angebliche Attacke auf die Beschlusse des Chalcedoner Konzils in einem Schreiben an Justinian vom Jahre 540 abgelehnt und die pro monophysitischen Patriarchen einschliesslich des Anthimus als Haretiker verurteilt Der machtige Kaiser der weiterhin eine dogmatische Einigung der Christen seines Reiches anstrebte liess daraufhin Vigilius 546 von Gardesoldaten excubitores ergreifen und nach Konstantinopel bringen wo dieser zunachst 547 vertraulich und 553 schliesslich offentlich zum Entsetzen vieler westlicher Bischofe dem Druck nachgab und der Verurteilung der drei Kapitel durch das Zweite Konzil von Konstantinopel zustimmte Vigilius hatte zwar den ihm angebotenen Vorsitz des Konzils abgelehnt und war auf der Versammlung nicht personlich anwesend akzeptierte aber alle ihre Beschlusse nachdem man seine geheimen Zugestandnisse von 547 offentlich vorgetragen hatte Damit gewann das Konzil okumenische Gultigkeit und besitzt sie bis heute Vigilius beschadigte aber zugleich die Autoritat des romischen Patriarchats fur Jahrhunderte Mehrere Bischofe Italiens akzeptierten die Beschlusse zunachst nicht so dass es zu einem mehrere Jahrzehnte dauernden Schisma mit Rom kam Vigilius selbst starb auf der Heimreise am 7 Juni 555 in Syrakus auf Sizilien Aufgrund seines Verhaltens in dieser Situation erlangte Vigilius 1300 Jahre spater im 19 Jahrhundert noch einmal grosse Bedeutung Im Streit um die papstliche Unfehlbarkeit wurde er von den Gegnern dieses Dogmas neben Honorius I als ein Negativbeispiel angefuhrt Heute wird dies abermals durch die Anhanger von Lefebvre hervorgehoben allerdings wird zu seiner Verteidigung auch Vigilius Aufrechterhaltung der Beschlusse der vier ersten okumenischen Konzilien betont Literatur BearbeitenClaire Sotinel Vigilio In Massimo Bray Hrsg Enciclopedia dei Papi Band 1 Pietro santo Anastasio bibliotecario antipapa Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 S 512 529 treccani it Josef Rist Vigilius In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 1383 1387 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Eintrag in der Catholic Encyclopedia Robert Appleton Company New York 1913 Siehe auch BearbeitenNestorianismusWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Vigilius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien VorgangerAmtNachfolgerSilveriusPapst 537 555Pelagius I Normdaten Person GND 118768433 lobid OGND AKS LCCN nr93010232 VIAF 34810905 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME VigiliusKURZBESCHREIBUNG Papst von 537 bis zum 7 Juni 555 GEBURTSDATUM um 500GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 7 Juni 555STERBEORT Syrakus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vigilius amp oldid 236463079