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Honorius I 638 war vom 3 November 625 bis zum 12 Oktober 638 Papst Weil nach dem Tod Gregors des Grossen die Quellen sparlich uberliefert sind ist uber das Leben des Honorius vergleichsweise wenig gesichert Die Honoriusfrage die aus seiner nachtraglichen Verdammung als Haretiker auf dem sechsten okumenischen Konzil in Konstantinopel resultiert fuhrte bis in die jungste Zeit zu Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche Honorius I Mosaik aus Sant Agnese fuori le mura Mitte 7 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Haltung 2 Postume Verdammung 3 Rezeption und Honoriusstreit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Haltung BearbeitenHonorius kam aus vornehmer romischer Familie sein Vater war Konsul Nach Johannes Haller war er ein Mann von Tatkraft und grossen Gedanken 1 Ihm wird die Einfuhrung des Festes der Erhebung des Kreuzes Fest der Kreuzeserhohung zugeschrieben Er nahm die Missionierung der Sachsen wieder auf die Gregor I mit wenig Erfolg begonnen hatte Als Autor ausserte er sich in Sendschreiben an den Patriarchen von Konstantinopel Sergios der ihn im Monophysitenstreit auf seine Seite ziehen wollte Er zeigt sich darin als Realpolitiker Sergios stimmt er zu dass in Christus nur eine Willenskraft 8elhma voluntas gewirkt habe doch die Frage ob diese sich in zwei Willensregungen ἐnergeiai operationes aussere sei spitzfindig und durfe nicht zu Glaubenslehren der Kirche gemacht werden Nach seinem Tod flammte der theologische Streit um den Monotheletismus erneut auf Postume Verdammung BearbeitenIm Jahr 638 beriefen der Patriarch von Konstantinopel und Kaiser Herakleios eine Synode ein Sie sollte mit einer neuen Auslegung des Bekenntnisses der Ekthesis ἔk8esis die dann vom Kaiser als Reichsgesetz verkundigt wurde die Einheit der Kirche in einer Kompromissformel retten Die Ekthesis kam zu spat Im selben Jahr waren die Exponenten der streitenden Richtungen schon verstorben der Patriarch von Jerusalem Sophronius im Fruhjahr Honorius im Oktober Sergios im Dezember Honorius hat die Ekthesis nicht mehr erhalten Nach seinem Tod haben sich seine Nachfolger vor allem Johannes IV gegen den Monotheletismus gewandt Johannes IV suchte zwar Honorius zu verteidigen aber in der Folge gewannen die Gegner der Lehre die Oberhand Sowohl auf der Synode von 649 noch vom Papst Theodor vorbereitet und von seinem Nachfolger Martinus geleitet als auch auf der Synode von Konstantinopel 680 81 wurde sie als Haresie verurteilt In der Sitzung vom 28 Marz 681 wurde der Beschluss daruber gefasst und uber alle Anhanger des Monotheletismus das Anathema der Kirchenbann verhangt Auch Honorius I wurde feierlich verflucht seine Schriften wurden verbrannt 2 3 Mehrere Papste etwa Leo II bestatigten das Anathema spater Die Verdammung des Honorius als Ketzer wurde in den Eid aufgenommen den der papstliche Elekt vor seiner Weihe ablegen musste die Eidesformel ist im Liber diurnus uberliefert Rezeption und Honoriusstreit Bearbeiten Hauptartikel Honoriusfrage Seit dem Mittelalter wurde vor allem innerhalb der katholischen Kirche mehrfach kontrovers daruber diskutiert ob Honorius vom Sechsten Okumenischen Konzil als Ketzer verurteilt worden sei und wenn ja welche Folgen dies fur die Lehre von der Unfehlbarkeit okumenischer Konzilien und so vor allem im Kontext des Ersten Vatikanischen Konzils die Unfehlbarkeit des Papstes habe Einige mittelalterliche Autoren wie Humbert von Silva Candida gingen davon aus dass Honorius zwar Haretiker gewesen sei aber kein Papst 4 Andere wie Roberto Bellarmino erklarten die Quellen in denen Honorius als Haretiker dargestellt wird fur gefalscht 5 Karl Joseph von Hefele argumentierte dass er zwar Papst gewesen und sich haretisch geaussert habe aber nicht ex cathedra monotheletisch gelehrt habe 6 Literatur BearbeitenJohannes Haller Das Papsttum Idee und Wirklichkeit 1 Band Die Grundlagen rde Taschenbuchausgabe 1965 Georg Kreuzer Die Honoriusfrage im Mittelalter und in der Neuzeit Papste und Papsttum Band 8 Hiersemann Stuttgart 1975 ISBN 3 7772 7518 2 Zugleich diss phil Tubingen 1972 Anton Thanner Georg Schwaiger Hrsg Papst Honorius I 625 638 Studien zur Theologie und Geschichte Bd 4 1989 ISBN 3 88096 904 3 Michael Tilly Honorius I In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1028 1030 Artikel Artikelanfang im Internet Archive John Chapman Pope Honorius I In Catholic Encyclopedia Band 7 Robert Appleton Company New York 1910 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Honorius I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Honorius I in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Haller 1965 S 229ff Haller 1965 S 245 Karl Joseph von Hefele Joseph Hergenrother Conciliengeschichte Dritter Band Seite 265 Freiburg im Breisgau 1858 abgefragt am 27 Marz 2009 Georg Kreuzer Die Honoriusfrage im Mittelalter und in der Neuzeit Papste und Papsttum Band 8 Hiersemann Stuttgart 1975 ISBN 3 7772 7518 2 120 Georg Kreuzer Die Honoriusfrage im Mittelalter und in der Neuzeit Papste und Papsttum Band 8 Hiersemann Stuttgart 1975 ISBN 3 7772 7518 2 S 150 Georg Kreuzer Die Honoriusfrage im Mittelalter und in der Neuzeit Papste und Papsttum Band 8 Hiersemann Stuttgart 1975 ISBN 3 7772 7518 2 S 195 211 VorgangerAmtNachfolgerBonifatius V Papst 625 638SeverinusNormdaten Person GND 118553429 lobid OGND AKS LCCN n93009259 VIAF 50892373 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Honorius I KURZBESCHREIBUNG Papst 625 638 GEBURTSDATUM 6 Jahrhundert oder 7 JahrhundertSTERBEDATUM 12 Oktober 638 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Honorius I amp oldid 234384972